DE10123920A1 - Integriertes Mikrostruktursensorelement zur Erfassung thermodynamischer Größen eines Fluids - Google Patents
Integriertes Mikrostruktursensorelement zur Erfassung thermodynamischer Größen eines FluidsInfo
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Abstract
Es wird ein integriertes Mikrostruktursensorelement (5) zur Erfassung thermodynamischer Messgrößen eines Fluids vorgeschlagen. Dazu ist ein Tragkörper (16), insbesondere eine Platine oder ein Wafer, mit mindestens einem mikrostrukturierten, bei Betrieb mit dem Fluid in Kontakt stehenden Heizelement (15) vorgesehen, auf dem oder in dessen Umgebung erste Mittel (20, 21) zur zumindest zeitweiligen Beaufschlagung des Heizelementes (15) mit einem elektrischen Wechselstrom definierter Frequenz oder eines definierten Frequenzbandes und weitere Mittel (22, 23, 24) zur Erfassung der Amplitude der dritten Oberwelle der an dem Heizelement (15) anliegenden elektrischen Spannung angeordnet sind. Das vorgeschlagene Mikrostruktursensorelement (5) in Form eines kompakten, integrierten Bauteils eignet sich besonders zur Bestimmung oder Überwachung der Wärmeleitfähigkeit und/oder der Wärmekapazität einer Flüssigkeit, insbesondere eines Öls in einem Kraftfahrzeug.
Description
Die Erfindung betrifft ein integriertes Mikrostruktursensor
element zur Erfassung thetmodynamischer Größen eines Fluids,
insbesondere zur Bestimmung oder Überwachung der Wärmeleit
fähigkeit und/oder der Wärmekapazität einer Flüssigkeit,
beispielsweise eines Öls in einem Kraftfahrzeug, nach der
Gattung des Hauptanspruches.
Die Bestimmung von thermodynamischen Größen eines Fluids wie
der Wärmeleitfähigkeit und der Wärmekapazität einer "Super
cooled Liquid" in der Nähe des Glasübergangs mit Hilfe der
sogenannten 3ω-Methode ist aus N. O. Birge et al., "Speci
fic Heat Spectroscopy: Origins, Status and Applications of
the 3ω-Method", Thermochimica Acta, 304/305, (1997), Seiten
51 bis 66, bekannt, wo auch die theoretischen Grundlagen der
3ω-Methode und die Vorgehensweise zur Bestimmung der Wärme
leitfähigkeit und der Wärmekapazität eines Fluids mit Hilfe
dieser Methode im Einzelnen erläutert werden.
Daneben ist dort ein Sensorelement beschrieben, bei dem
planare Heizelemente mit einer elektrisch leitenden Nickel
schicht auf einem Borosilkatglassubstrat vorgesehen sind,
die in eine Flüssigkeit eintauchen. Dieses Sensorelement
wird über externe elektrische Komponenten mit einem periodischen
Heizstrom beaufschlagt und die dritte Oberwelle der an
dem Heizelement anliegenden elektrischen Spannung ausgewer
tet.
Bei diesem Sensorelement handelt es sich jedoch um einen La
boraufbau, der zur routinemäßigen Bestimmung thermodynami
scher Größen eines Fluids nicht geeignet ist. Insbesondere
ist dieser Sensor nicht ausreichend kompakt, um ihn bei
spielsweise zur Überwachung des Zustandes des Öls in einem
Kraftfahrzeug mitzuführen bzw. dort dazu einzusetzen.
Prinzipiell wird bei der 3ω-Methode durch transientes Hei
zen eine thermische Diffusionswelle erzeugt, wobei Amplitude
und Eindringtiefe dieser Welle klein sind, so dass eine
weitgehend störungsfreie, d. h. ohne nennenswerte Aufheizung
erfolgende Bestimmung von Wärmeleitfähigkeit X und Wärmeka
pazität cP erfolgen kann.
Aufgabe der Erfindung war die Bereitstellung eines kompak
ten, in der Serienfertigung herstellbaren Sensorelementes
zur kontinuierlichen Bestimmung bzw. Überwachung der Wärme
kapazität und/oder der Wärmeleitfähigkeit einer Flüssigkeit
wie eines Öls in einem Kraftfahrzeug.
Das erfindungsgemäße integrierte Mikrostruktursensorelement
hat den Vorteil, dass damit sowohl die Bestimmung der spezi
fischen Wärmekapazität als auch der Wärmeleitfähigkeit eines
Fluids wie beispielsweise eines Öls möglich ist.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Stand der Technik liegt
in dem vereinfachten und vor allem erheblich miniaturisier
ten und integrierten Aufbau des erfindungsgemäßen Mi
krostruktursensorelementes. So wird erfindungsgemäß ein in
üblicher Dünnschichttechnik auf einem möglichst schlecht
wärmeleitenden Substrat aufgebrachtes Heizelement erzeugt
und zur Durchführung der 3ω-Methode eingesetzt, welches
preiswert herstellbar und kompakt baubar ist.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen integrierten Mi
krostruktursensorelementes liegt darin, dass es in einfacher
Weise mit ebenfalls in Mikrosystemtechnik bzw. Dünnschicht
technik herstellbaren Sensorelementen kombinierbar ist, so
dass bei Bedarf mehrere Messprinzipien bzw. mehrere Senso
relemente in sehr kompakter Weise in einem Gehäuse bzw. auf
einem Chip oder einer Platine zusammengefasst werden können.
Durch diese Kombination können neben den mit dem erfindungs
gemäßen Mikrostruktursensorelement erfassten thermodynami
schen Messgrößen auch weitere Messgrößen wie elektrische
Leitfähigkeit, Viskosität oder Impedanz preisgünstig erfasst
werden.
Besonders vorteilhaft ist hinsichtlich einer kompakten
Bauform und eines möglichst robusten und für die Serienfer
tigung geeigneten Aufbaus, wenn auch die elektronischen Bau
teile zur Beaufschlagung des Heizelementes mit einem elek
trischen Wechselstrom einer definierten Frequenz oder eines
definierten Frequenzbandes bzw. mit elektrischen Wechsel
strömen mit nacheinander mehreren verschiedenen, definierten
Frequenzen oder Frequenzbändern sowie auch die elektroni
schen Bauteile zur Erfassung des Sensorsignals auf oder in
einer unmittelbaren Umgebung des Tragkörpers angeordnet
sind, auf dem sich das eigentliche Heizelement befindet.
Diese örtliche Nähe kann dadurch erreicht werden, dass sich
die elektronischen Bauteile auf einer ersten Platine bzw.
einem Auswerte/Signal-IC und das Heizelement auf einer zwei
ten, benachbart angeordneten Platine oder einem Chip bzw.
Wafer befinden, oder dass die elektronischen Bauteile und
das Heizelement auf einem gemeinsamen Chip oder IC angeordnet
sind. In jedem Fall wird dadurch vorteilhaft erreicht,
dass das erfindungsgemäße integrierte Mikrostruktursenso
relement als vollständiges Sensormodul einstückig oder zwei
stückig herstellbar und in einfacher Weise in Kraftfahrzeu
gen einbaubar ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen.
So ist besonders vorteilhaft, wenn das Heizelement eine Pla
tinleiterbahn und/oder eine Platinleitschicht aufweist, die
über Anschlusskontaktflächen mit den ersten Mitteln und den
weiteren Mitteln elektrisch leitend in Verbindung steht.
Platin hat besonders günstige elektrische Eigenschaften und
ist korrosionsstabil. Als besonders vorteilhaft hat sich
weiter herausgestellt, wenn die Platinleiterbahn bzw. Pla
tinleitschicht mäanderförmig ausgebildet ist.
Im Übrigen sollte die Verschaltung des Heizelementes mit den
damit zusammenwirkenden elektronischen Bauteilen über metal
lische Leiterbahnen in bekannter Weise so erfolgen, dass
keine zusätzlichen, das Sensorsignal störenden Kontaktwider
stände entstehen.
Sofern ein breites Spektrum der Frequenzen des an dem Heize
lement anliegenden elektrischen Wechselstromes abgedeckt
werden soll, ist es vorteilhaft, wenn mehrere Heizelemente
mit unterschiedlicher Dicke und vor allem unterschiedlicher
Breite der Leiterbahn bzw. Leitschicht aus Platin vorgesehen
sind.
Um eine möglichst gute thermische Isolation der eigentlichen
Leiterbahn bzw. Leitschicht des Heizelementes von dem Trag
körper zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn das Heizele
ment auf einem möglichst schlecht wärmeleitenden Material,
insbesondere einem schlecht wärmeleitenden Bereich des Trag
körpers, angeordnet ist. Dazu besteht der Tragkörper zumin
dest im Bereich des Heizelementes bevorzugt aus einem
schlecht wärmeleitenden Material wie Glas, insbesondere
Borosilikatglas, oder einem amorphen Material.
Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn der
Tragkörper zumindest im Bereich des Heizelementes aus Sili
zium besteht, wobei als schlecht wärmeleitender Tragkörper
bereich zwischen dem Heizelement und dem Silizium eine Sili
ziumoxidschicht oder, besonders vorteilhaft, eine Schicht
oder ein Bereich aus porösem Silizium vorgesehen ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des integrierten Mi
krostruktursensorelementes sieht zur möglichst guten thermi
schen Isolation des Heizelementes von dem Tragkörper vor,
das Heizelement auf einem zumindest weitgehend freitragenden
Film, einem Steg oder einer Membran anzuordnen, der bzw. die
in an sich bekannter Weise aus dem Tragkörper herausstruktu
riert oder auf diesem erzeugt worden ist. Durch einen derar
tigen Film, Steg oder eine derartige Membran lässt sich eine
besonders kompakte, integrierte und mit üblichen Herstel
lungsprozessen der Siliziumoberflächenmikromechanik kompati
ble Bauformen erreichen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen und in der nach
folgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 ei
ne Draufsicht auf ein integriertes Mikrostruktursensorele
ment auf einem Substrat mit einem streifenförmigen Heizele
ment und elektronischen Baugruppen, Fig. 2 eine alternative
Ausführungsform des Heizelementes gemäß Fig. 1, Fig. 3 ei
nen Schnitt durch das Heizelement gemäß Fig. 1 und Fig. 4
eine Seitenansicht des Mikrostruktursensorelementes gemäß
Fig. 1 im Schnitt.
Die Erfindung geht zunächst von der bekannten 3ω-Methode
zur Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit und der Wärmekapazität
einer Flüssigkeit aus, wie sie in N. O. Birge et al,, Ther
mochimica Acta, 304/305, (1997), Seiten 51 bis 66, ausführ
lich beschrieben ist. Dieses Verfahren wird im erläuterten
Beispiel zur Überwachung des Öls eines Kraftfahrzeuges bei
dessen Betrieb eingesetzt und mit dem im Weiteren erläuter
ten integrierten Mikrostruktursensorelement 5 realisiert.
Dieses Mikrostruktursensorelement 5 stellt als Sensormodul
insgesamt ein Ausgangssignal bereit, das einer nicht darge
stellten, in das Kraftfahrzeug integrierten Auswerteeinheit
zugeführt wird, die daraus die gewünschten thermodynamischen
Größen wie in der genannten Schrift erläutert bestimmt, und
die Ergebnisse an die Motorsteuerung des Kraftfahrzeuges
und/oder an ein Fahrerinformationssystem übermittelt.
Grundsätzlich wird dazu gemäß der 3ω-Methode einem Heizele
ment 15 des integrierten Mikrostruktursensorelementes 5 zu
nächst ein periodischer Heizstrom mit definierter Frequenz
oder einer Abfolge definierter Frequenzen aufgeprägt, und
mit einem hock-in-Verstärkerelement 23 die dritte Oberwelle
der jeweils am Heizelement 15 anliegenden elektrischen Span
nung detektiert. Aus der Amplitude dieser dritten Oberwelle
kann dann die Wärmekapazität cP und die Wärmeleitfähigkeit λ
der zu überwachenden Flüssigkeit, die mit dem Heizelement 15
in Kontakt ist, bestimmt werden. In der Regel wird das Hei
zelement 15 dabei nacheinander mit Wechselströmen unter
schiedlicher, fest vorgegebener Frequenz beaufschlagt, so
dass man mehrere Messpunkte, beispielsweise bei 100 Hz,
500 Hz, 2 kHz, 4 kHz und 10 kHz, gewinnt.
In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass eine den elek
trischen Wechselstrom führende Leitschicht 10 des Heizele
mentes 15 einen möglichst hohen Temperaturkoeffizienten auf
weist und gegenüber einem darunter befindlichen Tragkörper
16 möglichst gut thermisch isoliert ist, so dass der elek
trische Wechselstrom, mit dem das Heizelement 15 beauf
schlagt wird, im Wesentlichen eine Beheizung des zu überwa
chenden Fluids und nicht eine Aufheizung des Tragkörpers 16
bewirkt, was das Messergebnis verfälschte.
Im Einzelnen zeigt Fig. 1 ein integriertes Mikrostruktur
sensorelement 5, das auf einem Tragkörper 16 aufgebaut ist.
Dieser Tragkörper 16 ist zumindest in dem Bereich des ei
gentlichen Heizelementes 15 schlecht wärmeleitend und dort
beispielsweise als Borosilikatglassubstrat ausgeführt.
Das Heizelement 15 ist in Form eines Streifens strukturiert,
der an seinen beiden Enden jeweils erste Anschlusskontakt
flächen 11 und zweite Anschlusskontaktflächen 12 aufweist.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, die das Heizelement 15 gemäß
Fig. 1 im Schnitt zeigt, ist es aus einer Leitschicht 10 auf
gebaut, die von dem Tragkörper 16 über eine Zwischenschicht
13 beabstandet ist.
Die Zwischenschicht 13 dient in der Verbesserung der Haftung
der Leitschicht 10 auf dem Tragkörper 16 sowie der thermi
schen Isolation der Leitschicht 10 gegenüber dem Tragkörper.
Dazu ist sie beispielsweise als Chromschicht mit einer Dicke
von einigen Nanometern ausgeführt.
Die eigentliche Leitschicht 10 ist im erläuterten Ausfüh
rungsbeispiel eine Platinschicht, die als streifenförmige
Leiterbahn in bekannter Weise strukturiert worden ist. Sie
weist eine Breite von 2 µm bis 500 µm, insbesondere 2 µm bis
100 µm, und eine Dicke von 20 nm bis 5 µm, insbesondere
20 nm bis 500 nm, auf. Sie ist bei Betrieb des Mikrostruk
tursensorelementes 5 mit dem zu überwachenden bzw. zu analy
sierenden Fluid in Kontakt.
Die Fig. 1 zeigt weiter, wie auf dem Tragkörper 16 in einer
Umgebung zu dem Heizelement 15 weitere elektronische Bau
gruppen angeordnet sind.
Im Einzelnen ist ein Signalgenerator 21 vorgesehen, mit dem
ein elektrischer Wechselstrom mit beispielsweise über einen
Mikroprozessor der nicht dargestellten Auswerteeinheit vor
gebbarer Amplitude und Frequenz erzeugt wird. Der elektri
sche Wechselstrom ist bevorzugt ein sinusförmiger Wechsel
strom, d. h. der Signalgenerator 21 ist ein Sinusgenerator,
der den sinusförmigen Wechselstrom mit einer Frequenz zwi
schen 0,1 Hz und 20 kHz, insbesondere zwischen 100 Hz und
10 kHz, und einer Amplitude zwischen 1 mA und 1 A, insbeson
dere zwischen 1 mA und 200 mA, erzeugt.
Weiter ist gemäß Fig. 1 vorgesehen, dass der von dem Si
gnalgenerator 21 erzeugte elektrische Wechselstrom den er
sten Anschlusskontaktflächen 11 zugeführt wird, so dass an
dem Heizelement 15 ein periodischer elektrischer Wechsel
strom definierter Frequenz anliegt, der das zu analysierende
bzw. zu überwachende Fluid beheizt.
Alternativ zu einem sinusförmigen Wechselstrom kann auch ein
Wechselstrom mit definiertem Frequenzband eingesetzt werden,
wobei dieses Frequenzband bevorzugt möglichst eng ist.
Zur Kontrolle bzw. auch zur Einstellung der Amplitude des
von dem Signalgenerator 21 erzeugten elektrischen Wechselstromes
ist gemäß Fig. 1 ein optionales Strommesselement 20
vorgesehen, dessen Funktion auch in den Signalgenerator 21
integriert sein kann. Daneben zeigt Fig. 1, dass zwischen
dem Signalgenerator 21 und einer der ersten Anschlusskon
taktflächen 11 ein Referenzwiderstand 22 zwischengeschaltet
ist, an dem eine definierte Spannung abfällt. Geeignete in
tegrierte elektronische Bauteile zur Realisierung eines
Strommesselementes 20, eines Referenzwiderstandes 22 bzw.
Signalgeneratoren 21 sind aus dem Stand der Technik hinläng
lich bekannt bzw. als integrierte Schaltkreise zur Montage
auf einer Platine verfügbar.
Weiter ist in Fig. 1 ein Lock-in-Verstärkerelement 23 vor
gesehen, dessen Referenzeingang mit einem zweiten Ausgang
des Signalgenerators 21 in Verbindung steht, so dass auch
dem Lock-in-Verstärkerelement 23 als Referenz das jedoch
hinsichtlich der Frequenz verdreifachte, dem Heizelement 15
zugeführte Ausgangssignal des Signalgenerators 21 zur Verfü
gung steht. Neben der erläuterten direkten Bereitstellung
dieses in der Frequenz verdreifachten Ausgangssignals durch
den Signalgenerator 21 kann alternativ jedoch auch ein zu
sätzliches elektronisches Bauteil vorgesehen sein, das zwi
schen Signalgenerator 21 und Lock-in-Verstärkerelement 23
geschaltet ist und eine derartige Frequenzverdreifachung
leistet.
Der zweite Eingang des Lock-in-Verstärkerelementes 23 steht
über ein Brückenschaltungselement 24 mit den zweiten An
schlusskontaktflächen 12 in Verbindung. Das Brückenschal
tungselement 24 ist in Form einer Wheatstone-Brückenschal
tung ausgeführt, wie dies in N. O. Birge et al., Thermochi
mica Acta, 304/305, Seiten 51 bis 66, beschrieben ist.
Im Einzelnen steht das Brückenschaltungselement 24 mit den
beiden zweiten Anschlusskontaktflächen 12 in Verbindung, so
dass die zwischen den zweiten Anschlusskontaktflächen 12 an
liegende elektrische Spannung dem Brückenschaltungselement
24 zugeführt wird. Weiter wird dem Brückenschaltungselement
24 als Referenzspannung die an dem Referenzwiderstand 22 ab
fallende elektrische Spannung zugeführt. Das Ausgangssignal
des Brückenschaltungselements 24 steht schließlich als Ein
gangssignal an dem Lock-in-Verstärkerelement 23 zur Verfü
gung.
Das Lock-in-Verstärkerelement 23 ist so ausgelegt, dass da
mit eine Erfassung der dritten Oberwelle der an dem Heizele
ment 15 zwischen den zweiten Anschlusskontaktflächen 12 an
liegenden elektrischen Spannung möglich ist.
Die Amplitude der dritten Oberwelle wird schließlich an dem
Ausgang 25 des Lock-in-Verstärkerelementes 23 in verstärkter
Form als Ausgangssignal zur Verfügung gestellt und einer
nicht dargestellten Auswerteeinheit zugeführt, wo dessen
Weiterverarbeitung zur Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit
und/oder der Wärmekapazität des Fluids, mit dem das Heizele
ment 15 in Kontakt ist, erfolgt.
Die Fig. 2 erläutert in Draufsicht eine alternative Ausfüh
rungsform des Heizelementes 15, das im Unterschied zu dem
streifenförmigen Heizelement 15 gemäß Fig. 1 nunmehr mäan
derförmig ausgebildet ist und eine rechteckige Fläche be
deckt. Ansonsten entspricht das Heizelement 15 gemäß Fig. 2
in seinem Aufbau dem Heizelement 15 gemäß Fig. 1.
Die Fig. 3 zeigt das Heizelement 15 gemäß Fig. 1 im
Schnitt, wobei in diesem Fall der Tragkörper 16 unterhalb
des Heizelementes 15 in Form eines Tragkörperbereiches 14
aus porösem Silizium ausgebildet ist. Dazu wurde als Trag
körper 16 in diesem Bereich zunächst ein Siliziumwafer ver
wendet, der dann in dem Tragkörperbereich 14 in bekannter
Weise porosiert wurde. Poröses Silizium weist gegenüber Si
lizium eine deutlich verringerte Wärmeleitfähigkeit auf, so
dass damit eine gute thermische Isolation des Heizelementes
15 gegenüber dem Tragkörper 16 erreicht wird.
Die Fig. 4 zeigt schließlich eine Seitenansicht des inte
grierten Mikrostruktursensorelementes 5 gemäß Fig. 1, wobei
die elektronischen Baugruppen 20, 21, 22, 23, 24 gemäß Fig.
1 von einer Kappe 40 überdeckt werden, sie vor äußeren Ein
flüssen, beispielsweise dem Fluid, schützt.
Das erläuterte integrierte Mikrostruktursensorelement 5 kann
im Übrigen auch mehrere Heizelemente 15 mit unterschiedli
cher Dicke und/oder unterschiedlicher Breite der Leitschicht
10 aufweisen, wobei diese unterschiedlichen Heizelemente 15
dann jeweils unterschiedliche Frequenzbereiche abdecken. Auf
diese Weise sind die gewünschten thermodynamischen Messgrö
ßen des Fluids über einen besonders großen Frequenzbereich
bestimmbar.
Zur thermischen Isolation des Heizelementes 15 gegenüber dem
Tragkörper 16 kann der Tragkörper 16, wie erläutert, zumin
dest in dem Bereich, in dem das Heizelement angeordnet ist,
aus Glas, beispielsweise Borosilikatglas oder einem schlecht
wärmeleitenden amorphen Material ausgeführt sein. Alternativ
kann der Tragkörper 16 jedoch auch aus Silizium, beispiels
weise in Form eines Chips oder eines Wafers, ausgeführt
sein, wobei zwischen dem Heizelement 15 und dem Silizium
dann ein schlecht wärmeleitender Tragkörperbereich 14 vorge
sehen ist, der, wie bereits erläutert, aus porösem Silizium
oder Siliziumoxid besteht.
Eine weitere Ausführungsform des integrierten Mikrostruktur
sensorelementes 5 sieht zur thermischen Isolation des Heizelementes
15 vor, dieses auf einem zumindest weitgehend frei
tragenden Film, Steg oder einer Membran anzuordnen.
Hinsichtlich weiterer Einzelheiten zur 3ω-Methode und des
Auswerteverfahrens zur Bestimmung der thermodynamischen
Messgrößen des Fluids mit Hilfe des integrierten Mikrostruk
tursensorelementes 5 sei erneut auf N. O. Birge et al.,
Thermochimica Acta, 304/305, (1997), Seiten 51 bis 66, ver
wiesen.
Claims (18)
1. Integriertes Mikrostruktursensorelement zur Erfassung
thermodynamischer Messgrößen eines Fluids, wobei ein Trag
körper (16), insbesondere eine Platine oder ein Wafer, mit
mindestens einem mikrostrukturierten, bei Betrieb mit dem
Fluid in Kontakt stehenden Heizelement (15) vorgesehen ist,
und wobei auf oder in einer Umgebung des Tragkörpers (16)
erste Mittel (20, 21) zur zumindest zeitweiligen Beaufschla
gung des Heizelementes (15) mit einem elektrischen Wechsel
strom definierter Frequenz oder eines definierten Frequenz
bandes und weitere Mittel (22, 23, 24) zur Erfassung der Am
plitude der dritten Oberwelle der an dem Heizelement (15)
anliegenden elektrischen Spannung vorgesehen sind.
2. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (15) eine
insbesondere streifenförmige oder mäanderförmige Platinlei
terbahn oder Platinleitschicht (10) aufweist, die über An
schlusskontaktflächen (11, 12) mit den ersten Mitteln (20,
21) und den weiteren Mitteln (22, 23, 24) elektrisch leitend
in Verbindung steht.
3. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Heizelemente (15)
unterschiedlicher Dicke und/oder unterschiedlicher Breite
der Leiterbahn oder Leitschicht (10) vorgesehen sind.
4. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Heizelement (15) auf einem gegenüber dem Fluid schlecht
wärmeleitenden Material, insbesondere einem schlecht wärme
leitenden Tragkörperbereich (14), angeordnet ist, oder dass
der Tragkörper (16) aus einem gegenüber dem Fluid schlecht
wärmeleitenden Material besteht.
5. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, dass der schlecht wärmeleitende
Tragkörperbereich (14) oder der Tragkörper (16) aus Glas,
insbesondere Borosilikatglas, oder einem anderen amorphen
Material besteht.
6. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Tragkörper (16) aus Silizium besteht, wobei in dem
schlecht wärmeleitenden Tragkörperbereich (14) zwischen dem
Heizelement (15) und dem Silizium eine Siliziumoxidschicht
oder eine Schicht oder ein Bereich aus porösem Silizium vor
gesehen ist.
7. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Tragkörper (16) in dem Bereich des Heizelementes (15)
einen zumindest weitgehend freitragenden Film, einen Steg
oder eine Membran aufweist, auf dem oder der das Heizelement
(15) verläuft.
8. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Tragkörper (16) in dem Bereich des Heizelementes (15)
ein schlecht wärmeleitendes Material aufweist, das das Hei
zelement (15) von dem Tragkörper (16) trennt.
9. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Heizelement (15) mit dem Tragkörper (16) oder dem
schlecht wärmeleitenden Tragkörperbereich (14) über eine
haftverbessernde Zwischenschicht (13) verbunden ist.
10. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten Mittel (20, 21) einen auf dem Tragkörper (16) an
geordneten Signalgenerator (21), insbesondere einen Sinusge
nerator, zur Erzeugung des elektrischen Wechselstromes mit
definierter Frequenz oder mit definiertem Frequenzband um
fassen.
11. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem Signalgenerator (21) der elektrische Wechselstrom
mit vorgebbarer oder definierter Amplitude erzeugbar ist
und/oder dass die ersten Mittel (20, 21) eine Einrichtung
(20) zur Bestimmung oder Festlegung der Amplitude des elek
trischen Stromes, insbesondere ein Strommesselement, umfas
sen.
12. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die weiteren Mittel (22, 23, 24) ein auf dem Tragkörper (16)
angeordnetes Lock-in-Verstärkerelement (23) zur Erfassung
der Amplitude und Phase der dritten Oberwelle aufweisen.
13. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die weiteren Mittel (22, 23, 24) ein auf dem Tragkörper (16)
angeordnetes, nach Art einer Wheatstone-Brücke verschaltetes
Brückenschaltungselement (24) und einen Referenzwiderstand
(22) aufweisen.
14. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Brückenschaltungselement (24) über Anschlusskontaktflä
chen (12) an dem Heizelement (15) mit der zu erfassenden
elektrischen Spannung und einer an dem Referenzwiderstand
(22) abfallenden elektrischen Spannung beaufschlagt wird,
und dass das Brückenschaltungselement (24) mit dem Lock-in-
Verstärkerelement (23) verbunden ist, dem als Referenzsignal
gleichzeitig das hinsichtlich der Frequenz verdreifachte
Ausgangssignal des Signalgenerators (21) zugeführt wird.
15. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
eine mit dem Ausgang (25) des Lock-in-Verstärkerelementes
(23) verbundene Auswerteeinheit vorgesehen ist, mit der aus
dem Ausgangssignal des Lock-in-Verstärkerelementes (23) die
Wärmeleitfähigkeit und/oder die Wärmekapazität des Fluids
als Funktion der Zeit ermittelbar oder überwachbar ist.
16. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem Signalgenerator (21) ein sinusförmiger Wechselstrom
mit einer Frequenz von 0,1 Hz bis 20 kHz, insbesondere
I00 Hz bis 20 kHz, und einer Amplitude von 1 mA bis 1 A,
insbesondere 1 mA bis 200 mA, erzeugbar ist.
17. Integriertes Mikrostruktursensorelement nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leiterbahn (10) oder Leitschicht des Heizelementes (15)
eine Breite von 2 µm bis 500 µm, insbesondere 2 µm bis
100 µm, und eine Dicke von 20 nm bis 5 µm, insbesondere
20 nm bis 500 nm, aufweist.
18. Verwendung eines integriertes Mikrostruktursensorele
mentes nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Bestimmung
oder Überwachung der Wärmeleitfähigkeit und/oder der Wärme
kapazität einer Flüssigkeit, insbesondere eines Öls in einem
Kraftfahrzeug.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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