DE10123918C1 - Exzenterwelle und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Exzenterwelle und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Abstract
Eine Exzenterwelle wird in der Weise hergestellt, daß zunächst eine Hauptwelle (10) mit im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt aus Metall gefertigt wird und Exzenterelemente (12) aus Kunststoff (34) auf diese Hauptwelle (10) ausgespritzt werden. Die Exzenterelemente (12) können durch ein Einlegeteil (20) aus Metall verstärkt sein.
Description
Die Erfindung betrifft eine Exzenterwelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein
Verfahren zu ihrer Herstellung.
Exzenterwellen werden als Exzenterwellen, Nockenwellen, Kurbelwellen usw. insbesondere
im Verbrennungsmotorenbau in unterschiedlichsten Ausführungen eingesetzt. Der hier ver
wendete Begriff "Exzenterwelle" soll stellvertretend für alle diese Ausführungen stehen und
alle diese Ausführungen umfassen.
Es ist bekannt, Exzenterwellen in der Weise herzustellen, dass zunächst eine Hauptquelle mit
im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt hergestellt wird, auf welche die einzelnen Exzen
terelemente aus Metall aufgesetzt oder aus Kunststoff aufgespritzt (JP 2000 045 717 A, JP
07-239009 A, US 5 797 180 A) werden. Im Falle rein metallischer Exzenterwellen ist die
Herstellung und Bearbeitung aufwendig und der Materialbedarf und das Materialgewicht be
trächtlich. Kunststoff-Exzenterelemente bieten durch die Spritztechnik den Vorteil der nach
bearbeitungsfreien Herstellung und senken das Materialgewicht; für gewisse Anwendungen
weisen Exzenterelemente aus Kunststoff jedoch mangelnde Fertigkeitseigenschaften auf.
Aus Goldmach, H., Hoffner, J.: Hybridbauteil in der Serienfertigung. Anwendungstechnische
Information 1116. Bayer, Leverkusen, 30.09.2000 ist ein Verfahren zur Herstellung von Me
tall-Kuntststoff-Verbundteilen bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Exzenterwelle und ein Verfahren zu deren
Herstellung zu schaffen, die eine Erhöhung der Festigkeitseigenschaften ermöglichen, ohne
das Materialgewicht und den Bearbeitungsaufwand beträchtlich zu steigern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Exzenterwelle mit den Merkmalen
des Anspruches 1 bzw. durch ein Verfahren zu deren Herstellung mit den Merkmalen des
Anspruches 9.
Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen
angegeben.
Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, eine Exzenterwelle aus einer Haupt
welle herzustellen und auf dieser Hauptwelle die Exzenterelemente aus Kunststoff aufzusprit
zen, welche ein Einlegeteil aus Metall aufweisen. Die Hauptwelle aus Metall weist im we
sentlichen einen kreisförmigen Querschnitt auf, so daß sie aus Stab- oder Ringmaterial in ein
fachen Bearbeitungsvorgängen, insbesondere durch Drehen und Schleifen, hergestellt werden
kann, wobei nur ein geringer Materialabtrag erforderlich ist und entsprechend auch nur ein
geringer Materialverlust auftritt. Zur Herstellung der Exzenterelemente wird eine Metall
scheibe, deren Umfangkontur der Umfangkonturen des Exzenterelementes entspricht, auf die
Hauptwelle aufgesetzt und mit vorzugsweise duroplastischem Kunststoff im Spritzgußberfah
ren verspritzt. Im Spritzgußverfahren können auch komplizierte Umfangskonturen der Exzen
terelemente in einfacher Weise und mit hoher Genauigkeit hergestellt werden. Dies hat den
Vorteil, daß die Exzenterelemente nur mit einem geringen Aufmaß gespritzt werden müssen,
so daß nur wenig Nachbearbeitung erforderlich ist und nur ein geringer Materialabfall verur
sacht wird.
Die Exzenterelemente müssen in der Regel keine axiale Belastung aufnehmen. Die Verbin
dung der aufgespritzten Exzenterelemente aus Kunststoff mit der metallischen Hauptwelle
wird somit nicht in axialer Richtung beansprucht, so daß keine besonderen Maßnahmen er
forderlich sind, um eine axial belastbare Verbindung zwischen dem Kunststoffmaterial der
Exzenterelemente und der Hauptwelle zu bewirken.
Im allgemeinen wird auch nur ein verhältnismäßig geringes Drehmoment von der Hauptwelle
auf die Exzenterelemente übertragen. Die Verbindung des aufgespritzten Kunststoffes mit der
Hauptwelle ist daher in der Regel auch ausreichend, um das erforderliche Drehmoment über
tragen zu können. Eine Verbesserung der Drehmoment-Belastbarkeit wird vorzugsweise da
durch erreicht, daß die Hauptwelle in den axialen Bereichen, in welchen sie mit Kunststoff
umspritzt wird, mit einer Rändelung versehen wird. Diese Rändelung kann ebenfalls in her
stellungstechnisch einfacher Weise erzeugt werden.
Im wesentlichen werden die Exzenterelemente radial belastet und leiten die Kraft radial in die
Hauptwelle ein.
Bei hoher radialer Belastung dienen die Einlegeteile dazu, die radialen Kräfte aufzunehmen
und in die Hauptwelle einzuleiten. Dabei erweist sich die Metall-Kunststoff-Kombination bei
geringerem Gewicht als rein metallische Exzenterelemente als ebenso belastbar. Die Einlege
teile werden mit dem Kunststoffmaterial des Exzenterelementes umspritzt, wobei der Kunst
stoff im wesentlichen die Fixierung des Einlegeteiles auf der Hauptwelle bewirkt. Bei der
Herstellung müssen die Einlegeteile nur so weit an der Hauptwelle festgelegt werden, daß sie
für das Umspritzen mit dem Kunststoff positioniert gehalten werden. Ein einfaches Einhaken
und Aufschnappen der Einlegeteile auf die Hauptwelle ist hierfür beispielsweise ausreichend
und geeignet.
Die Exzenterelemente können bei Bedarf noch einer spanabhebenden Nachbearbeitung unter
zogen werden, z. B. einem Schleifen. Da die Herstellung der Exzenterelemente im Spritzguß
verfahren bereits eine hohe Maßhaltigkeit ermöglicht, kommen nur geringe Nachbearbeitun
gen in Betracht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispieles näher erläutert: Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Exzenterwelle in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Hauptwelle,
Fig. 3 eine Axialansicht eines Einlegeteiles und
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt des Endes der Exzenterwelle der Fig. 1.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine erfindungsgemäße Exzenterwelle darge
stellt, wie sie zur variablen Ventilsteuerung eines Verbrennungsmotores verwendet wird.
Auf einer Hauptwelle 10 sind Exzenterelemente 12, die als Nocken zur Ventilsteuerung die
nen, ein Zahnrad 14 für den Antrieb und Anschläge 16 angeordnet.
Zunächst wird die in Fig. 2 dargestellte Hauptwelle 10 hergestellt. Hierzu wird ein Stahl-
Stab- oder Ringmaterial mit herkömmlichen Werkzeugmaschinen gedreht und gegebenenfalls
gehärtet und geschliffen und gewünschtenfalls mit einer Oberflächenbeschichtung versehen.
An den Stellen, an welchen die Exzenterelemente 12, das Zahnrad 14 und die Anschläge 16
vorgesehen sind, werden zusätzlich Rändelungen 18 auf dem Umfang der Hauptwelle 10 ein
gearbeitet. Da die Hauptwelle 10 kreisförmigen Querschnitt aufweist, sind diese Bearbei
tungsvorgänge einfach und mit minimalem Materialabtrag und -verlust verbunden.
Die Hauptwelle 10 wird anschließend in eine Spritzgußform eingelegt und die Exzenterele
mente 12 und eventuelle sonstige Elemente wie Zahnrad 14 und Anschläge 16 werden im
Spritzgußverfahren um die Hauptwelle 10 gespritzt. Zum Umspritzen der Hauptwelle 10 wird
vorzugsweise ein duroplastischer Kunststoff verwendet, der eine ausreichende Festigkeit für
die Funktion der auf der Hauptwelle 10 sitzenden Elemente aufweist. Die Rändelungen 18
bewirken dabei eine drehmomentfeste Verbindung der Exzenterelemente 12 und der sonstigen
Elemente 14, 16 mit der Hauptwelle 10.
Für eine höhere radiale Belastbarkeit der Exzenterelemente 12 werden die Exzenterelemente
12 durch Einlegeteile 20 verstärkt, wie dies in dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung dar
gestellt ist.
Die Einlegeteile 20, von denen eines in Fig. 3 als Einzelteil gezeigt ist, sind Scheiben aus
Metall, insbesondere aus Stahl, deren Stärke geringer ist als die axiale Breite der Exzentere
lemente 12. Die Einlegeteile 20 weisen eine äußere Umfangskontur 22 auf, die der Umfangs
kontur der Exzenterelemente 12 entspricht. Die Einlegeteile 20 werden an den für die Exzen
terelemente 12 vorgesehenen Stellen der Hauptwelle 10 auf dieser befestigt. In dem darge
stellten Ausführungsbeispiel werden die Einlegeteile 20 auf die Hauptwelle 10 aufgeschnappt.
Hierzu werden beim Drehen der Hauptwelle 10 Einstiche 24 an den Stellen eingearbeitet, an
welchen die Einlegeteile 20 befestigt werden. An einer Umfangsstelle der Einstiche 24 wird
jeweils eine radiale Bohrung 26 in die Hauptwelle 10 eingebracht. Die Einlegeteile 20 weisen
eine innere Aussparung 28 auf, die die Form eines Kreisbogens hat, der sich über einen Win
kel von etwas mehr als 180° erstreckt. Der Radius der Aussparung 28 entspricht dem Radius
der Einstiche 24. An einem Bogenende der Aussparung 28 ist ein radial nach innen vorsprin
gender Zapfen 30 ausgebildet. Das Einlegeteil 20 wird mit diesem Zapfen 30 in die Bohrung
26 des Einstiches 24 eingehängt und in dem Einstich 24 auf die Hauptwelle 10 aufgeschnappt.
Das Aufschnappen wird dadurch erleichtert, daß dem Zapfen 30 etwa diametral gegenüberlie
gend eine Kerbe 32 in dem Umfang der Aussparung 28 vorgesehen ist. Die Kerbe 32 erleich
tert ein geringes elastisches Aufweiten der Aussparung 28, welches das Aufschnappen des
Einlegeteiles 20 ermöglicht. Durch das Einhängen und Aufschnappen sind die Einlegeteile 20
an der Hauptwelle 10 positioniert und provisorisch festgelegt.
Die Hauptwelle 10 mit den aufgeschnappten Einlegeteilen 20 wird dann in die Spritzgußform
eingelegt, um die Hauptwelle 10 und die Einlegeteile 20 mit dem duroplastischen Kunststoff
zu umspritzen. Dabei werden die Einlegeteile 20 im Bereich der
Exzenterelemente 12 an ihren beiden axialen Stirnflächen mit Kunststoff 34 umspritzt, wie
dies in Fig. 4 deutlich zu erkennen ist. Der Kunststoff 34 fixiert die Einlegeteile 20 vollstän
dig auf der Hauptwelle 10. Insbesondere fixiert der Kunststoff 34 die Einlegeteile 20 axial, so
daß diese gegen ein Verkippen abgestützt sind. Weiter stützt der Kunststoff 34, der in die
Rändelungen 18 eingreift, die Einlegeteile 20 gegen Drehmomentbelastungen ab und hält die
Einlegeteile 20 auf der Hauptwelle 10. Vorzugsweise weisen die Einlegeteile 20 Durchbrüche
36 auf, durch welche der Kunststoff 34 von einer Seite des Einlegeteiles 20 zur anderen Seite
hindurchfließen kann. Dadurch ergibt sich eine zusätzliche Abstützung und Befestigung der
Einlegeteile 20 in radialer Richtung und in Umfangsrichtung.
Wie insbesondere in Fig. 4 zu erkennen ist, fügen sich die Einlegeteile 20 mit ihrer Außen
kontur in die Außenkontur des Kunststoffes 34 der Exzenterelemente 12 ein, so daß die Ein
legeteile 20 radial auf die Umfangskontur der Exzenterelemente 12 einwirkende Kräfte ab
stützen und in die Hauptwelle 10 leiten können. Gegebenenfalls können die Exzenterelemente
12 mit dem Kunststoff 34 und den Einlegeteilen 20 noch in einem weiteren Schritt spanabhe
bend fertig bearbeitet werden, z. B. geschliffen werden.
Claims (9)
1. Exzenterwelle mit einer Hauptwelle mit im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt aus
Metall und einem oder mehreren auf dieser Hauptwelle angeordneten aus Kunststoff be
stehenden und auf die Hauptwelle aufgespritzten Exzenterelementen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exzenterelemente (12) ein Einlegeteil (20) aus Metall aufweisen.
2. Exzenterwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff (34) ein
Duroplast ist.
3. Exzenterwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile (20) die
Form einer Scheibe haben, deren Umfangskontur (22) der Umfangskontur der Exzente
relemente (12) entspricht.
4. Exzenterwelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile (20) an
beiden axialen Stirnseiten mit Kunststoff (34) umspritzt sind.
5. Exzenterwelle nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einlegeteile (20) auf der Hauptwelle (10) festgelegt und anschließend mit dem Kunst
stoff (34) umspritzt sind.
6. Exzenterwelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile (20) auf
die Hauptwelle (10) aufgeschnappt sind.
7. Exzenterwelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile (20)
Durchbrüche (36) aufweisen, in welche der Kunststoff (34) einfließt.
8. Exzenterwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptwelle (10) Rändelungen (18) in dem Bereich aufweist, in welchem Kunst
stoff (34) aufgespritzt wird.
9. Verfahren zur Herstellung einer Exzenterwelle, bei welchem eine Hauptwelle mit im we
sentlichen kreisförmigen Querschnitt aus Metall hergestellt und Exzenterelemente aus
Kunststoff auf der Hauptwelle aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Herstellung der Exzenterelemente Einlegeteile aus Metall auf die Hauptwelle aufgesetzt
und anschließend mit Kunststoff umspritzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001123918 DE10123918C1 (de) | 2001-05-17 | 2001-05-17 | Exzenterwelle und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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DE2001123918 DE10123918C1 (de) | 2001-05-17 | 2001-05-17 | Exzenterwelle und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Publications (1)
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DE (1) | DE10123918C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104747584A (zh) * | 2015-03-26 | 2015-07-01 | 宁波祥瑞机械有限公司 | 一种偏心轴 |
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- 2001-05-17 DE DE2001123918 patent/DE10123918C1/de not_active Expired - Fee Related
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CN104747584B (zh) * | 2015-03-26 | 2016-04-27 | 宁波祥瑞机械有限公司 | 一种偏心轴 |
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