DE10122797A1 - Vorrichtung zum Prüfen eines Bauteiles - Google Patents
Vorrichtung zum Prüfen eines BauteilesInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung (1) zum Prüfen eines Bauteils (21) mit einer ersten (24) und einer zweiten Seite (44), insbesondere eines Elastomerlagers, Kugelgelenks, etc., das in zumindest einem Freiheitsgrad beansprucht wird, wobei zumindest eine Belastungseinrichtung zum Einleiten von Kräften (F¶x¶, F¶y¶, F¶z¶) und Momenten (m¶x¶, M¶y¶, M¶z¶) in das Bauteil (21) vorgesehen ist, sind Kräfte (F¶x¶, F¶y¶, F¶z¶) und/oder Auslenkwerge (s¶x¶, s¶y¶, s¶z¶) an der ersten Seite (24) und zumindest ein Teil der Momente (M¶x¶, M¶y¶, M¶z¶) und/oder Drehwinkel (phi¶x¶, phi¶y¶, phi¶z¶) an der zweiten Seite (44) in das Bauteil (21) getrennt einleitbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen eines
Bauteils mit einer ersten und einer zweiten Seite, insbeson
dere eines Elastomerlagers, Kugelgelenks etc., das in zu
mindest einem Freiheitsgrad beansprucht wird, wobei
zumindest eine Belastungseinrichtung zum Einleiten von
Kräften und Momenten in das Bauteil vorgesehen ist.
Derartige Vorrichtungen zum Prüfen eines Bauteils werden be
nötigt, um Betriebsfestigkeitsversuche an diesem vorzuneh
men. Hierbei wird das Bauteil teilweise komplexen Bewegungs
beanspruchungen ausgesetzt, die die jeweilige Situation si
mulieren sollen, die beim üblichen Einsatz des Bauteils,
beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, auftreten kann. Zur
Simulation der komplexen Bewegungsbeanspruchungen werden in
das in eine Halteeinrichtung eingespannte oder in dieser
gehaltene Bauteil Kräfte und Momente eingeleitet. Eine
solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 44 10 639 A1 bekannt. Hierin ist ein Lagerprüfstand
beschrieben, der den Aufbau einer Eisenbahnwagen-Radachse
simuliert. Zu diesem Zweck ist eine rotierende Hauptwelle
über zwei radiale Gleitlager und ein axiales Gleitlager in
eine Tragkonstruktion aufgenommen. Die beiden zu prüfenden
Lager sind an den axial über die drei Gleitlager in beiden
Richtungen überstehenden Enden der Hauptwelle angeordnet.
Die Lagergehäuse der zu prüfenden Lager sind über eine
Traverse miteinander verbunden. Auf die Traverse wirken
Aktuatoren, beispielsweise Hydraulikzylinder,
Gewindespindeln, elektropneumatische Vorrichtungen etc., die
Kräfte oder Belastungen erzeugen, die auf die zu prüfenden
Lager übertragen werden. Diese Belastungen betreffen radiale
Kräfte, axiale Kräfte und Kippmomente. Die zu prüfenden
Lager sind außerdem in einem inneren Bügel aufgenommen, der
in einem äußeren Bügel drehbar gelagert ist. Der äußere
Bügel ist seinerseits starr mit der zur Belastung der Lager
dienenden Traverse verbunden. An dem drehbaren inneren Bügel
greifen ein oder mehrere Aktuatoren an, die ein Drehmoment
erzeugen, das ein Kippmoment auf das Lager ausübt. Die
Drehachsen der beiden Bügel schneiden sich in der
Rotationsachse der Hauptwelle, um beim Erzeugen der Kipp
momente keine zusätzlichen axialen Bewegungen des zu prüfen
den Lagers hervorzurufen. Bei der in dieser Druckschrift be
schriebenen Vorrichtung werden die Kräfte und Momente je
weils auf die Lagerschale der zu prüfenden Lager
eingeleitet. Die Hauptwelle, auf der die Lager angeordnet
sind, ist für eine drehende, jedoch nicht für eine
oszillierende Bewegung ausgelegt.
Aus der DE 44 28 758 C1 ist eine Vorrichtung zur Ermittlung
des Übertragungsverhaltens eines elastischen Bauteils, wie
beispielsweise eines Lagers mit mindestens zwei quer zur
Längsachse des Lagers, nicht jedoch radial dazu, angeordne
ten Erregern bekannt. Zwei zu prüfende Lager werden auf
einer Längsachse angeordnet und sind durch ein
Verbindungselement miteinander verbunden, wobei zwei
einander gegenüberliegende Erreger an dem Verbindungselement
angreifen. Zwischen jedem der Erreger und dem
Verbindungselement ist ein Koppelelement angeordnet, das
parallel zur Längsachse der zu prüfenden Lager elastisch und
quer dazu steif ausgeführt ist. In dieser Druckschrift ist
offenbart, dass durch eine feste Einspannung der beiden
gleichen zu prüfenden Lager die Anregung von vertikalen,
also sich in Längsrichtung erstreckenden Freiheitsgraden bei
einer Messung der horizontalen Freiheitsgrade vermieden
wird, um eine genaue Feststellung des Übertragungsverhaltens
eines der beiden Lager zu ermöglichen. Die beiden zu
prüfenden Lager sind jeweils in Aufnahmen angeordnet, die
zwischen einer Grundplatte und einer Traversen, die durch
sich in vertikaler Richtung erstreckende Führungssäulen
miteinander verbunden sind, angeordnet sind. Die untere
Aufnahme ist an einer Aufnahmeplatte befestigt, die über
zwei Kraftmessdosen mit der Grundplatte verbunden ist. Eine
steuerbare Hydraulik ist mit der oberen Aufnahme einstellbar
bzw. betätigbar verbunden. Bei dieser Vorrichtung ist somit
das Vorsehen von zwei zu prüfenden Lagern in der Vorrichtung
unbedingt erforderlich, wobei die Kräfte bzw. Momente
einleitenden Erreger zwischen den beiden Lagern versetzt
zueinander angeordnet sind und an der Verbindungsstange
zwischen den beiden Lagern angreifen.
Eine weitere Vorrichtung ist aus der DE 196 50 616 A1 be
kannt. Mittels dieser Vorrichtung bzw. dieses Prüfstandes
soll die Anfälligkeit für Stillstandsmarkierungen bei Ein
satz unterschiedlicher Schmierstoffe bei niedrigen Tem
peraturen für den Anwendungsfall von Wälzlagern in Radlage
rungen von Kraftfahrzeugen geprüft werden. Die Vorrichtung
weist hierzu ein Grundgestell auf, das über zwei Säulen mit
einer Traversen verbunden ist, an der ein Kraftaufnehmer an
geordnet ist. Außerdem ist ein Gehäuse vorgesehen, das auf
vier Stützen angeordnet sich innerhalb des Grundgestells be
findet. Das Gehäuse ist mit einer wärmeisolierenden Verklei
dung und einem Belastungsrahmen mit Wärmetauschern versehen,
die über Leitungen mit einem Kälteaggregat in Verbindung
stehen. Hierdurch kann der Belastungsrahmen auf eine ge
wünschte Temperatur abgekühlt werden. Innerhalb des Bela
stungsrahmens ist eine Welle angeordnet, auf der zwei zu
prüfende Lager gelagert sind. Die Einleitung einer Prüfbela
stung erfolgt über einen Hydraulikkolben, der über einen
Schwenkarm mit der Welle verbunden ist. Über die Schwenkarme
wird die Welle während des Aufbringens einer pulsierenden
Last über den Hydraulikkolben gleichzeitig mit einer bestimmten
Frequenz geringfügig verdreht. Da bei dieser Vor
richtung lediglich die Eignung von Schmierfetten untersucht
werden soll, die in den zu prüfenden Lagern verwendet wer
den, wird eine Belastung der ansonsten mit dem Außenring
eingespannten Lager alleinig über die Welle, auf der die La
ger mit ihrem Innenring sitzen, vorgenommen.
Eine Möglichkeit zum Untersuchen von mit textiler Einlage
zur Verstärkung versehenen Schläuchen ist in der
DE 298 18 850 U1 offenbart. Hierin ist eine Klimakammer
vorgesehen, in der zwei einander gegenüberliegend
angeordnete Halterungen zur Aufnahme jeweils eines Endes
zumindest eines Schlauches vorgesehen sind, wobei eine
Halterung eine Relativbewegung gegenüber der anderen
Halterung ausführt. Über einen Taumelscheibenantrieb kann
einer rotatorischen Bewegung der einen Halterung eine axiale
Bewegung überlagert werden. In der Klimakammer können
ansonsten verschiedene klimatische Verläufe im Wärme- und
Kältebereich simuliert werden. Durch das Innere der
Schläuche kann ein Medium geleitet werden, das
unterschiedliche Temperatur und unterschiedlichen Bewe
gungszustand aufweisen kann, also unter Druck pulsierend
durch den Schlauch geleitet werden kann. Eine Bewegung wird
somit auf die Schläuche lediglich von einer Seite aus über
die Taumelscheibe eingeleitet.
Bei keiner der bekannten Vorrichtungen ist es möglich, ein
Bauteil in bis zu sechs unabhängig voneinander aufbringbaren
Freiheitsgraden zu beanspruchen.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dahin
gehend weiterzubilden, dass das Bauteil in bis zu sechs
voneinander unabhängig aufbringbaren Freiheitsgraden
beansprucht werden kann und eine gegenseitige Beeinflussung
von auf das Bauteil einwirkenden Kräften und/oder Momenten
sehr gering ist.
Zur Lösung der Aufgabe ist eine Vorrichtung nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 dahingehend weitergebildet, dass
Kräfte und/oder Auslenkwege an der ersten Seite und
zumindest ein Teil der Momente und/oder Drehwinkel an der
zweiten Seite in das Bauteil getrennt einleitbar sind.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen definiert.
Dadurch wird eine Vorrichtung zum Prüfen eines Bauteils zur
Verfügung gestellt, mittels derer eine Haltbarkeits- und
Funktionserprobung von Bauteilen unter Ermitteln und
Auswerten der spezifischen Reaktion des Bauteils auf
eingeleitete Kräfte und/oder Auslenkwege und/oder Momente
und/oder Drehwinkel getrennt nach der oder den jeweils
eingeleiteten Komponenten möglich ist. Auch eine beliebige
Kombination von eingeleiteten Kräften und/oder Auslenkwegen
und Momenten und/oder Drehwinkeln kann mittels der
Vorrichtung untersucht werden, um eine realitätsnahe
Simulation tatsächlicher Gegebenheiten vorzunehmen. Ein
wesentlicher Vorteil der Vorrichtung gegenüber dem Stand der
Technik besteht darin, dass eine Beanspruchung sogar in bis
zu sechs Freiheitsgraden möglich ist. Eine Anpassung an
unterschiedliche Bauteile und Bedingungen ist dabei
problemlos möglich, insbesondere in Bezug auf die Auswahl
und Größe der auf das zu prüfende Bauteil einwirkenden
Kraft-/Auslenkwege- und Momenten-/Drehwinkel-Komponenten.
Vorzugsweise ist das Bauteil so einzuspannen oder zu halten,
dass sich die Wirklinien der in das Bauteil eingeleiteten
oder resultierenden Kräfte Fx, Fy, Fz in einem Punkt in dem
Bauteil treffen. Besonders vorteilhaft erweist es sich
dabei, wenn ein Teil einer Krafteinleitungseinrichtung zum
Einleiten von Kräften und/oder Auslenkwegen in das Bauteil
dieses auf dessen erster Seite so aufnimmt, dass die
Kräftewirklinien durch die Kraftwirkmitte des Bauteils
gehen.
Die Momente sind bevorzugt so in das Bauteil einleitbar,
dass sich die Drehachsen der Momente in einem Punkt,
insbesondere in dem Punkt, in dem sich die Kräftewirklinien
treffen, innerhalb des Bauteils schneiden. Hierdurch ist
vorteilhaft gewährleistet, dass das Bauteil an definierter
Stelle belastet werden kann ohne Auftreten von Störkräften
und Momenten und eine Simulation der Verhältnisse an dessen
üblichem Einsatzort, beispielsweise in einem Fahrzeug,
optimal erfolgen kann.
Bevorzugt sind alle Momente Mx, My, Mz und/oder Drehwinkel
ϕx, ϕy, ϕz in das Bauteil an dessen zweiter Seite und alle
Kräfte Fx, Fy, Fz und/oder Auslenkwege sx, sy, sz an dessen
erster Seite in dieses einleitbar, wodurch eine Trennung der
eingeleiteten oder einleitbaren Belastungen ermöglicht wird.
Hierbei findet vorteilhaft eine Entkopplung über eine
kardanische Anordnung statt, die insbesondere zum Einleiten
der Momente und/oder Drehwinkel in das Bauteil vorgesehen
ist. Die kardanische Anordnung kann insbesondere durch
ineinander angeordnete Rahmen und/oder Traggestelle und/oder
Haltearme und/oder Gehäuse vorgesehen werden, die jeweils um
zueinander in einem 90°-Winkel stehende Achsen beweglich
sind. Die Momente werden somit nicht direkt, sondern über
die Rahmen, Traggestelle und/oder Haltearme sowie den mit
zumindest einem der Rahmen, Traggestelle und/oder Haltearme
in Verbindung stehenden momenteinleitenden Teil in das
Bauteil eingeleitet. Ausgeübt wird das Moment dabei durch
die jeweilige Relativbewegung zwischen der zweiten Seite und
der ersten Seite des Bauteils. Hierdurch ist die
gegenseitige Beeinflussung der Kräfte und Momente bzw. der
zurückgelegten Auslenkwege und/oder Drehwinkel sehr gering.
Außerdem kann es auf diese Art und Weise vorteilhaft
ermöglicht werden, alle Wirkungslinien der Kräfte und
Momente in einem Wirkpunkt in dem Bauteil zum Schnitt zu
bringen.
Besonders bevorzugt greift der momenteinleitende Teil an dem
Bauteil so an, wie dies im eingebauten Zustand des Bauteils
z. B. in einem Fahrzeug ebenfalls der Fall ist. Die Art des
Angreifens ist dabei von der Art des Bauteils, insbesondere
dessen Form und Abmessungen abhängig. Bei Angreifen des
momenteinleitenden Teils an der zweiten Seite des Bauteils
wird vorzugsweise eine Einspannung für die Kräftebelastung
des Bauteils von dessen erster Seite aus vorgesehen.
Beispielsweise wird als erste Seite eines zylindrischen
Bauteils dessen oberes und unteres Ende und als zweite Seite
seine Mantelaußenfläche bezeichnet.
In einer weiteren alternativen Ausführungsvariante kann eine
Rotation eines Teils einer an der ersten Seite des Bauteils
angreifenden Krafteinleitungseinrichtung zum Einleiten von
Kräften und/oder Auslenkwegen vorgesehen sein, um über diese
auch ein Moment einzuleiten. Beispielsweise erfolgt damit
neben dem Einleiten einer Kraft Fz das Einleiten eines
Moments Mz durch Drehen um einen Drehwinkel ϕz.
In einer anderen alternativen Ausführungsvariante kann
dieser Teil nicht nur um ϕz drehbar, sondern als um 360°
rotierbare Welle ausgebildet sein. Hierdurch sind
Verschleißuntersuchungen mit einem umlaufenden
Drehfreiheitsgrad möglich. Vorzugsweise ist ansonsten die
Krafteinleitungseinrichtung mit einem Gestänge zum Einleiten
der Kräfte Fx, Fy, Fz momentenstarr verbindbar oder
verbunden. Hierdurch werden die eingeleiteten Momente der
zweiten Seite abgestützt.
Bevorzugt ist ein momenteinleitender, kräfteausleitender
Teil für das Bauteil mit den kardanischen Haltearmen oder
dem kardanischen Rahmen oder Gehäuse starr verbindbar oder
verbunden.
Besonders bevorzugt wird zum schnellen Auswechseln von Bau
teilen der momenteinleitende Teil und/oder der
krafteinleitende Teil mit einem Schnellverschluss versehen
oder kann mit diesem versehen werden. Hierdurch kann ein zu
prüfendes Bauteil schnell und mühelos gegen ein anderes zu
prüfendes Bauteil ausgetauscht werden, ohne dass die
Vorrichtung hierzu in größerem Maße auseinandergenommen zu
werden braucht.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, dass die
eingeleiteten Kräfte und/oder Auslenkwege und Momente
und/oder Drehwinkel im Bereich der Lasteinleitungen gemessen
werden können, wobei für die Kräfte und Momente insbesondere
eine geeignete Mehrachsen-Messdose vorgesehen ist. Zum
Erfassen von drei Kräften und drei Momenten erweist sich
daher eine Sechsachsenmessdose als besonders vorteilhaft.
Zusammen mit den Aktuatorwegen und/oder Winkeln können
hierdurch alle auftretenden Kräfte, Auslenkungen bzw. Wege,
Momente und Auslenkwinkel oder Drehwinkel genau und
differenziert und entkoppelt erfasst werden. Alternativ
können Kräfte und/oder Momente einzeln an Aktuatoren
gemessen bzw. erfasst werden.
Bei den Haltbarkeitsprüfungen wird ein Bauteil vorzugsweise
nicht nur mit Kräften, Auslenkwegen, Momenten und
Drehwinkeln beaufschlagt, sondern auch mit Temperatur, Druck
und Feuchtigkeit, um Umweltbedingungen zu simulieren. Bei
einer Vorrichtung zum Prüfen eines Bauteils nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 erweist es sich daher als
besonders vorteilhaft, dass das Bauteil in einem
kardanischen Rahmen beweglich angeordnet oder anordbar ist
und einer oder mehrere dieser Rahmen als Gehäuse,
insbesondere zur Umweltsimulation, ausgebildet oder
ausbildbar ist oder sind. Im Unterschied zu beispielsweise
der DE 298 18 850 U1 ist vorteilhaft lediglich das Bauteil
in dem beweglich angeordneten Gehäuse angeordnet, nicht je
doch die Belastungseinrichtungen zum Einleiten von Kräften
und Momenten in das Bauteil. Das umschlossene Volumen des
Gehäuses kann dadurch so klein wie möglich gewählt werden,
gerade so, dass das Bauteil darin problemlos angeordnet
werden kann. Da die Schläuche gemäß dieser Druckschrift des
Standes der Technik lediglich über die Taumelscheibe
belastet werden, nicht jedoch komplex mit Kräften und
Momenten beaufschlagt werden, ist es bei der darin
beschriebenen Vorrichtung auch nicht erforderlich, ein
beweglich angeordnetes Gehäuse vorzusehen, in dem das
Bauteil gehalten angeordnet werden kann. Gemäß der
DE 196 50 616 A1 werden die zu prüfenden Bauteile (Lager)
zwar innerhalb des Belastungsrahmens abgekühlt oder
gegebenenfalls aufgeheizt, jedoch ist es aufgrund des
sonstigen Aufbaus der Vorrichtung nicht erforderlich, ein
bewegliches Gehäuse vorzusehen, über das in das Bauteil
Momente eingeleitet werden können. In der Vorrichtung nach
DE 44 28 758 C1 müssen in jedem Falle zwei Bauteile zugleich
geprüft bzw. zumindest in der Vorrichtung eingespannt
werden, außerdem ist die Gesamtanordnung von Grundplatte und
Erregern sowie dazwischen angeordneten zu prüfenden
Bauteilen so vorgesehen, dass ein Ummanteln der Bauteile mit
einem Gehäuse zur Umweltsimulation jedenfalls nicht direkt
möglich ist. Aufgrund der besonderen Anordnung der Erreger
wäre außerdem das Anordnen von Bauteilen in einem
beweglichen Gehäuse weder problemlos möglich, noch in
irgendeiner Weise vorteilhaft. Dasselbe gilt auch für die
DE 44 10 639 A1, bei der die auf einer Welle angeordneten
Lager als zu prüfende Bauteile ebenfalls nicht separat von
einem Gehäuse zur Umweltsimulation ummantelt werden können.
Außerdem ist das Einleiten von Kräften und Momenten an
unterschiedlichen Seiten der Bauteile getrennt voneinander
nicht vorgesehen. Die erfindungsgemäße Ausstattung der
Vorrichtung mit einem beweglichen Gehäuse sowie der
getrennten Einleitung der Kräfte und Momente lässt sich
daher dem genannten Stand der Technik nicht entnehmen.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse
zumindest eine Öffnung zum Durchführen eines Gestänges zum
direkten oder indirekten Einleiten von Kräften Fx, Fy, Fz
und/oder Auslenkwegen sx, sy, sz und/oder eines Moments Mz
und/oder eines Drehwinkels ϕz in das Bauteil auf. Ein mit
einer Halteeinrichtung für das Bauteil verbundenes Gestänge
der Krafteinleitungseinrichtung wird vorzugsweise über eine
elastische oder flexible Durchführeinrichtung in das Gehäuse
eingeleitet. Bei Beaufschlagen des Gehäuses als einer
Klimakammer mit Temperatur, Feuchtigkeit und/oder Druck wird
über eine solche flexible Durchführeinrichtung die
Abdichtung des Gehäuses gegenüber der Umgebung gewahrt und
das problemlose Bewegen des Gestänges zum Einleiten von
Kräften und/oder Auslenkwegen und/oder einem Moment und/oder
Drehwinkel in das Bauteil möglich.
Vorzugsweise ist zumindest ein Anschlussteil zum Anschließen
zumindest einer Zuleitung für Prüfmedien, insbesondere Wasser,
Schmutzwasser, Lösungen, Feststoffe, Gase und andere
Medien, erwärmt, abgekühlt, insbesondere temperierte
und/oder unter Druck stehend an dem Gehäuse zur Simulation
von Umweltbedingungen vorgesehen. Durch zumindest eine
solche Zuleitung können die Prüfmedien unter Umgebungsdruck
oder Nieder-/Hochdruck in das Gehäuse eingeleitet werden,
wobei das Medium nicht nur unter Druck, sondern auch unter
unterschiedlichen Temperaturbedingungen in das Gehäuse
eingeleitet werden kann. Insbesondere ist dadurch auch ein
zyklisches Besprühen mit Salzwasser und anschließendes
Trocknen durch Einleiten eines Gases in das Gehäuse möglich.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen näher beschrie
ben. Diese zeigen in:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit drei Rahmen, von denen der äußere als
gabelförmiger Rahmen und der innere als
klimatisiertes Gehäuse ausgeführt ist,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Details des
Bauteils gemäß Fig. 1, eingespannt in einer
Halteeinrichtung einer Kraftein
leitungseinrichtung und einem momenteinleitenden
Teil,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer zweiten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit drei Rahmen,
Fig. 4 eine Prinzipskizze in Schnittansicht des Details
einer Führungseinrichtung des Gestänges der
Krafteinleitungseinrichtung, und
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer dritten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit drei Rahmen, von denen der
äußere als gabelförmiger Rahmen und der mittlere
als klimatisiertes Gehäuse ausgeführt ist.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit einem
Grundgestell 2, auf dem drehbar die weiteren Komponenten der
Vorrichtung angeordnet sind. Die Drehbarkeit wird beispiels
weise durch Vorsehen eines Drehtellers 3 oder einer entspre
chend anderen drehbaren Einrichtung erzeugt. Auf der dreh
baren Einrichtung oder dem Drehteller 3 ist ein äußerer
Rahmen 4 über einer Mehrachsen-Messdose 5 angeordnet. Der
äußere Rahmen 4 weist ein Grundelement 6 und zwei
Seitenbacken 7 als Haltearme auf, die jeweils mit Öffnungen
8 zum Durchführen einer Drehachse 9 im oberen Teil versehen
sind. Die Drehachse 9 ragt durch einen mittleren Rahmen 10
hindurch. Der mittlere Rahmen 10 ist somit auf der Drehachse
9 beweglich gelagert. Er weist auf den beiden im 90°-Winkel
zu der Durchführung der Drehachse 9 bzw. Drehachsen 9 des
äußeren Rahmens angeordneten Seiten beidseitig den
Durchtritt einer weiteren Drehachse 11 auf. Diese lagert
jeweils in einer Öffnung 12 in dem mittleren Rahmen 10. Zum
Messen der eingeleiteten und/oder resultierenden Belastungen
können im Bereich der einzelnen Lasteinleitungen bzw. von
dort angeordneten Aktuatoren bei den Drehachsen 9 und 11
einzelne Messdosen angeordnet werden.
Innerhalb des mittleren Rahmens 10 ist ein innerer Rahmen
13, ausgeführt als klimatisiertes Gehäuse, vorgesehen.
Dieses ist drehbar um die Drehachse 11 gelagert.
Vorzugsweise können in einer Linie liegend zwei solcher
Drehachsen 11 in das Gehäuse an zwei gegenüberliegenden
Seiten eingreifen. Dies hat den Vorteil, dass innerhalb des
Gehäuses angeordnete Komponententeile nicht durch die
Drehachse 11 in ihrer Beweglichkeit behindert werden. Um das
Gehäuse als Prüfkammer klimatisieren zu können, ist in
dessen unterem Bereich ein Zuleitungsschlauch 14
angeschlossen, beispielsweise an eine nicht dargestellte
Anschlusseinrichtung oder Öffnung. Anstelle eines flexiblen
Zuleitungsschlauches, der bevorzugt wird, kann auch eine
starre Zuleitung gewählt werden, jedoch ist dann darauf zu
achten, dass die Beweglichkeit des Gehäuses nicht aufgrund
der nicht vorhandenen Flexibilität einer solchen Zuleitung
eingeschränkt oder sogar behindert wird. Durch Zuleitung
oder Zuleitungsschlauch kann temperiertes und/oder unter
Druck stehendes Medium in das Gehäuse eingeleitet werden,
wobei unter Medium Flüssigkeiten, Gase und gegebenenfalls
Feststoffe verstanden werden.
An seiner Oberseite weist das Gehäuse ein Deckelteil 15 auf,
das mit einer Durchführöffnung 16 versehen ist. In diese
Durchführöffnung ist ein Gestänge 17 zum Einleiten von ins
besondere Kräften und/oder Auslenkwegen eingesteckt. In die
Durchfuhröffnung 16 ist außerdem eine Manschette 18
eingefügt, die eine Abdichtung des Gehäuseinneren gegenüber
der Umgebung gewährt. Vorzugsweise besteht die Manschette
aus einem flexiblen Material, um eine Beweglichkeit des
Gestänges innerhalb der Durchführöffnung 16 zu ermöglichen.
Das Gestänge 17 ist mit einem vorzugsweise hydraulischen,
elektrischen und/oder pneumatischen Antrieb 20 so
ausgeführt, dass eine Beeinflussung der Kraft Fz in Richtung
z durch die Auslenkwege sx und sy vernachlässigbar ist. Dies
kann durch eine entsprechend lange Stange 38, wie in Fig. 4
gezeigt, die gelenkig gelagert ist, oder beispielsweise
durch ein Abkoppelelement 34 erreicht werden, wie den
Fig. 3 und 4 entnehmbar ist. Beispielsweise ergibt sich
bei einer Gestängelänge von 1000 mm und einem Hub der
Seitenzylinder zum Einleiten des Kräfte Fx, Fy, von ±50 mm
entsprechend ein Auslenkwinkel von lediglich ±3°.
Alternativ zu dem besonders ausgestalteten Abkoppelelement
34 gemäß Fig. 3 kann, sofern das Moment Mz ebenfalls über
das Gestänge 17 eingeleitet werden soll, dieses die in Fig.
4 angedeutete Ausbildung aufweisen. Hierbei ist eine
Parallelführung eines oberen Stangenteils 36 in einem ent
sprechenden Lager 37 vorgesehen. Das obere Stangenteil 36
ist über ein Kugelgelenk 39 mit einem unteren Stangenteil 38
verbunden. Das Kugelgelenk ermöglicht ein Abwinkeln. Die
Querkräfte Fx, Fy können durch diesen Aufbau abreagiert
werden.
Über einen Gelenkring 19 (siehe Fig. 1), der das Gestänge
17 umgibt, können in den Koordinatenrichtungen der x- und y-
Achse weitere Kräfte Fx und Fy eingeleitet werden.
Vorzugsweise stehen die Wirklinien der Kräfte Fx, Fy, und Fz
senkrecht aufeinander.
Ein Moment Mz um die Hochachse des Gestänges 17, also die
Drehachse 47, kann durch Drehen des äußeren Rahmens 4 um
einen Winkel ϕz in das Bauteil 21 eingeleitet werden.
Alternativ kann durch Drehen des Gestänges 17 als einem Teil
der Krafteinleitungseinrichtung 22 ein Drehwinkel ϕz' bzw.
ein Moment Mz' in das Bauteil eingeleitet werden. Durch
Drehen des mittleren Rahmens 10 um die Drehachse 9 um einen
Winkel ϕy kann ein Moment My und durch Drehen des inneren
Rahmens 13 um die Drehachse 11 um einen Winkel ϕx ein Moment
Mx in das Bauteil eingeleitet werden.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Bauteils
21, das in einem mit dem Gestänge 17 verbundenen Teil der
Krafteinleitungseinrichtung 22, einem Bügelelement 25, an
seiner ersten Seite 24 und einem momenteinleitenden Teil 23
an seiner zweiten Seite 44 gehalten ist. Das Bügelelement 25
umgreift das Bauteil 21 und hält es an seinen beiden Enden
26, 27, als erste Seite 24 definiert, fest. Die Einspannung
bzw. das Halten des Bauteils kann hierbei formschlüssig
und/oder kraftschlüssig erfolgen, beispielsweise über eine
in oder durch das Bauteil ragende Stange oder Welle, auf
oder an der es fest sitzt. Um ein schnelles Auswechseln des
Bauteiles gegen ein anderes zu ermöglichen, ist vorzugsweise
das Bügelelement und/oder der momenteinleitende Teil 23 mit
einem Schnellverschluss 29, 30 versehen. Es ist ein
Einspannen von Hohlkörpern und Vollkörpern möglich.
An der zweiten Seite 44 des Bauteils 21 greift der moment
einleitende Teil 23 an diesem an. Dieser ist über einen
Schnellverschluss mit einer Wandung des Gehäuses 13
verbunden ist. Der momenteinleitende Teil 23 ist an dem
Bauteil 21 so befestigt, dass eine Übertragung von Momenten
und/oder Drehwinkeln und Abstützung der Reaktionskraft auf
das Bauteil über den momenteinleitenden Teil möglich ist.
Das Befestigungsstück des momenteinleitenden Teils 23 kann
beispielsweise über eine Schwalbenschwanzführung als
Schnellverschluss 30, wie in Fig. 2 angedeutet, an einem
Befestigungsstutzen, der fest an der unteren Wandung des
Gehäuses montiert ist, befestigt werden.
Durch Kombination der Relativverdrehungen des äußeren
Rahmens 4 um den Winkel ϕz gegenüber dem Grundgestell 2
und/oder des mittleren Rahmens 10 gegenüber dem äußeren
Rahmen 4 um den Winkel ϕy und/oder des inneren Rahmens 13
gegenüber dem mittleren Rahmen 10 um den Winkel ϕx kann jede
beliebige Beaufschlagung des Bauteils 21 mit
Momenten/Drehwinkeln erfolgen. Entsprechend den natürlichen
Gegebenheiten ist eine variable Gestaltung und Anpassung
möglich, insbesondere eine Beaufschlagung des Bauteils in
weniger als drei Drehfreiheitsgraden.
Als Messdose 5 kann entweder eine Mehrachsen-Messdose
zwischen Drehteller und äußerem Rahmen 4, wie in Fig. 1
dargestellt, vorgesehen werden. Alternativ können auch
mehrere Messdosen an den Ecken des Rahmens bei den
Lasteinleitungsstellen angeordnet werden. In der
Ausführungsform gemäß Fig. 3 sind zwischen einem Drehtisch
31 und dem Grundelement 6 des äußeren Rahmens 4 Hubzylinder
32, 33 als Aktuatoren angeordnet. Diese sind in Fig. 3
lediglich angedeutet. Zum Erzeugen eines Drehwinkels ϕx zum
Einleiten eines Moments Mx werden die beiden Hubzylinder 32,
33 entgegengesetzt zueinander ausgelenkt, so dass ein
Verdrehen um die Drehachse 11 erfolgen kann. Soll hingegen
ein Drehwinkel ϕy um die Drehachse 9 erzeugt werden, also
ein Moment My eingeleitet, so werden die beiden Zylinder 32,
33 gleichsinnig verstellt.
Anstelle eines mehreckigen Gehäuses ist in Fig. 3 ein im
Querschnitt ovales oder rundes Gehäuse vorgesehen. Das Ge
häuse kann jede beliebige Form annehmen, sofern dadurch die
Beweglichkeit zum Einleiten von sich einstellenden Momenten
sowie Kräften, die sich durch translatorische Bewegung
ergeben, in das innenliegende Bauteil nicht behindert wird.
Das das Bauteil und dessen Halteeinrichtung bzw. den mo
menteinleitenden Teil beherbergende Gehäuse ist vorzugsweise
mit einer Wärmedämmung und einem Korrosionsschutz versehen.
Diese sollte so ausgelegt sein, dass auch bei
Umweltsimulation das Gehäuse bzw. die Klimakammer, denn zu
einer solchen wird dieses dabei, diversen Bewegungen bzw.
Drehungen ausgesetzt werden kann, ohne dass hierdurch die
Umweltsimulation beeinflusst oder beeinträchtigt wird. Als
zu prüfendes Bauteil kann beispielsweise ein Elastomerlager,
Kugelgelenk, Gummilager, Gummimetalllager, mit oder ohne
hydraulischer Dämpfung, in die Halteeinrichtung eingesetzt
werden. Es können jedoch auch beliebige andere Bauteile
darin einem mehraxialen Festigkeitsversuch unterworfen
werden. Zur Kraft- oder Auslenkungswegeinleitung sind
außerhalb des Gehäuses im Bereich des Gestängeendes bzw. im
Bereich des Gelenkringes entsprechende Krafteinlei
tungseinrichtungen oder Aktuatoren vorgesehen. Die Dreh-
bzw. Auslenkwinkel können über entsprechende Stellmotoren
bzw. andere Aktuatoren eingestellt werden, beispielsweise
auch über Hubzylinder, wie in Fig. 3 angedeutet. Diese sind
z. B. Hydraulik- oder Pneumatikzylinder. Auch Gewindestangen
und Linearantriebe sind grundsätzlich verwendbar. Die
Hubzylinder oder sonstigen Aktuatoren werden vorzugsweise
mit einer Kraft- oder Wegregelung betrieben, um eine genaue
Einstellung der gewünschten Belastungen vorsehen zu können.
Um eine Temperaturregelung innerhalb des Gehäuses zur Um
weltsimulation vornehmen zu können, ist vorzugsweise das zu
prüfende Bauteil mit einem Thermoelement versehen, das die
Führungsgröße für die Temperatur liefert. Beispielsweise
kann ein Temperaturbereich von -30° bis +100°C vorgesehen
werden, bei einer Temperaturkonstanz von ±5 Kelvin und
einer Änderungsgeschwindigkeit von 5 Kelvin pro Minute.
Sofern das Bauteil mit einem metallischen Teil versehen ist,
erfolgt die Temperaturüberwachung vorzugsweise per
Thermoelement an diesem. Soll eine Salzwasserbesprühung in
Kombination mit einer Temperaturbeaufschlagung vorgesehen
werden, wird ein Temperaturbereich von plus 5°C bis plus
80°C bevorzugt. Als Sprühmedium wird vorzugsweise eine 5 Gew.-%
NaCl-Lösung verwendet. Die Besprühung erfolgt
vorzugsweise in Sprühzyklen mit vorgewählter Besprühdauer
und anschließender Trockenphase, beispielsweise 5 bis 30
Minuten, wobei besonders bevorzugt während der Sprühphase
keine Temperaturregelung stattfindet.
Beispiele für die Probengeometrie sind z. B. Außenabmessungen
von 220 mm bei Motorlagern, Außendurchmesser von 150 mm und
ein Innendurchmesser von M8 bis M16 bei Buchsenlagern sowie
eine Länge eines Gummilagers bzw. Gummimetalllagers von
200 mm. Bei anderen Bauteilen sind selbstverständlich die
entsprechenden Abmessungen innerhalb der Vorrichtung zum
Halten und Greifen des zu prüfenden Bauteils entsprechend
anzupassen bzw. zu verändern. Es können beispielsweise
verschiedene Vorrichtungen für unterschiedlich große zu
prüfende Bauteile vorgesehen werden, die bevorzugt jeweils
in bestimmten Abstufungen an unterschiedliche Bauteilgrößen
angepasst werden können.
Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel kann eine Axial
kraft Fz von ±40 kN bei einem Auslenkweg sz von ±25 mm,
eine Querkraft oder Radialkraft Fx von ±20 kN bei einem
Auslenkweg sx von ±25 mm und eine weitere Radial- oder
Querkraft Fy von ±20 kN bei einem Auslenkweg sy von ±25 mm
vorgesehen werden. Das Torsionsmoment Mx kann beispielsweise
zu ±500 Nm bei einem Drehwinkel ϕx von ±25 bzw. ±20°
gewählt werden. Das kardanische Moment My kann bei Werten
von ±250 Nm bei einem Drehwinkel ϕy von ±15° liegen. Die
Prüffrequenz kann zu 50 Hz gewählt werden, wobei bei einer
Prüffrequenz bis zu 20 Hz die geforderten Maximalkräfte und
Maximalverdrehungen an dem zu prüfenden Bauteil bereitstehen
sollten. Die Genauigkeit und Nachfahrgüte von Kraft bzw.
Moment und Weg bzw. Winkel kann zu 1% bezogen auf den
Maximalwert gewählt werden. Die vorstehenden Werte geben
jeweils nur ein Ausführungsbeispiel an und können beliebig
an den jeweiligen Anwendungsfall der Prüfvorrichtung
angepasst werden.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Prüfen eines Bauteils in per
spektivischer Ansicht dargestellt. Im Unterschied zu den
Ausführungsformen in den Fig. 1 und 3 ist in der Ausfüh
rungsform gemäß Fig. 5 der mittlere Rahmen als Gehäuse mit
Gehäusewandungen 40, 41, 46 ausgebildet. Die Drehachse 11
ist in den Gehäusewandungen in dort vorgesehenen Öffnungen
45 drehbar gelagert. Der innere Rahmen ist als gabelförmiger
Halbrahmen ausgeführt mit Haltearmen 42, in deren
Durchgangsöffnungen 43 die Drehachse 11 lagert. In der
Gehäusewandung 46 ist die Drehachse 9 gelagert. Dies zeigt,
dass jeder der Rahmen durch ein solches Gehäuse ersetzt
werden kann.
Neben den in den vorstehenden Figuren dargestellten und be
schriebenen Ausführungsformen können noch zahlreiche weitere
gebildet werden, bei denen ein zu prüfendes Bauteil getrennt
mit Auslenkwegen und/oder Kräften und Drehwinkeln und/oder
Momenten in allen Raumrichtungen beaufschlagt werden kann.
Ein Teil der Prüfvorrichtung dient zum Einleiten von
Auslenkwegen und/oder Kräften und ein anderer Teil zum
Einleiten von Drehwinkeln und/oder Momenten, wobei eine
getrennte Einleitung der Kräfte und Momente so erfolgt, dass
sich die Wirklinien innerhalb des Bauteils, insbesondere in
dessen Wirkmitte, treffen. Unabhängig von der jeweiligen
Ausführungsform wird durch die entsprechende Trennung der
einzelnen Komponenten eine gegenseitige Beeinflussung der
Kräfte und Momente bzw. der Auslenkwege und Drehwinkel sehr
gering. Hierdurch kann besonders effektiv eine Haltbarkeits-
und Funktionserprobung von Bauteilen erfolgen, die mit
zumindest einem Freiheitsgrad beansprucht werden,
insbesondere unter gleichzeitiger Umweltsimulation durch Be
aufschlagung mit Temperatur und/oder Druck und/oder
Feuchtigkeit.
Claims (19)
1. Vorrichtung (1) zum Prüfen eines Bauteils (21) mit
einer ersten (24) und einer zweiten Seite (44),
insbesondere eines Elastomerlagers, Kugelgelenks, etc.,
das in zumindest einem Freiheitsgrad beansprucht wird,
wobei zumindest eine Belastungseinrichtung zum
Einleiten von Kräften (Fx, Fy, Fz) und Momenten (Mx, My,
Mz) in das Bauteil (21) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
Kräfte (Fx, Fy, Fz) und/oder Auslenkwege (sx, sy, sz) an
der ersten Seite (24) und zumindest ein Teil der
Momente (Mx, My, Mz) und/oder Drehwinkel (ϕx, ϕy, ϕz) an
der zweiten Seite (44) in das Bauteil (21) getrennt
einleitbar sind.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bauteil (21) so gehalten ist, dass sich die
Wirklinien der in das Bauteil (21) eingeleiteten oder
resultierenden Kräfte (Fx, Fy, Fz) in einem Punkt in dem
Bauteil (21) treffen.
3. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Krafteinleitungseinrichtung (22) zum Einleiten von
Kräften und/oder Auslenkwegen das Bauteil (21) auf
dessen erster Seite (24) so aufnimmt, dass die
Kräftewirklinien durch die Kraftwirkmitte des Bauteils
(21) gehen.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Momente (Mx, My, Mz) so in das Bauteil (21)
einleitbar sind, dass sich die Drehachsen (9, 11, 47)
der Momente in einem Punkt, insbesondere dem Punkt, in
dem sich die Kräftewirklinien treffen, innerhalb des
Bauteils (21) schneiden.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein zum Einleiten von Momenten (Mx, My, Mz) vorgesehener
Teil (23) an dem Bauteil (21) so angreifbar ist oder
angreift, dass die Drehachsen (9, 11, 47) durch die
Drehwinkelwirkmitte des Bauteils (21) gehen.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
alle Momente (Mx, My, Mz) und/oder Drehwinkel (ϕx, ϕy,
ϕz) in das Bauteil (21) an dessen zweiter Seite (44)
einleitbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Moment (Mz) und/oder Drehwinkel (ϕz) in das Bauteil
(21) von dessen erster Seite (24) einleitbar ist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Krafteinleitungseinrichtung (22) mit einem Gestänge
(17) zum Einleiten der Kräfte (Fx, Fy, Fz) momentenstarr
verbindbar oder verbunden ist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der momenteinleitende Teil (23) und/oder die
Krafteinleitungseinrichtung (22) mit einem
Schnellverschluss zum schnellen Auswechseln von
Bauteilen (21) versehbar oder versehen ist oder sind.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Einleiten der Momente (Mx, My, Mz) und/oder
Drehwinkel (ϕx, ϕy, ϕz) in das Bauteil (21) eine
kardanische Anordnung vorgesehen ist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die kardanische Anordnung die schwenkbare Anordnung von
das Bauteil (21) umgebenden kardanischen Haltearmen
(42) und/oder kardanischer Rahmen (4, 10, 13) und den
momenteinleitenden Teil (23) umfasst.
12. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Messeinrichtungen (5) zum Messen der Kräfte (Fx, Fy, Fz)
und/oder Momente (Mx, My, Mz) und/oder Auslenkwege (sx,
sy, sz) und/oder Drehwinkel (ϕx, ϕy, ϕz) im Bereich der
Lasteinleitungen vorsehbar oder vorgesehen sind.
13. Vorrichtung (1) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Messeinrichtung (5) eine Mehrachsen-Messdose,
insbesondere eine Sechsachsenmessdose, vorgesehen ist.
14. Vorrichtung (1) zum Prüfen eines Bauteils (21) mit
einer ersten (24) und einer zweiten Seite (44),
insbesondere eines Elastomerlagers, Kugelgelenks, etc.,
das in zumindest einem Freiheitsgrad beansprucht wird,
wobei zumindest eine Belastungseinrichtung zum
Einleiten von Kräften (Fx, Fy, Fz) und Momenten (Mx, My,
Mz) in das Bauteil (21) vorgesehen ist, insbesondere
nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bauteil (21) in kardanischen Rahmen (4, 10, 13)
beweglich angeordnet oder anordbar ist und einer oder
mehrere dieser Rahmen als Gehäuse, insbesondere zur
Umweltsimulation, ausgebildet oder ausbildbar ist oder
sind.
15. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein momenteinleitender, kräfteausleitender Teil (23)
für das Bauteil (21) mit kardanischen Haltearmen (42)
oder dem kardanischen Rahmen (4, 10, 13) starr
verbindbar oder verbunden ist.
16. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse zumindest eine Öffnung (16) zum Durchführen
eines Gestänges (17) zum direkten oder indirekten
Einleiten von Kräften (Fx, Fy, Fz) und/oder eines
Moments (Mz) in das Bauteil (21) aufweist.
17. Vorrichtung (1) nach Anspruch 14, 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Anschlußteil zum Anschließen zumindest
einer Zuleitung (14) für Prüfmedien, insbesondere
Wasser, Schmutzwasser, Wärme, Kälte und andere Medien,
an dem Gehäuse vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Teil (17, 20, 36, 38) einer
Krafteinleitungseinrichtung (22) rotierbar,
insbesondere als um 360° rotierbare Welle, ausbildbar
oder ausgebildet ist.
19. Umweltsimulationsgehäuse (13) zur Verwendung mit einer
Vorrichtung (1) zum Prüfen eines Bauteils (21) mit
einer ersten (24) und einer zweiten Seite (44),
insbesondere eines Elastomerlagers, Kugelgelenks, etc.,
das in zumindest einem Freiheitsgrad beansprucht wird,
wobei zumindest eine Belastungseinrichtung zum
Einleiten von Kräften (Fx, Fy, Fz) und Momenten (Mx, My,
Mz) in das Bauteil (21) vorgesehen ist, insbesondere
nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Umweltsimulationsgehäuse (13) das Bauteil (21) im
wesentlichen störungsfrei und dicht umgebend ausbildbar
oder ausgebildet und mit Einrichtungen (45) zum
beweglichen Anordnen des Umweltsimulationsgehäuses in
zumindest einem Rahmen (4, 10) und/oder Haltearmen (42)
und/oder Gehäuse der Vorrichtung (1) versehen oder
versehbar ist.
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