DE10122758A1 - Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären Aminen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären Aminen

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären Aminen durch Umsetzung von Aldehyden mit primären Aminen und Wasserstoff bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart eines Nickel haltigen Katalysators.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ge­ mischten, sekundären Aminen durch Umsetzung eines Aldehyds mit einem primären Amin und Wasserstoff unter Druck und bei erhöhter Temperatur in Gegenwart eines Nickelkatalysators.
Die Reaktion führt zu einem Austausch des Sauerstoffatoms in der Aldehyd­ gruppe durch einen primären Alkylaminrest, wobei Wasser gebildet wird. Hierbei wird als Zwischenstufe die entsprechende Schiff'sche Base gebildet, die mittels Wasserstoff in das entsprechende gemischte, sekundäre Amin überführt wird. Unter den gemischten, sekundären Aminen werden im fol­ genden sekundäre Amine verstanden, die neben dem Rest aus dem primä­ ren Amin noch einen beliebigen Rest enthalten, der auf den Einbau des Aldehyds zurückzuführen ist. Gemischte, sekundäre Amine stellen technisch bedeutsame Verbindungen dar. Sie können als Polymerisations- und Här­ tungskatalysatoren für die Herstellung von Kunststoffformkörpern auf Epoxid- und Polyurethanbasis dienen. Ferner sind sie als Korrosionsinhibitoren und als Ausgangsstoffe für Detergentien und Flockungsmittel geeignet. Ge­ mischte, sekundäre Amine haben ebenfalls Bedeutung als wertvolle Zwi­ schenprodukte für die Herstellung von Verbindungen erlangt, die im Pflan­ zenschutzbereich eingesetzt werden.
Es ist bekannt gemischte, sekundäre Amine nach einem zweistufigen Verfah­ ren herzustellen. Dabei wird in einer ersten, separaten Stufe unter der Bil­ dung der Schiff'schen Base der Aldehyd mit einem primären Amin zur Reak­ tion gebracht. Anschließend erfolgt in einer separaten, zweiten Reaktions­ stufe der Hydrierschritt in Gegenwart von Metallkatalysatoren, insbesondere in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren, wie zum Beispiel in Gegenwart von Platin haltigen Katalysatoren.
Die Offenlegungsschrift DE-OS-195 29 090 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von N-Ethyl-n-propylamin, bei dem in der ersten Stufe Ethylamin und Propionaldehyd in Gegenwart eines mit Wasser wenig mischbaren Ver­ dünnungsmittels, wie Toluol oder Xylol, zwischen 0°C und 30°C umgesetzt wird. Im Anschluß daran wird das entstandene Reaktionswasser abgetrennt und das in dem Verdünngsmittel gelöste N-Propylidenethylamin (Schiff'sche Base) bei Temperaturen zwischen 20 und 100°C und unter einem Druck von 2 bis 20 MPa mit Wasserstoff am Platinkontakt hydriert. Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist die Verwendung eines Lösungsmittels, das wertvol­ les Reaktorvolumen belegt. Weiterhin neigt die in der ersten Stufe gebildete Schiff'sche Base zu einer Löslichkeit in der sich bildenden Wasserphase, so daß auch schon bei der Abtrennung der ersten Reaktionsstufe ein Verlust an Wertprodukt zu befürchten ist. Weiterhin erfordert die zweistufige Fahrweise die Bereitstellung und Überwachung von zwei Reaktoren, was wiederum das bekannte Produktionsverfahren investitionsintensiv und überwachungstech­ nisch aufwendiger macht.
Nach J. Amer. Chem. Soc., 66 (1944), 82-84 erfolgt die Herstellung von N- Ethyl-n-propylamin oder N-Ethyl-n-butylamin aus Ethylamin und Propional­ dehyd bzw. Butyraldehyd sowie einer weiteren Anzahl gemischter sekundä­ rer Amine in Abwesenheit eines Verdünnungsmittels. Das anfallende Reakti­ onswasser wird hierbei mit festem KOH gebunden. Nach Abtrennung des KOH wird die Schiff'sche Base destilliert und anschließend am PtO2-Kontakt hydriert. Bei diesem Verfahren fällt KOH an, das aufwendig entsorgt werden muß. Ebenso führt die Destillation der Schiff'schen Base infolge der thermi­ schen Belastung zur Nebenproduktbildung.
Auch J. Amer. Chem. Soc., 79 (1957), 4720-4729 beschreibt die Herstellung einer Reihe gemischter, sekundärer Amine. Für die Herstellung von N-Ethyl­ n-propylamin schlägt dieses Dokument vor, Ethylamin in einer Suspension von PtO2 in wasserfreiem Ethanol zu lösen und mit einer Lösung von Propi­ onaldehyd in wasserfreiem Ethanol unter Kühlung zu versetzen. Die Reakti­ onsmischung wird anschließend unter einem Wasserstoffdruck von 0,2 MPa hydriert. Das Aufarbeiten des Reaktionsansatzes erfolgt mittels üblicher La­ bormethoden, wie der Zugabe von Salzsäure unter Bildung eines Ammoni­ umsalzes, dem Entfernen des Lösungsmittels, dem Freisetzen des Amins aus dem festen Ammoniumsalz durch Lösen in einer wäßrigen KOH, dem Extrahieren mit Ether und dem Trocknen und Destillieren. Die Ausbeuten bewegen sich in dem Bereich zwischen 25 bis 92%, im Falle des N-Ethyl-n- propylamins liegt die Ausbeute bei 51%, im Falle des N-Ethyl-n-butylamins bei 44%. Die geringen Ausbeuten sowie die aufwendige Verfahrensweise schließen die Anwendung dieses Verfahrens in dem technischen Maßstab aus.
Aus dem Stand der Technik ist aber auch bekannt, die Umsetzung von Alde­ hyden mit primären Aminen einstufig unter hydrierenden Bedingungen durchzuführen.
So beschreibt DE-A1-27 25 669 die Herstellung von N-Methyl-n-butylamin oder N-Ethyl-n-butylamin, wobei als Hydrierkatalysator Raney-Nickel ver­ wendet wird, dem notwendigerweise als Co-Katalysator quartäre Ammoni­ umbasen hinzuzufügen sind. Die Anwesenheit solcher Co-Katalysatoren kann sich jedoch als nachteilig erweisen, da sie bei der destillativen Aufar­ beitung Zersetzungsprodukte bilden können, die dann zu weiteren Produkt­ verunreinigungen führen.
Ferner weist der Stand der Technik darauf hin (Chem. Ind. (Dekker) 1998, 75 (Catalysis of Organic Reactions) 255-271), daß bei der Verwendung von Nickelkatalysatoren bei der einstufigen, diskontinuierlich durchgeführten Umsetzung von n-Butyraldehyd und Ethylamin zu N-Ethyl-n-butylamin in hohem Maße Nebenprodukte gebildet werden. Verwendet man Nickelkataly­ satoren, so liegt die Ausbeute bei nur 64%. Demgegenüber wird der Einsatz der teuren Pd-, Pt- oder Rh-Katalysatoren empfohlen, die Ausbeuten von 83%, 95% oder 96% ergeben.
Es bestand daher ein Bedarf an einem Verfahren, das einfach durchzuführen ist und auch den Gebrauch üblicher, kostengünstig verfügbarer Hydrierkata­ lysatoren ohne einen erforderlichen Co-Katalysatorzusatz ermöglicht und zugleich das erwünschte Wertprodukt in hohen Ausbeuten liefert.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von ge­ mischten, sekundären Aminen durch Umsetzung von Aldehyden mit primä­ ren Aminen und Wasserstoff unter Druck und bei erhöhter Temperatur. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß man Aldehyd und primäres Amin getrennt aber gleichzeitig in den Reaktor einspeist und mit Wasserstoff an einem Nickel haltigen Katalysator zur Reaktion bringt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich unter Verwendung eines in fein­ verteiltem Zustand suspendierten oder in stückiger Form vorliegenden Nickelkatalysators sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich betreiben. Es ist besonders für den kontinuierlichen Prozeß geeignet.
Arbeitet man mit einem suspendierten Hydrierkatalysator, so wird man die Katalysatorsuspension bespielsweise in einem Rührbehälter vorlegen und die Einsatzstoffe in die gerührte Suspension einbringen.
Verwendet man einen stückigen Hydrierkatalysator, so empfiehlt es sich, diesen in Form einer Schüttung in einem druckfesten Reaktionsrohr anzu­ ordnen und die Ausgangsstoffe über die Schüttung zu führen. Die Einsatz­ stoffe Aldehyd und primäres Amin werden getrennt aber gleichzeitg in den Reaktor eingespeist. Sie können sowohl im gasförmigen als auch im flüssi­ gen Zustand in die Reaktion eingesetzt werden. Besonders einfach gestaltet sich das erfindungsgemäße Verfahren bei der Ausübung der Umsetzung in der flüssigen Phase. Den für die Reaktion benötigten Wasserstoff speist man getrennt von den anderen Einsatzstoffen über eine separate Leitung, die gegebenenfalls Vorrichtungen zur gleichmäßigen Verteilung des Wasserstoffs aufweist, in das den Hydrierkatalysator enthaltende Reaktions­ gefäß. Es ist aber auch möglich, Wasserstoff mit dem primären Amin vor dem Eintritt in den Reaktor zu mischen und diese Mischung über eine Lei­ tung dem Reaktor zuzuführen.
Verwendet man einen stückigen Hydrierkatalysator, so kann man die Umset­ zung sowohl im geraden Durchgang als auch unter Zuhilfenahme eines Re­ aktionskreislaufes ablaufen lassen. Die Ausgangsstoffe werden dem Reak­ tor - üblicherweise einem senkrecht angeordneten Rohrreaktor - worin der Katalysator als Schüttschicht untergebracht ist, am Kopf oder am Boden zu­ geleitet. Nach einer besonderen Ausführungsform werden die Einsatzstoffe dem Reaktor am Boden zugeführt und die Umsetzung erfolgt im geraden Durchgang, d. h. ohne Kreislauf der nichtumgesetzten Ausgangsprodukte. Das Reaktionsgemisch verläßt den Reaktor über Kopf. Nach Wasserstoffab­ trennung wird das Reaktionsgemisch in einer Vorlage, zum Beispiel in einem Druckabscheider, aufgefangen und nach üblichen Methoden weiter gereinigt. Eine mögliche Aufarbeitungsmethode besteht in einer nachgeschalteten Druckdestillation, wobei das im Überschuß verwendete primäre Amin aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt wird. Das im wesentlichen aus primärem Amin bestehende Kopfprodukt der nachgeschalteten Druckdestillationsko­ lonne kann zum einen unter Aufrechterhaltung eines Aminkreislaufes in die Reaktion zurückgeführt werden. Zum anderen ist es aber auch möglich, das Kopfprodukt der nachgeschalteten Druckdestillationskolonne aus der Reak­ tion auszuschleusen und anderweitig zu verwenden. Das gewünschte ge­ mischte, sekundäre Amin fällt zusammen mit dem Reaktionswasser als Sumpfprodukt bei der Druckdestillation an und wird nach üblichen Verfahren weiter gereinigt. Die Druckdestillation wird im allgemeinen bei Drücken von 0,2 bis 1,2 MPa und bei Temperaturen von 40 bis 100°C betrieben.
Wird das aus dem Reaktionsgemisch abgetrennte Amin nicht mehr in die Reaktion zurückgeführt, wird dann der Überschuß an primärem Amin durch die Zugabe von frischem primärem Amin aufrechterhalten.
Als Aldehyde kommen beliebige cycloaliphatische und aliphatische, insbe­ sondere aliphatische Aldehyde in Betracht.
Stellvertretend für cycloaliphatische Aldehyde sind Formylcyclohexan und für aliphatische Aldehyde geradkettige oder verzweigte Aldehyde mit 2 bis 20, insbesondere 2 bis 15, bevorzugt 2 bis 9 Kohlenstoffatomen zu nennen. Bei­ spiele für geeignete aliphatische Aldehyde sind Propanal, n- und i-Butanal, n- und i-Pentanal, wie 3-Methylbutanal oder 2-Methylbutanal, n- und i-Hexanal, Heptanale, Octanale, bespielsweise 2-Ethylhexanal, Nonanale, Decanale, Undecanale, Dodecanale, Tridecanale oder Aldehyde mit 14 bis 20 Kohlen­ stoffatomen, wie Hexadecanale.
Dabei wird der Aldehyd in unverdünnter Form ohne Lösungsmittelzusatz in den Hydrierreaktor eingespeist.
Als primäre Amine kommen beliebige primäre cycloaliphatische und aliphati­ sche, besonders bevorzugt aliphatische Amine in Betracht.
Stellvertretend für cycloaliphatische Amine sind Cyclohexylamin und für ali­ phatische Amine geradkettige oder verzweigte Amine mit 2 bis 9, insbeson­ dere 2 bis 6, bevorzugt 2 bis 4 Kohlenstoffatomen zu nennen. Beispiele für geeignete aliphatische Amine sind Ethylamin, n-Propylamin, i-Propylamin, n- und i-Butylamin, n- und i-Pentylamin, wie 3-Methylbutylamin oder 2-Methyl­ butylamin, n- und i-Hexylamin, Heptylamine, Octylamine, bespielsweise 2- Ethylhexylamin, n-Nonylamin sowie iso-Nonylamine, beispielsweise 3,5,5- Trimethylhexylamin.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders zur Herstellung von N-Ethyl­ n-propylamin und N-Ethyl-n-butylamin geeignet.
Das primäre Amin wird in unverdünnter Form ohne Lösungsmittelzusatz in den Hydrierreaktor separat von der Aldehydzugabe eingespeist. Wasserstoff wird gleichzeitig auf den Reaktor gegeben, vorzugsweise über eine separate Leitung oder gegebenenfalls im Gemisch mit dem primären Amin.
Man setzt den Aldehyd mit dem primären Amin und Wasserstoff im Molver­ hältnis 1 : (1 bis 12) : (1 bis 50), insbesondere 1 : (3 bis 10) : (1 bis 30), bevorzugt 1 : (5 bis 8) : (1 bis 10) ein. Es hat sich bewährt, primäres Amin und Wasserstoff im Überschuß bezogen auf Aldehyd einzusetzten.
Die Umsetzung erfolgt bei einer Temperatur von 50 bis 150°C, insbesondere 70 bis 120°C, bevorzugt 70 bis 110°C und bei Drücken von 1 bis 30 MPa, insbesondere 3 bis 20 MPa, bevorzugt 7 bis 12 MPa.
Die einstufige Hydrierreaktion kann mit sehr gutem Erfolg in Gegenwart übli­ cher Nickelkatalysatoren durchgeführt werden. Druck und Temperatur sind in gewissem Maße auch von der Art des Hydrierkatalysators abhängig und müssen daher entsprechend aufeinander abgestimmt werden.
Der Hydrierkatalysator kann ein trägerfreier Nickelkatalysator, beispielsweise Raney-Nickel oder ein Trägerkatalysator sein, der als Träger Al2O3, SiO2, Kieselerde, Kieselgur, Aktivkohle oder Bimsstein, insbesondere SiO2, Kiesel­ erde, Kieselgur oder Aktivkohle, bevorzugt SiO2, Kieselerde oder Kieselgur enthält.
Besonders einfach gestaltet sich das erfindungsgemäße Verfahren bei Ge­ brauch trägerhaltiger Nickelkatalysatoren, mit 10 bis 75, insbesondere 20 bis 70, bevorzugt 40 bis 65 Gew.-% Nickel, bezogen auf die gesamte Katalysa­ tormasse.
Die einstufige, in einem Reaktionsrohr durchgeführte kontinuierliche Umset­ zung erfolgt im allgemeinen bei einer Verweilzeit von 0,1 bis 2,0 V/Vh, be­ sonders bei 0,2 bis 1,5 und insbesondere von 0,3 bis 1,0 V/Vh. Die V/Vh be­ schreibt die Verweilzeit des Reaktionsgemischs im Reaktionsrohr und be­ deutet dabei das pro Stunde ausgeschleuste Volumen an Reaktionsgemisch bezogen auf die Volumeneinheit des Katalysators.
Die nachfolgend aufgeführten Beispiele belegen die Erfindung, ohne sie ein­ zuschränken.
Experimenteller Teil
Der Reaktionsbehälter bestand aus einem druckfesten 2 l-Hydrierrohr, in das kontinuierlich getrennt aber gleichzeitig Aldehyd, primäres Amin und Was­ serstoff von unten in den Reaktor eingebracht wurde. Am Reaktorboden vermischten sich die Ausgangstoffe und gelangten anschließend in die Ka­ talysatorzone, wo die Umsetzung stattfand. Nach Verlassen der Reaktions­ zone wurde das Reaktionsgemisch am Kopf des Reaktors abgezogen und der Wasserstoff abgetrennt. Das Reaktionsgemisch wurde in einer Vorlage aufgefangen und anschließend gaschromatographisch untersucht. Eine wei­ tere Möglichkeit bestand darin, das in der Vorlage angefallene Reaktionsge­ misch in einer nachgeschalteten Druckdestillation weiterzubehandeln, wobei das rohe gemischte, sekundäre Amin als Sumpfprodukt zusammen mit dem Reaktionswasser anfiel, während nichtumgesetztes primäres Amin über den Kopf der Druckdestillationskolonne entfernt wurde und zur Aufrechterhaltung des Amin-Kreislaufes in den Hydrierreaktor zurückgeführt wurde. Das Sumpfprodukt der Druckdestillationskolonne wurde gaschromatographisch untersucht.
Vergleichsbeispiel 1 Zweistufige, kontinuierliche Herstellung von N-Ethyl-n-propylamin a) Bildung von N-Propylidenethylamin (Schiff'sche Base)
In einem kontinuierlich betriebenen Rohrreaktor wurde über den Reaktorbo­ den wasserfreies Ethylamin und Propionaldehyd getrennt aber gleichzeitig in einem molaren Verhältnis von Ethylamin zu Propionaldehyd von 1,2 : 1 ein­ gespeist. Die Reaktionstemperatur lag bei 24°C und die Verweilzeit betrug 6 Stunden. Man erhielt die Schiff'sche Base in einer Ausbeute von 93%.
b) Hydrierung zu N-Ethyl-n-propylamin
In dem zuvor beschriebenen Hydrierreaktor wurde die aus der ersten Stufe erhaltene Schiff'sche Base ohne weitere Reinigung über den Boden einge­ speist und in kontinuierlicher Weise an einem handelsüblichen tablettierten Nickelkatalysator (ca. 50 bis 53 Gew.-% Ni und etwa 25 bis 30 Gew.-% Kie­ selgur als Träger) mit Wasserstoff und unter Zugabe von über den Boden des Hydrierreaktors eingespeistem Ethylamin umgesetzt. Es wurde ein 5- facher molarer Überschuß an Ethylamin, bezogen auf die Menge an Schiff'scher Base, eingestellt, um die Rückspaltung der Schiff'schen Base in den Hintergrund zu drängen. Der Reaktionsdruck betrug 8 MPa, die Reakti­ onstemperatur lag bei 85°C und der Durchsatz V/Vh betrug 0,6.
Das das Hydrierrohr verlassende Reaktionsgemisch wurde in einer Vorlage gesammelt und gaschromatographisch untersucht. Die Gesamtausbeute an N-Ethyl-n-propylamin betrug 78%, bezogen auf Propionaldehyd.
Beispiel 1 Einstufige, kontinuierliche Herstellung von N-Ethyl-n-propylamin
In dem zuvor beschriebenen Hydrierrohr wurden getrennt aber gleichzeitig Propionaldehyd, Ethylamin und Wasserstoff über den Reaktorboden konti­ nuierlich eingespeist. Das Molverhälnis von Ethylamin zu Propionaldehyd betrug 6 : 1. Der verwendete Nickelkatalysator und die übrigen Hydrierbe­ dingungen entsprachen den Hydrierbedingungen der zweiten Stufe des Ver­ gleichsbeispiels 1. Das Reaktionsgemisch wurde in einer Vorlage aufgefan­ gen und gaschromatographisch untersucht. Die Ausbeute an N-Ethyl-n-pro­ pylamin betrug 89%, bezogen auf Propionaldehyd.
Vergleichsbeispiele 2-5
Diese Vergleichsbeispiele wurden wie das Vergleichsbeispiel 1, jedoch bei wechselnden Reaktionstemperaturen durchgeführt. Ferner wurde bei den Vergleichsbeispielen 3, 4 und 5 das das Hydrierrohr verlassende Reaktions­ gemisch nach Wasserstoffabtrennung einer Druckdestillation bei einem Druck von 0,5 MPa und einer Sumptemperatur von 125°C unterzogen, wobei das als Kopfprodukt anfallende, nicht umgesetzte Ethylamin zur Aufrechterhaltung des Ethylamin-Überschusses in den Hydrierreaktor rezirkuliert wurde. In der nachfolgenden Tabelle 1 ist die jeweilige Hydriertemperatur und die Ausbeute an N-Ethyl-n-propylamin angegeben. Ferner ist in der Tabelle 1 vermerkt, ob das das Hydrierrohr verlassende Reaktionsgemisch einer Druckdestillation unterzogen wurde.
Beispiele 2-5
Die Beispiele 2-4 wurden, wie Beispiel 1, ohne nachgeschaltete Druckdestil­ lation jedoch bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt. Bei Beispiel 5 führte man eine Druckdestillation bei einem Druck von 0,5 MPa und einer Sumpftemperatur von 125°C durch, wobei das als Kopfprodukt anfallende, nicht umgesetzte Ethylamin zur Aufrechterhaltung des Ethylamin- Überschusses in den Hydrierreaktor rezirkuliert wurde. Die Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
Tabelle 1 Herstellung von N-Ethyl-n-propylamin aus Ethylamin und Propi­ onaldehyd bzw. Schiff'scher Base
Druck: 8 MPa
V/Vh: 0.6
Schiff'sche Base bedeutet N-Propylidenethylamin
Katalysator: tablettierter Nickelträgerkatalysator (ca. 50 bis 53 Gew.-% Ni und etwa 25 bis 30 Gew.-% Kieselgur)
Wie die erfindungsgemäßen Beispiele belegen, führt die einstufige Umset­ zung von Ethylamin und Propionaldehyd in Gegenwart von Wasserstoff an einem Nickelkatalysator in einer höheren Ausbeute zu dem gewünschten gemischten, sekundären Amin.

Claims (12)

1. Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären Aminen durch Umsetzung von Aldehyden mit primären Aminen und Wasserstoff unter Druck und bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man Aldehyd und primäres Amin getrennt aber gleichzeitig in den Reaktor ein­ speist und mit Wasserstoff an einem Nickel haltigen Katalysator zur Re­ aktion bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Al­ dehyd, das primäre Amin und Wasserstoff im Molverhältnis 1 : (1 bis 12) : (1 bis 50) bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 150°C und Drücken von 1 bis 30 MPa zur Reaktion bringt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Molverhältnis von Aldehyd zu primärem Amin zu Wasserstoff 1 : (3 bis 10) : (1 bis 30), vorzugsweise 1 : (5 bis 8) : (1 bis 10) beträgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur 70 bis 120°C, vorzugsweise 70 bis 110°C beträgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck 3 bis 20, vorzugsweise 7 bis 12 MPa beträgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Nickelkatalysator ein Trägerkatalysator mit 10 bis 75, insbesondere 20 bis 70 und bevorzugt 40 bis 65 Gew.-% Nickel, bezogen auf die gesamte Katalysatormasse, ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger SiO2, Kieselerde oder Kieselgur ist.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man aliphatische Aldehyde mit 2 bis 20, insbe­ sondere 2 bis 15 und bevorzugt 2 bis 9 Kohlenstoffatomen im Molekül verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man Propa­ nal, n-Butanal, i-Butanal, n-Pentanal oder i-Pentanal verwendet.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man primäre aliphatische Amine mit 2 bis 9, insbe­ sondere 2 bis 6 und bevorzugt 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Molekül ver­ wendet.
11. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man Ethyl­ amin, n-Propylamin, i-Propylamin, n-Butylamin oder i-Butylamin verwendet.
12. Verfahren zur Herstellung von N-Ethyl-n-propylamin gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11.
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