DE10122758A1 - Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären Aminen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären AminenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären Aminen durch Umsetzung von Aldehyden mit primären Aminen und Wasserstoff bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart eines Nickel haltigen Katalysators.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ge
mischten, sekundären Aminen durch Umsetzung eines Aldehyds mit einem
primären Amin und Wasserstoff unter Druck und bei erhöhter Temperatur in
Gegenwart eines Nickelkatalysators.
Die Reaktion führt zu einem Austausch des Sauerstoffatoms in der Aldehyd
gruppe durch einen primären Alkylaminrest, wobei Wasser gebildet wird.
Hierbei wird als Zwischenstufe die entsprechende Schiff'sche Base gebildet,
die mittels Wasserstoff in das entsprechende gemischte, sekundäre Amin
überführt wird. Unter den gemischten, sekundären Aminen werden im fol
genden sekundäre Amine verstanden, die neben dem Rest aus dem primä
ren Amin noch einen beliebigen Rest enthalten, der auf den Einbau des
Aldehyds zurückzuführen ist. Gemischte, sekundäre Amine stellen technisch
bedeutsame Verbindungen dar. Sie können als Polymerisations- und Här
tungskatalysatoren für die Herstellung von Kunststoffformkörpern auf Epoxid-
und Polyurethanbasis dienen. Ferner sind sie als Korrosionsinhibitoren und
als Ausgangsstoffe für Detergentien und Flockungsmittel geeignet. Ge
mischte, sekundäre Amine haben ebenfalls Bedeutung als wertvolle Zwi
schenprodukte für die Herstellung von Verbindungen erlangt, die im Pflan
zenschutzbereich eingesetzt werden.
Es ist bekannt gemischte, sekundäre Amine nach einem zweistufigen Verfah
ren herzustellen. Dabei wird in einer ersten, separaten Stufe unter der Bil
dung der Schiff'schen Base der Aldehyd mit einem primären Amin zur Reak
tion gebracht. Anschließend erfolgt in einer separaten, zweiten Reaktions
stufe der Hydrierschritt in Gegenwart von Metallkatalysatoren, insbesondere
in Gegenwart von Edelmetallkatalysatoren, wie zum Beispiel in Gegenwart
von Platin haltigen Katalysatoren.
Die Offenlegungsschrift DE-OS-195 29 090 A1 offenbart ein Verfahren zur
Herstellung von N-Ethyl-n-propylamin, bei dem in der ersten Stufe Ethylamin
und Propionaldehyd in Gegenwart eines mit Wasser wenig mischbaren Ver
dünnungsmittels, wie Toluol oder Xylol, zwischen 0°C und 30°C umgesetzt
wird. Im Anschluß daran wird das entstandene Reaktionswasser abgetrennt
und das in dem Verdünngsmittel gelöste N-Propylidenethylamin (Schiff'sche
Base) bei Temperaturen zwischen 20 und 100°C und unter einem Druck von
2 bis 20 MPa mit Wasserstoff am Platinkontakt hydriert. Nachteilig bei dem
bekannten Verfahren ist die Verwendung eines Lösungsmittels, das wertvol
les Reaktorvolumen belegt. Weiterhin neigt die in der ersten Stufe gebildete
Schiff'sche Base zu einer Löslichkeit in der sich bildenden Wasserphase, so
daß auch schon bei der Abtrennung der ersten Reaktionsstufe ein Verlust an
Wertprodukt zu befürchten ist. Weiterhin erfordert die zweistufige Fahrweise
die Bereitstellung und Überwachung von zwei Reaktoren, was wiederum das
bekannte Produktionsverfahren investitionsintensiv und überwachungstech
nisch aufwendiger macht.
Nach J. Amer. Chem. Soc., 66 (1944), 82-84 erfolgt die Herstellung von N-
Ethyl-n-propylamin oder N-Ethyl-n-butylamin aus Ethylamin und Propional
dehyd bzw. Butyraldehyd sowie einer weiteren Anzahl gemischter sekundä
rer Amine in Abwesenheit eines Verdünnungsmittels. Das anfallende Reakti
onswasser wird hierbei mit festem KOH gebunden. Nach Abtrennung des
KOH wird die Schiff'sche Base destilliert und anschließend am PtO2-Kontakt
hydriert. Bei diesem Verfahren fällt KOH an, das aufwendig entsorgt werden
muß. Ebenso führt die Destillation der Schiff'schen Base infolge der thermi
schen Belastung zur Nebenproduktbildung.
Auch J. Amer. Chem. Soc., 79 (1957), 4720-4729 beschreibt die Herstellung
einer Reihe gemischter, sekundärer Amine. Für die Herstellung von N-Ethyl
n-propylamin schlägt dieses Dokument vor, Ethylamin in einer Suspension
von PtO2 in wasserfreiem Ethanol zu lösen und mit einer Lösung von Propi
onaldehyd in wasserfreiem Ethanol unter Kühlung zu versetzen. Die Reakti
onsmischung wird anschließend unter einem Wasserstoffdruck von 0,2 MPa
hydriert. Das Aufarbeiten des Reaktionsansatzes erfolgt mittels üblicher La
bormethoden, wie der Zugabe von Salzsäure unter Bildung eines Ammoni
umsalzes, dem Entfernen des Lösungsmittels, dem Freisetzen des Amins
aus dem festen Ammoniumsalz durch Lösen in einer wäßrigen KOH, dem
Extrahieren mit Ether und dem Trocknen und Destillieren. Die Ausbeuten
bewegen sich in dem Bereich zwischen 25 bis 92%, im Falle des N-Ethyl-n-
propylamins liegt die Ausbeute bei 51%, im Falle des N-Ethyl-n-butylamins
bei 44%. Die geringen Ausbeuten sowie die aufwendige Verfahrensweise
schließen die Anwendung dieses Verfahrens in dem technischen Maßstab
aus.
Aus dem Stand der Technik ist aber auch bekannt, die Umsetzung von Alde
hyden mit primären Aminen einstufig unter hydrierenden Bedingungen
durchzuführen.
So beschreibt DE-A1-27 25 669 die Herstellung von N-Methyl-n-butylamin
oder N-Ethyl-n-butylamin, wobei als Hydrierkatalysator Raney-Nickel ver
wendet wird, dem notwendigerweise als Co-Katalysator quartäre Ammoni
umbasen hinzuzufügen sind. Die Anwesenheit solcher Co-Katalysatoren
kann sich jedoch als nachteilig erweisen, da sie bei der destillativen Aufar
beitung Zersetzungsprodukte bilden können, die dann zu weiteren Produkt
verunreinigungen führen.
Ferner weist der Stand der Technik darauf hin (Chem. Ind. (Dekker) 1998, 75
(Catalysis of Organic Reactions) 255-271), daß bei der Verwendung von
Nickelkatalysatoren bei der einstufigen, diskontinuierlich durchgeführten
Umsetzung von n-Butyraldehyd und Ethylamin zu N-Ethyl-n-butylamin in
hohem Maße Nebenprodukte gebildet werden. Verwendet man Nickelkataly
satoren, so liegt die Ausbeute bei nur 64%. Demgegenüber wird der Einsatz
der teuren Pd-, Pt- oder Rh-Katalysatoren empfohlen, die Ausbeuten von
83%, 95% oder 96% ergeben.
Es bestand daher ein Bedarf an einem Verfahren, das einfach durchzuführen
ist und auch den Gebrauch üblicher, kostengünstig verfügbarer Hydrierkata
lysatoren ohne einen erforderlichen Co-Katalysatorzusatz ermöglicht und
zugleich das erwünschte Wertprodukt in hohen Ausbeuten liefert.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von ge
mischten, sekundären Aminen durch Umsetzung von Aldehyden mit primä
ren Aminen und Wasserstoff unter Druck und bei erhöhter Temperatur. Es ist
dadurch gekennzeichnet, daß man Aldehyd und primäres Amin getrennt aber
gleichzeitig in den Reaktor einspeist und mit Wasserstoff an einem Nickel
haltigen Katalysator zur Reaktion bringt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich unter Verwendung eines in fein
verteiltem Zustand suspendierten oder in stückiger Form vorliegenden
Nickelkatalysators sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich betreiben.
Es ist besonders für den kontinuierlichen Prozeß geeignet.
Arbeitet man mit einem suspendierten Hydrierkatalysator, so wird man die
Katalysatorsuspension bespielsweise in einem Rührbehälter vorlegen und
die Einsatzstoffe in die gerührte Suspension einbringen.
Verwendet man einen stückigen Hydrierkatalysator, so empfiehlt es sich,
diesen in Form einer Schüttung in einem druckfesten Reaktionsrohr anzu
ordnen und die Ausgangsstoffe über die Schüttung zu führen. Die Einsatz
stoffe Aldehyd und primäres Amin werden getrennt aber gleichzeitg in den
Reaktor eingespeist. Sie können sowohl im gasförmigen als auch im flüssi
gen Zustand in die Reaktion eingesetzt werden. Besonders einfach gestaltet
sich das erfindungsgemäße Verfahren bei der Ausübung der Umsetzung in
der flüssigen Phase. Den für die Reaktion benötigten Wasserstoff speist man
getrennt von den anderen Einsatzstoffen über eine separate Leitung, die
gegebenenfalls Vorrichtungen zur gleichmäßigen Verteilung des
Wasserstoffs aufweist, in das den Hydrierkatalysator enthaltende Reaktions
gefäß. Es ist aber auch möglich, Wasserstoff mit dem primären Amin vor
dem Eintritt in den Reaktor zu mischen und diese Mischung über eine Lei
tung dem Reaktor zuzuführen.
Verwendet man einen stückigen Hydrierkatalysator, so kann man die Umset
zung sowohl im geraden Durchgang als auch unter Zuhilfenahme eines Re
aktionskreislaufes ablaufen lassen. Die Ausgangsstoffe werden dem Reak
tor - üblicherweise einem senkrecht angeordneten Rohrreaktor - worin der
Katalysator als Schüttschicht untergebracht ist, am Kopf oder am Boden zu
geleitet. Nach einer besonderen Ausführungsform werden die Einsatzstoffe
dem Reaktor am Boden zugeführt und die Umsetzung erfolgt im geraden
Durchgang, d. h. ohne Kreislauf der nichtumgesetzten Ausgangsprodukte.
Das Reaktionsgemisch verläßt den Reaktor über Kopf. Nach Wasserstoffab
trennung wird das Reaktionsgemisch in einer Vorlage, zum Beispiel in einem
Druckabscheider, aufgefangen und nach üblichen Methoden weiter gereinigt.
Eine mögliche Aufarbeitungsmethode besteht in einer nachgeschalteten
Druckdestillation, wobei das im Überschuß verwendete primäre Amin aus
dem Reaktionsgemisch abgetrennt wird. Das im wesentlichen aus primärem
Amin bestehende Kopfprodukt der nachgeschalteten Druckdestillationsko
lonne kann zum einen unter Aufrechterhaltung eines Aminkreislaufes in die
Reaktion zurückgeführt werden. Zum anderen ist es aber auch möglich, das
Kopfprodukt der nachgeschalteten Druckdestillationskolonne aus der Reak
tion auszuschleusen und anderweitig zu verwenden. Das gewünschte ge
mischte, sekundäre Amin fällt zusammen mit dem Reaktionswasser als
Sumpfprodukt bei der Druckdestillation an und wird nach üblichen Verfahren
weiter gereinigt. Die Druckdestillation wird im allgemeinen bei Drücken von
0,2 bis 1,2 MPa und bei Temperaturen von 40 bis 100°C betrieben.
Wird das aus dem Reaktionsgemisch abgetrennte Amin nicht mehr in die
Reaktion zurückgeführt, wird dann der Überschuß an primärem Amin durch
die Zugabe von frischem primärem Amin aufrechterhalten.
Als Aldehyde kommen beliebige cycloaliphatische und aliphatische, insbe
sondere aliphatische Aldehyde in Betracht.
Stellvertretend für cycloaliphatische Aldehyde sind Formylcyclohexan und für
aliphatische Aldehyde geradkettige oder verzweigte Aldehyde mit 2 bis 20,
insbesondere 2 bis 15, bevorzugt 2 bis 9 Kohlenstoffatomen zu nennen. Bei
spiele für geeignete aliphatische Aldehyde sind Propanal, n- und i-Butanal, n-
und i-Pentanal, wie 3-Methylbutanal oder 2-Methylbutanal, n- und i-Hexanal,
Heptanale, Octanale, bespielsweise 2-Ethylhexanal, Nonanale, Decanale,
Undecanale, Dodecanale, Tridecanale oder Aldehyde mit 14 bis 20 Kohlen
stoffatomen, wie Hexadecanale.
Dabei wird der Aldehyd in unverdünnter Form ohne Lösungsmittelzusatz in
den Hydrierreaktor eingespeist.
Als primäre Amine kommen beliebige primäre cycloaliphatische und aliphati
sche, besonders bevorzugt aliphatische Amine in Betracht.
Stellvertretend für cycloaliphatische Amine sind Cyclohexylamin und für ali
phatische Amine geradkettige oder verzweigte Amine mit 2 bis 9, insbeson
dere 2 bis 6, bevorzugt 2 bis 4 Kohlenstoffatomen zu nennen. Beispiele für
geeignete aliphatische Amine sind Ethylamin, n-Propylamin, i-Propylamin, n-
und i-Butylamin, n- und i-Pentylamin, wie 3-Methylbutylamin oder 2-Methyl
butylamin, n- und i-Hexylamin, Heptylamine, Octylamine, bespielsweise 2-
Ethylhexylamin, n-Nonylamin sowie iso-Nonylamine, beispielsweise 3,5,5-
Trimethylhexylamin.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders zur Herstellung von N-Ethyl
n-propylamin und N-Ethyl-n-butylamin geeignet.
Das primäre Amin wird in unverdünnter Form ohne Lösungsmittelzusatz in
den Hydrierreaktor separat von der Aldehydzugabe eingespeist. Wasserstoff
wird gleichzeitig auf den Reaktor gegeben, vorzugsweise über eine separate
Leitung oder gegebenenfalls im Gemisch mit dem primären Amin.
Man setzt den Aldehyd mit dem primären Amin und Wasserstoff im Molver
hältnis 1 : (1 bis 12) : (1 bis 50), insbesondere 1 : (3 bis 10) : (1 bis 30),
bevorzugt 1 : (5 bis 8) : (1 bis 10) ein. Es hat sich bewährt, primäres Amin
und Wasserstoff im Überschuß bezogen auf Aldehyd einzusetzten.
Die Umsetzung erfolgt bei einer Temperatur von 50 bis 150°C, insbesondere
70 bis 120°C, bevorzugt 70 bis 110°C und bei Drücken von 1 bis 30 MPa,
insbesondere 3 bis 20 MPa, bevorzugt 7 bis 12 MPa.
Die einstufige Hydrierreaktion kann mit sehr gutem Erfolg in Gegenwart übli
cher Nickelkatalysatoren durchgeführt werden. Druck und Temperatur sind in
gewissem Maße auch von der Art des Hydrierkatalysators abhängig und
müssen daher entsprechend aufeinander abgestimmt werden.
Der Hydrierkatalysator kann ein trägerfreier Nickelkatalysator, beispielsweise
Raney-Nickel oder ein Trägerkatalysator sein, der als Träger Al2O3, SiO2,
Kieselerde, Kieselgur, Aktivkohle oder Bimsstein, insbesondere SiO2, Kiesel
erde, Kieselgur oder Aktivkohle, bevorzugt SiO2, Kieselerde oder Kieselgur
enthält.
Besonders einfach gestaltet sich das erfindungsgemäße Verfahren bei Ge
brauch trägerhaltiger Nickelkatalysatoren, mit 10 bis 75, insbesondere 20 bis
70, bevorzugt 40 bis 65 Gew.-% Nickel, bezogen auf die gesamte Katalysa
tormasse.
Die einstufige, in einem Reaktionsrohr durchgeführte kontinuierliche Umset
zung erfolgt im allgemeinen bei einer Verweilzeit von 0,1 bis 2,0 V/Vh, be
sonders bei 0,2 bis 1,5 und insbesondere von 0,3 bis 1,0 V/Vh. Die V/Vh be
schreibt die Verweilzeit des Reaktionsgemischs im Reaktionsrohr und be
deutet dabei das pro Stunde ausgeschleuste Volumen an Reaktionsgemisch
bezogen auf die Volumeneinheit des Katalysators.
Die nachfolgend aufgeführten Beispiele belegen die Erfindung, ohne sie ein
zuschränken.
Der Reaktionsbehälter bestand aus einem druckfesten 2 l-Hydrierrohr, in das
kontinuierlich getrennt aber gleichzeitig Aldehyd, primäres Amin und Was
serstoff von unten in den Reaktor eingebracht wurde. Am Reaktorboden
vermischten sich die Ausgangstoffe und gelangten anschließend in die Ka
talysatorzone, wo die Umsetzung stattfand. Nach Verlassen der Reaktions
zone wurde das Reaktionsgemisch am Kopf des Reaktors abgezogen und
der Wasserstoff abgetrennt. Das Reaktionsgemisch wurde in einer Vorlage
aufgefangen und anschließend gaschromatographisch untersucht. Eine wei
tere Möglichkeit bestand darin, das in der Vorlage angefallene Reaktionsge
misch in einer nachgeschalteten Druckdestillation weiterzubehandeln, wobei
das rohe gemischte, sekundäre Amin als Sumpfprodukt zusammen mit dem
Reaktionswasser anfiel, während nichtumgesetztes primäres Amin über den
Kopf der Druckdestillationskolonne entfernt wurde und zur Aufrechterhaltung
des Amin-Kreislaufes in den Hydrierreaktor zurückgeführt wurde. Das
Sumpfprodukt der Druckdestillationskolonne wurde gaschromatographisch
untersucht.
In einem kontinuierlich betriebenen Rohrreaktor wurde über den Reaktorbo
den wasserfreies Ethylamin und Propionaldehyd getrennt aber gleichzeitig in
einem molaren Verhältnis von Ethylamin zu Propionaldehyd von 1,2 : 1 ein
gespeist. Die Reaktionstemperatur lag bei 24°C und die Verweilzeit betrug 6
Stunden. Man erhielt die Schiff'sche Base in einer Ausbeute von 93%.
In dem zuvor beschriebenen Hydrierreaktor wurde die aus der ersten Stufe
erhaltene Schiff'sche Base ohne weitere Reinigung über den Boden einge
speist und in kontinuierlicher Weise an einem handelsüblichen tablettierten
Nickelkatalysator (ca. 50 bis 53 Gew.-% Ni und etwa 25 bis 30 Gew.-% Kie
selgur als Träger) mit Wasserstoff und unter Zugabe von über den Boden
des Hydrierreaktors eingespeistem Ethylamin umgesetzt. Es wurde ein 5-
facher molarer Überschuß an Ethylamin, bezogen auf die Menge an
Schiff'scher Base, eingestellt, um die Rückspaltung der Schiff'schen Base in
den Hintergrund zu drängen. Der Reaktionsdruck betrug 8 MPa, die Reakti
onstemperatur lag bei 85°C und der Durchsatz V/Vh betrug 0,6.
Das das Hydrierrohr verlassende Reaktionsgemisch wurde in einer Vorlage
gesammelt und gaschromatographisch untersucht. Die Gesamtausbeute an
N-Ethyl-n-propylamin betrug 78%, bezogen auf Propionaldehyd.
In dem zuvor beschriebenen Hydrierrohr wurden getrennt aber gleichzeitig
Propionaldehyd, Ethylamin und Wasserstoff über den Reaktorboden konti
nuierlich eingespeist. Das Molverhälnis von Ethylamin zu Propionaldehyd
betrug 6 : 1. Der verwendete Nickelkatalysator und die übrigen Hydrierbe
dingungen entsprachen den Hydrierbedingungen der zweiten Stufe des Ver
gleichsbeispiels 1. Das Reaktionsgemisch wurde in einer Vorlage aufgefan
gen und gaschromatographisch untersucht. Die Ausbeute an N-Ethyl-n-pro
pylamin betrug 89%, bezogen auf Propionaldehyd.
Diese Vergleichsbeispiele wurden wie das Vergleichsbeispiel 1, jedoch bei
wechselnden Reaktionstemperaturen durchgeführt. Ferner wurde bei den
Vergleichsbeispielen 3, 4 und 5 das das Hydrierrohr verlassende Reaktions
gemisch nach Wasserstoffabtrennung einer Druckdestillation bei einem
Druck von 0,5 MPa und einer Sumptemperatur von 125°C unterzogen, wobei
das als Kopfprodukt anfallende, nicht umgesetzte Ethylamin zur
Aufrechterhaltung des Ethylamin-Überschusses in den Hydrierreaktor
rezirkuliert wurde. In der nachfolgenden Tabelle 1 ist die jeweilige
Hydriertemperatur und die Ausbeute an N-Ethyl-n-propylamin angegeben.
Ferner ist in der Tabelle 1 vermerkt, ob das das Hydrierrohr verlassende
Reaktionsgemisch einer Druckdestillation unterzogen wurde.
Die Beispiele 2-4 wurden, wie Beispiel 1, ohne nachgeschaltete Druckdestil
lation jedoch bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt. Bei Beispiel 5
führte man eine Druckdestillation bei einem Druck von 0,5 MPa und einer
Sumpftemperatur von 125°C durch, wobei das als Kopfprodukt anfallende,
nicht umgesetzte Ethylamin zur Aufrechterhaltung des Ethylamin-
Überschusses in den Hydrierreaktor rezirkuliert wurde. Die Ergebnisse sind
ebenfalls in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
Druck: 8 MPa
V/Vh: 0.6
Schiff'sche Base bedeutet N-Propylidenethylamin
Katalysator: tablettierter Nickelträgerkatalysator (ca. 50 bis 53 Gew.-% Ni und etwa 25 bis 30 Gew.-% Kieselgur)
V/Vh: 0.6
Schiff'sche Base bedeutet N-Propylidenethylamin
Katalysator: tablettierter Nickelträgerkatalysator (ca. 50 bis 53 Gew.-% Ni und etwa 25 bis 30 Gew.-% Kieselgur)
Wie die erfindungsgemäßen Beispiele belegen, führt die einstufige Umset
zung von Ethylamin und Propionaldehyd in Gegenwart von Wasserstoff an
einem Nickelkatalysator in einer höheren Ausbeute zu dem gewünschten
gemischten, sekundären Amin.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären Aminen durch
Umsetzung von Aldehyden mit primären Aminen und Wasserstoff unter
Druck und bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man
Aldehyd und primäres Amin getrennt aber gleichzeitig in den Reaktor ein
speist und mit Wasserstoff an einem Nickel haltigen Katalysator zur Re
aktion bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Al
dehyd, das primäre Amin und Wasserstoff im Molverhältnis 1 : (1 bis 12) :
(1 bis 50) bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 150°C und Drücken
von 1 bis 30 MPa zur Reaktion bringt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Molverhältnis
von Aldehyd zu primärem Amin zu Wasserstoff 1 : (3 bis 10) : (1 bis 30),
vorzugsweise 1 : (5 bis 8) : (1 bis 10) beträgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Temperatur 70 bis 120°C, vorzugsweise 70 bis
110°C beträgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der Druck 3 bis 20, vorzugsweise 7 bis 12 MPa
beträgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass der Nickelkatalysator ein Trägerkatalysator mit 10
bis 75, insbesondere 20 bis 70 und bevorzugt 40 bis 65 Gew.-% Nickel,
bezogen auf die gesamte Katalysatormasse, ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger
SiO2, Kieselerde oder Kieselgur ist.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass man aliphatische Aldehyde mit 2 bis 20, insbe
sondere 2 bis 15 und bevorzugt 2 bis 9 Kohlenstoffatomen im Molekül
verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man Propa
nal, n-Butanal, i-Butanal, n-Pentanal oder i-Pentanal verwendet.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass man primäre aliphatische Amine mit 2 bis 9, insbe
sondere 2 bis 6 und bevorzugt 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Molekül ver
wendet.
11. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man Ethyl
amin, n-Propylamin, i-Propylamin, n-Butylamin oder i-Butylamin
verwendet.
12. Verfahren zur Herstellung von N-Ethyl-n-propylamin gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 11.
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DE2001122758 DE10122758B4 (de) | 2001-05-11 | 2001-05-11 | Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären Aminen |
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