DE10121925A1 - Verfahren zum Ausrüsten eines Trägers mit einer elektrischen Verdrahtung sowie Montagemodul mit einer elektrischen Verdrahtung - Google Patents
Verfahren zum Ausrüsten eines Trägers mit einer elektrischen Verdrahtung sowie Montagemodul mit einer elektrischen VerdrahtungInfo
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Abstract
Ein Verfahren zum Ausrüsten eines zum Anordnen von elektrischen und/oder elektronischen Komponenten vorgesehenen Trägers 1 mit einer die einzelnen Komponenten elektrisch anschließenden und/oder verbindenden elektrischen Verdrahtung V, ist dadurch bestimmt, daß eine Erstellung der elektrischen Verdrahtung V auf dem Träger 1 selbst durch maschinelles Verlegen und Fixieren jeweils einzelner Drahtleiter L, die in ihrer Summe die Verdrahtung V darstellen, erfolgt. DOLLAR A Ein nach einem solchen Verfahren hergestelltes Montagemodul mit einem Träger 1 und einer auf dem Träger 1 fixierten Verdrahtung V ist dadurch bestimmt, daß der Träger 1 aus einem elektrisch nicht leitendem Material besteht und die Verdrahtung V aus einzelnen, auf dem Träger 1 maschinell und einzeln darauf verlegten und fixierten, elektrisch unisolierten oder nur schwach isolierten elektrischen Runddrahtleitern L besteht und die Runddrahtleiter L mit einer elektrisch nicht leitenden Schutzschicht 5 bedeckt sind.
Description
Die Erfindung betrifft zum einen ein Verfahren zum Ausrüsten eines zum
Anordnen von elektrischen und/oder elektronischen Komponenten vorge
sehenen Trägers mit einer die einzelnen Komponenten elektrisch an
schließenden und/oder verbindenden elektrischen Verdrahtung sowie zum
anderen ein Montagemodul mit einem Träger und einer auf dem Träger
fixierten elektrischen Verdrahtung, hergestellt nach einem solchen Verfah
ren.
Neben zahlreichen anderen Anwendungsbereichen werden beispielswei
se im Automotiv-Sektor bevorzugt vormontierte Montagemodule einge
setzt. Dies gilt auch für solche Montagemodule, die elektri
sche/elektronische Komponenten umfassen, wie beispielsweise bei einem
zum Einbau in die Türe eines Kraftfahrzeuges vorgesehenen Türtechnik
träger. Auf einem solchen Türtechnikträger sind mehrere elektri
sche/elektronische Komponenten befestigt, wie beispielsweise eine elek
trische Scheibenhebeeinrichtung, Schalt- und Bedieneinrichtungen und
dergleichen. Diese Komponenten sind untereinander und zu ihrem An
schluß an das Bordnetz mit einem Kabelbaum elektrisch angeschlossen
und verbunden. Eingebaut in die Türe eines Kraftfahrzeuges wird dann
der komplett vormontierte Türtechnikträger mit seinen darauf angeordneten
und elektrisch verdrahteten elektrischen/elektronischen Komponenten.
Zum Erstellen eines solchen Türtechnikträgers, der sich über die gesamte
Fläche einer Türe erstreckt und in aller Regel auch eine dreidimensionale
Topographie aufweist, werden in einem ersten Schritt die elektri
schen/elektronischen Komponenten angeordnet und befestigt. Eine sol
che Bestückung des Türtechnikträgers erfolgt üblicherweise manuell, kann
jedoch auch maschinell vorgenommen werden. Die Verdrahtung der ein
zelnen elektrischen/elektronischen Komponenten erfolgt durch Anbringen
eines Kabelbaums auf dem Türtechnikträger, dessen freie Enden mit ent
sprechenden Steckverbindungsteilen ausgerüstet sind, mit denen die be
reits auf dem Türtechnikträger befindlichen elektrischen/elektronischen
Komponenten kontaktiert werden können. Als Kabelbaum eingesetzt wer
den können solche, die aus herkömmlichen Litzenleitern bestehen. In den
Abschnitten des Kabelbaumes, in denen die einzelnen Litzen zu einem im
Querschnitt rundlichen Gebilde zusammengefaßt sind, erreicht der Kabel
baum mitunter eine Dicke, die nicht in jeder Türe als Bauraum zur Verfü
gung steht. Infolge dessen ist man dazu übergegangen, derartige Kabel
bäume aus Flachleitern, die in Abhängigkeit von ihrem Herstellungsver
fahren als FFC oder FPC-Kabel bezeichnet werden, einzusetzen. Bei die
sen Flachleitern befinden sich die benötigten Leiter in einer Ebene neben
einander angeordnet, so daß insbesondere bei einem Türtechnikträger die
relativ groß zur Verfügung stehende Fläche zum Anordnen der einzelnen
Leiter ausgenutzt werden kann. Die einzelnen elektrischen Leiter inner
halb eines solchen Flachleiters weisen einen rechteckigen Leiterquer
schnitt auf, um zum einen die Höhe des Flachleiters zu reduzieren, insbe
sondere jedoch auch, damit die elektrischen Leiter zwischen den beiden
elektrisch isolierenden Deckschichten in ihrer Lage sicher fixiert bleiben.
Die parallele Führung der Flachleiter innerhalb eines solchen Kabelbau
mes bedingt, daß eine winklige Leiterführung oder auch Abgänge nicht
durch Biegen des Flachleiters in einer Ebene vorgenommen werden kann.
Vielmehr kann eine solche Leiterführung nur durch Falten der jeweiligen
Leiterbahnäste erfolgen. Auch wenn auf diese Weise verzweigte und auch
mehrfach verzweigte Kabelbäume erstellt werden können, ist es aufwen
dig, den ursprünglichen Kabelbaum in die gewünschte Form zu bringen,
da bei dem Falten der Leiteräste darauf zu achten ist, daß die zu falten
den Leiter im Bereich der Biegestelle nicht brechen. Dies ist aufwendig
und kann mit der notwendigen Sorgfalt nur manuell erreicht werden. Zum
Erleichtern des manuellen Faltens sind bereits Hilfsmitte entwickelt worden,
die einen Körper umfassen, um den herum der zu faltende Leiter
bahnast herumgebogen wird, um zu gewährleisten, daß die elektrischen
Leiter nicht unterhalb ihres kritischen Biegeradius gefaltet werden. Insbe
sondere bei Mehrfachabwinklungen hat dies naturgemäß eine gewisse
Aufbauhöhe zur Folge, die nicht in jeder Kraftfahrzeugtüre zur Verfügung
steht.
Während bei Kabelbäumen, bestehend aus einzelnen Litzenleitern, eine
elektrische Verbindung zwischen zwei Leitern innerhalb der Leiteräste nur
mit viel Aufwand erstellt werden kann, kann dieses bei Einsatz von Flach
leitern bei sich kreuzenden Leiterbahnen durch Einsatz von die elektrische
Isolierung der beiden aneinandergrenzenden Flachleiter durchdringenden
Klammern erfolgen. Eine solche Kontaktierung wird auch als Piercing-
Kontakt angesprochen. Nachteilig bei dieser Art der Kontaktierung ist je
doch die relativ undefinierte Kontaktfläche, mit denen die Piercing-
Klammer an den beiden Leitern anliegt.
Nachteilig bei einem Einsatz von Flachleitern ist ferner, daß eine Bestüc
kung der freien Enden mit Kontaktteilen zwar möglich ist, jedoch nur mit
einem nicht unerheblichen Aufwand realisiert werden kann, was zum ei
nen darin begründet ist, daß die Leiter einen rechteckigen Querschnitt
aufweisen und zum anderen, daß in Abhängigkeit von der Ausbildung der
gewünschten Kontaktteile zudem eine Vereinzelung der elektrischen Lei
ter vorgenommen werden muß.
Als nachteilig bei den vorgenannten Montagemodulen wird jedoch insbe
sondere empfunden, daß eine automatische Bestückung des Trägers mit
einem Kabelbaum nicht oder nur mit einem nicht vertretbarem Aufwand
realisierbar ist.
Aus der Mikroelektronik sind Montagemodule bekannt geworden, bei de
nen beispielsweise ein Gehäuseteil als Träger dient, auf dessen innere
Oberfläche eine Leiterbahnstruktur aufgebracht ist. Die Leiterbahnstruktur
kann beispielsweise durch Aufdampfen oder durch Aufkleben aufgebracht
worden sein. Die Leiterbahnstruktur weist Anschlußstellen auf, auf denen
anschließend elektronische Komponenten aufgelötet werden können.
Derartige Montagemodule werden als Molded Interconnected Device
(MID-Bauteil) angesprochen. Die MID-Technik eignet sich jedoch ausschließlich
für solche Anwendungen, in denen die eingesetzten Träger nur
eine geringe Größe aufweisen und der notwendige elektrische Leitungs
querschnitt der auf dem Träger aufgebrachten elektrischen Leiter nur sehr
gering zu sein braucht. Aus diesem Grunde kann die MID-Technik nicht
zur Erstellung von solchen Montagemodulen eingesetzt werden, bei de
nen die Träger relativ groß und/oder auf denen elektrische/elektronische
Komponenten, beispielsweise Elektromotoren, angeordnet sind, die mit
elektrischen Leitern mit einem relativ großen elektrischen Leitungsquer
schnitt angeschlossen werden müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes
Verfahren sowie ein eingangs genanntes Montagemodul dergestalt wei
terzubilden, daß nicht nur der Träger maschinell und somit vollautoma
tisch mit der notwendigen Verdrahtung ausgerüstet werden kann, sondern
daß ebenfalls großdimensionierte Träger sich derartig ausrüsten lassen,
insbesondere auch ohne die benötigte Tiefe übermaßen zu erhöhen.
Die verfahrensbezogene Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß eine Erstellung der elektrischen Verdrahtung auf dem Träger selbst
durch maschinelles Verlegen und Fixieren jeweils einzelner Drahtleiter,
die in ihrer Summe die Verdrahtung darstellen, erfolgt.
Die vorrichtungsbezogene Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Träger aus einem elektrisch nicht leitendem Material besteht und
die Verdrahtung aus einzelnen, auf dem Träger maschinell und einzeln
darauf verlegten und fixierten, elektrisch unisolierten oder nur schwach
isolierten elektrischen Runddrahtleitern besteht und die Runddrahtleiter
mit einer elektrisch nicht leitenden Schutzschicht bedeckt sind.
Im Gegensatz zum vorbekannten Stand der Technik wird beim Gegen
stand des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Verdrahtung nicht durch
Ausrüsten eines die elektrischen/elektronischen Komponenten tragenden
Trägers mit einem entsprechend konzipierten, kompletten Kabelbaum als
Verdrahtung erstellt, sondern die notwendige Verdrahtung wird auf dem
Träger selbst durch maschinelles Verlegen und Fixieren von einzelnen
Drahtleiten, beispielsweise Runddrahtleitern erstellt. In ihrer Summe bil
den die verlegten und auf dem Träger fixierten Drahtleitern dann die Ver
drahtung bzw. den Kabelbaum. Das Verlegen und Fixieren jeweils einzelner
Drahtleiter auf einem Träger, insbesondere auch auf einem großdi
mensionierten Träger ist ohne weiteres maschinell und somit vollautoma
tisch durchführbar. Letztendlich wird dazu lediglich eine mit dem zur Er
stellung der Leiter mit Draht bewickelte Drahthaspel oder -spule benötigt,
die relativ zu der Oberfläche des Trägers, auf dem der Drahtleiter verlegt
werden soll, verfahrbar angeordnet ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob zu
diesem Zweck der Träger oder die Drahthaspel oder -spule oder auch
beide gegeneinander verfahren werden. Durch das Verlegen einzelner
Drahtleiter können diese auf dem Träger in quasi beliebiger Erstreckung
und insbesondere auch mit Biegungen ohne weiteres verlegt werden. Be
sonders zweckmäßig ist zu diesem Zweck der Einsatz von Runddrahtlei
tern, insbesondere da die sich in beliebige Richtungen biegen lassen und
diese ebenfalls standartisiert und mit geringen Toleranzen preiswert be
schafft werden können. Die einzelnen Drahtleiter können sukkzessive
nacheinander verlegt werden; gleichfalls ist es möglich, mehrere Draht
leiter gleichzeitig, dann von unterschiedlichen Drahthaspeln oder -spulen
abgewickelt, zu verlegen. Bei dem beanspruchten Verfahren können sich
an beliebiger Stelle die verlegten elektrischen Leiter auch kreuzen, wobei
ohne weiteres auch elektrische Verbindungen in solchen Kreuzungs
punkten erstellt werden können. Vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist ebenfalls, daß in Abhängigkeit von den benötigten elektri
schen Leitungsquerschnitten Drahtleiter mit unterschiedlichen Leitungs
querschnitten auf dem Träger verlegt werden können.
Besonders bevorzugt eingesetzt werden Drahtleiter, die elektrisch uniso
liert oder nur schwach isoliert sind, wobei letzteres beispielsweise durch
eine Lackschicht bereitgestellt werden kann. Beim Einsatz dieser Drähte,
insbesondere von unisolierten Runddrähten, ist das Anbringen von Kon
takteilen an den Enden der einzelnen Leiter ohne weiteres beispielsweise
durch Krimpen möglich. Insbesondere muß vor einem Anbringen der
Kontaktteile der Drahtleiter nicht zuvor von seiner Isolierung im Bereich
des Kontaktteiles befreit werden. Dies reduziert die zur Erstellung der
notwendigen Verdrahtung benötigten Verfahrensschritte und insbesonde
re den benötigten Zeitaufwand gegenüber vorbekannten Techniken nicht
unerheblich.
Es ist zweckmäßig, den Träger mit Drahtaufnahmen zu versehen, in de
nen die Drahtleiter einzeln verlegt werden. Bei diesen Aufnahmen kann es
sich beispielsweise um mit Abstand zueinander angeordnete Stege oder
auch um Nuten oder dergleichen handeln. Bei Einsatz von unisolierten
oder mit einer Lackschutzschicht nur schwach isolierten Drahtleitern ist
der Träger aus einem elektrisch nicht leitendem Material hergestellt oder
die Verlegung erfolgt auf einer elektrisch nicht leitenden Zwischenschicht.
Durch den Einsatz von Draht, beispielsweise Kupferdraht als elektrischen
Leiter, kann ein solcher Drahtleiter in einer solchen Drahtaufnahme auch
durch Deformieren seines Querschnittes fixiert werden. Es ist dann erfor
derlich, daß die lichte Weite einer solchen Drahtaufnahme nur geringfügig
weiter ist, als der Durchmesser des darin aufzunehmenden Drahtleiters.
Durch eine Hammereinrichtung kann eine Deformation des Drahtleiters in
einem Abschnitt erzielt werden, in dem dieser dann verquetscht in der
Aufnahme fixiert ist. Fixiert werden kann ein solcher Drahtleiter auf dem
Träger etwa auch durch vorheriges Aufbringen einer doppelseitigen Kle
befolie oder durch eine Heißklebebahn oder -stellen.
Der Träger selbst kann im wesentlichen starr oder auch flexibel ausge
staltet sein. Bei einer Verlegung und Fixierung von elektrisch unisolierten
oder nur schwach isolierten Drahtleitern ist es zweckmäßig, nach einem
Verlegen der Drahtleiter die aus den Drahtleitern gebildete Verdrahtung
mit einer elektrisch isolierenden Schutzschicht zu bedecken. Dies kann
beispielsweise auch ein Faser-, Faserverbund oder ein Schaummaterial
sein, in das sich die auf dem Träger verlegten Drahtleiter eindrücken.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich auch mehrschichtige
Leiterbahnstrukturen erzeugen, die voneinander durch Aufbringen jeweils
einer elektrisch isolierenden Schicht, gegebenenfalls mit für eine Durch
kontaktierung vorgesehenen Vias getrennt sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie das beanspruchte Montagemo
dul sind insbesondere auch geeignet, um Verwendung in einem Kraftfahr
zeug zu finden. Daher sind derartige Montagemodule auch als Türtech
nikträger oder als Dachhimmel in einem Kraftfahrzeug einsetzbar.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Draufsicht auf einem schematisiert dargestellten Träger
eines Montagemoduls mit einer darauf aufgebrachten Ver
drahtung,
Fig. 2 In einem Längsschnitt den Träger der Fig. 1 und einer
schematisiert dargestellten Drahtverlegeeinrichtung,
Fig. 3 Den Träger der Fig. 1 in einem Längsschnitt mit einer die
elektrische Verdrahtung bedeckenden Schutzschicht,
Fig. 4 Einen Querschnitt durch unterschiedlich konzipierte Draht
leiteraufnahmen,
Fig. 5 Eine schematisierte Darstellung einer Durchführung von
winkligen Anordnungen von Drahtleitern auf einem weiteren
Träger,
Fig. 6 Einen schematisierten Querschnitt durch eine Drahtleiteran
ordnung auf einem weiteren Träger mit sich kreuzenden
Drahtleitern,
Fig. 7 Eine weitere Einrichtung zum Verlegen eines Drahtleiters auf
einem Träger mit einer Hammervorrichtung zum Fixieren des
verlegten Drahtes in einer Drahtleiteraufnahme,
Fig. 8 Eine schematisierte Darstellung im Querschnitt eines Draht
leiters vor, während und nach einer Deformation durch die
Hammervorrichtung der Fig. 7 zur Fixierung des verlegten
Drahtes in einer Drahtaufnahme und
Fig. 9 Eine Anordnung einer Kontaktierung eines auf einem Träger
verlegten Drahtleiters mit einem ebenfalls auf dem Träger
angeordneten elektrischen Aktor.
Ein Träger 1, beispielsweise ein Türtechnikträger für ein Kraftfahrzeug
weist mehrere Montagepositionen M1-M3 auf, an denen elektri
sche/elektronische Komponenten auf dem Träger 1 angeordnet und befe
stigt werden sollen. Die Montagepositionen M1-M3 befinden sich bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel nicht sämtlich in einer einzigen Ebene.
Vielmehr ist die Montageposition M1 gegenüber der Ebene des Trägers 1
erhöht und die Montageposition M3 vertieft, wie sich dies auch aus dem
Längsschnitt der Fig. 2 ergibt. Auf dem Träger 1 ist eine insgesamt mit V
bezeichnete Verdrahtung nach Art eines Kabelbaumes angeordnet, über
die die noch zu montierenden elektrischen/elektronischen Komponenten
miteinander verbunden und an das Bordnetz eines Kraftfahrzeuges an
schließbar sind. Bei der Verdrahtung V handelt es sich um einzelne
Runddrähte aus Kupfer, die einzeln und nacheinander auf der Oberfläche
des Trägers 1 aufgebracht worden sind. Die einzelnen Leiter L der Ver
drahtung V sind mit Übermaß an ihren Zu- und Ableitungen auf der Ober
fläche des Trägers 1 verlegt worden, damit die Endabschnitte zum Erstel
len der benötigten elektrischen Verbindungen genutzt werden können.
Fig. 2 zeigt in einem Längsschnitt den Träger 1 während des Verlegens
eines Leiters L mit einer insgesamt mit 2 bezeichneten Drahtverlegeein
richtung. Die Drahtverlegeeinrichtung 2 ist gegenüber dem Träger 1 so
wohl in x-Richtung als auch in y-Richtung bewegbar, wie dies durch den
Doppelpfeil angedeutet ist, so daß die Drahtverlegeeinrichtung 2 an alle
Positionen an der Oberfläche des Trägers 1 geführt werden kann, an de
nen eine Drahtverlegung erfolgen soll. Die Drahtverlegeeinrichtung 2 um
faßt eine Haspel 3, die mit dem zu verlegenden Drahtleiter L bewickelt ist.
Unterhalb der Drahthaspel 3 ist eine Führungshülse 4 angeordnet, durch
die der beim Verlegen abgewickelte Drahtleiter L hindurchgeführt ist. Die
Führungshülse 4 reicht mit ihrem unteren Ende bis nahe an die Oberflä
che des Trägers 1. Die Führungshülse 4 ist gegenüber der Drahthaspel 3
vertikal bewegbar, damit die Unterseite der Führungshülse 4 der Topo
graphie des Trägers 1 nachgeführt werden kann. Beim Verlegen des
Drahtleiters L wird dieser auf der Oberfläche des Trägers 1 fixiert. Das
Drahtverlegen wird solange fortgesetzt, bis sämtliche Leiter L zur Erstel
lung der Verdrahtung V auf der Oberseite des Trägers angebracht sind.
Die Drahtverlegung erfolgt mit der Drahtverlegeeinrichtung 2 vollautoma
tisch. Durch den Einsatz von Runddraht bereitet die Erstellung der benö
tigten Abwinklungen sowohl in der Ebene des Trägers 1 als auch bei der
Oberflächentopographie keine Probleme.
Als Runddrahtleiter L sind bei diesem Ausführungsbeispiel unisolierte
Kupferdrähte eingesetzt worden, die auf der Oberfläche des Trägers 1
mittels einer Heißklebeeinrichtung fixiert worden sind. Die Heißklebeein
richtung ist der Übersicht halber in Fig. 2 nicht dargestellt und befindet
sich in Verlegerichtung vor der Führungshülse 4, so daß ein unterseitig
aus der Führungshülse 4 austretender Drahtleiter in die heiße Masse hin
ein verlegt wird.
Zum Schutze der erstellten Verdrahtung V ist - wie in Fig. 3 dargestellt -
in der Ebene des Trägers 1 eine elektrisch isolierende Schutzschicht 5
aufgetragen, aus der lediglich die zu den Montagepositionen M1, M2 und
M3 reichenden Anschlußenden der Leiter L herausgeführt sind. Diese En
den dienen einer Kontaktierung der in einem nachfolgenden Verfahrens
schritt auf den Montagepositionen M1, M2 und M3 anzubringenden elektri
schen/elektronischen Komponenten. Der dann mit den elektri
schen/elektronischen Komponenten bestückte Träger 1 bildet als Tür
technikträger ein Montagemodul, welches in die Tür eines Kraftfahrzeuges
eingesetzt werden kann. Im Sinne der Erfindung stellt grundsätzlich je
doch auch bereits der mit der Verdrahtung V bestückte Träger 1 ein
Montagemodul dar.
Fig. 4 zeigt zwei unterschiedliche, in einem weiteren Träger 6 einge
brachte Drahtaufnahmen 7, 8, die als Nuten bzw. Kanäle ausgebildet sind.
Diese können beispielsweise U-förmig oder mit rechteckigem Querschnitt
ausgebildet sein. Beim Verlegen der Leiter L in diese Drahtaufnahmen 7,
8 wird die Unterseite der Führungshülse entsprechend dem Verlauf der
Drahtaufnahmen 7, 8 über der Oberfläche des Trägers 6 entlang bewegt.
Für den Fall, daß die einzelnen Leiter L nicht in solchen Drahtaufnahmen
- wie zu Fig. 4 gezeigt - verlegt werden, können - wie in Fig. 5 anhand
von drei Beispielen gezeigt - winklige Leiterführungen durch von der
Oberfläche eines Trägers 9 abragende Stifte S vorgesehen sein, um die
herum ein Leiter L für die gewünschte winklige Drahtleitung beim Verlegen
herumgeführt wird.
Auf einem Träger 10 können auch Kreuzverbindungen zwischen Leitern L
unterschiedlicher Ebenen dadurch erstellt werden, daß ein Leiter L in ei
ner oberen Ebene einen Leiter L der darunter befindlichen Ebene kreuzt
und in einem nachfolgenden Schritt eine elektrisch dauerhafte Verbindung
zwischen den gewünschten Leitern, beispielsweise durch Weichlöten herbeigeführt
wird. Eine solche Kreuzverbindung ist in Fig. 6 gezeigt.
Fig. 7 zeigt eine weitere Drahtverlegeeinrichtung 11, die grundsätzlich
aufgebaut ist, wie die Drahtverlegeeinrichtung 2 der Fig. 2. In Ergänzung
zu der Drahtverlegeeinrichtung 2 umfaßt die Drahtverlegeeinrichtung 11
eine die Führungshülse 12 umgebende Hammervorrichtung 13 mit einer
unteren Hammerfläche 13'. Die Hammervorrichtung 13 ist - wie durch den
vertikalen Doppelpfeil angedeutet - in vertikaler Richtung gegenüber der
Führungshülse 12 bewegbar und wird in Abständen betätigt, um auf die
Oberseite des verlegten Drahtleiters L herunter gedrückt zu werden, damit
durch einen solchen Hammerschlag mittels der Hammerfläche 13' der in
eine Drahtaufnahme 14 hinein verlegte Drahtleiter L deformiert wird. Die
ser ist dann verquetscht in der Drahtaufnahme 14 fixiert. Eine solche Ver
quetschung des Drahtleiters L ist schematisiert in Fig. 8 gezeigt. Die
Hammerfläche 13' ist durch den mit dem Bezugszeichen 13' gekenn
zeichneten Kasten stilisiert wiedergegeben. Die drei nebeneinander lie
genden Leiter L liegen in Natura nicht nebeneinander, sondern stellen
zeitlich nacheinander folgende Schritte bei einer Hammerbetätigung dar.
Die Tiefe der Drahtaufnahme 14 ist dabei so vorgesehen, daß der darin
verlegte Drahtleiter L oberflächlich herausragt, um für die Hammerfläche
13' eine Angriffsoberfläche zu bieten. Da bei dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel die Hammerfläche 13' breiter als die lichte Weite der Draht
aufnahme 14 ist, wird durch das Maß des Herausstehens des Drahtleiters
L aus der Drahtaufnahme 14 auch das Maß der durch die Hammervor
richtung 13 bewirkten Deformation des Drahtleiters L bestimmt. Die rechte
Teilabbildung, bei der die Hammerfläche 13' auf der Oberseite des Trä
gers aufliegt, zeigt den in der Drahtaufnahme 14 befindlichen Drahtleiter L
verquetscht und somit in der Aufnahme fixiert.
Ein Anschluß der freien Enden der Leiter L im Bereich der Montageposi
tionen kann grundsätzlich unter Einsatz von Steckverbindungsteilen, die
beispielsweise an den freien Enden der Leiter L angecrimpt werden, erfol
gen. Gleichwohl ist es ebenfalls möglich, die blanken Enden der Leiter L
durch den elektrischen/elektronischen Komponenten jeweils zugeordnete
Federlamellen zu kontaktieren, wie dies in Fig. 9 schematisierte wieder
gegeben ist. Zu diesem Zweck sind in einem Träger 15 Kontaktöffnungen
16 eingebracht, in die jeweils das freie Ende eines Drahtleiters L hereingeführt
ist. An den auf dem Träger 15 anzubringenden elektri
schen/elektronischen Komponenten, von denen die Leiterplatte einer sol
chen Komponente in Fig. 9 gezeigt und darin mit dem Bezugszeichen 17
gekennzeichnet ist, verfügen über Kontaktlamellen K, die ebenfalls in die
Kontaktöffnung 16 hineinreichen und abschnittsweise V-förmige Vor
sprünge 18, 18' mit jeweils einer Ausklinkung 19 aufweisen, in die der
Drahtleiter L zur Kontaktierung der Kontaktlamelle eingreifen soll. Zum
dauerhaften Kontaktieren einer solchen Kontaktlamelle K mit dem Draht
leiter L ist ein Rast- und Vorspannelement 20 vorgesehen, welches sich
einerseits an dem Träger 15 abstützt und mit seiner anderen Seite an der
von dem Drahtleiter L wegweisenden Seite der Kontaktlamelle K anliegt.
Das Rast- und Vorspannelement 20 trägt zwei Wülste 21, 21', die sich
beim Einstecken der Kontaktlamelle K zusammen mit dem Rast- und Vor
spannelement 20 in die Kontaktöffnung 16 in dem jeweils durch die Vor
sprünge 18, 18' gebildeten Freiraum befinden. Ist die Kontaktlamelle K
bestimmungsgemäß in die Kontaktöffnung 16 eingeführt worden, wird die
se eingedrückt, so daß dann die Wülste 21, 21' gegen die Rückseite der
Kontaktlamelle K drücken und somit die Ausklinkungen 19 mit ihren
scharfen Kanten gegen den Drahtleiter L drücken. Auf diese Weise ist
eine sichere und dauerhafte elektrische Kontaktierung zwischen der Kon
taktlamelle K und dem Drahtleiter L möglich.
Aus der Beschreibung der Erfindung wird deutlich, daß durch das erfin
dungsgemäße Verfahren sowie das erfindungsgemäße Montagemodul
Lösungen zum vollautomatischen Verdrahten eines Trägers bereitgestellt
sind und bei denen die zum vorbekannten Stand der Technik aufgezeig
ten Nachteile vermieden sind.
1
Träger
2
Drahtverlegeeinrichtung
3
Drahthaspel
4
Führungshülse
5
Schutzschicht
6
Träger
7
Drahtaufnahme
8
Drahtaufnahme
9
Träger
10
Träger
11
Drahtverlegeeinrichtung
12
Führungshülse
13
Hammervorrichtung
13
' Hammerfläche
14
Drahtaufnahme
15
Träger
16
Kontaktöffnung
17
Leiterplatte
18
,
18
' Vorsprung
19
Ausklinkung
20
Rast- und Vorspannelement
21
,
21
' Wulst
K Kontaktlamelle
L Leiter
M1
K Kontaktlamelle
L Leiter
M1
-M3
Montageposition
S Stift
V Verdrahtung
S Stift
V Verdrahtung
Claims (12)
1. Verfahren zum Ausrüsten eines zum Anordnen von elektrischen
und/oder elektronischen Komponenten vorgesehenen Trägers (1,
6, 9, 10, 15) mit einer die einzelnen Komponenten elektrisch an
schließenden und/oder verbindenden elektrischen Verdrahtung (V),
dadurch gekennzeichnet, daß eine Erstellung der elektrischen
Verdrahtung (V) auf dem Träger (1, 6, 9, 10, 15) selbst durch ma
schinelles Verlegen und Fixieren jeweils einzelner Drahtleiter (L),
die in ihrer Summe die Verdrahtung (V) darstellen, erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drahtleiter (L) in vorgefertigen Drahtaufnahmen (7, 8, 14) des Trä
gers (6) verlegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Drahtleiter (L) Runddrahtleiter eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Träger (1) aus einem elektrisch nicht leitendem
Material besteht und die einzelnen Drahtleiter (L) elektrisch uniso
liert oder nur schwach isoliert sind, und daß in einem auf das Er
stellen der Verdrahtung (V) folgenden Verfahrensschritt die auf
dem Träger (1) aufgebrachten Drahtleiter (L) mit einer elektrischen
isolierenden Schutzschicht (5) abgedeckt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4 in seinem Rückbezug auf Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Fixierung der Drahtleiter (L) in
den Aufnahmen (14) durch abschnittsweises Deformieren des
Drahtquerschnittes dergestalt vorgenommen wird, daß anschlie
ßend der Drahtleiter (L) in diesen Abschnitten verquetscht in einer
solchen Aufnahme (14) gehalten ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Erstellen einer elektrischen Verbindung zwi
schen zwei Drahtleitern (L) einer der beiden Drahtleiter (L) über
den anderen Drahtleiter (L) hinweg und diesen kreuzend verlegt
wird und daß in einem dem Erstellen der gesamten Verdrahtung
folgenden Schritt die sich kreuzenden Drahtleiter (L) durch einen
Verbindungsschritt in ihrem Kreuzungsbereich dauerhaft miteinan
der verbunden werden.
7. Montagemodul mit einem Träger und einer auf dem Träger (1, 6, 9,
10, 15) fixierten elektrischen Verdrahtung (V), hergestellt nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger (1, 6, 9, 10, 15) aus einem elektrisch nicht leitendem Mate
rial besteht und die Verdrahtung (V) aus einzelnen, auf dem Träger
(1, 6, 9, 10, 15) maschinell und einzeln darauf verlegten und fixier
ten, elektrisch unisolierten oder nur schwach isolierten elektrischen
Runddrahtleitern (L) besteht und die Runddrahtleiter (L) mit einer
elektrisch nicht leitenden Schutzschicht bedeckt sind.
8. Montagemodul nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger (6) Drahtaufnahmen (7, 8, 14) aufweist, in denen die
Drahtleiter verlegt sind.
9. Montagemodul nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drahtleiter (L) in den Drahtaufnahmen (14) zu ihrer Fixierung
abschnittsweise deformiert sind und somit in einer Drahtaufnahme
(14) verquetscht gehalten sind.
10. Montagemodul nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die elektrisch nicht leitende Schutzschicht (5)
zum Bedecken der Drahtleiter (L) sich über die gesamte mit Draht
leitern (L) ausgerüstete Oberfläche des Trägers (1) erstreckt.
11. Montagemodul nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Montagemodul zur Verwendung in einem
Kraftfahrzeug vorgesehen ist.
12. Montagemodul nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Montagemodul ein Türtechnikträger oder ein Dachhimmel ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2001121925 DE10121925A1 (de) | 2001-05-05 | 2001-05-05 | Verfahren zum Ausrüsten eines Trägers mit einer elektrischen Verdrahtung sowie Montagemodul mit einer elektrischen Verdrahtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001121925 DE10121925A1 (de) | 2001-05-05 | 2001-05-05 | Verfahren zum Ausrüsten eines Trägers mit einer elektrischen Verdrahtung sowie Montagemodul mit einer elektrischen Verdrahtung |
Publications (1)
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ID=7683763
Family Applications (1)
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DE2001121925 Withdrawn DE10121925A1 (de) | 2001-05-05 | 2001-05-05 | Verfahren zum Ausrüsten eines Trägers mit einer elektrischen Verdrahtung sowie Montagemodul mit einer elektrischen Verdrahtung |
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