DE10121873A1 - Verfahren zum Lenken eines Fahrzeugs - Google Patents
Verfahren zum Lenken eines FahrzeugsInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Lenken eines Fahrzeugs angegeben, bei dem ein Lenkorgan durch ein Drehmoment eines Elektromotors verstellt wird, der von einem Umrichter mit Strom mit einer Speisefrequenz versorgt wird. DOLLAR A Man möchte Problemfälle mit möglichst geringem Aufwand überwinden können. DOLLAR A Hierzu überwacht man den Strom, bei Überschreiten eines Schwellwertes das Drehmoment des Motors erhöht und überprüft, ob eine Behinderung des Lenkorgans andauert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lenken eines
Fahrzeugs, bei dem ein Lenkorgan durch ein Drehmoment
eines Elektromotors verstellt wird, der von einem Um
richter mit Strom mit einer Speisefrequenz versorgt
wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus DE 199 37 703 A1 be
kannt.
Derartige Verfahren werden beispielsweise bei der Len
kung von Flurförderfahrzeugen, wie Gabelstaplern oder
ähnlichen Fahrzeugen, verwendet. Dabei besteht kein di
rekter Wirkzusammenhang mehr zwischen dem Lenkorgan
beispielsweise dem gelenkten Hinterrad des Gabelstap
lers, und einer Steuereinrichtung, beispielsweise einem
Steuerknüppel oder "joy-stick", mit dessen Hilfe der
Fahrer das Fahrzeug steuert. Der Fahrer steuert mit
Hilfe des Steuerorgans vielmehr einen Umrichter an, der
den Elektromotor mit einer in der Regel mehrfasigen
Speisespannung versorgt. Als Elektromotor wird vielfach
ein Induktionsmotor, insbesondere ein Asychronmotor
verwendet. Über die Speisefrequenz des Umrichters läßt
sich beispielsweise die Lenkgeschwindigkeit einstellen,
also die Geschwindigkeit, mit der der Motor die Winkel
position des Lenkorgans verändert.
Man ist bestrebt, derartige Lenkantriebe immer kleiner
und kostengünstiger auszugestalten. Da bei Fahrzeugen
das Lenkorgan mit dem Boden Kontakt haben muß, ist die
Umgebung des Lenkorgans und damit auch der Lenkantrieb
einer relativ großen Verschmutzungsgefahr ausgesetzt,
so daß der Einsatz von Sensoren problematisch ist. Sen
soren erhöhen darüber hinaus die Kosten und sind deswe
gen möglichst zu vermeiden.
Bei der Lenkung von Fahrzeugen treten nun von Zeit zu
Zeit Situationen auf, in denen sich das Fahrzeug nicht
so verhält, wie dies vom Fahrer gewünscht wird. Bei
spielsweise kann das gelenkte Rad blockiert werden,
wenn es in einem schweren Boden festsitzt oder das Rad
gegen einen Widerstand gefahren worden ist, beispiels
weise eine Bordsteinkante oder eine Palette, die im Weg
liegt. In diesem Fall nützt eine Betätigung des Steuer
hebels nichts.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Problemfälle
mit möglichst geringem Aufwand zu überwinden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß man den Strom über
wacht, bei Überschreiten eines Schwellwertes das
Drehmoment des Motors erhöht und überprüft, ob eine Be
hinderung des Lenkorgans andauert.
Mit dieser Vorgehensweise benötigt man zwar einen Sen
sor, nämlich eine Einrichtung, die den Strom überwacht,
mit dem der Motor gespeist wird. Diese Einrichtung kann
sich aber an einer geschützten Stelle befinden. Sie ist
ohnehin in vielen umrichtergespeisten Motoren vorhan
den, weil sie für gewisse Informationen benötigt wird,
die zur Steuerung des Umrichters erforderlich sind.
Wenn das Lenkorgan blockiert ist, sich das gelenkte Rad
beispielsweise nicht mehr weiter drehen kann, dann
steigt der Strom an. Der Motor verhält sich dann im
Grunde wie ein Transformator, dessen Sekundärseite
kurzgeschlossen ist. Man kann also aus dem Anstieg des
Stromes schließen, daß das Rad blockiert oder behindert
ist. Natürlich ist nicht jeder Anstieg des Stromes ein
Hinweis auf eine Blockierung des Lenkorgans. Aus diesem
Grunde wird der Schwellwert verwendet, der so gewählt
ist, daß er im "Normalbetrieb", also ohne Blockierung
des Lenkorgans, nicht überschritten wird. Wenn das Rad
blockiert ist, kann man versuchen, das auf das Rad wir
kende Moment zu erhöhen, um das Rad wieder frei zu be
kommen. Die Erhöhung des Moments ist in der Regel auch
mit einer Erhöhung des Stromes verbunden, so daß man
nach der Erhöhung des Moments nicht mehr aus der Größe
des Stromes alleine auf das Vorliegen eines Fehlerzu
standes schließen kann. Man muß daher zusätzliche Maß
nahmen treffen und überprüfen, ob die Behinderung des
Lenkorgans andauert. Solange die Behinderung andauert,
das Rad also blockiert ist, wird das elektromechanische
Drehmoment des Motors weiter auf dem hohen Wert gehal
ten. Wenn nicht, dann kann das Moment wieder abgesenkt
werden.
Vorzugsweise erfaßt man zur Überwachung des Stroms den
Zwischenkreisstrom des Umrichters. Dies vereinfacht die
Erfassung des Stromes, weil es sich hier um einen
Gleichstrom handelt. Darüber hinaus erhält man vor al
lem bei mehrphasigen Motoren hier im Grunde eine Infor
mation über alle Phasen des Motors.
Vorzugsweise erhöht man das Drehmoment auf das maximale
Drehmoment. Das maximale Drehmoment ist in der Regel
drei bis fünf Mal so groß wie das höchste im "normalen"
Betrieb vorkommende Drehmoment. Wenn sich eine Blockie
rung überwinden läßt, dann ist davon auszugehen, daß
dies mit dem maximalen Drehmoment am ehesten möglich
ist. Der Einsatz des maximalen Drehmoments verkürzt in
der Regel auch die Zeit, in der der Strom des Motors
sehr hoch ist. Dieser Fehlerfall sollte also aus ther
mischen Gründen möglichst nicht all zu lange anhalten.
Vorzugsweise senkt man beim Erhöhen des Drehmoments die
Speisefrequenz ab. Damit trägt man der Tatsache Rech
nung, daß der Umrichter eine begrenzte Leistungsfähig
keit hat. Die Leistung, die vielfach thermisch begrenzt
ist, wird bestimmt aus dem Produkt Drehmoment mal Spei
sefrequenz. Wenn man die Speisefrequenz absenkt, dann
wird der Umrichter nicht überlastet. Man kann also
trotz der Möglichkeit einer Störungsbeseitigung mit ei
nem relativ schwach dimensionierten Umrichter arbeiten,
der für den Normalbetrieb ausreicht.
Vorzugsweise paßt man die Speisefrequenz und das
Drehmoment bei größtmöglichem Drehmoment so aneinander
an, daß der Umrichter mit maximaler Leistung betrieben
wird. Vereinfacht ausgedrückt senkt man also die Spei
sefrequenz in dem Maße ab, wie man das Drehmoment er
höht. Eine Erhöhung des Drehmoments ist darüber hinaus
möglich, wenn der Umrichter zuvor noch nicht mit maxi
maler Leistung betrieben worden ist.
Bevorzugterweise senkt man die Speisefrequenz mit einer
vorbestimmten zeitlichen Funktion ab. Man vermeidet al
so, daß die Speisefrequenz springt, was in vielen Fäl
len eine zu große Belastung des Motors bedeuten würde.
Man senkt die Speisefrequenz vielmehr kontinuierlich
ab.
Vorzugsweise weist die Funktion mindestens zwei Ab
schnitte mit unterschiedlichen Steigungen auf. Hierbei
trägt man der Tatsache Rechnung, daß in vereinzelten
Ausnahmefällen bereits eine kleine Erhöhung des Drehmo
ments ausreicht, um das blockierte Lenkorgan wieder
frei zu bekommen. In diesem Fall ist auch nur eine
kleine Absenkung der Speisefrequenz erforderlich und
das Lenkorgan kann im übrigen wieder mit einer relativ
hohen Lenkgeschwindigkeit betätigt werden. Wenn hinge
gen die geringen Absenkung des Speisefrequenz noch
nicht ausgereicht hat, dann senkt man die Speisefre
quenz möglichst schnell auf einen Minimalwert ab, um
die Belastung des Umrichters klein zu halten.
Bevorzugterweise leitet man nach dem Erhöhen des
Drehmoments und einer vorbestimmten Wartezeit peri
odisch einen Prüfmodus ein, bei dem man das Drehmoment
absenkt und die Speisefrequenz erhöht und dabei über
prüft, ob der Strom einen vorbestimmten Wert unter
schreitet. Der vorbestimmte Wert kann dabei der oben
angegebene Schwellwert sein. Wie ebenfalls bereits oben
angegeben worden ist, kann man dann, wenn die Speise
frequenz abgesenkt und das Drehmoment erhöht worden
ist, mit Hilfe des Stromes alleine nicht mehr feststel
len, ob die Blockade des Lenkorgans andauert oder auf
gehört hat. Aufgrund des hohen Drehmoments fließt auf
jeden Fall ein relativ großer Strom. Wenn man nun einen
Prüfmodus verwendet, bei dem das Drehmoment abgesenkt
und die Speisefrequenz erhöht wird, bekommt man dann,
wenn die Blockade des Lenkorgans aufgehört hat, eine
entsprechende Absenkung des Stromes während des Prüfmo
dus. Diese Absenkung des Stromes ist dann ein Indiz da
für, daß die Blockade aufgehört hat und man kann wieder
in die normale Betriebsweise übergehen.
Vorzugsweise wird im Prüfmodus die Speisefrequenz dop
pelt so groß gewählt wie in den zwischen zwei Prüfmodi
liegenden Abschnitten. Damit ist eine deutliche Unter
scheidung zwischen Prüfmodus und dem dazwischen liegen
den Spitzenmoment-Modus möglich, so daß die Beendigung
des Störfalles zuverlässig erkannt werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Fahrzeug
lenkung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung beim Lenken in
einen ersten Störfall,
Fig. 3 eine entsprechende Darstellung in einem zwei
ten Störfall und
Fig. 4 eine entsprechende Darstellung in einem drit
ten Störfall.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Lenkeinrichtung 1 zur Be
tätigung eines gelenkten Rades 2, wobei die Auslenkung
dieses gelenkten Rades 2 über ein Lenkhandrad 3 veran
laßt wird. Es besteht allerdings keine mechanische
Wirkverbindung zwischen dem Rad 2 und dem Lenkhandrad
3. Anstelle des Lenkhandrades 3 kann auch ein anderer
Befehlsgeber, beispielsweise ein Steuerknüppel oder
ähnliches, verwendet werden.
Das Rad 2 wird von einem Motor 4 angetrieben, der von
einem Umrichter oder, wie dargestellt, Wechselrichter 5
gespeist wird. Die hierzu notwendige Energie stammt aus
einer Fahrzeugbatterie 6, die einen Zwischenkreis 7 mit
elektrischer Energie versorgt. Der Zwischenkreis 7 ist
hier durch eine Induktivität schematisch symbolisiert.
Der Wechselrichter 5 arbeitet mehrphasig mit einer der
Zahl der Phasen des Motors 4 entsprechenden Phasen. Für
jede Phase sind zwei Halbleiterschalter 8 vorgesehen,
beispielsweise Thyristoren oder Transistoren, die von
einer Steuerschaltung 9 angesteuert werden, die nach
dem Prinzip eines Pulswechselrichters arbeitet. Die
Steuerschaltung 9 wiederum bekommt Befehle von einem
Sensor 10, der am Lenkhandrad angeordnet ist. Weiterhin
bekommt die Steuerschaltung 9 Informationen, die eine
Steuereinheit 11 mit Hilfe eines Sensors 12 ermittelt,
der den Strom I im Zwischenkreis 7 ermittelt.
Im ungestörten Fall wird das Rad 2 nach einer Betäti
gung des Lenkhandrades 3 durch den Motor 4 ausgelenkt.
Hierbei erfolgt keine Überwachung der Winkellager des
Rades 2 durch einen Sensor. Die Betätigung des Lenk
handrades 3 durch einen Fahrer erfolgt vielmehr ge
fühlsmäßig, d. h. der Fahrer als Mensch bildet den Reg
ler, der das Lenkkandrad 3 so betätigt, daß das Fahr
zeug einer gewünschten Fahrstrecke folgt.
In manchen Fällen treten allerdings Störungen auf. Eine
Störung kann beispielsweise darin bestehen, daß das Rad
blockiert ist oder zumindest festsitzt. Eine derartige
Situation kann beispielsweise auftreten, wenn das Rad 2
in einer Spurrille gefangen ist und der Motor 4 zu
schwach ist, um das Rad aus dieser Blockierung zu be
freien. Eine andere derartige Situation tritt auf, wenn
das Rad einseitig zur Anlage an einen Widerstand gekom
men ist, beispielsweise eine im Weg liegende Palette.
Hier ist das normale Moment des Motors 4 ebenfalls
nicht ausreichend, um das Rad zu befreien. Schließlich
gibt es auch eine Situation, bei der das Rad in einem
"schweren Boden", beispielsweise feuchten Sand oder
ähnlichem gefangen ist. Hier ist eine Betätigung mit
dem normalen Drehmoment des Motors 4 nicht ohne weite
res möglich. Man könnte allerdings mit einem erhöhten
Moment dafür sorgen, daß sich das Rad 2 winkelmäßig
wieder bewegt.
Um derartige Fehlersituationen bewältigen zu können,
verwendet man eine Vorgehensweise, die zunächst anhand
von Fig. 2 erläutert werden soll. Fig. 2a zeigt ein auf
das Rad 2 wirkendes Lastmoment L. Fig. 2b zeigt den
Strom I im Zwischenkreis, genauer gesagt den Verlauf
der Spitzenwerte des Zwischenkreisstroms. Der Spitzen
wert des stark ungleichmäßigen Gleichstroms entspricht
dem Phasenstrom im Wechselspannungskreis. Er ist damit
ein Ausdruck der Motorbelastung. Fig. 2c zeigt die Fre
quenz, mit der der Wechselrichter 5 angesteuert wird.
Fig. 2d zeigt das vom Motor 4 abgegebene elektromecha
nische Moment. Fig. 2c zeigt die Motorgeschwindigkeit
ω.
Wenn nun der Fall auftritt, daß das Rad 2 gegen eine
Winkelverstellung blockiert ist, dann nimmt das Lastmo
ment L einen relativ großen Wert an, wie in Fig. 2a
dargestellt. Wenn nun der Motor 4, der als Induktions
motor, beispielsweise als Asynchronmotor, ausgebildet
ist, dennoch angesteuert ist, verhält er sich quasi wie
ein Transformator, der im Kurzschluß betrieben wird.
Der Zwischenkreisstrom I steigt in einer derartigen Si
tuation an und überschreitet dabei einen Schwellwert
IS, der in Fig. 2b gestrichelt dargestellt ist. Dieser
Schwellwert IS wird auch als Spitzenmoment-Erfassungs
pegel bezeichnet. Hierzu ist im Grunde keine richtige
Messung des Gleichstroms erforderlich. Es reicht aus,
wenn man das Über- und Unterschreiten des Schwellwerts
feststellen kann. Ein Überschreiten wird dann festge
stellt, wenn alle Spitzenwerte oder "Peaks" innerhalb
eines gewissen Zeitraumes größer als der Schwellwert
sind, ein Unterschreiten dann, wenn alle Peaks inner
halb eines vorbestimmten Zeitraumes unterhalb des
Schwellwertes liegen.
Sobald man festgestellt hat, daß der Schwellwert IS
überschritten worden ist (gestrichelter Abschnitt in
Fig. 2b), steuert die Steuerschaltung 9 die Halbleiter
schalter 8 so an, daß die Frequenz s abgesenkt wird.
Dieses Absenken erfolgt in einer ersten Rampe 13 mit
einer relativ kleinen Änderungsgeschwindigkeit. Wenn
sich bis zum Ende der Rampe keine Änderung des Stromes
I eingestellt hat, wird die Frequenz entlang einer
zweiten, wesentlich steileren Rampe 14 weiter abge
senkt. Wenn man dabei dafür sorgt, daß die Ausgangslei
stung des Wechselrichters 5 gleich bleibt, dann steigt
das elektromechanische Moment M, das der Motor 4 ab
gibt, stark an. Dies ist in Fig. 2d dargestellt. Das
Produkt aus Frequenz und Moment M ist dabei so gewählt,
daß der Wechselrichter 5 keine thermische Überbelastung
erfährt. Das hierbei erreichte Spitzenmoment MS ist um
den Faktor drei bis fünf größer als das normale Drehmo
ment, das der Motor 4 abgibt. Man geht dabei davon aus,
daß es, wenn überhaupt, mit einem entsprechend höheren
Drehmoment des Motors 4 möglich sein müßte, das Rad 2
aus seiner blockierten Lage zu befreien. Dafür nimmt
man in Kauf, daß sich der Motor 4 nur sehr langsam
dreht.
Allerdings läßt sich nach einer derartigen Veränderung
von Moment und Frequenz anhand des Zwischenkreisstromes
I nicht mehr ohne weiteres erkennen, ob der hohe Zwi
schenkreisstrom I nun auf eine Blockierung des Rades 2
zurückzuführen ist oder auf das hohe Moment, das der
Motor 4 erzeugt.
Aus diesem Grunde sind in einer derartigen Situation,
d. h. nach der Erhöhung des Moments, wiederholt Phasen
eingerichtet, die mit CM bezeichnet werden (check
mode), also Überprüfungsphasen.
In einer derartigen Überprüfungsphase CM wird die Fre
quenz f mit der der Wechselrichter 5 angesteuert wird
und die sich dementsprechend im Motorstrom findet, er
höht. Gleichzeitig wird das elektromechanische Moment M
abgesenkt. Dies ist schematisch durch Blöcke darge
stellt. In Wirklichkeit wird man natürlich gewisse
Übergangsfunktionen zwischen dem Normalbetrieb und dem
Überprüfungsbetrieb CM annehmen müssen.
Wenn sich in einem derartigen Überprüfungsbetrieb CM
keine Veränderung des Zwischenkreisstromes I ergibt,
dann schließt man daraus, daß der hohe Zwischenkreis
strom immer noch auf die Blockierung des Rades 2 zu
rückzuführen ist. Man kehrt in diesem Fall wieder zum
Störzustand zurück, bei dem ein großes Drehmoment MS
bei einer kleinen Frequenz erzeugt wird.
Inmitten der dritten Überprüfungsphase CM tritt nun die
Situation auf, daß bei etwas erhöhter Frequenz und ent
sprechend abgesenktem Moment MS das Rad frei kommt.
Dies läßt sich daran erkennen, daß der Zwischenkreis
strom I unter den Schwellwert IS sinkt.
Beim Passieren des Schwellwertes wird nun die Frequenz
f wieder auf ihren Normalwert hochgefahren. Mit einer
kurzzeitigen Erhöhung des Moments M wird der Motor be
schleunigt, wie man anhand von Fig. 2e erkennen kann.
Der Motor wird dann also mit seiner normalen Drehge
schwindigkeit betrieben, verstellt das Rad 2 also rela
tiv schnell. Hierfür reicht ein relativ kleines Moment
M aus, wie dies in Fig. 2d zu erkennen ist.
Kurz zusammengefaßt erhöht man also im Fehlerfall, bei
dem das Rad 2 blockiert ist, das elektromechanische Mo
ment M des Motors und senkt die Speisefrequenz f des
Motors ab. Dadurch ist sichergestellt, daß der Motor
bei einer niedrigen Drehzahl ein hohes Moment liefert
und zwar zu einem Zeitpunkt, wo ansonsten die Gefahr
besteht, daß die Steuerung den Motor "verliert". Durch
periodisches Erhöhen der Frequenz f und entsprechendes
Absenken des Moments M überprüft man, ob das Rad noch
blockiert ist. Sobald der Zwischenkreisstrom I absinkt,
geht man davon aus, daß die Blockierung aufgehört hat.
Fig. 3 zeigt nun in entsprechender Weise eine Situati
on, bei der das Rad 2 trotz des erwähnten Verfahrens
nicht von der Blockierung frei kommt, d. h. das Lastmo
ment L bleibt unverändert auf einem so großen konstan
ten Wert, daß der Motor 4 nicht in der Lage ist, das
Rad 2 zu verstellen.
Sobald der Zwischenkreisstrom I den Schwellwert IS
überschreitet, wird die Frequenz f abgesenkt und das
Ausgangsmoment M des Motors 4 erhöht. Durch Überprü
fungsphasen CM prüft man, ob damit die gewünschte Wir
kung verbunden ist. Da der Zwischenkreisstrom I nicht
absinkt, geht man davon aus, daß die Blockierung an
hält. Der Motor dreht sich also nicht, wie man anhand
der Fig. 3e, in der die Winkelgeschwindigkeit ω des Mo
tors aufgetragen ist, erkennen kann.
Man kann nun auch vorsehen, daß nach einer vorbestimm
ten Anzahl von Überprüfungsphasen, beispielsweise fünf
oder zehn Überprüfungsphasen CM ein Fehlersignal ausge
geben wird, so daß der Fahrer des Fahrzeugs gegebenen
falls andere Maßnahmen zur Abhilfe schaffen kann.
Fig. 4 zeigt eine Betriebssituation, bei der ebenfalls
ein relativ großes Lastmoment L vorhanden ist, das aber
kleiner ist, als das Lastmoment in Fig. 3.
Auch in diesem Fall steigt der Zwischenkreisstrom I
über den Schwellwert IS an. Die Frequenz f des Stromes,
mit dem der Motor 4 versorgt wird, wird entsprechend in
zwei Rampen 13, 14 abgesenkt und das Drehmoment M ent
sprechend erhöht. Das Beispiel wurde nun so gewählt,
daß das vom Motor abgegebene Drehmoment M ausreicht, um
das Lastmoment L zu überwinden. In diesem Fall setzt
sich der Motor 4 in Bewegung, wie aus Fig. 4e anhand
der Winkelgeschwindigkeit ω zu erkennen ist.
In den Überprüfungsphasen CM, in denen das Ausgangsmo
ment M des Motors 4 abgesenkt wird, reicht das abge
senkte Moment M aber nicht aus, um das Rad 2 gegen das
Lastmoment L zu bewegen. Dementsprechend sinkt die Win
kelgeschwindigkeit ω des Motors 4 beim Absenken des
Ausgangsmoment M drastisch ab. Der Motor 4 schafft es
also lediglich, das Rad 2 sozusagen intermetierend zu
bewegen. Bei einer derartigen Vorgehensweise ist natür
lich zu erwarten, daß das Rad 2 irgendwann frei kommt.
Die Vorgehensweise hat den Vorteil, daß insbesondere
der Umrichter 5 nicht überlastet wird. Man sorgt dafür,
daß die Ausgangsleistung durch das Absenken der Fre
quenz f trotz des Anhebens des Moments M und der damit
verbundenen Erhöhung des Stromes den maximal zulässigen
Wert für den Wechselrichter 5 nicht überschreitet. Man
kann daher relativ schwach dimensionierte Wechselrich
ter 5 verwenden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Lenken eines Fahrzeugs, bei dem ein
Lenkorgan durch ein Drehmoment eines Elektromotors
verstellt wird, der von einem Umrichter mit Strom
mit einer Speisefrequenz versorgt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß man den Strom überwacht, bei
Überschreiten eines Schwellwertes das Drehmoment
des Motors erhöht und überprüft, ob eine Behinde
rung des Lenkorgans andauert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Überwachung des Stroms den Zwischen
kreisstrom des Umrichters erfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Drehmoment auf das maximale
Drehmoment erhöht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man beim Erhöhen des Drehmo
ments die Speisefrequenz absenkt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Speisefrequenz und das Drehmoment bei
größtmöglichem Drehmoment so aneinander anpaßt, daß
der Umrichter mit maximaler Leistung betrieben
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Speisefrequenz mit einer vor
bestimmten zeitlichen Funktion absenkt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktion mindestens zwei Abschnitte mit un
terschiedlichen Steigungen aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man nach dem Erhöhen des
Drehmoments und einer vorbestimmten Wartezeit peri
odisch einen Prüfmodus einleitet, bei dem man das
Drehmoment absenkt und die Speisefrequenz erhöht
und dabei überprüft, ob der Strom einen vorbestimm
ten Wert unterschreitet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß im Prüfmodus die Speisefrequenz doppelt so groß
gewählt wird wie in den zwischen zwei Prüfmodi lie
genden Abschnitten.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: SAUER-DANFOSS HOLDING APS, NORDBORG, DK |
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