DE10119246A1 - Gelenkkette - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Treib- bzw. Förderkette mit jeweils durch ein Kettengelenk miteinander verbundenen Kettengliedern, wobei die Kettenglieder aus einem pulvermetallurgischen Werkstoff bestehen und im Metallpulverspritzverfahren (MIM-Verfahren) herstellt sind. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung einer solchen Treib- bzw. Förderkette zu Transportzwecken gestapelter leichter Güter, insbesondere Zigaretten und/oder Zigarettenhülsen, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Kettengliedes für eine Treib- bzw. Förderkette, mit folgenden Schritten: Mischen eines Stahlpulvers mit einem organischen Bindemittel, Beheizen der Masse bis zur Plastifizierung zumindest des organischen Bindemittels, gegebenenfalls Granulieren der Masse, Einspritzen der Masse im Spritzgussverfahren in eine Form, Aushärten der Masse, Entnehmen des Rohlings und Sintern des Rohlings.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gelenkkette mit jeweils durch ein Kettengelenk
miteinander verbundenen Kettengliedern.
Derartige Ketten sind in vielfältiger Form im Stand der Technik im Einsatz. So werden
sie z. B. als Antriebs- bzw. Treibketten oder als Förderketten verwendet. In den meisten
Fällen handelt es sich um Laschenketten, bei denen jeweils ein Innenkettenglied aus
zwei parallelen, mittels zwei Hülsen verbundenen Innenlaschen mit einem aus zwei mit
tels zwei Stiften miteinander verbundenen Außenlaschen bestehenden Außenketten
glied verbunden wird. Eine Hülse des Innenkettenglieds und ein Bolzen des Außenket
tengliedes bilden dabei jeweils ein Kettengelenk. Während die Kettengelenke derartiger
Laschenketten eine Schwenkbewegung der Kettenglieder nur in einer Ebene zulassen,
sind auch Kettenglieder, insbesondere auf dem Gebiet der Förderketten, bekannt, die
auch ein Verschwenken in mehreren Ebenen zulassen. So gibt es z. B. wendelförmig
geführte Plattenbandketten, deren Kettengelenke jeweils abwechselnd um senkrecht
zueinander verlaufende Ebenen schwenkbar sind. Die Kettenglieder sind bei einer sol
chen Kette alle gleich aufgebaut und weisen jeweils einen Gabelabschnitt und einen in
den Gabelabschnitt des benachbarten Kettengelenks einsteckbaren Einsteckabschnitt
auf. Sämtliche Gelenkbolzen einer derartigen Kette stehen über die Kettengelenke auf
beiden Seiten über. Der senkrecht zum Plattenband angeordnete Gelenkbolzen ist mit
Laufrollen versehen, während der parallel zum Plattenband verlaufende Gelenkbolzen
mittels seiner seitlich überstehenden Endabschnitte als Eingriffsmittel für den Antrieb
dient.
Zwar tritt das im folgenden beschriebene Problem bei im wesentlichen allen Treib- bzw.
Förderketten auf. Jedoch soll es speziell anhand der oben näher beschriebenen Plat
tenbandkette erläutert werden. Eine derartige Plattenbandkette kann eine Gesamtlänge
von über 100 m erreichen. Das von dieser Kette gebildete Plattenband dient zum
Transport unterschiedlicher Gegenstände. Ein Anwendungszweck findet sich z. B. in der
Zigaretten-Industrie. Die relativ leichten Zigarettenhülsen sind auf dem Plattenband ge
stapelt und werden mittels der Kette wendelförmig in z. B. einem Zigarettenspeicher ge
führt. Solche relativ leichten Gegenstände sind sehr anfällig gegenüber durch die Bewegung
der Kette verursachten Vibrationen. Ein besonderes Problem besteht beim Anfah
ren der Kette. Da eine derartig lange Kette in aller Regel mittels mehrerer servogesteu
erter Motoren gleichzeitig angetrieben wird, ist immer mit einem leichten zeitlichen Ver
satz zu rechnen. Darüber hinaus weisen sämtliche Kettengelenke ein gewisses Spiel
auf, so dass es aufgrund der Art des Antriebs und des Regelverhaltens zu Schwingun
gen kommen kann, die zu Transportstörungen führen.
In dem DE-GM 299 03 964 wird zur Dämpfung der Schwingung vorgeschlagen, dass
zumindest einige der Kettenglieder entgegen der Laufrichtung gegeneinander vorge
spannt sind. Hierbei wird durch ausgestaltete Einrichtungen das durch die Fertigungs
genauigkeit vorhandene Spiel der Kettengelenke durch eine Vorspannung der Ketten
glieder gegeneinander im wesentlichen auf Null gesetzt wird. Beim Anfahren der Kette
muß daher erst einmal eine Kraft überwunden werden, damit überhaupt eine relative
Verschiebung der Kettengelenke zueinander erfolgen kann. In der Praxis hat sich diese
Lösung jedoch als sehr aufwendig in der Durchführung dargestellt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gelenkkette auf einfache Art
und Weise so zu verbessern, dass sie ein schwingungsärmeres Verhalten aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kettenglieder aus einem
pulvermetallurgischem Werkstoff bestehen und im Metallpulverspritzverfahren (MIM-
Verfahren) hergestellt sind. Es hat sich herausgestellt, dass sich durch das Metallpul
verspritzverfahren aus metallischen Werkstoffen Kettenglieder herstellen lassen, die
sich im Einsatz durch ein besonders schwingungsarmes Verhalten auszeichnen. Hierbei
hat sich insbesondere gezeigt, dass die bei dem pulvermetallurgischen Werkstoff vor
handene Restporosität eine positive Wirkung auf die Dämpfung der Schwingungen der
Kette ausübt.
Gleichermaßen weist die vorhandene Porosität Vorteile im Hinblick auf die Selbst
schmierung der Kette auf. Hier können die Poren als Aufnahmekammern für geeignete
Schmierstoffe dienen, die dann im Betrieb langsam abgegeben werden.
Als besonders bevorzugt hat es sich hierbei herausgestellt, wenn die Kettenglieder eine
Dichte von 7-7,6 g/cm3 aufweisen. Eine solch hohe Dichte lässt sich insbesondere durch
den Einsatz des Metallpulverspritzverfahren erzielen.
Als besonders geeignet hat es sich erwiesen, wenn die Kettenglieder aus X5CrNiCuN6
17 4 hergestellt sind. Dieser Werkstoff erfüllt alle Anforderungen, die an Kettenglieder
gestellt werden und kann auch in einer gewünschten hohen Dichte hergestellt werden.
Ferner weist der eingesetzte Werkstoff vorzugsweise folgende Zusammensetzung auf:
Cr: 6%, Ni: 17%, cu: 4%, Anteile Stickstoff, Rest Eisen.
Cr: 6%, Ni: 17%, cu: 4%, Anteile Stickstoff, Rest Eisen.
Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß jedes Kettenglied einen gabelförmi
gen Aufnahmebereich und einen in den Aufnahmebereich eines benachbarten um
90° gedrehten Kettengliedes einfügbaren Einsteckbereich aufweist, wobei die beiden
Gabelschenkel des Aufnahmebereiches und der Einsteckbereich jeweils mit Bohrungen
versehen sind, die im eingesteckten Zustand zueinander ausgerichtet sind, und wobei
die einzelnen Kettenglieder mittels eines durch die Bohrungen der Gabelschenkel und
Einsteckbereiche gesteckten Gelenkbolzens miteinander verbunden sind. Es handelt
sich hierbei um eine sehr einfache und kostengünstige Lösung, die einzelnen Ketten
glieder miteinander zu verbinden. Gleichermaßen ermöglicht diese Ausbildung der Ket
tenglieder sowie ihre Verbindung eine besonders gute Beweglichkeit der fertigen Kette.
In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders geeignet erwiesen, wenn in die im
Einsteckbereich des Kettengliedes ausgebildete Bohrung eine Aufnahmehülse für den
Gelenkbolzen angeordnet ist. Der Einsatz einer Hülse in der Bohrung ermöglicht eine
präzisere Einpassung des Gelenkbolzens, ohne dass zusätzliche Arretierungen des
Bolzens notwendig sind.
Ferner ist bevorzugt, wenn der Gelenkbolzen in die Bohrungen der Kettenglieder einge
presst ist. Weiterhin hat es sich als besonders geeignet erwiesen, dass die Hülse in die
Bohrung im Einsteckbereich des Kettengliedes eingepresst ist.
Durch die Einpressung des Bolzens und der Hülse ist es möglich, auf weitere bisher
notwendige Arretierungsmaßnahmen des Bolzens zu verzichten, so dass die Verbin
dung der einzelnen Kettenglieder auf einfache Weise ermöglicht wird.
Es ist jedoch auch denkbar, dass die Hülse nach der Fertigstellung des Kettengliedes
durch pulvermetallurgische Herstellungsverfahren direkt in dem Kettenglied angeordnet
wird.
Hierbei ist insbesondere bevorzugt, wenn die Hülse beidseitig über den Einsteckbereich
um eine vorbestimmte Länge übersteht. Durch diese überstehenden Bereiche der Hülse
wird die seitliche Kippbewegung der einzelnen zusammengesetzten Kettenglieder im
Betrieb minimiert, da das Spiel zwischen dem Gabelschenkel und dem Einsteckbereich
eingeschränkt wird. Auch diese Maßnahme trägt zur Schwingungsreduktion der Kette
bei.
Als besonders geeignet haben sich in der Praxis Überstände der Hülse über den Ein
steckbereich von beidseitig 0,05 bis 0,2 mm erwiesen.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Hülse
aus einem pulvermetallurgischen Werkstoff hergestellt ist. Dies ermöglicht es, die Hülse
mittels der bekannten pulvermetallurgischen Verfahren herzustellen, so dass die Ferti
gung kostengünstig durchgeführt werden kann. Z. B. ist es möglich, die Hülse im Metall
pulverspritzverfahren herzustellen.
Als besonders vorteilhaft hat es sich hierbei erwiesen, wenn die Hülse eine Dichte von 6
-7 g/cm3, vorzugsweise von 6,2-6,7 g/cm3 aufweist. Eine entsprechende Dichte hat
sich für die geplante Anwendung als besonders geeignet im Hinblick auf die Anforde
rungen herausgestellt.
Ferner hat es sich als geeignet erwiesen, wenn der Werkstoff der Hülse folgende Zu
sammensetzung aufweist: N: 1-4%, Mb: 0,5-1,5, C: 0,3-1%, Rest: Fe.
Gemäß einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich der Angußpunkt des
Kettenglieds an der Stirnseite des Einsteckbereichs befindet. Dieser Angußpunkt hat
sich für die vorgesehene Form als besonders geeignet erwiesen, um eine hohe Produk
tionsrate bei nur geringen Ausschuss zu gewährleisten.
Nach einer bevorzugten Verwendung ist vorgesehen, dass die Treib- bzw. Förderkette
zu Transportzwecken leichter gestapelter Güter, insbesondere Zigaretten und/oder Ziga
rettenhülsen eingesetzt wird. Insbesondere aufgrund der deutlich verringerten Schwin
gung können leichte Güter transportiert werden, deren Verbleib auf der Kette bei nor
malen Schwingungen nicht gewährleistet ist und zu Produktionsausfällen führt.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstel
lung eines Kettenglieds einer Treib- bzw. Förderkette zur Verfügung gestellt, umfassend
die Schritte: Mischen eines Stahlpulvers mit einem organischen Bindemittel, Beheizen
der Masse bis zur Plastifizierung zu mindestens des organischen Bindemittels, gegebe
nenfalls Granulieren der Masse, Einspritzen der Masse im Spritzgussverfahren in eine
Form, Aushärten der Masse, Entnehmen des Rohlings und Sintern des Rohlings.
Hierbei kann vorgesehen sein, dass der Rohling vor dem Sintern zunächst entbindert
wird.
Gleichermaßen ist möglich, dass das Entbindern und Sintern in einem Schritt durchge
führt wird, wobei zunächst bei einer niedrigen Temperatur entbindert und anschließend
bei einer höheren Temperatur gesintert wird.
Bei dem Metallpulverspritzverfahren wird ein Metallpulver mit den gewünschten eben
falls in Pulverform vorliegenden Legierungszusätzen gemischt und in einem beheizten
Kneter mit Hilfe polymerer organischer Bindemittel (Wachse, Kunststoffe) plastifiziert
und anschließend granuliert. Damit ist eine Verarbeitung mit herkömmlichen Spritz
gussmaschinen möglich. Als Form dient hierbei ein Spritzgusswerkzeug mit ähnlichem
Aufbau wie ein Kunststoff-Spritzgusswerkstoff.
Die spritzgegossenen Formkörper werden zum Ausscheiden des Bindemittels in einem
Entbinderungsofen gesetzt. In dem Entbinderungsprozess zerbrechen die Molekülketten
des Bindemittels durch thermische oder chemische Zersetzung. Gleichzeitig findet eine
Vorsinterung der metallischen Formkörper statt, die diesen eine ausreichende Stabilität
verleiht. Beim Sintern, das im Vakuum oder unter Schutzgas durchgeführt wird, enthal
ten die metallischen Spritzgussteile ihre endgültige Werkstoffeigenschaft und Form.
Der Einsatz des Metallpulver-Spritzgussverfahren ermöglicht es, auch sehr komplizierte
Formen auf einfache Weise herzustellen und dabei eine hohe Maßhaltigkeit zu ge
währleisten.
Das Entbindern und Sintern kann wahlweise in zwei voneinander getrennten Schritten
oder in einem gemeinsamen Schritt mit angepasstem Temperaturprofil durchgeführt
werden.
Insgesamt ermöglicht es das Metallpulver-Spritzgussverfahren aufgrund der vielen indi
viduell einstellbaren Parameter, das Verfahren den jeweiligen gewünschten Ergebnis
anzupassen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung nä
her erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Plattenbandkette,
Fig. 2 eine Ansicht auf ein einzelnes Kettenglied mit eingepresster Hülse und
Fig. 3 einen Schnitt durch das in Fig. 2 dargestellten Kettenglieds entlang der Li
nie A-A.
Die im folgenden beschriebene Plattenbandkette stellt im Rahmen der Erfindung ein
Beispiel zur Ausgestaltung einer Förderkette dar. Die Erfindung läßt sich jedoch bei jeg
licher anderer Art von Ketten ebenfalls anwenden, wobei sich die Wirkung insbesondere
Bei der in Fig. 1 dargestellten Plattenbandkette handelt es sich um ein Förderelement,
das insbesondere zum Transport leichter Gegenstände, wie Zigaretten oder ähnliches,
verwendet wird. Die Kette besteht im wesentlichen aus aneinandergereihten Kettenglie
dern 1, die einen gabelförmigen Aufnahmebereich 2 und einen in den Aufnahmebereich
2 eines benachbarten Kettengliedes einfügbaren Einsteckbereich 3 aufweisen. Die bei
den Gabelschenkel des Aufnahmebereichs 2 sind mit zueinander fluchtenden Bohrun
gen versehen. Der Einsteckbereich 3 weist ebenfalls eine Bohrung auf, deren Achse
senkrecht zu der Achse der Bohrungen im Aufnahmebereich 2 desselben Kettengliedes
1 ausgerichtet ist. Die einzelnen Kettenglieder 1 sind somit jeweils abwechselnd um 90°
zueinander gedreht angeordnet, so daß jeweils der Einsteckbereich 3 des einen Ketten
gliedes 1 mit dem Aufnahmebereich 2 des benachbarten Kettengliedes 1 gesteckt wer
den kann. Ein durch die entsprechenden Bohrungen gesteckter Gelenkbolzen 4 bzw. 5
sorgt dann für die Verbindung der Kettenglieder. Der Gelenkbolzen 4 ist in der Fig. 1
vertikal angeordnet und steht seitlich über die Kettenglieder 1 über, so daß auf diesem
ober- und unterhalb der Kettenglieder 1 Laufrollen 6 angeordnet sind. Diese Laufrollen 6
dienen zur exakten Führung der Kette in einem Schienensystem. Die Kette wird in Lauf
richtung L bewegt, d. h. in Richtung der Längserstreckung der Kette.
Die Befestigung der vertikalen Gelenkbolzen 4 erfolgt in den Gabelschenkeln des Auf
nahmebereichs 2. Am in der Fig. 1 oberen Ende erstreckt sich der vertikale Gelenkbol
zen 4 in ein aus Kunststoff bestehendes Plattenbandglied 7. Das Plattenbandglied 7 ist
mit einem in die Ebene der Zeichnung verlaufenen Profilsteg 8 versehen. Das Ende des
vertikalen Gelenkbolzens 4 steht nicht über die Plattenbandoberfläche 9 über. Mehrere
nebeneinander angeordnete Plattenbandglieder 7 ergeben dann das Plattenband zum
Transportieren der Gegenstände. Die einander zugewandten Seitenkanten der Platten
bandglieder 7 sind mit Profilierungen versehen, so dass sie ineinandergreifen. Auf den
in der Zeichnung horizontal angeordneten und sich senkrecht zur Zeichnungsebene
erstreckenden Gelenkbolzen 5 stehen seitlich die Kettenglieder 1 über, da diese Endab
schnitte der Gelenkbolzen 5 zu Antriebszwecken, insbesondere zum Eingriff eines An
triebselementes (z. B. ein Kettenrad), ausgestaltet sind.
In Fig. 2 ist ein einzelnes Kettenglied im Detail dargestellt. Wie bereits ausgeführt, weist
jedes Kettenglied einen gabelförmigen Aufnahmebereich 2 sowie einen Einsteckbereich
3 auf. Der Aufnahmebereich umfasst zwei Gabelschenkel 2a, 2b die parallel zueinander
angeordnet sind. Der Einsteckbereich 3 ist an dem den Gabelschenkeln 2a, 2b gegen
überliegenden Bereich halbrund ausgebildet. Der Einsteckbereich 3 weist ferner eine
Bohrung auf, die sich durch das ganze Kettenglied hindurch erstreckt. Hierbei entspricht
der Durchmesser der Bohrung im wesentlichen dem Abstand der beiden Gabelschen
kel.
In die Bohrung des Einsteckbereichs 3 ist eine Hülse 10 eingepresst. Im Einsatz wird in
diese Hülse der Gelenkbolzen eingesteckt. Zwischen der Hülse und dem Gelenkbolzen
besteht dann eine Spielpassung.
Die Hülse 10 ist im Querschnitt in Fig. 3 dargestellt. Hierbei wird deutlich, dass die Hülse
beidseitig über den Einsteckbereich 3 eine vorbestimmte Länge übersteht. In der Praxis
hat sich hierbei ein Überstand von 0,05 bis 0,2 als besonders geeignet erwiesen.
Werden die Kettenglieder für den Einsatz miteinander verbunden, wird, wie bereits be
schrieben, der Einsteckbereich 3 eines Kettengliedes zwischen die Gabelschenkel eines
anderen um 90° gekippten Kettengliedes eingeführt und die Bohrung des Einsteckbe
reichs 3 mit den Bohrungen der Gabelschenkel 2a, 2b ausgerichtet. Die überstehende
Hülse reduziert dabei das Spiel der Gabelschenkel relativ zu dem Einsteckbereich und
vermindert auf diese Weise die Eigenschwingung der Kette.
Wie des weiteren in Fig. 3 dargestellt, sind die Gabelschenkel 2a, 2b als Teilkreis aus
gebildet, der an einer Seite mit dem Einsteckbereich verbunden ist. Dabei entspricht der
Durchmesser der Gabelschenkel dem Durchmesser des Halbkreises des Einsteckbe
reichs.
Derartige Plattenbandketten werden u. a. in Speichervorrichtungen eingesetzt und wei
sen sehr leicht eine Länge von 100 m auf. Durch die wechselnde Anordnung von verti
kalen und horizontalen Kettengelenken 11 und 12 lässt sich die Kette wendelförmig füh
ren, was aus Platzgründen von Vorteil ist. Aufgrund der Länge der Ketten erfolgt der
Antrieb über mehrere Elektromotoren, die mit geeigneten Kettenrädern in die überste
henden Enden der Gelenkbolzen 5 eingreifen. Die Kette ist dabei in einem Schienen
system mittels der Laufrollen 6 geführt. Aufgrund des Regelverhaltens der Motoren,
kommt es insbesondere beim Anfahren und Abbremsen der Plattenförderkette zu
Transportstörungen. Dies macht sich insbesondere bei sehr leichten zu fördernden Ge
genständen bemerkbar, wie z. B. Zigaretten. Auch Schwingungen, die sich aufgrund des
generellen Aufbaus einer solchen Kette ergeben könnten, müssen abgefangen werden.
Die in der Bohrung des Einsteckbereichs eingepresste Hülse trägt dazu bei, die gegen
seitige Bewegung der miteinander verbundenen Kettenglieder zu minimieren, so dass
sie immer in einer definierten Stellung aneinander gehalten sind, jedoch ihre Beweglich
keit nicht eingeschränkt ist. Gleichermaßen hat der für die Kettenglieder ausgewählte
Werkstoff einen sehr großen Einfluss auf das Eigenschwingverhalten der Plattenband
kette.
Claims (19)
1. Treib- bzw. Förderkette mit jeweils durch ein Kettengelenk (11, 12) miteinander
verbundenen Kettengliedern (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenglie
der (1) aus einem pulvermetallurgischem Werkstoff bestehen und im Metallpul
verspritzverfahren (MIM-Verfahren) hergestellt sind.
2. Treib- bzw. Förderkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kettenglieder (1) eine Dichte von 7-7,6 g/cm3 aufweisen.
3. Treib- bzw. Förderkette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kettenglieder (1) aus X5CrNiCuN6 17 4 hergestellt sind.
4. Treib- bzw. Förderkette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Werkstoff der Kettenglieder folgende Zusammensetzung
aufweist: Cr: 6%, Ni: 17%, Cu: 4%, Anteile Stickstoff, Rest Eisen.
5. Treib- bzw. Förderkette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass jedes Kettenglied (1) wenigstens zwei, vorzugsweise an gegen
überliegenden Endbereichen des Kettengliedes angeordnete Bohrungen auf
weist, und wobei jeweils eine Bohrung zweier benachbarter Kettenglieder zuein
ander ausgerichtet werden und die Kettenglieder über einen durch die Bohrun
gen durchgesteckten Gelenkbolzen miteinander verbunden werden.
6. Treib- bzw. Förderkette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass jedes Kettenglied (1) einen gabelförmigen Aufnahmebereich (2)
und einen in den Aufnahmebereich (2) eines benachbarten um 90° gedrehten
Kettengliedes (1) einfügbaren Einsteckbereich (3) aufweist, wobei die beiden Ga
belschenkel des Aufnahmebereiches und der Einsteckbereich (3) jeweils mit
Bohrungen versehen sind, die im eingesteckten Zustand zueinander ausgerichtet
sind, und wobei die einzelnen Kettenglieder (1) mittels eines durch die Bohrungen
der Gabelschenkel (2a, 2b) und Einsteckbereiche (3) gesteckten Gelenkbol
zens (4, 5) miteinander verbunden sind.
7. Treib- bzw. Förderkette nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass in die im Einsteckbereich des Kettengliedes (1) ausgebildete Bohrung eine
Aufnahmehülse (10) für den Gelenkbolzen (4, 5) angeordnet ist.
8. Treib- bzw. Förderkette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Gelenkbolzen (4, 5) in die Bohrungen der Kettenglieder (1) eingepresst ist.
9. Treib- bzw. Förderkette nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (10) in die Bohrung im Einsteckbereich des Kettengliedes einge
presst ist.
10. Treib- bzw. Förderkette nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Hülse (10) beidseitig über den Einsteckbereich (3) um eine
vorbestimmte Länge übersteht.
11. Treib- bzw. Förderkette nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich
die Hülse (10) beidseitig 0,05 bis 0,2 mm über das Kettenglied hinaus erstreckt.
12. Treib- bzw. Förderkette nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Hülse (10) aus einem metallischem Werkstoff hergestellt ist.
13. Treib- bzw. Förderkette nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hülse (10) eine Dichte von 6-7 g/cm3, vorzugsweise von 6,2-
6,6 g/cm3, aufweist.
14. Treib- bzw. Förderkette nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Werkstoff der Hülse (10) folgende Zusammensetzung auf
weist: Ni: 1-4%, Mb: 0,5-1, 5, C: 0,3-1%, Rest: Fe.
15. Treib- bzw. Förderkette nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, dass sich der Angusspunkt des Kettenglieds (1) an der Stirnseite des
Einsteckbereichs befindet.
16. Verwendung einer Treib- bzw. Förderkette nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
zu Transportzwecken gestapelter leichter Güter, insbesondere Zigaretten
und/oder Zigarettenhülsen.
17. Verfahren zur Herstellung eines Kettengliedes für eine Treib- bzw. Förderkette
nach einem der Ansprüche 1-16, mit folgenden Schritten:
- - Mischen eines Stahlpulvers mit einem organischen Bindemittel,
- - Beheizen der Masse bis zur Plastifizierung zumindestens des organischen Bindemittels, gegebenenfalls Granulieren der Masse,
- - Einspritzen der Masse im Spritzgussverfahren in eine Form,
- - Aushärten der Masse,
- - Entnehmen des Rohlings und
- - Sintern des Rohlings.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling vor
dem Sintern zunächst entbindert wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass
das Entbindern und Sintern in einem Schritt durchgeführt wird, wobei zunächst
bei einer niedrigen Temperatur entbindert und anschließend bei einer höheren
Temperatur gesintert wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2001119246 DE10119246B4 (de) | 2001-04-19 | 2001-04-19 | Gelenkkette |
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