DE10118524A1 - Kokille für eine Stranggießanlage für Metall sowie Verfahren zur Beeinflussung der Konizität der Seitenwände der Kokille - Google Patents
Kokille für eine Stranggießanlage für Metall sowie Verfahren zur Beeinflussung der Konizität der Seitenwände der KokilleInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Kokille (7) für eine Stranggießanlage (1) für Metall. Diese umfaßt einen Tragrahmen, an dem zwei Schmalseitenwände (15) und zwei Breitseitenwände angeordnet sind, wobei mindestens eine der jeweiligen Seitenwände auf ihrer inneren Seite (15a), die zu einem durch die Schmalseiten- und Breitseitenwände gebildeten Formhohlraum (F) hinweist, mit einer parabolischen Konizität (P¶0¶) versehen ist. Als Mittel zur Beeinflussung dieser Konizität der jeweiligen im Betriebszustand flexiblen Seitenwand (15), die unabhängig vom Kühlwassersystem sind, sollen diese mindestens ein Druckelement mechanischer Art (21) umfassen, das jeweils auf die dem Formhohlraum (F) abgewandten Seite der Seitenwand einen einstellbaren Druck p ausübt, wobei durch Überlagerung der durch die jeweiligen Druckelemente (21) aufgebrachten Verformung mit der parabolischen Konizität (P¶0¶) eine gewünschte Parabolizität (P¶s¶) einstellbar ist. Zudem wird ein entsprechendes Verfahren vorgeschlagen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kokille für eine Stranggießanlage für Metall, insbeson
dere für Stahl, umfassend einen Tragrahmen, an dem zwei Schmalseitenwände
und zwei Breitseitenwände angeordnet sind, wobei mindestens eine der jeweiligen
Seitenwände auf ihrer inneren Seite, die zu einem durch die Wände gebildeten
Formhohlraum hinweist, mit einer parabolischen Konizität versehen ist. Zudem
betrifft die Erfindung eine Verfahren zur Beeinflussung der Konizität.
Es ist bekannt, Kokillen für Stranggießanlagen bzw. deren Wände mit paraboli
scher Konizität zu versehen. Bei diesen Kokillen ist eine bestimmte parabolische
Kontur in die dem Formhohlraum der Gießform zugewandten Seite eingearbeitet,
beispielsweise durch Fräsen oder Gießen. Grund für derartige parabolische Kon
turen ist der Ansatz, die Kokillenform dem sich naturgemäß durch das Schrumpfen
bildenden Verlauf des Stranges bzw. der Strangschale anzupassen, um möglichst
die Gefahr von Rißbildungen in der Strangschale zu vermeiden. Eine geeignete
Parabolizität, d. h. Krümmungsverlauf einer Parabel, kann jeweils für ein bestimm
tes zu vergießendes Material in Abhängigkeit der jeweiligen weiteren Betriebspa
rameter, wie beispielsweise Gießgeschwindigkeit und Kühlung, mittels Berech
nungen bestimmt und die Seitenwand entsprechend ausgebildet werden. Eine
Kokille mit einer konstanten parabolischen Konizität ist folglich nur für bestimmte,
der jeweiligen Rechnung zugrundegelegten Betriebsparameter optimal. Sobald die
Betriebsparameter hiervon abweichen, steigt die Gefahr von Fehlern.
Aus der EP 0 686 445 A1 sind Kokillen mit Seitenplatten bzw. Seitenwänden linea
rer Konizität bekannt. Im Betriebszustand werden die jeweiligen Seitenwände ins
besondere in Höhe des Meniskus stärker aufgeheizt als in anderen Wandberei
chen, und in Folge hiervon bauchen sich die Seitenwände nach außen, d. h. weg
von dem Formhohlraum, aus. Es wird nun vorgeschlagen, mittels Steuerung des
für die Kühlung der Kokille genutzten Kühlwassers einen derartigen hydraulischen
Gegendruck auf die sich auswölbende Seitenwand aufzubringen, so daß deren
(nicht beabsichtigte) Deformation kompensiert wird und die Seitenwand ihre ur
sprüngliche lineare Oberfläche wieder annimmt. Hierfür wird zwischen der Seiten
wand der Kokille und einer Tragrahmenaußenwand und dem hierdurch gebildeten
Raum eine Zwischenwand vorgesehen und zwischen die Seitenwand und die Zwi
schenwand, die in ihrem Abstand zur Seitenwand einstellbar ist, unter Druck
Kühlwasser geführt. Auf diese Weise wird erreicht, daß zum einen die negative
Krümmung der Seitenwand kompensiert wird und zum anderen der sich weiter
unten gebildete Zwischenraum zwischen der Seitenwand und der Strangschale
vermindert und damit der Wärmeübergangskoeffizient erhöht wird.
Diese Regelung der linearen Konizität mittels Wasserdruck weist aber die Nach
teile auf, daß enorme hydraulische Krafteinwirkungen notwendig sind, um die er
forderlichen Gegendrücke zur Kompensation der Veränderungen der Konizität der
Seitenwände aufzubringen. Die Beeinflussung partieller Bereiche soll über ein
Kammersystem erfolgen, was große Unterschiede der spezifischen Druckbereiche
der Kühlflüssigkeit in den jeweiligen Kammern erfordert. Zudem wird das Kühl
wasser, das für eine optimale Kühlung der Kokille sorgen soll, mit einer weiteren
Aufgabe überlagert, was sich nachteilig auf die Kühleigenschaften auswirkt.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Kokille sowie ein Verfah
ren der beschriebenen Art mit der Möglichkeit einer Anpassung der Konizität der
Seitenwände vorzuschlagen, wobei der wichtige Parameter des Kühlwasser nur
für die Kühlung der Kokillenseitenwände freigehalten und nicht mit anderen weite
ren Aufgaben überlagert wird.
Die Erfindung wird durch eine Kokille mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst
sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte
Weiterentwicklungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Kern der Erfindung ist die Ausstattung einer Kokille mit Mitteln zur Beeinflussung
der Konizität der jeweiligen im Betriebszustand flexiblen, im Sinne von verformba
ren, Seitenwand, insbesondere Schmalseitenwand, sowie mit Steuermitteln hierzu,
wobei die Beeinflussungsmittel mindestens ein Druckelement mechanischer Art
umfassen, das jeweils auf die dem Formhohlraum abgewandten Seite der Seiten
wand einen einstellbaren Druck ausübt, und wobei durch Überlagerung der durch
die jeweiligen Druckelemente aufgebrachten Verformung mit der parabolischen
Konizität eine gewünschte Gesamtparabolizität einstellbar ist. Unter parabolischen
Konizität wird in diesem Zusammenhang eine der Strangschalenschrumpfung an
genäherte parabolische Kontur mit dem Scheitelpunkt der Parabel am unteren
Ende der Schmalseitenwand verstanden. Aufgrund der durch die Druckelemente
aufgebrachten Verformung wird die Gesamtparabolizität über die Gesamtlänge
der Schmalseitenwand gesehen verändert. Ebenfalls sind räumliche begrenzte
Einflüsse denkbar.
Verfahrensgemäß wird vorgeschlagen, die Ist-Parabolizität einer Schmalseiten
wand mit parabolischer Konizität zu bestimmen und eine Soll-Parabolizität dieser
Schmalseitenwand durch Überlagerung der Ist-Parabolizität mittels eines Druck
einflusses mindestens eines Druckelementes mechanischer Art einzustellen, wo
bei das jeweilige Druckelement über einen definierten Verstellweg zur Ausübung
eines definiertes Drucks p auf die dem Formhohlraum abgewandte Seite einer im
Betriebszustand flexiblen Schmalseitenwand bewegt wird.
Insgesamt ergibt sich durch diese optimale Anpassung der Kokillenseitenwände
an das jeweilige Schrumpfungsverhalten des Strangs eine gleichmäßige Wär
meabfuhr und damit eine geringere Gefahr von Oberflächenfehlern. Zudem wird
die Durchbruchgefahr für den Strang vermindert. Insgesamt sind höhere Gießge
schwindigkeiten erreichbar.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfassen die jeweiligen
Druckelemente mechanischer Art Druckstifte. Der Begriff Druckstift beschränkt die
Druckelemente allerdings nicht auf die Ausbildung mit einem sich länglich erstrec
kenden Körper und einer Spitze für eine punktuelle oder partielle Krafteinleitung.
Vor allem soll eine flächige Krafteinleitung durch die Druckstifte zur Kompensation
der jeweiligen ausgewölbten Seitenwandfläche erreicht werden. Dies ist möglich,
indem Druckstifte über eine flächiges Zwischenstück an der Seitenwand angreifen
oder indem der Körper oder das Ende der jeweiligen Druckstifte nicht spitz, son
dern flächig ausgebildet ist.
Die Anzahl der Druckelemente ist nicht auf ein einzelnes Druckelement be
schränkt. Insbesondere ist es günstig, daß eine Mehr- oder Vielzahl solcher Druc
kelemente zum Einsatz kommen, die dann beispielsweise zur flächigen Druckaus
übung in Gruppen oder bestimmten Formationen angeordnet sind.
Hinsichtlich bevorzugter Plazierungen wird in den Ansprüchen 5 und 6 vorge
schlagen, daß ein Druckelement in Höhe des Meniskus des eingebrachten flüssi
gen Metalls angeordnet ist. Gleichzeitig können hier bevorzugt mehrere Drucke
lemente angeordnet werden, um gerade die in Höhe des Meniskus der Schmelze
sich ausbildende Ausbauchung zu kompensieren. Vorzugsweise sollen dieses
Druckelement oder diese mehreren Druckelemente in etwa mittig zur Mittenlängsachse
der Schmatseitenwand angeordnet sein, um die Einleitung der Kraft gleich
mäßig auf die beiden Teile der Schmalseitenwand zu verteilen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die Druckelemente an dem
Tragrahmen der Kokille angeordnet und über einen definierten Verstellweg an die
Schmalseitenwand und zurück bewegbar, vorzugsweise verfahrbar. Dann umfas
sen die Steuermittel zur Bewegung der jeweiligen Druckelemente mindestens ei
nen Antrieb. Mit diesem Antrieb, der vorzugsweise als Linearmotor ausgebildet ist,
ist eine Recheneinheit verbunden, in die eine bestimmte Auswahl von Betriebspa
rametern des Stranggießprozesses eingehen und die die Stellsignale an den An
trieb übermittelt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfaßt der Tragrahmen der
Kokille an den jeweiligen Kokillenseiten, insbesondere an den Schmalseiten, eine
innere Platte und eine hierzu parallel beabstandet angeordnete äußere Platte. Die
innere Platte ist mit der Seite der Schmalseitenwand, die vom Formhohlraum weg
weist, unmittelbar verbunden, beispielsweise ist sie an diese angeschraubt. Die
Schmalseitenwand besteht aus einer Kupferplatte. Durch die Verbindung der
Schmalseitenwand mit der inneren Platte des Tragrahmens entsteht eine dou
blierte Wand, die im Betriebszustand verformbar ist. Die beiden Platten, d. h. die
innere und die äußere Platte, sind jeweils kopf- und bodenseitig über Stützbleche
zur Versteifung miteinander verbunden.
An der dem Formhohlraum abgewandten Seite der inneren Platte sind ein- oder
zweistückig Aufnahmeelemente für einen oder mehrere Druckstifte vorgesehen,
d. h. diese Aufnahmeelemente können angeformt oder lösbar an der innere Platte
angeordnet sein. Diese Aufnahmeelemente sind beispielsweise quaderförmig,
vorzugsweise plattenförmig, sich über die Breite der Schmalseitenwand erstrec
kend, ausgebildet. Es können also ein Aufnahmeelement für mehrere oder mehre
re Aufnahmeelemente für jeweils ein Druckstift vorgesehen sein. Diese Aufnahmeelemente
weisen eine Ausnehmung auf, in die das erste Ende des Druckstiftes,
d. h. das Ende, das zum Formhohlraum zeigt, eingreift.
Die äußere Platte übernimmt die Führungsfunktion für den jeweiligen Druckstift.
Hierzu weist sie mindestens eine Öffnung auf, die so geformt ist, daß sie dem
Querschnitt der Außenfläche des jeweiligen Druckstiftes entspricht. Hierbei liegt
eine Öffnung auf gleicher Höhe oder annähernd auf gleicher Höhe mit einem Auf
nahmeelement, jeweils von den Stützblechen aus gesehen. Mittels eines Ein
zelantriebs oder eines gemeinsamen Antriebs werden die jeweiligen Druckstifte,
die, in der Öffnung geführt und mit ihrer ggf. vorliegenden Spitze in Eingriff mit der
Ausnehmung des jeweiligen Aufnahmeelementes kommend, parallel oder in ei
nem bestimmten Winkel zu den Stützblechen, über einen Verstellweg in Richtung
Formhohlraum und zurück verfahren.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der die in den Figuren dar
gestellten Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert werden. Dabei sind
neben den oben aufgeführten Kombinationen von Merkmalen auch Merkmale al
leine oder in anderen Kombinationen erfindungswesentlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Übersicht einer Stranggießanlage für Stahl mit einer er
findungsgemäßen Kokille, deren Konizität der Seitenwände mittels des er
findungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens beeinflußt wird;
Fig. 2 schematisch einen Ausschnitt eines Kokillentragrahmens mit einer Schmal
seitenwand, im Schnitt dargestellt;
Fig. 3 schematisch den Schnitt A-A der Fig. 2.
Fig. 1 gibt eine schematische Übersicht über eine Stranggießanlage 1, in der die
erfindungsgemäße Kokille zum Einsatz kommt. Die dargestellte Stranggießanlage
soll als Beispiel dienen für eine Vielzahl möglicher Anlagentypen. Die erfindungs
gemäße Kokille kann als Plattenkokille zur Herstellung von Brammen oder Vor
blöcken, als Rohrkokille zur Herstellung von Knüppeln dienen. Nicht ausgeschlos
sen ist auch die Verwendung zum Herstellen von Dünnbrammen.
Die dargestellte Stranggießanlage 1 besteht im wesentlichen aus einer Gießpfan
ne 2, aus der das flüssige Metall 3 über ein Schattenrohr 4 in den Verteiler 5 und
von dort über einen Tauchausguß 6 in die Kokille 7 gelangt. Vor Gießbeginn wird
der Boden der Kokille mit dem sog. Kaltstrang verschlossen. Sobald die vorge
schriebene Badspiegelhöhe erreicht ist, wird der in seiner Randzone erstarrte
Strang 8 zunächst mit Hilfe des Kaltstrangs und später durch die Treibrollen aus
der Kokille 7 gezogen. Um u. a. Kernseigerungen zu vermeiden und die Gießqua
lität zu verbessern, verläuft der Strang 8 bei der gezeigten Ausführungsform nach
Austritt aus der Kokille 7 durch eine Rührspule 9 und anschließend durch eine Se
kundärkühlzone 10. Danach schließen sich Richttreiber 11 an. Nach der vollstän
digen Erstarrung kann der Strang durch mitfahrende Schneidbrenner oder Sche
ren 12 zerteilt werden und gelangt dann zu Sortierbetten 13.
Erfindungsgemäß wird eine solche Kokille 7 für eine Stranggießanlage mit einer
parabolischen Konizität der Seitenwände, insbesondere der Schmalseitenwände,
mit Druckelementen mechanischer Art ausgestattet. Fig. 2 zeigt im Schnitt einen
Schmalseitenwandbereich 14 dieser Kokille, die in ihrer Gesamtheit (nicht gezeigt)
jeweils noch zwei Breitseitenwände und eine weitere Schmalseitenwand aufweist.
Die Kokille 7 umfaßt einen Tragrahmen, der auf der Seite der jeweiligen Schmal
seitenwände 15 aus zwei parallel beabstandet angeordneten Platten, nämlich aus
einer inneren Platte 16 und einer äußeren Platte 17, besteht, die wiederum kopf-
und endseitig über Stützbleche 18a, b in Form von sich länglich erstreckenden
Blechen verbunden sind. Diese Platten 16, 17 sowie Stützbleche 18a, b bilden den
sogenannten Endplattenträger. Der Endplattenträger hat auch die Funktion, die in
die Schmalseitenwand 15 eingearbeiteten vertikalen Kühlkanäle nach außen hin
abzudichten. Auf das Kühlwassersystem wird weiter unten noch eingegangen.
Mit der inneren Platte 16 und zwar mit deren zum Formhohlraum F hinweisenden
Seite 16a wird die Schmalseitenwand 15 bzw. die diese Wand bildende Kupfer
platte lösbar verbunden, beispielsweise durch Verschrauben, hier durch 19a, b
angedeutet. Die zum Formhohlraum weisende Seite 15a der Schmalseitenwand
15 bzw. deren "heiße Seite" weist eine parabolisch geformte Kontur bzw. eine pa
rabolische Konizität P0 auf. An der inneren Platte 16 und zwar an ihrer von dem
Formhohlraum wegweisenden Seite 16b ist einstückig ein Aufnahmeelement 20
für einen Druckstift 21 ausgeformt. Dieses Aufnahmeelement 20 weist - wie der
Vergleich mit der Fig. 3 zeigt - rechteckige Ausmaße auf und erstreckt sich gänz
lich entlang der Breite der inneren Platte 16. Ungefähr auf Höhe des Meniskus der
Schmelze und ungefähr mittig zur Kokillenbreite (vgl. Fig. 3) ist der Druckstift 21
angeordnet, dessen erstes Ende 22, das bei der gezeigten Ausführungsform ke
gelförmig geformt ist, mit einer entsprechenden Ausnehmung 23 (hier nur sche
matisch angedeutet) in dem Aufnahmeelement 20 in Eingriff kommt. Der Druck
stiftkörper wird gehalten durch die äußere Platte 17, die eine entsprechende Öff
nung 24 aufweist, welche in ihren Abmessungen in etwa dem Querschnitt des
Druckstiftes 21 entspricht. Der Druckstift 21 wird durch diese Öffnung 24 der äu
ßere Platte 17 geführt und auch von dieser gestützt. An seinem zweiten Ende 25
bzw. äußeren Ende ist der Druckstift 21 mit einem Antrieb 26, hier ein Linearmo
tor, versehen. Grundsätzlich sind alle bekannten Antriebe denkbar, die die ge
wollte Bewegung bzw. den Verstellweg des Druckelementes bewirken können.
Der Linearmotor bewegt bzw. verfährt den Druckstift 21, gehalten durch die äuße
re Platte 17, in das Aufnahmeelement 20 bzw. dessen Aufnehmung 23 und zu
rück. Wird der Druckstift 21 bzw. dessen erstes Ende 22 in das Aufnahmeelement
20 bewegt bzw. durch den Antrieb über einen bestimmten Verstellweg (der Pfeil
deutet den Verstellweg an) verfahren, verteilt sich die aufgebrachte Kraft auf das
sich flächig über die Breite der Schmalseitenwand 15 erstreckende Aufnahmeelement
20 und von dort auf die Schmalseitenwand 15. Die in der Schmalseitenwand
15 eingearbeitete parabolische Kontur wird von dem Druckeinfluß bzw. der sich
daraus ergebenden Verformung der unter Betriebsbedingungen flexiblen inneren
Platte 16 und der flexiblen Schmalseitenwand 15 überlagert.
Der Kühlwasserkreislauf für die Kokille bzw. die gezeigte Schmalseitenwand 15
wird bei der erfindungsgemäßen Lösung nicht für diese Verformung benötigt. Fig.
2 macht deutlich, daß die in die Kokillenwand eingebrachten Kühlkanäle 27, die
parallel zur Längsachse der Kokille verlaufen, mittels Rohrstutzen 28a, b, die ein
stückig an der inneren Platte 16 angeformt sind, mit entsprechenden Kühlwasser
zu- und ablaufleitungen 29a, b verbunden sind. Es empfiehlt sich, in die Schmal
seitenwand 15 Sackbohrungen als Kühlkanäle einzubringen. Zur Stabilisierung
des Tragrahmens bzw. der Plattenkonstruktion sind an der äußeren Platte 17 sich
nach hinten, d. h. weg von dem Formhohlraum, erstreckende Versteifungsplatten
30 und 31 angebracht, die zudem den Antriebsmotor einhausen.
Verfahrensgemäß wird die Ist-Parabolizität der jeweiligen Schmalseitenwand 15
mit einer entsprechenden Meßeinrichtung (vgl. Fig. 1) bestimmt und die entspre
chenden Informationen x zusammen mit einer Auswahl aktueller Betriebsparame
ter, wie Stranggießgeschwindigkeit, Kühlung, insbesondere auch die zu vergie
ßende Stahlsorte mit ihren individuellen Erstarrungseigenschaften, etc. zu einer
Rechnereinheit 33 übermittelt. Die Rechnereinheit 33 berechnet daraus eine Soll-
Parabolizität und übermittelt entsprechende Stellsignale y an den Antrieb 26 des
Druckelementes. Mit Hilfe eines definiertes Verstellweges des Druckstiftes und
somit einer definierten Druckeinbringung wird die Soll-Parabolizität PS durch
Überlagerung der Ist-Parabolizität P0 eingestellt. In der Summe ergibt sich eine
veränderte, gewünschte Parabolizität (Sehnenhöhe). Durch unterschiedliche Ver
stellwege des Linearantriebs kann somit die Parabolizität gesteuert und an den
aktuellen Betriebszustand angepaßt werden.
Claims (11)
1. Kokille (7) für eine Stranggießanlage (1) für Metall,
umfassend einen Tragrahmen, an dem zwei Schmalseitenwände (15) und
zwei Breitseitenwände angeordnet sind,
wobei mindestens eine der Seitenwände auf ihrer inneren Seite (15a), die zu einem durch die Schmalseiten- und Breitseitenwände gebildeten Form hohlraum (F) hinweist, mit einer parabolischen Konizität (P0) versehen ist und
wobei Mittel zur Beeinflussung der Konizität der jeweiligen im Betriebszu stand flexiblen Seitenwand (15) sowie Steuermittel (26, 33) hierzu vorgese hen sind, die mindestens ein Druckelement mechanischer Art (21) umfas sen, das jeweils auf die dem Formhohlraum (F) abgewandten Seite der Seitenwand einen einstellbaren Druck p ausübt, und daß durch Überlage rung der parabolischen Konizität (P0) mit der durch die jeweiligen Drucke lemente (21) aufgebrachten Verformung eine gewünschte Parabolizität (PS) einstellbar ist.
wobei mindestens eine der Seitenwände auf ihrer inneren Seite (15a), die zu einem durch die Schmalseiten- und Breitseitenwände gebildeten Form hohlraum (F) hinweist, mit einer parabolischen Konizität (P0) versehen ist und
wobei Mittel zur Beeinflussung der Konizität der jeweiligen im Betriebszu stand flexiblen Seitenwand (15) sowie Steuermittel (26, 33) hierzu vorgese hen sind, die mindestens ein Druckelement mechanischer Art (21) umfas sen, das jeweils auf die dem Formhohlraum (F) abgewandten Seite der Seitenwand einen einstellbaren Druck p ausübt, und daß durch Überlage rung der parabolischen Konizität (P0) mit der durch die jeweiligen Drucke lemente (21) aufgebrachten Verformung eine gewünschte Parabolizität (PS) einstellbar ist.
2. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweiligen Druckelemente mechanischer Art (21) bewegliche
Druckstifte umfassen.
3. Kokille nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckelemente (21) an dem Tragrahmen angeordnet sind und über
einen definierten Verstellweg an die Seitenwand und zurück bewegbar sind.
4. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Druckelement (21) in Höhe des Meniskus des eingebrachten flüssi
gen Metalls angeordnet ist.
5. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweiligen Druckelemente (21) in etwa mittig zur Mittenlängsachse
der Seitenwand angeordnet sind.
6. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuermittel zur Bewegung der jeweiligen Druckelemente (21) min
destens einen Antrieb (26) umfassen sowie eine mit dem Antrieb verbunde
ne Recheneinheit (33), in die Betriebsparameter des Stranggießprozesses
eingehen und die Stellsignale (y) an den Antrieb (26) übermittelt.
7. Kokille nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Antrieb (26) um einen Linearmotor handelt.
8. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 7
wobei der Tragrahmen an den Schmalseiten eine innere Platte (16) und ei ne hierzu parallel beabstandet angeordnete äußere (17) Platte umfaßt, wo bei die innere Platte (16) mit der äußeren Seite (15b) der Schmalseiten wand (15), die vom Formhohlraum (F) weg weist, unmittelbar verbunden ist und diese doublierte Wand im Betriebszustand flexibel ist, wobei die beiden Platten (16, 17) jeweils kopf- und bodenseitig über Stützbleche (18a, b) mit einander verbunden sind,
mit mindestens einem Aufnahmeelement (20) für einen Druckstift oder für mehrere Druckstifte, wobei das jeweilige Aufnahmeelement (20) an der dem Formhohlraum (F) abgewandten Seite (16b) der inneren Platte (16) angeordnet ist und mindestens eine Ausnehmung (23) aufweist, mit der das erste Ende (22) des jeweiligen Druckstiftes in Eingriff kommt,
sowie mit mindestens einer Öffnung (24) in der äußeren Platte (17), die so geformt ist, daß sie dem Querschnitt der Außenfläche des jeweiligen Druckstiftes entspricht, wobei eine Öffnung (24) auf gleicher Höhe oder an nähernd auf gleicher Höhe mit einem Aufnahmeelement (20) liegt, jeweils von einem der Stützbleche (18a, b) aus gesehen,
sowie mit mindestens einem Druckstift, der, in der Öffnung (24) geführt und mit seinem ersten Ende (22) in Eingriff mit der Ausnehmung (23) des jewei ligen Aufnahmeelementes (20) kommend, parallel oder in einem bestimm ten Winkel zu den Stützblechen (18a, b), über einen Verstellweg in Richtung Formhohlraum (F) und zurück verfahrbar ist.
wobei der Tragrahmen an den Schmalseiten eine innere Platte (16) und ei ne hierzu parallel beabstandet angeordnete äußere (17) Platte umfaßt, wo bei die innere Platte (16) mit der äußeren Seite (15b) der Schmalseiten wand (15), die vom Formhohlraum (F) weg weist, unmittelbar verbunden ist und diese doublierte Wand im Betriebszustand flexibel ist, wobei die beiden Platten (16, 17) jeweils kopf- und bodenseitig über Stützbleche (18a, b) mit einander verbunden sind,
mit mindestens einem Aufnahmeelement (20) für einen Druckstift oder für mehrere Druckstifte, wobei das jeweilige Aufnahmeelement (20) an der dem Formhohlraum (F) abgewandten Seite (16b) der inneren Platte (16) angeordnet ist und mindestens eine Ausnehmung (23) aufweist, mit der das erste Ende (22) des jeweiligen Druckstiftes in Eingriff kommt,
sowie mit mindestens einer Öffnung (24) in der äußeren Platte (17), die so geformt ist, daß sie dem Querschnitt der Außenfläche des jeweiligen Druckstiftes entspricht, wobei eine Öffnung (24) auf gleicher Höhe oder an nähernd auf gleicher Höhe mit einem Aufnahmeelement (20) liegt, jeweils von einem der Stützbleche (18a, b) aus gesehen,
sowie mit mindestens einem Druckstift, der, in der Öffnung (24) geführt und mit seinem ersten Ende (22) in Eingriff mit der Ausnehmung (23) des jewei ligen Aufnahmeelementes (20) kommend, parallel oder in einem bestimm ten Winkel zu den Stützblechen (18a, b), über einen Verstellweg in Richtung Formhohlraum (F) und zurück verfahrbar ist.
9. Kokille nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Platte (17) seitlich mindestens eine, rechtwinklig zu der äu
ßeren Platte (17) angeordnete und von dem Formhohlraum (F) wegweisende,
Versteifungsplatte (31, 32) aufweist.
10. Verfahren zur Beeinflussung der Konizität mindestens einer Seitenwand
einer Kokille (7) für eine Stranggießanlage (1) für Metall, umfassend einen
Tragrahmen, an dem zwei Schmalseitenwände (15) und zwei Breitseiten
wände angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ist-Parabolizität (P0) einer Seitenwand mit parabolischer Konizität bestimmt wird
und eine Soll-Parabolizität (PS) dieser Seitenwand durch Überlagerung der Ist-Parabolizität (P0) mittels eines Druckeinflusses mindestens eines Druc kelementes mechanischer Art (21) eingestellt wird, wobei das jeweilige Druckelement (21) über einen definierten Verstellweg zur Ausübung eines definiertes Drucks p auf die dem Formhohlraum (F) abgewandte Seite einer im Betriebszustand flexiblen Seitenwand (15) bewegt wird.
daß die Ist-Parabolizität (P0) einer Seitenwand mit parabolischer Konizität bestimmt wird
und eine Soll-Parabolizität (PS) dieser Seitenwand durch Überlagerung der Ist-Parabolizität (P0) mittels eines Druckeinflusses mindestens eines Druc kelementes mechanischer Art (21) eingestellt wird, wobei das jeweilige Druckelement (21) über einen definierten Verstellweg zur Ausübung eines definiertes Drucks p auf die dem Formhohlraum (F) abgewandte Seite einer im Betriebszustand flexiblen Seitenwand (15) bewegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Soll-Parabolizität (PS) in Abhängigkeit der individuellen Betriebspa
rameter Gießgeschwindigkeit und/oder Strangreibungseigenschaften
und/oder Temperaturverhältnisse, insbesondere in der Schmalseitenwand,
und/oder der Eigenschaften des zu vergießenden Metalls berechnet wird.
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