DE10117623A1 - Saugfördersystem - Google Patents

Abstract

Bei einem Saugfördersystem entlang einer Förderstrecke nach Patentanmeldung P 19949937.3, bestehend aus mindestens einer Aufgabevorrichtung, mindestens einer Anschlussleitung, einer Sammelleitung und einem Sammelbehälter, wobei die Anschlussleitung mit der Sammelleitung mittels einer Rohrvereinigung verbunden ist, besteht die Erfindung darin, dass das Saugfördersystem in einem Verkehrsflugzeug vorgesehen ist und die im Wesentlichen horizontal verlaufende Sammelleitung nahezu in der gesamten Passagierkabine bzw. unterhalb des Fußbodens der Passagierkabine verläuft und die Aufgabevorrichtungen zumindest teilweise als Toiletten ausgebildet sind. DOLLAR A Das Rohrleitungssystem für Abwasser in einem Verkehrsflugzeug zwischen den Toiletten bzw. Waschbecken und dem Sammelbehälter kann mit Hilfe der Erfindung mit einem geringeren Wartungsaufwand betrieben werden. In den über lange Distanzen verlaufenden Sammelleitungen ist ein Absetzen und Festsetzen von Feststoffanteilen verringert, was zeit- und kostenintensive Reinigungsverfahren für das Rohrleitungssystem minimiert und die Funktionsfähigkeit des Abwassersystems verbessert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Saugfördersystem entlang einer Förderstrecke nach Patentanmeldung P 199 49 937.3.

Die pneumatische Saugförderung ist aus vielen Anwendungen bekannt, die mittels Unterdruck den Transport von ein- oder mehrphasigem Fördergut zwischen einer Aufgabevorrichtung und einem Sammelbehälter ermöglichen. Der für eine pneumatische Saugförderung benötigte Systemaufbau besteht mindestens aus einer Aufgabevorrichtung, einer Anschlussleitung, einer Rohr­ vereinigung sowie einer Sammelleitung und wenigstens einem Sammelbe­ hälter.

Bei der pneumatischen Saugförderung ergibt sich der Nachteil, das eine Wirbelbildung an einer Rohrvereinigung von Anschluss- und Sammelleitung einen anteiligen Transport von Fördergut entgegen der definierten Haupt­ förderrichtung (von der Aufgabestelle zum Sammelbehälter) bewirkt. Der Transport von Fördergut entgegen der Hauptförderrichtung bedeutet ein regelmäßiges Absetzen von Fördergut im Rückströmungsgebiet in der Sammelleitung stromaufwärts einer Rohrvereinigung. Das in diesem Bereich abgelagerte Fördergut wird über die Dauer des Fördervorgangs nicht weiter in den Sammelbehälter transportiert.

Das regelmäßige Absetzen von Fördergut in der Sammelleitung stromaufwärts einer Rohrvereinigung wirkt sich nachteilig auf die Verfügbarkeit eines Saugfördersystems aus. Derartig abgesetztes Fördergut führt zu einer redu­ zierten Förderleistung bei nachfolgenden Fördervorgängen von weiter ent­ fernten Aufgabevorrichtungen. Bei der Förderung von mehrphasigem Fördergut, wie z. B. Abwasser, führt in den beschriebenen Bereichen abge­ setztes Fördergut nach längeren Ruhephasen zwischen einzelnen Förder­ vorgängen zu einer Ausbildung von dauerhaften, sehr stabilen Sedimenten in der Sammelleitung. Derartige Sedimente begünstigen Verblockungen der Sammelleitung.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Saugfördersystem auszubilden, das die oben genannten Nachteile beseitigt. Eine Rohrvereinigung des Saugfördersystems für eine pneumatische Saugförderung ist strömungstechnisch derart auszubilden, dass ein Transport von Fördergut entgegen der Hauptförderrichtung über die Dauer eines Förder­ vorganges reduziert werden kann und somit ein Absetzen des Fördermediums in der Sammelleitung vermindert wird. Die Abwasserentsorgung für ein Verkehrsflugzeug ist mit einem derartigen Saugfördersystem zu realisieren.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 ange­ gebenen Maßnahmen gelöst.

Das Rohrleitungssystem für Abwasser in einem Verkehrsflugzeug zwischen den Toiletten bzw. Waschbecken und dem Sammelbehälter kann mit Hilfe der Erfindung mit einem geringeren Wartungsaufwand betrieben werden. In den über lange Distanzen verlaufenden Sammelleitungen ist ein Absetzen und Festsetzen von Feststoffanteilen verringert, was Zeit- und kostenintensive Reinigungsverfahren für das Rohrleitungssystem minimiert und die Funktionsfähigkeit des Abwassersystems verbessert.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Anwendung für ein Verkehrsflugzeug dargestellt. Die dargestellte Erfindung ist eine Weiterentwicklung der Erfindung gemäß Patentanmeldung P 199 49 937.3 und es wird ausdrücklich auf die Beschreibung der Hauptanmeldung Bezug genommen.

Die Zeichnung zeigt im einzelnen:

Fig. 1 ein Verkehrsflugzeug in einer Ansicht von der Seite mit schematischer Darstellung eines Saugfördersystems für Abwasser,

Fig. 2 das erfindungsgemäße Saugfördersystem im Bereich einer Rohrvereinigung als Einzelheit in einer Seitenansicht,

Fig. 3 das Verkehrsflugzeug gemäß Fig. 1 in einer Draufsicht und

Fig. 4 die Rohrvereinigung gemäß Fig. 2 in der Draufsicht.

In Fig. 1 ist ein Verkehrsflugzeug 20 in einer Seitenansicht dargestellt. Die Fig. 3 zeigt die entsprechende Draufsicht. In den Fig. 2 und 4 ist als Einzelheit die erfindungsgemäße Rohrvereinigung 4 dargestellt. Das Verkehrsflugzeug 20 weist eine Passagierkabine 21 auf, die für den Transport von Fluggästen vorgesehen ist. Innerhalb der Passagierkabine 21 sind räumlich verteilt mehrere Toiletten - beispielhaft 2A, 2B, 2C und 2D - vorgesehen, die an ein zentrales Abwassersystem 1 angeschlossen sind. Das Abwassersystem 1 arbeitet in seiner Wirkungsweise als Saugfördersystem, welches mittels Unterdruck funktioniert. Die Toiletten 2A bis 2D als Aufgabevorrichtungen für das Fördergut werden über Anschlussleitungen - beispielhaft 3 bzw. 3' - an eine im wesentlichen horizontal verlaufende Sammelleitung 5 angeschlossen.

Die Sammelleitung 5 verläuft nahezu in Längsrichtung durch die gesamte Passagierkabine 21 bzw. unterhalb des Fußbodens der Passagierkabine. In der gezeigten Ausführungsform sind Sammelleitungen 5A und 5B vorgesehen, wobei die erste Sammelleitung 5A sich in Längsrichtung im Bereich der linken Flugzeughälfte erstreckt und die zweite Sammelleitung 5B im Bereich der rechten Flugzeughälfte verläuft. Die Anschlussleitungen 3 bzw. 3' führen vertikal abwärts in Richtung Sammelleitung 5A bzw. 5B, wobei im letzten Teil ein nahezu horizontaler Einlauf mit lediglich nur einer geringen Neigung vorgesehen ist (siehe Fig. 2). Die Anschlussleitungen 3 bzw. 3' führen über einen Rohrbogen 3A in eine Rohrvereinigung 4 bzw. 4', die den Anschluss an die Sammelleitung 5A bzw. 5B realisiert. Der Einlauf über den Rohrbogen 3A in die Sammelleitung 5A bzw. 5B erfolgt in der von den Toiletten bzw. Aufgabevorrichtungen abgekehrten Seite (siehe Fig. 3 und 4) An den Sammelleitungen 5A bzw. 5B sind zur Aufnahme des Abwassers Sammeltanks 6 angeschlossen.

Für den Transport von Fördergut 7 (dargestellt mit einem Pfeil) wird im Sammelbehälter 6, in der Sammelleitung 5, der Rohrvereinigung 4, sowie in der Anschlussleitung 3 ein Unterdruck erzeugt und somit das Fördergut 7 in eine Hauptförderrichtung 10 transportiert. Das gezeigte Abwassersystem 1 nutzt die erfindungsgemäße Rohrvereinigung 4, deren Ausbildung und Wirkungsweise im einzelnen näher in der Hauptpatentanmeldung P 199 49 937.3 beschrieben ist.

Bei der strömungsgerichteten Gestaltung der Rohrvereinigung 4 erfolgt die Position des Einlaufs der Anschlussleitung 3 in die Sammelleitung 5 auf die von der Aufgabevorrichtung (Toilette) 2A bis 2D abgekehrten Seite der Sammelleitung 5. Mit Hilfe einer bewussten Strömungsumlenkung mittels eines Rohrbogens 3A in der Anschlussleitung 3 wird erreicht, dass das transportierte Fördergut 7 (Förderstrom) unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft am äußeren Krümmungsradius des Rohrbogens 3A fließt. Das Fördergut 7 fließt bis zum Eintritt in die Sammelleitung 5 an der, der Eintrittskante 8 der Rohrvereinigung 4 gegenüberliegenden Rohrwand. Durch die konsequente Verlegung des Förderstroms an die Rohrwand 4A minimiert sich der Anteil des Förderguts 7 im an der Eintrittskante 8 der Rohrvereinigung 4 rotierenden Ablösewirbel. Das Ergebnis ist ein deutlich reduzierter Transport von Fördergut 7 entgegen der Hauptströmrichtung in der Sammelleitung 5A bzw. 5B.

Claims (2)

1. Saugfördersystem (1) entlang einer Förderstrecke nach Patentanmeldung P 199 49 937.3, bestehend aus mindestens einer Aufgabevorrichtung (2), mindestens einer Anschlussleitung (3), einer Sammelleitung (5) und einem Sammelbehälter (6), wobei die Anschlussleitung (3) mit der Sammelleitung (5) mittels einer Rohrvereinigung (4) verbunden ist und zwischen Anschlussleitung (3) und Sammelleitung (5) eine Eintrittskante (8) gebildet ist und eine strömungerichtete Umlenkung des Förderstroms (7) weg von der, die Ausbildung eines Ablösewirbels verursachenden Eintrittskante (8) der Rohrvereinigung (4) vorgesehen ist, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das Saugfördersystem (1) in einem Verkehrsflugzeug (20) vorgesehen ist und die im wesentlichen horizontal verlaufende Sammelleitung (5) nahezu in der gesamten Passagierkabine (21) bzw. unterhalb des Fußbodens der Passagierkabine (21) verläuft und die Aufgabevorrichtungen zumindest teilweise als Toiletten (2A bis 2D) ausgebildet sind.

2. Saugfördersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussleitung (3, 3') ausgehend von der mindestens einen Aufgabevorrichtung (2A bis 2D) in der von der Aufgabevorrichtung (2A bis 2D) abgekehrten Seite über einen Rohrbogen (3A) in die Sammelleitung (5, 5A, 5B) einmündet.