DE10117545A1 - Kocheinrichtung - Google Patents
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Abstract
Bei einer Kocheinrichtung zum automatischen Kochen besteht zwischen einem Sensor 7 eines Kochgeschirrs 3 und einem eine Stelleinrichtung 4 einer Heizeinrichtung 2 steuernden Empfänger 5 eine drahtlose Übertragungsstrecke 10. DOLLAR A Um die Sicherheit beim automatischen Kochen zu erhöhen, ist die Übertragungsstrecke 10 derart redundant ausgelegt, dass die gleichen Zustandswerte eines Sensors 7 eines Kochgeschirrs 3 über wenigstens zwei unterschiedlich physikalische Kanäle 11, 12 übertragen werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kocheinrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
Solche Kocheinrichtungen sind zum automatischen Kochen bekannt. Bei derartigen
Kocheinrichtungen ist das Kochgeschirr, beispielsweise Topf oder Pfanne, mit
einem Sensor ausgestattet, der Zustandsdaten, wie Temperatur, Druck oder
Kochgeräusch, des Kochgutes bzw. des Kochgeschirrs erfasst und die jeweiligen
Zustandsdaten mittels eines Sensors drahtlos einem Empfänger übermittelt, der am
Kochherd angeordnet ist. Überschreitet der jeweilige Zustandsgröße einen
vorgegebenen Sollwert, dann wird vom Empfänger über ein Stellglied die
Heizleistung entsprechend geändert, erniedrigt, erhöht oder abgeschaltet. Es
besteht also ein Regelkreis, in dem das Kochgeschirr und die diesem zugeordnete
Heizeinrichtung liegen.
Beispielsweise ist eine Kocheinrichtung bekannt, bei der ein speziell beschichteter
Kochtopf vorgesehen ist. Die Beschichtung bildet einen Temperatursensor und gibt
eine der jeweiligen Temperatur entsprechende Infrarotstrahlung ab. Die
Infrarotstrahlung wird von einem am Kochherd vorgesehenen Infrarotempfänger
ausgewertet.
Es sind auch Druckkochtöpfe mit einem Drucksensor vorgeschlagen, wobei der
jeweils im Kochtopf herrschende Druckwert über einen Sender an einen Empfänger
drahtlos übertragen wird.
In der DE 195 02 935 A1 ist ein System zur Lokalisierung eines an einem
Kochgefäß vorgesehenen Senders beschrieben. Die Kocheinrichtung ermittelt, über
welcher Kochstelle sich das Kochgefäß befindet. In Abhängigkeit davon werden
die zugeordneten Heizeinheiten geschaltet. Der Sender übermittelt Zustandsdaten
oder auch Einstellwerte.
Bei den bekannten Kocheinrichtungen zum automatischen Kochen kann die
jeweilige drahtlose Übertragungsstrecke durch äußere Einflüsse derart gestört
werden, dass die gewünschte Übertragung der Zustandswerte nicht mehr
sichergestellt ist. Bei einer Funkstrecke kann eine Störung dadurch entstehen, dass
auf der gleichen oder einer nahen Frequenz andere Geräte betrieben werden. Bei
einer Infrarotstrecke kann eine Störung durch optische Abdeckung oder
Sonneneinstrahlung entstehen. Auch bei Ultraschallstrecken und einem induktiven
Wechselfeld können Störungen durch äußere Einflüsse auftreten.
Die Möglichkeit von Störungen beeinträchtigt die Praktikabilität des automatischen
Kochens, weil der Nutzer nicht sicher sein kann, dass beim unbeaufsichtigten
automatischen Kochen kein gefährlicher Zustand entsteht.
Zur Erhöhung der Sicherheit wäre es möglich, vor oder beim Einschalten der
Herdfunktion "Automatisches Kochen" einen Prüfzyklus zu initialisieren und die
Herdfunktion "Automatisches Kochen" zu unterdrücken, wenn dieser Prüfzyklus
nicht positiv verläuft. Ein solches Verfahren hätte jedoch den Nachteil, dass erst
während des Kochvorganges auftretende Störungen nicht berücksichtigt werden.
Außerdem müssten Maßnahmen getroffen werden, um die Funktion der
Übertragungsstrecke bei den im Laufe des Kochvorganges auftretenden
Zustandswerten zu simulieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kocheinrichtung der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, bei der die Sicherheit für einen automatischen Kochbetrieb erhöht
ist.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Ist keiner der Kanäle gestört, erfolgt die Übertragung der Zustandswerte parallel
über beide bzw. alle physikalischen Kanäle. Ist einer der physikalischen Kanäle
durch äußere Einflüsse gestört, erfolgt die Übertragung der Zustandsdaten immer
noch über den anderen Kanal oder die anderen Kanäle. Die Übertragungsstrecke ist
also redundant, was die Betriebssicherheit erhöht.
Die Kanäle können Funkkanäle, Infrarotkanäle, Ultraschallkanäle sein, oder mit
induktiven oder kapazitiven Wechselfeldern arbeiten. Die Kanäle nutzen
unterschiedliche Frequenzbänder, denn gewöhnlich liegen Störungen nur in einem
der Frequenzbänder.
Zur weiteren Verbesserung der Störsicherheit ist der eine Kanal von anderer Art
als der eine oder die anderen Kanäle, wobei die Kanalarten, Funkkanäle,
Ultraschallkanäle oder mit einem induktiven oder kapazitiven Wechselfeld
arbeitenden Kanäle sind. Ist beispielsweise der eine Kanal ein Funkkanal, dann ist
der andere Kanal ein Infrarotkanal oder Ultraschallkanal oder ein Kanal, der mit
einem am Kochgeschirr angeordneten Transponder arbeitet, der in einem
elektromagnetischen Wechselfeld (Wechselfeldkanal) liegt, das vom Kochfeld
ausgeht und vom Empfänger überwacht wird.
In Weiterbildung der Erfindung kann zusätzlich vorgesehen sein, dass einer der
Sender oder die Sender eine Empfangsfunktion und einer der Empfänger oder die
Empfänger eine Sendefunktion haben. Es ist damit eine bidirektionale
Datenübertragung möglich, wobei ein Sollwert, beispielsweise Temperatursollwert
oder Drucksollwert, bei dem der Sensor des Kochgeschirrs ansprechen soll, von
einer am Kochherd angeordneten Einstelleinrichtung am Kochgeschirr drahtlos
eingestellt werden kann.
Die Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel schematisch, wobei in der Figur nur eine
von mehreren Kochstellen des Kochherdes gezeigt ist.
An einer Herdplatte 1, insbesondere Glaskeramik-Kochplatte, ist eine,
insbesondere elektrische, Heizeinrichtung 2 für einen Kochtopf 3 vorgesehen. Die
Leistung der Heizeinrichtung 2 ist mittels einer Stelleinrichtung 4 stufenlos oder in
Stufen einstellbar. Die Stelleinrichtung 4 ist mittels eines vom Nutzer betätigbaren,
nicht dargestellten Einstellers und von wenigstens zwei Empfängern 5, 6 bedienbar.
Die Empfänger 5, 6 sind an der Herdplatte 1 nahe beieinander oder fern
voneinander angeordnet. Der Kochtopf 3 trägt eine Sensoreinheit 7, die die im
Kochtopf 3 herrschende Temperatur direkt oder indirekt oder den im
Druckkochtopf 3 herrschenden Druck oder das im Kochtopf 3 durch den
Kochvorgang entstehende Geräusch erfasst.
Die Sensoreinheit 7 ist mit wenigstens zwei Sendern 8, 9 verbunden. Die Sender 8, 9
erfassen den von der Sensoreinheit erfassten Zustandswert (Temperatur, Druck,
Geräusch) und übermittelt diesen über eine drahtlose Übertragungsstrecke 10
separat an die Empfänger 5, 6. Die Übertragungsstrecke 10 beinhaltet im
Beispielsfall - entsprechend den zwei Sendern 8, 9 und den zwei Empfängern 5, 6 -
zwei physikalische Kanäle 11, 12. Jeder der Sender 8, 9 oder entsprechend jeder der
Empfänger 5, 6 kann Funksender/-empfänger oder Infrarotsender/-empfänger oder
Ultraschallsender/-empfänger sein. Es ist auch möglich, dass die Sender 8, 9
Transponder sind, die in einem an die Herdplatte ausgestrahlten
elektromagnetischen Wechselfeld liegen, wobei die Empfänger 5, 6 dieses
Wechselfeld überwachen. Entsprechend ist der Kanal 11, 12 ein Funkkanal, ein
Infrarotkanal, ein Ultraschallkanal oder ein "Wechselfeldkanal".
Es sind verschiedene Kombinationen dieser Sender und Empfänger bzw.
Kanalarten möglich. Sind beispielsweise beide Sender Funksender, dann arbeiten
sie nach unterschiedlichen, freigegebenen Frequenzen, beispielsweise 433 MHz,
868 MHz oder 2,45 GHz.
Sind beispielsweise beide Sender 8, 9 Infrarotsender oder Ultraschallsender und
dementsprechend die Empfänger 5, 6 Infrarotempfänger bzw.
Ultraschallempfänger, dann können auch diese in unterschiedlichen Frequenzlagen
betrieben werden. Es ist auch möglich, die gewünschte Redundanz dadurch zu
erreichen, dass die Empfänger 5, 6 an unterschiedlichen Stellen der Herdplatte 1
derart angeordnet werden, dass bei einer Störung des einen Kanals 11 eine
gleichzeitige Störung des anderen Kanals 12 unwahrscheinlich ist.
Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der eine Kanal 11 ein
Funkkanal und der andere Kanal 12 ein Infrarotkanal oder ein "Wechselfeldkanal"
ist. Derart unterschiedliche Kanalarten erhöhen die Sicherheit bzw. Redundanz, da
sehr unwahrscheinlich ist, dass die unterschiedlichen Kanalarten, speziell der
Funkkanal und der Infrarotkanal bzw. der Ultraschallkanal bzw. der
"Wechselfeldkanal" gleichzeitig gestört sind.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Kanal 11 ein Infrarotknal und der
Kanal 12 ist ein Ultraschallkanal.
Weitere Ausführungsmöglichkeiten ergeben sich durch Kombinationen der
Kanalarten.
Die Sensoreinheit 7 übermittelt den jeweiligen Zustandswert (Temperatur, Druck,
Geräusch) über die Sender 8, 9 und die Empfänger 5, 6 an die Stelleinrichtung 4.
Die Stelleinrichtung 4 kann derart aufgebaut sein, dass sie entscheidet, ob der
aktuelle Zustandswert einem in ihr gespeicherten, vom Nutzer eingestellten
Sollwert entspricht. Sie kann dann die Heizeinrichtung 2 entsprechend schalten.
Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass an der Sensoreinheit 7 selbst ein
Sollwert einstellbar ist und die Sensoreinheit 7 erst bei Erreichen dieses Sollwerts
die Sender 8, 9 derart aktiviert, dass über die Kanäle 11 und 12 ein Schaltsignal an
die Stelleinrichtung 4 gegeben wird.
Da bei der beschriebenen Kocheinrichtung wenigstens zwei Kanäle 11, 12
vorgesehen sind, ist es ohne wesentliche Beeinträchtigung der Sicherheit bzw.
Redundanz möglich, wenigstens einen der Kanäle 11, 12 in kurzzeitigen
Unterbrechungszeiten derart zu nutzen, dass er Einstelldaten an die Sensoreinheit 7
überträgt. Durch solche Einstellldaten kann die Sensoreinheit 7 über ein nicht näher
dargestelltes Stellglied vom Herd aus - vom Nutzer oder von einem vom Nutzer
eingestellten Programm - auf einen Sollwert eingestellt werden, bei dessen
Erreichen sie über die Kanäle 11, 12 auf die Stelleinrichtung 4 einwirkt.
Claims (4)
1. Kocheinrichtung mit wenigstens einer Kochstelle, deren Heizleistung von einem
Empfänger einstellbar ist, und mit einem Kochgeschirr, das wenigstens einen
Sensor für Zustandswerte, wie Temperatur, Druck oder Kochgeräusche, und
wenigstens einen Sender aufweist, wobei zwischen dem Sender und dem
Empfänger eine drahtlose Übertragungsstrecke besteht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungsstrecke (10) redundant ausgelegt ist, wobei zur Übertragung
der gleichen Zustandswerte wenigstens zwei unterschiedliche physikalische
Kanäle
(11, 12) vorgesehen sind.
2. Kocheinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kanäle (11, 12) Kanäle der Arten: Funkkanal, Infrarotkanal,
Ultraschallkanal oder auf der Basis eines induktiven oder kapazitiven
Wechselfeldes arbeitender Kanal sind.
3. Kocheinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kanäle (11, 12) Kanäle unterschiedlicher Arten sind.
4. Kocheinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens einer der Sender (8, 9) eine Empfangsfunktion und wenigstens einer der
Empfänger (5, 6) eine Sendefunktion aufweist.
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