DE10117027A1 - Flüssigkeitsgekühlte Röntgenröhre - Google Patents
Flüssigkeitsgekühlte RöntgenröhreInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine flüssigkeitsgekühlte Röntgenröhre, bei der zur Abfuhr der Verlustwärme die Kühlflüssigkeit in einem geschlossenen Kühlkreislauf zirkuliert. Um die Kühlleistung zu verbessern, wird vorgeschlagen, der Kühlflüssigkeit Mikrokapseln beizufügen, die ein "phase-change-material" (PCM) enthalten. Die Mikrokapseln haben eine Größe von etwa 5 mum bis 20 mum Durchmesser.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine flüssigkeitsgekühlte
Röntgenröhre, bei der zur Abfuhr der Verlustwärme die Kühl
flüssigkeit in einem geschlossenen Kühlkreislauf zirkuliert.
Bei Röntgenröhren, die insbesondere für den Einsatz in Compu
tertomographen vorgesehen sind, besteht der Wunsch bzw. die
Forderung, die Wärme effizienter als bisher direkt von der
Röhre abführen zu können. Dieser Wunsch besteht insbesondere
bei der Forderung nach einer Leistungserhöhung der Röhre und
trifft sowohl auf Glaskolbenröntgenröhren als auch auf Ganz
metallröntgenröhren und Drehkolbenröhren zu, die in der Regel
mit Öl gekühlt werden.
Bei Glaskolbenröntgenröhren ist es hauptsächlich die sich
durch starke lokale Erhitzung am anodenseitigen Glaskolben
absetzende Ölkohle, die sich katalytisch auf eine weitere
Ölkohlebildung auswirkt, mit der Folge, dass im fortgeschrit
tenen Stadium die Kühlung lokal schlechter wird und dann die
Röntgenröhre vorzeitig ausfallen kann, oder dass beim Recyc
ling der Glaskolben wegen der erhöhten Ablagerungen an Kohl
resten nicht für eine Wiederverwendung herangezogen werden
kann.
Bei Ganzmetallröntgenröhren sind es insbesondere die beiden
Engstellen am Kathodenhals und am Strahlenaustrittsfenster,
die einer besonders starken Erwärmung unterliegen. Auch hier
besteht ein stärkerer Bedarf an Kühlung, insbesondere wenn
man die Kurzzeitbelastung der Röhre erhöhen will. Aufgrund
der konstruktiven Gegebenheiten lässt sich aber die Kühlleis
tung nicht ohne weiteres, z. B. durch Einbau einer stärkeren
Pumpe oder durch Einbau von speziellen Strömungsleitkörpern,
erhöhen. Mit dem Einbau von Strömungsleitkörpern würde sich
außerdem auch der Strömungswiderstand erhöhen, mit der Folge,
dass sich auch die Kühlmitteltemperatur erhöhen würde.
Bei Drehkolbenröhren kann die sehr hohe Wärmemenge an der
Anode durch eine direkte Ölkühlung nicht schnell genug an den
meist vorhandenen Ölkühler abgegeben werden. Die Ölmenge ist
aus Platz- und Gewichtsgründen meist begrenzt und kann des
halb nicht einer erhöhten Leistungs- und damit Wärmeentwick
lung angepasst werden. Um dieses Problem in den Griff zu be
kommen, hat man schon versucht, in den Kühlkreislauf einen
speziellen Zwischenspeicher einzubauen, um damit die kurz
fristig anfallende Wärme zwischenspeichern zu können. Ein
solcher Zwischenspeicher ist jedoch einerseits ein ver
gleichsweise technisch aufwendiges Bauteil, andererseits
führt die mit einem solchen Bauteil verbundene Gewichtserhö
hung wegen der höheren Rotationsfliehkräfte bei CT-Anlagen
zu weiteren Problemen, die dann zu lösen wären. Einen Zwi
schenspeicher vorzusehen hat außerdem den weiteren Nachteil,
dass sich der Strömungswiderstand für das durchlaufende Öl
erhöhen würde und deshalb dann eine stärkere Ölpumpe vorgese
hen werden müsste.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Auf
gabe zugrunde, demgegenüber eine Verbesserung zu erzielen und
eine flüssigkeitsgekühlte Röntgenröhre der eingangs genannten
Gattung anzugeben bei der die Kühlleistung verbessert werden
kann ohne dass die angegebenen Nachteile in Kauf genommen
werden müssen.
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verwendung einer
Kühlflüssigkeit, welcher Latentwärmespeicherelemente in Form
von Mikrokapseln beigefügt sind, die im Flüssigkeitsstrom des
Kühlmittels mit zirkulieren, lässt sich die Kühlleistung be
trächtlich erhöhen.
Als Latentwärmespeicherelemente werden Speicherelemente be
zeichnet, die ein Phasenwechselmaterial(phase-change-
material), nachfolgend kurz PCM genannt, enthalten. Solche
PCM-Speicherelemente zeichnen sich dadurch aus, dass das
Phasenumwandlungsmaterial bei einer bestimmten Grenztempera
tur eine Phasenumwandlung vollzieht. Während dieser Phasenum
wandlung, welcher unter Zufuhr von Energie erfolgt, bleibt
die Temperatur des PCM praktisch konstant, da die zugeführte
Energie praktisch für die Phasenumwandlung benötigt wird. Die
während der Phasenumwandlung zugeführte Energie wird dabei in
den PCM-Speicherelementen zwischengespeichert und bei Um
kehrung der Phasenumwandlung wieder freigesetzt. Erst nach
der Phasenumwandlung erfolgt bei weiterer Zufuhr von Energie
eine Erhöhung der Temperatur des PCM.
Bei der erfindungsgemäßen Anwendung wird also die in der
Röntgenröhre anfallende Wärme über einen gewissen Zeitab
schnitt in den PCM-Speicherelementen zwischengespeichert.
In Abhängigkeit vom gewählten Werkstoff des PCM und der Menge
der in die Kühlflüssigkeit eingebrachten PCM-Speicherele
mente kann über einen bestimmten Zeitabschnitt die Temperatur
der Kühlflüssigkeit trotz der bei der Erzeugung der Röntgen
strahlung anfallenden Wärme nahezu konstant gehalten werden.
Im Vergleich zu herkömmlichen Maßnahmen zur Kühlung einer
Röntgenröhre wird der Anstieg der Temperatur der Kühlflüssig
keit stark verzögert, so dass der Röntgenstrahler bei glei
cher Betriebsdauer stärker belastet werden kann, oder dass
bei gleicher Belastung die Betriebsdauer des Röntgenstrahlers
wesentlich verlängert werden kann.
Als PCM-Werkstoffe kommen in erster Linie Paraffine in Fra
ge deren Schmelztemperaturen zwischen 9°C und 112°C liegen.
Ein bevorzugtes Paraffin PCM hat beispielsweise eine Grenz
temperatur von ca. 54°C, bei der sich die Umwandlung voll
zieht. Alternativ zu Paraffin können auch geeignete Fettalko
hole, Fettsäuren, Hydrate von Natriumcarbonat, Natriumacetat,
Calciumchlorid und Lithium-Magnesiumnitrat in Betracht gezo
gen werden.
Die Mikrokapseln haben vorteilhafterweise eine Größe von etwa
5 bis 10 µm, im Maximum etwa 20 bis 50 µm Durchmesser und
sind mit einem Anteil von etwa 10 Volumenprozent der Kühl
flüssigkeit beigemischt. Der Körper oder die Hülle der Kap
seln besteht vorteilhafterweise aus einem vernetzten Kohlen
stoff.
Mit den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen lässt sich
die Wärmekapazität und damit auch die Kühlleistung am ein
Vielfaches erhöhen. Der besondere Vorteil liegt darin, dass
durch das ständige Vorbeiströmen der PCM-Speicherelemente
an den Wärme erzeugenden Bauteilen ein rascherer Abtransport
der Wärme direkt am Entstehungsort erreicht wird. Die Kühlung
der Bauteile "vor Ort" wird dadurch sehr viel effizienter als
ohne dieser PCM-Speicherelemente. Ein weiterer Vorteil ist
darin zu sehen, dass zur Erhöhung der Kühlleistung die Durch
flussmenge der Kühlflüssigkeit nicht erhöht zu werden
braucht. Die in der Regel vorhandene Ölpumpe braucht demnach
nicht größer dimensioniert zu werden.
Anhand der Figur wird ein Anwendungsfall näher beschrieben.
Ein beispielsweise für eine CT-Anlage vorgesehener Röntgen
strahler 1 weist ein Gehäuse 2 auf, in dem eine ein Röntgen
strahlenbündel 3 aussendende Röntgenstrahlenquelle 4 angeord
net ist. Das Gehäuse 2 ist mit einem geeigneten, die Röntgen
strahlenquelle umgebenden Kühl- und Isolationsöl gefüllt und
über Leitungen 5 mit einer Pumpe 6 und einem als Zwischen
speicher dienenden Wärmetauscher 7 verbunden. Röntgenstrah
ler, Pumpe, und Wärmetauscher bilden einen geschlossenen
Kühlmittelkreis in dem das Kühl- und Isolationsöl zirkuliert.
Mit 8 ist ein an die Leitung 5 angeschlossenes Ausdehnungsge
fäß bezeichnet welches in bekannter Weise zur Aufnahme des
sich infolge der Erwärmung ausdehnenden Kühl- und Isolations
öls dient.
Erfindungsgemäß sind dem zirkulierenden Kühl- und Isolations
öl mit PCM gefüllte Mikrokapseln beigemischt. Die Mikrokap
seln selbst bestehen aus einem vernetzten Kohlenstoff und
haben eine Größe von etwa 5 bis 10 µm, wodurch sie durch engs
te Durchgänge im Kühlmittelkreislauf problemlos hindurch
strömen können. Je nach den konstruktiven Gegebenheiten sowie
je nach Größe und Leistung der Röntgenröhre können auch grö
ßere Kapseln vorgesehen werden.
Die Beimischung an Mikrokapseln erfolgt vorteilhafterweise
mit einem Volumenanteil von 10%. Sofern eine höhere Kühlleis
tung erwünscht ist, kann der Anteil der Kapseln im Öl erhöht
werden.
Wenn, wie im dargestellten Anwendungsfall vorgesehen, im
Kühlflüssigkeitskreis ein Wärmetauscher als Zwischenspeicher
vorgesehen ist, so ist dies nicht zwingend erforderlich. We
gen der guten Wärmespeicherung der mit PCM gefüllten Mikro
kapseln kann gegebenenfalls auf den Wärmetauscher verzichtet
werden.
Obgleich wegen der besonders guten elektrischen Isolationsei
genschaft als Kühlmittel in der Regel ein Öl, z. B. Transfor
matorenöl, verwendet wird, so ist es auch denkbar, dann, wenn
die elektrische Isolation der Röntgenröhre auf andere Art
sichergestellt werden kann, eine andere Kühlflüssigkeit, z. B.
Wasser zu verwenden. In diesem Anwendungsfall kann als PCM
mit Vorteil ein Metallsalz verwendet werden.
Claims (4)
1. Flüssigkeitsgekühlte Röntgenröhre, bei der die Kühlflüs
sigkeit in einem geschlossenen Kühlkreis zirkuliert und bei
der der Kühlflüssigkeit Mikrokapseln, die ein "phass-change-
material" (PCM) enthalten, beigefügt sind.
2. Flüssigkeitsgekühlte Röntgenröhre nach Patentanspruch 1,
bei der die Mikrokapseln eine Größe aufweisen, die im Bereich
zwischen 5 µm und 20 µm liegt.
3. Flüssigkeitsgekühlte Röntgenröhre nach Patentanspruch 1
oder 2, bei der der Zusatz an Mikrokapseln in der Größenord
nung von etwa 5% bis 20% des Volumens der Kühlflüssigkeit
liegt.
4. Flüssigkeitsgekühlte Röntgenröhre nach einem der Patentan
sprüche 1 bis 3, bei der ein PCM verwendet ist welches auf
einem der folgenden Stoffe basiert: Paraffine, Fettalkohole,
Fettsäuren, Hydrate von Natriumcarbonat, Natriumacetat, Cal
ciumchlorid, Lithiumnitrat, oder Magnesiumnitrat
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