Die Erfindung betrifft eine selbstheilende Ringstruktur zur optischen Nachrichtenüber
tragung im Wellenlängemultiplex, bei der die Nachrichtenübertragung in einem Ring
erfolgt, der durch wenigstens drei optische Add/Drop-Multiplexer gebildet wird, die
jeweils über zwei Lichtwellenleiter verbunden sind.
In städtischen und regionalen Bereichen werden existierende SDH/SONET-Netze mehr
und mehr durch transparente oder semi-transparente optische Netzwerke ersetzt. Derar
tige Netze müssen einen gewissen Grad von Fehlertoleranz aufweisen. Hierzu wurden
selbstheilende Netzstrukturen entwickelt, die zumindest einen auftretenden Fehler tole
rieren, beispielsweise die vollständige Unterbrechung der Ringstruktur an einer Stelle.
Dies kann beispielsweise durch das Zerstören von Lichtwellenleiterkabeln bei Erdar
beiten erfolgen.
Bei bekannten selbstheilenden Ringstrukturen können die einzelnen Add/Drop-
Multiplexer durch jeweils vier Lichtwellenleiter verbunden sein. Hiervon dient ein
Lichtwellenleiterpaar zur Nachrichtenübertragung im optischen Wellenmultiplex, wobei
jeweils ein Lichtwellenleiter zur Nachrichtenübertragung in einer Richtung dient. Wird
beispielsweise bei Erdarbeiten dasjenige Lichtwellenleiterkabel zerstört, welches sämt
liche der vier Lichtwellenleiter umfasst, so kann in jedem der beiden dieser Fehlerstelle
benachbarten Add/Drop-Multiplexer derjenige Verkehr, der über die gestörte Lichtwel
lenleiterverbindung übertragen werden sollte, auf das zweite Lichtwellenleiterpaar
aufgeschaltet werden und in der Gegenrichtung übertragen werden. Für diese Übertra
gung können durch das Verdoppeln der eigentlich erforderlichen Lichtwellenleiterver
bindungen die selben Wellenlängen verwendet werden, mit denen die Nachrichten über
die gestörte Verbindung übertragen werden sollten. Der Nachteil einer derartigen
Struktur besteht darin, dass eine Verdopplung der Lichtwellenleiterverbindungen zwi
schen den einzelnen Netzknoten erforderlich ist. Bei bestehenden Netzen ist dies jedoch
in Folge knapper Lichtwellenleiterresourcen häufig nicht möglich.
Bei einer anderen bekannten selbstheilenden Ringstruktur sind die einzelnen Netzkno
ten bzw. Add/Drop-Multiplexer nur durch jeweils zwei Lichtwellenleiter verbunden.
Jeweils ein Lichtwellenleiter dient zur Übertragung eines Wellenlänge-Multiplexsignals
in einer Richtung. Jeder Add/Drop-Multiplexer sendet das identische Wellenlängen-
Multiplexsignal in beiden Richtungen. Der betreffende empfangende Netzknoten bzw.
Add/Drop-Multiplexer wählt zwischen den beiden Möglichkeiten des empfangenen
Signals aus. Hierdurch kann das Signal von einem Netzknoten zu einem anderen in
jedem Fall auch dann übertragen werden, wenn der Ring an einer beliebigen Stelle
unterbrochen ist oder eine bestimmte Wellenlänge des Multiplexsignals in der einen
Richtung nicht mehr übertragen werden kann, beispielsweise weil das betreffende opti
sche Sendeelement bzw. der betreffende Laser ausgefallen ist.
Nachteilig bei dieser Ringstruktur ist jedoch, dass die Übertragungskapazität der Licht
wellenleiter nur mit geringer Effizienz ausgenützt wird, da eine Wellenlänge vollständig
belegt ist, auch wenn diese im Normalfall (kein Fehler bzw. keine Unterbrechung des
Rings) nur zur Übertragung eines Signals zwischen zwei benachbarten Netzknoten
erforderlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine selbstheilende Ringstruktur zur
optischen Nachrichtenübertragung im Wellenlängenmultiplex zu schaffen, welche le
diglich zwei Lichtwellenleiterverbindungen zwischen zwei benachbarten Netzknoten
erfordert und bei der eine ausreichende Selbstheilungsfähigkeit (Protection) gewähr
leistet ist. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Add/Drop-
Multiplexer zur Realisierung einer derartigen selbstheilenden Ringstruktur zu schaffen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 7.
Die Erfindung sieht vor, dass zwischen den Netzknoten bzw. Add/Drop-Multiplexern
eine bidirektionale Nachrichtenübertragung durch die Verwendung eines Wellenlängen-
Multiplexsignals mit N voneinander verschiedenen Nutz-Wellenlängen erfolgt. Die
Selbstheilungsfähigkeit wird dadurch erreicht, dass in den Add/Drop-Multiplexern M
voneinander verschiedene (und auch gegenüber den Nutz-Wellenlängen verschiedene)
Protection-Wellenlängen erzeugt werden können. Im Fall einer Unterbrechung der
Übertragungsstrecken zwischen zwei Add/Drop-Multiplexern ersetzen die jeweils die
ser Unterbrechung benachbarten Add/Drop-Multiplexer diejenigen optischen Teilsig
nale des gesamten optischen Wellenlängen-Multiplexsignal, die mit den jeweiligen
Nutz-Wellenlängen über die Unterbrechungsstelle übertragen werden sollten, durch
entsprechende Teilsignale mit jeweils einer Protection-Wellenlänge in der jeweils ent
gegengesetzten Richtung. Die Anzahl der Nutz-Wellenlängen kann gleich der Anzahl
der Protection-Wellenlängen sein. Auch wenn diese Bedingung nicht erfüllt sein sollte,
erweist es sich als vorteilhaft, wenn jede Protection-Wellenlänge einer bestimmten
Nutz-Wellenlänge zugeordnet ist. Diese Zuordnung kann durch das Vorsehen fester
optischer Pfade in den Add/Drop-Multiplexern starr vorgegeben oder aber durch das
Vorsehen von lösbaren Lichtwellenleiterverbindungen, z. B. in Form von Patch-Kabeln,
flexibel sein.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ringstruktur finden
Add/Drop-Multiplexer Anwendung, bei denen in beiden möglichen Senderichtungen
identische Nutz-Wellenlängen benutzt werden. Hierdurch ergibt sich eine optimale
Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Bandbreite der Lichtwellenleiter.
Um ein möglichst einfaches Management der Ringstruktur zu gewährleisten, wird nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein Signal mit einer Protection-
Wellenlänge in jedem Fall über den nicht-gestörten Teil der Ringstruktur bis zu dem der
Unterbrechungsstelle benachbarten Add/Drop-Multiplexer übertragen und von diesem
in ein entsprechendes Signal mit der ursprünglichen Nutz-Wellenlänge umgesetzt, wel
ches in der entgegengesetzten Richtung an den Ziel-Netzknoten bzw. Ziel-Add/Drop-
Multiplexer übertragen wird.
Durch diese Maßnahme muss bei Auftreten eines Fehlers lediglich das Verhalten derje
nigen Add/Drop-Multiplexer verändert werden, die auf beiden Seiten der gestörten
Übertragungsstrecke liegen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Add/Drop-Multiplexer so
ausgebildet, dass der Protection-Mechanismus für vorbestimmbare Nutz-Wellenlängen
deaktivierbar ist. Dies ist dann erforderlich, wenn das an einen Add/Drop-Multiplexer
angeschlossene Equipment bereits seinerseits eine Protection-Fähigkeit für eine oder
mehrere vorbestimmte Wellenlängen aufweist. Ansonsten bestünde in diesem Fall die
Gefahr, dass sich die beiden, gegebenenfalls unterschiedlichen Protection-Mechanismen
gegenseitig stören.
Bei dem Add/Drop-Multiplexer nach der Erfindung findet eine Protection-
Transpondereinheit Verwendung, welche ihr zugeführte optische Signale bei jeweils
einer Nutz-Wellenlänge in entsprechende optische Signale jeweils einer Protection-
Wellenlänge umsetzt. Dabei ist eine Steuereinheit vorgesehen, welche Störungen in
einem oder mehreren Signalübertragungswegen für Nutz-Wellenlängen aktiv detektiert
oder der ein entsprechendes Fehlersignal zuführbar ist und welche bei Vorliegen einer
Störung eine oder mehrere optische Schaltereinheiten (ggf. selektiv) so ansteuert, dass
die betreffenden Signale der Protection-Transpondereinheit zugeführt werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist im Add/Drop-Multiplexer eine erste steuer
bare Schaltereinheit vorgesehen, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu schalten
den optischen Signale entsprechende Anzahl von optischen Umschaltern umfasst und
welche die optischen Add-Signale einer ersten Transceivereinheit entweder der ersten
Multiplexer/Demultiplexer-Einheit oder der Protection-Transpondereinheit zuführt. Die
erste steuerbare Schaltereinheit kann dabei so ausgebildet sein, dass ein oder mehrere
optische Passthrough-Signale entweder der ersten Multiplexer/Demultiplexer-Einheit
oder der Protection-Transpondereinheit zugeführt werden.
In einer Weiterbildung kann der Add/Drop-Multiplexer nach der Erfindung eine zweite
steuerbare Schaltereinheit aufweisen, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu
schaltenden optischen Signale entsprechende Anzahl von optischen Umschaltern um
fasst und welche die optischen Add-Signale der zweiten Transceivereinheit entweder
der zweiten Multiplexer/Demultiplexer-Einheit oder der Protection-Transpondereinheit
zuführt. Auch diese zweite steuerbare Schaltereinheit kann so ausgebildet sein, dass sie
der zweiten Multiplexer/Demultiplexer-Einheit oder der Protection-Transpondereinheit
ein oder mehrere optische Passthrough-Signale zuführt.
Die optischen Ausgänge der ersten und zweiten steuerbaren Schaltereinheit können über
eine Koppeleinheit mit den optischen Eingängen der Protection-Transpondereinheit
verbunden sein. Die Koppeleinheit kann als optische Schaltereinheit, welche vorzugs
weise eine der Anzahl der zu koppelnden optischen Signale entsprechend Anzahl von
optischen Umschaltern umfasst, oder als optische 2 × 1-Koppeleinheit, welche vorzugs
weise eine der Anzahl der zu koppelnden optischen Signale entsprechende Anzahl von
optischen 2 × 1-Kopplern umfasst, ausgebildet sein.
In einer Weiterbildung der Erfindung können die optischen Ausgänge der Protection-
Transpondereinheit mit einer dritten steuerbaren optischen Schaltereinheit verbunden
sein, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu koppelnden optischen Signale ent
sprechende Anzahl von optischen Umschaltern umfasst und welche die optischen Aus
gangssignale der Protection-Transpondereinheit entweder der ersten oder der zweiten
Multiplexer/Demultiplexer-Einheit zuführt.
Die von der ersten Multiplexer/Demultiplexer-Einheit demultiplexten optischen Signale
können einem ersten Eingang einer vierten steuerbaren optischen Schaltereinheit zuge
führt sein, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu schaltenden optischen Signale
entsprechende Anzahl von optischen Umschaltern umfasst und welche einen Teil der
optischen Signale als optische Drop-Signale der ersten Transceivereinheit und den
verbleibenden Teil der optischen Signale als Passthrough-Signale dem Eingang der
zweiten Schaltereinheit zuführt.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass unter einem Eingang oder Ausgang einer
optischen Schaltereinheit innerhalb des Add/Drop-Multiplexers immer eine Mehrzahl
von einzelnen Eingängen oder Ausgängen verstanden wird, wobei jeder einzelne Ein
gang oder Ausgang, vorzugsweise mittels eines einzigen optischen Umschalters schalt
bar ist.
Die von der zweiten Multiplexer/Demultiplexer-Einheit gedemultiplexten optischen
Signale können einem ersten Eingang einer fünften steuerbaren optischen Schalterein
heit zugeführt sein, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu schaltenden optischen
Signale entsprechende Anzahl von optischen Umschaltern umfasst und welche einen
Teil der optischen Signale als optische Drop-Signale der zweiten Transceivereinheit und
den verbleibenden Teil der optischen Signale als Passthrough-Signale dem Eingang der
ersten Schaltereinheit zuführt.
Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in jedem Add/Drop-
Multiplexer eine Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit vorgesehen, welche eine Kop
peleinheit umfasst, der an einem ersten Eingang die von einer ersten Multiple
xer/Demultiplexer-Einheit gedemultiplexten Signale mit Protection-Wellenlängen und
der an einem zweiten Eingang die von einer zweiten Multiplexer/Demultiplexer-Einheit
gedemultiplexten Signale mit Protection-Wellenlängen zugeführt sind. Die Nutz-
Wellenlängen-Transpondereinheit setzt zumindest oder ausschließliche die als
Passthrough-Signale zu behandelnden Signale bei Protection-Wellenlängen in entspre
chende Signale mit Nutz-Wellenlängen um. Sämtliche optischen Ausgangssignale der
Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit werden mittels einer sechsten steuerbaren
Schaltereinheit, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu schaltenden optischen
Signale entsprechende Anzahl von optischen Umschaltern umfasst, entweder einem
zweiten Eingang der vierten Schaltereinheit oder einem zweiten Eingang der fünften
Schaltereinheit zugeführt.
Auf diese Weise wird das vorstehend erläuterte Rückübersetzen von Protection-
Wellenlängen in Nutz-Wellenlängen durchgeführt, das erforderlich ist, wenn lediglich
die zwei einer gestörten Übertragungsstrecke benachbarten Add/Drop-Multiplexer im
Fehlerfall entsprechend geswitched werden.
Die Koppeleinheit der Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit kann als optische Schal
tereinheit ausgebildet sein, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu koppelnden
optischen Signale entsprechende Anzahl von optischen Umschaltern umfasst, oder als
optische 2 × 1-Koppeleinheit, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu koppelnden
optischen Signale entsprechende Anzahl von optischen 2 × 1-Kopplern umfasst.
In einer Ausführungsform der Erfindung können die von der ersten und/oder zweiten
Multiplexer/Demultiplexer-Einheit zu multiplexenden optischen Signale von einer
ersten und/oder zweiten Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit erzeugt werden, deren
optische Ausgänge unmittelbar mit den optischen Eingängen der betreffenden Multiple
xer/Demultiplexer-Einheit verbunden sind. Die erste und/oder zweite Nutz-
Wellenlängen-Transpondereinheit kann so ausgebildet sein, dass das Vorhandensein der
optischen Ausgangssignale bzw. ein ausreichender Sendepegel detektierbar ist. Dies
kann beispielsweise über entsprechende Monitordioden erfolgen. Bei Detektieren eines
Fehlers übermittelt die erste und/oder zweite Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit
ein Fehlersignal an die Steuereinheit. Als Reaktion hierauf kann die Steuereinheit die
steuerbaren optischen Schaltereinheiten selektiv so ansteuern, dass für die fehlenden
optischen Signale mit Nutz-Wellenlängen jeweils ein optisches Signal mit einer Protec
tion-Wellenlänge der ersten oder zweiten Multiplexer/Demultiplexer-Einheit zugeführt
wird.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann eine siebte steuerbare optische Schal
tereinheit (38) vorgesehen sein, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu schalten
den optischen Signale entsprechende Anzahl von optischen Umschaltern umfasst und
welcher eingangsseitig die von der zweiten Multiplexer/Demultiplexereinheit gedemul
tiplexten optischen Signale mit Protection-Wellenlängen (λ1p bis λMp) zugeführt sind.
Der eine Ausgang der siebten Schaltereinheit (38) ist mit einem Eingang einer achten
optischen Schaltereinheit (40) verbunden, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu
schaltenden optischen Signale entsprechende Anzahl von optischen Umschaltern um
fasst und welche mit ihrem Ausgang mit der ersten Multiplexer/Demultiplexereinheit
(15) verbunden ist. Der andere Ausgang der siebten Schaltereinheit (38) ist mit einem
Eingang der Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit (37) verbunden. Dem anderen
Eingang der achten Schaltereinheit (40) sind die Ausgangssignale der Protection-
Transpondereinheit (23) zugeführt.
In gleicher Weise kann eine neunte steuerbare optische Schaltereinheit (42) vorgesehen
sein, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu schaltenden optischen Signale ent
sprechende Anzahl von optischen Umschaltern umfasst und welcher eingangsseitig die
von der ersten Multiplexer/Demultiplexereinheit (15) gedemultiplexten optischen Sig
nale mit Protection-Wellenlängen (λ1p bis λMp) zugeführt sind. Der eine Ausgang der
neunten Schaltereinheit (42) ist mit einem Eingang einer zehnten optischen Schalterein
heit (44) verbunden, welche vorzugsweise eine der Anzahl der zu schaltenden optischen
Signale entsprechende Anzahl von optischen Umschaltern umfasst und welche mit
ihrem Ausgang mit der zweiten Multiplexer/Demultiplexereinheit (17) verbunden ist.
Der andere Ausgang der neunten Schaltereinheit (42) ist mit einem Eingang der Nutz-
Wellenlängen-Transpondereinheit (37) verbunden. Dem anderen Eingang der zehnten
Schaltereinheit (44) sind die Ausgangssignale der Protection-Transpondereinheit (23)
zugeführt.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungs
beispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematische Darstellungen einer aus vier Verkehrsknoten bestehenden
selbstheilenden Ringstruktur nach der Erfindung im fehlerfreien Fall (Fig.
1a) und im Fall einer vollständigen Leitungsunterbrechung zwischen zwei
Verkehrsknoten (Fig. 1b);
Fig. 2 eine erste Ausführungsform eines Add/Drop-Multiplexers nach der Erfin
dung und
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Add/Drop-
Multiplexers.
Die in Fig. 1a dargestellte selbstheilende Ringstruktur 1 besteht aus vier Verkehrskno
ten I bis IV, welche über jeweils ein Lichtwellenleiterpaar 3 ringförmig verbunden sind.
Aus Gründen der Einfachheit ist jeder Verkehrsknoten in Fig. 1a so ausgebildet, dass an
jedem Knoten nur eine einzige Client-Einheit 5, 7, 9 und 11 angeschlossen ist. Jede
Client-Einheit führt dem betreffenden Verkehrsknoten, der durch einen optischen
Add/Drop-Multiplexer gebildet ist, ein optisches Signal zu, welches zu einem anderen
Verkehrsknoten bzw. einer damit verbundenen Client-Einheit übertragen werden soll. In
gleicher Weise empfängt jede Client-Einheit ein entsprechendes optisches Signal von
dem betreffenden anderen Verkehrsknoten bzw. der damit verbundenen Client-Einheit,
so dass sich zwischen jeweils zwei Client-Einheiten eine bidirektionale Verkehrsbezie
hung ergibt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die am Verkehrsknoten I ange
schlossene Client-Einheit 5 bidirektional mit der am Verkehrsknoten IV verbundenen
Client-Einheit 11 verbunden. In entsprechender Weise ist die am Verkehrsknoten II
angeschlossene Client-Einheit 7 mit der am Verkehrsknoten III angeschlossenen Client-
Einheit 9 verbunden. Der Begriff Client-Einheit umfasst dabei sämtliche beliebigen
Einheiten, die dem betreffenden Verkehrsknoten bzw. Add/Drop-Multiplexer ein opti
sches oder elektrisches Signal (je nach Ausbildung der Schnittstelle im Add/Drop-
Multiplexer) zuführen können. Hierbei kann es sich auch bereits um ein optisches Wel
lenlängen-Multiplex-Signal handeln, so dass zwischen zwei eine Verkehrsbeziehung
unterhaltende Client-Einheiten eine Übertragung auf mehreren Wellenlängen-Kanälen
erfolgen kann.
Die Zuordnung der Verkehrsbeziehungen zu den das Lichtwellenleiterpaar 3 bildenden
Lichtwellenleitern erfolgt vorzugsweise derart, dass ein Lichtwellenleiter nur Signale in
einer Richtung überträgt und der jeweils andere Lichtwellenleiter Signale in der Gegen
richtung. Auf diese Weise werden Probleme mit Reflexionen vermieden, die bei der
Verwendung derselben Wellenlänge in beiden Richtungen auf einem Lichtwellenleiter
zu einer Beeinträchtigung der Übertragungsqualität führen können.
Der Einfachheit halber sei angenommen, dass die Signale der Client-Einheiten 5 und 11
innerhalb der Ringstruktur 1 in beiden Richtungen mit den Nutz-Wellenlängen λ1 und
die Signale der Client-Einheiten 7 und 9 mit den Nutz-Wellenlängen λ2 übertragen
werden. Diese Signale sind in den Fig. 1a und 1b durchgezogen dargestellt.
Während in Fig. 1a der ungestörte Betriebsfall dargestellt ist, wird im Folgenden an
hand Fig. 1b der Betriebsfall bei einer vollständigen Unterbrechung der Verkehrsbezie
hungen zwischen den Knoten I und IV erläutert.
Der in Fig. 1b dargestellte Fall kann in der Praxis beispielsweise dadurch entstehen,
dass bei Erdarbeiten ein Lichtwellenleiterkabel vollständig zerstört wird, in dem beide
Lichtwellenleiter, die die Verkehrsknoten I und IV verbinden, enthalten sind.
Dieser Fehlerfall kann in den Verkehrsknoten dadurch detektiert werden, dass ein ent
sprechender Detektor, beispielsweise ein optisches Empfangselement den Fall "Loss of
Light" detektiert. In den der Fehlerstelle benachbarten Verkehrsknoten werden dann
durch das Auslösen entsprechender Schaltvorgänge diejenigen Signale mit Nutz-
Wellenlängen, die im ungestörten Fall über die Fehlerstelle hinweg zu übertragen sind,
durch entsprechende Signale auf Protection-Wellenlängen im ungestörten Teil der ring
förmigen Struktur 1 ersetzt. Im dargestellten Fall muss somit das Wellenlängen-
Multiplex-Signal, welches die Teilsignale mit den Nutz-Wellenlängen λ1 und λ2 umfasst,
jeweils durch ein entsprechendes Multiplexsignal bei Protection-Wellenlängen λ1p und
λ2p ersetzt werden. Hierzu müssen ganz allgemein so viele Protection-Wellenlängen
vorgesehen werden, wie im Fehlerfall entsprechende Nutz-Wellenlängen ersetzt werden
müssen.
Selbstverständlich dürfen die Protection-Wellenlängen nicht mit den Nutz-
Wellenlängen übereinstimmen, da die optischen Teilsignale mit den Protection-
Wellenlängen auf ein und demselben Lichtwellenleiter übertragen werden müssen, auf
dem gegebenenfalls bereits ein Nutzsignal mit entsprechenden Nutz-Wellenlänge über
tragen wird.
Ganz allgemein setzt sich das auf einem Lichtwellenleiter übertragene Multiplexsignal
somit aus einem (Teil-)Multiplexsignal mit M Protection-Wellenlängen und einem
(Teil-)Multiplexsignal mit N Nutz-Wellenlängen zusammen.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Fall wird in den Verkehrsknoten I und IV bzw. den
betreffenden Add/Drop-Multiplexern der Fehler detektiert. Daraufhin wird im Ver
kehrsknoten I ein Schaltvorgang ausgelöst, der bewirkt, dass anstelle des Signals mit
der Wellenlänge λ1 in direkter Richtung auf den Verkehrsknoten IV ein Protection-
Signal mit der Protection-Wellenlänge λ1p in der Gegenrichtung gesendet wird. Die
Protection-Signale sind in Fig. 1b punktiert dargestellt.
Das vom Verkehrsknoten I gesendete Protection-Signal mit der Wellenlänge λ1p wird
von den Verkehrsknoten II und III als Passthrough-Signal durchgeschleift und vom
Verkehrsknoten IV empfangen. Der Verkehrsknoten IV, der den Fehler ebenfalls detek
tiert hat, erkennt, dass der Client-Einheit 11 anstelle des im fehlerfreien Fall erwarteten
Signals mit der Wellenlänge λ1 das Protection-Signal mit der Wellenlänge λ1p zugeführt
werden muss. Ein Umsetzen der Wellenlänge ist hier in der Regel nicht erforderlich, da
optische Empfangselemente in der Praxis eine breite Empfangscharakteristik aufweisen.
In gleicher Weise wird vom Verkehrsknoten IV anstelle eines direkt zum Verkehrskno
ten I gesendeten Signals mit der Wellenlänge λ1 ein Protection-Signal mit der Wellen
länge λ1p in umgekehrter Richtung zum Verkehrsknoten I gesandt.
Auf diese Weise wird die gestörte direkte Übertragung zwischen den Verkehrsknoten I
und IV durch eine Übertragung bei der Protection-Wellenlänge λ1p über die Verkehrs
knoten II und III ersetzt.
Die Signalübertragung zwischen den Client-Einheiten 7 und 9 wird auf analoge Weise
durchgeführt. Anstelle eines Signals über den in Fig. 1a dargestellten Weg wird das
Signal der Wellenlänge λ2 vom Verkehrsknoten I in ein Signal der Protection-
Wellenlänge λ2p umgesetzt und über den Verkehrsknoten II und den Verkehrsknoten III
dem Verkehrsknoten IV zugeführt. Der Verkehrsknoten IV setzt das empfangene Signal
der Protection-Wellenlänge λ2p wieder in ein entsprechendes Signal mit der Nutz-
Wellenlänge λ2 um und führt dieses dem Verkehrsknoten III zu, der das empfangene
Signal der Client-Einheit 9 zuleitet. Die Übertragung von der Client-Einheit 9 über
Client-Einheit 7 erfolgt in umgekehrter Weise.
Das Zuführen der einzelnen Signale bis zu den Verkehrsknoten I bzw. IV, die der ei
gentlichen Fehlerstelle benachbart sind, bringt den Vorteil mit sich, dass lediglich in
diesen, der Fehlerstelle benachbarten Verkehrsknoten entsprechende Schaltvorgänge
ausgelöst werden müssen. Die übrigen Verkehrsknoten verbleiben in ihrer Grundstel
lung und müssen daher keine Kenntnis vom Ort und der Beschaffenheit der Fehlerstelle
haben. Sie müssen lediglich so ausgelegt sein, dass entsprechende Protection-Signale
durchgeschleift werden können. Insgesamt betrachtet ergibt sich hierdurch ein sehr
einfaches Management für die selbstheilende Ringstruktur, da lediglich die einer Feh
lerstelle benachbarten Verkehrsknoten in geeigneter Weise reagieren müssen.
Fig. 2 zeigt einen Add/Drop-Multiplexer 13, mit dem eine vorstehend erläuterte selbst
heilende Ringstruktur realisiert werden kann. Der Add/Drop-Multiplexer umfasst zwei
Multiplexer/Demultiplexer-Einheiten 15, 17, welche jeweils ein ankommendes opti
sches Wellenlängen-Multiplexsignal in die einzelnen optischen Teilsignale bei den
entsprechenden (Nutz- und Protection-)Wellenlängen demultiplexen bzw. welche ihr
zugeführte optische Teilsignale vorbestimmter (Nutz- und Protection-)Wellenlängen zu
einem optischen Wellenlänge-Multiplexsignal multiplexen. Entsprechende Multiplexer
können z. B. als AWG's (Arrayed Waveguide Gratings) ausgebildet sein.
Des Weiteren umfasst die Multiplexer/Demultiplexer-Einheit 13 eine Transceivereinheit
19 für die West-Seite und eine weitere Transceivereinheit 21 für die Ost-Seite des
Add/Drop-Multiplexers. Die Transceivereinheiten 19, 21 erzeugen im dargestellten
Ausführungsbeispiel jeweils 12 optische Teilsignale mit vorbestimmten, unterschiedli
chen Nutz-Wellenlängen λ1 bis λ12. In gleicher Weise sind die Transceivereinheiten 19,
21 dafür ausgelegt, 12 optische Signale mit den Nutz-Wellenlängen λ1 bis λ12 zu emp
fangen. In den Transceivern 19, 21 kann eine Umwandlung in elektrische Signale und
eine entsprechende Signalaufbereitung und/oder Signalverarbeitung erfolgen.
Der Begriff Transceiver soll dabei auch reine Signal-Transponder umfassen, in denen
lediglich eine Umsetzung optischer Signale erfolgt, beispielsweise von einer Wellen
länge auf eine andere, bzw. von breitbandigen optischen Eingangssignalen (in Richtung
zum Add/Drop-Multiplexer) auf optische schmalbandige Signale. Den Transceivern 19,
21 können somit elektrische oder optische Signale von maximal 12 unterschiedlichen
Client-Einheiten zugeführt werden, denen jeweils ein (Wellenlängen-)Kanal zugeord
net werden kann.
Der Add/Drop-Multiplexer gemäß Fig. 2 umfasst des Weiteren eine Protection-
Transpondereinheit 23, die, im dargestellten Ausführungsbeispiel, maximal 16 optische
Signale mit Nutz-Wellenlängen λ1 bis λ16 in entsprechende optische Signale mit Protec
tion-Wellenlängen λ1p bis λ16p umsetzt. Der Protection-Transpondereinheit 23 ist eine
Koppeleinheit 25 vorgeschaltet, die zwei optische Eingänge zu einem einzigen Ausgang
zusammenfasst, welcher mit dem Eingang der Protection-Transpondereinheit verbunden
ist. Dabei besteht jeder Eingang und jeder Ausgang aus insgesamt 16 Teileingängen
bzw. Teilausgängen, wobei jeweils zwei Teileingänge zu einem optischen Teilausgang
zusammengefasst werden. Die Koppeleinheit 25 kann beispielsweise aus 16 einzelnen
optischen 2 × 1-Kopplern bestehen. Koppelverluste von jeweils 3 dB sind hierbei akzep
tabel, da die empfangene optische Leistung durch die nachgeschaltete Protection-
Transpondereinheit ohnehin verstärkt wird. Selbstverständlich kann die Koppeleinheit
25 jedoch auch als optische Schaltereinheit ausgebildet sein, welche eine entsprechende
Anzahl von optischen Umschaltern aufweist. Jeder Umschalter schaltet dabei jeweils
einen der beiden korrespondierenden 16 optischen Teileingänge auf den betreffenden
optischen Teilausgang.
Die Eingänge der Koppeleinheit 25 sind jeweils mit optischen Ausgängen von Schalter
einheiten 27 bzw. 29 verbunden, welche wiederum 16 einzelne optische Schalter auf
weisen, die als Umschalter ausgebildet sind. Den Schaltereinheiten 27, 29 sind jeweils
die maximal 12 optischen Sendesignale der Transceivereinheiten 19 bzw. 21 zugeführt.
Darüber hinaus sind den Schaltereinheiten 27, 29 jeweils vier weitere optische
Passthrough-Signale zugeführt. Die optischen Schaltereinheiten 27, 29 schalten daher
die maximal 16 ihr zugeführten optischen Signale entweder auf die Multiple
xer/Demultiplexer-Einheit 15 bzw. 17 oder auf den Eingang der Koppeleinheit 25.
Der Protection-Transpondereinheit 23 ist eine weitere optische Schaltereinheit 31 nach
geschaltet, die wiederum 16 einzelne optische Umschalter umfassen kann. Der optische
Eingang der Schaltereinheit 31 ist auf diese Weise mit einem der beiden optischen Aus
gänge (die Ein- und Ausgänge bestehen wiederum aus 16 einzelnen Teilein- bzw.
-ausgängen) verbindbar. Der eine optische Ausgang ist dabei mit der westseitigen und
der andere optische Ausgang mit ostseitigen Multiplexer/Demultiplexer-Einheit ver
bunden.
Die Verbindung erfolgt jeweils über eine Schaltereinheit 40 bzw. 44, die wiederum 16
einzelne optische Umschalter umfassen können, wobei der optische Ausgang der
Schaltereinheit 31 mit jeweils einem von zwei Eingängen der Schaltereinheit 40 bzw.
44 verbunden ist.
Darüber hinaus umfasst der Add/Drop-Multiplexer 13 zwei weitere optische Schalter
einheiten 33, 35, welche wiederum aus 16 einzelnen optischen Umschaltern bestehen
können. Die optischen Schaltereinheiten 33, 35 weisen jeweils zwei optische Eingänge
bzw. zwei Sätze von jeweils 16 optischen Teileingängen auf, wobei der eine Satz von
16 optischen Teileingängen mit den optischen Pfaden verbunden ist, denen die betref
fende optische Multiplexer/Demultiplexer-Einheit 15 bzw. 17 die gedemultiplexten
optischen Signale mit den 16 Nutz-Wellenlängen λ1 bis λ16 zuführt.
Jeweils 12 Pfade des optischen Ausgangs der optischen Schaltereinheiten 33, 35 sind
der betreffenden Transceivereinheit 19 bzw. 21 zugeführt. Die verbleibenden optischen
Signale mit den Nutz-Wellenlängen λ13 bis λ16 werden auf jeweils vier optischen Pfaden
als Passthrough-Signale dem Eingang bzw. den betreffenden vier Teileingängen der
optischen Schaltereinheiten 27, 29 zugeführt.
Schließlich umfasst der Add/Drop-Multiplexer 13 eine Nutz-Wellenlängen-
Transpondereinheit 37, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel insgesamt vier
Protection-Signale mit entsprechenden Protection-Wellenlängen λ1p bis λ16 in vier ent
sprechende Signale mit Nutz-Wellenlängen λ13 bis λ16 umsetzen kann.
Die Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit 37 umfasst eingangsseitig eine Koppelein
heit 39, die wiederum zwei Eingänge aufweist. Dem einen Eingang sind die 16 von der
Multiplexer/Demultiplexer-Einheit 15 gedemultiplexten Teilsignale mit Protection-
Wellenlängen λ1p bis λ16 zuführbar und dem anderen Eingang die von der Multiple
xer/Demultiplexer-Einheit 17 gedemultiplexten optischen Protection-Signale mit den
Protection-Wellenlängen λ1p bis λ16p. Das Zuführen der Signale mit Protection-
Wellenlängen erfolgt jeweils über weitere steuerbare optische Schaltereinheiten 38 bzw.
42, wobei den Schaltereinheiten 38 bzw. 42 eingangsseitig von der Multiple
xer/Demultiplexereinheit 17 bzw. 15 jeweils die gedemultiplexten Signale mit Protecti
on-Wellenlängen zugeführt sind. Die Schaltereinheiten 38, 42 umfassen vorzugsweise
16 einzelne steuerbare optische Schalter. Die jeweils anderen Ausgänge der Schalter
einheiten 38 bzw. 40 sind mit weiteren Eingängen der Schaltereinheiten 40 bzw. 44
verbunden. Auf diese Weise können Protection-Signale durch den Add/Drop-
Multiplexer, abgesehen von einer geringen Signaldämpfung, unverändert durchge
schleift werden.
Ausgangsseitig weist die Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit 37 eine weitere opti
sche Schaltereinheit 41 auf, welche die 12 optischen Teilsignale mit Protection-
Wellenlängen und die vier optischen Teilsignale, die auf Nutz-Wellenlängen umgesetzt
wurden, entweder dem zweiten Eingang der Schaltereinheit 33 oder dem zweiten Ein
gang der Schaltereinheit 35 zuführt.
Schließlich umfasst der Add/Drop-Multiplexer 13 eine Steuereinheit 43, welche die
optischen Schaltereinheiten 27, 29, 33, 35, 31 und 41, wie nachstehend erläutert, an
steuert.
Im Folgenden wird die Funktionsweise des Add/Drop-Multiplexers nach Fig. 2 näher
erläutert:
Detektiert die Steuereinheit 43 keinen Fehler innerhalb oder außerhalb des Add/Drop-
Multiplexers, beispielsweise durch Abfrage der ihr zugeführten Signale der Transceive
reinheiten 19, 21, ob auf einer Seite des Add/Drop-Multiplexers ein "Loss of Light"
vorliegt, so steuert die Steuereinheit 43 die steuerbaren optischen Schaltereinheiten 27,
29, 33, 35, 31 und 41 in den Normalzustand (dieser ist in den Fig. 2 und 3 durch die
Doppelstriche in den Schaltersymbolen angedeutet). In diesem wird das von Westen
empfangene und gedemultiplexte Nutzsignal mit den Nutz-Wellenlängen λ1 bis λ16 der
Schaltereinheit 33 zugeführt. Von den 16 Empfangssignalen werden 12 Signale als
Drop-Signale der Transceivereinheit 19 zugeführt und die verbleibenden vier Signale
als Passthrough-Signale der Schaltereinheit 29. Die Schaltereinheit 29 erhält an ihrem
Eingang des Weiteren die 12 Add-Signale von der Transceivereinheit 21. Über den
Ausgang der Schaltereinheit 29 werden die insgesamt 16 Signale mit Nutz-
Wellenlängen λ1 bis λ16 der ostseitigen Multiplexer/Demultiplexer-Einheit 17 zugeführt.
Diese multiplext die 16 optischen Signale zu einem optischen Wellenlänge-
Multiplexsignal, welches in ostseitiger Richtung dem betreffenden Lichtwellenleiter
zugeführt wird. In gleicher Weise wird das von Osten empfangene optische Wellenlän
gen-Multiplexsignal von der Multiplexer/Demultiplexer-Einheit 17 gedemultiplext und
der optischen Schaltereinheit 35 zugeführt. Diese führt wiederum 12 Signale als Drop-
Signale der Transceivereinheit 21 zu. Die verbleibenden vier Signale mit Nutz-
Wellenlängen werden als Passthrough-Signale der optischen Schaltereinheit 27 zuge
führt. Dem optischen Eingang dieser Schaltereinheit 27 werden des Weiteren von der
Transceivereinheit 19 12 optische Signale mit Nutz-Wellenlängen als Add-Signale
zugeführt. In der normalen Arbeitsweise des Add/Drop-Multiplexers führt die Schalter
einheit 27 die an ihrem Eingang anliegenden 16 optischen Signale der optischen Multi
plexer/Demultiplexer-Einheit 15 zu, welche diese zu einem optischen Wellenlängen-
Multiplexsignal multiplext und dem betreffenden Lichtwellenleiter als abgehendes
Nutzsignal WW zuführt.
Falls an einer Stelle im Ring, welcher der Add/Drop-Multiplexer 13 nicht benachbart
ist, eine Unterbrechung vorliegt, so erhält dieser von der Westseite ein Protection-Signal
PE. Dieses wird üblicherweise in demselben Lichtwellenleiter geführt, in dem auch das
ankommende Nutzsignal WW geführt wird. In diesem Fall wird dem optischen Multi
plexer/Demultiplexer 15 somit ein optisches Wellenlänge-Multiplex-Signal zugeführt,
das maximal 16 Teilsignale mit Nutz-Wellenlängen und 16 Teilsignale mit Protection-
Wellenlängen umfasst.
Nach dem Demultiplexen der optischen Signale mit Protection-Wellenlängen werden
diese der Koppeleinheit 39 und der Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit 37 zuge
führt. Die durch den Add/Drop-Multiplexer 13 durchzuschleifenden Signale mit Pro
tection-Wellenlängen werden von der Multiplexer/Demultiplexer-Einheit 15 gedemul
tiplext und der steuerbaren optischen Schaltereinheit 42 eingangsseitig zugeführt. Im
Normalbetrieb des Add/Drop-Multiplexers 13 ist die Schalterstellung der einzelnen
Schalter der Schaltereinheit 42 so gewählt, dass die Teilsignale mit den Protection-
Wellenlängen λ1p bis λ16p dem entsprechenden Eingang der optischen Schaltereinheit 44
zugeführt werden. Durch eine entsprechende Ansteuerung der Schaltereinheit 44 im
Normalbetrieb des Add/Drop-Multiplexers 13 werden die Protection-Signale der Multi
plexer/Demultiplexer-Einheit 17 zugeführt, von dieser gemultiplext und als abgehendes
Protection-Multiplexsignal PW dem betreffenden Ost-seitigen Lichtwellenleiter zuge
führt.
In gleicher Weise wird das der Multiplexer/Demultiplexer 17 zugeführte Protection-
Signal PW im Normalbetrieb des Add/Drop-Multiplexers durchgeschleift. Die gede
multiplexten Teilsignale werden der Schaltereinheit 38 zugeführt, die im Normalbetrieb
so geschaltet ist, dass die Teilsignale dem betreffenden Eingang der Schaltereinheit 40
zugeführt werden. Die Schaltereinheit 40 ist im Normalbetrieb des Add/Drop-
Multiplexers 13 so geschaltet, dass die gedemultiplexten Teilsignale der Multip
lex/Demultiplex-Einheit 15 zugeführt werden. Das gedemultiplexten Protection-Signal
PE wird westseitig dem betreffenden Lichtwellenleiter zugeführt.
Im Folgenden wird nunmehr das Verhalten des Add/Drop-Multiplexers 13 bei einer
ostseitigen Unterbrechung der Übertragungsstrecken näher beschrieben:
Das westseitig zugeführte Nutz-Signal WW wird nach dem Demultiplexen der opti
schen Schaltereinheit zugeführt, die in die Stellung wie im Normalbetrieb gesteuert ist.
Die zu droppenden Signale werden der Transceivereinheit 19 zugeführt. Die vier
Passthrough-Signale werden zusammen mit den Add-Signalen, die von der Transceive
reinheit 21 erzeugt werden, der Schaltereinheit 29 zugeführt. Da die Steuereinheit 43
einen "Loss of Light" auf der Ostseite festgestellt hat, steuert diese die Schaltereinheit
29 in die zweite Schalterstellung "Fehler Ost", wodurch die 16 Teilsignale der Koppel
einheit 25 und damit der Protection-Transpondereinheit 23 zugeführt werden. Die
betreffenden Teilsignale werden somit auf betreffende Protection-Wellenlängen umge
setzt. Die so erzeugten Protection-Signale werden der Schaltereinheit 32 zugeführt, die
von der Steuereinheit 43 so angesteuert wird, dass die Teilsignale über den betreffenden
Ausgang der Schaltereinheit 40 zugeführt werden.
Auch die Schaltereinheit 40 wird von der Steuereinheit 43 aus der Stellung "Normalbe
trieb" in die Stellung "Fehler Ost" gesteuert, so dass die Protection-Teilsignale der Mul
tiplex/Demultiplex-Einheit 15 zugeführt und von dieser gemultiplext und als Protection-
Multiplexsignal PE dem betreffenden westseitigen Lichtwellenleiter zugeführt werden.
Da bei einer ostseitigen Unterbrechung der Übertragungsstrecken von dem Add/Drop-
Multiplexer auf der anderen Seite der Unterbrechung ebenfalls Protection-Signale er
zeugt werden, erhält der gerade betrachtete Add/Drop-Multiplexer ein westseitig an
kommendes Protection-Signal PE. Dieses wird wiederum von der Multiple
xer/Demultiplexer-Einheit 15 gedemultiplext und der Schaltereinheit 42 zugeführt.
Diese wird von der Steuereinheit 43 in die Stellung "Fehler Ost" gesteuert, wodurch die
betreffenden Protection-Teilsignale der Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit 37
zugeführt werden. Wie bereits erläutert, werden von der Nutz-Wellenlängen-
Transpondereinheit 37 nur die vier Protection-Teilsignale auf Nutz-Wellenlängen um
gesetzt, die im Add/Drop-Multiplexer 13 nicht gedroppt werden. Sämtliche optischen
Teilsignale werden durch eine entsprechende Ansteuerung der Schaltereinheit 41 der
Nutz-Wellenlängen-Transpondereinheit 37 der Schaltereinheit 35 zugeführt. Diese wird
von der Steuereinheit 43 in die Schaltstellung "Fehler Ost" gesteuert. Entsprechend
werden die zu droppenden Teilsignale der Transceivereinheit 21 zugeführt. Wie bereits
erläutert, ist hier eine Umsetzung der Protection-Wellenlängen nicht erforderlich, da die
optischen Empfangselemente entsprechend breitbandig ausgebildet sind. Die auf Nutz-
Wellenlängen umgesetzten optischen Teilsignale gelangen als Passthrough-Signale zur
Schaltereinheit 27 und werden von dieser zusammen mit den 12 Add-Signalen, die von
der Transceivereinheit 19 erzeugt werden, der Multiplex/Demultiplex-Einheit 15 zuge
führt. Die Schaltereinheit 27 ist hierzu von der Steuereinheit 43 nach wie vor in die
Schaltstellung "Normalbetrieb" gesteuert. Die Teilsignale werden wiederum von der
Multiplex/Demultiplex-Einheit 15 gemultiplext und als Multiplexsignal WW dem
betreffenden westseitigen Lichtwellenleiter zugeführt.
Das Verhalten des Add/Drop-Multiplexers 13 bei einer westseitigen Unterbrechung
ergibt sich analog: Das der Multiplex/Demultiplex-Einheit zugeführte Nutz-Signal WE
wird gedemultiplext und der Schaltereinheit 35 zugeführt. Diese befindet sich in der
Schaltstellung "Normalbetrieb". Die Drop-Signale werden der Transceivereinheit 21
zugeführt. Die vier Passthrough-Signale gelangen zusammen mit den von der Transcei
vereinheit 19 erzeugten Add-Signalen zum Eingang der Schaltereinheit 27. Diese ist
von der Steuereinheit 43 in die Schaltstellung "Fehler West" gesteuert. Demzufolge
gelangen die Teilsignale zum betreffenden Eingang der Koppeleinheit 25 und damit zur
Protection-Transpondereinheit 23. Die auf Protection-Wellenlängen umgesetzten Teil
signale werden durch eine Ansteuerung der Schaltereinheit 31 in die Stellung "Fehler
West" der Schaltereinheit 44 zugeführt. Die Schaltereinheit 44 wird von der Steuerein
heit 43 in die Schaltstellung "Fehler West" gesteuert, so dass die Teilsignale der Multi
plexer/Demultiplexer-Einheit 17 zugeführt, von dieser gemultiplext und als Protection-
Multiplexsignal PW dem entsprechenden ostseitigen Lichtwellenleiter zugeführt wer
den.
Das auf der Ostseite ankommende Protection-Multiplexsignal PW wird von der Mul
tiplex/Demultiplex-Einheit 17 gedemultiplext und der Schaltereinheit 38 zugeführt.
Diese wird von der Steuereinheit 43 in die Stellung "Fehler West" gesteuert, so dass die
Teilsignale bei Protection-Wellenlängen dem betreffenden Eingang der Nutz-
Wellenlängen-Transpondereinheit 37 zugeführt werden. Deren Schaltereinheit 41 ist
von der Steuereinheit 43 in die Schaltstellung "Fehler West" gesteuert, so dass die opti
schen Teilsignale, von denen 12 nach wie vor die Protection-Wellenlängen aufweisen
und vier auf Nutz-Wellenlängen umgesetzt wurden, zur Schaltereinheit 33 gelangen.
Diese befindet sich, angesteuert von der Steuereinheit 43, ebenfalls in der Schaltstellung
"Fehler West", so dass die 12 Drop-Signale der Transceivereinheit 19 und die vier um
gesetzten Teilsignale als Passthrough-Signale der Schalteinheit 29 zugeführt werden.
Zusammen mit den 12 von der Transceivereinheit 21 erzeugten Add-Signalen gelangen
diese über die Schaltereinheit 29 zur Multiplex/Demultiplex-Einheit 17, wobei die
Schaltereinheit 29 hierzu von der Steuereinheit 23 in die Schaltstellung "Fehler West"
gesteuert wird. Nach dem Multiplexen werden die Teilsignale als Multiplexsignal WE
dem betreffenden ostseitigen Lichtwellenleiter zugeführt.
Neben einer vollständigen Unterbrechung von Übertragungsstrecken können mit dem in
Fig. 2 dargestellten Add/Drop-Multiplexer auch solche Fehler "protected" werden, die
nur den Ausfall einzelner Verkehrsbeziehungen bei einzelnen Nutz-Wellenlängen
betreffen. Fällt beispielsweise ein optisches Sendeelement in einer Transceivereinheit
21 aus, so kann dies von der empfangenden Transceivereinheit detektiert und der betref
fende Fehler an die Steuereinheit 43 gemeldet werden. Diese kann dann in der vorste
hend erläuterten Weise die betreffenden Schaltereinheiten so ansteuern, dass nur die
eine Wellenlänge in eine betreffende Protection-Wellenlänge umgesetzt wird. Hierzu
muss die Steuereinheit 43 die betreffenden Schaltereinheiten lediglich selektiv so an
steuern, dass die dem betreffenden optischen Pfad zugeordneten Schalterelemente der
Schaltereinheiten in die erforderliche Schaltstellung gelangen.
Der Aufbau der in Fig. 3 dargestellten weiteren Ausführungsform eines Add/Drop-
Multiplexers 13 entspricht weitestgehend dem Aufbau in Fig. 2. Die Transceiverein
heiten 19, 21 beinhalten hier jedoch kostengünstige Sendeelemente, z. B. kostengünstige
breitbandige Laser. Die Transceivereinheiten 19, 21 können auch als einfache Receive-
End-Transponder ausgebildet sein, die lediglich eine definierte optische Schnittstelle für
den Anschluss einer entsprechenden Anzahl von Clients darstellen. Die dennoch erfor
derlichen schmalbandigen optischen Sendeelemente sind bei dieser Ausführungsform in
Nutz-Wellenlängen-Transpondern 45 bzw. 47 enthalten, denen jeweils die optischen
Signale (Add-Signale) der Transceivereinheiten 19 bzw. 21 über die Schaltereinheiten
27 bzw. 29 zugeführt sind, wenn sich die Schaltereinheiten 27 bzw. 29 in der Schalt
stellung "Normalbetrieb" befinden. Diese Struktur weist den Vorteil auf, dass zwischen
dem Ausgang der schmalbandigen optischen Sendeelemente und dem betreffenden
Lichtwellenleiter kein Schaltelement angeordnet ist. Hierdurch werden unnötige Dämp
fungsverluste vermieden. Des Weiteren ergibt sich eine höhere Sicherheit, da bei Aus
fall eines der leistungsstärkeren schmalbandigen optischen Sendeelemente in den Nutz-
Wellenlängen-Transpondereinheiten 45 bzw. 47 das betreffende Signal durch ein Pro
tection-Signal ersetzt werden kann. Der Ausfall eines optischen Sendeelements kann
dabei entweder durch eine entsprechende Detektoreinrichtung, z. B. eine Monitordiode,
im Add/Drop-Multiplexer selbst detektiert werden oder durch den Erhalt eines Signals
von einem benachbarten Add/Drop-Multiplexer (beispielsweise entsprechend dem
Alarm-Indicator-Signal bei einer SDH-Struktur), in dem der Ausfall einer bestimmten
Empfangswellenlänge detektiert wird.