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Die
Erfindung betrifft eine Ventilanordnung, mit einem Ventilträger, der
mehrere aufeinanderfolgend angeordnete Bestückungsplätze aufweist, zu denen jeweils
mit je mindestens einer Versorgungskanalmündung ein im Ventilträger verlaufender
Versorgungskanal ausmündet
und die mit Ventileinheiten bestückbar
sind, die über
den Versorgungskanal mit unter einem Primär-Versorgungsdruck stehendem
Druckmedium zur gesteuerten Verteilung an angeschlossene Verbraucher
gespeist werden, wobei mindestens ein Bestückungsplatz des Ventilträgers unter Überdeckung
der an diesem vorgesehenen mindestens einen Versorgungskanalmündung mit
einer fluidischen und/oder elektrischen Funktionseinheit bestückt ist,
die für
einen Betrieb ohne das über den
Versorgungskanal zugeführte
Druckmedium ausgelegt ist, wobei die überdeckte mindestens eine Versorgungskanalmündung fluiddicht
verschlossen ist.
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Eine
aus der
DE 41 20 300
C2 bekannte Ventilanordnung dieser Art besitzt einen aus
mehreren aneinandergesetzten Anschlussplatten zusammengesetzten
Ventilträger,
in dem verschiedenen Zwecken dienende Fluidkanäle verlaufen. Die Außenfläche des
Ventilträgers
ist in mehrere Bestückungsplätte unterteilt,
die jeweils zur Installation eines Ventils vorgesehen sind. Die
Fluidkanäle
des Ventilträgers
münden
in einer bestimmten standardmäßigen Verteilung
zu den Bestückungsplätzen aus und
kommunizieren mit Ventilkanälen
des jeweils angesetzten Ventils. Um an den einzelnen Bestückungsplätzen Ventile
mit unterschiedlicher Funktionalität installieren und gleichwohl
auf eine Fluidversorgung aus den Fluidkanälen des Ventilträgers zurückgreifen
zu können
sind an der Unterseite eines jeweiligen Ventils eine oder mehrere
längliche
Ausnehmungen vorgesehen, die im installierten Zustand jeweils gleichzeitig
mehrere Mündungen
der Fluidkanäle
des Ventilträgers überdecken.
Um nun die Verbindung zu einem bestimmten der Fluidkanäle herzustellen,
können
durch Stopfen die unerwünschten Fluidkanäle verschlossen
werden. Der betreffende Stopfen wird vor der Installation des Ventils
in der Mündung
des zu verschließenden
Fluidkanals platziert und durch das anschließend aufgesetzte Ventil festgehalten.
Auf diese Weise besteht insgesamt die Möglichkeit, innerhalb des Ventilträgers eine
Selektion der mit dem angesetzten Ventil zu verbindenden Fluidkanäle vorzunehmen.
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Nun
tritt aber in der Praxis ab und an das Bedürfnis auf, eine Ventilanordnung
auch mit elektrischen Funktionseinheiten auszustatten. So beschreibt
beispielsweise die
DE
43 12 729 A1 eine Ventilanordnung, die einen Ventilträger aufweist,
der mit Ventileinheiten bestückt
ist, wobei ferner von Ansteuerteilen gebildete elektrische Funktionseinheiten vorgesehen
sind, die über
elektrische Ausgänge
oder Eingänge
verfügen.
Diese elektrischen Funktionseinheiten sind allerdings getrennt vom
Ventilträger
auf der diesem entgegengesetzten Seite eines zwischengeschalteten
Signalverteilers angeordnet.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ventilanordnung
zu schaffen, die eine kompakte Zusammenfassung von Ventileinheiten
und weiteren Funktionseinheiten gestattet, wobei eine rasche Umrüstung und
eine einfache Versorgung mit unterschiedlichen Versorgungsdrücken möglich ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass der fluiddichte Verschluss der
betreffenden Versorgungskanalmündung
unmittelbar durch die angesetzte Funktionseinheit selbst erfolgt
und entweder durch das Gehäuse
der angesetzten Funktionseinheit selbst oder durch ein am Gehäuse der
Funktionseinheit fixiertes Dichtelement bewirkt wird, wobei mindestens
eine Funktionseinheit einen Sekundär-Versorgungsanschluss zur
vom Versorgungskanal des Ventilträgers unabhängigen Beaufschlagung mit einem
Sekundär-Versorgungsdruck
aufweist.
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Auf
diese Weise besteht die Möglichkeit,
den für
den Betrieb einer Funktionseinheit nicht erforderlichen Versorgungskanal
unmittelbar durch die angesetzte Funktionseinheit zu verschließen. Die
Funktionseinheit wird dadurch nicht mehr aus dem Ventilträger gespeist.
Handelt es sich um eine elektrische Funktionseinheit, kann eine
Ansteuerung mittels elektrischer Leiter in jeder beliebigen Weise
erfolgen. Wird hingegen weiterhin ein Druckmedium für den Betrieb
benötigt,
kann die betreffende Funktionseinheit mit einem Sekundär-Versorgungsanschluss
ausgestattet sein, der eine vom Versorgungskanal des Ventilträgers unabhängige Beaufschlagung
mit einem Sekundär-Versorgungsdruck
gestattet. Eine solche Ausgestaltung bietet sich insbesondere in
Verbindung mit einer Funktionseinheit an, die eine Ventilfunktion
ausführen
kann und die man daher als Ventil-Funktionseinheit bezeichnen kann.
Hier besteht dann die Möglichkeit,
eine oder mehrere Ventileinheiten in konventioneller Weise über den
im Ventilträger
verlaufenden Versorgungskanal mit unter dem Primär-Versorgungsdruck stehendem Druckmedium
zu versorgen und gleichzeitig eine oder mehrere Ventil-Funktionseinheiten,
die vom Primär-Versorgungsdruck
abgekoppelt sind, mit dem Sekundär-Versorgungsdruck
zu beaufschlagen. Es kann dann eine ge trennte Steuerung der Beaufschlagung von
Verbrauchern mit dem Primär-Versorgungsdruck und
dem Sekundär-Versorgungsdruck
stattfinden, ohne dass die Notwendigkeit bestünde, den Versorgungskanal des
Ventilträgers
in verschiedene Druckzonen zu unterteilen. Indem die Funktionseinheit selbst
als Absperrmittel für
den unerwünschten
Versorgungskanal fungiert, beispielsweise durch eine entsprechende
Gehäusegestaltung
oder durch ein am Gehäuse
der Funktionseinheit fixiertes Dichtelement, ergibt sich eine sehr
einfache Handhabung, wobei Verwechslungen der zu verschließenden Kanäle ausgeschlossen
werden. Insgesamt ist durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eine kompakte Zusammenfassung
von Ventileinheiten und Funktionseinheiten möglich.
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Als
Sekundär-Versorgungsdruck
kann ein im Vergleich zum Primär-Versorgungsdruck
geringerer fluidischer Druck vorgesehen sein, wobei es sich insbesondere
auch um Unterdruck handeln kann, so dass mit der Ventilanordnung
nicht nur Überdruck, sondern
auch Vakuum gesteuert werden kann.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 einen Ausschnitt einer
ersten Bauform der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
in perspektivischer, schematischer Darstellung und
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2 einen Querschnitt durch
die Ventilanordnung im Bereich einer Ventil-Funktionseinheit gemäß Schnittlinie
II-II aus 1.
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Die
in 1 partiell abgebildete
Ventilanordnung 1 verfügt über einen
lineare Erstreckung aufweisenden länglichen Ventilträger 2.
Beim Ausführungsbeispiel
ist der Ventilträger 2 ein
leistenförmiger,
einstückiger
Körper.
Alternativ dazu könnte
er aber auch in mehrere Segmente unterteilt sein, die in der Längsrichtung
des Ventilträgers 2 aufeinanderfolgend
angeordnet und fest miteinander verbunden sind.
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Der
Ventilträger 2 hat
beim Ausführungsbeispiel
im Querschnitt gesehen eine rechteckförmige Außenkontur. Ein Abschnitt seiner
Außenfläche bildet
eine vorzugsweise eben ausgebildete Bestückungsfläche 3, die in mehrere
Bestückungsplätze 4 unterteilt
ist, die in der Längsrichtung 5 des
Ventilträgers 2 aufeinanderfolgend
angeordnet sind.
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Benachbarte
Bestückungsplätze 4 können unmittelbar
aneinander angrenzen oder mit einem gewissen Abstand zueinander
angeordnet sein.
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Im
Innern des Ventilträgers 2 verläuft ein
Versorgungskanal 6, dessen Längsverlauf mit der Längsrichtung 5 des
Ventilträgers 2 zusammenfällt. In
den Versorgungskanal 6 kann an einer Einspeisestelle 7,
vorzugsweise an einem Endbereich des Ventilträgers 2, ein unter
einem bestimmten Versorgungsdruck stehendes fluidisches Druckmedium
eingespeist werden. Zur besseren Unterscheidung sei der im Versorgungskanal 6 herrschende
Versorgungsdruck als Primär-Versorgungsdruck
bezeichnet.
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Der
Versorgungskanal 6 passiert im Innern des Ventilträgers 2 sämtliche
Bestückungsplätze 4, wobei
er zu jedem Bestückungsplatz 4 mit
einer Versorgungskanalmündung 8 ausmündet. Die
Versorgungskanalmündungen 8 können die Öffnungen
von Abzweigkanälen
des Versorgungskanals 6 sein. Anstelle einer einzigen Versorgungskanalmündung 8 können pro
Bestückungsfläche 3 auch
mehrere Versorgungskanalmündungen 8 vorgesehen
sein.
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Die
Bestückungsplätze 4 sind
zur lösbaren Bestückung mit
zur Steuerung von Fluidströmen
geeigneten Ventileinheiten 12 vorgesehen. Beim Ausführungsbeispiel
sind insgesamt drei Bestückungsplätze 4 mit
je einer derartigen Ventileinheit 12 bestückt, wobei
zwei davon der besseren Übersichtlichkeit
wegen nur strichpunktiert angedeutet sind.
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Jede
Ventileinheit 12 verfügt
an der der Bestückungsfläche 3 zugewandten
Unterseite über
eine als Primär-Versorgungsanschluss
bezeichnete Öffnung,
die mit der Versorgungskanalmündung 8 des zugeordneten
Bestückungsplatzes 4 fluchtet,
so dass das Druckmedium aus dem Versorgungskanal 6 in die
jeweilige Ventileinheit 12 eingespeist wird.
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Jede
Ventileinheit 12 enthält
mindestens ein vorzugsweise schieberartig ausgebildetes und in 1 nur schematisch angedeutetes
Ventilglied 13. Dessen Schaltstellung ist zur gesteuerten
Verteilung des eingespeisten Druckmediums veränderlich. Verfügen die
Ventileinheiten 12 über
eine 5/2-Ventilfunktion
oder eine 5/3-Ventilfunktion, kann durch Vorgabe der Schaltstellung
erreicht werden, dass das Druckmedium innerhalb der Ventileinheit 12 zu
wahlweise einem von zwei Verbraucheranschlüssen der Ventileinheit 12 geführt wird,
die zur besseren Unterscheidung als Primär-Verbraucheranschlüsse 14a, 14b bezeichnet
seien.
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Die
Primär-Verbraucheranschlüsse 14a, 14b befinden
sich beim Ausführungsbeispiel
an der dem Bestückungsplatz 4 entgegenge setzten
Oberseite einer jeweiligen Ventileinheit 12. Sie können aber
auch an der Unterseite vorgesehen sein und mit im Ventilträger 2 verlaufenden
weiterführenden
Verbraucherkanälen
in Verbindung stehen, die zu einer Außenfläche des Ventilträgers 2 ausmünden.
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An
die Primär-Verbraucheranschlüsse 14a, 14b sind,
je nach Ausführungsform,
unmittelbar oder am Ventilträger,
nicht näher
dargestellte Fluidleitungen anschließbar, die zu einem Verbraucher
führen, beispielsweise
zu einem durch Fluidkraft betätigbaren
Aktuator. Vorzugsweise handelt es sich um einen pneumatischen Aktuator,
wobei das von den Ventileinheiten 12 gesteuerte Druckmedium
ein pneumatisches Druckmedium ist.
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Die
Ventileinheiten 12 des Ausführungsbeispiels werden elektrisch
betätigt.
Sie verfügen über elektrisch
aktivierbare Ventilantriebe 15, beispielsweise Magnetventile
oder Piezoventile, über
die eine vorgesteuerte Positionierung der Ventilglieder 13 erfolgen
kann. Beim Ausführungsbeispiel
sitzen die Ventilantriebe 15 an einer Stirnseite der länglich ausgebildeten
Ventileinheiten 12 und stehen seitlich über den Ventilträger 2 über. Sie
sind zweckmäßigerweise gemeinsam
an einen Signalverteiler 16 angeschlossen, der sich parallel
zum Ventilträger 2 erstreckt
und über
den die elektrischen Betätigungssignale
zugeführt
werden. Der Signalverteiler 16 kann starr oder flexibel
ausgebildet sein, es kann sich beispielsweise auch um ein flexibles
Kabel handeln.
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Der
Ventilträger 2 verfügt im Innern
des Weiteren über
zwei Abfuhrkanäle 17a, 17b,
die parallel zum Versorgungskanal 6 verlaufen und jeweils
mit mindestens einer Abfuhrkanalmündung 18a, 18b zu jedem
Bestückungsplatz 4 ausmünden. Anstelle zweier
Abfuhrkanäle 17a, 17b könnte auch
nur ein Abfuhrkanal vorgesehen sein.
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Die
Abfuhrkanalmündungen 18a, 18b kommunizieren
mit zur besseren Unterscheidung als Primär-Auslassanschlüsse bezeichneten Öffnungen
an der Unterseite einer jeweiligen Ventileinheit 12 (nicht dargestellt)
und dienen der Abfuhr von Druckmedium aus der betreffenden Ventileinheit 12.
Beim Ausführungsbeispiel
wird über
die Abfuhrkanalmündungen 18a, 18b und
die mit diesen verbundenen Abfuhrkanäle 17a, 17b die
von den angeschlossenen Verbrauchern zurückströmende Abluft abgeführt.
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Die
Ventilanordnung 1 enthält
zweckmäßigerweise
auch noch eine nicht näher
dargestellte elektronische Steuereinrichtung, die den Ventilantrieben 15 unter
Vermittlung des zwischengeschalteten Signalverteilers 16 die
erforderlichen Betätigungssignale
zuführt.
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Eine
wesentliche Besonderheit der Ventilanordnung 1 besteht
darin, dass einer – es
könnten auch
mehrere sein – der
normalerweise zur Bestückung
mit einer Ventileinheit 12 vorgesehenen Bestückungsplätze 4 stattdessen
mit einer kombiniert fluidisch-elektrischen Funktionseinheit 22 bestückt ist, die
ohne Druckmedium aus dem Versorgungskanal 6 betrieben wird.
Die Funktionseinheit 22 sitzt auf dem betreffenden Bestückungsplatz 4,
wobei sie die zu diesem offene Versorgungskanalmündung 8 gemäß 1 überdeckt und wobei gleichzeitig
die überdeckte
Versorgungskanalmündung 8 fluiddicht
verschlossen ist, so dass ein Austritt von Druckmedium verhindert
wird.
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Grundsätzlich wäre es möglich, eine
rein elektrische Funktionseinheit 22 an einem Bestückungsplatz 4 anzubringen,
beispielsweise ein elektrisches Relais oder eine elektronische Steuereinheit oder
ein Drucksensor zur Erfassung des im Versorgungskanal herrschenden
Druckes. An dieser Stelle sei erwähnt, dass unter dem verwendeten
Begriff "elektrisch" auch elektronische
Ausführungsformen zu
verstehen sind.
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Möglich ist
auch die Anbringung einer rein fluidischen Funktionseinheit, beispielsweise
eine rein pneumatisch gesteuerte Ventileinheit.
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Die
weitere Beschreibung soll sich allerdings an dem auch in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel orientieren,
bei dem die Funktionseinheit 22 eine elektro-fluidische
Funktionseinheit 22 ist, wobei es sich genauer gesagt um
eine elektrisch betätigbare Ventileinheit
handelt, die zur besseren Unterscheidung von den mit dem Druckmedium
aus dem Versorgungskanal 6 betriebenen Ventileinheiten 12 als Ventil-Funktionseinheit 23 bezeichnet
werden soll.
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Die
Ventil-Funktionseinheit 23 dient unmittelbar selbst der
fluiddichten Absperrung der von ihr überdeckten Versorgungs kanalmündung 8.
Hierzu ist in einer Öffnung 24 an
der Unterseite des Gehäuses 25 der
Ventil-Funktionseinheit 23 ein aus Material mit Dichteigenschaften
bestehendes Dichtelement 26 gehalten, das die zugeordnete
Versorgungskanalmündung 8 überdeckt
und auch partiell in die Versorgungskanalmündung 8 eintauchen
kann, wobei es sowohl mit dem Gehäuse 25 als auch mit
dem Ventilträger 2 in
Dichtkontakt steht und folglich einen Austritt von Druckmedium aus
dem Versorgungskanal 6 durch die Versorgungskanalmündung 8 hindurch
verhindert. Das Dichtelement 26 ist beim Ausführungsbeispiel
durch Reibschluss in der Öffnung 24 gehalten
und bildet eine Baueinheit mit der Ventil-Funktionseinheit 23,
so dass es bei der Installation oder Deinstallation derselben automatisch
an Ort und Stelle positioniert oder entfernt wird.
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Bei
einer nicht näher
dargestellten Ausführungsform
wird der fluiddichte Verschluss der betreffenden Versorgungskanalmündung 8 unmittelbar durch
einen die Versorgungskanalmündung 8 überdeckenden
Wandabschnitt des Gehäuses 25 der Ventil-Funktionseinheit 23 bewirkt.
Hier ist es zweckmäßig, zwischen
dem Gehäuse 25 und
der die Versorgungskanalmündung 8 umgebenden
Fläche
des Bestückungsplatzes 4 eine
die Versorgungskanalmündung 8 umschließende ringförmige Dichtung
zu platzieren. Diese ist zweckmäßigerweise
am Gehäuse 25 gehalten,
wobei es sich auch um eine an das Gehäuse angeformte Dichtung handeln
kann.
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Der
die Versorgungskanalmündung 8 überdeckende
Wandabschnitt des Gehäuses 25 kann
einen derartigen Verlauf haben, dass er im Innern des Gehäuses 25 eine
Kammer definiert, die zur Versorgungskanalmündung 8 hin offen
ist. Es ist also nicht notwendigerweise erforderlich, wenngleich
vorteilhaft, dass der betreffende Wandabschnitt sich unmittelbar
auf Höhe
der Bestückungsfläche 3 erstreckt.
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Die
Ventil-Funktionseinheit 23 wird wie gesagt nicht mit dem
Primär-Versorgungsdruck
aus dem Versorgungskanal 6 betrieben, sondern ist zur gesteuerten
Verteilung eines Sekundär-Versorgungsdruckes
ausgelegt, der der Ventil-Funktionseinheit 23 unabhängig vom
Versorgungskanal 6 auferlegt wird. Die Ventil-Funktionseinheit 23 ist
hierzu mit einem gesonderten Versorgungsanschluss ausgestattet,
der zur Unterscheidung von den mit den Versorgungskanalmündungen 8 kommunizierenden Primär-Versorgunganschlüssen der
Ventileinheiten 12 als Sekundär-Versorgungsanschluss 27 bezeichnet
wird.
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An
den Sekundär-Versorgungsanschluss 27 ist
beispielsweise eine nicht näher
dargestellte Fluidleitung anschließbar, über die Druckmittel zugeführt werden
kann, das unter dem erwähnten
Sekundär-Versorgungsdruck
steht. Bei Vakuum-Anwendungen kann über den Sekundär-Versorgungsanschluss 27 auch
eine Luftabsaugung stattfinden.
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Jedenfalls
besteht auf diese Weise die Möglichkeit,
die Ventil-Funktionseinheit 23 unabhängig von den Ventileinheiten 12 mit
einem zu verteilenden Druckmedium zu versorgen und dabei insbesondere Sekundär-Versorgungsdrücke vorzusehen,
die vom Primär-Versorgungsdruck
abweichen. Die Ventilanordnung 1 er öffnet somit die Möglichkeit
zur gesteuerten Verteilung unterschiedlicher Versorgungsdrücke, ohne
dass hierzu eine mechanische Unterteilung des Versorgungskanals 6 in
unterschiedliche Druckzonen erforderlich wäre.
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Der
der Ventil-Funktionseinheit 23 zugeführte Sekundär-Versorgungsdruck kann je nach Anwendungsfall
größer oder
kleiner als der Primär-Versorgungsdruck
sein. Insbesondere kann es sich dabei auch um einen Unterdruck handeln,
um mit der Ventil-Funktionseinheit 23 Vakuum-Anwendungen
zu steuern.
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Die
Ventil-Funktionseinheit 23 verfügt des Weiteren über mindestens
einen Sekundär-Verbraucheranschluss 28,
an den über
eine weiterführende, nicht
näher dargestellte
Fluidleitung ein anzusteuernder Verbraucher angeschlossen werden
kann, beispielsweise ein Arbeitszylinder oder sonstiger Aktuator.
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Die
Ventil-Funktionseinheit 23 ist mit ihrem Gehäuse 25 am
zugeordneten Bestückungsplatz 4 montiert
und beispielsweise durch nicht näher
dargestellte Schrauben befestigt. An einer Stirnseite ist ein Ventilantrieb 15' angesetzt,
dessen Aufbau prinzipiell demjenigen der Ventilantriebe 15 der
Ventileinheiten 12 entspricht, so dass auf weitere Ausführungen
an dieser Stelle verzichtet wird. Er sitzt an der gleichen Längsseite
des Ventilträgers 2,
so dass er wie die konventionellen Ventileinheiten 12 an
den gleichen Signalverteiler 16 und somit die gleiche elektrische Verkettung
angeschlossen werden kann. Es bedarf somit in elektrischer Hinsicht
keiner gesonderten Ansteuerungsmaßnahmen für die Funktionseinheit 22.
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Im
Gehäuse 25 befindet
sich ein beim Ausführungsbeispiel
zwischen zwei Schaltstellungen umschaltbares Ventilglied 13', das schieberartig
ausgebildet ist und in an sich bekannter Weise über in Längsrichtung abwechselnde Abschnitte
größeren und
kleineren Durchmessers verfügt.
Das Ventilglied 13' sitzt
in einer Aufnahme 32 und kooperiert mit gehäusefesten
Steuerflächen 33,
die es konzentrisch umschließen
und die beispielsweise von Dichtungseinheiten gebildet sind.
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Die
Ausgestaltung des Ventilgliedes 13' und die Anordnung der Steuerflächen 33 ist
derart aufeinander abgestimmt, dass sich mit der beispielsgemäßen Ventil-Funktionseinheit 23 eine
3/2-Ventilfunktion
realisieren lässt.
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In
diesem Zusammenhang kommunizieren sowohl der Sekundär-Versorgungsanschluss 27 als auch
der Sekundär-Verbraucheranschluss 28 an
axial beabstandeten Stellen mit der Aufnahme 32, und in
dem Gehäuse 25 sind
des Weiteren zwei Sekundär-Auslassanschlüsse 34a, 34b vorgesehen,
die ebenfalls einerseits mit der Aufnahme 32 kommunizieren
und die andererseits an der Unterseite 35 des Gehäuses 25 ausmünden, wo
sie mit je einer Abluftkanalmündung 18a, 18b fluchten
und fluidisch verbunden sind.
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In
der unterhalb der Mittellinie 36 dargestellten ersten Schaltstellung
des Ventilgliedes 13' ist
der Sekundär- Versorgungsanschluss 27 abgesperrt,
und es liegt gleichzeitig eine Verbindung zwischen dem Sekundär-Verbraucheranschluss 28 und
dem einen Sekundär-Auslassanschluss 34a vor,
so dass der angeschlossene Verbraucher entlüftet wird. In der oberhalb
der Mittellinie 36 abgebildeten zweiten Schaltstellung
des Ventilgliedes 13' liegt über die
Aufnahme 32 hinweg eine fluidische Verbindung zwischen
dem Sekundär-Versorgungsanschluss 27 und
dem Sekundär-Verbraucheranschluss 28 vor,
so dass letzterer mit dem Sekundär-Versorgungsdruck
beaufschlagt wird, wobei gleichzeitig der Sekundär-Auslassanschluss 34a abgetrennt
ist.
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Der
oben erwähnte
zweite Sekundär-Auslassanschluss 34b wird
für diese
Ventilfunktion nicht benötigt,
wobei das Ventilglied 13' so
ausgebildet ist, dass dieser zweite Sekundär-Auslassanschluss 34b in jeder
Schaltstellung von den anderen Anschlüssen abgesperrt ist. Auf diese
Weise ist auch gewährleistet,
dass von den anderen Ventileinheiten 12 und eventuellen
weiteren Funktionseinheiten 22 über den zugeordneten Abfuhrkanal 17b abgeführtes Druckmedium
nicht unkontrolliert ins Freie strömt.
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Die
Funktionseinheiten 22, 23 sind also so ausgebildet,
dass sie auch die am zugeordneten Bestückungsplatz 4 vorgesehenen
Abluftkanalmündungen 18a, 18b überdecken,
wobei je nach Typ der Funktionseinheit 22 vorgesehen werden
kann, dass die Abluftkanalmündungen 18a, 18b fluiddicht
abgesperrt werden oder zumindest teilweise für den Betrieb der Funktionseinheit
verwendet werden.
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Der
Sekundär-Versorgungsanschluss 27 und
der Sekundär-Verbraucheranschluss 28 befinden
sich beim Ausführungsbeispiel
an der Oberseite der Funktionseinheit 22. Allerdings wäre es prinzipiell auch
möglich,
diese Anschlüsse
an der zum Ventilträger 2 weisenden
Unterseite vorzusehen, so dass sie mit im Ventilträger 2 verlaufenden
weiterführenden Sekundärkanälen in Verbindung
stehen, die beispielsweise auch den konventionellen Ventileinheiten 12 zur
Weiterführung
der Primär-Verbraucheranschlüsse 14a, 14b in
der oben geschilderten Weise zur Verfügung stehen.
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Ein
Vorteil der beispielsgemäßen Ventilanordnung
besteht darin, dass der Anwender dem Möglichkeit hat, punktuell andere
Versorgungsdrücke
zu schalten als standardmäßig vorgesehen.
Das Gesamtsystem bleibt dabei hinsichtlich der elektrischen und
fluidtechnischen Verkettung unverändert, so dass auch nachträgliche Umbauten
problemlos stattfinden können.