DE10115913A1 - Ventilanordnung - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Ventilanordnung vorgeschlagen, die einen Ventilträger (2) aufweist, welcher über aufeinanderfolgend angeordnete Bestückungsplätze (4) verfügt, die zur Bestückung mit Ventileinheiten (12) vorgesehen sind. Zu jedem Bestückungsplatz (4) mündet eine Versorgungskanalmündung (8) eines im Ventilträger (2) verlaufenden Versorgungskanals (6) aus, die mit der jeweils zugeordneten Ventileinheit (12) kommunizieren. An mindestens einem Bestückungsplatz (4) ist unter Überdeckung der an diesem vorgesehenen Versorgungskanalmündung (8) anstelle einer Ventileinheit (12) eine fluidische und/oder elektrische Funktionseinheit (22) angeordnet, die für einen Betrieb ohne das über den Versorgungskanal (6) zugeführte Druckmedium ausgelegt ist, wobei die überdeckte Versorgungskanalmündung (8), zum Beispiel durch ein Dichtelement (26), fluiddicht verschlossen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung, mit einem Ven
tilträger, der mehrere aufeinanderfolgend angeordnete Bestü
ckungsplätze aufweist, zu denen jeweils mit je mindestens ei
ner Versorgungskanalmündung ein im Ventilträger verlaufender
Versorgungskanal ausmündet und die mit Ventileinheiten
bestückbar sind, die über den Versorgungskanal mit unter ei
nem Primär-Versorungsdruck stehendem Druckmedium zur gesteu
erten Verteilung an angeschlossene Verbraucher gespeist wer
den.
Bei einer aus der DE 43 12 729 A1 bekannten Ventilanordnung
dieser Art ist ein sich aus mehreren Segmenten zusammenset
zender Ventilträger vorhanden, der von einem Versorgungskanal
durchzogen ist, welcher zu jedem Bestückungsplatz ausmündet.
In den Versorgungskanal wird fluidisches Druckmedium einge
speist, das unter einem bestimmten Versorgungsdruck steht,
der als Primär-Versorgungsdruck bezeichnet werden kann. An
den Bestückungsplätzen montierte Ventileinheiten werden über
die zugeordneten Versorgungskanalmündungen mit dem Druckmedi
um versorgt und können dieses in gesteuerter Weise an ange
schlossene Verbraucher verteilen.
Die bekannte Ventilanordnung ist ferner mit elektrischen
Funktionseinheiten ausgestattet, die von Ansteuerteilen gebildet
sind, welche über elektrische Ausgänge oder Eingänge
verfügen. Diese Funktionseinheiten sind getrennt vom Ventil
träger auf der diesem entgegengesetzten Seite eines zwischen
geschalteten Signalverteilers angeordnet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ventilanord
nung zu schaffen, die eine kompaktere Zusammenfassung von
Ventileinheiten und Funktionseinheiten gestattet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass mindestens ein
Bestückungsplatz des Ventilträgers unter Überdeckung der an
diesem vorgesehenen mindestens einen Versorgungskanalmündung
mit einer fluidischen und/oder elektrischen Funktionseinheit
bestückt ist, die für einen Betrieb ohne das über den Versor
gungskanal zugeführte Druckmedium ausgelegt ist, wobei die
überdeckte mindestens eine Versorgungskanalmündung fluiddicht
verschlossen ist.
Somit besteht die Möglichkeit, beliebige der Bestückungsplät
ze anstelle einer normalerweise vorgesehenen Ventileinheit
mit einer fluidischen, elektrischen oder kombiniert flui
disch-elektrischen Funktionseinheit zu bestücken. Dabei sind
unter dem hier und im folgenden verwendeten Ausdruck
"elektrisch" auch elektronische Ausführungen zu verstehen.
Man hat also insgesamt die Möglichkeit, den sowieso vorhande
nen Ventilträger variabel auszustatten und mit Funktionsein
heiten zu bestücken, die nicht mit dem im Versorgungskanal
zugeführten Druckmedium arbeiten, wobei die am betreffenden
Bestückungsplatz vorhandene oder vorhandenen Versorgungskanalmündungen
fluiddicht verschlossen werden, um einen Flui
daustritt zu verhindern.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Un
teransprüchen hervor.
Vorzugsweise erfolgt der fluiddichte Verschluss der betref
fenden Versorgungskanalmündung unmittelbar durch die ange
setzte Funktionseinheit selbst. Auf diese Weise kann auf ein
separat anzubringendes Verschlussmittel verzichtet werden,
was die Handhabung sehr erleichtert, weil die Umrüstung der
Ventilanordnung problemlos durch einen Austausch zwischen
Ventileinheit und Funktionseinheit vonstatten gehen kann.
Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, das Gehäuse der
Funktionseinheit so auszuführen, dass dieses unmittelbar als
Verschlussmittel fungiert, indem es die zugeordnete Versor
gungskanalmündung überdeckt. Es kann auch vorgesehen werden,
dass der Verschluss der Versorgungskanalmündung innerhalb der
Funktionseinheit stattfindet, indem die Funktionseinheit bei
spielsweise eine zur Versorgungskanalmündung hin offene Kam
mer enthält, die zur Umgebung hin fluiddicht abgeschlossen
ist.
Als besonders vorteilhaft wird eine Ausführungsform angese
hen, bei der der fluiddichte Verschluss durch ein am Gehäuse
der Funktionseinheit fixiertes Dichtelement bewirkt wird, das
insbesondere dadurch an der Funktionseinheit fixiert ist,
dass es in einer Öffnung an der Unterseite der Funktionsein
heit gehalten wird.
Die Ventilanordnung kann bei Bedarf derart ausgestattet wer
den, dass die an den Bestückungsplätzen angeordneten Kompo
nenten mit unterschiedlichen Versorgungsdrücken arbeiten kön
nen. So besteht insbesondere die Möglichkeit, mindestens eine
Funktionseinheit mit einem als Sekundär-Versorgungsanschluss
bezeichneten Versorgungsanschluss auszustatten, über den eine
vom Versorgungskanal des Ventilträgers unabhängige Beauf
schlagung mit einem als Sekundär-Versorgungsdruck bezeichne
ten weiteren Versorgungsdruck möglich ist, was vor allem auch
die Möglichkeit eröffnet, einen vom Primär-Versorgungsdruck
größenmäßig abweichenden Sekundär-Versorgungsdruck zuzufüh
ren.
Eine derartige Ausgestaltung bietet sich vor allem in Verbin
dung mit einer Funktionseinheit an, die eine Ventilfunktion
ausführen kann und die man daher als Ventil-Funktionseinheit
bezeichnen kann. Hier besteht die Möglichkeit, eine oder meh
rere Ventileinheiten in konventioneller Weise über den im
Ventilträger verlaufenden Versorgungskanal mit unter dem Pri
mär-Versorgungsdruck stehendem Druckmedium zu versorgen und
gleichzeitig eine oder mehrere Ventil-Funktionseinheiten, die
vom Primär-Versorgungsdruck abgekoppelt sind, mit dem Sekun
där-Versorgungsdruck zu beaufschlagen. Es kann dann eine ge
trennte Steuerung der Beaufschlagung von Verbrauchern mit dem
Primär-Versorgungsdruck und dem Sekundär-Versorgungsdruck
stattfinden, ohne dass die Notwendigkeit bestünde, den Versorgungskanal
des Ventilträgers in verschiedene Druckzonen zu
unterteilen.
Als Sekundär-Versorgungsdruck kann ein im Vergleich zum Pri
mär-Versorgungsdruck geringerer fluidischer Druck vorgesehen
sein, wobei es sich insbesondere auch um Unterdruck handeln
kann, so dass mit der Ventilanordnung nicht nur Überdruck,
sondern auch Vakuum gesteuert werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeich
nung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer ersten Bauform der erfin
dungsgemäßen Ventilanordnung in perspektivischer,
schematischer Darstellung und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Ventilanordnung im Be
reich einer Ventil-Funktionseinheit gemäß Schnitt
linie II-II aus Fig. 1.
Die in Fig. 1 partiell abgebildete Ventilanordnung 1 verfügt
über einen lineare Erstreckung aufweisenden länglichen Ven
tilträger 2. Beim Ausführungsbeispiel ist der Ventilträger 2
ein leistenförmiger, einstückiger Körper. Alternativ dazu
könnte er aber auch in mehrere Segmente unterteilt sein, die
in der Längsrichtung des Ventilträgers 2 aufeinanderfolgend
angeordnet und fest miteinander verbunden sind.
Der Ventilträger 2 hat beim Ausführungsbeispiel im Quer
schnitt gesehen eine rechteckförmige Außenkontur. Ein Ab
schnitt seiner Außenfläche bildet eine vorzugsweise eben aus
gebildete Bestückungsfläche 3, die in mehrere Bestückungs
plätze 4 unterteilt ist, die in der Längsrichtung 5 des Ven
tilträgers 2 aufeinanderfolgend angeordnet sind.
Benachbarte Bestückungsplätze 4 können unmittelbar aneinander
angrenzen oder mit einem gewissen Abstand zueinander angeord
net sein.
Im Innern des Ventilträgers 2 verläuft ein Versorgungskanal
6, dessen Längsverlauf mit der Längsrichtung 5 des Ventilträ
gers 2 zusammenfällt. In den Versorgungskanal 6 kann an einer
Einspeisestelle 7, vorzugsweise an einem Endbereich des Ven
tilträgers 2, ein unter einem bestimmten Versorgungsdruck
stehendes fluidisches Druckmedium eingespeist werden. Zur
besseren Unterscheidung sei der im Versorgungskanal 6 herr
schende Versorgungsdruck als Primär-Versorgungsdruck bezeich
net.
Der Versorgungskanal 6 passiert im Innern des Ventilträgers 2
sämtliche Bestückungsplätze 4, wobei er zu jedem Bestückungs
platz 4 mit einer Versorgungskanalmündung 8 ausmündet. Die
Versorgungskanalmündungen 8 können die Öffnungen von Abzweig
kanälen des Versorgungskanals 6 sein. Anstelle einer einzigen
Versorgungskanalmündung 8 können pro Bestückungsfläche 3 auch
mehrere Versorgungskanalmündungen 8 vorgesehen sein.
Die Bestückungsplätze 4 sind zur lösbaren Bestückung mit zur
Steuerung von Fluidströmen geeigneten Ventileinheiten 12 vor
gesehen. Beim Ausführungsbeispiel sind insgesamt drei Bestü
ckungsplätze 4 mit je einer derartigen Ventileinheit 12 be
stückt, wobei zwei davon der besseren Übersichtlichkeit wegen
nur strichpunktiert angedeutet sind.
Jede Ventileinheit 12 verfügt an der der Bestückungsfläche 3
zugewandten Unterseite über eine als Primär-
Versorgungsanschluss bezeichnete Öffnung, die mit der Versor
gungskanalmündung 8 des zugeordneten Bestückungsplatzes 4
fluchtet, so dass das Druckmedium aus dem Versorgungskanal 6
in die jeweilige Ventileinheit 12 eingespeist wird.
Jede Ventileinheit 12 enthält mindestens ein vorzugsweise
schieberartig ausgebildetes und in Fig. 1 nur schematisch an
gedeutetes Ventilglied 13. Dessen Schaltstellung ist zur ge
steuerten Verteilung des eingespeisten Druckmediums veränder
lich. Verfügen die Ventileinheiten 12 über eine 5/2-
Ventilfunktion oder eine 5/3-Ventilfunktion, kann durch Vor
gabe der Schaltstellung erreicht werden, dass das Druckmedium
innerhalb der Ventileinheit 12 zu wahlweise einem von zwei
Verbraucheranschlüssen der Ventileinheit 12 geführt wird, die
zur besseren Unterscheidung als Primär-Verbraucheranschlüsse
14a, 14b bezeichnet seien.
Die Primär-Verbraucheranschlüsse 14a, 14b befinden sich beim
Ausführungsbeispiel an der dem Bestückungsplatz 4 entgegengesetzten
Oberseite einer jeweiligen Ventileinheit 12. Sie kön
nen aber auch an der Unterseite vorgesehen sein und mit im
Ventilträger 2 verlaufenden weiterführenden Verbraucherkanä
len in Verbindung stehen, die zu einer Außenfläche des Ven
tilträgers 2 ausmünden.
An die Primär-Verbraucheranschlüsse 14a, 14b sind, je nach
Ausführungsform, unmittelbar oder am Ventilträger, nicht nä
her dargestellte Fluidleitungen anschließbar, die zu einem
Verbraucher führen, beispielsweise zu einem durch Fluidkraft
betätigbaren Aktuator. Vorzugsweise handelt es sich um einen
pneumatischen Aktuator, wobei das von den Ventileinheiten 12
gesteuerte Druckmedium ein pneumatisches Druckmedium ist.
Die Ventileinheiten 12 des Ausführungsbeispiels werden elekt
risch betätigt. Sie verfügen über elektrisch aktivierbare
Ventilantriebe 15, beispielsweise Magnetventile oder Piezo
ventile, über die eine vorgesteuerte Positionierung der Ven
tilglieder 13 erfolgen kann. Beim Ausführungsbeispiel sitzen
die Ventilantriebe 15 an einer Stirnseite der länglich ausge
bildeten Ventileinheiten 12 und stehen seitlich über den Ven
tilträger 2 über. Sie sind zweckmäßigerweise gemeinsam an ei
nen Signalverteiler 16 angeschlossen, der sich parallel zum
Ventilträger 2 erstreckt und über den die elektrischen Betä
tigungssignale zugeführt werden. Der Signalverteiler 16 kann
starr oder flexibel ausgebildet sein, es kann sich beispiels
weise auch um ein flexibles Kabel handeln.
Der Ventilträger 2 verfügt im Innern des Weiteren über zwei
Abfuhrkanäle 17a, 17b, die parallel zum Versorgungskanal 6
verlaufen und jeweils mit mindestens einer Abfuhrkanalmündung
18a, 18b zu jedem Bestückungsplatz 4 ausmünden. Anstelle
zweier Abfuhrkanäle 17a, 17b könnte auch nur ein Abfuhrkanal
vorgesehen sein.
Die Abfuhrkanalmündungen 18a, 18b kommunizieren mit zur bes
seren Unterscheidung als Primär-Auslassanschlüsse bezeichne
ten Öffnungen an der Unterseite einer jeweiligen Ventilein
heit 12 (nicht dargestellt) und dienen der Abfuhr von Druck
medium aus der betreffenden Ventileinheit 12. Beim Ausfüh
rungsbeispiel wird über die Abfuhrkanalmündungen 18a, 18b und
die mit diesen verbundenen Abfuhrkanäle 17a, 17b die von den
angeschlossenen Verbrauchern zurückströmende Abluft abge
führt.
Die Ventilanordnung 1 enthält zweckmäßigerweise auch noch ei
ne nicht näher dargestellte elektronische Steuereinrichtung,
die den Ventilantrieben 15 unter Vermittlung des zwischenge
schalteten Signalverteilers 16 die erforderlichen Betäti
gungssignale zuführt.
Eine wesentliche Besonderheit der Ventilanordnung 1 besteht
darin, dass einer - es könnten auch mehrere sein - der norma
lerweise zur Bestückung mit einer Ventileinheit 12 vorgesehe
nen Bestückungsplätze 4 stattdessen mit einer kombiniert flu
idisch-elektrischen Funktionseinheit 22 bestückt ist, die oh
ne Druckmedium aus dem Versorgungskanal 6 betrieben wird. Die
Funktionseinheit 22 sitzt auf dem betreffenden Bestückungs
platz 4, wobei sie die zu diesem offene Versorgungskanalmün
dung 8 gemäß Fig. 1 überdeckt und wobei gleichzeitig die ü
berdeckte Versorgungskanalmündung 8 fluiddicht verschlossen
ist, so dass ein Austritt von Druckmedium verhindert wird.
Grundsätzlich wäre es möglich, eine rein elektrische Funkti
onseinheit 22 an einem Bestückungsplatz 4 anzubringen, bei
spielsweise ein elektrisches Relais oder eine elektronische
Steuereinheit oder ein Drucksensor zur Erfassung des im Ver
sorgungskanal herrschenden Druckes. An dieser Stelle sei er
wähnt, dass unter dem verwendeten Begriff "elektrisch" auch
elektronische Ausführungsformen zu verstehen sind.
Möglich ist auch die Anbringung einer rein fluidischen Funk
tionseinheit, beispielsweise eine rein pneumatisch gesteuerte
Ventileinheit.
Die weitere Beschreibung soll sich allerdings an dem auch in
Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel orientieren, bei dem die
Funktionseinheit 22 eine elektro-fluidische Funktionseinheit
22 ist, wobei es sich genauer gesagt um eine elektrisch betä
tigbare Ventileinheit handelt, die zur besseren Unterschei
dung von den mit dem Druckmedium aus dem Versorgungskanal 6
betriebenen Ventileinheiten 12 als Ventil-Funktionseinheit 23
bezeichnet werden soll.
Die Ventil-Funktionseinheit 23 dient unmittelbar selbst der
fluiddichten Absperrung der von ihr überdeckten Versorgungskanalmündung
8. Hierzu ist in einer Öffnung 24 an der Unter
seite des Gehäuses 25 der Ventil-Funktionseinheit 23 ein aus
Material mit Dichteigenschaften bestehendes Dichtelement 26
gehalten, das die zugeordnete Versorgungskanalmündung 8 über
deckt und auch partiell in die Versorgungskanalmündung 8 ein
tauchen kann, wobei es sowohl mit dem Gehäuse 25 als auch mit
dem Ventilträger 2 in Dichtkontakt steht und folglich einen
Austritt von Druckmedium aus dem Versorgungskanal 6 durch die
Versorgungskanalmündung 8 hindurch verhindert. Das Dichtele
ment 26 ist beim Ausführungsbeispiel durch Reibschluss in der
Öffnung 24 gehalten und bildet eine Baueinheit mit der Ven
til-Funktionseinheit 23, so dass es bei der Installation oder
Deinstallation derselben automatisch an Ort und Stelle posi
tioniert oder entfernt wird.
Bei einer nicht näher dargestellten Ausführungsform wird der
fluiddichte Verschluss der betreffenden Versorgungskanalmün
dung 8 unmittelbar durch einen die Versorgungskanalmündung 8
überdeckenden Wandabschnitt des Gehäuses 25 der Ventil-
Funktionseinheit 23 bewirkt. Hier ist es zweckmäßig, zwischen
dem Gehäuse 25 und der die Versorgungskanalmündung 8 umgeben
den Fläche des Bestückungsplatzes 4 eine die Versorgungska
nalmündung 8 umschließende ringförmige Dichtung zu platzie
ren. Diese ist zweckmäßigerweise am Gehäuse 25 gehalten, wo
bei es sich auch um eine an das Gehäuse angeformte Dichtung
handeln kann.
Der die Versorgungskanalmündung 8 überdeckende Wandabschnitt
des Gehäuses 25 kann einen derartigen Verlauf haben, dass er
im Innern des Gehäuses 25 eine Kammer definiert, die zur Ver
sorgungskanalmündung 8 hin offen ist. Es ist also nicht not
wendigerweise erforderlich, wenngleich vorteilhaft, dass der
betreffende Wandabschnitt sich unmittelbar auf Höhe der Be
stückungsfläche 3 erstreckt.
Die Ventil-Funktionseinheit 23 wird wie gesagt nicht mit dem
Primär-Versorgungsdruck aus dem Versorgungskanal 6 betrieben,
sondern ist zur gesteuerten Verteilung eines Sekundär-
Versorgungsdruckes ausgelegt, der der Ventil-Funktionseinheit
23 unabhängig vom Versorgungskanal 6 auferlegt wird. Die Ven
til-Funktionseinheit 23 ist hierzu mit einem gesonderten Ver
sorgungsanschluss ausgestattet, der zur Unterscheidung von
den mit den Versorgungskanalmündungen 8 kommunizierenden Pri
mär-Versorgunganschlüssen der Ventileinheiten 12 als Sekun
där-Versorgungsanschluss 27 bezeichnet wird.
An den Sekundär-Versorgungsanschluss 27 ist beispielsweise
eine nicht näher dargestellte Fluidleitung anschließbar, über
die Druckmittel zugeführt werden kann, das unter dem erwähn
ten Sekundär-Versorgungsdruck steht. Bei Vakuum-Anwendungen
kann über den Sekundär-Versorgungsanschluss 27 auch eine
Luftabsaugung stattfinden.
Jedenfalls besteht auf diese Weise die Möglichkeit, die Ven
til-Funktionseinheit 23 unabhängig von den Ventileinheiten 12
mit einem zu verteilenden Druckmedium zu versorgen und dabei
insbesondere Sekundär-Versorgungsdrücke vorzusehen, die vom
Primär-Versorgungsdruck abweichen. Die Ventilanordnung 1 eröffnet
somit die Möglichkeit zur gesteuerten Verteilung un
terschiedlicher Versorgungsdrücke, ohne dass hierzu eine me
chanische Unterteilung des Versorgungskanals 6 in unter
schiedliche Druckzonen erforderlich wäre.
Der der Ventil-Funktionseinheit 23 zugeführte Sekundär-
Versorgungsdruck kann je nach Anwendungsfall größer oder
kleiner als der Primär-Versorgungsdruck sein. Insbesondere
kann es sich dabei auch um einen Unterdruck handeln, um mit
der Ventil-Funktionseinheit 23 Vakuum-Anwendungen zu steuern.
Die Ventil-Funktionseinheit 23 verfügt des Weiteren über min
destens einen Sekundär-Verbraucheranschluss 28, an den über
eine weiterführende, nicht näher dargestellte Fluidleitung
ein anzusteuernder Verbraucher angeschlossen werden kann,
beispielsweise ein Arbeitszylinder oder sonstiger Aktuator.
Die Ventil-Funktionseinheit 23 ist mit ihrem Gehäuse 25 am
zugeordneten Bestückungsplatz 4 montiert und beispielsweise
durch nicht näher dargestellte Schrauben befestigt. An einer
Stirnseite ist ein Ventilantrieb 15' angesetzt, dessen Aufbau
prinzipiell demjenigen der Ventilantriebe 15 der Ventilein
heiten 12 entspricht, so dass auf weitere Ausführungen an
dieser Stelle verzichtet wird. Er sitzt an der gleichen
Längsseite des Ventilträgers 2, so dass er wie die konventio
nellen Ventileinheiten 12 an den gleichen Signalverteiler 16
und somit die gleiche elektrische Verkettung angeschlossen
werden kann. Es bedarf somit in elektrischer Hinsicht keiner
gesonderten Ansteuerungsmaßnahmen für die Funktionseinheit
22.
Im Gehäuse 25 befindet sich ein beim Ausführungsbeispiel zwi
schen zwei Schaltstellungen umschaltbares Ventilglied 13',
das schieberartig ausgebildet ist und in an sich bekannter
Weise über in Längsrichtung abwechselnde Abschnitte größeren
und kleineren Durchmessers verfügt. Das Ventilglied 13' sitzt
in einer Aufnahme 32 und kooperiert mit gehäusefesten Steuer
flächen 33, die es konzentrisch umschließen und die bei
spielsweise von Dichtungseinheiten gebildet sind.
Die Ausgestaltung des Ventilgliedes 13' und die Anordnung der
Steuerflächen 33 ist derart aufeinander abgestimmt, dass sich
mit der beispielsgemäßen Ventil-Funktionseinheit 23 eine 3/2-
Ventilfunktion realisieren lässt.
In diesem Zusammenhang kommunizieren sowohl der Sekundär-
Versorgungsanschluss 27 als auch der Sekundär-Verbraucher
anschluss 28 an axial beabstandeten Stellen mit der Aufnahme
32, und in dem Gehäuse 25 sind des Weiteren zwei Sekundär-
Auslassanschlüsse 34a, 34b vorgesehen, die ebenfalls einer
seits mit der Aufnahme 32 kommunizieren und die andererseits
an der Unterseite 35 des Gehäuses 25 ausmünden, wo sie mit je
einer Abluftkanalmündung 18a, 18b fluchten und fluidisch ver
bunden sind.
In der unterhalb der Mittellinie 36 dargestellten ersten
Schaltstellung des Ventilgliedes 13' ist der Sekundär-
Versorgungsanschluss 27 abgesperrt, und es liegt gleichzeitig
eine Verbindung zwischen dem Sekundär-Verbraucheranschluss 28
und dem einen Sekundär-Auslassanschluss 34a vor, so dass der
angeschlossene Verbraucher entlüftet wird. In der oberhalb
der Mittellinie 36 abgebildeten zweiten Schaltstellung des
Ventilgliedes 13' liegt über die Aufnahme 32 hinweg eine flu
idische Verbindung zwischen dem Sekundär-Versorgungsanschluss
27 und dem Sekundär-Verbraucheranschluss 28 vor, so dass
letzterer mit dem Sekundär-Versorgungsdruck beaufschlagt
wird, wobei gleichzeitig der Sekundär-Auslassanschluss 34a
abgetrennt ist.
Der oben erwähnte zweite Sekundär-Auslassanschluss 34b wird
für diese Ventilfunktion nicht benötigt, wobei das Ventil
glied 13' so ausgebildet ist, dass dieser zweite Sekundär-
Auslassanschluss 34b in jeder Schaltstellung von den anderen
Anschlüssen abgesperrt ist. Auf diese Weise ist auch gewähr
leistet, dass von den anderen Ventileinheiten 12 und eventu
ellen weiteren Funktionseinheiten 22 über den zugeordneten
Abfuhrkanal 17b abgeführtes Druckmedium nicht unkontrolliert
ins Freie strömt.
Die Funktionseinheiten 22, 23 sind also so ausgebildet, dass
sie auch die am zugeordneten Bestückungsplatz 4 vorgesehenen
Abluftkanalmündungen 18a, 18b überdecken, wobei je nach Typ
der Funktionseinheit 22 vorgesehen werden kann, dass die Ab
luftkanalmündungen 18a, 18b fluiddicht abgesperrt werden oder
zumindest teilweise für den Betrieb der Funktionseinheit ver
wendet werden.
Der Sekundär-Versorgungsanschluss 27 und der Sekundär-
Verbraucheranschluss 28 befinden sich beim Ausführungsbei
spiel an der Oberseite der Funktionseinheit 22. Allerdings
wäre es prinzipiell auch möglich, diese Anschlüsse an der zum
Ventilträger 2 weisenden Unterseite vorzusehen, so dass sie
mit im Ventilträger 2 verlaufenden weiterführenden Sekundär
kanälen in Verbindung stehen, die beispielsweise auch den
konventionellen Ventileinheiten 12 zur Weiterführung der Pri
mär-Verbraucheranschlüsse 14a, 14b in der oben geschilderten
Weise zur Verfügung stehen.
Ein Vorteil der beispielsgemäßen Ventilanordnung besteht dar
in, dass der Anwender dem Möglichkeit hat, punktuell andere
Versorgungsdrücke zu schalten als standardmäßig vorgesehen.
Das Gesamtsystem bleibt dabei hinsichtlich der elektrischen
und fluidtechnischen Verkettung unverändert, so dass auch
nachträgliche Umbauten problemlos stattfinden können.
Claims (14)
1. Ventilanordnung, mit einem Ventilträger (2), der mehrere
aufeinanderfolgend angeordnete Bestückungsplätze (4) auf
weist, zu denen jeweils mit je mindestens einer Versorgungs
kanalmündung (8) ein im Ventilträger (2) verlaufender Versor
gungskanal (6) ausmündet und die mit Ventileinheiten (12)
bestückbar sind, die über den Versorgungskanal (6) mit unter
einem Primär-Versorungsdruck stehendem Druckmedium zur ge
steuerten Verteilung an angeschlossene Verbraucher gespeist
werden, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Bestü
ckungsplatz (4) des Ventilträgers (2) unter Überdeckung der
an diesem vorgesehenen mindestens einen Versorgungskanalmün
dung (8) mit einer fluidischen und/oder elektrischen Funkti
onseinheit (22) bestückt ist, die für einen Betrieb ohne das
über den Versorgungskanal (6) zugeführte Druckmedium ausge
legt ist, wobei die überdeckte mindestens eine Versorgungska
nalmündung (8) fluiddicht verschlossen ist.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der fluiddichte Verschluss der betreffenden Versorgungs
kanalmündung (8) unmittelbar durch die angesetzte Funktions
einheit (22) selbst erfolgt.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der fluiddichte Verschluss der betreffenden Versorgungs
kanalmündung (8) durch das Gehäuse (25) der angesetzten Funk
tionseinheit (22) bewirkt wird.
4. Ventilanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der fluiddichte Verschluss der betreffenden Versorgungs
kanalmündung (8) durch ein am Gehäuse (25) der Funktionsein
heit (22) fixiertes Dichtelement (26) bewirkt wird.
5. Ventilanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (26) in einer Öffnung (24) an der Un
terseite der angesetzten Funktionseinheit (22) sitzt.
6. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass mindestens eine Funktionseinheit
(22) einen Sekundär-Versorgungsanschluss (27) zur vom Versor
gungskanal (6) des Ventilträgers (2) unabhängigen Beaufschla
gung mit einem Sekundär-Versorgungsdruck aufweist.
7. Ventilanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sekundär-Versorgungsdruck vom Primär-
Versorgungsdruck im Versorgungskanal (6) des Ventilträgers
(2) abweicht.
8. Ventilanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sekundär-Versorgungsdruck geringer ist als der Pri
mär-Versorgungsdruck und insbesondere ein Unterdruck ist.
9. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, dass mindestens eine Funktionseinheit
(22) von einer insbesondere elektrisch aktivierbaren Ventil-
Funktionseinheit (23) gebildet ist, mit der sich die unter
dem Sekundär-Versorgungsdruck stehende Fluidströmung zwischen
dem Sekundär-Versorgungsanschluss (27) und einem Sekundär-
Verbraucheranschluss (28) der Ventil-Funktionseinheit (23)
steuern lässt.
10. Ventilanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sekundär-Versorgungsanschluss (27) und der Sekundär-
Verbraucheranschluss (28) auf der dem Ventilträger (2) entge
gengesetzten Oberseite der Ventil-Funktionseinheit (23) vor
gesehen ist.
11. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, dass an jedem Bestückungsplatz (4) min
destens eine Abfuhrkanalmündung (18a, 18b) eines zur Abfuhr
von Druckmedium aus der zugeordneten Ventileinheit (12) die
nenden Abfuhrkanals (17a, 17b) des Ventilträgers (2) ausmün
det, die von einer angesetzten Funktionseinheit (22) eben
falls überdeckt wird.
12. Ventilanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, dass mindestens eine Funktionseinheit (22) einen Sekun
där-Auslassanschluss (34a) aufweist, der mit der zugeordneten
Abfuhrkanalmündung (18a) zur Abfuhr von Druckmedium aus der
Funktionseinheit (22) in Fluidverbindung steht.
13. Ventilanordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, dass mindestens eine Abluftkanalmündung (18a,
18b) durch die angesetzte Funktionseinheit fluiddicht abge
sperrt ist.
14. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, ge
kennzeichnet durch einen an sämtliche Ventileinheiten (12)
und Funktionseinheiten (22) gemeinsam angeschlossenen Signal
verteiler (16) für elektrische Betätigungssignale.
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