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Die
Erfindung betrifft ein Bauteil mit mindestens einem Fluidkanal,
insbesondere als Bestandteil eines Ventils, mit einem Grundkörper, der
eine eine gummielastische Dichtung tragende erste Außenfläche aufweist
und in dem mindestens einen einenends zu der ersten Außenfläche ausmündender Fluidkanal
ausgebildet ist, der einen sich ausgehend von der ersten Außenfläche in den
Grundkörper
hinein erstreckenden äußeren Kanalabschnitt
sowie einen beabstandet zu der ersten Außenfläche quer von dem äußeren Kanalabschnitt
abgehenden Kanal-Querabschnitt
aufweist, wobei von dem äußeren Kanalabschnitt
in entgegengesetzter Richtung wie der Kanal-Querabschnitt ein mit
dem Kanal-Querabschnitt fluchtender, zur Herstellung des Kanal-Querabschnittes
eingebrachter Herstellungskanal abgeht, der zu einer abweichend
von der ersten Außenfläche orientierten
zweiten Außenfläche des
Grundkörpers ausmündet und
in dem ein abdichtender Verschlusskörper sitzt.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines mindestens
einen Fluidkanal aufweisenden und im übrigen gemäß den vorstehenden Merkmalen
ausgebildeten Bauteils.
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Aus
der
DE 101 15 913
A1 ist ein Mehrwegeventil bekannt, dessen Ventilgehäuse einen
ein Ventilglied aufnehmenden Gehäusehauptkörper aufweist,
an den stirnseitig jeweils ein Gehäusedeckel angesetzt ist. Einer
der Gehäusedeckel
fungiert als Träger
für eine
Vorsteuerventileinheit und ist von mindestens einem Fluidkanal durchsetzt,
der eine Verbindung zwischen dem Gehäusehauptkörper und der Vorsteuerventileinheit
herstellt. Der Gehäusedeckel besteht
aus einem Grundkörper,
der an der dem Gehäusehauptkörper zugewandten
ersten Außenfläche eine
mit dem Gehäusehauptkörper in
Dichtkontakt stehende Dichtung trägt. Der erwähnte Fluidkanal besitzt einen
abgewinkelten Verlauf mit einem von der ersten Außenfläche ausgehenden äußeren Kanalabschnitt
und einem sich mit rechtwinkeligem Verlauf daran anschließenden Kanal-Querabschnitt.
Der Kanal-Querabschnitt
wird dadurch hergestellt, dass man ausgehend von einer zu der ersten
Außenfläche rechtwinkeligen
zweiten Außenfläche eine
sacklochartige Vertiefung in den Grundkörper einbringt, die den äußeren Kanalabschnitt
schneidet, wonach man den zwischen dem äußeren Kanalabschnitt und der
zweiten Außenfläche verlaufenden
Längenabschnitt
der sacklochartigen Vertiefung mittels eines Verschlusskörpers dicht
verschließt.
Bei dem Verschlusskörper
handelt es sich in der Regel um eine aus Metall bestehende Kugel,
die in den als Herstellungskanal bezeichenbaren Längenabschnitt
der sacklochartigen Vertiefung dicht eingepresst wird. Alternativ
kann es sich um ein Kunst stoffbauteil handeln, das durch Ultraschall
mit dem Gehäuse
verbunden wird und somit den Kanal abdichtet. Ersichtlich ist die
Herstellung des den Fluidkanal aufweisenden Bauteils relativ aufwendig.
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Die
DE 44 09 667 C1 beschreibt
eine Wegeventilanordnung, bei der zwischen ein Ventil und eine Grundplatte
eine oder mehrere Dichtungen eingelegt sind. Die Dichtungen sind
ausgebildet, um mehrere Fluidkanäle
zusammenzufassen, so dass durch Umlegen einer Dichtung eine Änderung
der Ventilfunktion hervorgerufen werden kann.
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Die
DE 10 2007 019 240
A1 offenbart ein elektrohydraulisches Schaltmodul eines
Verbrennungsmotors, bei dem ein Schaltmodul und ein Steuergehäuse durch
ein dazwischen angeordnetes Zwischengehäuse fluidisch verbunden sind.
Das Zwischengehäuse
ist von Fluidkanälen
durchsetzt. Um die Mündungen
der Fluidkanäle
herum sind Dichtungen an dem Zwischengehäuse angebracht. Die auf der
gleichen Seite des Zwischengehäuses
liegenden Dichtungen sind zu einem integrierten Bauteil zusammengefasst
und können
durch vorheriges Einlegen in eine Gießform an dem Zwischengehäuse fixiert
werden, wenn dieses durch Spritzgießen hergestellt wird.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen zu schaffen, die eine
einfachere und kostengünstigere
Herstellung des eingangs definierten Bauteils ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Bauteil der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
dass die Dichtung, der Verschlusskörper und eine den Verschlusskörper durch
einen Verbindungskanal des Grundkörpers hindurch mit der Dichtung
verbindende Materialbrücke
zu einem aus dem gleichen gummielastischen Material bestehenden
einstückigen
Multifunktionskörper
zusammengefasst sind, wobei der Verschlusskörper pfropfartig in dem Herstellungskanal
sitzt.
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Ebenfalls
gelöst
wird die Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art,
indem man durch Vulkanisieren oder Spritzgießen einen aus gummielastischem
Material bestehenden einstückigen
Multifunktionskörper
herstellt und unmittelbar bei seiner Herstellung derart an den Grundkörper anformt,
dass er sowohl die Dichtung bildet als auch den über eine Materialbrücke daran
angeordneten und pfropfartig in den Herstellungskanal hineinragenden
Verschlusskörper.
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In
Abkehr vom Stand der Technik sind somit die Dichtung und der Verschlusskörper als
aus einem Stück
bestehende Baueinheit ausgebildet. Der Verschlusskörper besteht
somit wie die Dichtung aus einem gummielastischen Material und sitzt
unter Dichtkontakt nach Art eines Pfropfes in dem Herstellungskanal.
Eine Materialbrücke
sorgt für
die Verbindung zwischen der Dichtung und dem Verschlusskörper, woraus
ein aus einheitlichem Material bestehender einstückiger Multifunktionskörper resultiert,
der an der ersten Außenfläche eine
Dichtfunktion und in dem Herstellungskanal eine Verschlussfunktion
ausübt.
Die einstückige
Ausbildung des Multifunktionskörpers
hat den Vorteil, dass sich die beim Stand der Technik erforderliche
gesonderte Handhabung individueller Dichtungskörper und Verschlusskörper erübrigt. Ist
vorgesehen, dass der Multifunktionskörper durch Vulkanisieren oder
Spritzgießen
hergestellt und unmittelbar bei dieser Herstellung an dem Grundkörper angeformt
wird, erspart man sich darüber
hinaus eine umständliche
Montage und kann das Bauteil zeit- und kostensparend im Rahmen eines Zwei-Komponenten- Herstellungsverfahrens
fertigen. Hierbei ist es von Vorteil, wenn der Gehäusekörper als
spritzgegossenes Kunststoffteil hergestellt wird. Eine Metallausführung wäre jedoch
ebenfalls möglich.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Damit
der Verschlusskörper
sicher an Ort und Stelle verankert bleibt und auch unter ungünstigen
Bedingungen nicht in den Fluidkanal abwandern kann, empfiehlt es
sich, an der äußeren Stirnseite des
Verschlusskörpers
einen in eine Vertiefung der zweiten Außenfläche eingreifenden Haltevorsprung anzuformen.
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Für den Verbindungskanal
empfiehlt sich aus Gründen
einer einfachen Herstellbarkeit ein zu dem äußeren Kanalabschnitt des Fluidkanals
paralleler Verlauf.
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Der
Verbindungskanal kann prinzipiell ein bezüglich dem äußeren Kanalabschnitt gesonderter Kanal
sein. Besonders zweckmäßig wird
allerdings eine Ausführungsform
eingeschätzt,
bei der der Verbindungskanal unmittelbar von dem äußeren Kanalabschnitt
gebildet ist, so dass sich die Materialbrücke in dem äußeren Kanalabschnitt erstreckt,
wobei der Querschnitt der Materialbrücke geringer ist als derjenige
des äußeren Kanalabschnittes,
um den gewünschten
Fluiddurchtritt zu gewährlei sten.
Beim Spritzgießen
oder Vulkanisieren lässt
sich diese Gestaltung sehr einfach dadurch realisieren, dass man während des
Anformungsprozesses einen Formkern in den äußeren Kanalabschnitt einsetzt,
der den für die
spätere
Fluidströmung
benötigten
Querschnitt belegt und der nach der Formgebung wieder entfernt wird.
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Der
Grundkörper
kann ohne weiteres mehrere Fluidkanäle aufweisen, denen jeweils
ein Herstellungskanal zugeordnet ist, in dem ein zu dem Multifunktionsteil
gehörender
Verschlusskörper
sitzt, der über
eine eigene Materialbrücke
mit der Dichtung verbunden ist. Mit anderen Worten können von
ein und derselben an der ersten Außenfläche angeordneten Dichtung mehrere
jeweils mindestens einen Verschlusskörper tragende Materialbrücken abgehen.
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Es
ist auch eine Bauform möglich,
bei der mindestens eine Materialbrücke gleichzeitig mehrere Verschlusskörper trägt. Hierbei
ist es besonders vorteilhaft, wenn von der Materialbrücke oder
dem Verschlusskörper
mindestens eine weitere Materialbrücke abgeht, die dann mit Abstand
zu dem Verschlusskörper
einen weiteren Verschlusskörper
trägt.
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Das
Bauteil eignet sich entsprechend der jeweils gewählten konkreten Formgebung
für beliebige Anwendung
auf Gebieten der Pneumatik oder Hydraulik. Besonders vorteilhaft
ist eine Ausgestaltung als Gehäusedeckel
eines zur Steuerung von Fluidströmen
dienenden Ventils. Hierbei bietet es sich insbesondere als Zwischenglied
zwischen einem Gehäusehauptkörper und
einer Vorsteuerventileinheit eines elektrisch betätigbaren
Ventils an.
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Wird
der Multifunktionskörper
direkt durch Spritzgießen
oder Vulkanisieren am Grundkörper ausgebildet,
erfolgt die Zufuhr des fließfähigen Materials
zweckmäßigerweise über die
erste Außenfläche hinweg,
so dass das Material ausgehend von der ersten Außenfläche durch den Verbindungskanal
in den sich anschließenden
Herstellungskanal eintritt. Damit kann dem Umstand Rechnung getragen
werden, dass zur Bildung der Dichtung ein größeres Materialvolumen benötigt wird
als zur Bildung des Verschlusskörpers.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 eine
teilweise im Längsschnitt
dargestellte Ventilanordnung, die ein mit einer bevorzugten Bauform
des erfindungsgemäßen Bauteils
ausgestattetes Ventil aufweist, wobei das genannte Bauteil in dem strichpunktiert
umrandeten Ausschnitt II ersichtlich ist,
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2 eine
Einzeldarstellung des in 1 in dem Ausschnitt II abgebildeten
erfindungsgemäßen Bauteils
in einer perspektivischen Ansicht mit Blick auf die mit einer Dichtung
ausgestattete erste Außenfläche,
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3 das
Bauteil aus 2 im Querschnitt gemäß Schnittlinie
III-III aus 2, 4 und 5,
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4 einen
Längsschnitt
durch das Bauteil gemäß Schnittlinie
IV-IV aus 3, und
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5 einen
Längsschnitt
durch das Bauteil gemäß Schnittlinie
V-V aus 3.
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Die 1 zeigt
in Seitenansicht eine Ventilanordnung 1 mit einer Verteilerplatte 2 und
einem darauf montiertem, elektrisch betätigbaren Ventil 3.
Das Ventil 3 ist ein vorgesteuertes Mehrwegeventil mit
einer Hauptstufe 4 und einer stirnseitig daran angebauten,
elektrisch betätigbaren
Vorsteuerventileinheit 5.
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Die
Hauptstufe 4 verfügt über ein
Ventilgehäuse 6 mit
einem länglichen
Gehäusehauptkörper 7 und
zwei stirnseitig daran angebauten, ersten und zweiten Gehäusedeckeln 8, 9.
Während
der zweite Gehäusedeckel 9 ausschließlich als
Abschlussdeckel fungiert, bildet der erste Gehäusedeckel 8 ein Zwischenglied
zwischen dem Gehäusehauptkörper 7 und
der Vorsteuerventileinheit 5, wobei letztere an dem ersten
Gehäusedeckel 8 befestigt
ist.
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Im
Inneren des Ventilgehäuses 6 erstreckt sich
ein axial bewegliches, bevorzugt kolbenartig ausgebildetes Ventilglied 12,
dem an beiden Stirnseiten jeweils ein Antriebskolben 13a, 13b vorgelagert ist,
der an der dem Ventilglied 12 abgewandten Seite eine Antriebskammer 14a, 14b begrenzt.
In jede Antriebskammer 14a, 14b mündet ein
eigener Antriebskanal 15a, 15b, der nur strichpunktiert
angedeutet ist, da er außerhalb
der Schnittebene verläuft.
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Die
beiden Antriebskanäle 15a, 15b kommunizieren
mit je einem von zwei elektrisch betätigbaren Vorsteuerventilen 16a, 16b der
Vorsteuerventileinheit 5 und können entsprechend dem Aktivierungszustand
des jeweils zugeordneten Vorsteuerventils 16a, 16b mit
Fluid beaufschlagt oder entlüftet
werden. Auf diese Weise lässt
sich die Fluidbeaufschlagung der beiden Antriebskolben 13a, 13b steuern, um
das Ventilglied 12 gemäß Doppelpfeil 17 in
die gewünschte
Schaltstellung zu verlagern.
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Das
Ventilglied 12 ist linear beweglich in einer Steuerkammer 18 des
Ventilgehäuses 6 angeordnet,
in die mit axialem Abstand zueinander mehrere Ventilkanäle 22 seitlich
einmünden,
die andernends zu einer Grundfläche 23 des
Ventilgehäuses 6 ausmünden und
mit an der gegenüberliegenden
Fläche
der Verteilerplatte 2 ausmündenden Verteilerplattenkanälen 24 kommunizieren.
Letztere umfassen einen mit einer Druckquelle verbindbaren Speisekanal 24a,
zwei mit der Atmosphäre
verbundenen Entlastungskanäle 24b, 24c und
zwei mit einem anzusteuernden Verbraucher verbindbare Arbeitskanäle 24d, 24e.
Durch Veränderung
der Schaltstellung des Ventilgliedes 12 lassen sich die
beiden Arbeitskanäle 24d, 24e abwechselnd
mit dem Speisekanal 24a verbinden, wobei der jeweils andere
Arbeitskanal dann gleichzeitig mit einem der beiden Entlastungskanäle 24b, 24c verbunden
ist.
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Die
Ventilanordnung 1 lässt
sich prinzipiell auch derart betreiben, dass die Kanäle 24b, 24c als Speisekanäle und der
Kanal 24a als Entlastungskanal genutzt werden bzw. wird.
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Das
Ventilglied 12 arbeitet zur Steuerung der Fluidströme mit in
der Steuerkammer 18 mit axialem Abstand zueinander angeordneten
ringförmigen Dichtungen 21 zusammen,
von denen es umschlossen ist.
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Die
beiden Antriebskanäle 15a, 15b durchsetzen
den ersten Gehäusedeckel 8 und
führen
zum Ausgang je eines der beiden Vorsteuerventile 16a, 16b.
Darüber
hinaus ist der erste Gehäusedeckel 8 von
einem Vorsteuer-Speisekanal 25 durchsetzt, der die Eingänge der
beiden Vorsteuerventile 16a, 16b mit Druckmedium
versorgt. Das Druckmedium stammt exemplarisch aus demjenigen Ventilkanal 22, der
mit dem Speisekanal 24a verbunden ist.
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Von
jedem Vorsteuerventil 16a, 16b geht außerdem ein
eigener Vorsteuer-Entlastungskanal 26 aus, über das
aus den Antriebskammern 14a, 14b zurückströmende Fluid
abgeführt
wird. In 1 ist nur ein solcher Vorsteuer-Entlastungskanal 26 angedeutet,
der andere liegt oberhalb der Zeichenebene. Die Vorsteuer-Entlastungskanäle 26 durchsetzen den
ersten Gehäusedeckel 8,
um sich mit einem Endabschnitt 27 im Gehäusehauptkörper 7 fortzusetzen und
an dessen Grundfläche 23 auszumünden. Dort kommunizieren
die Vorsteuer-Entlastungskanäle 26 gemeinsam
mit einem in der Verteilerplatte 2 verlaufenden Abführkanal 28.
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Der
erste Gehäusedeckel 8 definiert
das erfindungsgemäße, mit
mindestens einem Fluidkanal versehene Bauteil. Die in ihm verlaufenden
Längenabschnitte
der beiden ihn durchsetzenden Vorsteuer-Entlastungskanäle 26 seien
im folgenden als erster Fluidkanal 32 und zweiter Fluidkanal 33 bezeichnet.
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Der
erste Gehäusedeckel 8,
also das erfindungsgemäße Bauteil,
verfügt über einen
exemplarisch blockförmigen
Grundkörper 34,
der prinzipiell aus Metall bestehen kann, vorzugsweise aber aus
einem Kunststoffmaterial besteht. Er ist insbesondere durch Spritzgießen gefertigt.
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Der
Grundkörper 34 besitzt
eine dem Gehäusehauptkörper 7 zugewandte
und folglich in der axialen Richtung des Ventils 3 orientierte
erste Außenfläche 35.
An ihr ist eine aus einem gummielastischen Material bestehende Dichtung 37 angeordnet,
die mit der zugewandten Stirnfläche
des Gehäusehauptkörpers 7 in
Dichtkontakt steht. Wie der 2 zu entnehmen
ist, setzt sich die Dichtung 37 aus mehreren miteinander
verbundenen Strängen
zusammen, so dass sich eine maskenartige Struktur ergibt. Die Dichtung 35 ist
so geformt, dass sie die an der ersten Außenfläche 35 vorhandenen
Mündungen
der den Grundkörper 34 durchsetzenden,
zur Fluidführung dienenden
Kanäle 15a, 15b, 25, 32, 33 umrahmt.
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Während die
beiden Antriebskanäle 15a, 15b und
der Vorsteuer-Speisekanal 25 den
Grundkörper 34 geradlinig
zwischen der ersten Außenfläche 35 und
der entgegengesetzten Rückfläche 38 durchsetzen,
verfügen
der erste und zweite Fluidkanal 32, 33 innerhalb
des Grundkörpers 34 über jeweils
einen zweifach abgewinkelten Längsverlauf.
In beiden Fällen
geht von der an der ersten Außenfläche 35 angeordneten
Kanalmündung 42a, 42b ein sich
in axialer Richtung und mithin rechtwinkelig zu der ersten Außenfläche 35 erstreckender äußerer Kanalabschnitt 43a, 43b ab,
an den sich mit axialem Abstand zu der ersten Außenfläche 35 innerhalb des Grundkörpers 34 ein
quer und insbesondere rechtwinkelig abgehender Kanal-Querabschnitt 44a, 44b anschließt. Dieser
wiederum geht in einen hinteren Kanalabschnitt 45a, 45b über, der
sich wiederum axial erstreckt und zu der Rückfläche 38 ausmündet, um sich
in der Vorsteuer-Ventileinheit 5 fortzusetzen.
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Die
erste Außenfläche 35 und
die Rückfläche 38 verlaufen
in zueinander parallelen Ebenen, wobei die dazu rechtwinkelige Hauptachse 46 mit
der Längsachse
des Ventils 3 zusammenfällt
und die erwähnte
axiale Richtung definiert.
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Der
gesamte Kanalverlauf der beiden Fluidkanäle 32, 33 innerhalb
des Grundkörpers 34 erstreckt
sich zweckmäßigerweise
jeweils in einer zur ersten Außenfläche 35 rechtwinkeligen
Ebene. Die beiden Ebenen entsprechen den Schnittebenen IV-IV und
V-V.
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An
die erste Außenfläche 35 schließt sich eine
zweite Außenfläche 36 des
Grundkörpers 34 an, die
abweichend von der ersten Außenfläche 35 orientiert
ist und bevorzugt im rechten Winkel zur der ersten Außenfläche 35 verläuft. Sie
ist von der bezüglich der
Hauptachse 46 radial nach außen orientierten äußeren Seitenfläche des
Grundkörpers 34 gebildet und
erstreckt sich zwischen der ersten Außenfläche 35 und der Rückfläche 38.
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Mit
Bezug zur Hauptachse 46 auf gleicher axialer Höhe mit dem
Kanal-Querabschnitt 44a, 44b geht von jedem äußeren Kanalabschnitt 43a, 43b innerhalb
des Grundkörpers 34 ein
zu der zweiten Außenfläche 36 ausmündender
Kanal ab, der aufgrund seines Verwendungszweckes als Herstellungskanal 47a, 47b bezeichnet
sei. Er fluchtet mit dem zugeordneten Kanal-Querabschnitt 44a, 44b und
verläuft
vorzugsweise koaxial zu diesem. Ausgehend vom äußeren Kanalabschnitt 43a, 43b erstrecken
sich der Kanal-Querabschnitt 44a, 44b und der
zugehörige
Herstellungskanal 47a, 47b in einander entgegengesetzte
Richtungen. Der Herstellungskanal 47a, 47b mündet zur
zweiten Außenfläche 36 aus,
bezüglich
der er zweckmäßigerweise
senkrecht verläuft.
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Der
Herstellungskanal 47a, 47b wird benötigt, um
den zugeordneten Kanal-Querabschnitt 44a, 44b herzustellen.
Bei der Fer tigung des Grundkörpers 34 wird
ausgehend von der zweiten Außenfläche 36 eine
sacklochartige Vertiefung 48a, 48b hergestellt,
die den äußeren Kanalabschnitt 43a, 43b rechtwinkelig
schneidet und deren sich zwischen dem äußeren Kanalabschnitt 43a, 43b und
der zweiten Außenfläche 36 verlaufender
Längenabschnitt den
Herstellungskanal 47a, 47b definiert. Dieser wird anschließend durch
einen in ihn eingesetzten Verschlusskörper 52a, 52b dicht
verschlossen. Auf diese Weise lässt
sich der abgewinkelte Verlauf zwischen dem äußeren Kanalabschnitt 43a, 43b und
dem sich anschließenden
Kanal-Querabschnitt 44a, 44b realisieren.
Der Herstellungskanal 47a, 47b wird nur zur Herstellung
des Kanal-Querabschnittes 44a, 44b benötigt und
wird daher anschließend
durch den Verschlusskörper 52a, 52b dicht
verschlossen.
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Der
Verschlusskörper 52a, 52b besteht
aus dem gleichen gummielastischen Material wie die Dichtung 37. Über eine
ebenfalls aus dem gleichen gummielastischen Material bestehende
Materialbrücke 53 ist
der im Herstellungskanal 47a des ersten Fluidkanals 32 sitzende
Verschlusskörper 52a mit der
Dichtung 37 verbunden, wobei die Dichtung 37, die
Materialbrücke 53 und
der daran angeordnete Verschlusskörper 52a einstückig miteinander
ausgebildet sind und einen gemeinschaftlichen Multifunktionskörper 54 bilden.
Die Mehrfachfunktion des Multifunktionskörpers 54 resultiert
in zum einen der Funktion als Dichtung 37 und zum anderen
der Funktion als Verschlusskörper 52a.
Der Verschlusskörper 52a sitzt
hierbei pfropfartig in dem Herstellungskanal 47a.
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Die
Materialbrücke 53 überbrückt den
Abstand zwischen der an der ersten Außenfläche 35 angeordneten
Dichtung 37 und dem mit Abstand dazu im Innern des Grundkörpers 34 angeordneten
Verschlusskörper 52a.
Sie erstreckt sich hierbei durch einen Verbindungskanal 55 hindurch,
der in dem Grundkörper 34 ausgebildet
ist und sich zwischen der ersten Außenfläche 35 und dem Herstellungskanal 47a des
ersten Fluidkanals 32 erstreckt.
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Der
andere Verschlusskörper 52b sitzt
ebenfalls nach Art eines Pfropfes im Herstellungskanal 47b des
zweiten Fluidkanals 33 und sorgt in gleicher Weise für eine fluiddichte
Absperrung des zweiten Fluidkanals 33 wie dies durch den
anderen Verschlusskörper 52a in
Bezug auf den ersten Fluidkanal 32 geschieht.
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Es
wäre prinzipiell
möglich,
den dem zweiten Fluidkanal 33 zugeordneten Verschlusskörper 52b über eine
eigene Materialbrücke 53 unabhängig vom anderen
Verschlusskörper 52b mit
der Dichtung 37 zu verbinden. Bevorzugt liegt jedoch keine
direkte Verbindung zu der Dichtung 37 vor. Stattdessen
ist dieser Verschlusskörper 52b über eine
weitere Materialbrücke 56 mit
dem Verschlusskörper 52a des
ersten Fluidkanals 32 verbunden oder mit der diesen Verschlusskörper 52a mit
der Dichtung 37 verbindenden Materialbrücke 53.
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Hierbei
ist es von Vorteil, wenn auch der den zweiten Fluidkanal 33 verschließende Verschlusskörpers 52b und
die diesen tragende weitere Materialbrücke 56 einstückige Komponenten
des Multifunktionskörpers 54 sind.
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Beide
Herstellungskanäle 47a, 47b münden zweckmäßigerweise
an der zweiten Außenfläche 36 aus,
zweckmäßigerweise
in unmittelbarer Nachbarschaft. Die weitere Materialbrücke 56 erstreckt
sich hierbei insbesondere in einer die äußeren Mündungen der beiden Herstellungskanäle 47a, 47b miteinander
verbindenden Verbindungsnut 57, die in die zweite Außenfläche 36 eingelassen
ist. Auf diese Weise ist eine Gestaltung möglich, bei der die beiden Verschlusskörper 52a, 52b und
die weitere Materialbrücke 56 flächenbündig mit
der zweiten Außenfläche 36 verlaufen
und jedenfalls nicht über
diese zweite Außenfläche 36 vorstehen.
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Der
Verbindungskanal 55 verläuft zweckmäßigerweise parallel zum äußeren Kanalabschnitt 43a des
ersten Fluidkanals 32. Hierbei besteht die Möglichkeit,
den Verbindungskanal 55 als eigenständigen Kanal auszubilden. Bevorzugt
wird jedoch die beim Ausführungsbeispiel
realisierte Lösung,
bei der er unmittelbar von dem äußeren Kanalabschnitt 43a des
ersten Fluidkanals 32 gebildet ist. Der Verbindungskanal 55 besteht
hier aus einem Teil des Querschnittes des äußeren Kanalabschnittes 43a,
so dass die Materialbrücke 53 nur
diesen Teilquerschnitt belegt und der restliche Kanalquerschnitt
frei bleibt, um ein ungehindertes Hindurchströmen des Druckmediums zu gestatten.
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Der
Multifunktionskörper 54 wird
zweckmäßigerweise
durch Spritzgießen
aus einem Elastomermaterial oder durch Vulkanisieren aus einem Gummimaterial
hergestellt, wobei der Herstellungsprozess mit dem gleichzeitigen
Anformen an dem Grundkörper 34 einhergeht.
Das den Multifunktionskörper 34 bildende
Material wird also in noch fließfähigem Zustand
an dem zuvor hergestellten Grundkörper 34 appliziert,
um sich dann zu dem gummielastischen Material zu verfestigen.
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Die 4 zeigt,
wie der Grundkörper 34 während des
Anspritzens oder Anvulkanisierens in einem strichpunktiert angedeuteten
Formwerkzeug 58 aufgenommen ist. Die erste Außenfläche 35 ist
mit einer Aufnahmekontur 59 versehen, die die angeformte
Dichtung aufnimmt. Eine am gegenüberliegenden
Abschnitt des Formwerkzeuges 58 angeordnete Gegenfläche 63 de finiert
die der ersten Außenfläche 35 abgewandte
Dichtfläche
der Dichtung 37 und begrenzt gemeinsam mit der Aufnahmekontur 59 einen
beim Spitzgießen
oder Vulkanisieren von dem applizierten Material ausgefüllten Zwischenraum 64.
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Zugeführt wird
das anzuformende Material durch einen oder mehrere im Formwerkzeug 58 ausgebildete
Zuführkanäle 65,
die bevorzugt so angeordnet sind, dass sie in den vorgenannten Zwischenraum 64 münden. Auf
diese Weise erfolgt die Materialzufuhr beim Vulkanisieren oder Spritzgießen zunächst zu
der ersten Außenfläche 35,
um dann ausgehend von dem Zwischenraum 64 in den zunächst noch
freien Verbindungskanal 55 einzutreten und von dort in
die beiden Herstellungskanäle 47a, 47b und die
Verbindungsnut 57 zu gelangen.
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Damit
die beiden Kanal-Querabschnitte 44a, 44b von dem
Material des Multifunktionskörpers 54 nicht
verschlossen werden, verfügt
das Formwerkzeug 58 über
stiftartige Formkerne 66, 67, die in die äußeren Kanalabschnitte 43a, 43b eintauchen
und die Mündungen
der sich anschließenden
Kanal-Querabschnitte 44a, 44b abdecken. Der in
den äußeren Kanalabschnitt 43a des
ersten Fluidkanal 32 eintauchende Formkern 66 verfügt dabei über einen
geringeren Querschnitt als der ihn aufnehmende äußere Kanalabschnitt 43a,
wobei der zwischen ihm und der Wandung des äußeren Kanalabschnittes 42a verbleibende Zwischenraum
den Verbindungskanal 55 definiert, der vom Material des
Multifunktionskörpers 54 ausgefüllt wird.
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Das
Formwerkzeug 58 bedeckt unter anderem auch die zweite Außenfläche 36,
um zu verhindern, dass das anzuformende Material aus den Herstellungskanälen 47a, 47b und
der Verbindungsnut 57 austritt. Es kann auf diese Weise
erreicht werden, dass das Material des Multifunktionskörpers 54 bündig mit
der zweiten Außenfläche 36 verläuft.
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Bei
der geschilderten Formgebung bilden sich die Verschlusskörper 47a, 47b pfropfartig
aus und stehen ringsum in haftendem Kontakt mit der Wandung des
zugeordneten Herstellungskanals 47a, 47b, so dass
der gewünschte
abgedichtete Verschluss der Fluidkanäle 32, 33 gewährleistet
ist.
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An
ihrer der zweiten Außenfläche 36 zugewandten äußeren Stirnseite
können
die Verschlusskörper 52a, 52b noch
je einen bevorzugt plattenförmigen
Haltevorsprung 68a, 68b aufweisen, der in radialer
Richtung vom Herstellungskanal 47a, 47b absteht,
so dass die an der zweiten Außenfläche 36 vorhandenen
Mündungen
der Herstellungskanäle 47a, 47b abgedeckt
werden. Dies begünstigt
einen sicheren Halt und eine zuverlässige Abdichtung. Die Haltevorsprünge 68a, 68b sind
einstückiger
Bestandteil des Multifunktionskörpers 54 und
können
insbesonde re in einer die Mündungen
der Herstellungskanäle 47a, 47b umschließenden Vertiefung 69 der
zweiten Außenfläche 36 aufgenommen
sein.
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Bevorzugt
sind die Haltevorsprünge 68a, 68b plattenförmig ausgebildet.
Sie können
in einer gemeinsamen einstückigen
Abdeckglatte 70 zusammengefasst sein, die auch die weitere
Materialbrücke 56 überdeckt
und einstückig
mit dieser ausgebildet ist.
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Obgleich
die Erläuterung
des erfindungsgemäßen Bauteils
und seines Herstellungsverfahrens anhand einer Ausgestaltung als
Gehäusedeckel
eines Ventils 3 erfolgte, bleibt festzuhalten, dass sich das
erfindungsgemäße Prinzip
auch bei anderen mit mindestens einem Fluidkanal ausgestatteten
Bauteilen verwirklichen läßt.