DE10114519A1 - Herstellung und Verwendung von Festkörperpartikeln zur thermisch induzierten Ausbringung von Riech- und/oder Aromastoffen - Google Patents

Herstellung und Verwendung von Festkörperpartikeln zur thermisch induzierten Ausbringung von Riech- und/oder Aromastoffen

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DE10114519A1 DE2001114519 DE10114519A DE10114519A1 DE 10114519 A1 DE10114519 A1 DE 10114519A1 DE 2001114519 DE2001114519 DE 2001114519 DE 10114519 A DE10114519 A DE 10114519A DE 10114519 A1 DE10114519 A1 DE 10114519A1
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Abstract

Mit Riech- und/oder Aromastoffen versetzte Formkörper werden für die thermisch induzierte Ausbringung von Duft verwendet.

Description

Die Erfindung betrifft die Herstellung und Verwendung von immobilisierten Riech- und Aromastoffen. Die Riech- und Aromastoffe werden zu Festkörpern immobili­ siert. Die Festkörper werden zur individuellen, geregelten und gezielten Bereitstel­ lung von Riech- und/oder Aromastoffen durch thermische Freisetzung verwendet.
Parfümöle und Aromen werden bekanntlich zur geruchlichen, hedonistischen Ver­ besserung in zahlreichen Verbraucherprodukte eingesetzt. Durch die Parfümierung kann der Eindruck von Frische und Reinheit bei z. B. Raumluftverbesserern, Wasch- und Reinigungsmitteln als auch der Eindruck der pflegenden Wirkung von Körper­ pflegemitteln deutlich verstärkt werden. Durch die Aromatisierung von Nahrungs­ mitteln kann der Eindruck von z. B. geruchlicher und geschmacklicher Fülle, Reife und Natürlichkeit deutlich verstärkt werden. Die Verwendung von Parfümöle und Aromen stellt somit eine Produktverbesserung dar.
Diese Parfümöle und Aromen werden sowohl als freies Parfümöl und Aroma als auch in verkapselter Form in Verbraucherprodukte eingearbeitet. In Abhängigkeit vom jeweiligen Verbraucherprodukt werden die Verkaspselungssysteme zur Steige­ rung der Haltbarkeit oder zur zeitgesteuerten Freisetzung der Parfümöle und Aromen eingesetzt. Die Folge ist im Allgemeinen eine intensivierte und/oder verlängerte ge­ ruchliche bzw. geschmackliche Wahrnehmung der Parfümöle und Aromen in der Anwendung.
Die Immobilisierung von Riech- und Aromastoffen durch Verkapselung ist allge­ mein bekannt. Für das Immobilisieren stehen verschiedene Verkapselungstechnolo­ gien zur Verfügung. In "Encyclopedia of Chemical Technology" Vol. 15, Third E­ dition, beschreibt Kirk-Othmer die Technologien der Wirbelschichtgranulation, Sprühtrocknung, Koazervation, Polymerisation, Liposomen.
Weiterhin ist in WO 94/23593 das Immobilisieren durch Extrusionsverfahren be­ schrieben.
Die Freisetzung der Riech- und Aromastoffe aus den bekannten Verkapselungs­ systemen kann z. B. durch Auflösen z. B. in Wasser, durch mechanischen Druck, durch die Änderung des pH Wertes, durch enzymatischen Abbau und durch Erhitzen erfolgen.
Kirk-Othmer (Encyclopedia of Chemical Technology" Vol. 15, Third Edition) be­ schreibt zahlreiche Anwendungsbeispiele wie z. B. die Verwendung von Koazervaten in parfümierten drucksensitiven Zeitungsbeilagen. Bei dieser "Scratch and Sniff- Verkapselung" wird durch mechanischen Druck das Parfümöl aus der Verkapselung freigesetzt. Hierbei ist eine individuelle Beduftung von Personen möglich. Allerdings ist nach Herstellung der Kapseln mit einer definierten Riechstoffmenge die freige­ setzte Menge Duft davon abhängig und kann somit nur bedingt variiert werden.
Die thermisch induzierte Freisetzung von Riechstoffen ist allgemein in Form der Verbrennung von Duftkerzen bekannt. Hierbei wird durch das Verbrennung von Kerzenwachsen die enthaltenen Riechstoffe freigesetzt wobei ein Teil der Riechstof­ fe selbst verbrennt. Beim Verbrennen von Kerzen wird immer der gesamte Raum beduftet und es ist kein kurzzeitiger Wechsel zwischen einzelnen Duftnoten möglich. Duftkerzen haben die Eigenschaft auch vor und nach dem Verbrennen den entspre­ chenden Duft zu verbreiten. Weiterhin ist die es nicht möglich, die pro Zeit freige­ setzte Menge zu steuern.
Eine weitere thermisch induzierte Freisetzung von Riechstoffen ist bei Steckdosen­ verdampfern gegeben. Hier werden durch den Stromfluß die Riechstoffe aus einem mit Riechstoffen getränkten Reservoir freigesetzt. Diese Reservoir kann z. B. aus Kunststoffen oder Textilien bestehen. Analog zu den Duftkerzen wird bei Steck­ dosenverdampfern immer der gesamte Raum beduftet und es ist kein kurzzeitiger Wechsel zwischen einzelnen Duftnote möglich. Weiterhin ist auch ohne den Stromfluß eine Abgabe von Riechstoffen möglich und damit ein Geruch wahrnehm­ bar.
Bekannt ist die Verwendung von Ethylenvinylacetat für die kontrollierte Freisetzung von Riechstoffen durch Wärme in einem Waschprozeß (WO 91/00744). Hierbei werden durch die konstante Wärme des Waschwassers die Riechstoffe über einen längeren Zeitraum freigesetzt.
Weiterhin bekannt sind auch Raumluftverbesserer bei denen Riechstoffe aus den verschiedensten Reservoirs zur Beduftung von Räumen mittels verschiedener Ener­ giequellen oder nach Auslaufen verdampft werden.
Bei Raumluftverbesserern ist generell ein individuelle, geregelte und gezielte Aus­ bringung nicht möglich. Eine Änderung des Dufttypes des bedufteten Raumes ist nur durch eine schnelle Freisetzung eines weiteren Duftes zu erreichen. Die Einstellung der Duftintensität ist bei Verwendung der bekannten Raumluftverbesserungssysteme träge und zeitaufwendig. Aus diesen Gründen ist eine Anwendung, bei der schnelle Duftfolgen von ganz unterschiedlichen Riech- und Aromastoffen notwendig wären, mit traditionellen Raumluftverbesserern nicht möglich.
Bei keiner der bekannten Anwendungsformen besteht die Möglichkeit der individu­ ellen, geregelten und wiederholten Ausbringung von Duft in kurzer zeitlicher Abfol­ ge. Die Duftfreisetzung erfolgt bei den bekannten Anwendungsformen in dem Au­ genblick der Gebrauchs mit der Intensität, welche die Dosierung der Riechstoffe bzw. das Design der Applikationsform vorgibt.
Es besteht der Bedarf nach individueller, wiederholter, geregelter und gezielter Aus­ bringung von Riech- und/oder Aromastoffen zur Beduftung von Räumen. Insbeson­ dere besteht ein Bedarf zur individuellen, wiederholbaren, geregelten und gezielten Duftdarbietung für Personen. Diese Duftdarbietung könnte wie z. B. bei der Beduftung von Kinofilmen, von Theaterstücken, Darbietungen im Internet, Fernseh- und Videofilmen, Ausstellungen und Museen, Radiosendungen, als auch die Beduftung von interaktiven Softwareprodukten die z. B. auf Computern ausgeführt werden, den Duft als weitere sensorische Dimension in Sinne der Bereicherung der Wahrneh­ mung verwendet werden. Der Duft muß für diesen Einsatz in sehr kurzer Zeit wahr­ nehmbar sein. Hierbei muß die Duftdarbietung steuerbar, also zeitlich begrenzt und intensitätsbezogen geregelt, dargeboten werden. Nach entsprechendem Dufterlebnis muß sich dieser Duft sofort verflüchtigen und somit nicht mehr wahrnehmbar sein. Das Dufterlebnis sollte bei Bedarf individuell sein und somit nicht für weitere Perso­ nen im Raum wahrnehmbar sein.
Es wurde nun gefunden, dass verschiedene Festkörper zur gezielten Ausbringung von Riech- und/oder Aromastoffen nach Zufuhr von thermischer Energie geeignet sind. Hierbei ist die Erzeugung eines Dufteindruckes im Raum als auch die individuelle also personenbezogene Beduftung möglich. So sind verschiedene glasartige Festkör­ per bestehend aus Zuckern wie z. B. Maltodextrin, Dextrose und Fructose geeignet, Riech- und/oder Aromastoffe nach Erwärmung freizusetzen. Weiterhin können aus amorphen Festkörpern bestehend aus Bentoniten oder Ceoliten Riech- und/oder A­ romastoffe nach Erwärmung freigesetzt werden. Außerdem können verschiedene polymerartige Festkörper bestehend aus z. B. Ethylenvinylacetat Riech- und/oder Aromastoffe nach Erwärmung freisetzen. Weiterhin sind Mikrokapseln bestehend aus z. B. Gelatine und Gummi Arabicum geeignet, um Riech- und/oder Aromastoffe nach Erwärmung freizusetzen.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Ausbringung von Riech- und Aroma­ stoffen durch die kurzzeitige thermische Belastung der erfindungsgemäßen Festkör­ per erfolgen kann ohne die strukturelle Integrität des Festkörpers zu beeinträchtigen. Insbesondere überraschend ist die Möglichkeit der mengenmäßig kontrollierten Aus­ bringung der Riech- und Aromastoffe. Nach Beendigung der thermischen Belastung ist der Duft verflogen und damit die Geruchswahrnehmung beendet.
Weiterhin ist durch die geeignete Wahl der Menge an Riech- und/oder Aromastoffen im Festkörper in Kombination mit der Stärke der thermischen Belastung eine mehr­ fache Ausbringung von Duft machbar. Hierdurch ist es möglich, den Dufteindruck eines Festkörpers wiederholt und in zeitlicher Abfolge auszubringen. Hieraus erge­ ben sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeit wie z. B. die Beduftung von Kinofil­ men, Darbietungen im Internet, Fernseh- und Videofilmen, Ausstellungen und Muse­ en, Radiosendungen, als auch die Beduftung von interaktiven Softwareprodukten die z. B. auf Computern angeboten werden.
Riech- und/oder Aromastoffe in Sinne der Erfindung sind flüchtige organische Sub­ stanzen, die einen Dufteindruck erzeugen. Beispiele für Riech- und Aromastoffe, mit denen die Festkörper versetzt werden können, finden sich z. B. in S. Arctander, Per­ fume and Flavor Materials, Vol. I und II, Montclair, N. J., 1969, Selbstverlag oder K. Bauer, D. Garbe und H. Surburg, Common Fragrance and Flavor Materials, 3rd. Ed., Wiley-VCH, Weinheim 1997.
Beladenden Festkörper im Sinne der Erfindung sind feste glasartige, amorphe und polymerartige Feststoffe sowie Mikrokapseln, die mit Riech- und Aromastoffen bzw. Parfümöle und/oder Aromen enthalten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Festkörper ist an sich bekannt. So ist die Herstellung von glasartigen Festkörpern aus Zuckern z. B. durch Extrusion in EP 1 034 705 beschrieben. Die Extrudate können aus verschiedenen Bestandteilen wie z. B. Maltodextrin, Dextrose und Fructose gefertigt sein. Die zu verkapselnden Riech- und/oder Aromastoffe werden hierzu vor der Extrusion in die flüssige oder zähflüssige Zuckermasse eingearbeitet. Für die Extrusion können z. B. Einschnecke­ nextruder, gleichläufig- und gegenläufigdrehende Doppelschneckenextruder, Rin­ gextruder und konischer Doppelschneckenextruder verwendet werden. Hierbei ist im Rahmen der technischen Notwendigkeit für die Erzeugung von glasartiges Feststoffe auf die möglichst geringe thermische Belastung zu achten, um einen Verlust von Riech- und/oder Aromastoffen zu vermeiden. Bei der Extrusion kann die Größe der Partikel durch die geeignete Wahl des Schneckendurchmessers und der Lochscheibe in den Größen von 0.05 mm bis 5 mm eingestellt werden.
Alternativ kann auch die Pressagglomeration über zwei oder mehrere Walzen zur Herstellung von glasartigen Festkörper verwendet werden. Die jeweils hergestellten Festkörper haben entsprechend ihrer Größe und Form verschiedene Freisetzungsraten von Riech- und/oder Aromastoffen unter thermischer Belastung.
Die Beladung der Extrudate mit Riech- und/oder Aromastoffen kann je nach Zu­ sammensetzung der Zucker und weiterer Inhaltsstoffe zwischen 0.1% und 35% lie­ gen. Im Allgemeinen ist eine hohe Beladung bevorzugt, da hierdurch der Duftein­ druck insbesondere bei der wiederholten Ausbringung intensiv bleibt.
Für die erfindungsgemäße Verwendung der Festkörper sind Partikelgrößen von 0.05 bis 5 mm3 bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Partikelgrößen von 0.1 bis 2.5 mm3. Im besonderen bevorzugt sind Partikelgrößen von 0.5 bis 1 mm3. Bei allen Partikel­ größen kann die Beladung mit Riech- und Aromastoffen in Abhängigkeit von der verwendeten thermischen Energie und von dem gewünschten Dufteffekt bezüglich. Intensität und Ausbringhäufigkeit eingestellt werden.
Die erfindungsgemäßen amorphen Festkörper können ebenfalls durch Verfahren wie z. B. die Extrusion und die Pressagglomeration hergestellt werden. Die Preßagglome­ ration ist z. B. beschrieben von Helma Schubert (Chemie-Ingenieur-Technik, Teil 62, VCH-Verlagsgesellschaft GmbH, Weinheim). Hierbei können die Riech- und Aro­ mastoffe direkt vor der Extrusion der flüssigen oder zähflüssigen Rohmasse zugege­ ben werden.
Analog zur Extrusion von Zuckermasse bewirkt eine niedrige Temperatur ein gerin­ ges Abdampfen der Riech- und/oder Aromastoffe beim Herstellungsverfahren. Al­ ternativ kann auch lediglich die Grundmasse zur Extrusion verwendet werden. An­ schließend werden auf die Extrudate die Riech- und/oder Aromastoffe z. B. durch Auftropfen, Aufsprühen oder durch Verrühren mit einer Lösung aufgetragen. Auf­ grund der stark porösen Oberfläche werden die aufgetragenen Riech- und oder Aro­ mastoffe von dem Festkörper aufgenommen und im Innern verteilt.
Zur Verhinderung des unkontrollierten Abdampfens der amorphen Festkörper kann ein weiterer Schutzfilm, Mantel bzw. Hülle aus verschiedenen Materialien durch z. B. Aufsprühen oder Polymerisation aufgebracht werden. So eignen sich hierzu z. B. Sili­ konwachse, Zuckerstoffe, mineralischer Wachse und pflanzliche Wachse.
Die jeweils hergestellten Festkörper haben entsprechend ihrer Größe und Form ver­ schiedene Freisetzungsraten von Riech- und/oder Aromastoffen unter thermischer Belastung.
Die Beladung der Extrudate bzw. der Pressagglomerate kann zwischen 0.1% und 50% liegen. Im Allgemeinen ist eine hohe Beladung bevorzugt, da hierdurch der Dufteindruck insbesondere bei der wiederholten Ausbringung intensiv bleibt.
Für die erfindungsgemäße Verwendung der Festkörper sind Partikelgrößen von 0.05 bis 5 mm3 bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Partikelgrößen von 0.1 bis 2.5 mm3. Im besonderen bevorzugt sind Partikelgrößen von 0.5 bis 1 mm3. Bei allen Partikel­ größen kann die Beladung mit Riech- und Aromastoffen in Abhängigkeit von der verwendeten thermischen Energie und von dem gewünschten Dufteffekt bezüglich. Intensität und Ausbringhäufigkeit eingestellt werden.
Die erfindungsgemäßen polymerartigen Festkörper können durch z. B. Extrusion und anschließende Granulierung hergestellt werden. Die Granulierung ist z. B. beschrie­ ben von Helma Schubert (Chemie-Ingenieur-Technik, Teil 62, VCH-Verlagsgesell­ schaft GmbH, Weinheim). Die Größe der Partikel kann durch die geeignete Wahl der Transportgeschwindigkeit der Schnecke, des Durchmessers der Düsen und des Schneidkopfes eingestellt werden. Zur Verhinderung des unkontrollierten Abdamp­ fens der polymerartigen Festkörper kann ein weiterer Schutzfilm, Mantel bzw. Hülle aus verschiedenen Materialien durch z. B. Aufsprühen oder erneuter Polymerisation aufgebracht werden. Hierbei eignen sich analog zu den amorphen Festkörpern Sili­ konwachse und andere Materialien.
Die jeweils hergestellten Festkörper haben entsprechend ihrer Größe und Form ver­ schiedene Freisetzungsraten von Riech- und/oder Aromastoffen unter thermischer Belastung.
Die Beladung der Extrudate bzw. der Granulate kann zwischen 0.1% und 80% lie­ gen. Im Allgemeinen ist eine hohe Beladung bevorzugt, da hierdurch der Duftein­ druck insbesondere bei der wiederholten Ausbringung intensiv bleibt.
Für die erfindungsgemäße Verwendung der Festkörper sind Partikelgrößen von 0.05 bis 5 mm3 bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Partikelgrößen von 0.1 bis 2.5 mm3. Im besonderen bevorzugt sind Partikelgrößen von 0.5 bis 1 mm3. Bei allen Partikel­ größen kann die Beladung mit Riech- und Aromastoffen in Abhängigkeit von der verwendeten thermischen Energie und von dem gewünschten Dufteffekt bzgl. Inten­ sität und Ausbringhäufigkeit eingestellt werden.
Die Herstellung der z. B. aus Gelatine und Gummi Arabicum bestehenden Mikrokap­ seln ist in "Encyclopedia of Chemical Technology" Vol. 15, Third Edition, von Kirk-Othmer beschrieben. Hierbei werden Verfahren wie die Koazervation verwen­ det, um sphärische Partikel zu erhalten. Diese Mikrokapseln bestehen aus einer Kap­ selhülle und einem Kern aus Riech- und/oder Aromastoffen.
Bei der Erhitzung von Mikrokapseln erfolgt durch die Ausdehung der Riech- und/oder Aromastoffe ein Platzen der Hülle eines Teiles der Mikrokapseln wodurch die Riech- und/oder Aromastoffe freigesetzt werden. Die jeweils hergestellten Fest­ körper haben entsprechend ihrer Größe und Form verschiedene Freisetzungsraten.
Dem entsprechend ist die Anzahl und Größe der Mikrokapseln bei der Herstellung an die Anzahl der gewünschten Ausbringungen von Riech- und/oder Aromastoffen an­ zupassen.
Die Beladung der Mikrokapseln kann zwischen 0.1% und 95% liegen. Im Allgemei­ nen ist eine hohe Beladung bevorzugt, da hierdurch der Dufteindruck insbesondere bei der wiederholten Ausbringung intensiv bleibt.
Für die erfindungsgemäße Verwendung der Festkörper sind Partikelgrößen von 0.005 bis 1 mm3 bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Partikelgrößen von 0.01 bis 0.5 mm3. Im besonderen bevorzugt sind Partikelgrößen von 0.02 bis 1 mm3. Bei allen Partikel­ größen kann die Beladung mit Riech- und Aromastoffen in Abhängigkeit von der verwendeten thermischen Energie und von dem gewünschten Dufteffekt bezüglich Intensität und Ausbringhäufigkeit eingestellt werden.
Im Gegensatz zur Extrusion liefern die Sprühtrocknung und die Sprühgranulation von Zuckern amorphe Matrixpartikel. Diese Matrixpartikel umschließen die Riech- und/oder Aromastoffe derart, daß sie ungeeignet für die Ausbringung von Duft sind. Bei der thermischen Belastung kann neben der geringfügigen Freisetzung von Riech- und oder Aromastoffen auch eine deutlichen Rauchbildung, eine Verfärbung und teilweise eine Verkohlung der Matrix erfolgen.
Vor der erfindungsmäßigen Verwendung können die beschriebenen Festkörper auf eine geeignete Oberfläche aufgebracht werden. Als geeignete Oberflächen kommen in Betracht z. B. Kunststoffe, Aluminiumfolien, Verbundstofffolien, Papier, Pappe, Keramik. Die Aufbringung der genannten Festkörper auf die Oberflächen erfolgt z. B. mittels geeigneter Kleber wie z. B. Epoxidkleber, Polyurethankleber, Phenolharzkle­ ber, Cyanacrylatkleber, Methacrylatkleber oder Schmelzkleber auf Basis von Ethy­ lenvinylacetat.
Die anschließende Freisetzung der Riech- und/oder Aromastoffe kann durch geeig­ nete Heizsysteme, die z. B. eine punktiere Erwärmung der aufgebrachten Festkörper ermöglicht.
Alternativ können die Festkörper in käfigartige Behältnisse gefüllt werden, die aus einem wärmeleitenden Material wie z. B. Eisen, Stahl, Aluminium, Kupfer, Silber oder Gold bzw. deren Mischungen bestehen. Hierbei muß die Größe des Festkörpers und die Maschenweite des Käfigs aufeinander abgestimmt werden. Die Freisetzung des Duftes erfolgt dann durch die Lücken des Käfigs nach entsprechender thermi­ scher Belastung.
Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Festkörper ist die individuelle, wie­ derholte, geregelte und gezielte Ausbringung von Riech- und/oder Aromastoffen zur Beduftung von Räumen und zur individuellen, wiederholbaren, geregelten und ge­ zielten Duftdarbietung für Personen möglich. Diese Festkörper können verwendet werden bei der Beduftung von Kinofilmen, von Theaterstücken, Darbietungen im Internet, Fernseh- und Videofilmen, Ausstellungen und Museen, Radiosendungen, als auch für die Beduftung von interaktiven Softwareprodukten die z. B. auf Compu­ tern ausgeführt werden. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Festkörper liegt im sehr geringen Eigengeruch der Festkörper vor und nach der thermischen Belas­ tung. Hierdurch wird eine ungewollte Vermischung von verschiedenen Düften ver­ mieden.
Für die thermische Belastung und die anschließende geruchliche und anwendungs­ technische Beurteilung der erfindungsgemäßen Festkörper können verschiedene Ein­ richtungen verwendet werden.
So kann z. B. eine Heizplatte auf eine definierte Temperatur eingestellt werden und die jeweiligen Festkörper durch auflegen erwärmt werden.
Weiterhin ist die punktuelle Erwärmung der Festkörper mittels eines Metallstabes möglich. Auf dem oberen Ende des Metallstabes wird ein Festkörperpartikel aufge­ bracht und anschließend durch kontrollierten Stromfluß der Stab und damit der Fest­ körperpartikel erhitzt.
Weiterhin ist die punktuelle Erwärmung durch den Transfer von Wärme aus einem kleinen Heizpunkt möglich. Hierzu wird der Festkörperpartikel mittels geeigneter Kleber auf eine Oberfläche, welche den Heizpunkt enthält, aufgebracht. Als geeig­ nete Oberflächen kommen in Betracht z. B. Kunststoffe, Aluminiumfolien, Verbund­ stofffolien, Papier, Pappe, Keramik. Nach der Aufbringung wird der Festkörper­ partikel durch einen gesteuerten Heizimpuls erwärmt.
Alternativ können die Festkörper in käfigartige Behältnisse gefüllt werden, die aus einem wärmeleitenden Material wie z. B. Eisen, Stahl, Aluminium, Kupfer, Silber oder Gold bzw. deren Mischungen bestehen. Vorteilhaft sind Behältnisse mit eine Größe von 0.5 bis 5 cm und bevorzugt von 1 bis 2 cm. Hierbei muß die Größe des Festkörpers und die Maschenweite des Käfigs aufeinander abgestimmt werden. Die Freisetzung des Duftes erfolgt dann durch die Lücken des Käfigs nach entsprechen­ der thermischer Belastung.
Die geruchliche Beurteilung erfolgte durch eine Expertengruppe, die in der Wahr­ nehmung von Duft geschult ist. Bei der geruchlichen Beurteilung wird die Duftinten­ sität auf einer Skala von 1 für "geruchlos" bis 5 für "geruchsintensiv" beurteilt. Der Duftcharakter bzw. die Veränderung des Duftcharakters von Riech- und/oder Aroma­ stoffen aufgrund der Erwärmung eines Festkörpers werden auf der Skala von 1 für "stark veränderter Duftcharakter" bis 5 für "authentischer Duftcharakter" beurteilt.
Tabelle 1
Geruchliche und anwendungstechnische Beurteilung von Festkörpern

Claims (8)

1. Verwendung von Festkörpern zur einmaligen und wiederholten thermischen Ausbringung von Riech- und/oder Aromastoffen zur Beduftung.
2. Verwendung von glasartigen Festkörpern nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die glasartigen Festkörper als Hauptbestandteil aus Zuckern be­ stehen.
3. Verwendung von amorphen Festkörpern nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass amorphe Festkörper als Hauptbestandteil aus Bentoniten oder Ceoliten bestehen.
4. Verwendung von polymerartigen Festkörpern nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, dass polymerartige Festkörper als Hauptbestandteile aus Ethy­ lenvinylacetat bestehen.
5. Verwendung von Mikrokapseln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllmaterial der Mikrokapseln als Hauptbestandteil aus Gelatine und Gummi Arabicum besteht.
6. Verwendung von Festkörpern nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Ausbringung von Riech- und/oder Aromastoffen zur Beduftung von Räumen.
7. Verwendung von Festkörpern nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Ausbringung von Riech- und/oder Aromastoffen zur individuellen Be­ duftung von Personen.
8. Verwendung von Festkörpern nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Ausbringung von Riech- und/oder Aromastoffen zur individuellen Be­ duftung von Objekten.
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