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Die
Erfindung betrifft ein Gehäuse
für einen Informationsträger, insbesondere
für einen
ein elektronisch les- und/oder beschreibbares Speicherelement und
einen Transponder aufweisenden Ausweis, nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Elektronische
Ausweise finden eine stetig zunehmende Verbreitung und werden unter
anderem eingesetzt zur Zutrittskontrolle von Personen in Gebäude oder
bestimmte Räume
oder Areale, zur Zeiterfassung bei Arbeitnehmern, als automatisches Zahlungsmittel
in öffentlichen
Verkehrsmitteln, zur Berechtigungskontrolle an Skiliften und dergleichen. Es
ist auch möglich,
dass ein Ausweis mehrere derartige Funktionen in sich vereint. Der
Ausweis besteht dabei aus einem Speicherelement für die gewünschten
Informationen und einem Transponder für den Datenaustausch mit einem
externen Schreib- und/oder Lesegerät. Der Datenaustausch geschieht berührungslos
mittels Funktechnik. Da der Ausweis zwar berührungslos und daher verschleißfrei arbeitet,
jedoch nur begrenzt mechanisch belastbar ist bzw. vor Verschmutzung
oder Nässe
geschützt
werden sollte, ist ein mechanischer Schutz des Ausweises zweckmäßig.
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DE 197 28 512 A1 beschreibt
eine Transponderanordnung mit einer auf einem Substrat angeordneten
Spule, die in einem durch einen Deckel verschlossenen Gehäuse angeordnet
ist, wobei der Deckel durch ein Ultraschallschweißverfahren
dauerhaft mit dem Gehäuse
verbunden ist. Weitere Maßnahmen
zur Kennzeichnung der Transponderanordnung gehen aus dieser Schrift
nicht hervor. Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 93 12 615 U1 ist ein
Datenträger
in form einer an einer Halterung angeordneten Kapsel aus Metall
mit eingebautem Speicher bekannt, dessen Inhalt zwecks Überprüfung einer
Berechtigung bei galvanischer Anlage der Kapsel an eine Ste ckerbuchse
von einer Datenverarbeitungseinrichtung abfragbar ist. Der Speicher
wird auf einer Seite der Kapsel durch eine mit Informationen versehene
Medallie abgedeckt, wobei offen bleibt, ob die Medallie dauerhaft
oder lösbar
mit der Kapsel verbunden ist. Im ersten Fall wäre es nicht möglich, den Datenträger wahlweise
mit unterschiedlichen Sichtinformationen, beispielsweise Bildern
oder Text, zu versehen. Im anderen Fall wäre der Speicher leicht zugänglich und
nicht vor möglichen
Manipuationen geschützt.
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Ausgehend
hiervon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein
Gehäuse
für einen Informationsträger bereitzustellen,
welches einerseits bei einfachem Aufbau und kostengünstiger
Herstellung einen sicheren Schutz für den Informationsträger bietet
und andererseits wahlweise mit unterschiedlichen Sichtinformationen
versehen werden kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird die in Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination
vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Gemäß der Erfindung
wird vorgeschlagen, dass der Deckel im Abstand von seinem Rand einen im
wesentlichen axial nach außen
weisenden Steg und einen lösbar
in den Steg einsetzbaren, als Flachkörper ausgebildeten Zusatzdeckel
aufweist. Bei einer Bedruckung des Deckels ist das Gehäuse dauerhaft
gekennzeichnet. Dies kann unerwünscht
sein, wenn ein Ausweis für
unterschiedliche Anwendungen oder Benutzer eingesetzt werden soll.
Durch die Erfindung wird es möglich,
für jeden
Benutzer oder jede Anwendung eine gesonderte Kennzeichnung oder
Bedruckung des Gehäuses
zu schaffen. Es wird gemäß der Erfindung
also nicht der Deckel direkt bedruckt, sondern ein zusätzlicher,
auswechselbarer Zusatzdeckel, der an dem Deckel befestigt wird.
Hierzu weist der Deckel auf seiner Sichtseite im Abstand von seinem
Rand einen im wesentlichen axial nach außen weisenden Steg auf, der
zweckmäßig mit
einem axialen Hinterschneidungswinkel von 2° bis 10°, vorzugsweise etwa 3°, leicht
hinterschnitten ist. Zusätzlich
kann der Steg eine Durchbrechung im Bereich des radialen Vorsprungs
an dem Deckel aufweisen. Der Zusatzdeckel weist vorteilhafterweise
gegenüber
dem Durchmesser des Stegs ein geringfügiges Übermaß auf, so dass er einerseits
sicher von dem Steg gehalten wird, andererseits aber ohne großen Kraftaufwand
zerstörungsfrei
von dem Deckel entfern- und austauschbar ist. Der Zusatzdeckel kann
mit einem gewünschten
Aufdruck versehen werden und läßt sich
dank eines radialen Vorsprungs lagerichtig und unverdrehbar in den
Deckel einsetzen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist die die Vertiefung
radial begrenzende Wandpartie des Bodenteils im Abstand vom Boden
der Vertiefung eine umlaufende Rastnut auf, in die ein radial überstehender
Rand des Deckels formschlüssig
einrastbar ist. Der Deckel ist damit unverlierbar mit dem Bodenteil
verbunden und der Informationsträger
ist für
den Benutzer ohne Zerstörung
des Gehäuses nicht
zugänglich,
wodurch Manipulationen am Informationsträger weitestgehend ausgeschlossen
bzw. von außen
leicht erkennbar sind. Eine zusätzlicher Schutz
des Informationsträgers,
insbesondere vor Feuchtigkeit, kann dadurch hergestellt werden,
dass zwischen dem Deckel und dem Bodenteil oder dem Informationsträger ein
Dichtelement angeordnet ist, das als O-Ring aus einem gummielastischen
Material ausgebildet oder an dem Bodenteil, dem Informationsträger oder
dem Deckel angeformt sein kann. Mit einer derartigen Abdichtung
kann der Ausweis ohne Einschränkungen
in Naßbereichen
wie Schwimmbädern
oder Saunen verwendet werden.
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Da
der Informationsträger
in der Regel eine flache Bauform aufweist, läßt sich das Gehäuse in vorteilhafter
Weise kompakt gestalten, wenn die Vertiefung im Bodenteil im wesentlichen
flach-zylindrisch und der Deckel im wesentlichen kreisscheibenförmig ausgebildet
ist, wobei der zwischen dem Boden der Vertiefung und dem Deckel
verbleibende axiale Abstand nur wenig größer als die Dicke des Informationsträgers ist.
Grundsätzlich
können
die Vertiefung im Bodenteil und der Deckel jedoch auch beliebige andere
Formen aufweisen.
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Neben
der elektronischen Funktion eines Ausweises ist bei dem erfindungsgemäßen Informationsträger eine
zusätzliche
visuelle Kontrollmöglichkeit
vorgesehen. Bei einem runden Gehäuse
mit einem entsprechend runden Deckel ist jedoch zunächst keine
Vorzugsorientierung eines Aufdrucks gegeben. Auch wenn der bedruckte
Zusatzdeckel lagerichtig in das Bodenteil eingesetzt wird, kann
er sich im Laufe der Zeit durch die Handhabung relativ zum Bodenteil
verdrehen. Um dies zu verhindern, ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, dass das Bodenteil eine radial an die
Vertiefung anschließende
Aussparung und der Deckel einen radial überstehenden, in die Aussparung
eingreifenden Vorsprung aufweist.
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Um
ein Eindrücken
des Deckels in seinem frei tragenden Bereich zu verhindern ist es
von Vorteil, wenn der Deckel im radialen Abstand von seinem Rand
eine axial überstehende,
sich am Boden der Vertiefung im Bodenteil oder am Informationsträger abstützende Rippe
oder mehrere axiale Stützvorsprünge aufweist.
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Vorzugsweise
besteht der Zusatzdeckel aus einem mittels eines Thermosublimation-,
Thermotransfer- oder Siebdruckverfahrens bedruckbaren Material,
insbesondere aus Polyvinylchlorid-Kunststoff, während das Bodenteil und der
Deckel als Spritzgußteile
aus einem ABS-Kunststoff hergestellt sind. In weiterer vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung weist das Gehäuse eine einstückig an
das Bodenteil angeformte Öse
auf, so dass das Gehäuse
an einem Schlüsselring
oder einer Kette befestigt werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann
auf der Rückseite
des Bodenteils ein Halteclip oder dergleichen vorgesehen sein, wodurch
das Gehäuse
auf einfache Weise an einem Kleidungsstück befestigt werden kann.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer
Weise dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
Explosionsdarstellung eines Gehäuses
zur Aufnahme eines Informationsträgers; und
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2 eine
Zusammenbaudarstellung des Gehäuses
gemäß 1.
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Die
in der Zeichnung dargestellte Anordnung besteht im wesentlichen
aus einem Gehäuse
mit einem Bodenteil 10, einem Deckel 12, einem
zwischen dem Bodenteil und dem Deckel angeordneten Dichtring (Dichtelement) 14,
einem als be druckbarer Zusatzdeckel ausgebildeten Flachkörper 16 sowie
einem in dem Gehäuse
angeordneten Informationsträger 18.
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Das
Bodenteil 10 weist eine flach-zylindrische Vertiefung 20 auf,
in deren Begrenzungswandung (Wandpartie) 22 eine Rastnut 24 zum
Einrasten einer Randpartie (Rand) 26 des Deckels 12 vorgesehen
ist. Zwischen dem Deckel 12 und dem Boden der Vertiefung 20 verbleibt
ein Freiraum zur Aufnahme des Informationsträgers 18 und des Dichtrings 14. Der
Deckel 12 weist weiterhin einen radial überstehenden Vorsprung 28 auf,
der in eine radial an die Vertiefung 20 anschließende Aussparung 30 im
Bodenteil 10 eingreift, so daß der Deckel in einer definierten
Orientierung in das Bodenteil eingesetzt werden kann. Hierdurch
wird sichergestellt, daß ein
gegebenenfalls auf dem Deckel 12 vorhandener Aufdruck,
z. B. ein Bild, eine Identifikationsnummer oder dergleichen, lagerichtig
und verdrehsicher bezüglich einer
am Bodenteil 10 angeformten Öse 32 für eine Kette
oder einen Schlüsselring
ausgerichtet ist.
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Das
Gehäuse
ist so konzipiert, daß der
Deckel 12 nach seinem Einrasten in das Bodenteil 10 nicht
mehr aus diesem entfernbar ist. Um den Ausweis dennoch bei Bedarf
mit unterschiedlichen Aufdrucken versehen zu können, ist der austauschbare Zusatzdeckel 16 vorgesehen,
der in den Deckel 12 einsetzbar ist. Hierzu weist der Deckel 12 auf
seiner Sichtseite einen axial überstehenden
Steg 34 auf, der mit einem Winkel von etwa 3° hinterschnitten
ist. Der Zusatzdeckel 16 weist zur Erzielung einer hinreichenden
Klemmwirkung gegenüber
dem Stegdurchmesser ein geringfügiges Übermaß auf. Weiterhin weist
der Zusatzdeckel 16 einen radial überstehenden Vorsprung 36 auf,
der in eine Durchbrechung 38 des Stegs 34 des
Deckels 12 eingreift, so daß auch der Zusatzdeckel 16 definiert
bezüglich
des Deckels 12 und des Bodenteils 10 ausgerichtet
ist. Im zusammengesetzten Zustand des Gehäuses (2) ist die Randkante
des Vorsprungs 36 über
eine Schrägfläche 40 der
Aussparung 30 im Bodenteil 10 zugänglich,
so daß der Zusatzdeckel 16 mittels
eines spitzen Gegenstands oder eines Fingernagels aus dem Deckel 12 herausgehebelt
werden kann.
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Zusammenfassend
ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für einen
Informationsträger 18,
insbesondere für
einen ein elektronisch les- und/oder beschreibbares Speicherelement und
einen Transponder aufweisenden Ausweis. Um den Informationsträger sicher
vor äußeren Einwirkungen
zu schützen
wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, daß das
Gehäuse
ein Bodenteil 10 mit einer umlaufend berandeten Vertiefung 20 und
einen in die Vertiefung 20 des Bodenteils 10 einsetzbaren Deckel 12 aufweist,
wobei der Informationsträger 18 zwischen
dem Boden der Vertiefung 20 und dem Deckel 12 anordbar
ist.