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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Druckknopf, insbesondere für Bekleidungsstücke, mit einem Kopfteil und einem Aufnahmeteil, die miteinander verrastbar sind, wobei das Kopfteil in eine Öffnung des Aufnahmeteils einsteckbar ist, um verrastet zu werden.
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Die
EP 733 315 A1 offenbart ein Kopfteil für einen Druckknopf, der durch Einstecken eines Zapfens in ein Kopfelement an einem textilen Material befestigt ist. Solche Druckknöpfe können an Kleidungsstücken, Taschen oder anderen Elementen vorgesehen werden.
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Ein solches Kopfteil eines Druckknopfes kann in ein Aufnahmeteil eingefügt werden, wie es beispielsweise aus der
DE 10 2007 006 410 B3 bekannt ist. Das Aufnahmeteil des Druckknopfes umfasst ein ringförmiges Federelement mit einem Schlitz, an dem ein Kopfteil verrastet werden kann. Der Federring besteht aus Kunststoff und muss ausreichende Haltekräfte aufbringen, um das Kopfteil zu fixieren. Bei solchen Druckknöpfen ist es problematisch, dass der Federring meist relativ dick ausgebildet ist, so dass das Aufnahmeteil eine große Höhe aufweist. Zudem kann es zu einer Beschädigung des Federringes kommen, so dass der Druckknopf unbrauchbar wird.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Druckknopf zu schaffen, der hohe Haltekräfte und eine lange Lebensdauer besitzt.
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Diese Aufgabe wird mit einem Druckknopf mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst der Druckknopf ein Aufnahmeteil mit einer Scheibe aus Kunststoff, in der die Öffnung zur Aufnahme des Kopfteils ausgebildet ist, das an dem Aufnahmeteil verrastet wird. Durch die Anordnung einer im Umfang geschlossenen Scheibe können vergleichsweise hohe Haltekräfte zwischen Kopfteil und Aufnahmeteil bereitgestellt werden, und zudem wird die lange Lebensdauer dadurch gewährleistet, dass die im Umfang geschlossene Scheibe aus Kunststoff materialtechnisch weniger beansprucht wird als ein geschlitzter Federring. Versuche haben ergeben, dass eine solche Scheibe aus Kunststoff nur wenige Verschleißerscheinungen zeigt. Ferner ist eine kompakte Bauweise des Aufnahmeteils möglich, da die Scheibe in geringer Höhe bereitgestellt werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Aufnahmeteil einen Halter auf, an dem die Scheibe aus Kunststoff festgelegt ist. Der Halter kann dabei umgebogene Laschen oder Stege aufweisen, durch die die Scheibe aus Kunststoff fixiert ist, insbesondere formschlüssig festgelegt ist. Der Halter kann wahlweise Öffnungen zum Vernähen des Halters an einem textilen Materialabschnitt aufweisen oder über ein zusätzliches Fixierelement an einem textilen Material fixiert werden. Das textile Material kann dabei zwischen dem Fixierelement und dem Halter festgelegt werden.
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Für eine besonders kompakte Bauweise weist die Scheibe aus Kunststoff nur eine Dicke zwischen 1 mm bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 mm bis 4 mm, auf.
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Für hohe Haltekräfte kann das Kopfteil einen maximalen Durchmesser aufweisen, der mehr als 300 µm, insbesondere mehr als 400 µm, größer als die Öffnung der Scheibe ausgebildet ist. Das Kopfteil besteht vorzugsweise aus einem Metall, insbesondere einem Zinkdruckgussteil, so dass eine leichtgängige Bewegung des Kopfteils relativ zu der Scheibe vorgenommen werden kann.
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Die Scheibe aus Kunststoff weist vorzugsweise ein Zug-Modul nach ISO 127-2/1a von mehr als 2.500 MPa, insbesondere zwischen 2.700 und 3.000 MPa, auf, und besitzt zusätzlich oder alternativ ein Biegemodul nach ISO 173 bei 23° C von 2.400 bis 3.000 MPa, insbesondere 2.500 bis 2.900 MPa. Ein geeigneter Kunststoff für die Scheibe ist beispielsweise POM (Polyoxymethylen) oder andere geeignete Kunststoffe.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Druckknopfes;
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2 eine Schnittansicht durch den Druckknopf der 1 in der montierten Position, und
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3 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines modifizierten Aufnahmeteils für einen Druckknopf.
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Ein Druckknopf 1 umfasst ein Kopfteil 2 und ein Aufnahmeteil 3. Sowohl das Kopfteil 2 als auch das Aufnahmeteil 3 können an einem textilen Material, beispielsweise einer Kopfleiste eines Hemdes oder eines anderen Bekleidungsstückes, fixiert werden, um zwei Materialabschnitte lösbar aneinander zu fixieren. Ein solcher Druckknopf 1 kann auch für Taschen oder andere Gegenstände eingesetzt werden.
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Das Kopfteil 2 weist eine plattenförmige Scheibe 20 auf, an der über den Umfang verteilt mehrere Öffnungen 21 vorgesehen sind, so dass das Kopfteil 2 mit dem textilen Material vernäht werden kann. Auch andere Verbindungen mit dem textilen Material sind möglich. Das Kopfteil 2 umfasst ferner einen Zapfen 22, an dem ein verdickter Kopfabschnitt 23 ausgebildet ist, der an dem Aufnahmeteil 3 verrastbar ist.
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Das Aufnahmeteil 3 weist eine Scheibe 4 aus Kunststoff auf, die an einem Halter 5 fixiert ist. Der Halter 5 kann aus Metall bestehen, beispielsweise als Zinkdruckgussteil ausgebildet sein. Der Halter 5 weist eine Scheibe auf, an der mittig eine Aufnahme 50 zum Einfügen der Scheibe 4 aus Kunststoff vorgesehen ist. Die Aufnahme 50 ist von einem Kragen umgeben, an dem mehrere Laschen 53 senkrecht hervorstehen, zwischen denen Schlitze 54 ausgebildet sind. Wenn die Scheibe 4 aus Kunststoff in die Aufnahme 50 eingefügt wurde, können die Laschen 53 umgebogen werden, um die Scheibe 4 aus Kunststoff an dem Halter 5 zu fixieren.
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Der Halter 5 weist außerhalb der Aufnahme 50 mehrere Öffnungen 52 auf, um den Halter 5 an einem textilen Material zu vernähen. Auch andere Befestigungen an einem textilen Material sind möglich. Innerhalb der Aufnahme 50 ist eine Öffnung 51 ausgebildet, durch die der Kopfabschnitt 23 durchgesteckt werden kann, wobei die Öffnung 51 vorzugsweise einen größeren Durchmesser als der Kopfabschnitt 23 besitzt.
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Die Scheibe 4 aus Kunststoff weist eine Öffnung 40 auf, an der das Kopfteil 2 verrastet werden kann. Ein äußerer Umfang 41 der Scheibe 4 wird in den Kragen an der Aufnahme 50 eingelegt und von den Laschen 53 umgriffen.
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In 2 ist der Druckknopf 1 in der montierten Position gezeigt, in der die Scheibe 4 an dem Halter 5 fixiert ist. Ferner ist das Kopfteil 2 an dem Aufnahmeteil 3 verrastet, indem der Kopfabschnitt 23 durch die Scheibe 4 aus Kunststoff durchgesteckt wurde. Der Kopfabschnitt 23 weist dabei einen Durchmesser D auf, der größer ausgebildet ist als der Innendurchmesser der Öffnung 40 an der Scheibe 4. Der Durchmesser D des Kopfabschnittes 23 kann dabei mehr als 300 µm, insbesondere zwischen 400 und 600 µm, größer sein als der Innendurchmesser der Öffnung 40. Dadurch können hohe Haltekräfte bei sehr flacher Bauweise des Aufnahmeteils 3 bereitgestellt werden.
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Die Scheibe 4 aus Kunststoff ist vorzugsweise aus einem härteren Kunststoff hergestellt, der ein relativ hohes Zug-Modul von mehr als 2.000 MPa sowie ein Biegemodul nach ISO 173 bei 23° C von mehr als 2.500 MPa besitzt. Als Kunststoff eignet sich insbesondere ein POM, es können aber auch andere Kunststoffe eingesetzt werden. Die Dicke der Scheibe 4 liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1 mm bis 5 mm, insbesondere 1,5 mm bis 4 mm.
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Das Kopfteil 2 kann aus Metall hergestellt sein, insbesondere aus einem Zinkdruckgussteil, aber auch der Einsatz von Kunststoff ist möglich.
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In 3 ist ein modifiziertes Aufnahmeteil 3' gezeigt, das mit einem Kopfteil 2 eingesetzt werden kann, wie es in den 1 und 2 gezeigt ist.
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Das Aufnahmeteil 3' umfasst eine Scheibe 7 aus Kunststoff, die einen ringförmigen Körper 70 aufweist, innerhalb dem eine Öffnung 71 ausgespart ist, die von dem Kopfabschnitt 23 durchgriffen werden kann. Die Scheibe 7 weist an dem ringförmigen Körper 70 radial nach außen hervorstehende Stege 72 und Aussparungen 73 zwischen den Stegen 72 auf.
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Um die Scheibe 7 an dem Halter 6 zu fixieren, sind an einem Ring 60 des Halters mehrere Stege 61 angeformt, die von der Ebene des Ringes senkrecht hervorstehen. Zwischen den Stegen 61 sind Aussparungen 62 vorgesehen. Die Stege 61 können in die Aussparungen 73 der Scheibe 7 eingefügt werden, um dann umgebogen zu werden und an einem Fixierelement 8 fixiert zu werden. Das Fixierelement 8 ist kappenförmig ausgebildet und wird auf der anderen Seite eines textilen Materials fixiert, so dass das textile Material zwischen dem Fixierelement 8 einerseits und dem Halter 6 mit der Scheibe 7 andererseits angeordnet ist. Das Fixierelement 8 ist kappenförmig ausgebildet und weist einen Rand 80 auf, an dem eine Abdeckung 81 fixiert ist. Die Stege 61 können beispielsweise umgebogen werden, um den Rand 80 zu hintergreifen und somit sowohl das Fixierelement 8 als auch die Scheibe 7 an der gewünschten Position des textilen Materials zu fixieren. In der montierten Position kann dann der Kopfabschnitt 23 in die Öffnung 71 der Scheibe 7 eingesteckt werden, um das Kopfteil 2 an dem Aufnahmeteil 3' lösbar zu fixieren.
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Die mechanische Befestigung der Scheibe 7 aus Kunststoff kann auch auf andere Art erfolgen, und der Halter 6 und das Fixierelement 8 sind nur eine mögliche Ausführung einer solchen Verbindung. Der Halter 6 und das Fixierelement 8 können dabei aus Kunststoff und/oder Metall hergestellt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckknopf
- 2
- Kopfteil
- 3, 3'
- Aufnahmeteil
- 4
- Scheibe
- 5
- Halter
- 6
- Halter
- 7
- Scheibe
- 8
- Fixierelement
- 20
- Scheibe
- 21
- Öffnung
- 22
- Zapfen
- 23
- Kopfabschnitt
- 40
- Öffnung
- 41
- Umfang
- 50
- Aufnahme
- 51
- Öffnung
- 52
- Öffnung
- 53
- Lasche
- 54
- Schlitz
- 60
- Ring
- 61
- Steg
- 62
- Aussparung
- 70
- Körper
- 71
- Öffnung
- 72
- Steg
- 73
- Aussparung
- 80
- Rand
- 81
- Abdeckung
- D
- Durchmesser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 733315 A1 [0002]
- DE 102007006410 B3 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO 127-2/1a [0010]
- ISO 173 [0010]
- ISO 173 [0021]