DE10113203A1 - Asymmetrisches Stützprofil für Reifenseitenwand von luftgefüllten Fahrzeugreifen - Google Patents
Asymmetrisches Stützprofil für Reifenseitenwand von luftgefüllten FahrzeugreifenInfo
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Abstract
Symmetrisch auf herkömmlichen Radfelgen gespannte Fahrzeugreifen werden durch Seitenkräfte, z. B. bei Kurvenfahrt, nachteilig stark lateral verquetscht. Insbesondere bei extremen Radlastschwankungen wirkt sich die zur Fahrzeugmitte gerichtete Verschiebung des Reifenquerschnitts im Bereich der Bodenaufstandsfläche schädlich auf die Lenkeigenschaften sowie die Reibkraftübertragung und damit auf das Stabilitätsverhalten des Fahrzeugs aus. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird ein an einer Reifenseitenwand angeformtes Stützprofil (6) vorgeschlagen, dessen dem radinneren Felgehorn zugewandte Kontur sich dort form- und kraftschlüssig abstützen kann. Der vorgeschlagene Querschnitt des Stützprofils mit seiner zur Felgenmittel geneigten, dem Reifenwulst zugewandten Grenzfläche führt bei zunehmendem Luftinnendruck zu einer asymmetrischen Verschiebung des elastischen Reifens zur Radaußenseite, wobei er wie eine Feder über seinen Verformungsweg entsprechende Vorspannkräfte speichert. DOLLAR A Der so besser abgestützte und vorgespannte elastische Reifen ist wesentlich seitensteifer, ohne jedoch in seiner radialen Einfederung behindert zu sein.
Description
Moderne luftgefüllte Fahrzeugreifen als unmittelbare Kontaktpartner des Fahrzeug-
Gesamtsystems zur Fahrbahn stellen mit ihren Gebrauchseigenschaften einen entscheidenen
Beitrag zu den Fahreigenschaften zur Verfügung. Dies gilt in besonderen Maße für die
Fahrsicherheit und Fahrkomfort.
Der bekannte elastische Reifen sitzt von der Luftfüllung gespannt quasi in einer
Gleichgewichstlage symmetrisch auf der Radfelge. Beim Abrollen plattet er sich dann unter der
Radlast auf der Fahrbahn so ab, daß die beiden Seitenwände bei Geradeausfahrt gleichmäßig
ausbeulen. Dabei stellt der Reifen dem Fahrwerk über einen möglichst großen vertikalen
Federweg einen entscheidenden Anteil an dessen Komforteigenschaften zur Verfügung.
Wird dagegen der elastische Reifen bei Kurvenfahrt von den seitlich auf ihn einwirkenden
Querkräften belastet, so verformt er sich der Kraftrichtung folgend (durch Verzerrung seiner
beiden Seitenwände) zur Fahrzeugmitte, d. h. er nimmt nun eine belastungsabhängige
asymmetrische Querschnittsform ein. Diese seitliche Formänderung des belasteten
Reifenquerschnitts führt bekanntlich zu Verlusten von für einen sicheren Fahrbetrieb wichtigen
Eigenschaften, insbesondere in den so genannten instationären Betriebszuständen, in denen die
Reifen großen Lastschwankungen unterliegen. Während also der elastische Reifen bei
Geradeausfahrt dem Fahrwerk nahezu ideale Eigenschaften zur Verfügung stellen kann, bedeutet
die unvermeidliche asymmetrische Verformung bei Kurvenfahrt die Einschränkung von
Lenkeigenschaften und die Verringerung der Übertragung von Seitenkräften. Neben dem
Luftinnendruck und der Gürtelkonstruktion hat die konstruktive Gestaltung der
Reifenseitenwände den dominanten Einfluß auf die fahrdynamische Charakteristik von Reifen.
So befindet sich in der Reifenseitenwand nämlich nicht nur eine leicht verformbare, weich
einfedernden Zone mit membranähnlichen Eigenschaften, sondern direkt daran angebunden auch
eine in radialer Richtung verlaufende, konstruktiv verstärkte, extrem biegesteife Wulstzone,
welche eben nicht einfedern, sondern nur möglichst verformungarm hohe Seitenkräfte
übertragen soll (was nur bedingt erreicht wird).
Hierzu wird der mit Kernreiter und geeignetem Umschlag der Karkasslage, bzw. weiteren
konstruktiven Verstärkungen ausgestattete biegesteife Seitenwandwulst auf dem metallischen
Kernring so gelagert, sodaß alle lateralen Kräfte wie von einem einseitig eingespannten
"Kragträger" übertragen werden können. Dennoch führen aber bei Kurvenfahrt hohe Querkräfte
im Bereich der Bodenkontaktzone auf einer genormten Radfelge zu pendelartigen
Auslenkungen der sehr steifen Wulstkonstruktion, wobei sich dieser Teil der Reifenseitenwand
auf dem relativ großen Radius des Felgenhorns, zu dem bei Geradeausfahrt kein form-
schlüssiger Kontakt besteht, unter relativen Bewegungen abrollt, sodaß um dieses Maß
die laterale Verformung des hochbelasteten üblichen Reifens insgesamt nachteilig vergrößert
wird! Um diese sicherheitsrelevanten Eigenschaftsverluste zu verringern wurde z. B.
vorgeschlagen, den Reifen durch asymmetrische Ausbildung der Radfelge so zu unterstützen,
sodaß er sich weniger bei Kurvenfahrt nach innen verspannt. Darüber hinaus sind auch Reifen-
Konstruktionen bekannt (z. B. US 5, 749,982), die durch asymmetrische Querschnittsformen,
zum Teil sogar durch ungleich lange Seitenwände (DE 29 09 427 C2), dem Eigenschaftsverlust
bei Kurvenfahrt entgegen wirken sollen.
Aber auch durch oberhalb des genormten Felgenhorns angeformte so genannte
Felgenschutzleisten (rim protector), die als Schutz vor Bordsteinkontakten das Horn seitlich
überragen, wurde vergeblich versucht die versteifende Wirkung des Reifenwulstes im Interesse
besserer Seitenführungseigenschaften des symmetrisch auf der Radfelge sitzenden Reifens zu
erhöhen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird erstmals ein Reifen beschrieben, der nach der Montage auf
den heute verwendeten Radfelgen unter Luftinnendruck asymmetrisch gegen die von der
Radaußenseite wirkenden Querkräfte vorgespannt wird, und so im Vergleich zu den heute
üblichen symmetrisch auf der Radfelge sitzenden Reifen auch infolge seiner aus der form- und
kraftschlüssigen Abstützung des als Drucklager ausgebildeten erfindungsgemäßen angeformten
"Stützprofils" direkt auf dem oberen Rand des üblichen Felgenhorns insgesamt deutlich
geringer in Kraftrichtung verformt wird. Ziel der Erfindung ist die Verbesserung der Reifen-
Gebrauchseigenschaften innerhalb der jeweils gegebenen Reifen-Dimensionen (z. B. 195/65R15)
in den Kriterien Seitensteifigkeit (Geradeausstabilität - Kurvenfahrt - Bremsen), Abrieb und
Komfort. Hierzu ist in einer bevorzugten Ausführungsart vorgesehen, daß die auf der
Radinnenseite verlaufende Seitenwand des Reifens innerhalb der Höhe des üblichen Felgenhorns
ein Außenprofil/Stützprofil erhält, welches als Drucklager aufgrund seiner druckfesten
Werkstoffeigenschaft (z. B. aus Hartgummi, anderen Polymeren, oder auch angeformten Profilen
aus metallischen Werkstoffen wie z. B. Alluminium) geeignet ist den auf dem dort verlaufenden
Kernring sitzenden steifen Wulstkern in einem Winkel von bis etwa 15° zur Felgenmitte zu
kippen, ohne daß es in der Festigkeitsstruktur der Reifenseitenwand zu kritischen Druckspitzen
oder Steifigkeitssprüngen kommt.
Da sich das neuartige "Stützprofil" auch auf dem oberen Rand des gegebenen Felgenhorns
abstützt, vergrößert sich somit auch die Anlagefläche des Reifenfußes in der Felge entsprechend
vorteilhaft. Hierdurch wird der Reifen, der in seiner sonstigen Festigkeitsstruktur unverändert
bleiben kann, unter Luftinnendruck zwangsläufig vorteilhaft vorgespannt. Der vorgespannte,
sich nun mit einer hohen Pressung gegen das innere Felgenhorn (bis auf dessen oberen Rand)
des Rades abstützende Reifen ist zwar in seiner vertikalen Einfederung nicht behindert,
überträgt jedoch die auf ihn einwirkenden Querkräfte spontaner, was sich im Lenkgefühl
(straff, mit gutem center point feeling) und Lenkverhalten (kleinerer Lenkwinkel) positiv
bemerkbar macht. Gleichzeitig kann der Reifen mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des auf
der Innenseite des Rades verlaufenden Reifenfußes durch die wirksame vorgespannte
Abstützung die seitliche Verformung erheblich reduzieren, sodaß auch höhere Seitenkräfte
übertragen werden können. Durch das als form- und kraftschlüssiges Drucklager ausgebildete
"Stützprofil" vergrößert sich an dieser Stelle auch die Reibfläche des Reifens in Bezug auf den
sicheren tangentialen Sitz des Reifens auf der Radfelge, sodaß auch die Gefahr von auf der
Felge durchrutschenden Reifen (beim Bremsen oder Beschleunigen) vorteilhaft verringert
wird. Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag kann die Festigkeitsstruktur des Reifens im
unmontierten und drucklosen Zustand auch weiterhin symmetrisch ausgeführt sein. Die
vorspannende Wirkung wird ursächlich durch die neuartige äußere Kontur des
"Stützprofils" (Fig. 1) an einer der beiden Reifenseitenwände auf Höhe des inneren Felgenhorns
erzeugt, insbesondere bei Luftinnendruck!
Der verwendete Reifen könnte darüber hinaus zur weiteren Unterstützung der gesuchte
Stabilitätsverbesserung gegen die von der Kurvenaußenseite wirkenden Störkräfte auch in den
übrigen Teilen seiner Konstruktion unsymmetrisch ausgelegt werden.
Die Fig. 1 stellt gestrichelt die symmetrische Außenkontur eines unter Luftinnendruck auf einer
üblichen Radfelge (4) gespannten, aber noch unbelasteten, also unverformten üblichen
Reifen (1) dar, so wie er sich in seinem statischen Gleichgewichtszustand befindet. In diese
Konfiguration ist die neuartige Außenkontur (11) eines baugleichen Reifens eingetragen, die
sich bei sinngemäßer Hinzufügung des drucksteifen Stützprofil (6) an der dem Felgenhorn (5a)
auf der Radinnenseite zugeordneten Seitenwand (10) ergibt. Der gegebene Reifen verläuft nun
mechanisch verschoben unsymmetrisch in Relation zur Mittelachse der gebräuchlichen
Radfelge (12), sodaß sich die Laufstreifenmitte (13) um dieses Maß zur Radaußenseite verlagert
hat. Im Einzelnen zeigt die Fig. 1 den nicht vollständigen Querschnitt eines bekannten Reifens
(1) der mit seinen durch Kernringe (2) verstärkten Reifenfüßen - an denen radial nach außen
verlaufende biegesteife Wulstverstärkungen (3) anschließen - an den Felgenhörnern (5a/5b)
einer Radfelge (4) anliegt, und dabei im Querschnitt mit dem äußeren Laufstreifen (7) eine
symmetrische Gleichgewichtskontur einnimmt. Dabei liegt die Mittelachse (12) des
Reifenlaufstreifens etwa auf der des Felgenbettes. Desweiteren zeigt die Fig. 1 das
erfindungsgemäße drucksteife Stützprofil (6) das sich formschlüssig gegen und auf dem inneren
Felgenhorn (5a) abstützt, und die Seitenwände des luftgefüllten Reifen nun kraftschlüssig in eine
neue Querschnittskontur (10 und 11) asymmetrisch zur Radaußenseite verschiebt.
Hierdurch verlagert sich auch schon im unbelasteten Zustand die Mittelachse des Laufstreifens
relativ zur Mittelachse der Radfelge weiter zur Radaußenseite (13). Diese Wirkung verstärkt
sich aber unter vertikaler Einfederung des belasteten Reifens noch etwas.
Die durch das drucksteife Stützprofil (6) ausgelöste seitliche Verschiebung des biegesteifen
Wulst (3) die zu der neuen Kontur (10 und 11) der Reifenseitenwände führt, erzeugt die
gesuchte unsymmetrische Vorspannung eines z. B. im drucklosen und unbelasteten Zustand
symmetrischen Reifens.
Claims (4)
1. Fahrzeugreifen mit einer radial verlaufenden, weitgehend symmetrischen Karkasse deren
Festigkeitsträger mit ihren Enden jeweils die beiden den Reifenfuß bildenden Kernringe
umschlagen, und mit konstruktiven Verstärkungen steife Wulste bilden, welche im Übergang
zu radial äußeren Seitenwand-Membranen mit dem Gürtel und dem Laufstreifen verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Seitenwand-Außenseite innerhalb der Höhe üblicher Felgenhörner (5)
ein druckfestes, asymmetrisches Stützprofil (6) erhält, welches sich formschlüssig gegen und
bis auf dem oberen Rand des jeweiligen Felgenhorns (5a) an- und auflegt.
2. Fahrzeugreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Montage des Reifens
das druckfeste Stützprofil (6) die biegesteife verstärkte Wulstzone (3) der Seitenwand bis zu
15° aus der Senkrechten zum Felgeneckpunkt in Richtung der Felgenmitte kippt, sodaß ein
asymmetrischer Querschnitt des Reifens entsteht.
3. Fahrzeugreifen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß angeformte drucksteife
Stützprofil (6) aus festen Werkstoffen wie Hartgummi, Kunststoffen oder Metallen besteht
4. Fahrzeugreifen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei
laufrichtungsgebundenen Reifen das angeformte drucksteife Stützprofil (6) am innen
verlaufenden Felgenhorn (5a) des Rades angeordnet ist.
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|
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Inventor name: VENTRELLA, MICHELE, 81675 MUENCHEN, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
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