DE10113190A1 - Feuchtesensor nach dem Taupunktprinzip auf Basis einer dünnen Membran - Google Patents
Feuchtesensor nach dem Taupunktprinzip auf Basis einer dünnen MembranInfo
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Abstract
Ein Feuchtesensor umfaßt eine Membran mit einer Trägereinrichtung, welche die Membran trägt, eine Einrichtung zum Kühlen der Trägereinrichtung und der Membran, eine Einrichtung zum Erwärmen der Membran und eine Einrichtung zum Bestimmen einer Änderung eines Niederschlagszustands auf der Membran und zum Ermitteln der Feuchte aus der bestimmten Niederschlagszustandsänderung. Die Membran ist vorzugsweise eine Siliziumnitridmembran. Die Einrichtung zum Kühlen ist vorzugsweise ein Peltier-Element. Die Einrichtung zum Erwärmen der Membran ist vorzugsweise eine elektrische Leiterstruktur auf der Membran. Die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermitteln umfaßt vorzugsweise eine Einrichtung zum Erfassen einer Aufheizkurve und zum Gewinnen eines Taupunkts aus einer Analyse der Aufheizkurve, eine Einrichtung zum Bestimmen einer Umgebungstemperatur und eine Einrichtung zum Ermitteln einer Feuchte aus dem Taupunkt und der Umgebungstemperatur.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Feuchte
sensor und insbesondere auf einen Feuchtesensor nach dem
Taupunktprinzip.
Feuchtesensoren nach dem Taupunktprinzip sind neben Psy
chrometern die präzisesten, aber auch aufwendigsten und
teuersten Geräte zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Bei die
sen Sensoren wird eine Oberfläche durch Kühlen bis an den
Taupunkt gebracht. Auf der Oberfläche bildet sich ein Nie
derschlag in Form eines Wasserfilms oder von Wassertropfen
(Tau). Die Betauung wird durch verschiedene Verfahren fest
gestellt. Dabei wird ausgenutzt, daß eine Betauung der
Oberfläche optische Reflexionseigenschaften der Oberfläche,
eine elektrische Kapazität zwischen isolierten Elektroden
an der Oberfläche oder einen elektrischen Widerstand zwi
schen nicht isolierten Elektroden an der Oberfläche verän
dert. Anschließend wird der Sensor wieder beheizt, bis die
Betauung verdampft ist. Auf diese Art pendelt der Sensor um
die Taupunkttemperatur, die zusammen mit der Umgebungstem
peratur ein Maß für die Luftfeuchte ist. Die Taupunkttempe
ratur wird dabei durch einen Temperatursensor an der Ober
fläche zu dem Zeitpunkt gemessen, zu dem die Betauung ver
schwindet.
Dieses Prinzip hat bei den derzeitigen Realisierungen fol
gende Nachteile:
- - zum periodischen Heizen und Kühlen des Sensors ist eine erhebliche Energie und Zeit notwendig;
- - die genannten Meßverfahren werden durch eine Verschmut zung der Oberfläche beeinflußt, die das Meßergebnis ver fälschen oder seine Gewinnung verhindern kann;
- - das optische Meßverfahren ist aufgrund der benötigten op tischen Einrichtungen aufwendig und teuer;
- - das kapazitive Meßverfahren ist relativ ungenau; und
- - das Widerstandsmeßverfahren ist u. a. aufgrund seiner of fenliegenden Elektroden gegenüber seiner Umwelt besonders empfindlich.
Taupunktmeßgeräte gemäß dem Stand der Technik sind aus die
sem Grund teuer, langsam und werden hauptsächlich im Labor
betrieb für genaue Messungen eingesetzt.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ei
nen unaufwendigen, gegenüber Verschmutzungen unempfindli
chen, schnellen und miniaturisierbaren Feuchtesensor nach
dem Taupunktprinzip zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein gegenüber Verschmutzungen unempfindliches,
schnelles Verfahren zum Bestimmen einer Feuchte nach dem
Taupunktprinzip zu schaffen, das unaufwendig und auf klei
nem Raum durchführbar ist.
Diese Aufgaben werden durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1 bzw. ein Verfahren gemäß Anspruch 15 gelöst.
Ein Feuchtesensor gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt
eine Membran, eine Trägereinrichtung für die Membran, eine
Einrichtung zum Kühlen der Trägereinrichtung und der Mem
bran, eine Einrichtung zum Erwärmen der Membran und eine
Einrichtung zum Bestimmen einer Änderung eines Nieder
schlagszustands auf der Membran und zum Ermitteln der
Feuchte aus der bestimmten Niederschlagszustandsänderung.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in ihrem
einfachen Aufbau, ihrer Kleinheit bzw. Miniaturisierbarkeit
und ihrer Robustheit gegenüber Verschmutzungen. Insbesonde
re ist die Wärmekapazität der Membran viel kleiner als die
Wärmekapazität der Trägereinrichtung. Ein geringer Energie
verbrauch folgt insbesondere daraus, daß wechselnde Tempe
raturen nur auf der Membran erzeugt werden, die eine sehr
geringe Wärmekapazität aufweist, was ferner eine hohe Meß
geschwindigkeit zur Folge hat.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegen
den Erfindung umfaßt die Membran eine Siliziumnitridmembran
oder eine Siliziumoxidmembran oder eine Siliziumcarbidmem
bran. Die Trägereinrichtung umfaßt vorzugsweise einen Sili
ziumchip. Dadurch wird eine Realisierung in herkömmlicher
Siliziumchiptechnologie, eine sehr weitgehende Miniaturi
sierung, eine Herstellung mit herkömmlichen Verfahren der
Halbleitertechnologie und eine weitgehende Integration ei
nes Großteils der Funktions- und Bauelemente des Feuchte
sensors auf einem einzelnen, kleinen Siliziumchip möglich.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfaßt die Ein
richtung zum Kühlen der Trägereinrichtung und der Membran
ein Peltier-Element. Sie kann ferner einen Kühlfinger auf
weisen, der über einen schmalen Luftspalt eine großflächige
Wärmeleitverbindung mit der Membran schafft, um diese räum
lich gleichmäßig, d. h. mit einem flachen räumlichen Tempe
raturprofil, zu kühlen.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ferner die
Einrichtung zum Erwärmen der Membran durch eine auf der
Membran gebildete elektrische Leiterstruktur ausgeführt.
Mittels eines durch die Leiterstruktur fließenden Stroms
und aufgrund des ohmschen Widerstands derselben kann so die
Membran erwärmt werden. Vorzugsweise ist die Leiterstruktur
so ausgeführt, daß die Membran beim Erwärmen ein flaches
räumliches Temperaturprofil aufweist. Eine Änderung des
Niederschlagszustands findet dann auf der ganzen Membran
zum gleichen Zeitpunkt statt. Ein flaches Temperaturprofil
der Membran wird beispielsweise erzielt, indem die Leiter
struktur die Form einer einfachen oder doppelten Spirale
oder Schleife aufweist.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfaßt die Ein
richtung zum Bestimmen einer Änderung des Niederschlagszu
stands auf der Membran eine Einrichtung zum Bestimmen einer
Aufheizkurve, die bei einer vorbestimmten Erwärmungsrate
die Zeitabhängigkeit einer Temperatur der Membran dar
stellt.
Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel umfaßt die
Einrichtung zum Bestimmen einer Änderung des Niederschlags
zustands zwei nicht isolierte Elektroden auf der Membran
zur Bestimmung des Oberflächenwiderstands der Membran.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umfaßt die Ein
richtung zum Bestimmen einer Änderung des Niederschlagszu
stands zwei Elektroden an der Membran, von denen mindestens
eine isoliert ist, zur Bestimmung einer elektrischen Kapa
zität zwischen den Elektroden.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umfaßt die Ein
richtung zum Bestimmen einer Änderung des Niederschlagszu
stands eine optische Einrichtung zum Bestimmen der opti
schen Reflexionseigenschaft der Oberfläche der Membran.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umfaßt die Ein
richtung zum Bestimmen und Ermitteln ferner einen ersten
Temperatursensor zum Bestimmen der Temperatur der Membran
zu dem Zeitpunkt einer Änderung des Niederschlagszustands
auf der Membran, einen zweiten Temperatursensor zum Bestim
men einer Umgebungstemperatur, und eine Einrichtung zum Be
stimmen der Feuchte aus den beiden von den beiden Tempera
tursensoren gemessenen Temperaturen.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung ist der Feuchtesensor ferner von einer wärmeiso
lierenden Vorrichtung umgeben, die im wesentlichen nur im
Bereich der Membran eine Öffnung aufweist. Dadurch wird ein
Kälteverlust des Feuchtesensors bzw. eine Energiezufuhr aus
der Umgebung, außer über die Membran, im wesentlichen ver
mieden und der Energieaufwand zum Kühlen weiter verringert.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend Bezug nehmend auf die beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittansicht eines Feuch
tesensors gemäß einem bevorzugten Ausführungsbei
spiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Aufheizkurve,
aus der gemäß einem bevorzugten Ausführungsbei
spiel eine Änderung eines Niederschlagszustands
der Membran bestimmt werden kann;
Fig. 3a, 4a, 5a schematische Darstellungen von Leiterstrukturen
zum Erwärmen der Membran gemäß Ausführungsbei
spielen der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3b, 4b, 5b schematische Darstellungen von Temperaturprofi
len, die beim Verwenden der Leiterstrukturen aus
Fig. 3a, 4a bzw. 5a folgen; und
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines weiteren Aus
führungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vor
liegenden Erfindung. Ein Siliziumchip 2 trägt eine Membran
4 aus Siliziumnitrid. Der Siliziumchip 2 mit der Membran 4
ist auf ein Peltier-Element 6, 8, 10 aufgesetzt, das aus
einem Kupferblock 6 und zwei Metallblöcken 8, 10 besteht,
die unterschiedliche thermoelektrische Spannungen aufweisen.
Das Peltier-Element 6, 8, 10 ist an einer Grundplatte
12 so angebracht, daß durch eine nicht dargestellte Strom
quelle ein Stromfluß durch den Metallblock 8, den Kupfer
block 6 und den Metallblock 10 erzeugt werden kann. Die
Membran 4 trägt eine nicht dargestellte Leiterstruktur, da
mit die Membran 4 elektrisch erwärmt werden kann.
Zur Herstellung der dünnen Membran 4 kann beispielsweise
durch ein LPCVD- oder PECVD-Verfahren eine wenige 100 nm
dicke Siliziumnitridschicht auf einem Siliziumsubstrat ab
geschieden werden. Statt einer Siliziumnitridschicht kann
auch eine Siliziumoxid- oder eine Siliziumcarbidschicht
verwendet werden. Die Siliziumnitridschicht (bzw. Silizium
oxid- bzw. Siliziumcarbidschicht) wird auf ihrer Oberseite
mit bekannten Verfahren mit der genannten Leiterstruktur
versehen, und eine Teilfläche des Siliziumsubstrats wird
durch einen Ätzschritt fensterförmig entfernt, so daß in
diesem Bereich nur noch die Siliziumnitridmembran 4 zurück
bleibt. Die so hergestellte Siliziumnitridmembran 4 zeich
net sich durch eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit und
große Robustheit aus, bei einer Dicke von 200 nm widersteht
sie beispielsweise einer Druckdifferenz von 1 bar.
Das Peltier-Element 6, 8, 10 und der mit ihm wärmeleitfähig
verbundene Siliziumchip 2 wird durch einen von einer nicht
dargestellten Stromquelle erzeugten Stromfluß durch den Me
tallblock 8, den Kupferblock 6 und den Metallblock 10 ge
kühlt. Wenn die Membran 4 den Taupunkt bzw. die Taupunkt
temperatur bei der gegebenen, zu messenden Luftfeuchtigkeit
unterschreitet, bildet sich auf der Oberfläche der Membran
4 durch Kondensation des in der umgebenden Atmosphäre ent
haltenen Wassers ein Niederschlag. Bei einer dünnen Silizi
umnitridmembran ist der Wärmeaustausch mit der umgebenden
Luft über den Wandwärmeübergang stärker als der Wärmeaus
tausch mit dem Siliziumchip durch Wärmeleitung in der Mem
bran. Wird durch ein Peltier-Element der Siliziumchip ge
kühlt, so wird die Membran der Temperaturerniedrigung nur
zum Teil folgen. Daher ist es sinnvoll, die Kühlung über
einen Kühlfinger, der nur durch einen dünnen Luftspalt von
der Membran getrennt ist, direkt auf die ganze Fläche wir
ken zu lassen.
In Fig. 1 weist der Kupferblock 6 einen Abschnitt 14 auf,
der die Gestalt und die Funktion eines Kühlfingers für die
Membran 4 hat. Er reicht von unten an die Membran 4 heran
und ist im wesentlichen über die gesamte Fläche der Membran
4 nur durch einen dünnen Luftspalt von der Membran 4 ge
trennt. Eine Abkühlung der Membran 4 erfolgt deshalb über
ihre gesamte Fläche im wesentlichen gleichmäßig, d. h. es
stellt sich während des Abkühlens ein im wesentlichen über
die gesamte Membran 4 flach verlaufendes räumliches Tempe
raturprofil der Membran 4 ein. Dadurch findet die Bildung
eines Niederschlags auf der Oberfläche der Membran 4 wäh
rend des Abkühlens an allen Orten an der Oberfläche der
Membran 4 im wesentlichen zur selben Zeit statt.
Beim Erreichen einer Temperatur der Membran 4 unter dem
Taupunkt, d. h. nach der Bildung eines Niederschlags, wird
die Membran 4 mittels eines Stromflusses durch die Leiter
struktur erwärmt, so daß ihre Temperatur wieder ansteigt.
Wenn die Temperatur der Membran 4 den Taupunkt überschrei
tet, löst sich der Niederschlag auf der Oberfläche der Mem
bran 4 wieder auf, d. h. das kondensierte Wasser verdampft
und geht in die umgebende Atmosphäre über. Beim Erreichen
einer Temperatur oberhalb des Taupunkts, d. h. nach dem Ver
dampfen des Niederschlags, wird der Stromfluß durch die
Leiterstruktur auf der Membran 4 ausgeschaltet. Die Membran
4 wird dadurch nicht mehr weiter erwärmt, sondern durch die
Wirkung des Peltier-Elements und über den Kühlfinger 14
wieder abgekühlt und unterschreitet erneut den Taupunkt.
Der beschriebene Zyklus des Abkühlens der Membran 4 unter
den Taupunkt und des Erwärmens der Membran 4 über den Tau
punkt wird beliebig oft wiederholt.
Es ist eine wichtige Eigenschaft der vorliegenden Erfin
dung, daß der Zyklus des Abkühlens unter den Taupunkt und
des Erwärmens über den Taupunkt nur von der Membran 4
durchlaufen wird. Die vorliegende Erfindung unterscheidet
sich dadurch sehr wesentlich vom Stand der Technik, bei dem
Feuchtesensoren nach dem Taupunktprinzip im wesentlichen
vollständig einen Zyklus des Abkühlens unter den Taupunkt
und des Erwärmens über den Taupunkt durchlaufen. Die Mem
bran 4 weist aufgrund ihrer geringen Dicke eine sehr gerin
ge auf ihre Fläche bezogene Wärmekapazität auf. Da sie im
wesentlichen nur die Leiterstruktur zum elektrischen Erwär
men trägt, die stark miniaturisierbar ist, können auch die
lateralen Abmessungen der Membran 4 klein gewählt werden.
Aus der Kleinheit und der geringen Wärmekapazität der Mem
bran 4 folgt, daß zum Erwärmen derselben über die Leiter
struktur nur eine vergleichsweise sehr geringe elektrische
Leistung erforderlich ist. Ferner wird durch das gute Ver
hältnis zwischen der Oberfläche der Membran 4 und ihrer
Wärmekapazität eine Bestimmung des Taupunkts aus der Analy
se der Kurvenform der Aufheizkurve möglich, die bisher
nicht bzw. nicht annähernd mit einer vergleichbaren Genau
igkeit möglich war.
Die Membran 4, die Leiterstruktur auf der Membran 4, die
zum Erwärmen der Membran 4 verwendete elektrische Heizlei
stung, das Peltier-Element 6, 8, 10, die Kühlleistung des
Peltier-Elements 6, 8, 10, der Kühlfinger 14 und der
Luftspalt zwischen der Membran 4 und dem Kühlfinger 14 sind
hinsichtlich ihres Aufbaus, ihrer Abmessungen und ihrer re
lativen räumlichen Anordnung so ausgelegt, daß die Heizlei
stung der Leiterstruktur auf der Membran 4 größer ist als
die von der Membran 4 über den Siliziumchip 2 und den Kühl
finger 14 an das Peltier-Element 6, 8, 10 abgeführte Wärme
leistung. Dies ermöglicht einen kontinuierlichen Betrieb
des Peltier-Elements 6, 8, 10 mit einer konstanten Kühllei
stung, während die Membran 4 den oben beschriebenen Zyklus
des Abkühlens unter den Taupunkt und des Erwärmens über den
Taupunkt ausschließlich aufgrund eines An- und Ausschaltens
der Heizleistung der Leiterstruktur durchläuft.
Vorzugsweise ist der Siliziumchip zusammen mit der Kühlsei
te des Peltier-Elements, d. h. dem Kupferblock 6 und den an
diesen grenzenden Enden der Metallblöcke 8, 10, von einer
Wärmeisolation umgeben, die nur im Bereich der Membran 4
eine Öffnung, beispielsweise in Form eines Fensters, auf
weist, um die Membran 4 der Umgebungsluft auszusetzen.
Durch die Wärmeisolation wird ein Kälteverlust des Peltier-
Elements und des Siliziumchips reduziert und findet im we
sentlichen nur noch über Wärmeleitung zur Membran 4 und
über die Metallblöcke 8, 10 bzw. daran anschließende Ver
bindungskabel zu der durch den Betrieb des Peltier-Elements
erwärmten Lötstelle statt. Die Kühlleistung des Peltier-
Elements muß somit im wesentlichen nur die mittlere Heiz
leistung der Leiterstruktur auf der Membran 4 und den Käl
teverlust über die Membran 4 an die Umgebung kompensieren.
Da die Membran 4 sehr klein ausgeführt sein kann, kann auch
die Kühlleistung sehr klein sein.
Insgesamt ermöglicht die Erfindung die Realisierung eines
Feuchtesensors, dessen Betrieb eine nur geringe Leistung
erfordert, da sowohl aufgrund der geringen Wärmekapazität
und der kleinen Fläche der Membran 4 eine geringe Heizlei
stung der Leiterstruktur auf der Membran 4 als auch auf
grund der geringen Heizleistung der Leiterstruktur auf der
Membran 4 und des geringen Wärmeverlusts im wesentlichen
nur über die kleine Fläche der Membran 4 eine geringe Kühl
leistung erforderlich ist.
Das Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung weist
neben den beschriebenen Elementen und Merkmalen eine Ein
richtung zum Bestimmen einer Änderung eines Niederschlags
zustands auf der Membran 4 und zum Ermitteln der Feuchte
aus der bestimmten Niederschlagszustandsänderung auf. Die
Bestimmung der Änderung des Niederschlagszustands auf der
Membran 4 kann ähnlich wie bei Feuchtesensoren nach dem
Taupunktprinzip gemäß dem Stand der Technik optisch, kapa
zitiv oder resistiv erfolgen.
Optisch erfolgt eine Bestimmung einer Änderung des Nieder
schlagszustands auf der Membran 4 bevorzugt durch eine Än
derung der optischen Transmissions- oder Reflexionseigen
schaften der Oberfläche der Membran 4. Zur Messung der Re
flexionseigenschaften der Oberfläche der Membran 4 werden
beispielsweise gegenüber der Oberfläche eine Lichtquelle
und ein Lichtsensor so angebracht, daß Licht von der Licht
quelle den Lichtsensor nicht direkt, sondern nur nach einer
Reflexion an der Oberfläche der Membran 4 erreichen kann.
Eine Betauung der Membran 4 ändert die Lichtstreuung an de
ren Oberfläche und somit die Intensität des von der Licht
quelle stammenden und an der Oberfläche der Membran 4 re
flektierten Lichts verglichen mit dem unbetauten Zustand
der Oberfläche der Membran 4. Eine Änderung der von dem
Lichtsensor gemessenen Lichtintensität ist somit ein Signal
für eine Änderung des Niederschlagszustands auf der Membran
4.
Zur Messung der Transmissionseigenschaften der Membran 4
wird eine Lichtquelle auf einer Seite der Membran 4 und ein
Lichtsensor auf der anderen Seite der Membran 4 so ange
bracht, daß Licht von der Lichtquelle den Lichtsensor nur
auf einem Weg durch die Membran 4 und auf keinem anderen
Weg erreichen kann. Eine Betauung der Membran 4 ändert die
Lichtstreuung an der Oberfläche der Membran 4 und damit die
Intensität des von der Lichtquelle durch die Membran 4 hin
durch den Lichtsensor erreichenden Lichts. Eine Änderung
der durch den Lichtsensor gemessenen Lichtintensität ist
somit ein Signal für eine Änderung des Niederschlagszu
stands auf der Membran 4.
Eine kapazitive Bestimmung des Niederschlagszustands auf
der Membran 4 ist durch zwei Elektroden möglich, die an der
Membran 4 angeordnet sind. Die Elektroden sind voneinander
elektrisch isoliert, beispielsweise indem mindestens eine
der beiden Elektroden mit einem elektrisch isolierenden
Überzug versehen ist. Eine Betauung der Oberfläche der Mem
bran 4 ändert die mittlere bzw. effektive Dielektrizitäts
konstante zwischen den Elektroden und somit die elektrische
Kapazität zwischen den Elektroden verglichen mit einem un
betauten Zustand. Eine Änderung der Kapazität zwischen den
Elektroden ist somit ein Signal für eine Änderung des Nie
derschlagszustands auf der Membran 4.
Eine resistive Bestimmung einer Änderung des Niederschlags
zustands auf der Membran 4 ist durch zwei nicht isolierte
Elektroden möglich, die an der Oberfläche der Membran 4 an
geordnet sind. Eine Betauung der Membran 4 ändert deren
elektrischen Oberflächenwiderstand und somit den Widerstand
zwischen den Elektroden verglichen mit einem unbetauten Zu
stand der Oberfläche. Eine Änderung des elektrischen Wider
stands zwischen den Elektroden ist somit ein Signal für ei
ne Änderung des Niederschlagszustands auf der Membran 4.
Die geringe Wärmekapazität der dünnen Membran 4, insbeson
dere das günstige, d. h. große Verhältnis zwischen der
Oberfläche der Membran 4 und ihrer Wärmekapazität, ermög
licht bei einem Feuchtesensor gemäß der vorliegenden Erfin
dung ferner eine Bestimmung einer Änderung des Nieder
schlagszustands auf der Membran 4 aus einer Analyse der
Kurvenform einer Aufheizkurve. Die Aufheizkurve ist eine
Darstellung der Zeitabhängigkeit der Temperatur der Membran
4 während des Erwärmens der Membran 4 mittels der Leiter
struktur.
Eine typische Aufheizkurve ist in Fig. 2 schematisch darge
stellt. Eine Spannung U an einem von einem konstanten Strom
durchflossenen temperaturabhängigen elektrischen Widerstand
oder an einem andersartigen Temperatursensor stellt ein Maß
für die Temperatur am Ort des Temperatursensors auf der
Membran 4 dar. Ausgehend von einer Temperatur unter dem
Taupunkt wird beim Erwärmen der Membran 4 zunächst ein Be
reich A der in Fig. 2 dargestellten Aufheizkurve durchlaufen.
Die effektive Wärmekapazität der Membran 4 setzt sich
hier zusammen aus der eigentlichen Wärmekapazität der Mem
bran 4 und der Wärmekapazität des Niederschlags auf der
Membran 4. Die Erhöhung der Temperatur der Membran 4 er
folgt mit einer bestimmten Rate entsprechend einer bestimm
ten Steigung der Aufheizkurve, die im wesentlichen von der
Leistung der Leiterstruktur auf der Membran 4, von dem Wär
meübergang von der Membran 4 auf den Siliziumchip 2, den
Kühlfinger 14 und die Umgebung, von der eigentlichen Wärme
kapazität der Membran 4 und von der Wärmekapazität des Nie
derschlags auf der Membran 4, d. h. von der spezifischen
Wärmekapazität und der Dicke des Niederschlags, ab. Über
dem Taupunkt durchläuft die Aufheizkurve einen Bereich C.
Hier ist die effektive Wärmekapazität der Membran 4 gleich
der eigentlichen Wärmekapazität der Membran 4, da kein Nie
derschlag mehr vorhanden ist. Die Rate des Temperaturan
stiegs bzw. die Steigung der Aufheizkurve ist somit nicht
mehr von einer Wärmekapazität eines Niederschlags abhängig
und entsprechend steiler.
Zwischen den Bereichen A und C der Aufheizkurve kann sich
bei dem Taupunkt bzw. der Taupunkttemperatur ein Plateau in
der Aufheizkurve ausbilden. Nach Erreichen des Taupunkts
wird durch die Heizleistung der Leiterstruktur auf der Mem
bran 4 zunächst der Niederschlag auf der Membran 4 ver
dampft. Die zeitliche Dauer des Plateaus B der Aufheizkurve
hängt außer von der Heizleistung der Leiterstruktur und dem
Wärmeübergang von der Membran 4 auf den Siliziumchip 2, den
Kühlfinger 14 und die Umgebung vor allem von der latenten
Wärme des Phasenübergangs flüssig-gasförmig des Nieder
schlags, d. h. von seiner spezifischen latenten Wärme und
seiner Dicke ab.
Eine Bestimmung einer Änderung des Niederschlagszustands
auf der Membran 4 ist somit bei der erfindungsgemäßen Ver
wendung einer dünnen Membran 4 aus einer Analyse der Stei
gung der Aufheizkurve, d. h. der Rate der Erhöhung der Tem
peratur der Membran 4 während des Erwärmens, oder durch Erfassen
der Temperatur eines Plateaus der Aufheizkurve, d. h.
der Temperatur, bei der die Rate der Erhöhung der Tempe
ratur der Membran 4 stark abnimmt oder im Idealfall ver
schwindet, möglich. Beide möglichen Analysen der Aufheiz
kurve sind durch digitale oder analoge elektronische Schal
tungen realisierbar.
Die Temperatur der Membran 4 kann durch einen beliebigen
Temperatursensor gemessen werden, beispielsweise durch ei
nen an der Membran 4 angebrachten temperaturabhängigen Wi
derstand, ein Thermoelement oder aber einen Sensor, der die
Wärmestrahlung der Membran 4 mißt. Ein besonders einfacher
Aufbau des Feuchtesensors ist möglich, wenn die Leiter
struktur auf der Membran 4 einen temperaturabhängigen Wi
derstand aufweist und gleichzeitig zum Erwärmen der Membran
4 und zum Messen ihrer Temperatur verwendet wird. Dazu wird
die Leiterstruktur mit einem vorbestimmten, konstanten
Strom geheizt und gleichzeitig die an ihr abfallende Span
nung U als Maß für die Temperatur der Membran 4 gemessen.
Diese Konfiguration ist nicht nur in Hinsicht auf eine Ver
einfachung des Aufbaus und der Herstellung des Feuchtesen
sors und auf eine Miniaturisierung der Membran 4 vorteil
haft, sondern bietet darüber hinaus auch eine Temperatur
messung, die einen großflächigen Mittelwert über die Mem
bran 4 bildet.
Anstatt der oben beschriebenen Speisung der Leiterstruktur
auf der Membran 4 mit einem konstanten Strom und der Mes
sung der aufgrund des Stroms an der Leiterstruktur abfal
lenden Spannung als Maß für die Temperatur kann auch umge
kehrt eine vorbestimmte, konstante Spannung an die Leiter
struktur angelegt werden und der infolge dieser Spannung
durch die Leiterstruktur fließende Strom als Maß für die
Temperatur der Membran 4 gemessen werden. Unter bestimmten
Umständen kann aber auch eine Verwendung eines separaten
oder sogar von mehreren von der Leiterstruktur getrennten
Temperatursensoren, beispielsweise in Form von einem oder
mehreren Thermoelementen und/oder temperaturabhängigen Widerständen,
auf der Membran 4 vorteilhaft sein. Die durch
eine Aufteilung der Funktionalitäten von Heizern und Tempe
raturmessern auf getrennte Bauelemente mögliche galvanische
Trennung bietet Vorteile bei der elektronischen Auswertung
der Signale.
Neben einer Analyse der oben beschriebenen Aufheizkurve,
die während eines Erwärmens der Membran 4 aufgenommen bzw.
gemessen wird, ist auch die Erfassung einer "Abkühlkurve"
während des Abkühlens der Membran 4 ohne Heizung über die
Leiterstruktur möglich. Diese Abkühlkurve hat abhängig von
der Leistung der durch das Peltier-Element 6, 8, 10 auf die
Membran 4 übertragenen Kühlleistung eine ähnliche Gestalt
wie die in Fig. 2 dargestellte Aufheizkurve, jedoch mit um
gekehrter Zeitabhängigkeit. Da eine Kondensation von Luft
feuchtigkeit auf der Membran 4 zur Bildung eines Nieder
schlags jedoch durch eine damit automatisch einher gehende
lokale Verringerung der Luftfeuchtigkeit in der Nähe der
Membran 4 gebremst wird, tritt das Plateau B aubgeschwächt
oder nicht auf, stattdessen kann auch lediglich eine Ver
ringerung der Rate der Temperaturverringerung bzw. der
Steigung der Abkühlkurve unter dem Taupunkt beobachtbar
sein.
Eine Erfassung der Abkühlkurve ist auch dann möglich, wenn
neben der Leiterstruktur kein weiterer Temperatursensor an
der Membran 4 vorhanden ist, und die Messung der Temperatur
der Membran 4 während des Erwärmens durch eine Messung der
Spannung an bzw. des Stroms durch die Leiterstruktur er
folgt. Zum Messen der Temperatur der Membran 4 während des
Abkühlens wird in diesem Fall an der Leiterstruktur ein so
kleiner Strom bzw. eine so kleine Spannung angelegt, daß
die resultierende Heizleistung kleiner als die Leistung der
durch das Peltier-Element 6, 8, 10 auf die Membran 4 über
tragene Kühlwirkung ist. Eine weitere Verbesserung der Ge
nauigkeit der Feuchtemessung mit dem erfindungsgemäßen
Feuchtesensor ist durch eine Kombination der Analysen von
Aufheizkurve und Abkühlkurve, beispielsweise durch eine
Mittelung der aus beiden bestimmten Meßwerte des Taupunkts,
erfolgen.
Die Einrichtung zum Bestimmen einer Änderung eines Nieder
schlagszustands auf der Membran und zum Ermitteln der
Feuchte aus der bestimmten Niederschlagszustandsänderung
umfaßt neben den beschriebenen Merkmalen zum Bestimmen ei
ner Änderung eines Niederschlagszustandes ferner vorzugs
weise eine Einrichtung zum Erfassen einer Umgebungstempera
tur. Dies kann ein dem Feuchtesensor zugeordneter Tempera
tursensor sein, der so angebracht ist, daß er die Tempera
tur der den Feuchtesensor umgebenden Atmosphäre mißt. Zur
Vermeidung einer Beeinflussung dieser Temperaturmessung
durch die Kühl- bzw. Heizwirkung des Peltier-Elements kann
dieser beispielsweise von dem Peltier-Element räumlich ge
trennt oder durch ein Wärmeschild von dem Peltier-Element
6, 8, 10 thermisch entkoppelt angeordnet sein. Alternativ
kann die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermitteln bei
spielsweise eine Schnittstelle aufweisen, über die sie eine
von einer anderen Vorrichtung gemessene Umgebungstemperatur
in Form eines analogen oder digitalen Signals erhält.
Ferner umfaßt die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermit
teln eine Vorrichtung zum Ermitteln der Feuchte aus dem be
stimmten Taupunkt und der bestimmten Umgebungstemperatur,
beispielsweise mittels des sogenannten Molier-hx-Diagramms.
Diese Vorrichtung kann beispielsweise eine analoge oder di
gitale Vorrichtung sein, wie sie von herkömmlichen Feuchte
sensoren nach dem Taupunktprinzip bekannt sind, beispiels
weise ein Mikroprozessor.
Die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermitteln steuert
oder regelt ferner vorzugsweise die Kühlleistung des Pel
tier-Elements 6, 8, 10, die Heizleistung der Leiterstruktur
auf der Membran 4, die Zeitdauer des Erwärmens der Membran
4 und die Dauer des oben erwähnten Zyklusses aus dem Abküh
len unter den Taupunkt und dem Erwärmen über den Taupunkt
oder einen oder mehrere der erwähnten Parameter, um eine
Anpassung an die Meßaufgabe, die gewünschte Wiederholungs
rate der Messung, die gewünschte Genauigkeit der Messung,
die vorhandene Feuchte bzw. Feuchtigkeit, den Luftdruck,
die Umgebungstemperatur, etc. zu erzielen. Insbesondere
werden dabei die genannten Parameter vorzugsweise so einge
stellt, daß der während jedes Zyklusses durchlaufende Tem
peraturbereich ein kleiner Temperaturbereich ist, der den
Taupunkt umfaßt. Je kleiner der Temperaturhub während des
Erwärmens der Membran 4 bzw. während des Abkühlens der Mem
bran 4 ist, desto geringer ist der mit seiner Erzeugung
verbundene Energieaufwand und desto häufiger kann der Zy
klus durchlaufen werden, d. h. desto häufiger kann ein Meß
wert des Taupunkts und in der Folge ein Meßwert der Feuchte
bestimmt werden.
Die Genauigkeit der oben beschriebenen Bestimmung des Tau
punkts hängt wesentlich von dem räumlichen Temperaturprofil
auf der Membran 4 ab. Für die Messung des Taupunkts ist es
wichtig, daß das Temperaturprofil auf der Membran 4 flach
ist, insbesondere während des Erwärmens. Andernfalls wird
beim Erwärmen der Membran 4 der Taupunkt nicht an allen Or
ten auf der Membran 4 gleichzeitig erreicht, sondern der
Taupunkt läuft beim Erwärmen über die Membran 4. Dadurch
wird der Effekt auf der Temperatur-Zeit-Kurve bzw. der Auf
heizkurve verschmiert. Insbesondere vergrößert sich bei
spielsweise der Übergangsbereich zwischen den Bereichen A
und C der in Fig. 2 schematisch gezeigten Aufheizkurve, und
anstatt eines Plateaus B ist nur noch ein Bereich verrin
gerter Steigung zu beobachten. Bei einer optischen Bestim
mung einer Änderung des Niederschlagszustands auf der Mem
bran 4 hat ein nicht flaches Temperaturprofil der Membran 4
analog zur Folge, daß ein Niederschlag nicht an allen Orten
auf der Membran 4 gleichzeitig verschwindet, sondern nach
und nach und entsprechend anstatt einer abrupten Änderung
der Reflexions- oder Transmissionseigenschaften der Ober
fläche der Membran 4 nur eine allmähliche Änderung dersel
ben meßbar ist.
Um ein flaches räumliches Temperaturprofil auf der Membran
4 zu erhalten, gibt es neben der oben bereits erwähnten Ge
staltung eines der Membran 4 flächig gegenüberliegenden
Kühlfingers 14 die Möglichkeit, die Leiterstruktur auf der
Membran 4 geeignet zu gestalten. In den Fig. 3a, 4a, 5a
sind verschiedene Ausführungsbeispiele einer Leiterstruktur
20 auf der Membran 4 schematisch dargestellt. Die Fig. 3b,
4b und 5b zeigen schematisch die entsprechenden Temperatur
profile im Schnitt durch die Membran 4 entlang der durch
die gestrichelte Linie dargestellten Achse x.
In Fig. 3a ist ein auf einer kleinen Teilfläche der Membran
4 lokalisierter Einzelheizer 20 dargestellt. Er erzeugt das
in Fig. 3b gezeigte näherungsweise parabelförmige Profil.
Der auf einer großen Fläche stattfindende Temperaturabfall
zum Rand der Membran 4 hin, der durch den Siliziumchip 2
gekühlt ist, bedeutet eine ausgeprägte Temperaturinhomoge
nität der Membran 4. Fig. 4a zeigt einen umlaufenden Ring
heizer 22. Wie in Fig. 4b zu sehen ist, ist der Tempera
turabfall zum Rand der Membran 4 hin auf eine deutlich
kleinere Fläche beschränkt. Jedoch tritt im Inneren der
Leiterschleife des Ringheizers 22 ein ausgeprägtes Minimum
auf. Eine oder mehrere weitere Schleifen führen dazu, daß
das Profil noch flacher wird. In Fig. 5a ist eine Leiter
struktur 24 mit einer zusätzlichen Schleife gezeigt. In
Fig. 5b ist zu erkennen, daß das Temperaturprofil der Mem
bran 4 dadurch auch in einem mittleren Bereich der Membran
4 flacher wird.
Wie oben erwähnt, hängt die zeitliche Länge des Plateaus
bzw. Absatzes C der Aufheizkurve aus Fig. 2 von der Dicke
bzw. der Menge des Niederschlags auf der Membran 4 ab. Dar
aus resultiert ein weiterer möglicher Betriebsmodus des
Feuchtesensors gemäß der vorliegenden Erfindung, bei dem
aus der Breite des Plateaus B der Aufheizkurve die Menge
der niedergeschlagenen Feuchtigkeit ermittelt wird. Die
Membran 4 wird eine definierte Zeit lang gekühlt. Aus der
Menge des Wassers, das sich danach auf der Membran 4 befindet,
d. h. aus der Breite des Absatzes der Aufheizkurve,
wird die relative Feuchte ermittelt. Dieses Verfahren kann
auch auf Eisbildung ausgedehnt werden. Wird die Membran 4
unter 0°C gekühlt und dort eine definierte Zeit lang gehal
ten, so bildet sich auf der Membran 4 ein gefrorener Nie
derschlag. Beim Aufheizen wird dessen Masse gemessen und
die Feuchte daraus ermittelt. Damit kann der Einsatzbereich
des Sensors erweitert werden. Insbesondere ist ein Betrieb
bei niedrigen Temperaturen möglich. Bei Raumtemperatur wird
eine Messung von Luft mit geringer relativer Feuchte (unter
20%) möglich.
Ein Niederschlagszustand auf der Membran 4, dessen Änderung
durch die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermitteln zu
bestimmen ist, umfaßt somit nicht nur die Zustände "betaut"
bzw. "Niederschlag vorhanden" und "nicht betaut" bzw. "kein
Niederschlag vorhanden", sondern auch die Zustände "flüssi
ger Niederschlag vorhanden" und "gefrorener Niederschlag
vorhanden". Die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermitteln
kann folglich als Änderungen des Niederschlagszustands auf
der Membran 4 nicht nur das Betauen bzw. Kondensieren eines
Niederschlags bzw. Bilden eines Niederschlags und des Ab
tauens bzw. Verdampfens eines Niederschlags bzw. Auflösen
eines Niederschlags umfassen, sondern auch das Gefrieren
eines Niederschlags bzw. das Bilden eines gefrorenen Nie
derschlags, das Verflüssigen eines gefrorenen Niederschlags
oder das Verdampfen eines gefrorenen Niederschlags umfas
sen.
Die Betauung einer Oberfläche ist von deren Beschaffenheit
abhängig. Durch eine Veränderung der Benetzbarkeit und der
Rauhigkeit der Oberfläche kann deren Betauung gezielt be
einflußt und geändert werden. Dadurch kann der Einsatzbe
reich des Feuchtesensors im Sinne der meßbaren Feuchte, des
dabei vorliegenden Drucks und der Temperatur verändert und
gegebenenfalls erweitert werden. Ferner wird dadurch auch
eine Messung von Dämpfen von anderen Substanzen als Wasser
und in anderen Gasen als Luft möglich.
Die oben beschriebene Membran 4 aus Siliziumnitrid weist
für die Verwendung in dem erfindungsgemäßen Feuchtesensor
vorteilhafte Eigenschaften auf, da sie eine geringe Wärme
leitfähigkeit besitzt, mit einer Dicke von 200 nm oder we
niger sehr dünn ausführbar ist, gleichzeitig eine hohe Ro
bustheit aufweist und einen großen Differenzdruck bzw. eine
große Differenz zwischen den auf beiden Seiten der Membran
4 herrschenden Drücken standhält und im Rahmen herkömmli
cher Technologien zur Herstellung und Bearbeitung von Halb
leitern hergestellt werden kann. Für den erfindungsgemäßen
Feuchtesensor sind jedoch alle Arten von Membranen geeig
net, die eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen und mög
lichst dünn ausführbar sind. Beispielsweise kann die Mem
bran 4 auch aus Siliziumkarbid oder einer sehr dünnen
Kunststoff-Folie hergestellt werden.
Ferner ist unter einer Membran im Sinne dieser Erfindung
jedes Bauelement zu verstehen, das eine geringe Wärmekapa
zität und eine große Oberfläche aufweist, d. h., bei dem
das Verhältnis aus seiner betaubaren Oberfläche und seiner
Wärmekapazität groß ist. Dazu muß die Membran nicht notwen
digerweise die Form eines flachen Körpers mit zwei plan
parallelen Oberflächen aufweisen, sondern kann beispiels
weise auch gewölbt oder gewellt ausgestaltet sein, eine
Oberfläche mit Kühlrippen ähnlichen Stegen oder allgemein
nicht planparallele Oberflächen aufweisen
Als Trägereinrichtung für die Membran 4 wurde oben ein Si
liziumchip 2 beschrieben, wobei auch der Kupferblock 6 als
Bestandteil der Trägereinrichtung angesehen werden kann.
Der Siliziumchip 2 ist vorzugsweise mit der Membran 4 ein
stückig ausgeführt, wobei zunächst die Siliziumnitrid
schicht auf dem Siliziumchip gebildet wird und dann eine
Teilfläche des Siliziumchips in Form eines Fensters ent
fernt wird, um die Siliziumnitridschicht freizulegen und
somit die Membran 4 zu bilden, wie es oben beschrieben wur
de. Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist jedoch nur
die Verwendung einer Membran 4 mit den genannten vorteil
haften Eigenschaften. Form, Gestalt und Aufbau einer Träge
reinrichtung für die Membran 4 sind nur insofern für die
Erfindung wesentlich, als sie eine nicht zu starke thermi
sche Kopplung der Membran 4 mit der Trägereinrichtung und
ein flaches räumliches Temperaturprofil der Membran 4 er
möglichen.
Als Einrichtung zum Kühlen der Trägereinrichtung und der
Membran 4 wurde oben ein Peltier-Element 6, 8, 10 beschrie
ben. Dieses ist gut bekannt und einfach herstellbar und
weist darüber hinaus den Vorteil auf, elektrisch betrieben
zu werden und keine mechanisch bewegbaren Teile aufzuwei
sen. Als Einrichtung zum Kühlen kann jedoch jede Einrich
tung verwendet werden, die geeignet ist, die Trägereinrich
tung und die Membran 4 unter den Taupunkt abzukühlen. Dies
kann beispielsweise eine Verbindung zu einem anderweitig
bereits vorhandenen Kältereservoir sein.
Als Einrichtung zum Erwärmen der Membran 4 wurde eine Lei
terstruktur auf der Membran 4 beschrieben, deren elektri
scher Widerstand zur ohmschen Heizung der Membran 4 verwen
det wird. Daneben kann jede andere Einrichtung verwendet
werden, die geeignet ist, um die Membran 4 in Überkompensa
tion der Kühlleistung der Einrichtung zum Kühlen bis über
den Taupunkt zu erwärmen und die an- und ausgeschaltet oder
deren Leistung zumindest hinreichend moduliert werden kann.
Insbesondere kann ein Erwärmen der Membran 4 auch durch Be
strahlen mit elektromagnetischer Strahlung, beispielsweise
mit sichtbarem oder Infrarot-Licht erfolgen. Die Einrich
tung zum Erwärmen umfaßt dazu eine Lichtquelle oder eine
optische Einrichtung zum Leiten von Licht einer externen
Lichtquelle auf die Membran 4 und zum Modulieren der da
durch vermittelten Heizleistung.
Claims (16)
1. Feuchtesensor mit
einer Membran (4) und einer Trägereinrichtung (2) für die Membran (4)
einer Einrichtung (6, 8, 10) zum Kühlen der Trägerein richtung (2) und der Membran (4);
einer Einrichtung (20; 22; 24) zum Erwärmen der Mem bran (4); und
einer Einrichtung zum Bestimmen einer Änderung eines Niederschlagszustands auf der Membran (4) und zum Er mitteln der Feuchte aus der bestimmten Niederschlags zustandsänderung.
einer Membran (4) und einer Trägereinrichtung (2) für die Membran (4)
einer Einrichtung (6, 8, 10) zum Kühlen der Trägerein richtung (2) und der Membran (4);
einer Einrichtung (20; 22; 24) zum Erwärmen der Mem bran (4); und
einer Einrichtung zum Bestimmen einer Änderung eines Niederschlagszustands auf der Membran (4) und zum Er mitteln der Feuchte aus der bestimmten Niederschlags zustandsänderung.
2. Feuchtesensor gemäß Anspruch 1, bei dem die Membran 4
eine Siliziumnitridmembran oder eine Siliziumoxidmem
bran oder eine Siliziumcarbidmembran umfaßt.
3. Feuchtesensor gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem die
Trägereinrichtung einen Siliziumchip (2) umfaßt.
4. Feuchtesensor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei
dem die Einrichtung zum Kühlen ein Peltier-Element (6,
8, 10) umfaßt.
5. Feuchtesensor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, bei
dem die Einrichtung zum Kühlen (6, 8, 10) über einen
Kühlfinger (14) und einen Luftspalt mit der Membran
(4) wärmeleitfähig verbunden ist.
6. Feuchtesensor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, bei
dem die Einrichtung zum Erwärmen der Membran (4) eine
auf der Membran (4) gebildete Leiterstruktur (20; 22;
24) aufweist.
7. Feuchtesensor gemäß Anspruch 6, bei dem die Leiter
struktur auf der Membran (4) die Form einer Schleife
(22) oder eines Mäanders aufweist.
8. Feuchtesensor gemäß Anspruch 6, bei dem die Leiter
struktur auf der Membran (4) die Form einer spiralför
migen Schleife (24) aufweist.
9. Feuchtesensor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, bei
dem die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermitteln
eine Einrichtung zum Bestimmen einer Aufheizkurve (A,
B, C) umfaßt.
10. Feuchtesensor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, bei
dem die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermitteln
zwei voneinander beabstandete, nicht isolierte Elek
troden an der Oberfläche der Membran (4) zur Bestim
mung des Oberflächenwiderstands der Membran (4) auf
weist.
11. Feuchtesensor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, bei
dem die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermitteln
zwei voneinander beabstandete Elektroden an der Ober
fläche der Membran (4), von denen mindestens eine iso
liert ist, zum Bestimmen einer Kapazität zwischen den
beiden Elektroden aufweist.
12. Feuchtesensor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, bei
dem die Einrichtung zum Bestimmen und zum Ermitteln
eine optische Einrichtung zur Bestimmung einer opti
chen Eigenschaft der Oberfläche der Membran (4) um
faßt.
13. Feuchtesensor gemäß einem der vorhergehenden Ansprü
che, bei dem die Einrichtung zum Bestimmen und zum Er
mitteln folgende Merkmale aufweist:
einen ersten Temperatursensor zur Bestimmung der Tem peratur der Membran (4) zum Zeitpunkt einer Änderung des Niederschlagszustands auf der Membran (4);
einen zweiten Temperatursensor zur Bestimmung einer Umgebungstemperatur; und
eine Einrichtung zur Bestimmung der Feuchte aus der Temperatur der Membran (4) und der Umgebungstempera tur.
einen ersten Temperatursensor zur Bestimmung der Tem peratur der Membran (4) zum Zeitpunkt einer Änderung des Niederschlagszustands auf der Membran (4);
einen zweiten Temperatursensor zur Bestimmung einer Umgebungstemperatur; und
eine Einrichtung zur Bestimmung der Feuchte aus der Temperatur der Membran (4) und der Umgebungstempera tur.
14. Feuchtesensor gemäß einem der vorhergehenden Ansprü
che, bei dem die Trägereinrichtung (2) von einer Wär
meisolierungseinrichtung umgeben ist, die im Bereich
der Membran (4) eine Öffnung aufweist.
15. Verfahren zum wiederholten Erfassen einer Luftfeuch
tigkeit mit folgenden Schritten:
ununterbrochenes Kühlen einer Membran (4) und einer Trägereinrichtung (2), welche die Membran (4) trägt, derart, daß eine Temperatur der Trägereinrichtung (2) unter einem Taupunkt der umgebenden Luft liegt;
Erwärmen der Membran (4) bis zu einer Temperatur über dem Taupunkt;
bei dem Schritt des Erwärmens, Bestimmen einer ersten Temperatur, bei der eine Änderung eines Niederschlags zustands auf der Membran (4) auftritt;
Bestimmen einer Umgebungstemperatur; und
Bestimmen der Luftfeuchtigkeit aus der ersten Tempera tur und der Umgebungstemperatur.
ununterbrochenes Kühlen einer Membran (4) und einer Trägereinrichtung (2), welche die Membran (4) trägt, derart, daß eine Temperatur der Trägereinrichtung (2) unter einem Taupunkt der umgebenden Luft liegt;
Erwärmen der Membran (4) bis zu einer Temperatur über dem Taupunkt;
bei dem Schritt des Erwärmens, Bestimmen einer ersten Temperatur, bei der eine Änderung eines Niederschlags zustands auf der Membran (4) auftritt;
Bestimmen einer Umgebungstemperatur; und
Bestimmen der Luftfeuchtigkeit aus der ersten Tempera tur und der Umgebungstemperatur.
16. Verfahren gemäß Anspruch 15, bei dem die Schritte zy
klisch wiederholt werden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001113190 DE10113190B4 (de) | 2001-03-19 | 2001-03-19 | Feuchtesensor nach dem Taupunktprinzip auf Basis einer dünnen Membran |
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