DE10113041A1 - Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffprodukten durch thermische Dampfspaltung und nachfolgende katalytische Behandlung - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffprodukten durch thermische Dampfspaltung und nachfolgende katalytische BehandlungInfo
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- C10G2400/00—Products obtained by processes covered by groups C10G9/00 - C10G69/14
- C10G2400/20—C2-C4 olefins
Abstract
Es wird ein Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffprodukten, insbesondere Olefinen, durch thermische Dampfspaltung (steam cracking) von Kohlenwasserstoffe enthaltenden Einsätzen, z. B. Erdölfraktionen, beschrieben. Zumindest ein Teil der dabei erzeugten Spaltprodukte wird mittels eines Katalysators nachbehandelt. Um eine möglichst wirtschaftliche Regenerierung des Katalysators zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, zur Regenerierung des Katalysators einen zumindest zeitweise mit einem sauerstoffhaltigen Gas oder Gasgemisch, z. B. Luft, versetzten Wasserdampfstrom über den Katalysator zu leiten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffprodukten,
insbesondere Olefinen, durch thermische Dampfspaltung (steam cracking) von
Kohlenwasserstoffe enthaltenden Einsätzen, z. B. Erdölfraktionen, und
Nachbehandlung zumindest eines Teils der dabei erzeugten Spaltprodukte mittels
eines Katalysators.
Eine gängige Methode zur Herstellung von Olefinen, die z. B. als Grundstoffe für die
chemische Industrie dienen, besteht in der thermischen Dampfspaltung, dem
sogenannten steam cracking, von Kohlenwasserstoffen enthaltenden Einsätzen. Dabei
werden die Einsätze, die z. B. aus Erdölfraktionen bestehen, üblicherweise mit Dampf
vermischt durch Spaltrohre geleitet, welche in einem beheizten Spaltofen angeordnet
sind. In den Spaltrohren werden die Kohlenwasserstoffe thermisch gespalten, wobei
ein breites Spektrum an Kohlenwasserstoffverbindungen entsteht. Sofern die
gewünschten Kohlenwasserstoffprodukte nicht durch einfache Fraktionierung des im
Spaltofen erzeugten Kohlenwasserstoffgemisches in ausreichender Menge erhalten
werden können, wird häufig eine katalytische Nachbehandlung angewandt, um
unerwünschte Kohlenwasserstoffverbindungen in erwünschte
Kohlenwasserstoffverbindungen umzuwandeln. Beispielsweise können aromatische
Kohlenwasserstoffe gegebenenfalls in mehreren Schritten katalytisch in kettenförmige
Kohlenwasserstoffe konvertiert werden oder höhermolekulare Kohlenwasserstoffe
katalytisch in niedermolekulare Kohlenwasserstoffe gespalten werden.
Eine katalytische Nachbehandlung des bei der thermischen Dampfspaltung erzeugten
Spaltproduktgemisches ist insbesondere deshalb erwünscht, weil das
Spaltproduktgemisch zu einem großen Teil höhermolekulare Kohlenwasserstoffe, wie
z. B. C4- bis C7-Olefine (Buten, Penten, Hexen oder Aromaten etc.) enthält, während
von der petrochemischen Industrie zunehmend niedermolekulare Kohlenwasserstoffe,
insbesondere C2- bis C4-Olefine, vor allem Ethen (Ethylen) und Propen (Propylen),
nachgefragt werden. Um eine Verschiebung des Produktspektrums von den C4- bis
C7-Olefinen hin zu den C2- bis C4-Olefinen zu erreichen, wurde das sogenannte
Propylur-Verfahren entwickelt, das in "Hydrocarbon Engineering May 1999, Seite 66-
68" und in der EP 0844 224 A1 beschrieben ist. Bei diesem Verfahren wird das
insbesondere durch thermische Dampfspaltung von Kohlenwasserstoffeinsätzen
erzeugte Gemisch aus überwiegend C4- bis C7-Olefinen in einen Reaktor geleitet, der
eine Schüttung aus körnigem, formselektiven Zeolith-Katalysator enthält. Dem Reaktor
kann schließlich ein Produktgemisch entnommen werden, das überwiegend C2- bis
C4-Olefine enthält.
Da der Katalysator während des Betriebs durch Ablagerungen, insbesondere
Koksablagerungen, an Aktivität verliert, muss er von Zeit zu Zeit regeneriert werden.
Hierzu wird der Katalysator mit einem Stickstoffstrom beaufschlagt, dem geringe
Mengen an Luft zugemischt werden. Da für die Regenerierung eine bestimmte, relativ
hohe Stickstoffmenge benötigt wird, ist ein aufwendiger Stickstoffkreislauf mit
Kreislaufverdichter, Abscheider etc. erforderlich. Dies erhöht den Investitionsaufwand
für die katalytische Nachbehandlung erheblich.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art so auszugestalten, dass eine wirtschaftliche Regenerierung
des Katalysators ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur Regenerierung des
Katalysators anstelle des mit Sauerstoff versetzten Stickstoffstroms ein zumindest
zeitweise mit einem sauerstoffhaltigen Gas oder Gasgemisch versetzter
Wasserdampfstrom über den Katalysator geleitet wird.
Dabei kann der Katalysator für alle denkbaren Nachbehandlungen der durch
thermische Dampfspaltung erzeugten Spaltprodukte vorgesehen sein. Beispielsweise
kann es sich um eine katalytische Spaltung von aromatischen Kohlenwasserstoffen
oder um eine katalytische Spaltung von höhermolekularen kettenförmigen
Kohlenwasserstoffen in niedrigmolekulare kettenförmige Kohlenwasserstoffe handeln.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann prinzipiell bei allen katalytischen
Nachbehandlungen nach einer thermischen Dampfspaltung eingesetzt werden, bei
denen der Katalysator regeneriert werden muss. Dabei kann die Regenerierung nach
bestimmten zeitlichen Abständen, in Abhängigkeit von der tatsächlichen Inaktivierung
des Katalysators oder auch kontinuierlich während der katalytischen Umsetzung
erfolgen.
Mit besonderem Vorteil wird die Erfindung bei dem eingangs beschriebenen
sogenannten Propylur-Verfahren in Kombination mit der thermischen Dampfspaltung in
einem Spaltofen (steam cracker) eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein Verfahren
zur Gewinnung von C2- bis C4-Olefinen aus Kohlenwasserstoffe enthaltenden
Einsätzen, z. B. Erdölfraktionen, wobei der Einsatz durch einen Spaltofen (steam
cracker) geführt wird, in dem aus dem Einsatz durch thermische Dampfspaltung (steam
cracking) ein C4- bis C7-Olefine enthaltendes Gemisch aus Spaltprodukten erzeugt
wird. Zumindest ein Teil des so erzeugten Gemisches wird in einen einen
formselektiven Zeolith-Katalysator enthaltenden Reaktor eingeleitet. Schließlich wird
aus dem Reaktor ein C2- bis C4-Olefine enthaltendes Produktgemisch abgezogen.
Bei einem derartigen Verfahren wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass zur Regenerierung des formselektiven Zeolith-Katalysators ein zumindest
zeitweise mit einem sauerstoffhaltigen Gas oder Gasgemisch versetzter
Wasserdampfstrom durch den Reaktor geleitet wird.
Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass zur Regenerierung des
Katalysators anstelle eines mit Sauerstoff versetzten Stickstoffstromes auch ein mit
Sauerstoff versetzter Wasserdampfstrom verwendet werden kann. In der Regel reichen
geringe Mengen von Sauerstoff aus, um eine Regenerierung des Katalysators durch
Abbrennen der Ablagerungen auf dem Katalysator zu bewirken. Am einfachsten kann
der Sauerstoff durch Zumischen von Luft zum Wasserdampfstrom zugegeben werden.
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird technisch reiner Sauerstoff
oder ein Gas oder Gasgemisch, welches technisch reinen Sauerstoff enthält, in den
Wasserdampfstrom eingespeist. Der Wasserdampfstrom hat unter anderem die
Aufgabe, die beim Abbrand der Ablagerungen auf dem Katalysator entstehende
Wärme abzuführen. Wie sich herausgestellt hat, erfüllt Wasserdampf diese Aufgabe
genauso erfolgreich, wie Stickstoff. Von Vorteil ist dabei auch, dass Wasserdampf inert
ist. Im Gegensatz zu Stickstoff steht Wasserdampf allerdings im Prozess ohnehin zur
Verfügung. Deshalb ist auch keine Kreislaufführung mit aufwendigen Verschaltungen
wie bei der Verwendung von Stickstoff zwingend erforderlich. Der Wasserdampf kann
einfach an die Atmosphäre abgegeben oder kondensiert und wieder zurückgeführt
werden. In Abhängigkeit von spezifischen Betriebsmittelbewertungen kann es jedoch
vorteilhaft sein, mit dem Wasserdampf einen Regenerierkreislauf zu betreiben.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der
Wasserdampfstrom durch Prozessdampf aus der thermischen Dampfspaltung gebildet.
In diesem Fall werden die Vorteile der Erfindung ganz besonders deutlich, da zur
thermischen Dampfspaltung im Spaltofen ohnehin ein sehr großes
Prozessdampfsystem zur Verfügung steht, welches zur Regenerierung des
Katalysators angezapft werden kann.
Sofern bei der katalytischen Nachbehandlung Prozessdampf eingesetzt wird, kann es
auch vorteilhaft sein, den Wasserdampfstrom für die Regenerierung durch
Prozessdampf aus der katalytischen Nachbehandlung zu bilden.
Zweckmäßigerweise werden Temperatur, Volumenstrom und Sauerstoffgehalt des
Wasserdampfstroms so eingestellt, dass ein kontrolliertes Abbrennen von
Koksablagerungen auf dem Katalysator erreicht wird. Insbesondere werden
Temperatur- und Sauerstoffgehalt des Wasserdampfstroms derart abgestimmt, dass
die Zündtemperatur der Koksablagerungen erreicht wird. Durch Einstellung des
Volumenstroms des Wasserdampfstromes wird für eine ausreichende Wärmeabfuhr
gesorgt, damit es nicht zu unerwünschten Temperaturspitzen im Katalysator und somit
zu einer Schädigung des Katalysators kommt. Die Regenerierung des Katalysators ist
vorzugsweise bedarfsabhängig gesteuert, d. h. die Regenerierung wird dann
eingeleitet, wenn die Aktivität des Katalysators einen bestimmten Grenzwert
unterschreitet. Zweckmäßigerweise wechseln aktive Phasen, in denen der Katalysator
katalytisch aktiv ist, mit Regenerierphasen, in denen der Katalysator durch Einleiten
des sauerstoffhaltigen Wasserdampfstroms regeneriert wird, ab. Vorteilhafterweise
erfolgt die Regenerierung des Katalysators in zeitlichen Abständen von 500 bis 1.500
Stunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist wesentliche Vorteile gegenüber dem Stand
der Technik auf:
Da der gesamte Stickstoffkreislauf entfallen kann, verringern sich die Investitionskosten für die katalytische Nachbehandlung erheblich. Außerdem ist kein teurer Stickstoff zur Regenerierung des Katalysators erforderlich. Somit reduzieren sich auch die Betriebsmitteilkosten. Insgesamt wird mit der Erfindung eine besonders wirtschaftliche Möglichkeit zur Regenerierung von Katalysatoren geschaffen, welche zur Nachbehandlung von Spaltprodukten aus der thermischen Dampfspaltung eingesetzt werden.
Da der gesamte Stickstoffkreislauf entfallen kann, verringern sich die Investitionskosten für die katalytische Nachbehandlung erheblich. Außerdem ist kein teurer Stickstoff zur Regenerierung des Katalysators erforderlich. Somit reduzieren sich auch die Betriebsmitteilkosten. Insgesamt wird mit der Erfindung eine besonders wirtschaftliche Möglichkeit zur Regenerierung von Katalysatoren geschaffen, welche zur Nachbehandlung von Spaltprodukten aus der thermischen Dampfspaltung eingesetzt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffprodukten, insbesondere
Olefinen, durch thermische Dampfspaltung (steam cracking) von
Kohlenwasserstoffe enthaltenden Einsätzen, z. B. Erdölfraktionen, und
Nachbehandlung zumindest eines Teils der dabei erzeugten Spaltprodukte mittels
eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, dass zur Regenerierung des
Katalysators ein zumindest zeitweise mit einem sauerstoffhaltigen Gas oder
Gasgemisch versetzter Wasserdampfstrom über den Katalysator geleitet wird.
2. Verfahren zur Gewinnung von C2- bis C4-Olefinen aus Kohlenwasserstoffe
enthaltenden Einsätzen, z. B. Erdölfraktionen, wobei der Einsatz durch einen
Spaltofen (steam cracker) geführt wird, in dem aus dem Einsatz durch thermische
Dampfspaltung (steam cracking) ein C4- bis C7-Olefine enthaltendes Gemisch
aus Spaltprodukten erzeugt wird, zumindest ein Teil des erzeugten Gemisches in
einen einen formselektiven Zeolith-Katalysator enthaltenden Reaktor eingeleitet
wird und ein C2- bis C4-Olefine enthaltendes Produktgemisch aus dem Reaktor
abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Regenerierung des
formselektiven Zeolith-Katalysators ein zumindest zeitweise mit einem
sauerstoffhaltigen Gas oder Gasgemisch versetzter Wasserdampfstrom durch den
Reaktor geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wasserdampfstrom durch Prozessdampf aus der thermischen Dampfspaltung
gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wasserdampfstrom durch Prozessdampf aus der katalytischen Nachbehandlung
gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wasserdampfstrom im Kreislauf geführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
Temperatur, Volumenstrom und Sauerstoffgehalt des Wasserdampfstromes so
eingestellt werden, dass ein kontrolliertes Abbrennen von Koksablagerungen auf
dem Katalysator erreicht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Regenerierung des Katalysators in zeitlichen Abständen von 500 bis 1.500
Stunden erfolgt.
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DE2001113041 Withdrawn DE10113041A1 (de) | 2001-03-17 | 2001-03-17 | Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffprodukten durch thermische Dampfspaltung und nachfolgende katalytische Behandlung |
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