DE10111963A1 - Kabel, insbesondere zur Verlegung in einem Kanal oder in einem Rohr - Google Patents
Kabel, insbesondere zur Verlegung in einem Kanal oder in einem RohrInfo
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Abstract
Ein Kabel, das zur Verlegung in einem Kanal oder in einem Rohr geeignet ist, weist eine Kabelseele (ZE, OA) und einen die Kabelseele umgebenden Kabelmantel (KM1, KM2) auf. Der Kabelmantel (KM2) weist diskrete Erhebungen (LS) auf einem Grundmaterial des Kabelmantels auf, die als durchgehende Längsstreifen ausgebildet sind und sich in Längsrichtung des Kabels (OC1) erstrecken. Durch das Vorsehen der Längsstreifen (LS) wird die Gleitreibung beim Einbringen des Kabels in einen Kanal oder in ein Rohr vermindert, so daß das Kabel mit vergleichsweise geringer Kraft in den Kanal oder in das Rohr eingebracht werden kann.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kabel, insbesondere
zur Verlegung in einem Kanal oder in einem Rohr, mit einer
Kabelseele und mit einem die Kabelseele umgebenden Kabelman
tel.
Für bestimmte Anwendungen ist es üblich, ein Kabel beispiels
weise in Form eines elektrischen oder optischen Kabels in be
stehende oder neu zu verlegende Kanal- oder Rohrsysteme ein
zubringen. Für den Fall, daß ein Leerrohr, in das das Kabel
eingebracht werden soll, bereits verlegt ist, muß das Kabel
nachträglich in das betreffende Leerrohr eingebracht werden.
Dabei ist es vorteilhaft, zur Reduzierung des Kostenaufwands
ein Kabel in möglichst großer Länge in Rohrzüge oder Leerroh
re einzublasen, einzuschieben oder einzuziehen. Beispielswei
se bei optischen Übertragungsnetzen mit Lichtwellenleiterka
bel können Abstände zwischen einzelnen vorzusehenden Verstär
kerstufen vergleichsweise groß sein. Daher stellt sich häufig
die Forderung, möglichst große Kabellängen in Kanal- oder
Rohrsysteme einzuziehen.
Das Einziehen solcher Kabel soll mit möglichst hoher Ge
schwindigkeit beziehungsweise mit hoher Verlegeleistung und
möglichst langen Kabellängen erfolgen. Das einzuziehende Ka
bel darf dabei nicht überbeansprucht werden. Werden zum Ein
bringen eines Kabels Einschubraupen benutzt, so müssen diese
eine ausreichend gute Griffigkeit beziehungsweise eine gute
Haftreibung zum Kabel aufweisen. Andererseits ist es zweckmä
ßig, daß die Reibung zwischen Kabel und Rohrsystem möglichst
niedrig ist, damit die für das Einschieben oder Einziehen er
forderlichen Kräfte nicht zu groß werden. Dies ist außerdem
erforderlich, damit möglichst große Kabellängen in ein Rohr
system eingeschoben werden können.
Zur Verbesserung der Einbringbarkeit oder Einziehfähigkeit
eines Kabels ist es beispielsweise denkbar, ein Rohrsystem
mit reibungsvermindernden Innenflächen auszustatten. Solche
Innenflächen können beispielsweise mit Silikon, Teflon™ oder
mit Wachsen versehen werden. Ebenso ist es möglich, alterna
tiv oder zusätzlich die Kabeloberfläche zu wachsen. In beiden
Fällen ist eine zusätzliche Behandlung des Rohrsystems
und/oder des Kabels erforderlich.
In EP 0 521 710 A1 ist eine optische Glasfaseranordnung be
schrieben, das in ein Rohrsystem zur Installation eingeblasen
werden kann. Um insbesondere die Reibung zwischen der Anord
nung und einem Rohr, in das die Anordnung eingeblasen wird,
zu vermindern, sind auf der äußeren Oberfläche eines Coatings
hohle Glaskugeln oder Glimmerplättchen angeordnet. Eine sol
che Anordnung hält im allgemeinen nur vergleichsweise gerin
ger Friktion stand. Die Verteilung der Glaskugeln beziehungs
weise Glimmerplättchen ist in Längsrichtung des Kabels nicht
homogen. Bei der Benutzung von Einschubwalzen können diese
die Kugeln an der Oberfläche zerstören oder lösen. Die ge
zeigte Anordnung eignet sich für sehr kleine Elemente, bei
denen ein Coating über wenige Fasern angebracht ist. Die vor
gestellte Anordnung ist beispielsweise für Außenkabel im all
gemeinen nicht geeignet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kabel be
reitzustellen, das zur Verlegung in einem Kanal oder in einem
Rohr geeignet ist und mit vergleichsweise geringer erforder
licher Kraft in den Kanal oder in das Rohr eingebracht werden
kann.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Kabel der eingangs genann
ten Art, bei dem der Kabelmantel diskrete Erhebungen auf ei
nem Grundmaterial des Kabelmantels aufweist, die als durchge
hende Längsstreifen ausgebildet sind, die sich in Längsrich
tung des Kabels erstrecken.
Der erfindungsgemäße Kabelaufbau ist prinzipiell für ver
schiedene Kabelarten verwendbar, die zur Verlegung in einem
Kanal oder in einem Rohr geeignet sind. Die Erfindung ist vor
allem vorteilhaft einsetzbar bei optischen Kabeln, die häufig
mit vergleichsweise großen Kabellängen zur Überbrückung gro
ßer Verstärkerabstände in einen Kanal oder in ein Rohr einge
bracht werden müssen.
Das erfindungsgemäße Kabel weist auf seiner Oberfläche Längs
streifen auf, die die Gleitreibung beim Einbringen des Kabels
in einen Kanal oder in ein Rohr deutlich verringern. Der Ka
belmantel weist damit eine Außenkontur auf, so daß die Aufla
gefläche des Kabelmantels, die mit dem Kanal oder dem Rohr in
einem Auflagebereich in Kontakt tritt, kleiner ist als die
Oberfläche des Kabelmantels innerhalb dieses Auflagebereichs.
Die diskreten Erhebungen auf dem Grundmaterial des Kabelman
tels bilden eine Hüllkurve, die einen größeren Durchmesser
aufweist als eine Hüllkurve um das Grundmaterial des Kabel
mantels.
Wird ein solches Kabel in einen Rohrzug eingeschoben, einge
zogen oder eingeblasen, so berühren nur die erhabenen Längs
streifen die Innenwand des Rohrzuges. Für den Fall der Benut
zung von Einschubwalzen können diese nach wie vor auf die
Oberflächenbereiche des Grundmaterials des Kabelmantels mit
vergleichsweise hohem Reibwert drücken und erhalten damit ei
ne gute Haftung. Damit ist eine ausreichend gute Traktion bei
der Verwendung von Einschubwalzen gewährleistet, obwohl das
Kabel im Rohrzug vergleichsweise gut gleitet. Zudem ist durch
die diskreten Erhebungen zusätzlicher Leerraum zwischen Kabel
und Rohrwand geschaffen, der mit Umgebungsluft gefüllt ist.
Dies ist vorteilhaft zur Erzeugung einer Luftströmung zwi
schen Kabel und Rohrzug-Innenwand im Auflagebereich des Ka
bels für das Einblasen des Kabels.
In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kabels enthalten die Längsstreifen Kunststoff mit eingelager
tem Silikon. Eine solche Zusammensetzung weist gegenüber der
Verwendung von reinem Kunststoff eine reduzierte Gleitreibung
auf. Sie ist außerdem abriebfest und sehr stabil. Zur Her
stellung des Kabels können der Kabelmantel und die Längs
streifen vorteilhaft coextrudiert werden. Zur Erzielung einer
hohen Stabilität sind die Längsstreifen bevorzugt unlösbar
mit dem Kabelmantel verbunden oder verschweißt. Das erfin
dungsgemäße Kabel ist insbesondere für Außenkabel geeignet.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der
Kabelmantel mehrschichtig ausgebildet, wobei mindestens eine
der Schichten verschäumt ist. Damit wird eine Gewichtsredu
zierung des Kabelmantels erreicht. Auf diese Weise kann das
Kabelgesamtgewicht bis zu 15% reduziert werden. Bevorzugt ist
die äußerste der Schichten solid ausgeführt, auf der die
Längsstreifen aufgebracht sind.
Für diesen Fall ist eine gute Traktion bei der Benutzung von
Einschubwalzen gewährleistet. Bei Verwendung eines Kabelman
tels, bei dem eine der Schichten verschäumt ist, ist im Falle
der Benutzung von profilierten Schubraupen beziehungsweise
Schubrädern die Traktion deutlich verbessert. Die Verschäu
mung begünstigt eine leichte Verformbarkeit der Kabeloberflä
che, die zumindest zu einer gewissen Formschlüssigkeit mit
den profilierten Einschubraupen beziehungsweise Einschubrä
dern führt. Die Kabeloberfläche ist dazu vorteilhaft als so
genannte Skinschicht aus einem relativ harten Material wie HD
PE Kunststoff ausgebildet, die einen niedrigen Reibwert zum
Rohrzugmaterial aufweist und sehr verschleißfest ist.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist diese Skinschicht
als äußerste der Schichten sehr dünn ausgeführt, dass heißt
sie weist beispielsweise eine Dicke von 0,5 bis 3 mm auf. Da
durch kann sie durch eine hohe Flächenpressung von erhabenen
Bereichen der Traktionsbänder beziehungsweise Traktionsräder
gut verformt werden, wenn das unter dieser Skinschicht be
findliche Material entsprechend weich ist.
Die erforderliche Weichheit ist vorzugsweise durch eine ent
sprechende Verschäumung eines thermoplastischen Materials in
großen Bereichen einstellbar. Das thermoplastische Material
wird bei Erwärmung weich und ist damit verschäumbar, bei Ab
kühlung geht es wiederum in den festen Zustand über.
Je nach Kabelseelenaufbau und Anforderungen an das Kabel wird
die Innenseite des Kabelmantels mit einer weiteren Skin
schicht versehen. Damit erhält man einen dreischichtigen Ka
belmantel, bei dem die innerste und die äußerste der Schich
ten jeweils solid ausgeführt sind. Die Verschäumung unter der
äußersten Skinschicht verteilt vorteilhaft die auf die Kabe
loberfläche wirkenden hohen Punktbelastungen bei Benutzung
von Traktionsbändern oder Traktionsrädern auf eine größere
Fläche.
Weitere vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung
sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung
dargestellten Figuren, die Ausführungsbeispiele der Erfindung
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ka
bels in Form eines optischen Kabels,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Kabels ebenfalls in Form eines optischen
Kabels.
Fig. 1 zeigt ein optisches Kabel OC1, das ein Zentralelement
ZE beispielsweise bestehend aus GFK-Material aufweist. Um
dieses Zentralelement ZE sind optische Adern OA in Form von
Bündeladern herum verseilt. Jede dieser Bündeladern OA weist
eine Vielzahl an Lichtleitfasern LF auf, die in Füllmaterial
eingebettet sind. Um diese Kabelseele aus Zentralelement ZE
und optischen Adern OA ist ein mehrschichtiger Kabelmantel
angeordnet, der die Kabelseele umgibt. Dieser Kabelmantel
weist eine verschäumte Schicht KM1 und eine Skinschicht KM2
auf. Auf dem Grundmaterial der Skinschicht KM2 sind diskrete
Erhebungen in Form von Längsstreifen LS aufgebracht, die als
durchgehende Längsstreifen ausgebildet sind und sich in
Längsrichtung des Kabels OC1 erstrecken. Diese Längsstreifen
LS können in Kabellängsrichtung beispielsweise gerade oder
helixförmig angeordnet sein.
Die innere Schicht KM1 ist aus ca. 40% verschäumten MD PE
Kunststoff hergestellt, die äußere Skinschicht KM2 besteht
aus reinem MD PE-Kunststoff. Die Längsstreifen LS sind aus HD
PE Kunststoff mit eingelagertem Silikon gefertigt. Der Kabel
mantel und die darauf angeordneten Längsstreifen können in
einem Arbeitsgang in Coextrusion beziehungsweise Streifenex
trusion hergestellt werden. Durch das eingelagerte Silikon in
den Längsstreifen ist die Gleitreibung des Kabels deutlich
reduziert, das heißt die Gleiteigenschaften des gesamten Ka
bels OC1 sind beim Einziehen in einen Kanal oder in ein Rohr
deutlich verbessert.
Das Kabel OC1 weist in der vorliegenden Ausführungsform einen
Durchmesser d = 9 mm auf. In der verschäumten Schicht KM1
sind zur Gewichtsreduzierung des Kabels 20-70% Hohlraumvo
lumen eingeschlossen. Die Verschäumung begünstigt eine leich
te Verformbarkeit der Kabeloberfläche, und führt damit zu ei
ner gewissen Formschlüssigkeit mit verwendeten profilierten
Einschubraupen oder Einschubrädern beim Einbringen des Kabels
in ein Rohrsystem. Dadurch ist eine ausreichend gute Griffig
keit beziehungsweise eine gute Haftreibung zum Kabel herge
stellt, andererseits ist die Reibung zwischen dem Kabel und
dem Rohr infolge der Längsstreifen sehr niedrig. Damit werden
die zum Einschieben erforderlichen Schubkräfte nicht zu groß,
wodurch sehr große Kabellängen in ein Rohr geschoben werden
können.
In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Kabels dargestellt. Das Kabel OC2 gleicht in wesent
lichen Elementen dem Kabel OC1 gemäß Fig. 1, wobei der Ka
belmantel beim Kabel OC2 dreischichtig ausgeführt ist. Ein
solcher Aufbau kann für bestimmte Kabelarten und Anforderun
gen vorteilhaft sein. Das Kabel OC2 weist einen dreischichti
gen Mantel in Form eines sogenannten "Skin-Foam-Skin"-Mantels
auf. Hier ist jeweils die innerste Schicht KM3 und die äußer
ste Schicht KM2 solid und als Skinschicht ausgeführt.
Claims (9)
1. Kabel (OC1), insbesondere zur Verlegung in einem Kanal
oder in einem Rohr, mit einer Kabelseele (ZE, OA) und einem
die Kabelseele umgebenden Kabelmantel (KM1, KM2),
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kabelmantel (KM2) diskrete Erhebungen (LS) auf einem
Grundmaterial des Kabelmantels aufweist, die als durchgehende
Längsstreifen ausgebildet sind, die sich in Längsrichtung des
Kabels (OC1) erstrecken.
2. Kabel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Längsstreifen (LS) Kunststoff mit eingelagertem Silikon
enthalten.
3. Kabel nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Längsstreifen (LS) unlösbar mit dem Grundmaterial des Ka
belmantels (KM2) verbunden oder verschweißt sind.
4. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kabelmantel (KM1, KM2) mehrschichtig ausgebildet ist und
mindestens eine der Schichten (KM1) verschäumt ist.
5. Kabel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die äußerste der Schichten (KM2) solid ausgeführt ist.
6. Kabel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kabelmantel (KM1, KM2, KM3) mindestens dreischichtig aus
geführt ist, wobei die innerste und die äußerste der Schich
ten (KM3, KM2) jeweils solid ausgeführt sind.
7. Kabel nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die äußerste der Schichten (KM2) 0,5 bis 3 Millimeter Dicke
aufweist.
8. Kabel nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die verschäumte Schicht (KM1) thermoplastisches Material auf
weist.
9. Kabel nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der verschäumten Schicht (KM1) 20 bis 70% Hohlraumvolumen
eingeschlossen ist.
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Family
ID=7677238
Family Applications (1)
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DE10111963A Ceased DE10111963A1 (de) | 2001-03-13 | 2001-03-13 | Kabel, insbesondere zur Verlegung in einem Kanal oder in einem Rohr |
Country Status (2)
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