DE10111280A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erstellung einer Windkraftanlage - Google Patents

Abstract

Es wird ein Verfahren zur Erstellung einer Windkraftanlage vorgeschlagen, deren Mast (4) eine Vielzahl in Höhenrichtung aufeinandersitzender Mastsegmente (8) aufweist. Die Mastsegmente (8) werden zumindest teilweise dadurch übereinander platziert, dass das jeweils neu zu installierende Mastsegment (8, 8c) unter einen bereits errichteten und zuvor mittels einer Hubvorrichtung (14) angehobenen Mastabschnitt (24) eingefügt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Hubvorrichtung (14).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erstellung einer über einen Mast verfügenden Windkraftanlage.

Die Leistungen von Windkraftanlagen sind in jüngerer Zeit zu­ nehmend gestiegen. Von anfänglich nur wenigen Kilowatt sind heutzutage Windkraftanlagen im Megawattbereich keine Selten­ heit mehr. Mit der Leistungssteigerung der Generatoren sind auch der Rotordurchmesser und die Naben- bzw. Masthöhe ange­ wachsen.

Die auch als Türme bezeichneten Masten von Windkraftanlagen werden bei großen Masthöhen in aller Regel als Betonmasten ausgeführt, wobei die Herstellung vor Ort in Spannbetontech­ nik erfolgt. Im Stahlbau errichtete Masten, insbesondere aus Stahlrohr und in Gittermastbauweise, werden zwar aus Kosten­ gründen und wegen der einfacheren Handhabung meist vorgezo­ gen, stoßen jedoch bei Bauhöhen um 100 m an ihre Machbar­ keitsgrenze und werden daher meist nur für niedrigere Bauhö­ hen verwendet.

Nicht unproblematisch bei sehr hohen Masten ist auch die In­ stallation der an der Mastspitze sitzenden Antriebseinheit mit Generator und Rotor. Bei der bislang bekannten Technik wird die Antriebseinheit nach dem Errichten des Mastes mit mobilen Autokränen auf der Mastspitze platziert. Abgesehen von den für diese Arbeiten sehr hohen Kosten, ergibt sich hier auch das Problem der unzureichenden Hubhöhe der Autokra­ ne.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, um insbesondere auch über in Gittermasttechnik ausgeführte und/oder aus Stahl bestehen­ de Masten enthaltende Windkraftanlagen selbst bei extrem gro­ ßen Höhen kostengünstig herstellen zu können.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Erstellung einer Windkraftanlage, deren Mast eine Vielzahl in Höhenrich­ tung aufeinandersitzender Mastsegmente aufweist, wobei die einzelnen Mastsegmente zumindest teilweise dadurch übereinan­ der platziert werden, dass das jeweils neu zu installierende Mastsegment unter einem bereits errichteten und zuvor mittels einer Hubvorrichtung angehobenen Mastabschnitt eingefügt wird.

Eine zur Durchführung dieses Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung verfügt über eine Hubvorrichtung mit einer zwi­ schen einer abgesenkten Stellung und einer angehobenen Stel­ lung verlagerbaren Plattform, deren Hub der Höhe des jeweils als nächstes zu installierenden Mastsegmentes entspricht und die mit Befestigungsmitteln zum lösbaren Fixieren des unters­ ten Mastsegmentes des anzuhebenden Mastabschnittes ausgestat­ tet ist, wobei zweckmäßigerweise ferner eine Abspannvorrichtung vorhanden ist, die über hinsichtlich ihrer Länge varia­ bel einstellbare Zugmittel verfügt, die ein seitliches Ab­ spannen des in der Höhe wachsenden Mastabschnittes gegenüber dem Boden gestatten.

Erfindungsgemäß verfügt der Mast der Windkraftanlage über ei­ ne Vielzahl in Höhenrichtung des Mastes aufeinandersitzender Mastsegmente, die problemlos in einer Länge ausgeführt werden können, die einen leichten Transport zum Errichtungsort der Windkraftanlage gestatten. Anders als zu erwarten wäre, er­ folgt die vertikale "Stapelung" der Mastsegmente aber nicht durch von oben her erfolgendes Aufeinandersetzen, sondern durch "schussweise" Montage von unten her, wobei jeweils der bereits errichtete Mastabschnitt angehoben und das nächste Mastsegment unter dem angehobenen Mastabschnitt eingefügt wird. Das eingefügte Mastsegment wird dann mit dem darüber angeordneten Mastabschnitt fest verbunden und bildet zusammen mit diesem einen nun in der Höhe gewachsenen Mastabschnitt, der seinerseits angehoben wird, um das wiederum nächste Mast­ segment darunter einzugliedern.

Somit kann sich die Montage der Mastsegmente bei Bedarf auf einen bodennahen Bereich konzentrieren, und zwar unabhängig von der Bauhöhe des fertiggestellten Mastes. Gefährliche und auch teure Arbeiten in großer Höhe können auf ein Minimum be­ schränkt werden.

Die Erfindung eignet sich nicht nur zum Einsatz bei der Neu­ errichtung einer Windkraftanlage sondern auch zur nachträgli­ chen Erhöhung bereits vorhandener Windkraftanlagen.

Obgleich es prinzipiell möglich wäre, das jeweils neu zu in­ stallierende Mastsegment unter einem Mastabschnitt einzufü­ gen, der nicht bis zum Boden reicht, empfiehlt sich schon aus Gründen der Einfachheit eine Arbeitsweise, bei der das neu zu installierende Mastsegment jeweils als unterstes Mastsegment unter den bereits vorhandenen Mastabschnitt platziert wird.

Solange der Mast noch eine verhältnismäßig geringe Bauhöhe besitzt, kann die Montage auch dadurch erfolgen, dass man ein oder mehrer Mastsegmente von oben her aufeinandersetzt. Man geht dann erst ab Erreichen einer gewissen Bauhöhe auf das erfindungsgemäße Montagesystem über.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht auch vorteilhaft­ erweise die Möglichkeit, die in der Regel einen Generator und/oder ein Getriebe und/oder einen Rotor enthaltende An­ triebseinheit an der Mastspitze zu installieren, wenn die Bauhöhe noch relativ gering ist, jedoch bereits genug Höhe erreicht wurde, um den Rotor ohne Kollision mit dem Boden problemlos montieren zu können. Bei den dann noch sehr gerin­ gen Höhen kann die Montage sehr einfach durch Autokrane er­ folgen. Bei der nachfolgenden Anwendung des erfindungsgemäßen Systems gewinnt die Antriebseinheit mit dem Wachstum des Mas­ tes schrittweise an Höhe, bis die Endposition erreicht wurde.

Bei der Errichtung des Mastes wird der schrittweise in seiner Höhe wachsende Mastabschnitt zweckmäßigerweise mittels Seilen oder sonstiger Zugmittel zu mehreren Seiten hin gegenüber dem Boden abgespannt. Die Abspannmaßnahmen gewährleisten ungeach­ tet der auftretenden Windkräfte einen stabilen Stand des wachsenden Mastes und können bei Bedarf auch zur exakt verti­ kalen Ausrichtung des Mastes herangezogen werden.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeich­ nung näher erläutert. Die Fig. 1 bis 17 zeigen, in schema­ tischer Darstellung, verschiedene Phasen der Erstellung einer Windkraftanlage unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfah­ rens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Aus Fig. 17 geht, in schematischer Darstellung, eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und unter Einsatz der erfindungs­ gemäßen Vorrichtung erstellte Windkraftanlage 1 hervor. Die Windkraftanlage 1 verfügt über ein im Boden 2 verankertes und insbesondere aus Beton bestehendes Fundament 3, auf dem ein sich in Höhenrichtung erstreckender Mast 4 errichtet ist, der oben an der Spitze eine Antriebseinheit 5 trägt.

Die Antriebseinheit 5 umfasst ein an der Mastspitze befestig­ tes Maschinengehäuse 6, in dem sich - nicht näher dargestellt - ein Generator befindet. Letzterer steht über ein ebenfalls nicht dargestelltes Getriebe mit einem Rotor 7 der Antriebs­ einheit 5 in Antriebsverbindung, der am Maschinengehäuse 6 drehgelagert ist und durch Windkraft in Rotation versetzt wird. Daraus resultiert eine Stromerzeugung durch den Genera­ tor.

Der Mast 4 besteht zweckmäßigerweise aus Metall, insbesondere aus Stahl. Es handelt sich insbesondere um eine Gittermast­ ausführung, die geringes Gewicht mit hoher Steifigkeit ver­ bindet.

Der Mast 4 setzt sich beim Ausführungsbeispiel aus einer Vielzahl in Höhenrichtung aufeinandersitzender und fest mit­ einander verbundener Mastsegmente 8 zusammen. Das unterste Mastsegment 8, 8e ist am Fundament 3 verankert, das oberste Mastsegment 8, 8a trägt die Antriebseinheit 5.

Die Mastsegmente 8 können untereinander identisch ausgebildet sein. Aus statischen Gründen wird man in der Regel jedoch ei­ nen von oben nach unten zunehmenden Mastquerschnitt wählen, so dass dementsprechend auch die Mastsegmente 8 untereinander verschiedene Querabmessungen besitzen. Der Mast des Ausfüh­ rungsbeispiels hat einen die Antriebseinheit 5 tragenden obe­ ren Längenabschnitt 12, innerhalb dessen die Mastsegmente 8 untereinander gleichen Querschnitt haben und zweckmäßigerwei­ se auch über die gleiche Länge verfügen. Die allmähliche Querschnittsvergrößerung beschränkt sich an den sich unten an den oberen Längenabschnitt 12 anschließenden unteren Längen­ abschnitt 13 des Mastes 4, der beim Ausführungsbeispiel über eine dreibeinige Struktur verfügt, vergleichbar einem Stativ. Anstelle des dreibeinigen Aufbaues wäre ohne weiteres auch ein vierbeiniger Aufbau oder ähnliches denkbar.

Zum Erstellen der Windkraftanlage 1 wird am Errichtungsort gemäß Fig. 1 zunächst das Fundament 3 hergestellt. Im Bereich des Fundamentes 3 wird anschließend eine zweckmäßigerweise auf hydraulischem Arbeitsprinzip basierende Hubvorrichtung 14 installiert. Es ist von Vorteil, wenn die Hubvorrichtung 14 auf dem gleichen Fundament 3 steht, auf dem auch der Mast 4 errichtet werden soll.

Die Hubvorrichtung 14 verfügt über mehrere vertikale Füh­ rungsstreben 15, zwischen denen sich eine horizontale Platt­ form 16 erstreckt, die zweckmäßigerweise zumindest partiell von einer Rahmenstruktur gebildet ist.

Die Plattform 16 ist an den vertikalen Führungsstreben 15 in vertikaler Richtung bewegbar, wobei sie wahlweise die aus Fig. 1 ersichtliche abgesenkte Stellung oder die aus Fig. 3 ersichtliche angehobene Stellung einnehmen kann.

Die Führungsstreben 15 sind Bestandteil eines Basisgestells 17, das beim Ausführungsbeispiel auch eine auf dem Fundament 3 ruhende Bodenplatte 18 enthält. Zwischen die Plattform 16 und das Basisgestell 17 sind Antriebsmittel 22 zwischenge­ schaltet, die in der Lage sind, die in Fig. 3 durch Doppel­ pfeil angedeutete Hubbewegung 23 der Plattform 16 hervorzuru­ fen. Die Antriebsmittel 22 beinhalten zweckmäßigerweise einen oder mehrere hydraulische Antriebe.

Bei der Errichtung des Mastes 4 werden die Mastsegmente 8, zumindest größtenteils, bezogen auf die im montierten Zustand vorliegende Reihenfolge, von oben nach unten installiert. Ab­ weichend von diesem erfinderischen Prinzip der "umgekehrten" Montage können einige Mastsegmente 8 auch konventionell durch übliches Aufeinanderschichten installiert werden. Letzteres gilt vor allem für die sich unmittelbar unter der Mastspitze befindlichen Mastsegmente 8.

Bei dem Verfahren des Ausführungsbeispiel werden das oberste (8a) und das darunter liegende, zweitoberste Mastsegment 8b unmittelbar aufeinandergesetzt, wobei zunächst das zweit­ oberste Mastsegment 8b auf die abgesenkte Plattform 16 ge­ setzt und anschließend das oberste Mastsegment 8a auf dem zweitobersten Mastsegment 8b platziert wird. An der Plattform 16 sind nicht näher dargestellte Befestigungsmittel vorgese­ hen, die eine Fixierung des zweitobersten Mastsegmentes 8b gestatten. Die zur gegenseitigen Befestigung der beiden Mast­ segmente 8a, 8b vorgesehenen Befestigungsmittel, insbesondere Niete, Schrauben oder Schweißverbindungen, sind ebenfalls nicht dargestellt.

Die beiden derart fest miteinander verbundenen Mastsegmente 8a, 8b definieren einen ersten Mastabschnitt 24 des zu er­ richtenden Mastes 4.

Der nächste Verfahrensschritt sieht nun die Montage eines weiteren, nämlich des drittobersten Mastsegmentes 8, 8c vor. Hierzu wird zunächst durch Aktivierung der Hubvorrichtung 14 der bereits errichtete erste Mastabschnitt 24 gemäß Fig. 3 angehoben. Die Plattform 16 gelangt dabei in die angehobene Stellung, wobei der zurückgelegte Hub "h" der Höhe des als nächstes zu installierenden Mastsegmentes 8, 8c entspricht.

Nach dem Anheben des ersten Mastabschnittes 24 bleibt die Hubvorrichtung 14 in der erreichten Stellung, und es wird ge­ mäß Fig. 4 das erwähnte drittoberste Mastsegment 8c unterhalb des ersten Mastabschnittes 24 in vertikaler Verlängerung des­ selben eingefügt. Das eingefügte Mastsegment 8, 8c wird über die schon erwähnten, nicht dargestellten Befestigungsmittel mit dem darüber angeordneten zweitobersten Mastsegment 8, 8b fest verbunden, so dass der vorhandene Mastabschnitt um die Höhe eines Mastsegmentes gewachsen ist und ein nun aus drei Mastsegmenten 8 zusammengesetzter Mastabschnitt vorliegt, der zur besseren Unterscheidung als zweiter Mastabschnitt 25 be­ zeichnet sei.

In einem nächsten Schritt wird die Verbindung zwischen der vertikal verfahrbaren Plattform 16 und dem zweiten Mastab­ schnitt 25 gelöst und die Plattform 16 gemäß Fig. 5 in die abgesenkte Stellung zurückverlagert.

Der zweite Mastabschnitt 25 bleibt hierbei stehen, da er mit seinem unteren Ende am Basisgestell 17 der Hubvorrichtung 14 fixiert ist.

Bei geringen Höhen kann diese Befestigungsweise ausreichen, um die vertikale Stabilität des momentan errichteten Mastabschnittes zu gewährleisten. Bewegt man sich jedoch in größere Höhen, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, zusätzlich eine Abspannvorrichtung 36 einzusetzen und mit dieser den schritt­ weise in seiner Höhe wachsenden Mastabschnitt bezüglich des Bodens 2 zu mehreren Seiten hin abzuspannen. Der Mastab­ schnitt kann auf diese Weise exakt vertikal gehalten werden, selbst wenn durch Windeinflüsse hohe Querkräfte auf ihn aus­ geübt werden.

Beim Ausführungsbeispiel kommt die Abspannvorrichtung 36 von Anfang an zum Einsatz, beginnend mit der Stabilisierung des ersten Mastabschnittes 24.

Die Abspannvorrichtung 36 verfügt über mehrere strangartige Zugmittel 37, insbesondere in Gestalt von Seilen, zweckmäßi­ gerweise Drahtseile, die einenends am ersten Mastabschnitt 24 befestigt werden und andernends jeweils an einer bodenseitig verankerten Wickelvorrichtung 38 angreifen. Die Wickelvor­ richtungen 38 haben insbesondere einen windenartigen Aufbau und werden motorisch angetrieben.

Aus der nur zweidimensionalen Zeichnung sind lediglich zwei Zugmittel 37 ersichtlich. In der Praxis werden allerdings mehr als zwei Zugmittel 37 gleichzeitig eingesetzt, die über den Mastumfang verteilt schräg nach unten zu den entfernt vom Fundament 3 installierten Wickelvorrichtungen 38 geführt sind. Am besten hat sich die Verwendung von drei Zugmitteln 37 empfohlen, die, in Draufsicht auf den Mast 4 gesehen, in einer 120°-Verteilung sternförmig vom Mast 4 abgehen.

In den nächsten Schritten, die in Fig. 6 und 7 gezeigt sind, wird der zweite Mastabschnitt 25 an der Spitze des obersten Mastsegmentes 8a nacheinander mit dem Maschinengehäuse 6 und dem Rotor 7 bestückt, so dass die Antriebseinheit 5 schon bei geringer Höhe des Mastabschnittes installiert ist. Prinzi­ piell wäre es zwar möglich, zumindest das Maschinengehäuse 6 schon von Anfang an, am ersten Mastabschnitt 24, zu montie­ ren. Rationeller ist jedoch die geschilderte Verfahrensweise, bei der die Komponenten der Antriebseinheit 5 bei gleicher Masthöhe installiert werden, wenn der Mastabschnitt eine ge­ wisse Bauhöhe erreicht hat, die genügt, um den Rotor 7 ohne Beeinträchtigung der Drehbarkeit installieren zu können. Die Montage des Rotors 7 erfolgt also erst dann, wenn die Spitze des momentanen Mastabschnittes höher über dem Boden 2 liegt als der Halbmesser des Rotors 7 beträgt.

Als nächste Schritte werden gemäß Fig. 8 bis 10 der mit der Antriebseinheit 5 bestückte zweite Mastabschnitt 25 angehoben (Fig. 8), das nächste, hier viertoberste Mastsegment 8d unter dem angehobenen Mastabschnitt 25 eingegliedert (Fig. 9) und nach dessen Befestigung die Plattform 16 abgesenkt, so dass nun die Antriebseinheit 5 auf einem als dritter Mastabschnitt 26 bezeichneten Mastabschnitt sitzt, der wiederum einen Schritt, entsprechend der Höhe des eingefügten Mastsegmentes 8, 8d, gewachsen ist (Fig. 10).

In vergleichbarer Weise werden nun noch weitere Mastsegmente 8 unter den jeweils vorliegenden Mastabschnitt eingefügt, so dass die Masthöhe gemäß Fig. 11 bis 15 bis zum Erreichen der gewünschten Endhöhe wächst. Der besseren Übersichtlichkeit wegen sind in Fig. 11 bis 15 die Montageschritte für die ein­ gesetzte Mehrzahl weiterer Mastsegmente 8 nur teilweise wie­ dergegeben. Es wird jedoch deutlich, wie zur Erzeugung des unteren Längenabschnittes 13 problemlos auch die in der Brei­ te zunehmenden Mastsegmente 8 nacheinander unten eingefügt werden können.

Bei der gesamten Installationsprozedur wird das jeweils neu zu installierende Mastsegment 8 immer als unterstes Mastseg­ ment unter den bereits vorhandenen Mastabschnitt eingefügt. Die Einfügearbeiten können daher bequem am Boden vorgenommen werden. Prinzipiell wäre es jedoch ohne weiteres möglich, zu­ nächst einen unteren Abschnitt des Mastes 4 bis zu einer ge­ wissen Höhe zu errichten, eventuell konventionell durch ein­ faches Aufeinandersetzen von Mastsegmenten 8 des unteren Län­ genabschnittes 13, um erst aufbauend darauf die sich an­ schließenden oberen Mastbereiche mit der erfindungsgemäßen Verfahrensweise zu installieren.

Wie ein Vergleich der Fig. 2 bis 15 ergibt, werden die Zug­ mittel 37 beim sukzessiven Wachstum des Mastes 4 dem Höhen­ wachstum entsprechend nachgeführt, so dass der vorhandene Mastabschnitt stets optimal und sicher abgespannt ist. Das anfängliche Zugeben der Zugmittel 37 durch die Wickelvorrich­ tung 38 ist, bedingt durch den noch flachen Zugmittelverlauf, geringer als zum Ende des Masterrichtungsvorganges hin, wo die Zugmittel 37 - vgl. Fig. 15 - relativ steil schräg nach oben laufen.

Mittels einer nicht dargestellten elektronischen Steuerein­ richtung können die gewünschten Abspannkräfte unter Berück­ sichtigung des Höhenwachstums und dem entsprechenden Zugeben weiterer Zugmittellänge präzise dosiert werden, so dass ein exakt vertikaler Stand des Mastes 4 auch bei starkem Wind ge­ währleistet ist.

Ist die Hubvorrichtung 14 so ausgelegt und derart am Boden verankert, dass sie die auf den errichteten Mastabschnitt einwirkenden Querkräfte komplett selbst aufnehmen kann, kann auf die Abspannvorrichtung 36 auch verzichtet werden.

Nachdem der Mast 4 die aus Fig. 15 ersichtliche gewünschte Höhe erreicht hat, wird das zuunterst liegende Mastsegment 8e fest mit dem Fundament 3 verankert, so dass der Mast 4 den für den späteren Betrieb erforderlichen sicheren Stand er­ hält. Anschließend können die Abspannvorrichtung 36 (Fig. 16) und die Hubvorrichtung 14 (Fig. 17) entfernt werden, so dass alsbald die Inbetriebnahme der Windkraftanlage 1 möglich ist.

Das Verfahren und die Vorrichtung können nicht nur bei der Neuerrichtung einer Windkraftanlage eingesetzt werden, son­ dern auch, um eine bestehende Windkraftanlage von einer bis­ her geringeren Masthöhe auf eine größere Masthöhe nachzurüs­ ten und damit einen wirtschaftlicheren Betrieb zu ermögli­ chen.

Claims (15)

1. Verfahren zur Erstellung einer Windkraftanlage, deren Mast (4) eine Vielzahl in Höhenrichtung aufeinandersitzender Mastsegmente (8) aufweist, wobei die einzelnen Mastsegmente (8) zumindest teilweise dadurch übereinander platziert wer­ den, dass das jeweils neu zu installierende Mastsegment (8) unter einem bereits errichteten und zuvor mittels einer Hub­ vorrichtung (14) angehobenen Mastabschnitt (24, 25, 26) ein­ gefügt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das neu zu installierende Mastsegment (8) jeweils als unters­ tes Mastsegment unter den bereits vorhandenen Mastabschnitt (24, 25, 26) eingefügt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, dass man anfänglich einen mehrere Mastsegmente aufwei­ senden Mastabschnitt (24) dadurch errichtet, dass man dessen Mastsegmente (8a, 8b) von oben her aufeinandersetzt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, dass der sukzessive an Höhe gewinnende Mastab­ schnitt von Anfang an oder bei Erreichen einer gewissen Bauhöhe oben mit einer einen Generator und/oder einen Rotor (7) enthaltenden Antriebseinheit (5) bestückt ist bzw. wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, dass man die zum schrittweisen Anheben des be­ reits zusammengesetzten Mastabschnittes (24, 25, 26) verwen­ dete Hubvorrichtung (14) am Boden (2) im Bereich des Mastfun­ damentes (3) installiert.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, dass man die Hubvorrichtung (14) derart am Bo­ den (2) verankert, dass sie auf den errichteten Mastabschnitt (24, 25, 26) einwirkende Querkräfte ganz oder teilweise auf­ nehmen kann.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bist 6, dadurch ge­ kennzeichnet, dass eine Hubvorrichtung (14) verwendet wird, die eine entsprechend der gewählten Montageschrittweite auf- und abbewegbare Plattform (16) aufweist, an der Befestigungs­ mittel zum lösbaren Befestigen des anzuhebenden Mastabschnit­ tes (24, 25, 26) vorgesehen sind.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, dass der schrittweise in seiner Höhe wachsende Mastabschnitt (24, 25, 26) mittels Seilen oder sonstiger Zug­ mittel (37) zu mehreren Seiten hin bodenseitig abgespannt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Zugmittel (37) entsprechend dem Höhenwachstum des Mastes (4) nachführt.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine elektronische Steuereinrichtung zum Einstellen der Ab­ spannkräfte unter Berücksichtigung des Höhenwachstums des Mastes (4).

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekenn­ zeichnet durch die Verwendung einer hydraulischen Hubvorrich­ tung (14).

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Verwen­ dung bei der Errichtung von Windkraftanlagen (1) mit Masten (4) in Gittermastausführung aus Stahl.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Verwen­ dung bei der Neuerrichtung einer Windkraftanlage oder zur nachträglichen Erhöhung des Mastes einer bereits vorhandenen Windkraftanlage.

14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch eine Hubvorrich­ tung (14) mit einer zwischen einer abgesenkten Stellung und einer angehobenen Stellung verlagerbaren Plattform (16), de­ ren Hub der Höhe des jeweils als nächstes zu installierenden Mastsegmentes (8) entspricht und die mit Befestigungsmitteln zum lösbaren Fixieren des untersten Mastsegmentes (8e) des anzuhebenden Mastabschnittes (24, 25, 26) ausgestattet ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch eine Abspannvorrichtung (36) mit hinsichtlich ihrer Länge variabel einstellbaren Zugmitteln (37) zum seitlichen Abspannen des in der Höhe wachsenden Mastes (4) gegenüber dem Boden (2).