DE10110285A1 - Verwendung eines Cyclopropancarbonsäureamit-Derivates als Melaninbiosynthesehemmer - Google Patents
Verwendung eines Cyclopropancarbonsäureamit-Derivates als MelaninbiosynthesehemmerInfo
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Abstract
N-(R)-[1-(4-Chlor-phenyl)-ethyl]-2,2-dichlor-1-ethyl- DOLLAR A 3t-methyl-1r-cyclopropancarbonsäureamid der Formel DOLLAR F1 eignet sich sehr gut als Melaninbiosynthesehemmer bei phytopathogenen Pilzen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die neue Verwendung eines bekannten Cyclo
propancarbonsäureamid-Derivates als Melaninbiosynthesehemmer bei phytopathoge
nen Pilzen.
Melanine sind dunkelbraun bis schwarz erscheinende Pigmente. Es sind
Makromoleküle, die aus verschiedenen phenolischen oder indolischen Monomeren
bestehen, die mit Protein oder Kohlenhydraten komplexiert sind. Bei Pilzen werden
Melanine in der Weise synthetisiert, dass sich auf fünf Acetateinheiten ein Pentaketid
bildet, das zu 1,3,6,8-Tetrahydroxynaphthalin ( = 1,3,6,8-THN) cyclisiert wird. In
einem weiteren Schritt wird 1,3,6,8-THN dann zu 1,8-Dihydroxynaphthalin
dehydroxyliert, das anschließend zum unlöslichen Melanin polymerisiert wird (vgl.
1976a Can. J. Microbiol. 22, 787-799 und 1876b Tetrahedron 32, 1353-1356).
Melaninpigmente bieten Pilzen Schutz gegen ungünstige Umweltbedingungen und
helfen den Fungi, auch bei intensiver UV-Strahlung, Austrocknung oder bei relativ
hohen oder niedrigen Temperaturen zu überleben (vgl. "Melanization effects
susceptibility of Cryptococcus neoformans to heat and cold", Rosas et al. 1997
FEMS Microbiology Letters 153, 265-272). Außerdem schützen Melanine die Pilze
gegen hydrolytische Zerstörung durch Enzyme, die z. B. in den von Pilzen befallenen
Pflanzen produziert werden (vgl. 1997 Physiological and Molecular Plant Path. 49,
321-330). Schließlich spielen Melanine eine wichtige Rolle in der Pathogenese, wie
z. B. bei der Penetration von Pilzen in die Wirtspflanze. Wird also die
Melaninbiosynthese bei Pilzen unterbunden, so wird dadurch eine Bekämpfung der
Pilze möglich.
Es ist bereits bekannt, dass N-(R)-[1-(4-Chlor-phenyl)-ethyl]-2,2-dichlor-1-ethyl-3t
methyl-1r-cyclopropan-carbonsäureamid ( = Carpropamid) eine fungizide Wirksam
keit besitzt und sich gegen Pyricularia oryzae an Reis einsetzen lässt
(vgl. EP-A 0 341 475).
Es wurde nun gefunden, dass sich N-(R)-[1-(4-Chlor-phenyl)-ethyl-2,2-dichlor-1-
ethyl-3t-methyl-1r-cyclopropan-carbonsäureamid der Formel
sehr gut als Melaninbiosynthesehemmer bei phytopathogenen Pilzen verwenden
lässt.
Es ist als äußerst überraschend zu bezeichnen, dass N-(R)-[1-(4-Chlor-phenyl)-
ethyl]-2,2-dichlor-1-ethyl-3t-methyl-1r-cyclopropan-carbonsäureamid der Formel (I)
zur Hemmung der Melaninbiosynthese bei phytopathogenen Pilzen geeignet ist, denn
in der Praxis war bisher nur eine Verwendung dieses Stoffes gegen Pyricularia
oryzae bekannt.
Aus der Strukturformel für den Wirkstoff der Formel (I) ist ersichtlich, dass die
Verbindung drei asymmetrisch substitutierte Kohlenstoffatome aufweist, wobei das
Kohlenstoffatom zwischen NH-Gruppe und Phenylring in der R-Konfiguration vor
liegt. Das Produkt kann daher als Gemisch von verschiedenen Isomeren oder auch in
Form einer einzigen Komponente vorhanden sein. Bei den Isomeren handelt es sich
um das N-(R)-[1-(4-Chlor-phenyl)-ethyl]-(1S)-2,2-dichlor-1-ethyl-3t-methyl-1r
cyclopropan-carbonsäureamid der Formel
und
das N-(R)-[1-(4-Chlor-phenyl)-ethyl]-(1R)-2,2-dichlor-1-ethyl-3t-methyl-1r-cyclo propan-carbonsäureamid der Formel
das N-(R)-[1-(4-Chlor-phenyl)-ethyl]-(1R)-2,2-dichlor-1-ethyl-3t-methyl-1r-cyclo propan-carbonsäureamid der Formel
Die Verbindung der Formel (I) und deren einzelne Isomere sind bekannt
(vgl. EP-A 0 341 475).
Der Wirkstoff der Formel (I) eignet sich als effektiver Melaninbiosynthesehemmer
bei zahlreichen phytopathogenen Pilzen. Beispielhaft genannt seien Deuteromycotina
Cladosporium, Verticillium, Rhizoctonia, Alternaria und Aspergillus,
Colletotrichum, ferner Ascomycotina, wie Magnaporthe grisea (Pyricularia) oder
Cochliobolus, sowie Basidiomycotina, wie Ustilago, Gaeumannomyces und
Sclerotium.
Der Wirkstoff der Formel (I) kann in die üblichen Formulierungen überführt werden,
wie Lösungen, Suspensionen, Spritzpulver, Pasten, lösliche Pulver und Granulate.
Die Verwendung als Melaninbiosynthesehemmer bei phytopathogenen Pilzen erfolgt
vorzugsweise durch Spritzapplikation auf die Pilze und/oder ihren Lebensraum. Vor
teilhaft ist auch eine Aufnahme des Wirkstoffes über das Wurzelsystem in die
Pflanzen. Zu diesem Zweck wird der Wirkstoff im allgemeinen in Form von
Granulaten oder anderen geeigneten Zubereitungen in den Wurzelbereich der
Pflanzen gebracht. Im Falle der Spritzapplikation werden aus üblichen Formulie
rungen nach konventionellen Methoden anwendungsfertige Spritzmittel hergestellt,
z. B. durch Vermengen von konzentrierten Formulierungen mit Wasser.
Beim Einsatz des Wirkstoffes der Formel (I) als Melaninbiosynthesehemmer bei
phytopathogenen Pilzen kann die Aufwandmenge innerhalb eines bestimmten
Bereiches variiert werden. Die Aufwandmengen an Wirkstoff liegen im allgemeinen
zwischen 25 und 500 g/ha, vorzugsweise zwischen 75 und 300 g/ha.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Lösungsmittel: 1 ml Methanol
Emulgator: 6 mg Phenylstearat
Emulgator: 6 mg Phenylstearat
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 20 µg
Carpropamid mit den oben angegebenen Mengen an Lösungsmittel und Emulgator
und verdünnt das Konzentrat mit dem angegebenen Lösungsmittel/Emulgator-
Gemisch auf die jeweils gewünschte Konzentration.
Jeweils 10 µl der Zubereitung werden in die Kavitäten von Mikrotiterplatten
einpipettiert. Nachdem das Lösungsmittel verdampft ist, werden je Kavität jeweils
200 µl eines Potato-Dextrose Mediums hinzugefügt, das zuvor mit der jeweils
gewünschten Konzentration an Sporen bzw. Myzel des zu prüfenden
Mikroorganismus versetzt worden war. Die resultierenden Konzentrationen an
Carpropamid in den Kavitäten betragen
0,1 ppm
1 ppm
10 ppm
bzw. 100 ppm.
0,1 ppm
1 ppm
10 ppm
bzw. 100 ppm.
Die resultierende Konzentration an Emulgator beträgt jeweils 300 ppm.
Zur Inkubation werden die Mikrotiterplatten anschließend 2 bis 5 Tage auf einem
Schüttler bei einer Temperatur von 22°C bewegt, bis in der unbehandelten Kontrolle
ein ausreichendes Wachstum des jeweiligen Mikroorganismus feststellbar ist.
Die Auswertung erfolgt photometrisch bei einer Wellenlänge von 620 nm. Aus den
Meßdaten für die verschiedenen Konzentrationen wird die Wirkstoffdosis
berechnet die zu einer 50%igen Hemmung der Melaninbildung gegenüber der
unbehandelten Kontrolle führt.
Die Versuchsergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle hervor.
Claims (3)
1. Verwendung von N-(R)-[1-(4-Chlor-phenyl)-ethyl]-2,2-dichlor-1-ethyl-3t
methyl-1r-cyclopropan-carbonsäureamid der Formel
als Melaninbiosynthesehemmer bei phytopathogenen Pilzen.
als Melaninbiosynthesehemmer bei phytopathogenen Pilzen.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1 bei Deuteromycotina, Ascomycotina
und/oder Basidiomycotina.
3. Verfahren zur Hemmung der Melaninbiosynthese bei phytopathogenen
Pilzen, dadurch gekennzeichnet, dass man Wirkstoffe der Formel (I) gemäß
Anspruch 1 auf die Pilze und/oder ihren Lebensraum ausbringt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001110285 DE10110285A1 (de) | 2001-03-02 | 2001-03-02 | Verwendung eines Cyclopropancarbonsäureamit-Derivates als Melaninbiosynthesehemmer |
PCT/EP2002/001685 WO2002069717A1 (de) | 2001-03-02 | 2002-02-18 | Verwendung eines cyclopropancarbonsäureamid-derivates als melaninbiosynthesehemmer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001110285 DE10110285A1 (de) | 2001-03-02 | 2001-03-02 | Verwendung eines Cyclopropancarbonsäureamit-Derivates als Melaninbiosynthesehemmer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10110285A1 true DE10110285A1 (de) | 2002-09-05 |
Family
ID=7676202
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2001110285 Withdrawn DE10110285A1 (de) | 2001-03-02 | 2001-03-02 | Verwendung eines Cyclopropancarbonsäureamit-Derivates als Melaninbiosynthesehemmer |
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Country | Link |
---|---|
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WO (1) | WO2002069717A1 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3815728A1 (de) * | 1988-05-07 | 1989-11-16 | Bayer Ag | Stereoisomere von n-(r)-(1-aryl-ethyl)-1-alkyl-2,2-dichlor- cyclopropancarbonsaeureamiden |
DE19956120A1 (de) * | 1999-11-22 | 2001-05-23 | Bayer Ag | Verwendung eines Cyclopropancarbonsäureamid-Derivates zur Bekämpfung von Schorf |
-
2001
- 2001-03-02 DE DE2001110285 patent/DE10110285A1/de not_active Withdrawn
-
2002
- 2002-02-18 WO PCT/EP2002/001685 patent/WO2002069717A1/de not_active Application Discontinuation
Also Published As
Publication number | Publication date |
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WO2002069717A1 (de) | 2002-09-12 |
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