DE10110110A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Detektion von Röntgenstrahlen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Detektion von RöntgenstrahlenInfo
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Abstract
Es wird ein Röntgendetektor mit mindestens einem Detektorelement (10) beschrieben, das ein röntgenstrahlenempfindliches Halbleitermaterial enthält, das aus einer dotierten Manganatverbindung besteht, die als Manganatschicht (30) auf einem Substrat (20) ausgebildet ist und bei Röntgenbestrahlung eine Änderung der elektrischen Leitfähigkeit zeigt. Es wird auch ein Verfahren zur Detektion von Röntgenstrahlen beschrieben.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Detektion von
Röntgenstrahlung, insbesondere einen Halbleiter-Röntgen
detektor auf der Basis eines Halbleitermaterials, das bei
Röntgenbestrahlung eine Änderung der elektrischen Leitfähig
keit zeigt, und eine mit einem derartigen Röntgendetektor auf
gebaute Röntgenbildaufnahmeeinrichtung (Röntgenkamera), sowie
ein Verfahren zur Detektion von Röntgenstrahlung, insbesondere
ein Verfahren zur Strahlungsdetektion und Signalaufnahme mit
einem Halbleiter-Röntgendetektor, der eine Vielzahl von strah
lungsempfindlichen Detektorelementen aufweist.
Röntgendetektoren besitzen zahlreiche Anwendungen in verschie
denen Gebieten, wie z. B. in der Medizin oder bei der Material
prüfung an Maschinenteilen oder Werkstoffen. Das herkömmlich
verwendete röntgenographische Verfahren basiert darauf, daß
die zu detektierende Röntgenstrahlung einen Leuchtstoff, z. B.
auf einem Leuchtschirm, zur Emission sichtbaren Lichts anregt,
das mit einem lichtempfindlichen Film oder einer Videokamera
aufgenommen wird. Bei einem abgewandelten Verfahren wird ein
dotierter Leuchtstoff verwendet, in dem von der Röntgenstrah
lung angeregte Photoelektronen von Punktdefekten eingefangen
werden, so daß ein latentes Bild erzeugt wird. Dieses Bild
wird anschließend durch Freisetzung der Photoelektronen mit
einem Laser ausgelesen. Die genannten herkömmlichen Verfahren
sind in Bezug auf die Bilderzeugung analog und indirekt. Es
ergibt sich der Nachteil, daß zum Auslesen des Röntgenbildes
in jedem Falle ein Zwischenschritt erforderlich ist. Ein wei
teres Problem aller auf der Anregung von Leuchtstoffen basie
renden Verfahren ist durch die geringe Ortsauflösung bei der
Bildaufnahme gegeben. Das nach Leuchstoffanregung emittierende
Licht wird in der verhältnismäßig dicken Leuchtstoffschicht
gestreut, so daß Bildkonturen verwischt werden.
Verbesserte, hochauflösende röntgenographische Verfahren ver
wenden Röntgendetektoren mit einer Vielzahl von Halbleiter-
Detektorelementen, in denen jeweils bei Röntgenbestrahlung
elektrische Ladungsträger erzeugt werden. Diese Verfahren wer
den beispielsweise von J. Rowlands et al. in "Physics Today",
November 1997, S. 24 ff., beschrieben. Die bislang verwendeten
Halbleiterdetektoren bestehen aus amorphem Selenium (a-Se), in
dem Röntgenphotonen direkt bewegliche Ladungsträger generie
ren, die sich an der Materialoberfläche sammeln. Die erzeugten
Ladungsträger können mit einem der Xerographie ähnlichen Ver
fahren elektrostatisch ausgelesen werden. Dieses Detektions
verfahren ist zwar bereits kommerziell verfügbar, besitzt je
doch den Nachteil eines hohen technischen Aufwands und eines
großen Platzbedarfes für den Röntgendetektor. Außerdem ist
wiederum lediglich eine indirekte Bildaufnahme gegeben, da das
Bild erst nach Auslesen der erzeugten Ladungsträger verfügbar
ist.
In einem weiteren, ebenfalls von J. Rowlands et al. beschrie
benen Verfahren wird ein a-Se-Film auf einen sogenannten "Ac
tive Matrix Array" (AMA) aufgedampft. Der AMA ist eine zweidi
mensionale Pixelanordnung, bei der jeder Pixel aus einem Kon
densator und einem Feldeffekttransistor besteht. Die im amor
phen Selenium erzeugten Ladungsträger werden im Kondensator
gespeichert und durch Ansteuerung des jeweiligen Transistors
ausgelesen. Diese Technik besitzt den Nachteil einer sehr auf
wendigen Herstellung der Röntgendetektoren. Die Detektorele
mente müssen mit der komplexen Technologie der Herstellung in
tegrierter Schaltkreise aufgebaut werden. Des weiteren ist die
Pixelgröße nicht beliebig verkleinerbar, so daß die Ortsauflö
sung dieser Röntgendetektoren beschränkt ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Röntgen
detektor mit mindestens einem Detektorelement auf Halbleiter
basis anzugeben, der eine direkte Signalaufnahme ohne Zwi
schenschritte beim Auslesen eines Röntgenbildes ermöglicht und
sich durch einen vereinfachten Detektorelementaufbau auszeich
net, so daß eine verbesserte Ortsauflösung erzielt und eine
kostengünstigere Detektorherstellung ermöglicht wird. Es ist
ferner die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Detektion
von Röntgenstrahlung mit einem derart verbesserten Röntgende
tektor anzugeben, mit dem direkt vom Röntgendetektor elektri
sche Signale abgeleitet werden, die für die jeweils empfangene
Röntgenintensität charakteristisch sind.
Diese Aufgaben werden durch einen Röntgendetektor bzw. ein
Verfahren mit den Merkmalen gemäß den Patentansprüchen 1 bzw.
10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Verwendungen der
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Ein erster wichtiger Gesichtspunkt der Erfindung besteht in
der Bereitstellung eines Röntgendetektors mit mindestens einem
Detektorelement, bei dem auf einem Substrat schichtförmig eine
dotierte Manganatverbindung aufgebracht ist, deren elektrische
Leitfähigkeit bei Röntgenbestrahlung verändert wird. Die rönt
genempfindliche Schicht des Detektorelements besteht vorzugs
weise aus Verbindungen der Zusammensetzung AxByMnO3, wobei A
ein dreiwertiges Atom (z. B. La, Pr) und B ein zweiwertiges
Atom (z. B. Sr, Ca) darstellen, und x + y ungefähr gleich 1 ist.
Die Dotierung umfaßt beispielsweise Lanthan und Strontium oder
Praseodym und Kalzium oder Lanthan und mehrere zweiwertige
Atome (z. B. Strontium, Kalzium).
Gemäß einem weiteren wichtigen Gesichtspunkt der Erfindung
wird eine Röntgenkamera mit dem obengenannten Röntgendetektor
ausgestattet, der in diesem Fall eine Vielzahl matrixartig angeordneter
Detektorelemente aufweist. Die Detektorelemente
werden auf einem Substrat in Form von in Reihen und Spalten
angeordneten Pixeln aufgebracht. Jeder Pixelreihe- und spalte
wird jeweils eine Reihen- bzw. Spaltenelektrode zugeordnet,
mit denen die aktuelle elektrische Leitfähigkeit des jeweili
gen Pixels nach Röntgenbestrahlung mit einer Multiplextechnik
ausgelesen werden kann.
Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung wird zum Ein
satz des genannten Röntgendetektors ein Verfahren zur Signal
aufnahme bereitgestellt, bei dem zyklisch wiederholt eine Ak
tivierung der Detektorelemente mit einem vorbestimmten Strom
puls, ein Auslesen der jeweils ausgebildeten Spannungswerte
und eine Deaktivierung der Detektorelemente erfolgt.
Die Erfindung besitzt die folgenden Vorteile. Der erfindungs
gemäße Röntgendetektor kann mit miniaturisierten Detektorele
menten aufgebaut werden, die eine Ortsauflösung bis zu rd.
10 µm ermöglichen. Eine derartige Ortsauflösung wurde mit her
kömmlichen halbleiterbasierten Röntgendetektoren nicht er
zielt. Die Detektorelemente können mit einer an sich bekann
ten, beherrschbaren Schichtabscheidungstechnologie als Mikro
strukturen mit geringem Aufwand auf Substrate aufgebracht wer
den. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht in der kur
zen Reaktionszeit des verwendeten dotierten Manganats. Charak
teristische Zeiten der Leitfähigkeitsänderung liegen im Be
reich von µs. Damit wird ein schnelles Auslesen auch größerer
Pixelanordnungen ermöglicht.
In den erfindungsgemäßen Detektorelementen besitzen die
schichtförmigen Manganatverbindungen eine unerwartete und bis
her unerkannte Eigenschaft. Es ist zwar von Manganat-
Einkristallen bekannt, daß diese bei Röntgenbestrahlung eine
Strukturänderung eingehen (s. V. Kiryukhin et al. in "Nature",
Bd. 386, 1987, S. 813 ff.). Diese Strukturänderung wurde jedoch
lediglich bei hohen Röntgendosen an einkristallinen Volu
menmaterialien gefunden, welche in einem aufwendigen Synthese
verfahren bei hohen Temperaturen hergestellt wurden und daher
für Anwendungen nicht praktikabel sind. Im Gegensatz zu diesen
früheren Feststellungen sind die erfindungsgemäß gebildeten
Manganat-Schichtstrukturen durch ein einfach zu beherrschendes
Aufdampfverfahren herzustellen und zeigen Leitfähigkeitsverän
derungen auch bei relativ schwachen Röntgenbestrahlungen wie
sie bei den in der Praxis interessierenden Röntgenuntersu
chungsmethoden auftreten.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden unter
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Perspektivansicht eines Detektor
elements eines erfindungsgemäßen Röntgendetektors,
Fig. 2 eine Kurvendarstellung der Abhängigkeit der an
einem Detektorelement gemäß Fig. 1 gemessenen
Spannung von der Röntgenintensität,
Fig. 3 eine Kurvendarstellung des Zeitverlaufs der an
einem Detektorelement gemäß Fig. 1 gemessenen
Spannung nach wiederholter Belichtung mit Röntgen
strahlung,
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf eine Matrix
anordnung von Detektorelementen, und
Fig. 5 Kurvendarstellungen zur Illustration der erfindungs
gemäßen Signalaufnahme.
Entsprechend einer ersten Ausführungsform der Erfindung be
steht ein Röntgendetektor aus einem einzelnen Detektorelement
10, das schematisch in Fig. 1 dargestellt ist. Das Detektorelement
10 umfaßt im einzelnen ein Substrat 20 und eine
Manganatschicht 30, auf der vier Elektroden 40 in Form von
einander beabstandeter Elektrodenstreifen 41 bis 44 angebracht
sind. Jeder Elektrodenstreifen ist über eine elektrische Lei
tung 51 bis 54 mit einer (nicht dargestellten) Spannungsver
sorgungs- und Meßeinrichtung verbunden. Das Substrat besteht
aus einkristallinem SrTO3. Die Manganatschicht 30 ist ein
La0.88Sr0.1MnO3-Film, der mit einer Dicke im Bereich von 50 nm
bis 500 nm, z. B. 250 nm, epitaktisch auf dem Substrat 20 auf
gewachsen ist. Die Fläche der Manganatschicht beträgt bei
spielsweise rd. 5.5 mm. Das epitaktische Wachstum der Manga
natschicht 30 auf dem Substrat 20 ist technologisch an sich
bekannt und erfolgt z. B. bei einer Substrattemperatur von rd.
1500°C.
Jeder der Elektrodenstreifen 41 bis 44 wird durch eine Doppel
schicht gebildet. Auf der Manganatschicht 30 befindet sich zu
nächst eine dünne Cr-Pufferschicht (d = 20 nm), auf der eine
Au-Kontaktschicht ausgebildet ist. Die Elektrodenstreifen (d =
200 nm) werden durch Aufdampfen der Elektrodenmaterialien her
gestellt. Die vier Elektrodenstreifen 41 bis 44 dienen der Wi
derstandsmessung an der Manganatschicht 30 im Vierpunktverfah
ren. Hierzu werden die Elekrodenstreifen 41 und 44 mit einer
Spannung beaufschlagt, so daß durch die Schicht 30 ein kon
stanter Strom von z. B. 1 µA fließt. Zwischen den Elektroden
streifen 42 und 43 wird dann die in Abhängigkeit von der
Strahlungsdosis der auftreffenden Röntgenstrahlung ausgebilde
te Spannung gemessen.
Zum Röntgendetektor 10 gehört des weiteren eine schematisch
gezeigte Kühleinrichtung 60. Die Kühleinrichtung 60 umfaßt
beispielsweise einen He-Flußkryostaten, der dazu ausgelegt
ist, das Detektorelement 10 auf eine Temperatur von 5 K zu küh
len, oder einen N-Kühler oder auch ein Peltier-Element, falls
das Manganatmaterial für eine Widerstandsänderung bei Tempera
turen über 77 K ausgelegt ist.
Bei Bestrahlung der Fläche der Manganatschicht 30 zwischen den
mittleren Elektrodenstreifen 42, 43 mit einem Röntgenstrahl
(Erzeugung mit einem Synchrotron, Photonenenergie 8 keV, Pho
tonenfluß 5.1010 s-1) ergibt sich die in Fig. 2 gezeigte Ab
hängigkeit der stromlos gemessenen Spannung V von der Strah
lungsdosis Φ. Es zeigt sich eine nahezu exponentiell verlau
fende Verringerung der gemessenen Spannung bei zunehmender Do
sis, was einer exponentiellen Zunahme der Leitfähigkeit bzw.
einem entsprechenden Abfall des Widerstandes in der Manganat
schicht 30 entspricht. Mit einem 100-fach abgeschwächten Rönt
genstrahl wurden qualitativ identische Ergebnisse erzielt. Da
die Eindringtiefe von Röntgenstrahlen der verwendeten Energie
in der angegebenen Manganatschicht rd. 2 µm beträgt und der
Strahlquerschnitt größer als der Abstand zwischen den mittle
ren Elektrodenstreifen ist, wurde die Schichtfläche zwischen
den Elektrodenstreifen gleichmäßig beleuchtet. Die Röntgen
strahlen durchdringen die Detektorschichten vollständig und
gleichförmig, was einen wichtigen Vorteil gegenüber herkömmli
chen Halbleiterdetektoren darstellt.
In Fig. 3 ist der Zeitverlauf der bei konstantem Strom gemes
senen Spannung nach wiederholter Belichtung mit Röntgenstrah
len illustriert. Im oberen Teil der Grafik ist der Zeitverlauf
der Bestrahlung in schematischer Pulsform eingefügt. Bei Be
strahlung ergibt sich zunächst wie bei Fig. 2 ein exponentiel
ler Abfall des Widerstands. Es zeigt sich ferner, daß der Wi
derstand innerhalb einer kurzen Zeit (rd. 1 s) auf den ur
sprünglichen Wert ansteigt, wenn die Röntgenbestrahlung abge
schaltet wird. Wird die Manganatschicht 30 erneut der Bestrah
lung ausgesetzt, so sinkt der Widerstand unmittelbar auf einen
Wert wie nach der ersten Belichtung und setzt dann den expo
nentiellen Abfall fort. Dieses Verhalten bleibt jedoch lediglich
erhalten, solange ein Strom durch die Manganatschicht 30
(über die Elektrodenstreifen 41, 44) fließt. Durch Abschalten
des Stromes wird die Manganatschicht in ihren Zustand vor der
Belichtung zurückversetzt. Diese Selbst-Rückstellung stellt
einen besonders wichtigen und unerwarteten Vorteil der erfin
dungsgemäßen Detektorelemente dar. Im rechten Teil der Grafik
von Fig. 3 ist erkennbar, daß nach Abschalten des Stromes
(schraffierte Fläche oben), trotz eingeschalteter Röntgenbe
strahlung zunächst ein Zustand wie vor der ersten Belichtung
hergestellt wird (hoher Widerstand). Das Stromabschalten
stellt demzufolge einen Löschvorgang für das Detektorelement
dar.
Der Röntgendetektor gemäß Fig. 1 kann anwendungsabhängig in
Bezug auf die Gestalt des Detektorelements, die Anordnung und
Zahl der Elektrodenstreifen, die Art der Widerstandsmessung
und die Materialien modifiziert werden. So kann das SrTiO3-
Substrat auch aus einem anderen, einkristallinen Material be
stehen, das eine ähnliche Struktur wie die Manganatschicht be
sitzt, so daß diese mit einer geringen Verspannung auf dem
Substrat aufgebracht werden kann. Ferner können die Dotie
rungsverhältnisse x, y in LaxSryMnO3 optimiert werden. Optimale
Ergebnisse wurden bisher z. B. an Schichtstrukturen erzielt,
bei dem das Verhältnis von zwei- und dreiwertigen Atomen so
eingestellt ist, dass die Anzahl der Leitungselektronen pro
Mn-Atom sich im Bereich 0.1 bis 0.15 bewegt, d. h. z. B.
x = 0.87 ± 0.05 und y = 0.13 ± 0.05. Des weiteren kann die Manganat
schicht auch mit anderen Dotierungselementen hergestellt sein,
wie sie oben angegeben wurden (z. B. Pr, Ca).
Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Röntgen
detektors ist in Fig. 4 gezeigt. Auf einem gemeinsamen (nicht
dargestellten) Substrat ist eine Vielzahl von getrennten De
tektorelementen 10 in zueinander senkrechten, geraden Reihen
und Spalten angeordnet. Jedes Detektorelement 10 umfaßt eine
Manganatschicht 30, die mit zwei Elektroden 40 verbunden ist.
Die Elektroden 40 umfassen zwei Elektrodenstreifen, die je
weils reihen- und spaltenweise zur Bildung der Reihenelektro
den 411, 412, 413, . . . und der Spaltenelektroden 421, 422,
423, . . . verbunden sind. Jede der Reihen- bzw. Spaltenelektro
den ist mit einem (nicht dargestellten) Reihen- bzw. Spalten
multiplexer verbunden, mit denen das unten erläuterte Signal
ausleseverfahren implementiert wird.
Die Manganatschichten 30 und die Elektroden 40 bestehen bei
spielsweise aus demselben Material wie bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1. Die Pixelanordnung wird hergestellt, indem zu
nächst die Spaltenelektroden 421, 422, 423, . . . unter Verwen
dung einer geeigneten Maskierungstechnik auf das Substrat auf
gedampft werden. Anschließend werden die Manganatschichten 30
als Matrix voneinander beabstandeter Flächenbereiche durch e
pitaktisches Wachstum aufgebracht. Jede Manganatschicht über
lappt eine zugehörige Spaltenelektrode. Schließlich werden die
Reihenelektroden 411, 412, 413, . . . wiederum mit einer ent
sprechenden Maskierungstechnik aufgedampft, wobei jeweils ein
Reihenelektrodenstreifen die in einer Reihe nebeneinander an
geordneten Manganatschichten 30 elektrisch miteinander verbin
det. Die Reihen- und Spaltenelektroden sind durch die Manga
natschichten voneinander getrennt. Das Aufbringen der einzel
nen Schichten erfolgt mit an sich bekannten Techniken, wie
z. B. Laserdeposition, Kathodenzerstäubung, Aufdampftechniken
usw. Jedes Detektorelement besitzt beispielsweise eine Größe
von rd. 50 µm2.
Die matrixartige Pixelanordnung der Detektorelemente gemäß
Fig. 4 wird vorzugsweise als strahlungsempfindliches Bauteil
in einer Röntgenkamera verwendet, die ferner mit einer Kühl
einrichtung, einer Multiplexereinrichtung zum Auslesen der
Signalwerte und einer Meß- und Steuereinrichtung ausgestattet
ist. Die Pixelanordnung kann vorteilhafterweise mit charakteristischen
Dimensionen hergestellt werden, die den Anforderun
gen einer Röntgenabbildung z. B. in der Werkstofftechnik oder
der Medizin entsprechen. Die mit den Detektorelementen 30 be
legte Fläche kann beispielsweise eine Größe von 50.50 cm2 be
sitzen. Eine erfindungsgemäße Röntgenkamera kann auch aus meh
reren Röntgendetektoren mit Pixelanordnungen gemäß Fig. 4 zu
sammengesetzt sein, um die jeweils erforderliche Abbildungs
fläche bereitzustellen.
Ein besonderer Vorteil der Detektorelementanordnung gemäß
Fig. 4 besteht darin, daß jeder Pixel relativ einfach aufge
baut ist. Damit ergibt sich eine kostengünstige Herstellung
und eine geringe Fehleranfälligkeit des Röntgendetektors.
Über die Reihen- bzw. Spaltenelektroden sind die Detektorele
mente 10 gemäß Fig. 4 mit den Reihen- und Spaltenmultiplexern
verbunden, über die der aktuelle Zustand der einzelnen Detek
torelemente nach Röntgenbelichtung digital ausgelesen werden
kann. Mit den Multiplexern werden die Manganatschichten 30 der
Detektorelemente 10 fortlaufend reihen- und spaltenweise re
gelmäßigen Strompulsen (rd. 10 µA) jeweils der Pulsdauer Δt
ausgesetzt. Dadurch werden die Detektorelemente aktiviert. Der
zunächst hohe Widerstand (s. auch Fig. 2) sinkt bei Bestrah
lung mit Röntgenstrahlen auf einen Wert, der von der vom je
weiligen Detektorelement empfangenen Strahlungsdosis abhängt.
Dementsprechend fällt die an der Manganatschicht des jeweili
gen Detektorelements gemessene Spannung V bei Röntgenbestrah
lung während des Strompulses auf einen entsprechend reduzier
ten Spannungswert. Am Ende des Pulses wird dieser Spannungs
wert ausgelesen und das Detektorelement durch Abschalten des
Stromes (Ende des Pulses) deaktiviert. Die fortlaufende Pixel
aktivierung durch Strompulse kann einmalig zur Aufnahme eines
Einzelbildes oder für die Gesamtmatrix wiederholt zur Aufnahme
von Bildfolgen durchgeführt werden. Die Schritte des Signal
auslesens sind im einzelnen in Fig. 5 illustriert.
Die im Zeitverlauf auf ein Detektorelemente fallende Röntgen
strahlung besitzt eine Intensität, die beispielhaft im
obersten Teil von Fig. 5 illustriert ist. Die mittlere Kurve
zeigt die regelmäßig von den Multiplexern auf die Detektorele
mente gegebenen Strompulse. Jeder Puls besitzt eine Dauer Δt
(rd. 1 s). Die Zeitabstände zwischen den Pulsen sind nicht
maßstäblich dargestellt. Im untersten Teil von Fig. 5 ist der
Spannungsverlauf während der Strombeaufschlagung illustriert.
Bei der höheren Röntgenintensität (linker Puls) fällt die am
Detektorelement gemessene Spannung auf einen geringeren Wert
ab als bei einer geringeren Röntgenintensität (rechter Puls).
Die mittlere Röntgenintensität während des Strompulses ergibt
sich gemäß IPixel = Φ(V)/Δt. Die Strahlungsdosis Φ wird aus
einer vorab im Rahmen eines Kalibrierungsschrittes erfaßten
Spannungs-Dosis-Kurve ermittelt.
Das sequentielle Auslesen von Spannungswerten aus den Reihen
und Spalten der Detektorelemente ergibt somit eine Vielzahl
von Spannungssignalen, die entsprechend der Kalibrierung in
Dosiswerte oder entsprechend mit dem Wert Δt in Intensitäten
umgerechnet werden können, die jeweils einem Bildpunkt des
Röntgendetektors entprechen. Die den einzelnen Bildpunkten zu
geordneten Spannungswerte können anschließend in an sich be
kannter Weise mit einer Anzeigeeinrichtung dargestellt, ge
speichert oder gedruckt oder einer Bildauswertung unterzogen
werden. Das Signalauslesen gemäß den Fig. 4 und 5 besitzt so
mit den Vorteil, daß sich die digitale Bildanzeige und
-auswertung unmittelbar anschließen kann. Untersuchungen haben
gezeigt, daß bei einem höheren Konstantstrom durch die Manga
natschicht ein schnelleres Schaltverhalten erzielt wird.
Claims (14)
1. Röntgendetektor mit mindestens einem Detektorelement (10),
das ein röntgenstrahlenempfindliches Halbleitermaterial ent
hält,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Halbleitermaterial aus einer dotierten Manganatverbindung
besteht, die als Manganatschicht (30) auf einem Substrat (20)
ausgebildet ist und bei Röntgenbestrahlung eine Änderung der
elektrischen Leitfähigkeit zeigt.
2. Röntgendetektor gemäß Anspruch 1, bei dem die Manganatver
bindung mit einem Anteil x dreiwertiger Atome und einem Anteil
y zweiwertiger Atome dotiert ist, wobei x + y ≅ 1 ist.
3. Röntgendetektor gemäß Anspruch 1, bei dem die Manganatver
bindung als dreiwertige Dotierung Lanthan und/oder Praseodym
und als zweiwertige Dotierung Kalzium und/oder Strontium ent
hält.
4. Röntgendetektor gemäß Anspruch 1, bei dem die Manganatver
bindung LaxSryMnO3 mit x + y ≅ 1 umfaßt.
5. Röntgendetektor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Manganatverbindung epitaktisch auf einem SrTiO3-
Substrat aufgewachsen ist.
6. Röntgendetektor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem jedes Detektorelement mindestens zwei Elektroden (41,
42) aufweist, die die dotierte Manganatschicht (30) mit einer
Spannungsversorgungs- und Meßeinrichtung verbinden.
7. Röntgendetektor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem eine Vielzahl von Detektorelementen (10) matrixartig
auf einem gemeinsamen Substrat in geraden Reihen und Spalten
angeordnet sind.
8. Röntgendetektor gemäß Anspruch 7, bei dem die Manganat
schichten (30) jeder Reihe und die Manganatschichten (30) je
der Spalte der Matrixanordnung jeweils entsprechend über
reihenweise bzw. spaltenweise verlaufende Reihenelektroden
(411, 412, 413, . . .) bzw. Spaltenelektroden (421, 422, 423,
. . .) verbunden sind, die über Reihen- bzw. Spaltenmultiplexer
mit einer Spannungsversorgungs- und Meßeinrichtung verbunden
sind.
9. Röntgenkamera, die mindestens einen Röntgendetektor gemäß
einem der vorhergehenden Ansprüche enthält.
10. Verfahren zur Detektion von Röntgenstrahlung mit einem
Röntgendetektor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei bei Röntgenbestrahlung jedes Detektorelement einer Wider
standsmessung unterzogen wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, bei dem die Widerstandsmes
sung im Vierpunktverfahren durch Beaufschlagung der Manganat
schicht (30) mit einem konstanten elektrischen Strom und
simultane Spannungsmessung erfolgt.
12. Verfahren gemäß Anspruch 10, bei dem zur Widerstandsmes
sung jedes Detektorelements einem Strompuls der Dauer Δt aus
gesetzt und am Ende des Strompulses die an der Manganatschicht
abfallende Spannung gemessen wird.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, bei der an einem Röntgende
tektor mit einer Vielzahl matrixartig angeordneter Detektorelemente
wiederholt aufeinanderfolgend eine Aktivierung der
Detektorelemente mit einem vorbestimmten Strompuls, ein Ausle
sen der am Detektorelement abfallenden Spannung und eine Deak
tivierung durch Stromabschaltung erfolgt.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13, bei dem die
Röntgendosis unter Verwendung von Kalibrierungswerten aus den
gemessenen Widerstands- oder Spannungswerten ermittelt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001110110 DE10110110A1 (de) | 2001-03-02 | 2001-03-02 | Vorrichtung und Verfahren zur Detektion von Röntgenstrahlen |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |