DE10109347A1 - Optisches Kabel - Google Patents
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Abstract
Ein optisches Kabel (OC1) mit einem optischen Übertragungselement (OA) weist einen das optische Übertragungselement umgebenden Kabelmantel (KM1) auf, der mindestens eine Schicht (KM1) mit einem Thermoplast-Silikonelastomer-Blend aufweist. Der Kabelmantel (KM1, KM2, KM3) kann einschichtig oder mehrschichtig ausgeführt sein, wobei die Schicht (KM2) mit dem Thermoplast-Silikonelastomer-Blend eine Außenschicht des Kabelmantels bildet. Der Kabelmantel ist damit weitestgehend erosions-, kriechstrom- und coronabeständig ausgebildet. Bei Installation des Kabels (OC) in einem Hochspannungsfeld wird die Entstehung von energiereichen Lichtbögen und damit eine mechanische Beschädigung des Kabels vermieden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein optisches Kabel mit
einem optischen Übertragungselement und einem das Übertra
gungselement umgebenden Kabelmantel.
Es ist allgemein bekannt, für bestimmte Anwendungen optische
Kabel oder Lichtwellenleiter-Kabel zur Datenübertragung in
bestehende Freileitungstrassen einer Hochspannungsfreileitung
zu integrieren. Beispielsweise können selbsttragende optische
Kabel, welche zum Aufhängen an Masten in bestehenden Freilei
tungstrassen für Hochspannungsfreileitungen geeignet sind, im
Feldbereich zwischen den Phasenseilen zur Übertragung elek
trischer Energie und dem Erdboden aufgehängt werden. Derarti
ge Kabel sind insbesondere als volldielektrische selbsttra
gende optische Luftkabel bekannt und werden auch als ADSS
(All Dielectric Self-Supporting)-Kabel bezeichnet.
Besonders in Höchstspannungsnetzen führt das im normalen Be
trieb der Freileitung bestehende hohe Potential zu einem
starken elektrischen Feld zwischen Phasenseilen und Erde so
wie zwischen Phasenseilen und Mast. Das installierte optische
Kabel ist üblicherweise metallfrei und im wesentlichen nicht
leitend ausgebildet und ist im allgemeinem am Mast geerdet.
Dies führt dazu, daß sich entlang der Kabeloberfläche eine
Spannungsverteilung einstellt, welche in der Mitte zwischen
zwei Masten ihr Maximum hat. Hierdurch kann es zu Oberflä
chenentladungen in Längsrichtung des Kabelmantels, zu Kriech
strömen entlang des Kabelmantels sowie zu Coronaentladungen
kommen, welche zu einer schnelleren Alterung sowie zur vor
zeitigen Zerstörung des Kabelmantel-Materials beitragen.
In WO 99/04300 ist ein optisches Kabel beschrieben, das einen
hohen sogenannten Tracking-Widerstand aufweist. Das beschrie
bene Kabel weist einen zweischichtigen Kabelmantel auf, wobei
die innere Schicht im wesentlichen aus Polymer besteht und
die äußere Schicht den zu erzielenden hohen Tracking-
Widerstand aufweist. Das beschriebene Kabel ist vorrangig
ausgelegt auf eine nicht beziehungsweise wenig gefüllte In
nenschicht, die gute mechanische Eigenschaften aufweist, und
eine hochgefüllte Skin-Schicht, die sehr gute Tracking-
Eigenschaften aufweist. Für die Skin-Schicht werden als Zu
satzstoffe wasserabweisende Hilfsmittel wie Silikon-Öl oder
fluorhaltige Polymere genannt. Zusätzlich werden Haftvermitt
ler eingesetzt.
Bei gefüllten Materialien im äußeren Bereich des Kabelmantels
liegen Füllstoff-Teilchen auch direkt an der Manteloberfläche
an. Im Einzelfall hat das denselben Effekt wie eine Verunrei
nigung, da eine inhomogene Oberfläche zu einer ungleichmäßi
gen Feldverteilung führt. Dadurch bedingt kommt es zu Feld
stärkenüberhöhungen, wodurch die Zündung von Entladungen und
damit energiereiche Lichtbögen möglich sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein optisches
Kabel insbesondere zur Installation an Hochspannungsfreilei
tungen bereitzustellen, das auch unter vergleichsweise er
schwerten Bedingungen, wie insbesondere bei Spannungen größer
380 kV in Verbindung mit starker Umweltverschmutzung oder in
Küstenregionen, eine hohe Lebensdauer aufweist.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein optisches Kabel mit einem
optischen Übertragungselement und einem das Übertragungsele
ment umgebenden Kabelmantel, bei dem der Kabelmantel minde
stens eine Schicht mit einem Thermoplast-Silikonelastomer-
Blend aufweist.
Dadurch, daß der Kabelmantel mindestens eine Schicht aus ei
nem Thermoplast-Silikonelastomer-Blend aufweist, ist dieser
weitestgehend erosions-, kriechstrom- und coronabeständig
ausgebildet. Dadurch werden etwaige Beschädigungen des im
Hochspannungsfeld installierten erfindungsgemäßen optischen
Kabels aufgrund mechanischer und/oder elektrischer Erosions
vorgänge weitestgehend vermieden beziehungsweise minimiert.
Dadurch werden der Funktionserhalt und die Lebensdauer der
Kabeleigenschaften langfristig gewährleistet.
Eine Schicht eines Kabelmantels, die ein Thermoplast-
Silikonelastomer-Blend enthält und keine kristallinen Füll
stoffe aufweist, weist ein vergleichsweise gutes elektrisches
Eigenschaftsbild auf. Daneben wandert durch Unverträglichkeit
der beiden Blend-Materialien das Silikon an die Oberfläche
des Kabelmantels. Es bildet sich damit ein durchgängiger Si
likonfilm aus. Mit dem Silikonfilm wird erreicht, daß die
Manteloberfläche wasser- und schmutzabweisend bleibt. Im Ver
gleich dazu hat beispielsweise reines Polyethylen nach der
Extrusion ebenfalls eine wasserabstoßende Oberfläche. Im Lau
fe der Zeit wird die Oberfläche jedoch wasseranziehend, wo
durch sich, wenn es regnet, durchgehende Wasserfilme auf dem
Kabelmantel ausbilden können und Schmutz gut festgehalten
wird. Ab diesem Zeitpunkt werden Entladungen energiereich ge
nug, um den Kabelmantel abtragen zu können.
Mit der Anwendung eines Blends aus einem Thermoplast und ei
nem Silikonelastomer werden die positiven Eigenschaften von
Silikonelastomeren wie beispielsweise Polysiloxan und eines
Thermoplast wie beispielsweise Polyethylen miteinander ver
bunden. Der Kabelmantel kann einschichtig oder mehrschichtig
ausgeführt werden. Bei einer mehrschichtigen Ausführung soll
te die Schicht mit dem Thermoplast-Silikonelastomer-Blend ei
ne Außenschicht des Kabelmantels bilden. Bei mehrschichtiger
Ausführung kann eine derartige Schicht mit dem Thermoplast-
Silikonelastomer-Blend eine funktionelle Skin-Schicht bilden,
die mit anderen Werkstoffen einer inneren Schicht des Kabel
mantels kombiniert wird. Bei all diesen Ausführungsbeispielen
ergibt sich ein positives elektrisches Verhalten des Kabels
im Spannungsfeld, eine hohe Kriechstromfestigkeit, eine hohe
Erosionsfestigkeit und ein gutes Abspannverhalten trotz Ela
stomeranteil im Kabelmantel.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Polysiloxan
durch Polydimethylsiloxan oder Polymethylvinylsiloxan gebil
det. Die Molekülkettenlänge des Polysiloxans beträgt vorzugs
weise zwischen 10 Millionen und 30 Millionen Einzelmolekülen,
in der Regel etwa 20 Millionen Einzelmoleküle. Bei weniger
als 10 Millionen Einzelmolekülen nimmt das Polysiloxan eine
wachsartige, zähflüssige Beschaffenheit an. Bei mehr als 30
Millionen Einzelmolekülen ist das Polysiloxan zu hochmoleku
lar. Es entsteht kein Migrationseffekt an die Oberfläche.
Der Anteil des Silikonelastomers am Blend beträgt bevorzugt
zwischen 5 und 40 Gewichtsprozent, insbesondere 30 Gewichts
prozent. In diesem Fall erhält man eine ausgewogene Mischung
zwischen guten mechanischen Eigenschaften und beabsichtigter
Wirkungsweise. Bei mehr als 40 Gewichtsprozent erhält man zu
nehmend schlechte mechanische Eigenschaften. Bei weniger als
5 Gewichtsprozent ist die Wirkungsweise gegebenenfalls nicht
mehr vorhanden.
Das Silikonelastomer kann als weichpasteuse Masse mit einem
spezifischen Gewicht von 1,0 bis 1,3 g/cm3, bevorzugt 1,15 g/cm3
ausgeführt sein.
Das Silikonelastomer kann mit amorphen Füllstoffen wie zum
Beispiel anaerober Kieselsäure versehen werden. Dies hat ge
genüber dem Einsatz von kristallinen Füllstoffen den Vorteil,
daß kristalline Füllstoffe das elektrische Eigenschaftsbild
des Thermoplast-Silikonelastomer-Blends negativ beeinflussen
würden. Insbesondere würde die Bildung von elektrischen Ent
ladungen an der Kabelmanteloberfläche begünstigt werden. Der
Füllstoffanteil beträgt vorteilhaft zwischen 5 und 70 Ge
wichtsprozent. Man erhält so eine bessere Dispergierbarkeit
des Polysiloxans beim Compoundieren.
Für den Fall, daß der Kabelmantel mehrschichtig aufgebaut
ist, wird für eine innere Schicht beispielsweise Polyethylen
verwendet. Eine äußere Schicht weist das Thermoplast-
Silikonelastomer-Blend auf. Bei dieser Ausführungsform können
sich allerdings Trenneffekte durch Unterschiede der beiden
Materialien in der Innenschicht und Außenschicht ergeben. Au
ßerdem sind im allgemeinen Unterschiede zwischen der Innen
schicht und der Außenschicht hinsichtlich Härte, Kristallini
tät, Schmelzpunkt, Molekulargewichtsverteilung und Schrumpf-
/Ausdehnungsverhalten zu beobachten.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Ka
belmantel ebenfalls mehrschichtig aufgebaut, wobei eine inne
re Schicht durch einen Kunststoff-Compound-Werkstoff gebildet
ist, bei dem ein Metalloxid mit einem Silikonelastomer ge
pfropft ist. Eine äußere Schicht weist wiederum das Ther
moplast-Silikonelastomer-Blend auf. Mit der inneren Schicht
ist ebenfalls im wesentlichen eine erosions- sowie koronafest
ausgebildete Schicht bereitgestellt, die gegenüber den Span
nungsfeldern im Koppelfeld von Hochspannungsleitungen weitge
hend unempfindlich ist. Die molekulare Ankopplung seiner Be
standteile aneinander stellt weitgehend sicher, daß Material
abträge durch Kurzschlußspannungen wie zum Beispiel Blitzein
schlag, durch Spannungsüberschläge sowie sonstige Witterungs
einflüsse weitgehend vermieden sind.
Durch Kombination dieser beiden Schichten weisen sowohl die
innere Schicht als auch die äußere Schicht im wesentlichen
gleiche amorphe beziehungsweise kristalline Anteile auf. Da
durch ergibt sich eine weitgehende Übereinstimmung in der Mo
lekulargewichtsverteilung. Das heißt, das Verhalten der inne
ren Schicht und äußeren Schicht ist hinsichtlich Abkühlung
und Kristallisation weitgehend gleich. Die beiden Schichten
weisen außerdem eine vergleichbare Viskosität auf. Dadurch
ergibt sich vorteilhaft ein im wesentlichen gleiches Fließ
verhalten bei einer Koextrusion. Zweckmäßigerweise weisen
beide Schichten eine gleiche Polymerbasis auf. Vorzugsweise
werden sowohl im Compound-Werkstoff als auch im Blend Sili
konanteile mit vergleichbarem Chemismus verwendet. In beiden
Schichten wird vorzugsweise Polysiloxan mit gleicher Moleku
larstruktur verwendet wie beispielsweise Polydimethylsiloxan
oder Polymethylvinylsiloxan.
Weitere vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung
sind in Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung
dargestellten Figuren, die Ausführungsbeispiele der Erfindung
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in schematischer Querschnittsdarstellung ein Aus
führungsbeispiel eines erfindungsgemäßen opti
schen Kabels,
Fig. 2 in schematischer Querschnittsdarstellung ein wei
teres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
optischen Kabels,
Fig. 3 schematisch in perspektivischer Darstellung ein
erfindungsgemäßes optisches Kabel als sogenanntes
Anlaschkabel,
Fig. 4 schematisch in perspektivischer Darstellung ein
erfindungsgemäßes optisches Kabel als selbsttra
gendes Luftkabel.
In Fig. 1 ist ein optisches Kabel OC1 schematisch im Quer
schnitt dargestellt, das sich für die Installation in der Nä
he einer Hochspannungsfreileitung oder für die Fixierung an
einer Hochspannungsfreileitung eignet. Es weist in seinem In
neren ein optisches Übertragungselement OA auf, das hier als
optische Bündelader ausgeführt ist. Das optische Übertra
gungselement OA setzt sich dabei aus Lichtwellenleiter LW,
einer Aderhülle AH (sogenannte Maxi-Tube) und aus Füllmateri
al FM im Inneren der Aderhülle AH zusammen. Die Füllmasse FM
ist in Form einer üblichen Kabelfüllmasse ausgeführt, um das
optische Übertragungselement OA weitgehend längswasserdicht
zu machen. Vorzugsweise weist eine solche Füllmasse FM eine
weiche, pastenförmige Konsistenz auf, so daß in dieser die
Lichtwellenleiter LW gegenüber mechanischen Beanspruchungen
weitgehend abgepolstert eingebettet sind.
Um das optische Kabel OC1 aus Fig. 1 in Kabellängsrichtung
weitgehend zugfest zu machen, sind außen rings um die Bünde
lader ein oder mehrere Lagen von zugfesten Elementen ZE auf
gebracht. Als zugfeste Elemente ZE können vorzugsweise Ara
midfasern, Aramidgarne, Glasfasern, Glasfaserfilamente oder
sonstige zugfeste Armierungselemente vorgesehen sein.
Rings um den Außenumfang dieser zugfesten Elemente ZE ist ein
einschichtiger Kabelmantel KM1 bestehend aus einem Ther
moplast-Silikonelastomer-Blend, insbesondere aus einem Polye
thylen-Polysiloxan-Blend aufgebracht. Dadurch ist dieser Ka
belmantel weitgehend erosions-, kriechstrom- und coronabe
ständig ausgebildet. Dadurch werden insbesondere etwaige Be
schädigungen des im Hochspannungsfeld installierten optischen
Kabels OC1 aufgrund mechanischer und/oder elektrischer Erosi
onsvorgänge weitestgehend vermieden beziehungsweise mini
miert. Dadurch wird eine hohe Lebensdauer der Kabeleigen
schaften gewährleistet.
Das im Kabelmantel KM1 eingesetzte Silikonelastomer ist vor
zugsweise ein füllstoffreies Polymethylvinylsiloxan. Die Mo
lekülkettenlänge des Polysiloxans beträgt zwischen 10 Millio
nen und 30 Millionen Einzelmoleküle, in der Regel etwa 20
Millionen Einzelmoleküle. Das Silikonelastomer ist eine
weichpasteuse Masse mit einem spezifischen Gewicht von 1,15 g/cm3
und wird zur Herstellung standardmäßig in Barren zu et
wa 7 kg Gewicht geliefert. Das Silikonelastomer kann für den
Anwendungszweck auch mit amorphen Füllstoffen, insbesondere
anaerober Kieselsäure versehen werden. Der Füllstoffanteil
ist dabei variabel zwischen 5 und 70 Gewichtsprozent.
Die im Blend zur Verwendung kommenden inkompatiblen Werkstof
fe wie ein thermoplastisches, teilkristallines LLDPE (Linear
Low Density Polyethylen) und das amorphe Silikonelastomer
lassen sich am besten mit hohem Dispersionsgrad durch Zwangs
kneten im Innenmischer vermengen. Diese Dosierart ist im all
gemeinen durch die Lieferform als Block- oder Barrenware vor
gegeben. Die pasteuse Eigenschaft des Silikonelastomers ver
bunden mit der starken Oberflächenklebrigkeit schließt die
Aufbereitung an anderen Compoundiertechnologien ohne Anwen
dung von speziellen Maßnahmen aus. Bei Technologien wie bei
spielsweise Farell CTM (Continous Transfer Mix), Buss Co-
Kneter oder Doppelschnecken-Compounder kann nur eine Dosie
rung in Form von Pulvern, Granulaten oder dünner Bandstreifen
zur Anwendung kommen. Dies ist im allgemeinen bei der oben
erwähnten Silikonelastomer-Type eingeschränkt machbar, extrem
kostenintensiv und würde durch Anwendung von Trenn- und Pu
dermitteln das chemisch/physikalische und elektrische Eigen
schaftsbild beeinträchtigen.
In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen optischen Kabels dargestellt, das im Unterschied zum
Kabel gemäß Fig. 1 einen zweischichtigen Kabelmantel auf
weist. Demnach weist das Kabel OC2 gemäß Fig. 2 eine innere
Schicht KM3 und äußere sogenannte Skin-Schicht KM2 auf. Die
äußere Schicht KM2 ist durch ein Polyethylen-Polysiloxan-
Blend gebildet. Die innere Schicht KM3 ist durch einen Kunst
stoff-Compoundwerkstoff, insbesondere Polyolefinen wie zum
Beispiel Polyethylen, gebildet, bei dem ein Metalloxid mit
einem Silikonelastomer gepfropft beigemeischt ist. Dadurch
ist die Schicht KM3 ebenfalls elektrisch hochwertig ausgerü
stet. Als Metalloxid eignet sich vorzugsweise Magnesiumhydro
xid. An dieses läßt sich vorzugsweise Polysiloxan als Siliko
nelastomer chemisch andocken.
Bei einer derartigen Ausgestaltung der inneren Schicht KM3
weisen diese innere Schicht und die äußere Schicht KM2 im we
sentlichen gleiche amorphe beziehungsweise kristalline Anteile
auf. In beiden Schichten sind Silikonanteile mit ver
gleichbaren Chemismus enthalten. Ebenso weisen beide Schich
ten eine vergleichbare Viskosität und eine gleiche Polymerba
sis auf. Dadurch entstehen vorteilhaft keine Trenneffekte
zwischen innerer Schicht und äußerer Schicht.
Bei beiden Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 und 2 erge
ben sich insbesondere folgende Vorteile: Die Außenschicht des
Kabelmantels ist jeweils abrasionsfest gegen Witterungsein
flüsse ausgebildet. Ebenso ist die jeweilige Außenschicht mi
kroben- und fungizidbeständig. Sie weist außerdem ein gutes
physikalisches Eigenschaftsbild auf. Das Zug-/Dehnungsver
halten ist vergleichsweise gut, sie weist einen hohen soge
nannten Weiterreißwiderstand, einen geringen Längsschrumpf
und eine hohe Kälte-/Wärmebeständigkeit (im allgemeinen zwi
schen -70°C und +90°C) auf. Durch das Thermoplast-Silikon
elastomer-Blend wird eine Oberflächenbenetzung des Kabels
vermieden, das heißt insbesondere Feuchte perlt ab. Durch ein
ständig an die Oberfläche, beispielsweise nach mechanischem
Abtrag, nachmigrierendes Polysiloxan wird ein "automatisch"
permanenter Oberflächenschutz ausgebildet. Damit wird eine
Oberflächenbenetzung und damit eine Verschmutzung permanent
vermieden und das Entstehen von Entladungen und die Ausbil
dung von Tracking-Zonen verhindert.
In Fig. 3 ist ein optisches Kabel OC, beispielsweise in der
Ausführung des Kabels OC1 gemäß Fig. 1, beispielhaft nach
seiner Installation an einem Phasenseil PS einer Hochspan
nungsfreileitung gezeigt. Das Kabel OC ist hier mit Hilfe ei
nes Laschbandes LB an dem Phasenseil PS fixiert und bildet
damit ein sogenanntes volldielektrisches Anlaschkabel oder
ADL-Kabel. Dazu ist das Laschband LB um das Phasenseil PS und
das optische Kabel OC gemeinsam herumgeschlungen beziehungs
weise herumgewendelt.
In Fig. 4 ist ein optisches Kabel OC, beispielsweise in Aus
führung des Kabels OC1 gemäß Fig. 1, an einem Hochspannungsmasten
HM im Koppelfeld von Phasenseilen PS1 bis PS3 als
selbständiger Strang und damit als sogenanntes volldielektri
sches selbsttragendes Luftkabel (sogenanntes ADSS-Kabel) auf
gehängt. Die zugfesten Elemente ZE gemäß Fig. 1 und 2
stellen dabei die geforderte Zugfestigkeit sicher.
Claims (14)
1. Optisches Kabel (OC1) mit einem optischen Übertragungsele
ment (OA) und einem das Übertragungselement umgebenden Kabel
mantel (KM1),
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kabelmantel mindestens eine Schicht (KM1) mit einem Ther
moplast-Silikonelastomer-Blend aufweist.
2. Optisches Kabel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kabelmantel eine Schicht (KM1) mit einem Polyethylen-
Polysiloxan-Blend aufweist.
3. Optisches Kabel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Polysiloxan durch Polydimethylsiloxan oder Polymethyl
vinylsiloxan gebildet ist.
4. Optisches Kabel nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Molekülkettenlänge des Polysiloxans zwischen 10 Millionen
und 30 Millionen Einzelmoleküle beträgt.
5. Optisches Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Anteil des Silikonelastomers am Blend zwischen 5 und 40
Gewichtsprozent, insbesondere 30 Gewichtsprozent beträgt.
6. Optisches Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Silikonelastomer ein spezifisches Gewicht von 1,0 bis 1,3 g/cm3
aufweist.
7. Optisches Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Silikonelastomer mit amorphen Füllstoffen, insbesondere
mit anaerober Kieselsäure versehen ist.
8. Optisches Kabel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Füllstoffanteil zwischen 5 und 70 Gewichtsprozent be
trägt.
9. Optisches Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schicht (KM1, KM2) mit dem Thermoplast-Silikonelastomer-
Blend eine Außenschicht des Kabelmantels bildet.
10. Optisches Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kabelmantel mehrschichtig aufgebaut ist, wobei eine inne
re Schicht (KM3) Polyethylen und eine äußere Schicht (KM2)
das Thermoplast-Silikonelastomer-Blend aufweist.
11. Optisches Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kabelmantel mehrschichtig aufgebaut ist, wobei eine inne
re Schicht (KM3) durch einen Kunststoff-Compoundwerkstoff ge
bildet ist, bei dem ein Metalloxid mit einem Silikonelastomer
gepfropft ist, und eine äußere Schicht (KM2) das Thermoplast-
Silikonelastomer-Blend aufweist.
12. Optisches Kabel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Metalloxid durch Magnesiumhydroxid gebildet ist.
13. Optisches Kabel nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Compound-Werkstoff als Silikonelastomer Polysiloxan ent
halten ist.
14. Optisches Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kabel (OC) als Anlaschkabel oder selbsttragendes
Luftkabel ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10109347A DE10109347A1 (de) | 2001-02-27 | 2001-02-27 | Optisches Kabel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10109347A DE10109347A1 (de) | 2001-02-27 | 2001-02-27 | Optisches Kabel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10109347A1 true DE10109347A1 (de) | 2002-09-05 |
Family
ID=7675616
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10109347A Withdrawn DE10109347A1 (de) | 2001-02-27 | 2001-02-27 | Optisches Kabel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10109347A1 (de) |
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2001
- 2001-02-27 DE DE10109347A patent/DE10109347A1/de not_active Withdrawn
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