DE10108560A1 - Verfahren zum Betrieb einer Ringbrennkammer sowie eine diesbezügliche Ringbrennkammer - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Ringbrennkammer sowie eine diesbezügliche RingbrennkammerInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren zum Betrieb einer Ringbrennkammer sowie eine Ringbrennkammer mit einer Vielzahl zirkular angeordneter Vormischbrenner, in denen jeweils ein Brennstoff-Luft-Gemisch erzeugt wird, bevor es zur Zündung gebracht und als Heißgasstrom zum Antrieb wenigstens einer Turbinenstufe einer Gasturbinenanlage genutzt wird. DOLLAR A Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens ein Vormischbrenner derart betrieben wird, dass der wenigstens eine Vormischbrenner ein von allen anderen Vormischbrennern abweichendes räumliches Mischungsprofil innerhalb des Brennstoff-Luft-Gemisches aufweist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer Ringbrennkammer
sowie auf eine Ringbrennkammer mit einer Vielzahl zirkular angeordneter
Vormischbrenner, in denen jeweils ein Brennstoff-Luft-Gemisch erzeugt wird bevor
es zur Zündung gebracht und als Heissgasstrom zum Antrieb wenigstens einer
Turbinenstufe einer Gasturbinenanlage genutzt wird.
Bei der Verbrennung flüssigen oder gasförmigen Brennstoffes in einer Brennkammer
einer Gasturbine hat sich die sogenannte Vormischverbrennung etabliert. Hierbei
werden der Brennstoff und die Verbrennungsluft möglichst gleichmässig vorgemischt
und anschliessend in die Brennkammer geleitet. Um ökologischen Gesichtspunkten
gerecht zu werden, achtet man auf eine niedrige Flammentemperatur mittels einem
grossen Luftüberschuss. Auf diese Weise kann die Stickoxidbildung klein gehalten
werden.
In diesem Zusammenhang haben sich sogenannte Ringbrennkammern
durchgesetzt, die eine Vielzahl einzelner Vormischhbrenner in zirkulärer Anordnung
um die rotierenden Komponenten einer Gasturbine vorsieht und deren Heissgase
über einen ringförmig ausgebildeten Strömungskanal unmittelbar der
nachgeordneten Turbinenstufe zugeführt werden.
Eine diesbezügliche Ringbrennkamer mit Vormischbrennern für einer Gasturbine ist
beispielsweise aus der EP 597 138 B1 bekannt. Die am Kopfende der
Ringbrennkammer vorgesehenen Vormischbrenner sind beispielsweise aus der EP-
387 532 A1 bekannt. Bei derartigen Vormischbrennern handelt es sich um
sogenannte Doppelkegelbrenner. Im wesentlichen besteht diese Art von
Vormischbrenner aus zwei hohlen, kegelförmigen Teilkörpern, die in
Strömungsrichtung ineinandergeschachtelt sind. Dabei sind die jeweiligen
Mittelachsen der beiden Teilkörper gegeneinander versetzt. Die benachbarten
Wandungen der beiden Teilkörper bilden in deren Längserstreckung tangentiale
Schlitze für die Verbrennungsluft, die auf diese Weise in das Brennerinnere gelangt.
Dort ist eine Brennstoffdüse für flüssigen Brennstoff angeordnet. Der Brennstoff wird
in einem spitzen Winkel in die Hohlkegel eingedüst. Das entstehende kegelige
Flüssigbrennstoffprofil wird von der tangential einströmenden Verbrennungsluft
umschlossen. In axialer Richtung wird die Konzentration des Brennstoffes fortlaufend
infolge der Vermischung mit der Verbrennungsluft abgebaut.
Der Vormischbrenner kann ebenfalls mit gasförmigem Brennstoff betrieben werden.
Hierzu sind im Bereich der tangentialen Schlitze in den Wandungen der beiden
Teilkörper in Längsrichtung verteilte Gaseinströmöffnungen, die sogenannten
Premixbelochung, vorgesehen. Im Gasbetrieb beginnt die Gemischbildung mit der
Verbrennungslufl somit bereits in der Zone der Eintrittsschlitze. Es versteht sich,
dass auf diese Weise auch ein Mischbetrieb mit beiden Brennstoffarten möglich ist.
Am Brenneraustritt stellt sich eine möglichst homogene Brennstoffkonzentration über
dem beaufschlagten kreisringförmigen Querschnitt ein. Es entsteht am
Brenneraustritt eine definierte kalottenförmige Rückströmzone, an deren Spitze die
Zündung erfolgt.
Nun ist aus verschiedenen Druckschriften, beispielsweise Combust. Sci. and Tech.
1992, Vol. 87, Seiten 329 bis 362 bekannt, dass bei einer perfekt vorgemischten
Flamme die Größe der Rückströmzone, die gleichbedeutend ist mit dem
sogenannten Flammenstabilisationsgebiet, keinen Einfluss auf die
Stickoxydemissionen hat. Andererseits jedoch werden die Kohlenoxydemissionen
sowie die Emissionen hinsichtlich ungesättigter Kohlenwasserstoffe (UHC) und im
speziellen die Löschgrenzen der jeweiligen Vormischbrenner durch die Größe der
Rückströmzone stark beeinflusst. Dies bedeutet, dass je größer die Rückströmzone
ausgebildet ist, umso mehr fallen die Kohlenoxydemissionen, die Emissionen
hinsichtlich ungesättigter Kohlenwasserstoffe sowie die Löschgrenze. Dies hat auch
zur Folge, dass mit einer größeren Rückströmzone ein größerer Lastbereich des
Vormischbrenners abgedeckt werden kann, ohne dass dabei die Flamme gelöscht
wird. Neben der Größe der Rückströmzone, die wie vorstehend erläutert,
entscheidenden Einfluss auf die Betriebsweise der einzelnen Vormischbrenner hat,
spielt auch die Brennstoffverteilung, d. h. das Mischungsprofil des Brennstoff-/Luft-
Gemisches im Bereich der Flammenstabilisation eine große Rolle. In an sich
bekannter Weise wird das Mischungsprofil zwischen Brennstoff und Luft innerhalb
des Vormischbrenners durch das Premixbelochungspattern bestimmt, d. h. die
räumliche Anordnung der typischerweise entlang der Lufteintrittsschlitze verteilten
Öffnungen, durch die Premixbrennstoff, vorzugsweise Premixgas, in das Innere des
Vormischbrenners eingedüst wird.
Normalerweise werden bei Ringbrennkammern zum Betrieb einer Gasturbine
sämtliche Vormischbrenner mit identischen Premixbelochungspattern bestückt. Es
zeigt sich allerdings, dass durch die unterschiedlichen Lastbedingungen der
Gasturbinenanlage Betriebsbereiche der Gasturbine entstehen, die durch starke
Brennkammerpulsationen, schlechten Ausbrand hinsichtlich Kohlenoxydwerte und
Werte ungesättigter Kohlenwasserstoffe sowie schlechtes Querzündverhalten der
einzelnen Vormischbrenner gekennzeichnet sind. Dies gilt es entscheidend zu
verbessern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer
Ringbrennkammer sowie eine diesbezügliche Ringbrennkammer mit einer Vielzahl
zirkular angeordneter Vormischbrenner, in denen jeweils ein Brennstoff-Luft-Gemisch
erzeugt wird bevor es zur Zündung gebracht und als Heissgasstrom zum Antrieb
wenigstens einer Turbinenstufe einer Gasturbinenanlage genutzt wird, derart
weiterzubilden, dass die vorstehend genannten Nachteile vermieden werden sollen.
Insbesondere sollen Maßnahmen getroffen werden, die entscheidend den
auftretenden Brennkammerpulsationen entgegenwirken. Ferner sollen bereits aus
umwelttechnischen Gründen und den immer strenger werdenden Vorgaben
hinsichtlich Emissionswerten, der Ausbrand vervollständigt und die auftretenden
CO-, UHC-, NOx-Emissionen reduziert werden.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1
angegeben. Gegenstand des Anspruches 5 ist eine erfindungsgemäß ausgebildete
Ringbrennkammer. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale
sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der Beschreibung, insbesondere auf die
Bezugnahme auf das Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkammer mit einer
Vielzahl zirkular angeordneter Vormischbrenner gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 derart ausgebildet, dass wenigstens ein Vormischbrenner derart
betrieben wird, dass der wenigstens eine Vormischbrenner ein von allen anderen
Vormischbrennern abweichendes räumliches Mischungsprofil innerhalb des
Brennstoff-Luft-Gemisches aufweist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Idee geht von der gezielten Brechung der
Symmetrie aus, die durch die zirkulare Anordnung einer Vielzahl von identisch
ausgebildeten Vormischbrennern um die rotierenden Komponenten einer
Gasturbinenanlage konstruktiv vorgegeben ist. Da üblicherweise im Aufbau
identische Vormischbrenner ringförmig um die rotierenden Komponenten der
Gasturbinenanlage angeordnet sind, die aufgrund ihrer identischen Ausbildung
jeweils identische Mischungsprofile innerhalb der einzelnen Brennstoff-Luft-
Gemische ausbilden - dies ist die Folge von identischen Premixbelochungspattern -,
bilden sich in bestimmten Lastbereichen der Ringbrennkammer zirkular umlaufende,
pulsierende Wellen aus, die es gilt, gezielt zu unterdrücken.
Zwingt man hingegen dem an sich bekannten symmetrischen Aufbau eine gezielte
Asymmetrie auf, durch die die durch die konstruktive Identität aller Vormischbrenner
erzeugte Symmetrie aufgebrochen wird, so können sich keine zirkular umlaufende
Pulsationsschwingungen, die letztlich auf resonante Ursachen zurückführen lassen,
einstellen.
Eine derartige Asymmetrie wird erfindungsgemäß dadurch erzwungen, indem
wenigstens ein, vorzugsweise drei und mehr Vormischbrenner eine unterschiedliche
Premixbelochung aufweisen, deren Premixbelochungspattern sich von allen übrigen
Vormischbrennern unterscheiden. Durch die gezielte Verwendung von von den
üblicherweise gleich verteilten Premixbelochungspattern abweichende
Premixbelochungspattern werden unterschiedliche Mischungsprofile erzeugt, die
wiederum zu unterschiedlichen Ausbrandergebnissen führen. Dies führt letztlich zu
einer entscheidenden Dämpfung bzw. Bekämpfung von sich üblicherweise in
resonanter Form ausbildenden zirkular in der Ringbrennkammer umlaufenden
Pulsationen. Insbesondere führt die erfindungsgemäße Maßnahme zu folgenden
Vorteilen:
- 1. stabilere Flammenposition
- 2. tiefere Emissionen hinsichtlich CO, UHC, NOx
- 3. vollständiger Ausbrand
- 4. größerer Betriebsbereich ohne Flammenlöschung
- 5. verbessertes Querzündverhalten zwischen zwei benachbarten Vormischbrennern, sowie
- 6. geringere Pulsationen.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
Zeichnung exemplarisch beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 Längsschnitt durch zwei benachbarte zirkular innerhalb einer
Ringbrennkammer angeordnete Vormischbrenner.
In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch zwei benachbarte Vormischbrenner 1, 2
dargestellt, die nebeneinander auf einer ringförmig umlaufenden Frontplatte 3 einer
Ringbrennkammer angeordnet sind. Die kegelförmig ausgebildeten Vormischbrenner
1, 2 weisen eine Austrittsöffnung 4, 5 auf, die stromab in die Brennkammer 6
münden. Die Vormischbrenner 1, 2 weisen längs zu ihren Lufteintrittsschlitzen 7, 8
Premixbrennstofföffnungen 9 auf, durch die vorzugsweise gasförmiger Brennstoff 10
in das Innere der kegelförmig ausgebildeten Vormischbrenner 1, 2 einmündet.
Die räumliche Verteilung der Premixgasbelochung 9 des Vormischbrenners 1 ist in
konventioneller Weise homogen verteilt, d. h. die Premixgaslöcher sind äquidistant
voneinander beabstandet angeordnet. Mit einem derartigen
Premixbelochungspattern wird üblicherweise ein räumlich gleichverteiltes,
homogenes Mischungsprofil 11 über den gesamten Querschnitt der Austrittsöffnung
4 erzielt.
Demgegenüber weist der Vormischbrenner 2 zwei Bereiche entlang des
Premixbelochungspatterns auf, in denen die einzelnen Premixgaslöcher 9
unterschiedliche Abstände zueinander aufweisen. Mit dem im Ausführungsbeispiel
gemäß der Fig. 1 dargestellten Premixbelochungspattern des Vormischbrenners 2,
bei dem die stromab angeordneten Premixlöcher einen größeren gegenseitigen
Abstand aufweisen als stromauf, erhält man ein Mischungsprofil 12, das in Art einer
Gaussverteilung ausgebildet ist. Durch das Vorsehen eines derartigen
Vormischbrenners 2 in der zirkularen Gesamtanordnung aller Vormischbrenner
innerhalb der Ringbrennkammer kann eine gezielte Asymmetrie im
Verbrennungsverhalten entlang der sich zirkular ausbildenden Heissgase
eingebracht werden, wodurch, wie vorstehend ausgeführt, wirksam der Ausbildung
von Brennkammerpulsationen entgegengetreten werden kann.
Ebenso ist es denkbar, das Premixbelochungspatterns des Vormischbrenners 2 zu
invertieren, d. h. die gegenseitigen Abstände stromauf innerhalb des
Vormischbrenners größer als die Premixöffnungen stromab des Vormischbrenners 2
auszubilden, wodurch ein entsprechend invertiertes Mischungsprofil bezüglich des in
Fig. 1 unter Bezugnahme auf den Vormischbrenner 2 gezeigten Mischungsprofils
erzeugt werden kann.
Selbstverständlich ist es möglich, auch weitere, von der homogenen
Premixbelochungsanordnung abweichende Premixbelochungspattern zu realisieren.
1
,
2
Vormischbrenner
3
Frontplatte der Ringbrennkammer
4
,
5
Austrittsöffnungen
6
Brennkammerbereich
7
,
8
Lufteintrittsschlitz
9
Premixgaszuführöffnungen
10
Brennstoff
11
,
12
Mischungsprofil
Claims (8)
1. Verfahren zum Betrieb einer Ringbrennkammer mit einer Vielzahl zirkular
angeordneter Vormischbrenner (1, 2), in denen jeweils ein Brennstoff-Luft-Gemisch
erzeugt wird bevor es zur Zündung gebracht und als Heissgasstrom zum Antrieb
wenigstens einer Turbinenstufe einer Gasturbinenanlage genutzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Vormischbrenner (2) derart betrieben
wird, dass der wenigstens eine Vormischbrenner (2) ein von allen anderen
Vormischbrennern (1) abweichendes räumliches Mischungsprofil (12) innerhalb des
Brennstoff-Luft-Gemisches aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens drei Vormischbrenner in der
vorstehenden Weise betrieben werden, und
dass diese wenigstens drei Vormischbrenner gleichverteilt mit äquidistanem Abstand
zueineander zirkular in der Ringbrennkammer angeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das räumlich abweichende Mischungsprofil (12)
durch eine abweichende Premixgasbelochung (9) innerhalb des Vormischbrenners
(2) erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Vormischbrenner (2) derart
betrieben wird, dass wenigstens eine innerhalb der zirkular aus der Gesamtheit aller
Vormischbrenner austretenden Heissgase auftretende Asymmetrie hervorgerufen
wird, die wirksam das Auftreten von Brennkammpulsationen wenigstens reduziert.
5. Ringbrennkammer mit einer Vielzahl zirkular angeordneter Vormischbrenner
(1, 2) mit Premixgaszufuhr, zum Antrieb einer Gasturbine,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Vormischbrenner (2) eine von allen
anderen Vormischbrennern (1) abweichende Premixgaszufuhr aufweist.
6. Ringbrennkammer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vormischbrenner (1, 2) eine
Premixgasbelochung (9) aufweisen, durch die die Premixgaszufuhr erfolgt, und
dass der wenigstens eine Vormischbrenner (2) eine räumlich von allen anderen
Vormischbrennern abweichende Premixgasbelochung (9) aufweist.
7. Ringbrennkammer nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass alle anderen Vormischbrenner (1) eine
gleichverteilte Premixgasbelochung aufweisen, und
dass der wenigstens eine Vormischbrenner (2) wenigstens einen Bereich in der
Premixgasbelochung aufweist, in dem benachbarte Premixgaslöcher einen
unterschiedlichen Abstand zueinander aufweisen als im übrigem Bereich der
Premixgasbelochung.
8. Ringbrennkammer nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens drei Vormischbrenner in vorstehender
Weise ausgebildet sind und dass die wenisgtens drei Vormischbrenner zirkular
gleichverteilt um die Ringbrennkammer angeordnet sind.
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