DE10106247A1 - Verfahren und System zur numerischen Simulation von elektrischen Netzwerken - Google Patents
Verfahren und System zur numerischen Simulation von elektrischen NetzwerkenInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren und ein System zur numerischen Simulation elektronischer Schaltungsnetzwerke (2) mittels eines Rechenwerks, bein dem das Schaltungsnetzwerk in Teilnetzwerke (3) oder elektrische Komponenten eingeteilt wird und jedes Teilnetzwerk oder elektrische Komponente getrennt simuliert wird, wobei mindestens ein Teilnetzwerk (3) oder eine elektrische Komponente (1) mittels einer oder mehrerer linearer oder nichtlinearer Differentialgleichungen (4) simuliert wird und wobei die Differentialgleichungen explizit gelöst und parametrisierbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Simulation von
elektronischen Schaltungsnetzwerken gemäß Oberbegriff von
Anspruch 1, sowie ein System gemäß Oberbegriff von Anspruch
8.
Es ist bekannt, zur numerischen Simulation von analogen
elektronischen Schaltungsnetzwerken Simulationsprogramme,
wie etwa SPICE, SABER etc. einzusetzen. Ziel dieser auf Mi
krocomputern lauffähigen Simulationsprogramme (Simulatoren)
ist es, den Zustand des simulierten analogen Schaltungsnetz
werks zu in der Zukunft liegenden Zeitpunkten zu berechnen.
Bei der Verwendung von solchen Analogsimulatoren müssen zur
Simulation des Netzwerks in der Regel zumindest für ein Teil
der einzelnen Maschen des zu simulierenden Netzwerks nicht
lineare Differentialgleichungen (DGL) aufgestellt werden,
die zur Laufzeit des Simulators gelöst werden müssen. Beson
ders schwierig ist das zu lösende Problem, wenn eine Kopp
lung mehrer Maschen während der Berechnung einer bestimmten
Masche berücksichtigt werden muß. Eine Lösung der Differen
tialgleichungen zur Laufzeit kann beispielsweise durch nume
rische Integration in verhältnismäßig kleinen Zeitschritten
erfolgen. Diese Methode ist jedoch ausgesprochen rechenin
tensiv. Eine Simulation ist daher für viele technische An
wendungsfälle (z. B. die Simulation eines Schaltungsnetzwerks
einer analogen Leistungselektronik für Kraftfahrzeuge) nicht
in ausreichend kurzer Zeit durchführbar.
Zur Simulation von digitalen Netzwerken sind Simulationsver
fahren bekannt, die nach dem Prinzip der schaltenden Niveaus
(switch-level) arbeiten. Bei dieser Art der Simulation, wie
sie beispielsweise in der Doktorarbeit "Piecewise Linear Mo
dels for Switch-Level Simulation", Rusell Kao, Western Rese
arch Laboratory, 250 University Avenue, Palo Alto, Califor
nia, 94301 USA, September 1992, beschrieben ist, wird eine
Aufteilung des zu simulierenden digitalen (Gesamt-)Netzwerks
in kleinere, getrennt simulierbare Teilnetzwerke (Maschen)
vorgenommen, die ein oder mehrere elektronische Bauelemente
enthalten können.
Bekannte "Switch-Level"-Simulatoren sind jedoch zur Simula
tion von analogen Schaltungen, insbesondere von Schaltungen,
die Spulen enthalten, praktisch nicht ohne weiteres einsetz
bar.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Prinzip
der "Switch-Level"-Simulation anzugeben, welches für analoge
Schaltungen einsetzbar ist und im Vergleich zu bisher be
kannten analogen Simulatoren mit einer verringerten Anzahl
von Berechnungsschritten auskommt, ohne dabei den Grad der
Übereinstimmung des Modells mit der zu simulierenden Schal
tung so weit zu verringern, daß die gewünschten zu simulie
renden Eigenschaften der Schaltung nicht mehr gesehen werden
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfah
ren zur numerischen Simulation elektronischer Schaltungs
netzwerke, insbesondere zur Simulation von Schaltungsnetzwerken
in einer analogen Leistungselektronik für Kraftfahr
zeuge, mittels eines Rechenwerks, bei dem das Schaltungs
netzwerk in Teilnetzwerke oder elektrische Komponenten ein
geteilt wird und jedes Teilnetzwerk oder elektrische Kompo
nente getrennt simuliert wird, welches dadurch gekennzeich
net ist, daß mindestens ein Teilnetzwerk oder eine elektri
sche Komponente mittels einer oder mehrerer linearer oder
nichtlinearer Differentialgleichungen simuliert wird, wobei
die Differentialgleichungen explizit gelöst und parametri
sierbar sind.
Die im Verfahren nach der Erfindung verwendete Methode zur
Berechnung einzelner Maschen und Knoten des Schaltungsnetz
werks ähneln bis auf die hier näher dargestellten Unter
schiede einem an sich bekannten Verfahren gemäß der Methode
der "Switch-Level"-Simulation. Gemäß dem Verfahren der Er
findung wird unter anderem zur Vereinfachung angenommen, daß
bei der Berechnung des jeweiligen simulierten Teilnetzwerks
während des Schaltens einer Spule bzw. eines Kondensators in
der Regel genau ein treibender Pfad zu einer
Strom/Spannungsquelle aktiv ist. Mit dieser vereinfachenden
Annahme reduziert sich das Berechnungsproblem darauf, den
Pfad von den Klemmen der zu modellierenden Komponente der
weiter unten definierten Kategorie c) (Teilnetzwerk oder
Komponente, die sich mit gelösten Differentialgleichungen
simulieren läßt) zu der diese Komponente treibenden
Strom/Spannungsquelle zu berechnen, sowie als Parameter die
Spannung und den auf dem Pfad liegenden, minimalen Wider
stand zu bestimmen. Hierdurch ergibt sich eine vollständige
Verschiebung des Spannungspotentials von den einzelnen Kno
ten des Netzwerks entweder auf ein hohes Potential (Pull up)
oder auf ein Grund- bzw. Massepotential (Pull Down).
Das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet
sich im wesentlichen dadurch von bekannten "Switch-Level"-
Simulationsverfahren, daß analoge Schaltungen simuliert wer
den können und keine Gleichungssysteme zur Laufzeit aufge
stellt und gelöst werden müssen.
Vorzugsweise erfolgt die Einteilung in Teilnetzwerke oder
elektrische Komponenten nach den Kategorien
- a) Teilnetzwerk oder elektrische Komponente mit linearem Strom/Spannungsverlauf, insbesondere Strom/Spannungsversorgungsquellen oder Widerstände,
- b) aktives Teilnetzwerk oder elektrische Komponente mit nichtlinearem Strom/Spannungsverlauf, die sich abhängig vom externen Eingangszustand durch ein spezielles li neares Netzwerk simulieren lassen, insbesondere Transi storen, und
- c) Teilnetzwerk oder elektrische Komponente, die sich mit tels explizit gelösten linearen oder nichtlinearen und parametrisierbaren Differentialgleichungen simulieren lassen.
Geeignete Funktionen zur Berechnung des Strom/Spannungs-
Verlaufs in einem Teilnetzwerk sind Lösungen von Differenti
algleichungen, die das Teilnetzwerk beschreiben, wobei hier
zu angenommen wird, daß das Teilnetzwerk von benachbarten
Netzwerken entkoppelt ist. Weiterhin muß die gelöste Diffe
rentialgleichung parametrisierbar sein. Eine Parametrisie
rung kann vorzugsweise dadurch herbeigeführt werden, daß zu
Berechnungszwecken angenommen wird, daß eine lineare Last an
die entsprechende Komponente angeschlossen ist. Anders aus
gedrückt bedeutet dies, daß in dem Simulationsmodell für das
Teilnetzwerk oder die elektrische Komponente der Kategorie
c) die Parameter der Differentialgleichung bestimmt werden,
in dem angenommen wird, daß mit dem Teilnetzwerk oder der
elektrischen Komponente ein oder mehrere lineare Netzwerke
verbunden sind.
Die Teilnetzwerke oder Komponenten der Kategorie c) sind
beispielsweise Netzwerke aus Spulen und/oder Kondensatoren
oder entsprechende einzelne Bauelemente. Gemeinsam mit einer
externen ohmschen Last bilden die Komponenten c) dann soge
nannte Einspeicher-Netzwerke oder Zweispeicher-Netzwerke.
Zum Berechnen einer Ausgabe verfügen die modellierten Teil
netzwerke oder Komponenten der Kategorie c) vorzugsweise
über Verfahrensschritte zur Berechnung einer parametrisier
baren, explizit gelösten Differentialgleichung. Man erhält
hierdurch einen modellierten Strom/Spannungsverlauf des zu
modellierenden Teilnetzwerks. Zur Berechnung der Ausgabe ge
mäß der hier beschriebenen bevorzugten Ausführungsform sind
zusätzliche weitere Verfahrensschritte enthalten, die zur
Bestimmung der Parameter der Differentialgleichung aus dem
an das modellierter Netzwerk bzw. an die modellierte Kompo
nente angeschlossenen, linearen Netzwerk vorgesehen sind.
Vorzugsweise werden daher im Simulationsmodell für Teilnetz
werke oder elektrischer Komponenten der Kategorie c) die Pa
rameter von zur Simulation verwendeter Differentialgleichun
gen bestimmt, in dem ein oder mehrere mit dem Teilnetzwerk
oder der elektrischen Komponente elektrisch verbundene li
neare Netzwerke herangezogen werden.
Die Bestimmung der Parameter erfolgt zweckmäßigerweise durch
Berechnung oder durch Approximation der im linearen Netzwerk
vorhandenen Parameter (z. B. der Parameter der ohmschen Last
oder einer Zeitkonstanten). Die letztgenannte Berechnung der
Parameter aus dem linearen Netzwerk erfolgt zweckmäßigerwei
se vor der Berechnung der explizit gelösten Differential
gleichung.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung wird der Strompfad bzw. werden die Strompfade von den
Klemmen des Teilnetzwerks oder der elektrischen Komponente
der Kategorie c) zu dem/den Teilnetzwerk/en oder elektri
sche/n Komponente/n der Kategorie a) berechnet. Dies kann
beispielsweise mittels einem an sich bekannten Dijkstra-
Algorithmus erfolgen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung werden die Teilnetzwerke oder elektrischen Komponenten
der Kategorie b) als Schaltelemente, z. B. modelliert durch
Ron/Roff, idealisiert dargestellt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung erfolgt die Berechnung der Ausgabe eines neuen Zustands
eines Teilnetzwerks oder einer Komponente unter der Voraus
setzung, daß bis zum Zeitpunkt der Berechnung des neuen Zu
stands die Parameter, die zum Zeitpunkt des vorherigen Zu
stands ermittelt wurden, konstant bleiben. Hierdurch sind
alle aktiven Teilnetzwerke oder Komponenten durch lineare
Teilnetzwerke oder Komponenten modelliert. Der Zeitpunkt der
durchzuführenden Berechnung ergibt sich dann durch ein ex
ternes Ereignis oder dadurch, daß die Ausgabeparameter zu
einem bestimmten Zeitpunkt abgerufen wird.
Vorzugsweise werden mittels dem erfindungsgemäßen Verfahren
elektrische Netzwerke mit analogen Bauelementen für elektronische
Bremssysteme (z. B. blockiergeschützte Bremsen wie
ABS) oder Systeme zur Regelung der Fahrdynamik (z. B. Gierra
tenregelungen wie ESP) in Kraftfahrzeugen simuliert.
Die Erfindung betrifft auch ein System zur Simulation eines
elektrischen Schaltungsnetzwerks umfassend ein Rechenwerk,
welches das vorstehend beschriebene Verfahren in Form eine
Programms abarbeitet. Vorzugsweise handelt es sich bei dem
Programm um eine Klassenbibliothek in einer objektorientier
ten Programmiersprache, wie zum Beispiel C++.
Nachfolgend wird das Verfahren gemäß der Erfindung an Hand
eines Beispiels und den Figuren näher erläutert. Weitere be
vorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus der Figurenbe
schreibung.
Es zeigen
Fig. 1 ein Ersatzschaltbild einer Spule und des für die
Spule sichtbaren linearen Netzwerks,
Fig. 2 ein Beispielnetzwerk, welches nach dem Verfahren
der Erfindung simuliert werden soll und
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Beschreibung des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
Zur Erstellung eines Simulationsmodells für die zu simulie
rende Schaltung wird, wie weiter unten an Hand von Fig. 2
näher beschrieben wird, zunächst eine Einteilung der Schal
tung in Teilnetze vorgenommen. Die Einteilung erfolgt nach
den Kategorien
- a) Strom/Spannungsversorgungsquellen oder Widerstände, welche die linearen Komponenten darstellen,
- b) MOSFET-Transistoren, die als Schalter mit Ron/Roff model liert werden können, die als aktive elektrische Kompo nenten fungieren, und
- c) Spulen, die eine bestimmte Induktivität und einen nich tidealen Widerstand aufweisen.
Die Simulation der einzelnen Teilnetzwerke kann beispiels
weise durch eine Implementierung in der Programmiersprache
C++ erfolgen.
Zur Modellierung der Teilnetzwerke gemäß Kategorie c) wird
entsprechend der Darstellung in Fig. 1 für eine Spule 1 die
Annahme zugrundegelegt, daß diese lediglich mit einem Last
widerstand R und einer Spannungsquelle U verbunden ist. Eine
Beschreibung des Verfahrens zur Berechnung des Spulenstroms
folgt weiter unten.
An Hand von Fig. 2 wird nun die Einteilung eines Beispiel
netzwerks 2 für eine analoge Leistungselektronik, welches
einen typischen Anwendungsfall in der Kraftfahrzeugelektro
nik darstellt, in Teilnetzwerke und die Simulation dieses
Netzwerks beschrieben. Das Netzwerk, von dem ausgegangen
wird, ist in Fig. 2a dargestellt. Es besteht aus einem er
sten MOSFET FET1, welcher ausgangsseitig mit dem Drain-
Kontakt D1 an eine Strom/Spannungsquelle Vcc und mit Source-
Kontakt S1 am Ausgang eines weiteren MOSFETs FET2 (Klemme
D2) sowie Spule 3 angeschlossen ist. Der zweite Ausgang des
weiteren MOSFET FET2 (Klemme S2) ist mit einem Bezugspoten
tial (Masse) verbunden. Wie bereits beschrieben, ist am Aus
gang des weiteren MOSFETs FET2 ist die zu treibende Spule 3
angeschlossen, welche insbesondere die Wicklung eines hy
draulischen Magnetventils für eine Fahrdynamik-Regelung in
Kraftfahrzeugen ist. Die Gates G1 und G2 können mit einer
nicht dargestellten logischen Schaltung verbunden sein.
Gemäß den Teilbildern b) und c) läßt sich das Verhalten der
MOSFETs FET1 und FET2 dadurch vereinfacht darstellen, indem
angenommen wird, daß jeder MOSFET lediglich zwei Schaltzu
stände hat. In Teilbild b) hat FET1 einen hohen Innenwider
stand ROff FET1 und FET2 einen niedrigen Innenwiderstand RON FET2,
so daß der Strom im wesentlichen nur über die Spule L und
den MOSFET FET2 fließt. Die Innenwiderstände der MOSFETs
sind idealisiert durch durchgezogene und gestrichelte Wider
standssymbole dargestellt. Im zweiten Zustand in Teilbild c)
ist MOSFET FET2 hochohmig und MOSFET FET1 niederohmig, so
daß die Spule L von der Spannungsquelle "getrieben" wird.
Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung erfolgt zur Berech
nung des Stroms durch die Spule in Abhängigkeit von der Zeit
eine Aufteilung des Netzwerks in Fig. 2a) in die Teilnetz
werke gemäß der Einteilung nach Kategorien. Folgende Objekt-
Instanzen werden erzeugt:
Eine der Kategorie a): Spannungsquelle Vcc
Zwei der Kategorie b): MOSFETs FET1 und FET2
Eine der Kategorie c): Spule 1
Eine der Kategorie a): Spannungsquelle Vcc
Zwei der Kategorie b): MOSFETs FET1 und FET2
Eine der Kategorie c): Spule 1
Fig. 3 zeigt ein Flußdiagramm für eine mögliche Implementie
rung einer Objekt-Instanz in einer objektorientierten Pro
grammiersprache mit einem Berechnungsverfahren zur Ermitt
lung des Spulenstroms. Bei der Erzeugung der Objekte für je
des Teilnetzwerk wird die Struktur des Schaltplans beibehal
ten. Zunächst wird in einem ersten Schritt 31 das Unterpro
gramm gestartet. Dabei werden an das Objekt die Parameter
Widerstand R und Spannung U übergeben. In Schritt 32 wird
geprüft, ob in Folge eines externen Ereignisses eine Parame
teränderung in anderen Objekten stattgefunden hat. Dies kann
beispielweise der Fall sein, wenn ein MOSFET in Fig. 2 wäh
rend der Simulation durch die digitale Steuerung geschaltet
wurde. Wenn eine Änderung festgestellt wurde, wird Schritt
33 ausgeführt. Haben sich die Parameter nicht geändert, wird
das Unterprogramm durch Schritt 35 ohne eine Änderung der
Parameter beendet.
Wenn die Abfrage in Schritt 32 positiv war, wird das Pro
gramm in Schritt 33 fortgesetzt.
In Schritt 33 wird ein Algorithmus zur Suche des mit der
Spule verbundenen Strompfades mit dem geringsten Widerstand
ausgeführt. Der Pfad mit dem geringsten Widerstand zur Spule
läßt sich beispielweise durch den an sich bekannten Di
jkstra-Algorithmus auffinden. Nach dem Dijkstra-Algorithmus
wird zunächst der kürzeste Weg von eine Klemme der Spule zu
einer treibenden Spannungsquelle gesucht (Lösung des soge
nannten "Single-Source Shortest-Path"-Problem).
In Abhängigkeit vom Ergebnis der Suche werden die Parameter
Rload und U näherungsweise festgelegt. Dies ist möglich, da
gemäß der Erfindung angenommen werden kann, daß das Spulen
netzwerk an ein lineares Netzwerk angeschlossen ist und in
der zu simulierenden Netzwerkkategorie eine Klemme immer von
genau einer Spannungsquelle getrieben wird, wobei zu dieser
Spannungsquelle ein niederohmiger Pfad existiert. Die ge
suchte Spannung U ist dann durch Bildung der Summe der Po
tentiale an den Klemmen der Spule zu bestimmen. Der Lastwi
derstand Rload ergibt sich als Summe der Widerstände des ge
fundenen Pfads zuzüglich des Widerstands der Spule.
Im letzten Schritt 34 wird der aktuelle Spulenstrom berech
net:
I: = Ilim - ((Ilim - I)e-(t-told)/ τ
τ: = Ll/Rl
Ilim: = Ul/Rl
In den Gleichungen steht I für den Strom durch die Spule 1,
t für die simulierte Zeit, told für den Zeitpunkt der im
Schritt zuvor durchgeführten Berechnung. Als Übergabeparame
ter an das Unterprogramm werden die Variablen t und told
verwendet. Das Ergebnis der Berechnung wird dann in den Va
riablen I, t und Ilim an das Hauptprogramm bzw. die das Un
terprogramm aufrufende Funktion zurückgegeben.
Das vorstehend beschriebene Beispiel zeigt, daß nach dem
Verfahren der Erfindung auf das Aufstellen und Lösen einer
Differentialgleichung zur Laufzeit, wie es bei an sich be
kannten Verfahren erforderlich ist, verzichtet werden kann.
Weiterhin kann der Strom in der Spule ohne eine numerische
Integration berechnet werden, wodurch eine Vielzahl von Re
chenschritten eingespart werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur numerischen Simulation elektronischer
Schaltungsnetzwerke (2), insbesondere zur Simulation von
Schaltungsnetzwerken in einer analogen Leistungselektro
nik für Kraftfahrzeuge, mittels eines Rechenwerks, bei
dem das Schaltungsnetzwerk in Teilnetzwerke (3) oder
elektrische Komponenten eingeteilt wird und jedes Teil
netzwerk oder elektrische Komponente getrennt simuliert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil
netzwerk (3) oder eine elektrische Komponente (1) mit
tels einer oder mehrerer linearer oder nichtlinearer
Differentialgleichungen (4) simuliert wird, wobei die
Differentialgleichungen explizit gelöst und parametri
sierbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einteilung in Teilnetzwerke oder elektrische Kompo
nenten nach den Kategorien
- a) Teilnetzwerk oder elektrische Komponente mit linearem Strom/Spannungsverlauf, insbesondere Strom/Spannungsversorgungsquellen oder Widerstände,
- b) aktives Teilnetzwerk oder elektrische Komponente mit nichtlinearem Strom/Spannungsverlauf, die sich abhängig vom externen Eingangszustand durch ein spezielles li neares Netzwerk simulieren lassen, insbesondere Transi storen, und
- c) Teilnetzwerk oder elektrische Komponente, die sich mit tels explizit gelösten linearen oder nichtlinearen und parametrisierbaren Differentialgleichungen simulieren lassen,
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß im Simulationsmodell für Teilnetzwerke oder
elektrische Komponenten der Kategorie c) die Parameter
von zur Simulation verwendeter Differentialgleichungen
bestimmt werden, in dem ein oder mehrere mit dem Teil
netzwerk oder der elektrischen Komponente elektrisch
verbundene lineare Netzwerke herangezogen werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Strompfad oder die
Strompfade von den Klemmen des Teilnetzwerks oder der
elektrischen Komponente der Kategorie c) zu dem/den
Teilnetzwerk/en oder elektrische/n Komponente/n der Ka
tegorie a) berechnet werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilnetzwerke oder
elektrischen Komponenten der Kategorie b) als Schaltele
mente idealisiert dargestellt werden.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Berechnung eines
neuen Zustands eines Teilnetzwerks oder einer Komponente
unter der Vorraussetzung erfolgt, daß bis zum Zeitpunkt
der Berechnung des neuen Zustands die Parameter, die zum
Zeitpunkt des vorherigen Zustands ermittelt wurden, kon
stant bleiben.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß elektrische Netzwerke
mit analogen Bauelementen für elektronische Bremssysteme
oder Systeme zur Regelung der Fahrdynamik in Kraftfahr
zeugen simuliert werden.
8. System zur Simulation eines elektronischen Schaltungs
netzwerks umfassend ein Rechenwerk, das ein Verfahren
nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 in Form ei
nes Programms abarbeitet.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
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