DE10105736A1 - Verfahren und Behälter für die Anzucht von Pilzen - Google Patents
Verfahren und Behälter für die Anzucht von PilzenInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G18/00—Cultivation of mushrooms
- A01G18/60—Cultivation rooms; Equipment therefor
- A01G18/64—Cultivation containers; Lids therefor
- A01G18/66—Cultivation bags
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G24/00—Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor
- A01G24/50—Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor contained within a flexible envelope
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Anzucht eßbarer Pilze (38), wobei ein mit Pilzmyzel beimpftes und mit Wasser befeuchtetes Substrat (18) in Beutel (26) gefüllt wird, die anschließend geschlossen und gelagert werden. Als Material für die Beutel (26) dient ein Schlauch (22) aus lichtundurchlässigem Werkstoff, der beim Befüllen in wurstförmige Einheiten unterteilt wird. Diese Einheiten werden mit Auswachsöffnungen (34) versehen und anschließend gekühlt gelagert, bevor sie zum Endverbraucher gelangen. Das Befüllen kann mit einer handelsüblichen Wurstabfüllmaschine (10) durchgeführt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Behälter für die
Anzucht von Pilzen nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 1
und 6.
Zur Anzucht von Pilzen unmittelbar beim Verbraucher werden
Nährsubstrate auf dem Markt angeboten, die bereits mit dem Pilz
myzel beimpft sind. Zum Zweck der Lagerung und des Verkaufs ist
dieses Nährsubstrat in Beutel aus durchsichtiger Kunststoff-Fo
lie untergebracht. Da das Substrat nach wenigen Wochen in der
Regel eine weiße Farbe annimmt, die biologisch bedingt ist, er
hält die Verkaufseinheit ein unansehnliches Äußeres, das einen
möglichen Interessenten nicht zum Kauf anreizt. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß die Verkaufseinheiten in der Regel
verhältnismäßig großvolumige Säcke sind, die nach der Befüllung
sowohl im Handel als auch beim Verbraucher bei Raumtemperatur
gelagert werden, so daß das Pilzwachstum bereits zu einem Zeit
punkt eintritt, dem ein unmittelbarer Verzehr nicht folgt. Da
dieses Wachstum mengenmäßig schlecht gesteuert werden kann, ist
der Verbraucher gezwungen, am Ende der Wachstumswelle alle Pilze
zu ernten, unabhängig von dem zu diesem Zeitpunkt bestehenden
Bedarf. Hinzu kommt, daß das austretende Pilzwachstum sorgfälti
ger Pflege bedarf, insbesondere durch ständiges Befeuchten, um
ein Austrocknen zu vermeiden.
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur An
zucht von eßbaren Pilzen sowie einen Behälter hierfür zur Verfügung
zu stellen, die ein gesteuertes Pilzwachstum entsprechend
dem jeweiligen Bedarf gestatten, wobei die Behälter als verhält
nismäßig kleine Verkaufseinheiten in kleinen und mittleren Hand
werksbetrieben serienmäßig angefertigt werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden
Merkmalen der Patentansprüche 1 und 6.
Mit der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß die Beutel unter
Verwendung handelsüblicher Wurstabfüllmaschinen in Metzgereien
befüllt werden können, so daß Produktionsflauten bei der
Wurstherstellung ausgeglichen werden können, beispielsweise bei
sinkendem Fleisch- und Wurstkonsum. Die Wurstabfüllmaschinen
müssen zu diesem Zweck in keinerlei Hinsicht umgebaut werden.
Auch für die Lagerung der gefüllten, wurstförmigen Beutel können
die in Metzgereien verfügbaren Kühlräume eingesetzt werden, in
denen Temperaturen unter 10°C herrschen, welche ein Pilzwachstum
verhindern. Erst nach dem Verkauf der Beutel an den Endverbrau
cher entscheidet dieser über die Einleitung des Pilzwachstums
dadurch, daß er die Beutel etwa bei Raumtemperatur lagert.
In praktischen Versuchen wurde festgestellt, daß mit Hilfe des
Verfahrens gemäß der Erfindung und dem Beutel für die Befüllung
die Anzucht von Pilzen, insbesondere von Austernpilzen, möglich
ist, ohne daß hierzu besondere Pflege oder andere Kultivierungs
maßnahmen erforderlich sind. Da die Beutel im Gegensatz zu her
kömmlichen, sackförmigen Behältern mit einem Volumen von 10 oder
gar 20 Litern nur kleine Einheiten von etwa 500 bis 1000 g
darstellen, kann der Endverbraucher die jeweils zu erntende
Menge so wählen, daß die herauswachsenden Pilze sogleich frisch
verzehrt werden können.
Wenn das Substrat des jeweiligen Beutels verbraucht ist und kein
Pilzwachstum mehr zu erwarten ist, kann das Substrat in hervor
ragender Weise als Düngemittel verwendet werden, da dieses frei
von Bakterien ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Patentansprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zei
gen:
Fig. 1 die schematische Ansicht einer handelsüblichen Wurstab
füllmaschine, mit deren Hilfe das Verfahren gemäß der Erfindung
durchgeführt wird,
Fig. 2 die Ansicht einer Reihe bereits gefüllter und gelagerter
Behälter und
Fig. 3 die Ansicht eines Behälters mit herauswachsenden Pilzen.
Fig. 1 zeigt schematisch eine handelsübliche Wurstabfüllma
schine 10 mit einem Eingabetrichter 12, der in eine Förder
schnecke 14 mündet, die von einem Motor 16 angetrieben wird. In
den Eingabetrichter 12 wird das durch einen Pfeil 18 symboli
sierte, mit Pilzmyzel (Brut) vermischte Substrat 18 eingegeben.
Das Substrat, für das vorzugsweise klein gehäckseltes Stroh ver
wendet wird, ist zuvor durch eine Chlorbeigabe von 2 bis 3 mg je
kg Nährsubstrat gegen Bakterienbefall immunisiert worden. Bei
dieser verhältnismäßig geringen Menge ist eine spätere Geruchs-
oder Geschmacksbeeinträchtigung durch das Chlor nicht zu
befürchten. Anschließend wurde das Substrat in einer nicht
dargestellten Trommel mit saurem Wasser bei einer Temperatur von
etwa 75°C gemischt und bei dieser Temperatur etwa 24 Stunden
gehalten. Danach ist das Substrat auf eine Raumtemperatur von
etwa 25°C heruntergekühlt worden, wonach die Zugabe von etwa 2%
Brut, bezogen auf das Substratgewicht, erfolgte.
Das in dieser Weise hergestellte Substrat 18, welches die Pilz
brut enthält, wird nun von der Förderschnecke 14 in ein an diese
anschließendes, horizontales Rohr 20 gedrückt, auf das ein zieh
harmonikaartig gefalteter Schlauch 22 aufgeschoben ist, welcher
den bei der Wurstherstellung verwendeten Darm ersetzt. Dieser
Schlauch 22 besteht aus einem lichtundurchlässigen Werkstoff,
vorzugsweise aus einem dunklen bis schwarzen Polyethylen.
Am offenen Ende des Rohres 20 befindet sich eine nur symbolhaft
angedeutete Einheit 24 zum Abdrehen und Abbinden der schlauchar
tigen Beutel 26, deren beide Enden 28 durch die Einheit 24 ver
schlossen werden, beispielsweise mit Hilfe einer Schnur 30.
Die von dem Motor 16 angetriebene Förderschnecke 14 drückt kon
tinuierlich das Substrat 18 in den Schlauch 22, wodurch eine
ununterbrochene Reihe von gefüllten, wurstförmigen Beuteln 26
erzeugt wird. In Arbeitsrichtung hinter der Einheit 24 sind
Lochungsorgane 32 vorgesehen, welche in die Beutel 26 Auswachs
öffnungen 34 stanzen. Die Auswachsöffnungen 34 können anschlie
ßend mit selbstklebenden Klappen 36 verschlossen werden, die vom
Endverbraucher leicht geöffnet werden können.
In Fig. 2 ist angedeutet, daß die auf diese Weise hergestellten
und voneinander getrennten, wurstförmigen Beutel 26 in einem
Kühlraum hängend gelagert werden können, bevor sie zum Verkauf
gelangen. Die Lagertemperatur liegt hier bei maximal 10°C, einer
Temperatur, bei der kein Pilzwachstum eintritt. Die hängende
Lagerung erlaubt es, die Beutel 26 gelegentlich von allen Seiten
zu besprühen, um eine gewisse Feuchtigkeit aufrecht zu erhalten.
Erst nachdem die Beutel 26 vom Endverbraucher erworben wurden,
entscheidet dieser über den Beginn des Pilzwachstums dadurch,
daß er die Beutel 26 bei einer höheren Temperatur lagert, welche
ein Pilzwachstum einleitet. Diese Temperatur beginnt bei 12°C.
Eine zusätzliche Mengensteuerung der aus den Auswachsöffnungen
34 heraustretenden Pilze 38 ist dadurch möglich, daß einige der
Auswachsöffnungen 34 durch die jeweilige Klappe 36 noch ver
schlossen bleibt, da das Pilzwachstum nicht nur von der Tempera
tur abhängt, sondern auch vom Lichteinfall.
Nachdem alle herauswachsenden Pilze 38 eines Beutels 36 abgeern
tet worden sind, kann dessen Inhalt (bakterienfreies Substrat)
als Düngemittel weiterverwendet werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Anzucht von eßbaren Pilzen, insbesondere von
Austernpilzen, bei dem man ein mit dem Pilzmyzel beimpftes und
mit Wasser befeuchtetes Nährsubstrat in Beutel füllt und die ge
füllten und geschlossenen Beutel lagert, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Material für die Beutel (26) einen Schlauch (22) aus
lichtundurchlässigem Werkstoff wählt, der beim Befüllen in
wurstförmige Einheiten unterteilt wird, die mit Aus
wachsöffnungen (34) versehen und anschließend gekühlt gelagert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Nährsubstrat klein gehäckseltes Stroh verwendet wird, das durch
eine Chlorbeigabe von 2 bis 3 mg je kg Nährsubstrat gegen Bakte
rienbefall immunisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Nährsubstrat mit Wasser von einer Temperatur von etwa 75°C ge
mischt und nach etwa 24 Stunden auf Raumtemperatur herunterge
kühlt wird, wonach die Zugabe von etwa 2% Pilzbrut, bezogen auf
das Substratgewicht, erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerung der gefüllten Beutel (26)
hängend bei einer Temperatur unter 10°C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch die Verwendung einer handelsüblichen Wurstabfüll
maschine (10).
6. Behälter für die Anzucht von eßbaren Pilzen, insbesondere Au
sternpilzen, der ein mit Pilzmyzel beimpftes Nährsubstrat ent
hält, gekennzeichnet durch einen wurstförmigen, schlauchartigen
Beutel (26) aus lichtundurchlässigem Werkstoff.
7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Werkstoff des Beutels (26) aus dunkelfarbigem Polyethylen
besteht.
8. Behälter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Beutel (26) mehrere Auswachsöffnungen (34) aufweist.
9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswachsöffnungen (34) verschließbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001105736 DE10105736A1 (de) | 2001-02-08 | 2001-02-08 | Verfahren und Behälter für die Anzucht von Pilzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001105736 DE10105736A1 (de) | 2001-02-08 | 2001-02-08 | Verfahren und Behälter für die Anzucht von Pilzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10105736A1 true DE10105736A1 (de) | 2002-08-14 |
Family
ID=7673288
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001105736 Withdrawn DE10105736A1 (de) | 2001-02-08 | 2001-02-08 | Verfahren und Behälter für die Anzucht von Pilzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10105736A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ES2221581A1 (es) * | 2003-04-11 | 2004-12-16 | Jose Gomis Frau | Dispositivo para el cultivo de setas. |
CN103039272A (zh) * | 2013-01-25 | 2013-04-17 | 石志龙 | 全自动菌袋的递袋、窝口、理棒、插棒、装框系统及方法 |
CN104303826A (zh) * | 2014-09-28 | 2015-01-28 | 尹宝玉 | 固体菌种接种机输送装置 |
CN112889575A (zh) * | 2021-01-19 | 2021-06-04 | 龙进强 | 一种家用木耳培育方法及其培育设备 |
-
2001
- 2001-02-08 DE DE2001105736 patent/DE10105736A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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ES2221581A1 (es) * | 2003-04-11 | 2004-12-16 | Jose Gomis Frau | Dispositivo para el cultivo de setas. |
CN103039272A (zh) * | 2013-01-25 | 2013-04-17 | 石志龙 | 全自动菌袋的递袋、窝口、理棒、插棒、装框系统及方法 |
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