DE10104582A1 - Verfahren und Einrichtung zur Aufnahme von Messdaten in einem Hüttenwerk - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Aufnahme von Messdaten in einem Hüttenwerk

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, sowie eine Einrichtung zur Erfassung von Messdaten bei der Gewinnung und/oder Umformung von metallischen und/oder keramischen Werkstoffen in einem Hüttenwerk, wobei Informationen durch Funksignale, von einem Sensor (3) zu einer Abfrageeinheit (5), und gegebenenfalls umgekehrt, übertragen werden, und wobei dieser Sensor (3) über Funksignale abfragbar ist. Durch die verwirklichte drahtlose Übertragung der Mess-Signale werden keine Messleitungen zur Übertragung der Mess-Signale mehr benötigt. Damit entfällt auch die kostspielige Adaption der störungsanfälligen Messleitungen an die besonderen, weil problematischen, Umgebungsbedingungen in einem Hüttenwerk, insbesondere in einem Stahlwerk.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, sowie eine Einrichtung zur Erfassung von Messdaten bei der Gewinnung und/oder Umformung von metallischen und/oder keramischen Werkstoffen in einem Hüttenwerk.
Ein Hüttenwerk besteht aus einer oder mehreren Anlagen zur Gewinnung oder Weiterverarbeitung von einem oder mehreren metallischen und/oder nichtmetalli­ schen Werkstoffen. Dieses Hüttenwerk ist insbesondere ein Eisenhüttenwerk, be­ stehend vorzugsweise aus einer Kokerei, und/oder einer Sinterei, und/oder einem Reduktionsaggregat, und/oder einem Einschmelzaggregat, und/oder einem Aggregat zur sekundärmetallurgischen Behandlung, und/oder einem Stahlerzeug­ ungsaggregat, insbesondere einem Stahlerzeugungskonverter und/oder einem Elektrolichtbogenofen, und/oder einer Gießvorrichtung, und/oder einer Strang­ gießanlage etc.
Nachdem sich beispielsweise die Stahlerzeugung von einem vielerorts empiri­ schen, zu einem wissenschaftlich anspruchsvollen Prozess entwickelt hat, wird insbesondere in der Aufzeichnung aller prozessrelevanten Daten des Stahlher­ stellungsprozesses eine hohe Priorität erkannt. Für eine Prozessoptimierung, für eine Steigerung der Qualität des Produktes, wie auch zur Vermeidung langer Stillstandszeiten durch Materialgebrechen, ist es heutzutage unabdingbar eine ständige objektive Überwachung des Stahlerzeugungsprozesses durchzuführen. Dabei werden Sensoren zur Aufnahme prozessrelevanter physikalischer, chemi­ scher oder anderer technischer Eigenschaften verwendet. Der Begriff Sensor be­ zeichnet dabei ein Bauteil, welches unmittelbar mit der Messgröße in Kontakt steht, und diese Messgröße in eine, zumeist elektronisch, weiterverarbeitbare Form wandelt. Die Erfassung der Mess- oder Prozessdaten besteht unter anderem aus der Datenaufnahme, der Datenübertragung sowie der Datenauswertung.
Im Stand der Technik sind verschiedene Prozessüberwachungssysteme im Stahl­ werk bekannt. Schwierigkeiten treten bei hohen Umgebungstemperaturen, und anderen Beeinträchtigungen, wie Staub, Korrosion oder mechanischen Belastung­ en auf. Insbesondere bei beweglichen Teilen ist die Signalübertragung proble­ matisch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Ein­ richtung zur kostengünstigen und störungsarmen Erfassung und Übertragung von Mess- und Prozessdaten bei der Gewinnung und/oder Umformung von metallischen und/oder keramischen Werkstoffen in einem Hüttenwerk einzuführen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass Informationen durch Funksignale von einem Sensor zu einer Abfrageeinheit, und gegebenenfalls um­ gekehrt übertragen werden, und dass der Sensor über Funksignale abfragbar ist. Durch die verwirklichte drahtlose Übertragung der Messinformationen werden keine stationären Messleitungen zur Übertragung der Daten mehr benötigt. Damit entfällt auch die kostspielige Adaption der störungsanfälligen Messleitungen an die besonderen, weil problematischen, Umgebungsbedingungen in einem Hüttenwerk, insbesondere in einem Stahlwerk.
Eine derartige Messdatenerfassung besteht aus folgenden Schritten:
Einer Datenaufnahme, die jene Teile des Verfahrens und der Einrichtung kenn­ zeichnet, welche unmittelbar mit der Aufnahme der Messgröße in Zusammenhang stehen. Einer Datenübertragung, die jene Teile des Verfahrens und der Ein­ richtung kennzeichnet, welche unmittelbar mit der Übertragung der Messgrösse in ein Mess-Signal, und mit der Übertragung des Mess-Signals in Zusammenhang stehen. Einer Datenauswertung, die jene Teile des Verfahren und der Einrichtung kennzeichnet, welche unmittelbar mit der Auswertung des Mess-Signals in Zusammenhang stehen. Unter einer Messgröße versteht man eine gemessene oder zu messende quantitative und qualitative Eigenschaft oder ein Merkmal einer physikalischen Erscheinung, das sich in einem zahlenmäßigen Wert ausdrücken lässt.
Die beschriebene Einrichtung besteht aus zwei wesentlichen Bestandteilen:
Mindestens einer Abfrageeinheit, und mindestens einem Funksensor. Die Abfra­ geeinheit kann mittels elektromagnetischer Signale, beispielsweise durch Mikro­ wellen einen oder mehrere Sensoren abfragen. Das ist möglich, da jeder Sensor seine Messdatenübertragung mit seinem spezifischen Identifikationscode kombiniert, und damit von der Abfrageeinheit eindeutig identifiziert wird. Diese Identifikation ist durch die speziellen Eigenschaften der Oberflächenwellen, insbesondere deren ausgeprägter Laufzeitabhängigkeit möglich. Durch Verzögerungsleitungen kann so eine reflektierte Welle eindeutig einem speziellen Sensor zugeordnet werden. Die verwendbaren elektromagnetischen Wellen umfassen ein weites Spektrum und schließen sowohl elektromagnetische Wellen im Frequenzbereich von 100 MHz bis 3 GHz, wie auch Mikrowellen, das sind elektromagnetische Wellen in einem Frequenzbereich von 3 bis 300 GHz, ein. Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung liegt dabei im Bereich von 400 MHz bis 2,5 GHz, insbesondere in einem Bereich von 1 GHz bis zu 2,5 GHz.
Eine vorteilhafte Realisierung der vorliegenden Erfindung ergibt sich dadurch, dass als Sensor selbst, oder als wesentliche Bauteile eines Sensors Oberflächen­ wellenfilter eingesetzt werden. Durch einen Oberflächenwellenfilter wird das von der Abfrageeinheit gesendete Signal in eine Oberflächenwelle umgewandelt. Die Oberflächenwelle wird in der Folge durch eine Wechselwirkung mit der jeweili­ gen Messgröße verändert, reflektiert, und durch das Oberflächenwellenfilter in ein elektromagnetisches Signal rückgewandelt. Die Oberflächenwelle erfährt dabei unbedingt die vollständige Information der Messung. Im elektromagne­ tischen Signal, welches an die Abfrageeinheit zurückgesendet wird, ist nun so­ wohl die Messgröße, wie auch die Identifikationsinformation des Sensors enthal­ ten.
Der Sensor selbst liegt zumeist in einer integrierten Bauweise vor, kann aber auch zwei oder mehrteilig ausgeführt sein. Arbeitet der Sensor aktiv, ist es denkbar, dass er in kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Abständen selbständig Signale an die Abfrageeinheit sendet. Um Mess-Störungen sowie Fehler durch den Funkkanal zu vermeiden, wird häufig eine Differenzmessung angewandt. Sowohl die Antenne des Sensors, der Sensor selbst, wie auch sein Gehäuse sind nach den jeweiligen technischen Erfordernissen aus hochtemperaturbeständigem, und stoßfestem Material gefertigt, wobei insbesondere das Gehäuse den Sensor vor Temperatur, insbesondere vor Strahlungswärme, vor Staub und anderen schädlichen Umgebungseinflüssen schützen soll. Der funkabfragbare Sensor arbeitet zumeist passiv, d. h. ohne Versorgungsleitung zu einer Energiequelle.
Da die Sensoreinheit passiv arbeitet, kann sie in vielfältiger Weise und vielerorts eingesetzt werden, und unterliegt nicht weiter der Einschränkung einer stationären Versorgungsleitung. Durch Verwendung hochtemperaturbeständiger und schlag­ fester Werkstoffe kann die Sensoreinheit auch an Stellen eingesetzt werden, die besonderen Umgebungseinflüssen, insbesondere höherer Temperatur, ausgesetzt sind. Durch die eindeutige Zuordnung des Mess-Signals zu einem Sensor, können mehrere Sensoren über eine Abfrageeinheit abgefragt werden, wodurch zusätzlich Kosten gespart werden.
Mit dieser Methode kann z. B. die Temperatur an verschiedenen Einrichtungen, insbesondere an Hüttengefäßen, bestimmt werden, etwa die Temperatur am Mantel eines Konverters, oder einer Pfanne, zur Bestimmung möglicher Durchbruchstellen, oder die Temperatur am Mantel und den Kühleinrichtungen eines Elektrolichtbogenofens. Unter dem Begriff Hüttengefäß werden sämtliche Einrichtungen eines Hüttenwerkes, insbesondere eines Stahlwerkes zusammengefaßt, die zur temporären Aufnahme des Zwischen- oder Endproduktes dienen. Darunter versteht man insbesondere einen Stahlwerkskonverter oder einen Elektrolichtbogenofen. Weiters kann die Temperatur vorzugsweise auch an einem Tragring oder einem Aufhängungselement eines Konverters, oder eines anderen Hüttengefäßes gemessen werden.
Der Temperaturbereich in welchem mit diesem Verfahren gute Ergebnisse erzielt werden, ist im wesentlichen durch die verwendeten Bauteile bestimmt, insbeson­ dere durch die Wahl des Oberflächenwellensubstrates.
Weiters besteht die Möglichkeit Dehnungen an den jeweiligen Einrichtungen zu messen, wie etwa Langzeitverformungen, die ebenfalls als Indiz für ein bevor­ stehendes Versagen einer Einrichtung gelten. Als weitere Anwendung kann mit dem beschriebenen Verfahren, und der beschriebenen Einrichtung ein Identifi­ kationsmerkmal übertragen werden, um Aufschluß über die genaue Position und Verweildauer der entsprechenden Einrichtung zu erhalten. Denkbar ist weiters ein Schlackenfrüherkennungssystem, wobei eine Änderung der Induktivität mittels Oberflächenwellen in eine Änderung der Phasenlage des Funksignals umgewan­ delt wird, oder die Aufnahme anderer relevanter Kenngrößen eines Prozesses.
Im folgenden werden drei nicht einschränkende Ausführungsbeispiele der Erfin­ dung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch das Funktionsprinzip einer Einrichtung, sowie eines Verfah­ rens zur Erfassung von Messdaten in einem Hüttenwerk durch einen passi­ ven Sensor;
Fig. 2 schematisch das Funktionsprinzip einer Temperaturmessung an einem Konverter;
Fig. 3 schematisch das Funktionsprinzip einer Einrichtung, sowie eines Verfah­ rens zur Erfassung von Messdaten in einem Hüttenwerk durch einen aktiven Sensor;
Fig. 4 einen Sensor bevorzugt zur Anwendung nach Fig. 3;
Fig. 5 schematisch das Funktionsprinzip einer Einrichtung, sowie eines Verfah­ rens zur Erfassung von Messdaten in einem Hüttenwerk mit einem passiven zweiteiligen Sensor.
Die dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung umfassen eine Auswerte­ einheit 1, Verbindungsleitungen 6, eine Abfrageeinheit 5, eine oder mehrere Abfrageantennen 4, wobei die Auswerteeinheit 1 mit den Verbindungsleitungen 6 und der Abfrageeinheit 5 auch in einer Einheit integriert sein können, und einen Funksensor 3 mit einer oder mehreren Sensorantennen 2. Zusätzlich kann die Erfindung bei einem zwei oder mehrteiligen Funksensor 3 Verbindungsleitungen 7, zu einem weiteren Bauteil 8 des Sensors, sowie eine Energieversorgung 10, und eine weitere Verbindungsleitung 9 aufweisen. Der Sensor 3 umfasst im ein­ fachsten Falle ein dem Fachmann bekanntes Oberflächenwellenfilter, welches in seiner einfachsten Ausführungsform ein IDT (interdigital transducer) und minde­ stens einen Reflektor umfasst. Ein IDT in seiner einfachsten Ausführungsform wiederum umfasst eine Reihe von parallelen planaren Metallelektroden die sich in periodischen Abständen auf der Oberfläche eines piezoelektrischen Substrat befinden, wobei sie abwechselnd miteinander kontaktiert sind.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens wird wie folgt beschrieben:
Durch eine Auswerteeinheit 1 wird zu bestimmten Zeiten, zweckmäßig in regel­ mäßigen Abständen, ein neue Messdatenerfassung in Gang gesetzt. Dabei wird beispielsweise von der Auswerteeinheit 1 über Verbindungsleitungen 6 die Abfrageeinheit 5 mit Daten versorgt. Diese Daten dienen zur Spezifikation des Messvorganges, und enthalten beispielsweise Informationen betreffend welche Sensoren abgerufen werden.
Die Abfrageeinheit 1 verarbeitet diese Daten in geeigneter Weise und steuert über ein elektromagnetisches Signal, welches über eine Abfrageantenne 4 abgestrahlt wird, einen Funksensor 3 an. Dieser Funksensor 3 empfängt über eine Sensor­ antenne 2, vorzugsweise als Batchantenne mit λ/4 = 167 mm ausgeführt, das Signal der Abfrageeinheit 1, und wandelt dieses mit Hilfe eines Oberflächen­ wellenfilters, insbesondere durch einen IDT, in akustische Oberflächenwellen um. Das Oberflächenwellenfilter besteht aus einem temperaturbeständigem Substrat, beispielsweise aus Langasit oder Galliumorthophosphat, insbesondere aus Lithiumniobat mit einer Kontaktierung aus Aluminium. Vorzugsweise wird eine Differenzmessung mit einem Laufzeitunterschied von 5 µs bei 20°C angewendet, der Temperaturkoeffizient betrage 75 bis 94 ppm und die Abfragefrequenz 450 MHz. Diese Oberflächenwellen werden nun nach Fig. 1 durch die Messgröße verändert, reflektiert, gegebenenfalls mit dem Indentifikationscode des Sensors erweitert, und/oder vorverarbeitet, sowie in elektromagnetische Wellen rückge­ wandelt und mittels der Sensorantennen 2 abgestrahlt. Das elektromagnetische Signal trifft an der Abfrageantenne 4 der Abfrageeinheit 5 ein, und wird geeignet weiterverarbeitet. Schließlich wird das Meßsignal an die Auswerteeinheit 1 ge­ sendet, wo die Auswertung erfolgt.
Fig. 2 zeigt als weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel eine drahtlose Temper­ aturüberwachung an einem Konverter.
Nach Fig. 3 sendet ein aktiver Sensor, der durch eine Energieversorgungsleitung 9 mit einer Energieversorgung 10 verbunden ist, selbständig, das heißt aktiv, kontinuierlich oder diskontinuierlich Signale an die Abfrageeinheit. Der nach­ folgende Prozess unterscheidet sich nicht von jenem in Fig. 1. Insbesondere kann die Energieversorgung durch einen pyroelektrischen Wandler erfolgen.
Fig. 4 zeigt als Ausführungsbeispiel eine Temperaturüberwachung der Kühl­ wassertemperatur an einem Elektroofen.
Typischerweise besitzt ein Elektroofen 30-60 Kühlpaneele 12 am Gefäßmantel, wobei die Ein- und Austrittstemperatur des Kühlwassers einzeln überwacht werden muß. Tritt ein unzulässiger Temperaturanstieg auf, so kann das ein Anzeichen für eine Problemstelle in der Ausmauerung (Durchbruchgefahr) sein.
Zum anderen kann als kurzfristige Abhilfe die Wasserdurchflussmenge erhöht bzw. die Ofenleistung reduziert werden.
Die Temperatur des Kühlwassers vor Eintritt in die Sammelleitung wird bisher mit temperaturabhängigen Widerständen (z. B. PT100) gemessen, was eine Viel­ zahl von Messleitungen erfordert. Besonders bei der Gefäßwechseltechnologie er­ fordert nun jeder Gefäßwechsel einen erheblichen Aufwand zum Umstecken oder Umklemmen der Messleitungen.
Jede dieser Temperaturmess-Stellen umfasst nun erfindungsgemäß eine Sensor- Antenneneinheit, die vorzugsweise als modulare Einheit an der Mess-Stelle ein­ geschraubt wird und in intensivem thermischen Kontakt mit dem Kühlmittel steht. Dabei werden Temperaturen von 100°C erreicht.
Die modulare Sensor-Antennen Einheit kann durch Herausschrauben einfach aus­ getauscht werden. Sie enthält folgende Komponenten:
  • - ein funkabfragbares Oberflächenwellenfilter 3, mit einem temperaturbe­ ständigen Oberflächenwellensubstrat.
  • - Eine Sensorantenne 2
  • - ein Gehäuse
  • - gegebenenfalls eine weitere Schutzvorrichtung, zum Schutz vor mechanischer und thermischer Zerstörung (Schutzschirm)
In Gegensatz zu herkömmlichen funkabfragbaren Systemen beziehen die Senso­ ren die Energie für das Senden von Messdaten zur Abfrageeinheit nicht über einen Abfrageimpuls, der zuvor von der Abfrageeinheit zu allen Sensoren ge­ schickt wurde. Statt dessen setzt ein sog. pyroelektischer Kristall 11 am Sensor Temperaturänderungen in elektrische Energie um, die zum spontanen Abschicken eines Sendeprotokolls verwendet wird. Durch die statistische Verteilung der Sende-Zeitpunkte parallel abzufragender Sensoren können auch örtlich eng be­ nachbarte Sensoren unterschieden werden. Jeder Sensor ist durch einen im Sendeprotokoll enthaltenen Identifikationscode eindeutig bestimmt.
Die Anwendung umfasst am feststehenden Anlagenteil:
4 Abfrageantennen, die mit einer zentralen Auswerteeinheit verbunden sind. Der HF Teil der Auswerteinheit demoduliert das Mikrowellensignal und extrahiert den jeweiligen Messwert und den dazu zugehörigen Identifikationscode aus dem Sendeprotokoll. Die so erzielten Daten werden dem Prozessleitsystem zugeführt.
Nach Fig. 5 umfasst der Sensor zwei Teile, einen Oberflächenwellenfilter 3, und ein Bauteil 8, welches die Wechselwirkung zwischen Messgröße und Ober­ flächenwelle unterstützt. Dieses Bauteil stellt beispielsweise die temperatur­ abhängige Impedanz eines Reflektors des Oberflächenwellenfilters dar. Dabei ändert sich in Abhängigkeit von der Temperatur die Impedanz des Reflektors, und somit das Reflexionsverhalten des Reflektors. Dieses veränderte Reflexions­ verhalten spiegelt sich in der reflektierten Oberflächenwelle und im rückgewan­ delten elektromagnetischen Signal wieder, und erlaubt schließlich in der Aus­ werteeinheit einen Rückschluß auf die Messgröße.

Claims (24)

1. Verfahren zur Erfassung von Messdaten bei der Gewinnung und/oder Umformung von metallischen und/oder keramischen Werkstoffen in einem Hüttenwerk, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen durch Funksignale, von einem Sensor (3) zu einer Abfrageeinheit (5), und gegebenenfalls umgekehrt, übertragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Informa­ tionen durch Mikrowellen oder elektromagnetische Wellen in einem Fre­ quenzbereich von 100 MHz bis 300 GHz, insbesondere von 400 MHz bis 2,5 GHz, besonders vorteilhaft von 1 GHz bis 2,5 GHz, von einem Sensor (3) zu einer Abfrageeinheit (5), und gegebenenfalls umgekehrt, übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Übertragung der Signale am Sensor (3), und gegebenenfalls für die Aufnahme der Messgröße am Sensor (3) Oberflächenwellen verwendet werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, dass zur Umwandlung von Oberflächenwellen in elektro­ magnetische Wellen und/oder zur Umwandlung von elektromagnetischen Wellen in Oberflächenwellen am Sensor (3) Oberflächenwellenfilter ver­ wendet werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, dass zur Aufnahme der Messgröße am Sensor (3) mindestens eine Impedanz verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgröße mit der Oberflächenwelle in eindeutiger Weise wechselwirkt, und die voll­ ständige auswertbare Information der Messgröße auf die Oberflächenwelle übertragen wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, dass das Mess-Signal durch den Sensor (3) mit dessen je­ weiligem Identifikationscode erweitert wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, dass eine Temperatur gemessen wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, dass eine Temperatur oberhalb von 200°C, insbesondere oberhalb 300°C, besonders bevorzugt oberhalb 400°C, gemessen wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, dass eine Dehnung gemessen wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Temperatur und/oder die Dehnung an einem Hüttengefäß gemessen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur und/oder die Dehnung an einem Stahlwerkskonverter, einem Tragring oder einem Aufhängungselement, gemessen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur und/oder die Dehnung an einem Elektrolichtbogenofen gemessen wird.
14. Einrichtung zur Aufnahme von Messdaten bei der Gewinnung und/oder Umformung von metallischen und/oder keramischen Werkstoffen in einem Hüttenwerk, mit mindestens einer Auswerteeinheit (1), mindestens einer Abfrageeinheit (5), und mindestens einem Sensor (3), dadurch gekennzeichnet, dass dieser Sensor (3) über Funksignale abfragbar ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) durch Mikrowellen oder elektromagnetische Wellen in einem Frequenz­ bereich von 100 MHz bis 300 GHz, insbesondere von 400 MHz bis 2,5 GHz, abfragbar ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) zur Datenübertragung, und gegebenenfalls zur Datenaufnahme mindestens ein Oberflächenwellenfilter aufweist.
17. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) aus hochtemperaturbeständigen Materialien ausgeführt ist.
18. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) passiv arbeitet, d. h. keine Ver­ sorgungsleitung zu einer Energiequelle aufweist.
19. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) aktiv arbeitet, wobei insbesondere ein pyroelektrischer Wandler zur Energieerzeugung vorgesehen ist.
20. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass am Sensor (3) Antennen (2) aus hochtemperatur­ beständigem, und schlagfestem Material vorgesehen sind.
21. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein geeignetes Gehäuse zum Schutz des Sensors (3) vor Temperatur, Erschütterungen, und schädlichen Umgebungseinflüssen vorgesehen ist.
22. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) einteilig ausgeführt ist.
23. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) mehrteilig ausgeführt ist.
24. Einrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (3) zweiteilig, mit einem Teil, welcher sich an einem Ort günstiger Abstrahl- bzw. Empfangsbedingungen befindet, und einem zweiten Teil, welcher sich an einem Ort des Auftretens der Messgröße befindet, ausgeführt ist.
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