DE10104480A1 - Verfahren, Verwendung und Kit zum Auffinden von Wirkstoffen gegen mit spezifischen Proteinen assoziierte Krankheiten - Google Patents
Verfahren, Verwendung und Kit zum Auffinden von Wirkstoffen gegen mit spezifischen Proteinen assoziierte KrankheitenInfo
- Publication number
- DE10104480A1 DE10104480A1 DE2001104480 DE10104480A DE10104480A1 DE 10104480 A1 DE10104480 A1 DE 10104480A1 DE 2001104480 DE2001104480 DE 2001104480 DE 10104480 A DE10104480 A DE 10104480A DE 10104480 A1 DE10104480 A1 DE 10104480A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- protein
- antibody
- kit
- active substance
- specific
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
- C12Q1/34—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving hydrolase
- C12Q1/37—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving hydrolase involving peptidase or proteinase
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
- G01N33/50—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
- G01N33/68—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving proteins, peptides or amino acids
- G01N33/6893—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving proteins, peptides or amino acids related to diseases not provided for elsewhere
- G01N33/6896—Neurological disorders, e.g. Alzheimer's disease
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N2500/00—Screening for compounds of potential therapeutic value
- G01N2500/20—Screening for compounds of potential therapeutic value cell-free systems
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Immunology (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Hematology (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Urology & Nephrology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Microbiology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Biophysics (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Neurology (AREA)
- Neurosurgery (AREA)
- Cell Biology (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Pathology (AREA)
- Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)
- Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Verwendung und einen Kit zum Auffinden von Wirkstoffen gegen mit spezifischen Proteinen (PK) assoziierte Krankheiten, wie Alzheimer, transmissible spongiforme Enzephalopathien (TSE), bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), Kuru, Scrapie, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und dgl., mit folgenden Schritten: DOLLAR A a1) Bereitstellen von PK enthalten in einer Lösung oder immobilisiert an einem Träger, DOLLAR A a2) Inkontaktbringen von PK mit einem potentiell mit PK interagierenden Wirkstoff, DOLLAR A a3) Zugabe einer proteolytisch wirksamen Substanz, welche unter definierten Reaktionsbedingungen PK im wesentlichen unbeeinflußt läßt und ein eine Isoform von PK bildendes Protein P spaltet, DOLLAR A a4) Nachweis von PK, DOLLAR A und Ermittlung der Wirksamkeit der getesteten Wirksubstanz anhand des Ergebnisses im Schritt lit. a4.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Verwendung und ei
nen Kit zum Auffinden eines Wirkstoffs gegen mit spezifischen
Proteinen assoziierte Krankheiten, wie Alzheimer, transmissi
ble spongiforme Enzephalopathien (TSE), insbesondere bovine
spongiforme Enzephalopathie (BSE), Kuru, Scrapie, Creutz
feldt-Jakob-Krankheit, und dgl..
Bei den sogenannten spongiformen Enzephalopathien handelt es
sich um Krankheiten, die mit dem Auftreten und der Ablagerung
spezifischer Proteine (PK) assoziiert sind. Es handelt sich
bei den krankheitsspezifischen Proteinen um Isoformen physio
logisch vorkommender Proteine (P). Dabei können P und PK so
genannten Prionproteine sein. Die krankheitsspezifischen
Prionproteine unterscheiden sich insbesondere in ihrer räum
lichen Struktur von P. Sie besitzen eine β-Faltblattstruktur.
Sie haben ein erhöhte Aggregationsneigung und weisen eine er
höhte Proteaseresistenz auf. Die krankheitsspezifischen
Prionproteine reichern sich im Nervengewebe an. Sie bilden
dort sogenannte amyloide Ablagerungen, welche für die Krank
heitssymptome mitverantwortlich gemacht werden.
Wodurch das Auftreten der krankheitsspezifischen Prionprotei
ne hervorgerufen wird, ist bisher nicht bekannt. Sicher er
scheint allerdings zu sein, daß die krankheitsspezifischen
Proteine mitverantwortlich für die bei der Krankheit auftre
tenden Symptome sind.
Insbesondere im Hinblick auf die in Europa auftretende Rin
derseuche BSE und der damit einhergehenden Gefahr einer Über
tragung dieser Krankheit auf den Menschen, besteht ein ge
steigertes Bedürfnis am Auffinden von Wirkstoffen gegen die
vorerwähnten krankheitsspezifischen Proteine.
Die US 5,276,056 beschreibt ein Verfahren zur Detektion von
mit der Bildung von Amyloid-Ablagerungen assoziierten Krank
heiten. Dabei wird Kongorot verwendet.
Aus der WO 99/15903 ist ein Verfahren zur Messung der Asso
ziation von Teilstrukturen pathologischer Amyloid-
Ablagerungen bekannt. Dabei wird aus der Amyloid-Struktur zu
nächst eine Monomere enthaltende Lösung hergestellt. Der
Nachweis krankheitsspezifischer Prionproteine wird mittels
Fluoreszenz-Korrelations-Spektroskopie durchgeführt. Das er
fordert einen sehr hohen apperativen Aufwand.
Die WO 99/15651 betrifft synthetische Polypeptide zur Diagno
se Prophylaxe und Therapie von Prionerkrankungen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein möglichst einfaches und ef
fizientes Verfahren zum Auffinden eines Wirkstoffs gegen mit
spezifischen Proteinen assoziierte Krankheiten anzugeben. Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine entsprechende Ver
wendung sowie einen zur Durchführung des Verfahrens geeigne
ten Kit bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch die Ansprüche 1, 20 und 25 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen
der Ansprüche 2 bis 19 und 21 bis 24 und 26 bis 30.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht ein einfaches und
effizientes Auffinden von Wirkstoffen gegen mit spezifischen
Proteinen assoziierte Krankheiten. Es kann als Hoch-
Durchsatzverfahren ausgeführt werden.
Bei dem Schritt lit. a1 kann die Lösung eine standardisierte
Lösung sein, welche PK enthält. PK kann rekombinant herge
stellt sein. Bei der Lösung kann es sich auch um einen Gewe
beextrakt handeln. Anstelle von PK können selbstverständlich
auch Fragmente davon verwendet werden, soweit sie ebenso wie
PK degradationsgehemmt sind. Die Immobilisierung von PK an
einen Träger, beispielsweise einen aus Kunststoff hergestell
ten Träger, kann nach herkömmlichen Methoden erfolgen.
Beim Schritt lit. a2 kann der mit PK potentiell interagieren
de Wirkstoff in einer Lösung vorliegen. Es kann zu einer In
teraktion zwischen PK und dem Wirkstoff kommen. Dadurch kann
sich die Struktur von PK ändern, so daß nachfolgend eine pro
teolytische Spaltung möglich ist. Die proteolytische Spalt
barkeit des strukturell geänderten PK wird im Schritt lit. a3
nachgewiesen. Dabei sind die Reaktionsbedingungen so einzu
stellen, daß vom Wirkstoff unbeeinflußtes PK durch die pro
teolytisch wirksame Substanz nicht gespalten, ein eine Iso
form von PK bildendes Protein P jedoch gespalten wird. Bei P
kann es sich um eine physiologische Isoform vom PK handeln.
Der beim Schritt lit. a4 erfolgende Nachweis von PK kann nach
herkömmlichen Methoden erfolgen. Es können direkte Nachweis
verfahren eingesetzt werden, bei denen ein Farbstoff unmit
telbar an PK bindet oder bei dem PK radioaktiv oder mit einem
Fluorophor markiert ist. Auch indirekte Nachweisverfahren
können zum Einsatz kommen, die auf dem Einsatz markierter An
tikörper beruhen.
Nach einer Ausgestaltungsform wird ein Kontrollversuch mit
den Schritten lit. a1. a3 und a4 durchgeführt und die Wirk
samkeit des Wirkstoffs durch Vergleich der Ergebnisse in
Schritt lit. a4 bestimmt. Der Kontrollversuch wird zweckmäßi
gerweise parallel zum erfindungsgemäßen Verfahren durchge
führt. Die Wirksamkeit des Wirkstoffs kann durch relativen
Vergleich der Nachweisergebnisse erfolgen. Es können z. B.
Fluoreszenz- oder Absorbtionsintensitäten verglichen werden.
Des weiteren kann ein weiterer Kontrollversuch mit den
Schritten lit. a1 und a4 durchgeführt werden. Der weitere
Kontrollversuch wird zweckmäßigerweise dann durchgeführt,
wenn unbekannt ist, ob und in welcher Menge PK in der Probe
enthalten ist. Diese Information kann aus dem Vergleich der
Nachweisergebnisse in beiden Kontrollversuchen abgeleitet
werden.
Die Lösung kann zusätzlich P enthalten. Das ist insbesondere
bei Lösungen der Fall, welche aus Gewebeextrakten herge
stellt sind.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird
die proteolytisch wirkende Substanz nach dem Schritt lit. a3
entfernt oder inaktiviert. Die Entfernung der proteolytisch
wirkenden Substanz kann z. B. durch Waschen erfolgen, wenn PK
an einem Träger immobilisiert ist. Wenn PK in Lösung ist,
kann die Inaktivierung der proteolytisch wirksamen Substanz
durch chemische oder physikalische Verfahren, z. B. durch Tem
peraturerhöhung erfolgen.
Der Wirkstoff kann Bestandteil einer Wirkstoffbibliothek
sein. Durch die Zugabe von Wirkstoffbibliotheken kann das
Verfahren besonders effizient durchgeführt werden. Der Wirk
stoff kann zweckmäßigerweise nach einem der Schritte lit. a2
oder lit. a3 entfernt werden. Die Entfernung des Wirkstoffs
kann z. B. durch Waschen, Dialyse oder dgl. erfolgen.
Nach einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist PK ein degra
dationsgehemmtes Protein. P und PK können Prionproteine sein.
PK kann insbesondere eine β-Faltblattstruktur aufweisen. Bei
PK kann es sich um das Prionprotein PrPSC und bei P um das
Prionprotein PrPC handeln. Zweckmäßig ist es ferner, daß PK
mit einer Markierung versehen ist. Es kann sich dabei um eine
radioaktive oder fluorophore Markierung handeln.
Als proteolytisch wirkende Substanz kann ein Enzym verwendet
werden. Als Enzym wird vorteilhafterweise ein extra- oder in
trazelluläres oder ein membranständiges Enzym verwendet. Dar
unter sind auch Enzyme zu verstehen, welches Zellmembran
assoziierte Proteine verdauen können. Als Enzym kann vorteil
hafterweise eine Metalloproteinase, vorzugsweise eine Matrix
metalloproteinase, verwendet werden. Als Enzym kann ferner
eine endogene Protease, eine Serinprotease, eine Cysteinpro
tease oder eine Asparaginsäureprotease verwendet werden. Fer
ner hat es sich als zweckmäßig erwiesen, Proteinase K zu ver
wenden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung kann der Lösung ein mit PK
spezifisch interagierendes Nachweisreagenz zugesetzt werden.
Als Nachweisreagenz können an P und PK bindende Antikörper,
vorzugsweise der Antikörper 6H4 oder 34C9, verwendet werden.
Diese Antikörper werden von der Firma Prionics AG, Schweiz,
angeboten und sind in einer entsprechenden Produktinformation
beschrieben. Vorteilhafterweise kann auch ein selektiv an PK
bindender Antikörper, vorzugsweise der für das Prionprotein
PrPSc spezifische Antikörper 15B3, verwendet werden. Es wird
in diesem Zusammenhang auf die WO 99/15651 verwiesen, deren
Offenbarungsgehalt hiermit einbezogen wird. Bei dem Nachweis
reagenz kann es sich auch um Kongorot oder ein Derivat davon
handeln. Insoweit wird ergänzend auf die US 5,276,059 verwie
sen, deren Offenbarungsgehalt hiermit einbezogen wird.
Der Nachweis kann mittels Durchflußzytometrie oder eines im
munologischen Verfahrens erfolgen. Es handelt sich dabei um
herkömmliche Nachweisverfahren wie ELISA, RIA, CLIA und dgl..
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
der Kontrollversuche nach den Ansprüchen 2 und 3 sind folgen
de Ergebnisse denkbar:
Bei ausschließlicher Durchführung des erfindungsgemäßen Ver fahrens kann als Ergebnis im Schritt lit. a4 kein PK nachge wiesen werden. In diesem Fall liegt ein gesuchter Wirkstoff vor.
Bei ausschließlicher Durchführung des erfindungsgemäßen Ver fahrens kann als Ergebnis im Schritt lit. a4 kein PK nachge wiesen werden. In diesem Fall liegt ein gesuchter Wirkstoff vor.
Falls bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
im Schritt lit. a4 PK nachgewiesen wird, kann anhand des Kon
trollversuchs gemäß Anspruch 2 festgestellt werden, ob eine
teilweise Wirksamkeit des eingesetzten Wirkstoffs vorliegt.
Der weitere Kontrollversuch nach Anspruch 3 wird mindestens
dann durchgeführt, wenn bei den Versuchen nach Anspruch 1 und
2 PK nicht nachgewiesen worden ist. In diesem Fall ermöglicht
der weitere Kontrollversuch die Beantwortung der Frage, ob in
der Lösung P enthalten gewesen ist.
Bei Vorliegen einer nicht standardisierten Ausgangslösung
empfiehlt sich die Durchführung beider Kontrollversuche vor
oder parallel zu dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Nach weiterer Maßgabe der Erfindung wird die Verwendung einer
proteolytisch wirksamen Substanz beansprucht, welche unter
definierten Reaktionsbedingungen ein mit Krankheiten assozi
iertes spezifisches Proteins PK im wesentlichen unbeeinflußt
läßt und ein eine Isoform von PK bildendes Protein P spaltet,
zur Durchführung eines Screening-Verfahrens zum Auffinden ei
nes Wirkstoffs gegen mit dem spezifischen Protein (PK) asso
ziierte Krankheiten, wie Alzheimer, transmissible spongiforme
Enzephalopathien (TSE), bovine spongiforme Enzephalopathie
(BSE), Kuru, Scrapie, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und dgl..
Wegen der vorteilhaften Ausgestaltungen wird auf die vorange
gangenen Ausführungen verwiesen.
Schließlich wird erfindungsgemäß ein Kit zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens beansprucht, enthaltend eine
proteolytisch wirkende Substanz, welche unter definierten Re
aktionsbedingungen ein Protein P spaltet und ein spezifisches
Protein PK, welches eine mit Krankheiten assoziierte Isoform
des Proteins P bildet, im wesentlichen unbeeinflußt läßt, und
ein zumindest mit PK spezifisch interagierendes Nachweisrea
genz N.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Kits können in den
Ansprüchen 26 bis 30 sowie der vorstehenden Beschreibung ent
nommen werden.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert:
Zunächst wird eine P und PK enthaltende Lösung hergestellt. Zur Präparation der Lösung werden Gewebeextrakt oder Prion- Protein-Aggregate in 10 mM Natrium-Phosphat-Lösung bei pH 7,2, 0,2% SDS 10 Minuten mit Ultraschall behandelt. Anschlie ßend wird der Antikörper 6H4 hinzugefügt. Dieser Antikörper ist z. B. in der WO 99/15651 beschrieben, deren Offenbarungs gehalt hiermit einbezogen wird. Mittels Durchflußzytometrie wird eine Gesamtkonzentration an P und PK bestimmt.
Zunächst wird eine P und PK enthaltende Lösung hergestellt. Zur Präparation der Lösung werden Gewebeextrakt oder Prion- Protein-Aggregate in 10 mM Natrium-Phosphat-Lösung bei pH 7,2, 0,2% SDS 10 Minuten mit Ultraschall behandelt. Anschlie ßend wird der Antikörper 6H4 hinzugefügt. Dieser Antikörper ist z. B. in der WO 99/15651 beschrieben, deren Offenbarungs gehalt hiermit einbezogen wird. Mittels Durchflußzytometrie wird eine Gesamtkonzentration an P und PK bestimmt.
In einem weiteren Versuch wird die Lösung mit Proteinale K in
einer Konzentration von 100 µg/ml bei 37°C für 30 Minuten in
kubiert. Anschließend wird zur Inaktivierung der Proteinale K
die Temperatur auf 65°C für 30 Minuten erhöht. Dann wird wie
derum der Antikörper 6H4 hinzugegeben und eine erste Konzen
tration an PK mittels Durchflußzytometrie bestimmt.
In einem weiteren Versuch wird grundsätzlich wie im vorbe
schriebenen Versuch vorgegangen. Vor der Zugabe der Proteina
se K wird allerdings eine Wirkstoff-Bibliothek hinzugegeben.
Solche Bibliotheken sind allgemein bekannt. Es wird dazu bei
spielhaft auf Masel J., Jansen V. A. in Biophys. Chem. 2000,
88: 47 bis 59, und Soto C., et al. in Lancet 2000, 353: 192-
7 verwiesen.
Anschließend wird analog zum zweiten Versuch durchflusszyto
metrisch eine zweite Konzentration PK ermittelt. Sofern die
zweite Konzentration kleiner als die erste Konzentration ist,
liegt ein mit dem spezifische Protein interagierender Wirk
stoff, der eine Spaltung von PK durch Proteinase K ermög
licht, vor. Die Konzentrationen können selbstverständlich
auch mittels anderer herkömmlicher Verfahren bestimmt werden.
Z. B. kann der Antikörper dazu mit einem fluorophoren Marker
versehen werden.
Der Wirkstoff kann nach gängigen Verfahren identifiziert wer
den. Das vorgeschlagene Screening-Verfahren ist schnell und
effizient.
Claims (29)
1. Verfahren zum Auffinden von Wirkstoffen gegen mit spezi
fischen Proteinen (PK) assoziierte Krankheiten, wie Alzhei
mer, transmissible spongiforme Enzephalopathien (TSE), bovine
spongiforme Enzephalopathie (BSE), Kuru, Scrapie, Creutz
feldt-Jakob-Krankheit und dgl., mit folgenden Schritten:
- 1. Bereitstellen von PK enthalten in einer Lösung oder im mobilisiert an einem Träger,
- 2. Inkontaktbringen von PK mit einem potentiell mit PK in teragierenden Wirkstoff,
- 3. Zugabe einer proteolytisch wirksamen Substanz, welche unter definierten Reaktionsbedingungen PK im wesentlichen un beeinflußt läßt und ein eine Isoform von PK bildendes Protein P spaltet und
- 4. Nachweis von PK.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Kontrollversuch mit
den Schritten lit. a1, a3 und a4 durchgeführt wird und die
Wirksamkeit des Wirkstoffs durch Vergleich der Ergebnisse der
Nachweise ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein weiterer
Kontrollversuch mit den Schritten lit. a1 und a4 durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Lösung zusätzlich P enthält.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die proteolytisch wirkende Substanz nach dem Schritt lit. a3
entfernt oder inaktiviert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Wirkstoff Bestandteil einer Wirkstoffbibliothek ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
PK und ggf. P bei der Nachweisreaktion quantitativ erfaßt
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Wirkstoff nach einem der Schritte lit. a2 oder lit. a3
entfernt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
P und PK Prionproteine sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
PK eine β-Faltblattstruktur aufweist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
PK mit einer Markierung versehen ist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als proteolytische wirkende Substanz ein Enzym verwendet
wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
wobei als Enzym eine endogene Protease, Serinprotease, Aspa
raginsäureprotease, Cysteinprotease, Proteinase K oder eine
Metalloproteinase, vorzugsweise eine Matrixmetalloproteinase,
verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Lösung ein mit P und/oder PK interagierendes Nachweisrea
genz N zugesetzt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als Nachweisreagenz N ein an P und PK bindender Antikörper,
vorzugsweise der Antikörper 6H4, verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als Nachweisreagenz N ein selektiv an PK bindender Antikör
per, vorzugsweise der für das Prionprotein PrPSc spezifische
Antikörper 15B3, verwendet wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als Nachweisreagenz N Kongorot oder ein Derivat davon verwen
det wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Bestimmung der Konzentration mittels Durchflußzytometrie
oder eines immunologischen Verfahrens erfolgt.
20. Verwendung einer proteolytisch wirksamen Substanz, wel
che unter definierten Reaktionsbedingungen ein mit Krankhei
ten assoziiertes spezifisches Proteins PK im wesentlichen un
beeinflußt läßt und ein eine Isoform von PK bildendes Protein
P spaltet, zur Durchführung eines Screening-Verfahrens zum
Auffinden eines Wirkstoffs gegen mit dem spezifischen Protein
(PK) assoziierte Krankheiten, wie Alzheimer, transmissible
spongiforme Enzephalopathien (TSE), bovine spongiforme Enze
phalopathie (BSE), Kuru, Scrapie, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
und dgl..
21. Verwendung nach Anspruch 20, wobei P und PK Prionprotei
ne sind.
22. Verwendung nach Anspruch 20 oder 21, wobei PK eine β-
Faltblattstruktur aufweist.
23. Verwendung nach einem der Ansprüche 20 bis 22, wobei als
proteolytisch wirksame Substanz ein Enzym verwendet wird.
24. Verwendung nach einem der Ansprüche, wobei als Enzym ei
ne endogene Protease, eine Serinprotease, Asparaginsäurepro
tease, Cysteinprotease, Proteinase K oder eine Metallopro
teinase, vorzugsweise eine Matrixmetalloproteinase, verwendet
wird.
25. Kit zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vor
hergehenden Ansprüche enthaltend eine protolytisch wirkende
Substanz, welche unter definierten Reaktionsbedingungen ein
Protein P spaltet und ein spezifisches Protein PK, welches
eine mit Krankheiten assoziierte Isoform des Proteins P bil
det, im wesentlichen unbeeinflußt läßt, und
ein zumindest mit PK spezifisch interagierendes Nachweisrea
genz N.
26. Kit nach Anspruch 25, wobei das Nachweisreagenz N ein an
P und PK bindender Antikörper, vorzugsweise der Antikörper
6H4, ist.
27. Kit nach Anspruch 25, wobei das Nachweisreagenz N ein an
PK bindender Antikörper, vorzugsweise der für das Prionpro
teine PrPSc spezifische Antikörper 15B3, ist.
28. Kit nach einem der Ansprüche 25 bis 27, wobei das Nach
weisreagenz N Kongorot oder ein Derivat davon ist.
29. Kit nach einem der Ansprüche 25 bis 28, mit einem Trä
ger, vorzugsweise einer Mikrotiterplatte, mit daran immobili
siertem spezifischem Protein PK.
30. Kit nach Anspruch 29, wobei PK ein Prionprotein, vor
zugsweise PrPSc, ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001104480 DE10104480A1 (de) | 2001-01-31 | 2001-01-31 | Verfahren, Verwendung und Kit zum Auffinden von Wirkstoffen gegen mit spezifischen Proteinen assoziierte Krankheiten |
PCT/EP2002/000741 WO2002061433A1 (de) | 2001-01-31 | 2002-01-25 | Auffinden von wirkstoffen gegen mit spezifischen proteinen assoziierte krankheiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001104480 DE10104480A1 (de) | 2001-01-31 | 2001-01-31 | Verfahren, Verwendung und Kit zum Auffinden von Wirkstoffen gegen mit spezifischen Proteinen assoziierte Krankheiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10104480A1 true DE10104480A1 (de) | 2002-08-14 |
Family
ID=7672459
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001104480 Ceased DE10104480A1 (de) | 2001-01-31 | 2001-01-31 | Verfahren, Verwendung und Kit zum Auffinden von Wirkstoffen gegen mit spezifischen Proteinen assoziierte Krankheiten |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10104480A1 (de) |
WO (1) | WO2002061433A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2012099884A1 (en) * | 2011-01-18 | 2012-07-26 | The United States Of America, As Represented By The Secretary, Department Of Health & Human Services | Methods for amplification and detection of prions |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998037210A1 (en) * | 1997-02-21 | 1998-08-27 | KANTON ZÜRICH vertreten durch DIE ERZIEHUNGSDIREKTION | Immunological detection of prions |
US5900360A (en) * | 1996-04-10 | 1999-05-04 | Welch; William J. | Correction of genetic defects using chemical chaperones |
US5948763A (en) * | 1995-06-07 | 1999-09-07 | New York University | Peptides and pharmaceutical compositions thereof for treatment of disorders or diseases associated with abnormal protein folding into amyloid or amyloid-like deposits |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5276059A (en) * | 1992-07-10 | 1994-01-04 | The United States Of America As Represented By The Department Of Health And Human Services | Inhibition of diseases associated with amyloid formation |
WO2000009111A2 (en) * | 1998-08-11 | 2000-02-24 | The Government Of The United States Of America, Represented By The Secretary, Department Of Health And Human Services | Inhibitors of amyloid formation |
-
2001
- 2001-01-31 DE DE2001104480 patent/DE10104480A1/de not_active Ceased
-
2002
- 2002-01-25 WO PCT/EP2002/000741 patent/WO2002061433A1/de not_active Application Discontinuation
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5948763A (en) * | 1995-06-07 | 1999-09-07 | New York University | Peptides and pharmaceutical compositions thereof for treatment of disorders or diseases associated with abnormal protein folding into amyloid or amyloid-like deposits |
US5900360A (en) * | 1996-04-10 | 1999-05-04 | Welch; William J. | Correction of genetic defects using chemical chaperones |
WO1998037210A1 (en) * | 1997-02-21 | 1998-08-27 | KANTON ZÜRICH vertreten durch DIE ERZIEHUNGSDIREKTION | Immunological detection of prions |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2012099884A1 (en) * | 2011-01-18 | 2012-07-26 | The United States Of America, As Represented By The Secretary, Department Of Health & Human Services | Methods for amplification and detection of prions |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO2002061433A1 (de) | 2002-08-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Combs et al. | Pathological conformations involving the amino terminus of tau occur early in Alzheimer's disease and are differentially detected by monoclonal antibodies | |
DE602004011931T2 (de) | Verfahren zur voraussage, zur diagnose und zur vergleichenden diagnose von alzheimer | |
Martinez-Valbuena et al. | Alpha-synuclein seeding shows a wide heterogeneity in multiple system atrophy | |
DE69632734T2 (de) | QUANTIFIZIERUNG VON p97 ZUR DIAGNOSE UND ÜBERWACHUNG DER ALZHEIMHER-KRANKHEIT | |
DE602004001533T2 (de) | Immunoassay von kardialem Troponin I | |
DE60032932T2 (de) | Verfahren zur diagnose einer von einem prionenstamm verursachten übertragbaren subakuten spongiformen enzephalopathie in einer biologischen probe | |
Cai et al. | β‐Secretase‐1 elevation in aged monkey and Alzheimer’s disease human cerebral cortex occurs around the vasculature in partnership with multisystem axon terminal pathogenesis and β‐amyloid accumulation | |
EP3783364A2 (de) | Surrogatbiomarker zur beurteilung der intrazerebralen amyloid-beta-peptid-akkumulation und verfahren zur analyse davon | |
DE69735436T2 (de) | Methode zum nachweis von zell-apoptose | |
WO2002082075A2 (de) | Verfahren zum nachweis chronisch-demenzieller erkrankungen, zugehörige peptide und nachweisreagenzien | |
WO2014207049A2 (de) | Verfahren zur ermittlung von indikatoren zur bestimmung von krankheiten | |
DE69113273T2 (de) | Zellnekrosnachweis durch prüfung von spektrin und seine abbauprodukte. | |
DE102011057021A1 (de) | Verfahren zur selektiven Quantifizierung von A-Beta-Aggregaten | |
EP1934618B1 (de) | Morbus alzheimer-spezifische veränderungen des erk1/erk2-phosphorylierungsverhältnisses - morbus alzheimer-spezifische molekulare biomarker (adsmb) | |
WO2011124376A1 (de) | Neue ansätze zur alzheimer-diagnose | |
DE10131912A1 (de) | Verwendung von 14-3-3 Proteinen und Verfahren zu deren Bestimmung | |
DE10104480A1 (de) | Verfahren, Verwendung und Kit zum Auffinden von Wirkstoffen gegen mit spezifischen Proteinen assoziierte Krankheiten | |
EP1991875B1 (de) | Test zum nachweis von pathologischen prionen | |
WO2021239700A2 (de) | Bestimmung krankheitsspezifischer protein-aggregate in stuhlproben | |
Hashemzadeh-Bonehi et al. | Pin1 protein associates with neuronal lipofuscin: potential consequences in age-related neurodegeneration | |
EP1941055A1 (de) | In vitro verfahren zur diagnose von neurodegenerativen erkrankungen | |
EP1636589A1 (de) | Nachweise von protease-resistentem prion-protein nach spontaner transformationsreaktion | |
Smith et al. | Protocol for quantitative analysis of paired helical filament solubilization: a method applicable to insoluble amyloids and inclusion bodies | |
DE10201777A1 (de) | Verfahren zum Nachweis von pathogenen Prionenproteinen durch Massenspektroskopie | |
Meuth et al. | Modulation of neuronal activity by the endogenous pentapeptide QYNAD |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: RESPONSIF GMBH, 91056 ERLANGEN, DE |
|
8131 | Rejection |