DE10104297A1 - Ziegelanordnung für ein Dach oder eine Außenwand eines Gebäudes - Google Patents
Ziegelanordnung für ein Dach oder eine Außenwand eines GebäudesInfo
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Abstract
Eine Ziegelanordnung (2) für ein Dach oder eine Außenwand eines Gebäudes besteht aus einer Vielzahl von Ziegeln (1) und einer Anzahl von parallel beabstandet zueinander angeordneten Latten (5), an denen die Ziegel (1) zueinander versetzt und in überlappender Weise befestigt sind. Jeder Ziegel (1) weist in seinem nicht überlappenden Bereich (6) eine Solarzelle (8) auf, die bei der Befestigung des Ziegels (1) an der Latte (5) mit einer in die Latte (5) integrierten elektrischen Kontaktleitung (10) in Verbindung kommt. Die Ziegelanordnung (2) dient zur Erzeugung von elektrischer Energie mit hohem Wirkungsgrad und kommt ohne störende Dachaufbauten aus.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ziegelanordnung für ein
Dach oder eine Außenwand eines Gebäudes, die aus einer
Vielzahl von Ziegeln aus Ton, Beton, Kunststoff oder der
gleichen und einer Anzahl von parallel beabstandet zueinan
der angeordneten Latten, an denen die Ziegel zueinander
versetzt und in überlappender Weise befestigt sind, be
steht.
Üblicherweise werden Gebäude mit einem Dach überdeckt. Da
bei ist das Gebäude mit einem Dachstuhl versehen, der aus
einem Lattengerüst besteht. Auf das Lattengerüst werden ei
ne Vielzahl von Ziegeln versetzt zueinander und sich gegen
seitig überlappend aufgelegt. In analoger Weise ist dies
für Verkleidungen der Außenwände von Gebäuden bekannt.
Zur Voll- oder Teilversorgung eines Gebäudes mit elektri
scher Energie zum Verbrauch derselben oder zur Bereitung
von Warmwasser und dergleichen werden zunehmend Solarzellen
bzw. Solarzellenfelder auf der Dachfläche oder an den Ge
bäudeaußenwänden angebracht. Die Solarzellen bzw. Solarzel
lenfelder sind an aufwendigen Konstruktionen befestigt, die
wiederum am Dach oder an der Gebäudeaußenwand angeordnet
sind. Dadurch wird in der Regel der optische Eindruck des
Gebäudes verschlechtert. Darüber hinaus ist die verwendete
Konstruktion, insbesondere der Traggerüste für die Solar
zellen bzw. Solarzellenfelder sehr aufwändig herzustellen
und zu montieren. Des Weiteren verursachen diese Konstruk
tionen hohe Herstellungs- und Betriebskosten, wodurch der
Wirkungsgrad sinkt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Ziegelanordnung der ein
gangs genannten Art zu schaffen, die zur Erzeugung von
elektrischer Energie mit hohem Wirkungsgrad dient und ohne
störende Aufbauten auskommt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass jeder
Ziegel in seinem nicht überlappenden Bereich eine Solarzelle
aufweist, die bei der Befestigung des Ziegels an der
Latte mit einer in die Latte integrierten elektrischen Kon
taktleitung in Verbindung kommt.
Durch das Vorsehen jeweils einer Solarzelle an jedem der
Ziegel in seinem freien, nicht überlappenden Bereich ent
steht durch die Ziegelanordnung auf dem Gebäudedach und/oder
an der Gebäudeaußenwand ein Solarzellenfeld, wobei die
Solarzellen durch die Sonneneinstrahlung Sonnenenergie auf
nehmen, die in elektrische Energie umgewandelt wird. Die
gewonnene elektrische Energie wird über in die Latten inte
grierte Kontaktleitungen aufgenommen und abgeführt. Die
gleichmäßige Anordnung der Ziegel und damit der darin inte
grierten Solarzellen ermöglicht ein optisch ansprechendes
und als nicht störend empfundenes Aussehen des gesamten Da
ches bzw. der Außenwand des Gebäudes. Die Anbringung der
Solarzellen in den Ziegeln in dichter Anordnung und somit
in unmittelbarer Nähe des Gebäudes selbst sorgt für einen
hohen Wirkungsgrad der Energiegewinnung durch Sonnenein
strahlung. Im übrigen sind unter Ziegel im Sinne der Erfin
dung selbstverständlich auch Dachziegel und Dachsteine zu
vrstehen.
Nach einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Ziegelanord
nung sind die elektrischen Kontaktleitungen einer Mehrzahl
an dem Dach oder an der Außenwand angebrachten Latten mit
einander verbunden. Diese Mehrzahl von Latten mit inte
grierten Kontaktleitungen bildet sonach quasi eine großfor
matige Leiterplatte, welche ein Netz von elektrischen Kon
taktleitungen ergibt.
Zur Umsetzung der durch die Sonneneinstrahlung auf die So
larzellen gewonnenen elektrischen Energie ist bevorzugt der
Verbund der Kontaktleitungen einer Mehrzahl von Latten mit
einem Stromspeicher und/oder einem elektrischen Verbraucher
verbunden. Im Stromspeicher kann elektrische Energie bis zu
einem Zeitpunkt gespeichert werden, zu dem sie benötigt
wird, beispielsweise zur Warmwasserbereitung am frühen Mor
gen. Darüber hinaus kann die gewonnene elektrische Energie
auch direkt zu elektrischen Verbrauchern, wie Glühlampen,
Wärmepumpen, Gartenpumpen, Haushaltgeräten usw. transpor
tiert werden.
Zur Gewährleistung der Übertragung der elektrischen Energie
zu den durch die Latten gebildeten Verbund weist jede So
larzelle Kontakte zur elektrischen Verbindung mit der Kon
taktleitung der Latte auf. Wird sonach ein Ziegel in über
lappender Weise auf einen anderen Ziegel und auf die Latten
aufgelegt, gelangen die an der Solarzelle ausgebildeten
Kontakte automatisch in Verbindung mit der Kontaktleitung
der jeweiligen Latte. Zweckmäßigerweise hat jeder Ziegel an
seiner Rückseite zumindest einen Steg zum Einhängen in die
Latte, so dass der Ziegel auf der Latte festgelegt ist.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung
besteht der Ziegel aus einem Kunststoffmaterial. Das Kunst
stoffmaterial ist besonders zur einfachen Herstellung der
Ziegel durch Spritzgusstechnik geeignet und ist sehr wider
standsfähig gegen Umwelteinflüsse, wie Feuchtigkeit und
Wärme. Darüber hinaus ist Kunststoff ein schlechter Wärme
leiter, so dass die Sonneneinstrahlung besonders auf die
Solarzelle im Ziegel konzentriert wird.
Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, eine Solarzelle mit
dem Ziegel zu verbinden. Nach einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung weist der Ziegel eine Ausbuchtung
zur Aufnahme einer Solarzelle auf. Bei der Herstellung oder
Montage des Ziegels auf dem Dachstuhl oder an der Außenwand
eines Gebäudes wird die Solarzelle einfach in die Ausbuch
tung des Ziegels eingelegt und gegebenenfalls darin verra
stet oder verklebt.
Eine andere Ausführungsform der Kombination des Ziegels mit
der Solarzelle besteht darin, dass der Ziegel durch Um
spritzung der Solarzelle mit dem Kunststoffmaterial gebil
det ist. Diese Fertigung des Ziegels wird bevorzugt bereits
herstellerseitig vorgenommen.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgedan
kens weist der Ziegel in seinem Inneren eine Ringkühlung
auf, die über ihre ins Freie ragenden Anschlüsse mit einem
Wärmetauscher gekoppelt ist. Die durch die Sonneneinstrah
lung hervorgerufene Wärmeenergie, die im Ziegel gespeichert
ist, wird über die Ringkühlung, in der ein Wärmeträgermedi
um zirkuliert, dem Ziegel entzogen und über den Wärmetau
scher beispielsweise an einen Warmwasserkreislauf übertra
gen.
Bei einer weiteren Ausbildung der erfindungsgemäßen Lösung
weist die Solarzelle eine quadratische oder rechteckige
Form auf. Darüber hinaus kann die Solarzelle eine der Kon
tur des nicht überlappenden Bereichs des Ziegels entspre
chende Form einnehmen.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der je
weils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kom
binationen verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegen
den Erfindung zu verlassen.
Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke wird in der
nachfolgenden Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispie
les, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher beschrie
ben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch zwei sich überlappende
Ziegel einer erfindungsgemäßen Ziegelanordnung
für ein Gebäudedach,
Fig. 2 die aus einer Vielzahl von Ziegeln nach Fig. 1
gebildeten Ziegelanordnung und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Ziegels gemäß
Fig. 1.
Die beiden Ziegel 1 nach Fig. 1 sind Bestandteile der in
Fig. 2 gezeigten Ziegelanordnung 2. Jeder aus einem Kunst
stoffmaterial bestehende Ziegel 1 weist an seiner Rückseite
3 im oberen Bereich einen einstückig angeformten Steg 4
auf, der zum Einhängen des Ziegels 1 in eine horizontal
verlaufende Latte 5 dient. Mehrere dieser Latten 5 bilden
einen nicht näher dargestellten Dachstuhl eines Gebäudeda
ches.
Im vorderen freien, nicht von einem anderen Ziegel 1 über
lappten Bereich des Ziegels 1 ist eine Ausbuchtung 7 ausge
formt, in die eine Solarzelle 8 eingesetzt ist. Die Form
und Tiefe der Ausbuchtung 7 entspricht der Form und Dicke
der Solarzelle 8. Die Solarzelle 8 weist zwei elektrische
Steckkontakte auf, die durch den Ziegel 1 hindurch führen
und aus dessen Rückseite 3 herausragen.
In zumindest einer der Latten 5, an welcher der Ziegel 1
anliegt, nämlich an der Stelle, an der die Steckkontakte 9
der Solarzelle 8 hervorragen, ist eine zweiadrige, vorzugs
weise aus Kupfer bestehende elektrische Kontaktleitung 10
eingebracht. Beim Auflegen des Ziegels 1 auf die Latte 5
bzw. beim Einsetzen der Solarzelle 8 in die Ausbuchtung 7
des Ziegels 1 kommen die Steckkontakte 9 der Solarzelle 8
in elektrische Verbindung mit der Kontaktleitung 10 der
Latte 5. Die von der Solarzelle 8 aufgenommene Sonnenener
gie wird in elektrische Energie umgewandelt und über die
Steckkontakte 9 an die Kontaktleitung 10 der Latte 5 abge
geben.
Die eine Kontaktleitung 10 aufweisenden Latten 5 sind elek
trisch miteinander verbunden, wie das in Fig. 2 schematisch
dargestellt ist. Diese Verbindungsleitung 11 führt zu einer
nicht dargestellten, elektrischen Strom verbrauchenden Ein
richtung oder zu einem Stromspeicher.
Fig. 2 zeigt eine Vielzahl von zu einer Ziegelanordnung 2
eines Daches verbundener Ziegel 1, die versetzt zueinander
und sich überlappend angeordnet sind. Die schematische Dar
stellung der Ziegelanordnung 2 verdeutlicht, dass der nicht
überlappte Bereich der Ziegel 1 mit einer Solarzelle 8 ver
sehen ist, die eine unterschiedliche geometrische Form auf
weisen kann. So kann die Solarzelle 8 beispielsweise qua
dratisch oder rechteckig oder korrespondierend zur Kontur
des nicht überlappten Bereichs 6 des Ziegels 1 ausgebildet
sein. Des weiteren können auch standardisierte Solarzellen
8 in die Ziegel 1 eingesetzt werden. Darüber hinaus können
bereits bestehende Ziegelanordnungen 2 durch Ziegel 1 mit
adaptierten Solarzellen 8 auf einfache Weise durch Aus
tausch der Ziegel 1 ersetzt werden. Hierfür werden auch die
herkömmlichen Latten durch solche mit integrierter Kontakt
leitung ersetzt, indem diese am Dachgerüst angeschraubt
werden.
In den Ziegel 1 nach Fig. 3 ist eine Ringkühlung 12 inte
griert, deren Anschlüsse 13 durch den Steg 4 auf der Rück
seite 3 des Ziegels 1 ins Freie ragen. Die Anschlüsse 13
selbst sind mit einem nicht dargestellten Rohrleitungs
kreislauf für ein Wärmeträgermedium verbunden, der mit ei
nem Wärmetauscher gekoppelt ist. Über den Wärmetauscher
lässt sich Brauchwasser erwärmen.
1
Ziegel
2
Ziegelanordnung
3
Rückseite
4
Steg
5
Latte
6
nicht überlappender Bereich
7
Ausbuchtung
8
Solarzelle
9
Steckkontakt
10
Kontaktleitung
11
Verbindungsleitung
12
Ringkühlung
13
Anschluss
Claims (12)
1. Ziegelanordnung für ein Dach oder eine Außenwand eines
Gebäudes, die aus einer Vielzahl von Ziegeln (1) aus
Ton, Beton, Kunststoff oder dergleichen und einer An
zahl von parallel beabstandet zueinander angeordneten
Latten (5), an denen die Ziegel (1) zueinander ver
setzt und in überlappender Weise befestigt sind, be
steht, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Ziegel (1)
in seinem nicht überlappenden Bereich (6) eine Solar
zelle (8) aufweist, die bei der Befestigung des Zie
gels (1) an der Latte (5) mit einer in die Latte (5)
integrierten elektrischen Kontaktleitung (10) in Ver
bindung kommt.
2. Ziegelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die elektrischen Kontaktleitungen (10) einer
Mehrzahl von an dem Dach oder an der Außenwand ange
brachten Latten (5) miteinander verbunden sind.
3. Ziegelanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Verbund der Kontaktleitungen
(10) einer Mehrzahl von Latten (5) mit einem Strom
speicher und/oder einem elektrischen Verbraucher ver
bunden ist.
4. Ziegelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, dass jede Solarzelle (8) Kontak
te (9) zur elektrischen Verbindung mit der Kontaktlei
tung (10) der Latte (5) aufweist.
5. Ziegelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, dass der Ziegel (1) vorzugsweise
aus einem Kunststoffmaterial besteht.
6. Ziegelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass der Ziegel (1) eine Aus
buchtung (7) zur Aufnahme der Solarzelle (8) aufweist.
7. Ziegelanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, dass die Solarzelle (8) in die Ausbuchtung (7)
des Ziegels (1) eingesteckt ist.
8. Ziegelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass der Ziegel (1) durch Um
spritzung der Solarzelle (8) mit dem Kunststoffmaterial
gebildet ist.
9. Ziegelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, dass die Solarzelle (8) eine
quadratische oder rechteckige Form aufweist.
10. Ziegelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, dass die Solarzelle (8) eine der
Kontur des nicht überlappenden Bereichs (6) des Zie
gels (1) entsprechende Form aufweist.
11. Ziegelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, dass der Ziegel (1) in seinem
Inneren eine Ringkühlung (12) aufweist, die über ihre
ins Freie ragenden Anschlüsse (13) mit einem Wärmetau
scher gekoppelt ist.
12. Ziegelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, dass der Ziegel (1) an seiner
Rückseite (6) in einem Bereich zumindest einen Steg
(4) zum Einhängen in die Latte (5) aufweist.
Priority Applications (1)
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DE10104297A DE10104297A1 (de) | 2000-02-01 | 2001-01-30 | Ziegelanordnung für ein Dach oder eine Außenwand eines Gebäudes |
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Publications (1)
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