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Die
Erfindung betrifft eine Frontplatte für einen Baugruppenträger eines
Schaltschranks mit vorzugsweise in Ecken der Frontplatte angeordneten Befestigungsschrauben,
die einen zumindestens teilweise von Bereichen der Frontplatte umgebenen
im wesentlichen zylinderförmigen
Kopf aufweisen, der sich durch Drehung um seine Achse aus einer
Offenstellung in eine Schließstellung
bewegen lässt.
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Zur
Befestigung und Sicherung von Bauträgergruppen in Schaltschränken ist
es üblich,
die eingeschobenen Baugruppenträger
mit Hilfe von Schrauben gegen Herausgleiten und Lockern zu sichern.
Die Schrauben werden zu diesem Zweck in die Frontplatte der Baugruppe
gesteckt und in den Baugruppenträger
gedreht.
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Um
ein unberechtigtes Öffnen
der einzelnen eingesteckten Baugruppen zu verhindern, bzw. zu erschweren
und gleichzeitig eine Zugangskontrolle bereitzustellen, ist es herkömmlich vorgesehen,
sowohl wenigstens einer der Befestigungsschrauben, als auch die
Frontplatte zu durchbohren, einen Draht durch beide Öffnungen
zu ziehen, und die beiden Drahtenden anschließend miteinander zu versiegeln. Diese
Art der Versiegelung oder Plombierung ist einfach in der Ausführung, stellt
jedoch in der Handhabung erhöhte
Anforderungen an die Handwerker, da das Einführen des Drahtes zeitaufwendig
ist oder teures Sonderwerkzeug erfordert.
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Aus
der
DE 40 07 746 A1 ist
ein Baugruppenträger
mit steckbaren Baugruppen bekannt. Die Anordnung betrifft eine Plombiereinrichtung
für in eine
Baugruppenträger
steckbare Baugruppe mit Frontplatte und wenigstens einer, letzterer
durchsetzenden Befestigungsschraube. Die Plombiereinrichtung besteht
aus einem Plombenhalter, der einen Kopf und einen Schaft aufweist.
Im Kopf ist eine Vertiefung zur Aufnahme eines Schraubenkopfes und
einer Plombierscheibe. Mit dem Schaft, der geschlitzt ist, wird
der Plombenhalter in ein Befestigungsloch einer Frontplatte eines
steckbaren Einschubes eingesetzt. Nach dem Eindrehen der Befestigungsschraube
wird durch Eindrücken
der Plombierscheibe der Plombenhalter verschlossen.
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Aus
der
DE 18 55 144 U ist
eine Plombiereinrichtung für
Türen an
Gehäusen
elektrischer Apparate, insbesondere an Zählerschränken bekannt.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 87 01 003 U1 ist eine Plombensicherung
eines eine Abdeckung haltenden Bolzens bekannt. Die Plombensicherung
hält einen
durch Drehung lösbaren Bolzen.
Auf dem Kopf des Bolzens sitzt eine Kappe, die mit einem Riegelelement
axial auf- oder einschiebbar ausgestaltet ist. Die Kappe ist ferner
mit einem Plombendraht mit Plombe gegen Abnehmen von dem Kopf gesichert.
Der Bolzen ist als einrastender Steckbolzen ausgestaltet. In der
DE 87 01 003 U1 ist
einerseits die Kappe auf dem Bolzen vormontierbar und andererseits
die Plombierung vorfertigbar.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für steckbare
Baugruppenträger
zusätzlich zur
Schraubenbefestigung eine einfache Plombiereinrichtung bereitzustellen,
die eine separate Plombierung jeder einzelnen Baugruppe ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird für
eine Frontplatte der bekannten Gattung durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Kopf der Befestigungsschraube einen Schiebeschlitz für ein eine
Sicherungsnase aufweisendes Sicherungselement umfasst, dass der
den Kopf umgebende Bereich der Frontplatte eine Sicherungsausnehmung
aufweist, in die in Schließstellung
die Sicherungsnase des Sicherungselementes einschiebbar ist, und
dass im zylinderförmigen
Kopf eine quer zum Schiebeschlitz angeordnete, in der Schließstellung zugängliche
Durchgangsbohrung ausgebildet ist, welche in der Schließstellung
mit einer in dem Sicherungselement ausgebildeten Durchgangsöffnung ausgerichtet
ist.
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Unter
Sicherungselementen sind solche Elemente zu verstehen, die eine
Einrastfunktion realisieren. Es sind daher Riegelelemente oder Schließelemente
darunter zu verstehen.
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Die
erfindungsgemäße Lösung stellt
eine einfache Kombination einer Befestigungs- und Plombierungseinrichtung
zur Verfügung.
Die Befestigungsschraube mit Sicherungselement ist hierbei ein einfaches
Formteil, das einen breiten Einsatz zulässt und insbesondere auch ohne
größeren Aufwand
in bereits bestehenden Systemen eingesetzt werden kann. Die gleiche
Schraube kann lediglich zur Befestigung oder zur Befestigung und
Plombierung eingesetzt werden, so dass keine unterschiedlichen Schrauben
notwendig sind, oder die Schraube und die Frontplatte mit aufwendigen
Bohrungen zur Aufnahme des Sicherungsdrahtes versehen werden müssen.
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Darüber hinaus
ist kein Spezialwerkzeug erforderlich, die Befestigungsschraube
kann mit gängigen
Werkzeug eingesetzt werden.
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Bevorzugt
wird die Schließstellung
mit einem durch die Durchgangsbohrung des zylinderförmigen Kopf
und die Durchgangsöffnung
des Sicherungselementes durchgeführten
Drahtes fixiert, welcher anschließend mit einer Plombe versehen
wird.
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Die
Plombierung mit einem Sicherungsdraht ist bereits bekannt und wird
zur Zeit auch praktiziert, so dass die vorhandenen Materialien weiterhin
genutzt werden können,
jedoch die Einführung
des Sicherungsdrahtes erheblich erleichtert wird.
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Ferner
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Schiebeschlitz in
dem zylinderförmigen Kopf
als T-Nut ausgebildet ist und wenn das Sicherungselement eine breite
längliche
Bodenplatte umfasst, auf welcher sich in etwa über die halbe Länge ein
Steg erstreckt, so dass das Sicherungselement in die T-förmige Nut
des Schiebeschlitzes eingreift.
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Durch
diese Ausführungsform
wird eine bessere Fixierung des Sicherungselementes in dem Kopf
der Befestigungsschraube erzielt.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Oberfläche
des Kopfes der Befestigungsschraube als Kugelsegment ausgebildet ist.
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Die
Ausgestaltung der Oberfläche
als Kugelsegment erleichtert einerseits das Einführen des Sicherheitsdrahtes,
da der Draht im wesentlichen waagerecht eingeführt werden kann. Darüber hinaus
stehen keine unerwünschten
Kanten der Befestigungsschraube über
die Frontplatte hervor.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden im folgenden im Detail unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
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1 Vorderansicht
eines Bauträgers
mit mehreren eingeschobenen Baugruppen;
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2 erfindungsgemäße Befestigungsschraube
in Seitenansicht;
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3 Schnitt
durch die in 2 gezeigte Befestigungsschraube;
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4 die
erfindungsgemäße Befestigungsschraube
in Draufsicht;
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5 erfindungsgemäßes Sicherungselement
in Seitenansicht;
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6 Schnitt
durch das in 5 gezeigte Sicherungselement
und
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7-11 Befestigung
und Plombierung der Frontplatte in einzelnen Schritten.
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In 1 sind
beispielhaft zwei untereinander angeordnete Frontplatten 1, 1'' zweier in einen Baugruppenträger eingeschobener
Baugruppen dargestellt. Hierbei können im Betrieb beliebig viele
einzelne Baugruppen untereinander oder auch nebeneinander angeordnet
sein, abhängig
von der Größe des Baugruppenträgers bzw.
der Größe des Schaltschrankes,
in welchen der Baugruppenträger
eingesetzt wird.
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Jede
Baugruppe ist über
ihre Frontplatte 1 am Baugruppenträger befestigt. Zu diesem Zweck sind
in den Ecken 2 oder 2' der Frontplatte jeder Baugruppe
Durchgangsbohrungen ausgebildet, in welche Befestigungsschrauben 3 eingeführt und
in den Baugruppenträger
eingedreht werden.
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In 2 ist
eine Befestigungsschraube in Seitenansicht dargestellt. Die Befestigungsschraube umfasst
einen zylinderförmigen
Kopf 4 und einen Schaft 5. Wie in 2 und
in 4 im Detail gezeigt, weist die Oberfläche 6 des
Kopfes einen Schlitz 7 auf, der sich der Länge nach über die
gesamte Oberfläche 6 erstreckt.
Der Schlitz 7 ist im Kopfinneren als T-förmige Nut
ausgebildet, wobei die breitere Fläche 9 im Inneren angeordnet
ist und sich der Steg 8 bis zur Oberfläche hin erstreckt. Die Oberfläche 6 des Kopfes
ist darüber
hinaus als Kugelsegment ausgebildet, wobei sich der höchste Punkt
in etwa in dem Mittelpunkt der Oberfläche befindet.
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Quer
zum Schlitz 7 ist im Kopf 4 eine Durchgangsbohrung 10 solchermaßen ausgebildet,
dass die Eintritts- bzw. Austrittsöffnung der Bohrung in der Oberfläche des
Kopfes rechts bzw. links neben dem Schlitz 7 liegen. Die
Durchgangsbohrung 10 durchschlägt hierbei den Schlitz 7 im
Bereich des Steges 8.
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Im
Gebrauch wird in den Schlitz 7 des Kopfes 4 ein
Sicherungselement 12 eingeführt, das in diesem Schlitz
verschiebbar ist. Ein solches Sicherungselement ist in den 5 und 6 als
Einzelteil vergrößert dargestellt.
Das Sicherungselement 11 umfasst eine breite längliche
Bodenplatte 12, mit einem Steg 13, welcher sich
aus der Bodenplatte etwa über
die Hälfte
der Längsseite
mittig erstreckt. Im Schnitt, dargestellt in 6, wird
deutlich, dass das Sicherungselement im Bereich des Steges der T-förmigen Ausbildung
des Schlitzes 7 der Befestigungsschraube entspricht. Ferner
ist im Bereich des Steges eine Durchtrittsöffnung 14 vorgesehen,
die in Größe und Position
der Durchtrittsöffnung 10 der
Befestigungsschraube entspricht. Wird das Sicherungselement 11 im
Schlitz 7 der Befestigungsschraube in die Schließstellung
verschoben, werden die Durchgangsbohrung 10 und die Durchtrittsöffnung des
Steges gleichzeitig so miteinander ausgerichtet, dass eine gemeinsame Öffnung bzw.
Bohrung entsteht.
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Der
sich über
den Steg 13 hinaus erstreckende Bereich der Bodenplatte 12,
d.h. der Bereich der Bodenplatte in deren Mitte kein Steg angeordnet
ist, wird auch als Sicherungsnase 15 bezeichnet. Wird im Einsatz
das Sicherungselement im Schlitz in die Schließstellung verschoben, tritt
die Sicherungsnase 15 aus dem Schlitz 7 über den
Bereich des Kopfes hinaus, und wird in eine in der Frontplatte vorgesehene Ausnehmung
eingeführt.
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Der
Einbau der erfindungsgemäßen Befestigungsschraube
in die Frontplatte ist in den 7 bis 11 im
Detail dargestellt.
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Wie
in 7 dargestellt, wird zunächst das Sicherungselement 11 in
den im Kopf der Befestigungsschraube ausgebildeten Schlitz 7 eingeführt. Das
Sicherungselement wird hierbei vollständig von dem Schlitz aufgenommen.
In der Praxis kann vorgesehen sein, dass die Befestigungsschraube
bereits vormontiert ist, d.h. dass dieser Schritt nicht nötig ist.
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Die
mit dem Sicherungselement versehene Befestigungsschraube wird anschließend in
die in der Frontplatte vorgesehenen Durchtrittsöffnung eingeführt (8)
und erstreckt sich bis in den Baugruppenträger (9). Zur
Fixierung der Frontplatte wird die Befestigungsschraube dann um
ihre Achse gedreht bis die Endposition erreicht ist, und die Frontplatte
fest mit dem Baugruppenträger
verbunden ist (10). In der Endposition wird
ferner zur Fixierung der Position das Sicherungselement in dem Schlitz 7 in
die Sicherungs- oder Raststellung bzw. Schließstellung verschoben, in welcher
die Sicherungsnase des Sicherungselementes in die Ausnehmung in
der Frontplatte eingreift. Durch diese Sicherungsnase wird die Schraube
gegen ein selbsttätiges
Lockern oder Herausgleiten gesichert.
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Abschließend wird
durch die nunmehr miteinander ausgerichteten Durchtrittsöffnungen
ein Sicherungsfaden oder Draht gefädelt und mit einer Plombe versehen.
Die Frontplatte ist somit gegen ein unberechtigtes Öffnen besser
geschützt,
da eine Zugangskontrolle zur Verfügung gestellt wird.