DE10103288A1 - Gefäßschleuse zur intravaskulären Nervenstimulation und Flüssigkeitsinfusion - Google Patents
Gefäßschleuse zur intravaskulären Nervenstimulation und FlüssigkeitsinfusionInfo
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- A61N1/04—Electrodes
- A61N1/05—Electrodes for implantation or insertion into the body, e.g. heart electrode
- A61N1/056—Transvascular endocardial electrode systems
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche die Möglichkeit der perkutanen Einbringung in das Gefäßsystem mit der Möglichkeit einer kontinuierlichen Flüssigkeitsinfusion und transvaskulären elektrischen oder elektromagnetischen Nervenstimulation verbindet. Zu diesem Zweck stellt die Erfindung eine Gefäßschleuse zur Verfügung, die mit einem von Flüssigkeit durchströmbaren, in ein Gefäß des Körpers eines Lebewesens einführbaren, aus einem flexiblen Kunststoffmaterial gefertigten Lumenabschnitt, mit einer bei in das Gefäß eingeführtem Lumenabschnitt außerhalb des Körpers angeordneten, mit dem Lumenabschnitt in Strömungsverbindung stehenden Einfüllabschnitt, über den Flüssigkeit oder Medikamente applizierbar und/oder Blut entnehmbar ist, und mit einer am Lumenabschnitt angeordneten Elektrode zum Stimulieren eines in dem Gefäß anliegenden Nervs ausgestattet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Gefäßschleuse, die in
arterielle oder venöse Gefäße eingebracht werden kann und
über die Flüssigkeiten infundiert werden und
transvaskulär Nervenfasern elektrisch oder
elektromagnetisch stimuliert werden können.
- A) Unerwünschte Sinustachykardien oder tachykardes Vorhofflimmern stellen insbesondere bei Patienten mit einer eingeschränkten ventrikulären Punkraft ein bedeutendes klinisches Problem dar. Im Rahmen der Tachykardie kommt es zu einer verminderten diastolischen Füllungszeit des linken Ventrikels und konsekutiv zu einer Verminderung des Herzzeitvolumens. Der Herzmuskel wird überwiegend diastolisch über die Herzkranzgefäße mit Sauerstoff versorgt. Im Rahmen von Tachykardien verkürzt sich die Diastolenzeit, und somit die effektive Oxygenierung des Herzmuskels bei gleichzeitiger Erhöhung der myokardialen Sauerstoffnachfrage durch die schnelle Ventrikelkontraktion. Unerwünschte Sinustachykardien oder tachykardes Vorhofflimmern treten häufig im Verlauf einer intensivmedizinischen Behandlung sowie bei akuten kardialen Ischämischiesyndromen oder Schilddrüsenüberfunktionen auf. Im Rahmen intensivmedizinischer Behandlungen ist häufig eine intravenöse Katecholamintherapie bei der Behandlung der akuten Herzinsuffizienz sowie des Schocks (1-3) notwendig. Der Anstieg des Herzzeitvolumens bzw. des arteriellen Blutdruckes vollzieht sich jedoch auf Kosten eines erhöhten myokardialen Sauerstoffverbrauches, der zum Teil auf eine unerwünscht positiv chronotrope und dromotrope Wirkung der Katecholamine zurückzuführen ist (1, 3). Darüber hinaus verhindert eine unerwünschte Sinustachykardie/supraventrikuläre Tachykardie oder tachykardes Vorhofflimmern unter Katecholamintherapie in einigen Fällen die maximal verwendbare Katecholamindosis bei intensivmedizinisch behandelten Patienten. Auch supraventrikuläre Tachykardien im Rahmen akuter, kardialer Ischämien stellen bei Patienten mit einer eingeschränkten ventrikulären Pumpfunktion eine therapeutische Herausforderung dar. Herkömmlich verwandte Medikamente zur Behandlung derartiger supraventrikuläre Tachykardien sind Digitalisglykoside, Beta-Rezeptoren-Blocker und Kalziumantagonisten. Viele der Herzinsuffizienzpatienten werden aber bereits mit Digitalisglykosiden behandelt, so daß zur Senkung der Herzfrequenz bei supraventrikuläre Tachykardien in erster Linie β-Blocker und Kalziumantagonisten zur Verfügung stehen. Diese Substanzen weisen jedoch in Dosen, die die Herzfrequenz senken, eine ausgesprochen negativ inotrope Wirkung auf, was zu einer weiteren Schwächung der Pumpleistung des Herzens führen kann.
- B) Der plötzliche Herztod steht in der
Todesursachenstatistik an erster Stelle und ist für
ca. 50% aller kardialen Todesfälle verantwortlich
(4). Langzeit-EKG Aufzeichnungen bei Menschen, die am
plötzlichen Herztod verstarben, haben gezeigt, daß in
der überwiegenden Zahl der Fälle eine ventrikuläre
Tachykardie, die oftmals in Kammerflimmern
degenerierte, bei diesen Patienten vorlag (5).
Es ist bekannt, daß strukturelle myokardiale Veränderungen durch Ischämie und Infarkte, Kardiomyopathien oder ventrikuläre Hypertrophie ein arrhythmogenes Substrat bilden, auf dessen Basis verschiedene Trigger ventrikuläre Arrhythmien auslösen können (6-9). Das sympathische, autonome Nervensystem spielt eine Schlüsselrolle als Triggermechanismus bei der Enstehung von ventrikulären Arrhythmien (10-14). Dagegen schützt ein erhöhter Parasympathikotonus vor ventrikulären Arrhythmien (15-19).
Antiadrenerge Interventionen, wie z. B. eine Beta- Rezeptor Blocker Therapie, können signifikant das Risiko des plötzlichen Herztodes vor allem bei Postinfarktpatienten senken (20-22).
Das Auftreten von ventrikulären Arrhythmien kann aber nicht nur durch antiadrenerge Interventionen verringert werden. Auch eine Erhöhung des parasympathischen, autonomen Nerventonus kann erfolgreich die Inzidenz von ventrikulären Rhythmusstörungen im Tiermodell vermindern (15, 16, 18, 23, 24). - C) Auch eine chronische direkte elektrische Stimulation des Vagusnerven mit Verweilelektroden, die außerhalb der Gefäße am cervikalen Vagusnerv bzw. Karotissinusnerv angebracht werden, ist beschrieben. Hierdurch lassen sich Angina pectoris Beschwerden bei einer koronaren Herzerkrankung sowie die Anfallshäufigkeit bei zerebralen Krampfleiden verringern (33, 34).
Es konnte gezeigt werden, daß parasympathische Nerven,
die entlang der großen Gefäße zum Herzen ziehen, mit
Elektrodenkathetern transvaskulär in der oberen Hohlvene,
der unteren Hohlvene, dem Koronarvenensinus oder den
Pulmonalarterien elektrisch stimuliert werden können (24-
32). Hierdurch kann eine Senkung der Sinusknotenfrequenz
bzw der atrioventrikulären (AV) Überleitung erzielt
werden, die je nach vorgewählter Stimulationsspannung und
Frequenz gut steuerbar und reversibel ist. Insbesondere
kommt es durch die Parasympathikusstimulation zu keine
relevanten Senkung der Pumpkraft der Herzkammern, was
einen wesentlichen Vorteil bei Patienten mit einer
Herzschwäche und Tachykardie darstellt.
Das zentrale Problem bei einer derartigen transvaskulären
Stimulation autonomer Herznerven ist die stabile
Plazierung einer in Relation zum Gefäßinnenlumen schmalen
Stimulationselektrode (Stimulationskatheter) an der in
der Regel sehr glatten Gefäßinnenwand. Darüber hinaus
soll es durch einen Stimulationskatheter zu keiner
klinisch relevanten Flußminderung im Gefäß kommen.
Schließlich sollte eine Anlagerung von Blutgerinnseln am
Stimulationskatheter im zentralen Gefäßsystem vermieden
werden. Ebenso sollte der Katheter schnell und möglichst
ohne Röntgendurchleuchtung an einem effektiven
Stimulationsort im Gefäß plaziert werden.
Eine es ist ein Multielektrodenkatheter vorgeschlagen
worden, bei dem Stimulationselektroden entlang eines
durch einen Zugmechanismus expandierbaren Elektrodenkorbs
befestigt sind. Der entfaltete Korb verankert den
Katheter stabil im Gefäß.
Alle bisherigen Methoden zur vorübergehenden
transvaskulären elektrischen Stimulation von Nerven
basieren auf einer Einführung eines spezifischen
Stimulationskatheters in das Gefäßsystem durch eine
Gefäßschleuse. Nachteilig hierbei ist, daß hierzu 2
Fremdkörper als potentielle Infektionsquelle in das
Gefäßsystem eingebracht werden müssen, die Gefäßschleuse
selbst sowie ein Stimulationskatheter. Darüber hinaus
verlegt ein Stimulationskatheter das Schleuseninnenlumen,
so daß Flüssigkeitsinfusionen nicht oder nur verzögert
unter Anwendung erhöhter Infusionsdrücke appliziert
werden können. Auch steigt durch das Einbringen eines
intravaskulären Stimulationskatheters die Gefahr einer
Gerinnselbildung am Katheter. Hingegen ist bei Verwendung
von herkömmlichen Gefäßschleusen in der Regel keine
Antikoagulation notwendig.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche die
Möglichkeit der perkutanen Einbringung in das Gefäßsystem
mit der Möglichkeit einer kontinuierlichen
Flüssigkeitsinfusion und transvaskulären elektrischen
oder elektromagnetischen Nervenstimulation verbindet.
Gemäß der Erfindung besteht die Stimulations-
/Gefäßschleuse aus einer Kunststoffschleuse mit einem
zentralen Innenlumen, die nach einer Gefäßpunktion
mittels einer Seldinger-Hohlnadel über einen über die
Seldinger-Hohlnadel vorgebrachten Führungsdraht in das
Gefäß, vorzugsweise die rechte oder linke vena jugularis
interna, eingeführt werden kann. Die Gefäßschleuse weist
ein zentrales Lumen auf, das mit einem Seitenarm der
Gefäßschleuse verbunden ist und durch das Flüssigkeit
oder Medikamente appliziert werden sowie Blutentnahmen
vorgenommen werden können. An der Außenseite der
Gefäßschleuse befinden sich zwei oder mehrere
metallische, leitende Elektroden, die voneinander
elektrisch isoliert sind. Über diese Stimulationspole
kann unipolar, bipolar oder multipolar elektrisch oder
elektromagnetisch transvaskulär ein dem Gefäß anliegender
Nerv, typischerweise der cervikale Vagusnerv entlang der
Vena jugularis interna, stimuliert werden. Es können ein
bis zwei oder eine Vielzahl derartiger
Stimulationselektroden auf der Gefäßschleuse angebracht
sein, deren Ausrichtung axial oder orthogonal zur Gefäß-/
Schleusenachse ist. Die Länge und Breite und der Abstand
der einzelnen Stimulationselektroden richtet sich nach
dem Durchmesser, der Länge und Krümmung des Blutgefäßes,
in das die Gefäßschleuse eingebracht werden soll. Die
Maße der einzelnen Stimulationselektroden einer einzelnen
Stimulations-/Gefäßschleuse können variieren, wobei die
Stimulationsfläche einer Einzelelektrode bevorzugt 10 mm2
-30 mm2 betragen sollte. Je nach Anwendungsfall kann es
jedoch auch ausreichend sein, wenn die
Stimulationsflächen von 0,5 mm2 aufweisen. Ebenso ist es
denkbar, die Elektroden so auszubilden, daß sie die zur
Verfügung stehenden Außenfläche der Gefäßschleuse
vollständig einnehmen.
Der Elektrodenabstand liegt bevorzugt im Bereich von 0,1 cm
und 10 cm betragen, wobei er in der Praxis
typischerweise 5 mm beträgt. Die Elektrodenform kann
rechteckig, ellipsoid, bogen- oder (halb-)ringförmig
sein.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Stimulations-/
Gefäßschleuse sieht die Verwendung einer Helmholtzspule
auf der Gefäßschleuse vor, über die ein magnetische
Wechselfeld zur Nervenstimulation appliziert werden kann.
Um einen möglichst engen Wandkontakt der Gefäßschleuse
mit der Gefäßwand und den der Gefäßwand außen anliegenden
Nervenfasern zu ermöglichen, kann der Diameter der
Schleuse an den Innendurchmesser des Gefäßes, in dem die
Nervenstimulation durchgeführt werden soll, angepaßt
werden. Typische Schleusendiameter sind 8-10 French,
grundsätzlich kann aber jeder Diameter zwischen 3 French
und 20 French (ca. 6 mm) für eine Stimulation geeignet
sein.
Andere alternative Schleusenausführungen können entlang
ihrer Längsrichtung eine spezifisch vorgebogene Form
(Primärform) aufweisen. Vorgesehen sind beispielhaft S-
förmige Schleusen, deren Konvexität sich der Gefäßwand
innen anlegt oder spiralförmige bzw. andersartig
gewundene Schleusen. Hierzu wird die Schleuse zunächst
über einen geraden Kunststoffdilatator geführt, der das
Innenlumen der Gefäßschleuse vollständig ausfüllt. Nach
dem Vorführen der Dilatators und der Gefäßschleuse über
einen Führungsdraht in das Gefäß werden der Führungsdraht
und der Dilatator aus dem Gefäß entfernt, so daß die
Gefäßschleuse aufgrund ihrer Eigenelastizität die
vorgeprägte Primärform annimmt. Hierdurch kommt es zur
passiven Anlagerung der Gefäßschleuse mit den außen
aufliegenden Stimulationselektroden an die Gefäßwand.
Ziel aller derartigen Primärformen ist, nach der
Plazierung der Schleuse im Gefäß einen möglichst guten
und stabilen Wandkontakt zu erzielen und gleichzeitig den
Blutfluß in diesen Gefäßen nicht wesentlich zu
vermindern.
Eine weitere Modifikation der Gefäßschleuse sieht einen
exzentrisch an der Gefäßschleuse angebrachten Ballon vor,
der über eine Zuleitung mit Luft oder Flüssigkeit
inflatierbar ist. Durch Inflation des Ballons wird die
Gegenseite der Gefäßschleuse mit den aufliegenden
Elektroden an die Gefäßwand gedrückt und stabilisiert.
Eine weitere Ausführungsform sieht einen durch einen
Zugmechanismus expandierbaren metallenen Elektrodenarm
vor, der als Teil der Gefäßschleuse ihr selbst außen
aufliegt oder in ihrer Wand integriert ist. Auf diesem
Elektrodenarm sind eine oder mehrere metallische,
voneinander isolierte Einzelelektroden angebracht. Durch
einen mit der Schleuse verbundenen Zugfaden/-draht kann
der Elektrodenarm expandiert werden, so daß er eine
halbkreisartige Form annimmt, wobei die konvexe Seite
dieses Halbkreises von der Gefäßschleuse weg zur
Gefäßinnenwand gerichtet ist und dieser eng zur
transvaskulären Stimulation anliegt.
Eine andere Modifikation der Gefäßschleuse weist einen
mit Flüssigkeit oder Luft inflatierbaren exzentrisch an
der Gefäßschleuse angebrachten Ballon auf. Durch
Insufflation von Luft oder Flüssigkeit drückt der Ballon
die Gefäßschleuse und die außen auf der Gefäßschleuse
aufliegenden Elektroden an die entgegengesetzte
Gefäßinnenwand und ermöglicht so einen engen Wandkontakt.
Alternativ kann der Ballon selbst metallene
Stimulationelektroden aufweisen, über die nach
Insufflation des Ballons eine elektrische/magnetische
Stimulation der dem Gefäß anliegenden Nerven erfolgen
kann.
Grundsätzlich wird jede Modifikation der Gefäßschleuse
nach Einbringen in das jeweilige Gefäß durch Vorschieben
oder Zurückziehen sowie durch Rotation an einer
effektiven intravaskulären Nervenstimulationsstelle
plaziert. Um nach erfolgreicher Plazierung eine
Rotationsstabilität der Gefäßschleuse und der an ihr
befestigten Elektroden zu erreichen, wird die Schleuse
durch einen Klebestreifen oder eine Naht außen an der
Haut fixiert.
Die Stimulationselektroden der Gefäßschleuse sind
elektrisch mit entsprechenden Verbindungsbuchsen an dem
außerhalb des Gefäßes außerhalb des Körpers befindlichen
Teils der Gefäßschleuse verbunden. An diesen
Verbindungsbuchsen wird ein Adapterkabel befestigt, das
die Elektroden der Gefäßschleuse mit einer externen
Stimulationseinheit verbindet. Die Stimulationseinheit
besteht aus einer Pulserzeugungseinheit und einer
Erfassungseinheit.
Bei der Impulserzeugungseinheit handelt es sich um einen
Spannungs/Magnetfeldgenerator, der in der Lage ist,
elektrische/magnetische Stimulationspulse zu erzeugen.
Die Impulsdauer kann zwischen 0 und 20 ms liegen
(typischerweise 0.05 bis 5 ms) und die
Stimulationsfrequenz zwischen 0 bis 1000 Hz
(typischerweise 2-100 Hz). Die Impulsform kann mono-, bi-,
oder triphasisch sein. Die Stimulationsspannung kann
zwischen 1 und 100 V liegen. Alternativ erfolgt die
Stimulation durch Magnet-Wechselfelder im pico-Tesla bis
µ-Tesla Bereich.
Die Erfassungseinheit, die mit einer oder mehreren
Meßsonden verbunden ist, dient der Erfassung von
biologischen Meßgrößen, wie Herzfrequenz, Blutdruck,
Sauerstoffpartialdruck, Repolarisationszeiten sowie
Veränderungen der Erregungsrückbildung des Herzens. Eine
auf die Erfassungsgrößen ansprechende Starteinheit setzt
die Impulserzeugungseinheit in Betrieb, sobald die
Meßgröße einen bestimmten Grenzwert unter-/überschreitet.
Das Wesen der beschriebenen Stimulations-/Gefäßschleuse
läßt unterschiedliche Anwendungen zu.
- - Transvaskuläre Stimulation von Vagusnerv-Fasern in der Vena jugularis interna (Vena cava) zur Frequenzsenkung bei supraventrikulären Tachykardien. Das Einbringen der Gefäß-/Stimulationsschleuse kann hierzu in der rechten oder linken Vena jugularis interna oder der Vena cava superior erfolgen. Die Vena jugularis interna liegt zusammen mit der Arteria carotis interna sowie dem Vagusnerven in einer von Bindegewebe umhüllten Gefäß- /Nervenscheide des Halses. Durch die Nervenstimulation in der rechten Vena jugularis interna kommt es vor allem zu einer Absenkung der Sinusknotenfrequenz sowie zu einer Verlängerung der atrioventrikulären Überleitung. Darüber hinaus wird die ventrikuläre Refraktärzeit verlängert und die atriale Refraktärzeit verkürzt. Bei der Stimulation in der linken Vena jugularis steht die Verlängerung der atrioventrikulären Überleitung im Vordergrund. Auch hier können jedoch eine Verlangsamung der Sinusknotenfrequenz sowie vor allem auch eine Verlängerung der ventrikulären Refraktärzeit und Verkürzung der atrialen Refraktärzeit erzielt werden. Eine Stimulation parasympathischer Nervenfasern in der Vena jugularis über die kombinierte Gefäß-/Stimulationsschleuse eignet sich also zur Senkung der Herzfrequenz bei supraventrikulären Tachykardien, vor allem bei Patienten mit einer eingeschränkten linksventrikulären Pumpfunktion und/oder arteriellen Hypotonie. Bei Sinustachykardien wird vorzugsweise der rechte Vagusnerv stimuliert während bei supraventrikulären Tachykardien anderen Ursprungs und bei tachykardem Vorhofflimmern bevorzugt der linke Vagusnerv stimuliert wird. Für beide Indikationen kann aber auch, je nach Punktionsfähigkeit einer Jugularvene, der jeweilig kontralaterale Vagusnerv stimuliert werden.
- - Transvaskuläre Stimulation von Vagusnerv-Fasern in der Vena jugularis (Vena cava superior) zur Therapie und Prävention ventrikulärer Arrhythmien. Das Einbringen der Gefäß-/Stimulationsschleuse kann hierzu in der rechten oder linken Vena jugularis interna oder der Vena cava superior erfolgen. Hierbei dient die rechtsseitige bzw. linksseitige Vagusnervstimulation der Verlängerung und Homogenisierung der ventrikulären Refraktärzeit und damit der Terminierung bzw. Prävention von ventrikulären Arrhythmien.
- - Transvaskuläre Stimulation von Vagusnerv-Fasern (bzw. Karotissinusnerven) in der Vena jugularis interna oder Vena cava zur Verbesserung der Koronardurchblutung/Verringerung von Agina pectoris sowie zur Verbesserung der intestinalen und renalen Durchblutung/Minderung von Angina abdominalis im Rahmen ischämischer Syndrome. Das Einbringen der Gefäß- /Stimulationsschleuse kann hierzu in der rechten oder linken Vena jugularis interna oder der Vena cava superior erfolgen.
- - Transvaskuläre Stimulation von Vagusnerv-Fasern in der
Vena jugularis interna (Vena cava) zur Förderung der
Darm- oder Blasenmotilität zur Beseitigung eines
(postoperativen) paralytischen Darmileus bzw.
Blasenatonie. Das Einbringen der Gefäß-/
Stimulationsschleuse kann hierzu in der rechten oder
linken Vena jugularis interna oder die Vena cava
superior oder inferior erfolgen. Zur Stimulation in der
unteren Hohlvene kann eine Stimulations-/Gefäßschleuse
über eine Vena jugularis oder eine Vena femoralis
vorgeführt werden. Hierbei eventuell auftretende
Bradykardien werden durch transvenöse Anlage eines
passageren supraventrikulären oder ventrikulären
Schrittmachers behoben.
Bei den genannten Anwendungen sollte während der Vagusnervstimulation die Produktion der Magensäure vollständig medikamentös gehemmt werden (wie z. B. mit Protonenpumpen-Hemmer), da es unter Vagusnervstimulation zu einer vermehrten Acetylcholin- abhängigen Magensäureausschüttung kommen kann. - - Transvaskuläre Stimulation von afferenten Vagusnerv- Fasern in der Vena jugularis interna zur Beendigung von zerebralen Krampfanfällen bzw. zur Senkung der Anfallshäufigkeit bei Epileptikern. Hierzu eignet sich vor allem die unterschwellige linksseitige Vagusnervstimulation. Das Einbringen der Gefäß- /Stimulationsschleuse kann hierzu in der linken (rechten) Vena jugularis interna oder auch in der Vena cava superior erfolgen.
- - Transvaskuläre Stimulation von sympathischen (parasympathischen) Nervenfasern entlang der rechten und linken Vena/Arteria subclavia. Durch eine Gefäß-/ Stimulationsschleuse, die durch eine transkutane Punktion in die Arteria/Vena subclavia eingebracht wird, kann u. a. eine sympathische Nervenschlinge, die um die Arteria subclavia führt, elektrisch stimuliert werden. Hierdurch wird die Sinusherzfrequenz angehoben, die atrioventrikuläre Überleitung beschleunigt sowie die atriale und ventrikuläre Pumpkraft gesteigert. Derartige Wirkungen sind therapeutisch erwünscht bei Patienten mit einer arteriellen Hypotonie, einer reduzierten linksventrikulären Pumpfunktion sowie mit Bradykardien. Eine alternative Ausführung zur Stimulation der sympathischen Ansa subclavia besteht aus einer ca. 100 bis 200 cm langen vorgebogenen Schleuse, deren Spitze mit außen auf der Schleuse befindlichen Nervenstimulationselektroden in der linken (rechten) Arteria subclavia gegenüber der Ansa subclavia plaziert wird. Hierzu wird die Schleuse über eine Arteria femoralis eingeführt. Im Verlauf der Stimulationsschleuse befindet sich in Höhe der Aorta thoracalis ascendens eine aortale Ballon- Gegenpulsationseinheit, wie sie bereits herkömmlich zur Blutdruckstabilisierung bei schwer herzinsuffizienten Patienten benutzt wird. Durch die kombinierte selektiv kardiale Nervenstimulation in der Arteria subclavia (mit Erhöhung der ventrikulären Kontraktionskraft) und die aortale Gegenpulsation wird die hämodynamische Situation des Patienten nachhaltig verbessert. Der wesentliche Vorteil einer Nervenstimulation in der Arteria subclavia gegenüber einer konventionellen medikamentösen Blutdruck-/Herzpumpkraftsteigerung mittels infundierbarer Katecholamine liegt in der selektiven Erhöhung des kardialen Sympathikotonus unter Vermeidung einer intestinalen, renalen oder peripheren Vasokonstiktion, was herkömmlich zum sogenannten Multiorganversagen beitragen kann.
- - Transvaskuläre Stimulation parasympathischer Nerven, die den atrioventrikulären Knoten innervieren durch elektrische Stimulation mittels einer langen Gefäß-/ Stimulationsschleuse, deren Spitze im proximalen Koronarvenensinus plaziert wird. Hierdurch kann eine selektive negativ dromotrope (die atrioventrikuläre Überleitung verlangsamende Wirkung) erzielt werden, was bei der Therapie von supraventrikulären Tachykardien therapeutisch erwünscht ist. Um eine atriale Depolarisation durch die. Nervenstimuli zu verhindern, werden die Nervenstimuli gekoppelt in der atrialen Refraktärzeit abgegeben. Hierzu ist die Wahrnehmung einer atrialen Depolarisation z. B. durch eine Elektrodenpaar außen auf der Gefäßschleuse notwendig.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Gefäß-
/Stimulationsschleuse, die als gerade Schleuse
ausgebildet ist und die mit einer externen
Steuerungseinheit verbunden ist
Fig. 2 eine Ausführungsform einer Gefäß-/
Stimulationsschleuse, die als vorgebogene Schleuse
ausgebildet ist,
Fig. 3 eine spiralförmige und konvexe Ausführungsform
einer Gefäß-/Stimulationsschleuse,
Fig. 4 eine Ausführungsform einer Gefäß-/
Stimulationsschleuse, die als vorgebogene Schleuse
zur Stimulation im proximalen Koronarvenensinus
ausgebildet ist,
Fig. 5 eine Ausführungsform mit mehreren Helmholtzspulen
zur magnetischen Nervenstimulation
Fig. 6 eine Ausführungsform einer Gefäß-/
Stimulationsschleuse, die einen exzentrischen,
insufflierbaren Ballon aufweist,
Fig. 7 eine Ausführungsform einer Gefäß-/
Stimulationsschleuse mit einer außen integrierten
reversibel expandierbaren Metallelektrode
Fig. 8 Ausführungsform einer Gefäß-/Stimulationsschleuse,
die als vorgebogene Schleuse zur Stimulation der
Ansa subclavia ausgebildet ist und die in ihrem
Verlauf einen Ballon zur aortalen Gegenpulsation
aufweist
Fig. 9 Ausführungsform einer Gefäß-/Stimulationsschleuse,
bei der ein zusätzlich im Verlauf der Schleuse
angebrachter reversibel entfaltbarer Ballon zur
vorübergehenden Stabilisierung der Elektrodenlage
bei Patientenumlagerungen angeordnet ist.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform umfaßt
die erfindungsgemäße Stimulations-/Gefäßschleuse 1
mehrere voneinander isolierte metallene Stimulationspole
2, die auf der Außenseite der Schleuse 1 angebracht sind.
Die Stimulationspole werden durch elektrische Leitungen 3
mit den Verbindungsbuchsen 4 am Schleusenkopf 5
verbunden. Über ein Adapterkabel 6 werden die
Verbindungsbuchsen 4 elektrisch mit der
Stimulationseinheit 7 elektrisch verbunden. Die
Stimulationseinheit 7 besteht aus einer
Erfassungseineheit 8 zur Erfassung biologischer
Messgrößen und einer Impulserzeugungseinheit 9. Weitere
in Fig. 1 dargestellte Merkmale der Ausführungsform sind
ein zentrales Innenlumen 10 der Gefäßschleuse, über das
eine Führungsdraht und ein Kunststoffdilatator zur
Plazierung der Schleuse in Seldingertechnik eingeführt
werden können. Das Innenlumen dient weiterhin der
Aufnahme von Kathetern zur elektrischen Herzstimulation,
Kardioversion/Defibrillation, zum Monitoring der
Hämodynamik (z. B. pulmonale Einschwemmkatheter) oder zur
Angiographie. Das zentrale Innenlumen 10 schließt mit
einem Ventil 11 am Schleusenkopf 5 ab. Das zentrale
Innenlumen 10 ist weiterhin kontinuierlich über einen
lumenhaltigen, flexiblen Seitenarm 12 verbunden, über den
Flüssigkeiten/Medikamente appliziert werden können. Um
eine Rotationsstabilität der Gefäß-/Stimulationsschleuse
zu gewährleisten, weist die dargestellte Ausführungsform
ein Fixationsband 13 und eine Nahtöse 14 auf, mit denen
eine Befestigung der Schleuse an der Haut des Patienten
möglich ist. Das Fixationsband kann entweder durch
Klebemechanismen oder durch reversible Druck-
/Klettverschlüsse am Patienten befestigt werden. Die
Verbindung des Fixationsband mit der Schleuse kann
permanent oder vorübergehend mittels Konnektionssteckern
15 erfolgen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist - im Gegensatz
zur Ausführung gemäß Fig. 1 - die Gefäßschleuse plastisch
verformbar. Aus der Abbildung ist erkennbar, daß die
Schleuse 1a ohne einen in das zentrale Innenlumen
eingeführten versteifenden Kunststoffdilatator eine
gebogene Primärform 16 annimmt, so daß die
Stimulationselektroden 2 gegen die Gefäßwand 17 gedrückt
werden. Die gebogenen Primärform ermöglicht darüber
hinaus eine relative stabile Verankerung der Schleuse im
Gefäß. Der gestrichelte Abbildungsteil 18 kennzeichnet
die gerade Schleusenform, wenn die Schleuse durch
Einführen eines Kunststoffdilatators zur Einführung in
das Gefäß reversibel gestreckt wird.
In Fig. 3 sind 2 weitere exemplarische Ausführungsformen
einer gebogenen Gefäß-/Stimulationsschleuse dargestellt.
Fig. 3A kennzeichnet eine spiralförmig vorgebogene
elastische Schleuse 1b, während Fig. 3B eine konvexe
Schleusenform 1c abbildet. Durch jede dieser oder je nach
stimuliertem Gefäß anders vorgebogenen Schleusenformen
wird erreicht, daß die außen auf der Schleuse
angebrachten Stimulationselektroden 2 eng an die
Gefäßinnenwand angedrückt werden. Desweiteren dienen die
gebogenen Primärformen der Schleusenstabilisierung im
Gefäß.
In Fig. 4 ist eine vorgebogene Ausführungsform 1d für die
Stimulation im proximalen Koronarvenensinus 19 zur
Verlängerung der atrioventrikulären Überleitung durch
parasympathische Nervenstimulation dargestellt.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform einer Gefäß-/
Stimulationsschleuse 1e mit mehreren Helmholtzspulen 20,
die als Elektroden zur magnetischen Stimulation entlang
der Achse der Gefäßschleuse 1e angeordnet sind.
Bei der Variante nach Fig. 6A ist entlang der
Gefäßschleuse 1f ein exzentrischer, insufflierbarer
Ballon angeordnet. Der Ballon 21 ist über einen Schlauch
22 mit der Spritze 23 verbunden. Fig. 6B zeigt, wie durch
Insufflation/Instillation von Luft/Flüssigkeit in den
Ballon 21 wird die Gefäßschleuse 1f gebogen und mit den
außen anliegenden Stimulationselektroden 2 an die
gegenüberliegende Gefäßinnenwand gedrückt.
In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel der Stimulations-/
Gefäßschleuse 1g veranschaulicht, bei der
Stimulationselektroden 24 und 25 auf einem expandierbaren
Elektrodenarm 26 außen auf der Schleuse angeordnet sind.
Der Elektrodenarm 26 ist über eine interne Zugleitung 27
reversibel entfaltbar. In seiner entfalteten, konvexen
Form 28a werden die Einzelelektroden 24 und 25 auf dem
Elektrodenarm 26 innen an die Gefäßwand gedrückt. Im
nicht entfalteten Zustand 28b (gestrichelte Darstellung)
liegt der Elektrodenarm 26 eng der Gefäßschleuse 1g an
oder ist in der Wand der Gefäßschleuse 1g versenkt. Die
Zugleitung 27 wird in einer versteiften Umhüllungsleitung
29 zu einem Handgriff 30 geführt, in dem eine
verstellbare mechanische Zugspannung auf die die
Zugleitung angelegt werden kann und in dem die
Einzelelektrodenverlängerungen 31 mit Konnektionsbuchsen
32 verbunden werden.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der
Stimulationselektroden 2 auf der Außenseite des distalen
Endes einer 100-200 cm langen Gefäßschleuse 1h angeordnet
sind. Die Gefäßschleuse 1h wird in die Arteria femoralis
eingeführt und mit dem distalen Ende unter
Röntgendurchleuchtung/transösophagealer Echokardiographie
in der Arteria subclavia plaziert, so daß die
Stimulationselektroden 2 gegenüber von den außen entlang
der Arteria subclavia verlaufenden sympathischen
(parasympathischen) Nerven zu liegen kommt. Im mittleren
Teil der Gefäßschleuse ist ein Gegenpulsationsballon 33
angeordnet, der über eine Gas-Druckleitung 34 mit einer
am Schleusenkopf angebrachten Schrauböffnung 35 verbunden
ist, die mit einer herkömmlichen Gegenpulsationsanlage
verbunden werden kann. Die Geometrie der Schleuse ist
derart beschaffen, daß eine gleichzeitige sympathische
(parasympathische) Nervenstimulation zur Steigerung der
myokardialen Pumpkraft über die Elektroden 2 wie auch
eine aortale Gegenpulsation zur Augmentierung des
koronaren und zerebralen Blutflusses/-druckes
durchgeführt werden kann.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 handelt es sich um
eine Gefäß-/Stimulationsschleuse 1i, bei der zusätzlich
im Verlauf der Schleuse ein reversibel mit Luft oder
Flüssigkeit entfaltbarer Ballon 36 angeordnet ist, der
über eine lumenhaltige Zuleitung 37 mit einer Spritze 38
verbunden ist. Die relative Lage des Ballons im Verlauf
der Gefäßschleuse kann variieren (z. B. Position 37) und
richtet sich u. a. nach dem Gefäß, in dem eine
Nervenstimulation erfolgen soll. Um eine Dislokation der
Gefäß-/ Stimulationsschleuse von einem effektiven
intravaskulären Nervenstimulationsort bei einer
Umlagerung von Patienten zu vermeiden, wird der Ballon 36
oder 37, der exzentrisch oder konzentrisch um die
Gefäßschleuse 1i herum angeordnet ist, für mehrere
Sekunden oder einige Minuten insuffliert, so daß die
Gefäß-/Stimulationsschleuse im Gefäß ortsstabil liegen
bleibt. Durch die gleichzeitige Fixierung des
Gefäßschleusenkopfes 5 mit dem Fixationsband 13 und 15
wird eine weitere Immobilisation der Gefäß-
/Stimulationsschleuse 1i gewährleistet.
Die in den Abbildungen dargestellten Schleusen-/
Elektrodenformen sind beispielhaft beschrieben. Es liegt
im Wesen der Erfindung, daß jede für den Zweck der
gleichzeitigen Flüssigkeitsinfusion/Nervenstimulation
geeignete Schleusen- und/oder Elektrodenform zur
Anwendung kommen kann. Insbesondere kann für jede der
abgebildeten oder beschriebenen Schleusenformen jede
beschriebene Elektrodenausführung Anwendung finden. So
ist z. B. vorgesehen, daß die Elektroden 2 in Fig. 8
alternativ die Ausführungsform 20, 24 oder 25 besitzen
können oder mit einem Ballon 21 versehen sein können.
Ebenso ist ein Immobilisationsballon 36 wie in Fig. 9
dargestellt als Modifikation jeder der beschriebenen
Schleusenausführungen vorgesehen.
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Claims (24)
1. Gefäßschleuse,
mit einem von Flüssigkeit durchströmbaren, in ein Gefäß (G) des Körpers eines Lebewesens einführbaren, aus einem flexiblen Kunststoffmaterial gefertigten Lumenabschnitt (1a- 1h),
mit einer bei in das Gefäß (G) eingeführtem Lumenabschnitt (1a-1h) außerhalb des Körpers angeordneten, mit dem Lumenabschnitt (1a-1h) in Strömungsverbindung stehenden Einfüllabschnitt (12), über den Flüssigkeit oder Medikamente applizierbar und/oder Blut entnehmbar ist, und
mit einer am Lumenabschnitt (1a-1h) angeordneten Elektrode (2) zum Stimulieren eines an dem Gefäß (G) anliegenden Nervs.
mit einem von Flüssigkeit durchströmbaren, in ein Gefäß (G) des Körpers eines Lebewesens einführbaren, aus einem flexiblen Kunststoffmaterial gefertigten Lumenabschnitt (1a- 1h),
mit einer bei in das Gefäß (G) eingeführtem Lumenabschnitt (1a-1h) außerhalb des Körpers angeordneten, mit dem Lumenabschnitt (1a-1h) in Strömungsverbindung stehenden Einfüllabschnitt (12), über den Flüssigkeit oder Medikamente applizierbar und/oder Blut entnehmbar ist, und
mit einer am Lumenabschnitt (1a-1h) angeordneten Elektrode (2) zum Stimulieren eines an dem Gefäß (G) anliegenden Nervs.
2. Gefäßschleuse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei
Elektroden (2) zum Stimulieren des Nervs vorhanden
sind.
3. Gefäßschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektroden
(2) längs des Lumenabschnitts (1a-1h) angeordnet
sind.
4. Gefäßschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Stimulationsfläche einer einzelnen Elektrode (2)
jeweils 10 mm2-30 mm2 beträgt.
5. Gefäßschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stimulationsfläche der Elektrode (2) jeweils
0,5 mm2 beträgt.
6. Gefäßschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden (2) die Außenfläche des
Lumenabschnitts (1a-1h) mindestens in dem Bereich
vollständig abdecken, über den der Lumenabschnitt
(1a-1h) in das Gefäß (G) eingeführt wird.
7. Gefäßschleuse nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der Elektroden (2) im Bereich von 0,1 cm
und 10 cm liegt, insbesondere 5 mm beträgt.
8. Gefäßschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Elektrodenform rechteckig, ellipsoid, bogen- oder
(halb-)ringförmig ist.
9. Gefäßschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrode
(2) mit einer Helmholtzspule (20) verkoppelt oder
durch diese gebildet ist und daß die
Helmholtzspule (20) ein magnetisches Wechselfeld zur
Stimulation des Nervs erzeugt.
10. Gefäßsschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser
des Lumenabschnitts (1a-1h) 3 bis 20 French,
insbesondere 8 bis 10 French beträgt.
11. Gefäßsschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Lumenabschnitt (1a-1h) in Längsrichtung eine gebogene
Form besitzt.
12. Gefäßsschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem
Lumenabschnitt (1a-1h) ein Ballon (21, 33, 36, 38)
angeordnet ist, dessen Volumen durch Befüllung mit
einem Fluid, wie Luft oder Flüssigkeit, veränderbar
ist.
13. Gefäßschleuse nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ballon
(21, 33, 36, 38) auf seiner mit dem Gefäß (G) in Kontakt
kommenden Außenseite mindestens eine Elektrode trägt.
14. Gefäßschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem
Lumenabschnitt (1a-1h) ein expandierbarer metallener
Elektrodenarm (26) angeordnet ist.
15. Gefäßschleuse nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem
Elektrodenarm (26) eine oder mehrere metallische,
voneinander isolierte Einzelelektroden angebracht
sind.
16. Gefäßschleuse nach einem der Ansprüche 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektrodenarm (26) mittels eines durch den
Lumenabschnitt (1a-1h) geführten Zugfadens
expandierbar ist.
17. Gefäßschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des
Einfüllabschnitts (12) eine Klebefläche ausgebildet
ist, welche an der Haut des Lebewesens befestigbar
ist.
18. Gefäßschleuse nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Lumenabschnitt (1a-1h) mit einem Adapterabschnitt (5)
verbunden ist, welcher bei in das Gefäß (G)
eingeführtem Lumenabschnitt (1a-1h) außerhalb des
Körpers angeordnet ist.
19. Vorrichtung zum Stimulieren des Herzens eines
Lebewesens, mit einer gemäß einem der Ansprüche 1 bis
18 ausgebildeten Gefäßschleuse (A-F, H-K) und einer
Impulserzeugungseinheit (9) zum Erzeugen
elektrischer/magnetischer Stimulationspulse, die mit
der an der Gefäßschleuse (A-F, H-K) vorhandenen
Elektrode (2) verbunden ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dauer der
von der Impulserzeugungseinrichtung (9) erzeugten
Impulse zwischen 0 und 20 ms, 0.05 bis 5 ms, liegt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stimulationsfrequenz zwischen < 0 bis 1000 Hz,
insbesondere 2 bis 100 Hz beträgt.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Impulsform mono-, bi-, oder triphasisch ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stimulationsspannung zwischen 1 und 100 V liegt.
24. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Impulserzeugungseinheit (9) mit einer
Erfassungseinheit (8) verkoppelt ist, welche
biologische Meßgrößen des behandelten Lebewesen
erfaßt und ein Signal zur Erzeugung von Impulsen
abgibt, sobald die erfaßte Meßgröße unter
Berücksichtigung eines Toleranzbereichs einen
zulässigen Meßbereich verläßt.
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DE2001103288 DE10103288A1 (de) | 2001-01-25 | 2001-01-25 | Gefäßschleuse zur intravaskulären Nervenstimulation und Flüssigkeitsinfusion |
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EP02712855A EP1353724A1 (de) | 2001-01-25 | 2002-01-25 | Gefässschleuse zur intravaskularen nervenstimulation und flüssigkeitsinfusion |
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