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Diese
Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen und Systeme zum Durchführen einer
medizinischen Prozedur bzw. eines medizinischen Vorgangs, speziell
eines Vorgangs, bei dem es erforderlich ist, das Schlagen des Herzes
zu regulieren. Insbesondere bezieht sich diese Erfindung auf Vorrichtungen
und Systeme zur Steuerung bzw. Regelung des Blutflusses, wobei das
Schlagen des Herzes verändert
wird, um das Durchführen
eines medizinischen Vorgangs zu ermöglichen.
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Die
momentane maßgebliche
bzw. häufigste Todesursache
in den Vereinigten Staaten ist die koronare Herzkrankheit, bei der
die Koronararterien durch atherosklerotische Plaques oder Fettablagerungen
blockiert sind. Die typische Behandlung, um teilweise oder vollständig blockierten
Koronararterien abzuhelfen, ist die Koronararterien-Überbrückungstransplantationschirurgie
(CABG, coronary artery bypass graft).
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Die
CABG-Chirurgie, auch als "Herz-Bypass-Chirurgie" bekannt, erfordert
im Allgemeinen die Verwendung eines Transplantats zur Umgehung der
koronaren Obstruktion. Dieses Vorgehen ist im Allgemeinen langwierig,
traumatisch und mit Gefahren für
den Patienten verbunden. Einer der beteiligten Risikofaktoren ist
die Verwendung eines kardiopulmonalen Bypass-Kreises (CPB circuit,
cardiopulmonary bypass circuit), auch als "Herz-Lungen-Maschine" bekannt, um Blut zu pumpen und das
Blut mit Sauerstoff anzureichern, damit das Herz des Patienten während der
Operation gestoppt werden kann.
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Herkömmliche
CABG-Verfahren werden typischerweise am ge stoppten Herz durchgeführt, wobei
der Patient an einem CPB-Kreis angeschlossen ist. Ein gestopptes
Herz und ein CPB-Kreis ermöglichen
einem Chirurgen das Arbeiten in einem blutfreien und dennoch operativen
Feld. Jedoch gibt es eine Anzahl von Problemen, die mit CABG-Verfahren
verbunden sind, die unter Anschluss an CPB durchgeführt werden
und das Auslösen
einer systemischen Entzündungsreaktion
infolge der Wechselwirkungen von Blutelementen mit den Kunststoffoberflächen des
CPB-Kreises und eine globale Myokardischämie infolge des kardioplegisch
induzierten Herzstillstands umfassen. Aus diesen Gründen trägt das Vermeiden der
Verwendung des CPB oder des kardioplegisch induzierten Herzstillstands
dazu bei, postoperative Komplikationen auf ein Mindestmaß zu beschränken.
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Ein
Verfahren, das in dem US-Patent Nr. 5.651.378 an die Erfinder Matheny
und Taylor und in dem US-Patent Nr. 5.913.876 an die Erfinder Taylor u.a.
offenbart ist, das die koronare Bypass-Chirurgie an einem schlagenden
Herz erleichtert und dabei die Verwendung des CPB oder des kardioplegisch
induzierten Herzstillstands vermeidet, umfasst das elektrische Stimulieren
des Vagusnervs, um das Schlagen des Herzes vorübergehend zu unterbinden oder stark
zu reduzieren. Diesem kann das Schrittmachen des Herzen folgen,
um sein Schlagen auszulösen.
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Ein
weiteres Verfahren, das in zwei veröffentlichten PCT-Anmeldungen, WO 99/09971
und WO 99/09973, beide an den Erfinder Puskas, offenbart ist, beinhaltet
das Unterbinden des Schlagens des Herzes während der koronaren Bypass-Chirurgie mittels
elektrischer Stimulation des Vagalnervs in Kombination mit der Verabreichung
von Arzneimitteln. Ein weiteres Verfahren, das in dem US-Patent Nr. 6.060.454
an den Erfinder Duhaylongsod offenbart ist, beinhaltet das Unterbinden
des Schlagens des Herzes während
der koronaren Bypass-Chirurgie durch die lokale Abgabe von Arzneimitteln
an das Herz. WO 99/00057 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung
für die
Steuerung der subdiaphragmatischen Hämorrhagie bei einem Patienten,
wobei der Blutfluss mittels intern und/oder extern aufgebrachten
Drucks auf die Aorta in Richtung lebenswichtiger Organe umgelenkt
wird. Außerdem
kann ein Herzschrittmachen angewandt werden.
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Obwohl
es wünschenswert
ist, das Herz für eine
Zeitperiode zu stoppen, um dem Chirurgen das Ausführen einer
erforderlichen Aufgabe ohne Störung
durch die Herzbewegung, d.h. ein bewegungsloses operatives Feld,
zu ermöglichen,
ist es unerwünscht,
das Herz für
eine zu lange Zeitperiode zu stoppen, da der Körper unter anderem eine konstante
Sauerstoffzufuhr benötigt.
Tatsächlich
ist es besonders wichtig, einen ausreichenden Blutfluss und somit
einen Sauerstofffluss zum Gehirn aufrechtzuerhalten. Das Stoppen
des Herzes für
längere
Zeitperioden kann eine Schädigung
des Patienten herbeiführen.
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Sobald
das Herz wieder schlagen kann, fließt Blut zu den Organen des
Körpers.
Während
eines Eingriffs ist es wünschenswert,
den Blutfluss in Richtung der Organe, die am meisten Sauerstoff
benötigen,
z.B. des Gehirns, zu lenken. Die Kompression der Extremitäten wie
etwa der Arme oder Beine ist ein Mittel, den Blutfluss von anderen
Organen, die während
eines medizinischen Vorgangs einen geringeren unmittelbaren Bedarf
an Sauerstoff haben, weg zu lenken.
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Es
sollte daher ein Verfahren bereitgestellt werden, um das Herz zu
diagnostischen oder therapeutischen Zwecken kontrollierbar bzw.
steuerbar zu stoppen oder zu verlangsamen. Außerdem sollte eine Vorrichtung
bereitgestellt werden, um den Blutfluss während eines medizinischen Vorgangs
zu lenken.
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Außerdem sollte
ein Verfahren bereitgestellt werden, um den Blutfluss kontrollierbar
zu den Bereichen zu lenken, die während eines medizinischen Vorgangs
am meisten Sauerstoff benötigen.
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Die
vorliegende Erfindung schafft eine Kompressionsvorrichtung zur Steuerung
bzw. Regelung des Blutflusses während
eines medizinischen Vorgangs an einem Patienten, mit:
einem
Nervenstimulator in Kommunikation mit einer Steuereinheit, der eingerichtet
ist zur Stimulierung bzw. Anregung eines Nervs zum Beenden des Schlagens
des Herzes; und
wenigstens einem Kompressionselement, das zur Positionierung
auf wenigstens einem Gliedmaß bzw. einer
Extremität
des Patienten eingerichtet ist, wobei das Kompressionselement operativ
verbunden ist mit der Steuereinheit, um eine Kompression des Kompressionselements
zu aktivieren, wobei die Kompression durch die Steuereinheit relativ
zu der Stimulation des Nervs koordiniert wird.
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Die
Vorrichtung kann eine Öffnung
aufweisen, um einen Zugang zu dem Körperteil zu ermöglichen.
Die Öffnung
kann als Zugang zu einem zu erntenden Blutgefäß wie etwa einer Vena saphena,
verwendet werden. Das Kompressionselement der Vorrichtung kann den
Körper
oder ein Gliedmaß des
Patienten bedecken. Die Vorrichtung kann außerdem einen Herzstimulator
in Kommunikation mit der Steuereinheit zur Stimulierung eines Herzes
umfassen. Die Vorrichtung kann außerdem einen Nervenstimulator
in Kommunikation mit der Steuereinheit zur Stimulierung eines Nervs
umfassen.
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In
einer Ausführungsform
kann die Vorrichtung dazu verwendet werden, den Blutfluss zu einem Zielbereich
während eines
medizinischen Vorgangs zu steuern bzw. zu regeln. Die Kompression
des Kompressionselements lenkt den Blutfluss zu dem Zielgebiet.
Die Systemsteuereinheit aktiviert die Kompression des Körperteils
in Synchronisation bzw. synchron mit dem Schlagen eines Herzes.
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Die
Vorrichtung umfasst außerdem
einen Nervenstimulator in Kommunikation mit der Steuereinheit, um
einen Nerv zu stimulieren, um das Schlagen des Herzes zu beenden.
Der Nervenstimulator kann beispielsweise eine oder mehrere Elektroden umfassen
wie etwa Nervenstimulationselektroden, Endotrachealelektroden, Endosophagealelektroden, intravaskuläre Elektroden,
transkutane Elektroden, intrakutane Elektroden, Elektroden vom Ballon-Typ, Elektroden
vom Korb-Typ, Elektroden vom Schirm-Typ, Elektroden vom Tape- bzw.
Band-Typ, Elektroden vom Saug-Typ, Elektroden vom Schrauben-Typ,
Elektroden vom Spitzen- bzw. Stachel-Typ, bipolare Elektroden, monopolare
Elektroden, Metallelektroden, Drahtelektroden, Patch- bzw. Flächenelektroden,
Manschettenelektroden, Clipelektroden, Nadelelektroden und Sondenelektroden.
Der Nervenstimulator kann einen Nerv wie etwa einen Vagusnerv, einen
Karotissinusnerv oder einen Fettpfropfen stimulieren.
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Die
Vorrichtung kann außerdem
einen Herzstimulator in Kommunikation mit der Steuereinheit umfassen,
um das Herz zu stimulieren, um das Schlagen des Herzens einzuleiten
bzw. zu bewirken. Der Herzstimulator kann beispielsweise eine oder mehrere
Elektroden umfassen wie etwa Herzstimulationselektroden, Clipelektroden,
Nadelelektroden, Sondenelektroden, Schrittmacherelektroden, Epikardialelektroden,
Patchelektroden, intravaskuläre
Elektroden, Elektroden vom Ballon-Typ, Elektroden vom Korb-Typ,
Elektroden vom Tape-Typ, Elektroden vom Schirm-Typ, Elektroden vom
Saug-Typ, Endotrachealelektroden, Endosophagealelektroden, transkutane
Elektroden, intrakutane Elek troden, Elektroden vom Schrauben-Typ,
Elektroden vom Stachel-Typ, bipolare Elektroden, monopolare Elektroden,
Metallelektroden, Drahtelektroden und Manschettenelektroden.
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Die
Vorrichtung kann außerdem
Arzneimittelabgabemittel wie etwa ein Spray, eine Creme, eine Salbe,
ein Medikament, eine Tablette, ein Patch bzw. Pflaster, ein Katheter,
eine Kanüle,
eine Nadel und Spritze, eine Pumpe, und eine iontophoretische Arzneimittelabgabevorrichtung
umfassen, um wenigstens ein Arzneimittel während des Vorgangs abzugeben.
Das Arzneimittel, das während
des Vorgangs abgegeben wird, kann ein Betablocker, ein cholinerges
Mittel, ein Cholinesterasehemmer, ein Calcium-Kanalblocker, ein Natrium-Kanalblocker,
ein Kalium-Kanalmittel, Adenosin, ein Adenosinrezeptoragonist, ein
Adenosindesaminasehemmer, Dipyridamol, ein Monoaminoxidasehemmer,
Digoxin, Digitalis, Lidocain, ein Bradykininmittel, ein serotoninerger
Agonist, ein Antiarrhythmikum, ein Herzglykosid, ein lokales Anästhetikum,
Atropin, eine Calciumlösung,
ein Mittel, das die Herzfrequenz fördert, ein Mittel, das die
Herzkontraktionen fördert,
Dopamin, ein Katecholamin, ein inotropes Glucagon, ein Hormon, Forskolin,
Epinephrin, Norepinephrin, Schilddrüsenhormon, ein Phosphodiesterasehemmer,
Prostacyclin, Prostaglandin und ein Methylxanthin sein. Das Arzneimittel
kann natürlich
vorkommen oder chemisch synthetisiert sein.
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Der
medizinische Vorgang bzw. das medizinische Vorgehen kann ein chirurgisches
Verfahren, ein nicht chirurgisches Verfahren, ein fluoroskopisches
Verfahren, eine Herzoperation, eine Gefäßoperation, ein neurochirurgisches
Verfahren, ein elektrophysiologisches Verfahren, ein diagnostisches Verfahren,
ein therapeutisches Verfahren, ein Ablationsverfahren, ein endovaskuläres Verfahren,
eine Leberoperation, eine Milzoperation, eine Lungenoperation, eine
Aneurysma-Reparation, ein Bildgebungsverfahren, ein CAT-Abtastverfahren,
ein MRT-Verfahren, eine pharmakologische Therapie, ein Arzneimittelabgabeverfahren,
ein biologisches Abgabeverfahren, eine genetische Therapie, eine
Zelltherapie, eine Krebstherapie, eine Strahlentherapie, ein Transplantationsverfahren,
ein Koronarangioplastieverfahren, ein Stentabgabeverfahren, ein
Atherektomieverfahren, ein Vorgehen, das eine genaue Steuerung der Herzbewegung
verlangt, ein Vorgehen, das eine genaue Steuerung der Blutung verlangt,
ein nicht invasives Vorgehen, ein minimal invasives Vorgehen, einen
Pfortenzugang, ein endoskopisches Vorgehen, ein Sternotomieverfahren,
ein Thorakotomieverfahren und ein Roboterverfahren umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung kann in einem Verfahren zum Einschränken des
Blutflusses zu einem Teil des Körpers
während
eines medizinischen Vorgangs verwendet werden. Ein Nerv wird stimuliert,
um das Schlagen eines Herzes zu verlangsamen. Der Vorgang wird ausgeführt. Die
Stimulation des Nervs wird reduziert, um das Schlagen des Herzes
eintreten zu lassen. Während
das Herz schlägt, wird
ein Teil des Körpers
komprimiert. Die Kompression kann auf dem Blutfluss basierend gesteuert
werden. Die Stimulierung des Nervs kann auch unterbrochen werden,
um das Schlagen des Herzes eintreten zu lassen. Das Herz kann ebenso
stimuliert werden, wobei das Herz stimuliert wird, um sein Schlagen herbeizuführen. Ein
Gefäß wie etwa
eine Vena saphena kann vor dem Komprimieren des Körperteils geerntet
werden.
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Eine
weitere Verwendung der vorliegenden Erfindung liegt in einem Verfahren
zum Lenken des Blutflusses zu einem Zielbereich während eines
medizinischen Vorgangs. Ein Nerv wird stimuliert, um das Schlagen
des Herzes zu verlangsamen. Der medizinische Vorgang wird ausgeführt.
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Die
Stimulation des Nervs wird reduziert oder unterbrochen. Während die
Nervenstimulation reduziert wird, wird ein Körperteil komprimiert, um den Blutfluss
von dem Körperteil
zu dem Zielbereich zu lenken. Der Zielbereich kann das Gehirn sein.
Der Körperteil
kann ein Gliedmaß sein.
Die Kompression kann basierend auf dem Blutfluss gesteuert werden.
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Die
oben erwähnten
und weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deutlicher
aus der folgenden genauen Beschreibung der gegenwärtig bevorzugten
Ausführungsformen,
wenn sie in Verbindung mit der begleitenden Zeichnung gelesen wird. Die
genaue Beschreibung und die Zeichnung sollen die Erfindung lediglich
veranschaulichen und den Umfang der Erfindung, der durch die beigefügten Ansprüche definiert
ist, nicht begrenzen.
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1 ist
eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Systems zum
Lenken des Blutflusses während
eines medizinischen Vorgangs gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ist
eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines medizinischen
Systems gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3 ist
ein Ablaufplan eines Verfahrens zum Ausführen eines medizinischen Vorgangs;
und
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4 ist
ein Zeitliniendiagramm einer Ausführungsform eines Systems zum
Lenken des Blutflusses während
eines medizinischen Vorgangs gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER
GEGENWÄRTIG BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt
bei 100 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform
eines Systems zum Ausführen
eines medizinischen Vorgangs in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung. Das System 100 umfasst
eine Kompressionseinheit 4 und eine Steuereinheit 14.
Wie in 1 zu erkennen ist, können die Steuereinheit 14 und
die Kompressionseinheit 4 zwei getrennte Komponenten sein.
Alternativ kann die Steuereinheit 14 mit der Kompressionseinheit 4 zusammengefasst
sein. Die Steuereinheit 14 kann abnehmbar oder dauerhaft
mit der Kompressionseinheit 4 verbunden sein.
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Wie
in 1 zu erkennen ist, ist eine Ausführungsform
der Kompressionseinheit 4 ein Anzug, der über dem
Körper
des Patienten angebracht werden kann. Der Anzug kann aus einem geeigneten
Material zum Bedecken eines Patienten wie etwa Polyurethan oder
Kunststoff oder Textilware gefertigt sein, wie es an sich bekannt
ist. In einer Ausführungsform der
Erfindung umfasst die Kompressionseinheit 4 verschiedene
Mittel für
den Zugang zu dem Patienten wie etwa Befestigungen 34 oder Öffnungen 44,
die strategisch innerhalb der Einheit angeordnet sind. Beispielsweise
kann eine Öffnung 44 als
Zugang zu dem Patienten verwendet werden, um das Gliedmaß, das komprimiert
wird, zu betrachten oder zu behandeln. In einer Ausführungsform
der Erfindung kann die Öffnung 44 für den Zugang
zu einem Gliedmaß verwendet
werden, um ein Gefäß wie etwa
die Vena saphena aus dem Bein zu ernten.
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Außerdem kann
das Material der Kompressionseinheit 4 in der Weise, dass
die Teile des Patienten innerhalb der Kompressionseinheit komprimiert werden
können,
kontrollierbar bzw. steuerar aufgeblasen werden. In einer Ausführungsform
werden das Ausmaß und
die Dauer der Kompression durch die Steuereinheit 14 gesteuert.
Außerdem können durch
die Steuereinheit 14 die Stelle oder die Stellen, die durch
Kompression komprimiert werden sollen, gesteuert werden. Beispielsweise
kann die Steuereinheit 14 so konfiguriert sein, dass die
Kompressionseinheit 4 die Arme und die Beine, die durch
die Kompressionseinheit 4 bedeckt sind, in regelmäßigen Intervallen
komprimiert. Alternativ kann der gesamte Körper des Patienten in regelmäßigen Intervallen
komprimiert werden. Alternativ kann ein ausgewähltes Gliedmaß in regelmäßigen Intervallen komprimiert
werden. Alternativ kann ein Benutzer die Kompressionseinheit 4 steuerbar
komprimieren, indem er ein Steuermittel, das der Steuereinheit 14 zugeordnet
ist, verwendet. Beispielsweise ist in 1 ein Fußpedal 24 gezeigt,
das verwendet werden kann, um die Kompression der Kompressionseinheit 4 zu
steuern. Außerdem
kann das Material der Kompressionseinheit 4 steuerbar gekühlt oder
erwärmt werden,
derart, dass die Teile des Patienten innerhalb der Kompressionseinheit
gekühlt
oder erwärmt werden
können.
In einer Ausführungsform
werden das Ausmaß und
die Dauer der Kühlung
oder Erwärmung
durch die Steuereinheit 4 gesteuert. Außerdem können die Stelle oder die Stellen,
die durch die Kompressionseinheit 4 gekühlt oder erwärmt werden
sollen, durch die Steuereinheit 14 gesteuert werden. Beispielsweise
kann die Steuereinheit 14 so konfiguriert sein, dass die
Kompressionseinheit 4 die Arme und die Beine, die durch
die Kompressionseinheit 4 bedeckt sind, in regelmäßigen Intervallen
kühlt oder erwärmt. Alternativ
kann der gesamte Körper
des Patienten in regelmäßigen Intervallen
gekühlt
oder erwärmt
werden. Alternativ kann ein ausgewähltes Gliedmaß in regelmäßigen Intervallen
gekühlt
oder erwärmt
werden. Alternativ kann ein Benutzer die Kompressionseinheit 4 steuerbar
kühlen
oder erwärmen,
indem er ein Steuermittel verwendet, das der Steuereinheit 14 zugeordnet
ist. In einer Ausführungsform
des Systems 100 kann die Steuereinheit 14 eine
Ausgabe hinsichtlich des Zustands des Patienten oder des Zustands
der Kompression, die erteilt wird, liefern. Alternativ kann diese
Ausgabe direkt durch die Kompressionseinheit geliefert werden. Der Chirurg
kann diese Ausgabe periodisch prüfen,
um zu sehen, ob die Ausgabe einen geeigneten Pegel erreicht. Alternativ
kann das System 100 so programmiert sein, dass es durch
ein Signal wie etwa ein hörbares
oder sichtbares Signal angibt, dass die Kompression eingeschaltet
oder ausgeschaltet ist oder einen im Voraus bestimmten Pegel erreicht
hat.
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Die
gesamte Kompressionseinheit 4 oder ein Teil von dieser
wird auf eine Weise angeordnet, die dem Körper des Patienten die gewünschte Kompression
verschafft. Die Kompressionseinheit 4 kann in jeder geeigneten
Weise an dem Patient befestigt werden.
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2 zeigt
bei 200 eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. In dieser Ausführungsform
kann die Kompressionseinheit 4 eine Hülse oder Manschette 214, 224 sein,
die an einem geeigneten Gliedmaß komprimiert,
wie etwa eine Armhülse 214 oder
eine Beinmanschette 224. Wie in 2 außerdem zu
erkennen ist, kann irgendeine Anzahl oder Kombination von Kompressionseinheiten
verwendet werden, um die gewünschte
Kompression des Körpers
des Patienten zu erreichen.
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Wie
in 2 zu erkennen ist, kann eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung das Kompressionssystem 100 mit
einem Controller 230 und/oder anderen Komponenten kombinieren.
Der Controller kann verwendet werden, um die verschiedenen Elemente
einschließlich
des Steuerabschnitts 14 des Kompressionssystems 204 und
den Kompressionsabschnitt 4 des Kompressionssystems 204 zu
koordinieren.
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Das
Kompressionssystem 204 kann irgendein geeignetes System
zum steuerbaren Komprimieren von Abschnitten des Kör pers des
Patienten sein. Beispielsweise kann das Kompressionssystem 204 das
oben beschriebene System 100 sein.
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Das
System 200 umfasst außerdem
einen Nervenstimulator 210. In einer Ausführungsform kann
der Nervenstimulator 210 dazu verwendet werden, durch Stimulieren
des Vagusnervs den Herzrhythmus elektrisch zu beeinflussen. Diese
vagale Stimulation kann eine Asystolie erzeugen (das Schlagen des
Herzes verlangsamen oder stoppen). Sobald diese induzierte Asystolie
unterbrochen wird, d.h. sobald die vagale Stimulation unterbrochen
ist, kann das Herz zu seinem gewöhnlichen
Herzrhythmus zurückkehren.
Alternativ kann das Herz mit einem elektrischen Schrittmachersystem
stimuliert werden, wodurch ein normales Herzzeitvolumen aufrechterhalten
werden kann. Die vagale Stimulation allein oder in Kombination mit
elektrischem Schrittmachen kann wahlweise oder intermittierend angewandt
werden, um dem Chirurgen das Ausführen eines medizinischen Vorgangs
während
diskontinuierlicher Perioden der Asystolie zu ermöglichen.
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Es
ist bekannt, dass die Stimulation des Vagusnervs die Sinusrate verringern
sowie die AV-Leitungszeit verlängern
kann oder, falls die Stimulationsenergien hoch genug sind, einen
AV-Knotenblock herbeiführen
kann. Die Anwendung der Vagusnervstimulation zum Behandeln von supraventrikulären Arrhythmien
und Angina pectoris ist in dem Artikel "Vagal Tuning" von Bilgutay u. a., Journal of Thoracic and
Cardiovascular Surgery, Bd. 56, Nr. 1, Juli 1968, S. 71–82, offenbart.
Es ist auch bekannt, dass die Stimulation des Karotissinusnervs
ein ähnliches
Ergebnis erzeugt, wie in dem Artikel "Carotid Sinus Nerve Stimulation in the
Treatment of Angina Pectoris and Supraventricular Tachycardia" von Braunwald u.
a., veröffentlicht
in California Medicine, Bd. 112, S. 41–50, März 1970. offenbart ist.
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Wie
in "Functional Anatomy
of the Cardiac Efferent Innervation" von Randall u. a. in Neurocardiology,
herausgegeben von Kulbertus u. a., Futura Publishing Co., 1988,
dargelegt ist, beeinflusst die direkte chirurgische Exzision des
mit dem SA-Knoten verbundenen Fettpfropfens die Funktion des SA-Knotens,
ohne den AV-Knoten wesentlich zu beeinflussen. Ähnlich beeinflusst die Exzision
des mit dem AV-Knoten verbundenen Fettpfropfens die Funktion des
AV-Knotens, ohne den SA-Knoten wesentlich zu beeinflussen.
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Wie
in dem Artikel "Parasympathetic
Postganglionic Pathways to the Sinoatrial Node", Bluemel u. a., Am. J. Physiol. 259
(Heart Circ. Physiol. 28) H1504–H1510,
1990, dargelegt ist, führt
die Stimulation des mit dem SA-Knoten
verbundenen Fettpfropfens zum Verlangsamen der Sinusrate ohne die
begleitende Verlängerung
der AV-Leitungszeit, die normalerweise aus der Vagusnervstimulation
herrührt. Der
Artikel gibt außerdem
an, dass angenommen wird, dass die Stimulation des mit dem SA-Knoten verbundenen
Fettpfropfens entsprechende Effekte, die auf den AV-Knoten begrenzt
sind, d.h. eine Ausdehnung der AV-Leitungszeit ohne gleichzeitiges Verlangsamen
der Sinusrate, erzeugt.
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Wie
in dem Artikel "Neural
Effects on Sinus Rate and Atrial Ventricular Conduction Produced
by Electrical Stimulation From a Transvenous Electrode Catheter
in the Canine Right Pulmonary Artery" von Cooper u. a., veröffentlicht
in Circulation Research, Bd. 46, Nr. 1, Januar 1980, S. 48–57, dargelegt
ist, können
die mit dem AV-Knoten
sowie dem SA-Knoten verbundenen Fettpfropfen mittels Elektroden
stimuliert werden, die in der rechten Pulmonalarterie angeordnet
sind. Die erzielten Ergebnisse umfassen sowohl eine Senkung der
Sinusrate als auch eine Verlängerung
der AV-Leitungszeit als Reaktion auf eine kontinuierliche Stimulation
bei 2–80
Hz und bis zu 50 ma.
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Im
Allgemeinen dient der SA-Knoten bei gesunden Menschen als Schrittmacher.
Der mit dem SA-Knoten verbundene normale Herzrhythmus wird typischerweise
als Sinusrhythmus bezeichnet. Wenn der SA-Knoten versagt, übernimmt
im Allgemeinen der AV-Knoten das Erzeugen einer Herzrate bzw. Herzfrequenz
von etwa 35 bis 60 Schlägen
pro Minute. Der mit dem AV-Knoten verbundene Herzrhythmus wird typischerweise
als Knotenrhythmus bezeichnet. Wenn der AV-Knoten selbst blockiert oder verletzt
ist, kann sich eine neue, sogar langsamere Schrittmacherstelle am Übergang
vom AV-Knoten zum His-Bündel
bilden. Der mit diesem Übergang verbundene
Herzrhythmus wird typischerweise als funktionaler Ersatzrhythmus
bezeichnet. Wenn diese Übergangsstelle
verhindert ist, können
die Purkinje-Fasern in dem His-Bündel
oder darunter als Schrittmacher dienen, der eine Herzfrequenz von etwa
30 Schlägen
pro Minute erzeugt. Der mit den Purkinje-Fasern verbundene Herzrhythmus
wird typischerweise als idioventrikulärer Rhythmus bzw. Kammerautomatie
bezeichnet.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann der Nervenstimulator 210 dazu
verwendet werden, den Herzrhythmus durch Stimulieren des Karotissinusnervs,
des mit dem SA-Knoten verbundenen Fettpfropfens, des mit dem AV-Knoten
verbundenen Fettpfropfens, des Übergangs
vom AV-Knoten zum His-Bündel
und/oder der Purkinje-Fasern elektrisch zu beeinflussen.
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In
einem Verfahren, das die vorliegende Erfindung verwendet, wird der
Nervenstimulator 210 allein oder in Kombination mit anderen
herzfrequenzhemmenden Mitteln dazu verwendet, das schlagende Herz
vorübergehend
zu stoppen oder zu verlangsamen, um dadurch die Herzbewegung und/oder
den Blutfluss während
eines medizinischen Vorgangs zu beseitigen oder zu reduzieren. Beispielsweise
kann die vorliegende Erfindung dazu verwendet werden, die Bewegung
in dem Anastomosefeld während
CABG-Verfahren zu beseitigen oder zu reduzieren, damit ein erleichtertes
Anastomoseverfahren sicher und wirksam ausgeführt werden kann. Die Anzahl von
Gelegenheiten, zu denen der Vagusnerv stimuliert werden kann, hängt von
der Art des auszuführenden
medizinischen Vorgangs ab. Ähnlicherweise diktiert
die Art des auszuführenden
medizinischen Vorgangs die Dauer der einzelnen elektrischen Stimulationen.
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Der
Nervenstimulator 210 kann mit Gleichstrom oder mit Wechselstrom
oder durch Batterie, entweder eine Wegwerfbatterie oder eine wiederaufladbare
Batterie, gespeist sein. Der Nervenstimulator 210 kann
so konfiguriert sein, dass er die Aktivierung und die Deaktivierung
eines Atmungsreglers 240 mit der vagalen Stimulation synchronisiert,
um dadurch eine unerwünschte
Herz- und Brustkorbbewegung, die mit der Atmung des Patienten verbunden
ist, möglichst
gering zu halten oder zu beseitigen. Der Nervenstimulator 210 kann
einen durch den Chirurgen gesteuerten Schaltkasten umfassen. In
oder an einem der Instrumente des Chirurgen wie etwa einem Wundspreizer
oder an einem anderen Ort, der dem Chirurgen zur Regulierung des
Nervenstimulators 210 leicht und schnell zugänglich ist,
kann ein Schalter aufgenommen sein. Der Schalter kann beispielsweise
ein Handschalter, ein Fußschalter
oder ein sprachaktivierter Schalter sein, der Spracherkennungstechniken
umfasst.
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In
dem Nervenstimulator 210 kann ein sichtbares und/oder hörbares Signal
aufgenommen sein, das verwendet wird, um einem Chirurgen den Abschluss
oder die Wiederaufnahme der Vagusnervstimulation mitzuteilen. Beispielsweise
kann ein Piepton oder ein Blinklicht, dessen Frequenz sich erhöht, wenn
die Stimulationsperiode enden oder beginnen soll, verwendet werden.
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Der
Nervenstimulator 210 kann dem Herzstimulator 220 als
Slave untergeordnet sein, oder der Herzstimulator 220 kann
dem Nervenstimulator 210 als Slave untergeordnet sein.
Beispielsweise kann die Ausgabe des Herzstimulators 220 stets
dann ausgeschaltet sein, wenn die Ausgabe des Nervenstimulators 210 eingeschaltet
ist. Eine Software, die den Herzstimulator 220 steuert,
kann so entworfen sein, dass sie das Herzschrittmachen automatisch
beginnt, wenn das Herz nicht innerhalb eines im Voraus bestimmten
Intervalls nach Einstellung der Vagusnervstimulation das Schlagen
wiederaufnimmt. Außerdem
kann die Software, die den Nervenstimulator 210 steuert,
so entworfen sein, dass sie die Vagusnervstimulation automatisch
beendet, wenn das Herz zu lange gestoppt gewesen ist.
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In
einer Ausführungsform
des Systems 200 kann der Nervenstimulator 210 eine
oder mehrere Elektroden umfassen. Elektroden, die zum Stimulieren
eines Nervs wie etwa des Vagusnervs verwendet werden, können beispielsweise
nicht invasive, z.B. Klammern, oder invasive, z.B. Nadeln oder Sonden, sein.
Das Anlegen eines elektrischen Stimulus an den linken oder rechten
Vagusnerv kann bipolare und/oder monopolare Techniken umfassen,
ist jedoch nicht darauf begrenzt. Durch verschiedene Zugangsöffnungen,
beispielsweise im Zervikalbereich oder im Thoraxbereich, sind verschiedene
Elektrodenpositionen zugänglich.
Nervenstimulationselektroden 210 können durch Thorakotomie, Sternotomie oder
endoskopisch durch eine perkutane Pforte, durch eine Stichwunde
oder Punktion, eine kleine Inzision im Hals oder in der Brust, durch
die innere Halsvene, des Ösophagus,
die Trachea, an der Haut platziert oder in Kombinationen davon positioniert werden.
Die elektrische Stimulation kann am rechten Vagusnerv, am linken
Vagusnerv oder an beiden Nerven gleichzeitig oder nacheinander ausgeführt werden.
Die vorliegende Erfindung kann verschiedene Elektroden, Katheter
und Elektrodenkatheter umfassen, die für die Vagusnervstimulation
geeignet sind, um allein oder in Kombination mit anderen herzfrequenzhemmenden
Mitteln das Schlagen des Herzes vorübergehend zu unterbinden oder
zu verlangsamen.
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Nervenstimulationselektroden 210 können Endotrachealelektroden,
Endosophagealelektroden, intravaskuläre Elektroden, transkutane
Elektroden, intrakutane Elektroden, Elektroden vom Patch-Typ, Elektroden
vom Ballon-Typ, Elektroden vom Manschetten-Typ, Elektroden vom Korb-Typ,
Elektroden vom Schirm-Typ, Elektroden vom Tape-Typ, Elektroden vom
Schrauben-Typ, Elektroden vom Stachel-Typ, Metallelektroden, Drahtelektroden
oder Elektroden vom Saug-Typ sein. Geführte oder lenkbare Kathetervorrichtungen,
die Elektroden umfassen, können
allein oder in Kombination mit den Nervenstimulationselektroden 210 verwendet
werden. Beispielsweise kann ein Katheter, der eine oder mehrere
Draht-, Metallstreifen-, oder Metallfolienelektroden oder -elektrodenanordnungen
umfasst, in die innere Halsvene eingeführt werden, um einen elektrischen
Kontakt mit der Wand der inneren Halsvene herzustellen und in dieser
Weise den der inneren Halsvene benachbarten Vagusnerv zu stimulieren. Der
Zugang zur inneren Halsvene kann beispielsweise über den rechten Vorhof, das
rechte Herzohr, die Vena cava inferior oder die Vena cava superior
erfolgen. Der Katheter kann beispielsweise einen Ballon aufweisen,
der mit Luft oder Flüssigkeit
aufgeblasen werden kann, um die Elektroden fest gegen die Gefäßwand zu
drücken. Ähnliche
Techniken können durch
Einführung
einer katheterartigen Vorrichtung in die Trachea oder den Ösophagus
vollzogen werden. Außerdem
können
Luft- und Speiseröhren,
die Elektroden aufweisen, verwendet werden.
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Nervenstimulationselektroden 210 können in irgendeiner
Weise längs
der Kathetervorrichtung einschließlich in Längsrichtung oder in Querrichtung
orientiert werden. Um das Positionieren der Elektroden zu erleichtern,
können
verschiedene Techniken wie etwa Ultraschall, Fluoroskopie und Echokardiographie
angewandt werden. Falls erwünscht
oder notwendig kann die Vermeidung eines Blutflussverschlusses mit
gekerbten Katheterentwürfen
oder mit Kathetern, die einen oder mehrere Tunnel oder Durchgänge enthalten,
erreicht werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Ort der Elektroden 210 so
gewählt, dass
eine maximale Bradykardiewirksamkeit herausgeholt wird und dabei
die übliche
Ausbreitung auf benachbarte Gewebe und Gefäße möglichst gering gehalten wird
und dass die Herbeiführung
eine Nachstimulationstachykardie verhindert wird. Ferner kann ein
nicht leitendes Material wie etwa Kunststoff verwendet werden, um
die Elektroden sämtlicher
Konfigurationen ausreichend zu umschließen, um sie von den umgebenden
Geweben und Gefäßen abzuschirmen,
und dabei ihre konfrontierenden Kanten und Flächen für einen positiven Kontakt mit
dem Vagusnerv oder ausgewählten
Geweben freizuhalten.
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Das
System 200 kann außerdem
einen Herzstimulator 220 umfassen, der dazu verwendet werden
kann, das Herz nach Bedarf zu stimulieren. Wie der Nervenstimulator 210 kann
der Herzstimulator 220 intermittierend gestoppt und gestartet
werden, um dem Chirurgen das Ausführen einzelner Schritte eines
medizinischen Vorgangs zu ermöglichen.
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Der
Herzstimulator 220 kann ein herkömmlicher ventrikulärer Bedarfsschrittmacher
oder ein Zweikammerschrittmacher (atrial-ventikulär) sein. Der
Herzstimulator 220 kann mit Gleichstrom oder mit Wechselstrom
oder durch Batterie, entweder eine Wegwerfbatterie oder eine wiederaufladbare
Batterie, gespeist sein. Der Herzstimulator 220 kann so konfiguriert
sein, dass er die Aktivierung und die Deaktivierung eines Atmungsreglers 240 mit
dem Herzschrittmachen synchronisiert, um dadurch eine unerwünschte Herz- und Brustkorbbewegung,
die mit der Atmung des Patienten verbunden ist, möglichst gering
zu halten oder zu beseitigen. Der Herzstimulator 220 kann
irgendeine herkömmliche
Schrittmachervorrichtung sein, die für ventrikuläres Schrittmachen geeignet
ist und Zuleitungen aufweist, die mit einem Schaltkasten elektrisch
gekoppelt sind. Der Herzstimulator 220 kann mit einem Schaltkasten
zu einer einzigen Einheit kombiniert sein. Der Herzstimulator 220 kann
einen durch den Chirurgen gesteuerten Schaltkasten umfassen. In
oder an einem der Instrumente des Chirurgen wie etwa einem Wundspreizer
oder an einem anderen Ort, der dem Chirurgen zur Regulierung des
Herzstimulators 220 leicht und schnell zugänglich ist,
kann ein Schalter aufgenommen sein. Der Schalter kann beispielsweise
ein Handschalter, ein Fußschalter
oder ein sprachaktivierter Schalter sein, der Spracherkennungstechniken
umfasst. Um sowohl den Herzstimulator 220 als auch den
Nervenstimulator 210 zu steuern, kann ein einziger Schalter
verwendet werden.
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Um
den Chirurgen auf die Wiederaufnahme des Schrittmachens vorzubereiten,
kann ein sichtbares und/oder hörbares
Signal verwendet werden, das in dem Herzstimulator 220 aufgenommen
ist. Beispielsweise kann ein Piepton oder ein Blinklicht, dessen
Frequenz sich erhöht,
wenn die Schrittmacherperiode endet, verwendet werden. Sowohl für den Herzstimulator 220 als
auch den Nervenstimulator 210 kann ein einziges Signalisierungsverfahren
oder eine einzige Signalisierungsvorrichtung verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
des Systems 200 kann der Herzstimulator eine oder mehre
Elektroden umfassen. Herzelektroden 220, die zum Stimulieren des
Herzes verwendet werden, können
beispielsweise nicht invasive, z.B. Klammern, oder invasive, z.B. Nadeln
oder Sonden, sein. Elektroden 220 können durch Thorakotomie, Sternotomie
oder endoskopisch durch eine perkutane Pforte, durch eine Stichwunde oder
Punktion, eine kleine Inzision in der Brust, an der Brust platziert
oder in Kombinationen davon positioniert werden. Die vorliegende
Erfindung kann außerdem
verschiedene Elektroden, Katheter und Elektrodenkatheter verwenden,
die für
das Stimulieren des Herzes geeignet sind, z.B. Epikardialelektroden, Elektroden
vom Patch-Typ, intravaskuläre
Elektroden, Elektroden vom Ballon-Typ, Elektroden vom Korb-Typ,
Elektroden vom Schirm-Typ,
Elektroden vom Tape-Typ, Elektroden vom Saug-Typ, Schrittmacherelektroden,
Endotrachealelektroden, Endosophagealelektroden, transkutane Elektroden,
intrakutane Elektroden, Elektroden vom Schrauben-Typ, Elektroden
vom Stachel-Typ, bipolare Elektroden, monopolare Elektroden, Metallelektroden,
Drahtelektroden und Manschettenelektroden. Geführte oder lenkbare Kathetervorrichtungen,
die Elektroden umfassen, können
allein oder in Kombination mit den Elektroden verwendet werden.
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Das
Kompressionssystem 204, der Nervenstimulator 210 und/oder
der Herzstimulator 220 können einem Robotersystem als
Slave untergeordnet sein, oder ein Robotersystem kann dem Kompressionssystem 204,
dem Nervenstimulator 210 und/oder dem Herzstimulator 210 als
Slave untergeordnet sein. Der Atmungsregler 240 und andere
Komponenten können
ebenfalls einem solchen System als Slave untergeordnet sein. Computer-
und sprachgesteuerte Robotersysteme, die Endoskope und/oder andere
chirurgische Instrumente zum Ausführen von mikrochirurgischen
Vorgängen
wie etwa Anastomosen durch kleine Inzisionen positionieren und manövrieren,
können
von einem Chirurgen verwendet werden, um genaue und schwierige-Manöver auszuführen. Diese
Robotersysteme können
einem Chirurgen das Ausführen
verschiedener mikrochirurgischer Vorgänge einschließlich endoskopischer
CABG ermöglichen.
Die endoskopische CABG kann das Umgehen mehrfach verschlossener
Koronararterien ohne Thorakotomie oder Minithorakotomie ermöglichen.
Außerdem
können
die Herzklappenreparatur und -ersetzung weitere chirurgische Anwendungen
für diese Robotersysteme
sein. Im Allgemeinen können
Robotersysteme am Kopf angebrachte Anzeigevorrichtungen, die eine
3D-Visualisierung der chirurgischen Anatomie mit damit zusammenhängenden
Diagnose- und Überwachungsdaten
integrieren, hochauflösende
Miniatur-2D- und 3D-Digitalkameras, einen Computer, eine Hochleistungs-Lichtquelle
und einen Standard-Videomonitor umfassen.
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Das
System 200 kann außerdem
einen Atmungsregler 240 umfassen. In einer Ausführungsform
kann der Atmungsregler 240 dazu verwendet werden, den Zwerchfellnerv
oder Phrenikus zu stimulieren, um einen Zwerchfellschrittmacher
zu schaffen. Der Atmungsregler 240 kann eine oder mehrere Elektroden,
die dem Phrenikus elektrischen Strom zuführen, umfassen, um die Atmung
während
der vagalen und/oder kardialen Stimulation und/oder Destimulation
zu steuern. Elektroden, die zum Stimulieren des Phrenikus verwendet
werden, können
beispielsweise nicht invasive, z.B. Klammern, oder invasive, z.B.
Nadeln oder Sonden, sein. Das Anlegen eines elektrischen Stimulus
an den Phrenikus kann bipolare und/oder monopolare Techniken umfassen,
ist jedoch nicht darauf begrenzt. Durch verschiedene Zugangsöffnungen,
beispielsweise im Zervikalbereich oder im Thoraxbereich, sind verschiedene
Elektrodenpositionen zugänglich.
Nervenstimulationselektroden 210 können durch Thorakotomie, Sternotomie oder
endoskopisch durch eine perkutane Pforte, durch eine Stichwunde
oder Punktion, durch eine kleine Inzision, an der Haut platziert
oder in Kombinationen davon positioniert werden. Die vorliegende
Erfindung kann verschiedene Elektroden, Katheter und Elektrodenkatheter
umfassen, die für
die Phrenikusstimulation, um die Atmung zu steuern, geeignet sind.
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Phrenikusstimulationselektroden
können
intravaskuläre
Elektroden, Elektroden vom Patch-Typ, Elektroden vom Ballon-Typ,
Elektroden vom Korb-Typ, Elektroden vom Schirm-Typ, Elektroden vom
Tape-Typ, Elektroden vom Manschetten-Typ, Elektroden vom Saug-Typ,
Elektroden vom Schrauben-Typ, Elektroden vom Stachel-Typ, bipolare
Elektroden, monopolare Elektroden, Metallelektroden, Drahtelektroden,
Endotrachealelektroden, Endosophagealelektroden, intravaskuläre Elektroden,
transkutane Elektroden oder intrakutane Elektroden sein. Geführte oder
lenkbare Kathetervorrichtungen, die Elektroden umfassen, können allein
oder in Kombination mit den Nervenstimulationselektroden verwendet
werden. Beispielsweise kann ein Katheter, der eine oder mehrere
Draht-, Metallstreifen-, oder Metallfolienelektroden oder -elektrodenanordnungen umfasst,
verwendet werden. Der Katheter kann beispielsweise einen Ballon
aufweisen, der mit Luft oder Flüssigkeit
aufgeblasen werden kann, um die Elektroden fest gegen die Gefäßwand, die
in der Nähe des
Phrenikus liegt, zu drücken.
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Phrenikusstimulationselektroden
können
in irgendeiner Wiese längs
der Kathetervorrichtung einschließlich in Längsrichtung oder in Querrichtung
orientiert werden. Um das Positionieren der Elektroden zu erleichtern,
können
verschiedene Techniken wie etwa Ultraschall, Fluoroskopie und Echokardiographie
angewandt werden. Falls erwünscht
oder notwendig kann die Vermeidung eines Blutflussverschlusses mit
gekerbten Katheterentwürfen
oder mit Kathetern, die einen oder mehrere Tunnel oder Durchgänge enthalten,
erreicht werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann der Atmungsregler 240 einen Verbinder aufweisen, der mit
einem Patientenbeatmungsgerät
verbunden ist und ein Logiksignal sendet, um das Beatmungsgerät zu aktivieren
oder zu deaktivieren, um die Atmung während der vagalen und/oder
kardialen Stimulation und/oder Destimulation zu steuern.
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Das
System 200 kann einen Controller, wie er oben beschrieben
ist, oder irgendeinen geeigneten Prozessor 230 enthalten.
Beispielsweise kann der Prozessor die von dem Kompressionssystem 204 erfassten
Blutinformationen verarbeiten. Der Controller kann Informationen
wie etwa den Kompressionszustand verschiedener Gliedmaßen oder den
Blutfluss zu oder von verschiedenen Gliedmaßen speichern oder verarbeiten.
Der Controller kann solche Informationen auch vor einem medizinischen Vorgang
und während
des Vorgangs speichern oder verarbeiten.
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Der
Controller 230 kann dazu verwendet werden, Informationen
von den Nervenstimulationselektroden 210 und den Herzstimulationselektroden 220 zu
sammeln. Der Controller 230 kann außerdem dazu verwendet werden,
die Stimulationspegel und die Stimulationsdauer der Nervenstimulationselektroden 210 und
der Herzstimulationselektroden 220 zu steuern. Der Controller 230 kann
außerdem
dazu verwendet werden, die Kompressionspegel und die Kompressionsdauer
des Kompressionssystems 204 zu steuern. Diese Informationen
können
dazu verwendet werden, die Stimulationspegel und die Stimulationszeiten
der Nervenstimulationselektroden 210 und der Herzstimulationselektroden 220 einzustellen. Diese
Informationen können
außerdem
dazu verwendet werden, die Kompressionspegel und die Kompressionszeiten
des Kompressionssystems 204 einzustellen.
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3 zeigt
einen Ablaufplan eines Verfahrens, das die vorliegende Erfindung
verwendet. Bei 500 ist der Patient für einen medizinischen Vorgang vorbereitet.
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Beim
Block 510 wird ein Nerv, der das Schlagen des Herzes steuert,
stimuliert. Ein solcher Nerv kann beispielsweise ein Vagusnerv sein.
Beim Block 510 können
eines oder mehrere aus einer Vielzahl von pharmakologischen Mitteln
oder Arzneimitteln abgegeben werden. Diese Arzneimittel können reversible
Asystolien eines Herzes herbeiführen,
wobei die Fähigkeit,
das Herz elektrisch zu stimulieren, aufrechterhalten wird. Wie weiter
unten beschrieben wird, können
zu verschiedenen Funktionen und Zwecken weitere Arzneimittel verabreicht
werden. Während
des medizinischen Vorgangs abgegebene Arzneimittel können zu
Beginn des Vorgangs, intermittierend bzw. diskontinuierlich während des
Vorgangs, kontinuierlich während
des Vorgangs oder im Anschluss an den Vorgang verabreicht werden.
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Arzneimittel,
Arzneimittelformulierungen oder Arzneimittelzusammensetzungen, die
für die Verabreichung
an einen Patienten während
eines medizinischen Vorgangs geeignet sind, können einen pharmazeutisch annehmbaren
Träger
oder eine solche Lösung
in einer geeigneten Dosierung umfassen. Es gibt eine Anzahl von
pharmazeutisch annehmbaren Trägern,
die für
die Abgabe verschiedener Arzneimittel, beispielsweise über direkte
Injektion, orale Abgabe, Abgabe über
Suppositorium, transdermale Abgabe, epikardidale Abgabe und/oder Abgabe
durch Inhalation, verwendet werden können. Pharmazeutisch annehmbare
Träger
umfassen eine Anzahl von vorzugsweise sterilen Lösungen wie beispielsweise Wasser,
Kochsalzlösung,
Ringer-Lösung und/oder
Zuckerlösungen
wie etwa Dextrose in Wasser oder Kochsalzlösung. Weitere mögliche Träger, die
verwendet werden können,
umfassen Natriumcitrat, Zitronensäure, Aminosäuren, Lactat, Mannitol, Maltose,
Glycerol, Sucrose, Ammoniumchlorid, Natriumchlorid, Kaliumchlorid,
Kalziumchlorid, Natriumlactat und/oder Natriumbicarbonat. Trägerlösungen können gepuffert
oder nicht gepuffert sein.
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Arzneimittelformulierungen
oder Arzneimittelzusammensetzungen können Antioxidanzien oder Konservierungsstoffe
wie etwa Ascorbinsäure
umfassen. Sie können
für die
parenterale Verabreichung, beispielsweise an den Blutkreislauf oder
direkt an das Herz, wie etwa durch intrakoronare Infusion oder Injektion
ebenfalls in pharmazeutisch annehmbarer Form vorliegen. Arzneimittelmischungen nach
Formel oder Arzneimittelzusammensetzungen können Mittel umfassen, die einen
synergistischen Effekt schaffen, wenn sie gemeinsam verabreicht werden.
Ein synergistischer Effekt zwischen zwei oder mehreren Arzneimitteln
kann die Menge, die normalerweise für die therapeutische Abgabe
eines einzelnen Medikaments oder Mittels erforderlich ist, verringern.
Zwei oder mehrere Arzneimittel können beispielsweise
nacheinander oder gleichzeitig verabreicht werden. Arzneimittel
können
durch eine oder mehrere Bolusinjektionen und/oder Bolusinfusionen oder
Kombinationen davon verabreicht werden. Die Injektionen und/oder
Infusionen können
kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Arzneimittel können, beispielsweise
systemisch oder lokal, beispielsweise dem Herz, einer Koronararterie
und/oder einer Vene, einer Pulmonalarterie und/oder einer Pulmonalvene,
dem rechten Atrium und/oder dem rechten Ventrikel, dem linken Atrium
und/oder dem linken Ventrikel, der Aorta, dem AV-Knoten, dem SA-Knoten,
einem Nerv und/oder dem Sinus coronarius verabreicht werden. Arzneimittel
können
durch intravenöse,
intrakoronare und/oder intraventrikuläre Verabreichung in einem geeigneten
Träger
verabreicht oder abgegeben werden. Beispiele von Arterien, die für das Verabrei chen
von Arzneimitteln an den AV-Knoten verwendet werden können, umfassen
die AV-Knoten-Arterie, die rechte Koronararterie, die rechte absteigende
Koronararterie, die linke Koronararterie, die linke vordere absteigende
Koronararterie und die Kugelsche Arterie. Arzneimittel können systemisch,
beispielsweise durch orale, transdermale oder intranasale Verfahren,
durch ein Verfahren mittels Suppositorium oder ein Verfahren mittels
Inhalation abgegeben werden. Arzneimittel können auch durch eine Tablette
bzw. Pille, ein Spray, eine Creme, eine Salbe oder eine Medikamentenmischung
nach Formel abgegeben werden.
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Arzneimittel
können über eine
Arzneimittelabgabevorrichtung, die einen Katheter wie etwa einen
Arzneimittelabgabekatheter oder einen Führungskatheter, ein Pflaster
wie etwa ein transepikardiales Pflaster, das Arzneimittel langsam
in das Myokard freigibt, eine Kanüle, eine Pumpe und/oder eine hypodermische
Nadel- und Spritzenanordnung abgegeben werden. Ein Arzneimittelabgabekatheter
kann ein ausdehnbares Element, z.B. einen Niederdruckballon, und
einen Schaft mit einem distalen Abschnitt aufweisen, wobei das ausdehnbare
Element längs des
distalen Abschnitts angeordnet ist. Ein Katheter für Arzneimittelabgabe
kann ein oder mehrere Lumen aufweisen und kann endovaskulär durch
Einführung
in ein Blutgefäß, z.B.
eine Arterie wie etwa eine Femoralarterie, eine Radialarterie, die
Subklavia oder eine Koronararterie, zugeführt werden. Der Katheter kann
mittels verschiedener Führungstechniken,
z.B. durch fluoroskopische Führung
und/oder einen Führungskatheter
oder mittels Führungsdrahttechniken,
in eine gewünschte
Position geführt
werden.
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Arzneimittel
können über eine
iontophoretische Arzneimittelabgabevorrichtung, die am Herz angeordnet
ist, abgegeben werden. Im Allgemeinen kann die Abgabe von ionisier ten
Arzneimitteln durch einen zwischen zwei Elektroden angelegten kleinen Strom
verbessert werden. Positive Ionen können vom positiven Pol in die
Gewebe eingeführt
werden oder negative Ionen von dem negativen Pol. Die Anwendung
der Iontophorese kann den Transport bestimmter inonisierter Arzneimittelmoleküle deutlich erleichtern.
Beispielsweise kann dem Herz Lidocainhydrochlorid über ein
Arzneimittelpflaster, das das Arzneimittel enthält, appliziert werden. Über dem Pflaster
könnte
eine positive Elektrode platziert werden und Strom hindurchgeleitet
werden. Die negative Elektrode würde
das Herz oder einen anderen Körperteil
an irgendeinem gewünschten
Abstandspunkt kontaktieren, um den Kreis zu vervollständigen.
Eine oder mehrere der Elektroden könnten außerdem als Nervenstimulationselektroden 210 oder
als Herzstimulationselektroden 220 verwendet werden.
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Die
zwei Teile des autonomen Nervensystems, die das Herz regulieren,
besitzen gegensätzliche
Funktionen. Erstens erhöht
das adrenerge oder sympathische Nervensystem die Herzfrequenz durch Freisetzen
von Epinephrin und Norepinephrin. Zweitens erhöht das parasympathische System,
auch als cholinerges Nervensystem oder vagales Nervensystem bekannt,
die Herzfrequenz durch Freisetzen von Acetylcholin. Catecholamine
wie etwa Norepinephrin (auch Noradrenalin genannt) und Epinephrin
(auch Adrenalin genannt) sind Agonisten für Beta-adrenerge Rezeptoren.
Ein Agonist ist ein Stimulans-Biomolekül oder Stimulans, das an einen
Rezeptor angebunden ist.
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Beta-adrenerge
Rezeptoren blockierende Mittel treten mit Beta-adrenerge Rezeptoren
stimulierenden Mitteln in einen Wettbewerb um verfügbare Beta-Rezeptorplätze. Wenn
der Zugang zu Beta-Rezeptorplätzen
durch Rezeptoren blockierende Mittel blockiert ist, auch als Beta-adrenerge
Blockade bekannt, nehmen die chronotrope Reaktion oder Herzfrequenzreaktion,
die inotrope Reaktion oder Kontraktilitätsreaktion und die Vasodilatorreaktion
auf Rezeptoren stimulierende Mittel proportional ab. Daher sind
Beta-adrenerge Rezeptoren blockierende Mittel Mittel, die Plätze von
Beta-adrenergen Rezeptoren blockieren können.
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Da
Beta-adrenerge Rezeptoren mit der Kontraktilität und der Herzfrequenz zu tun
haben, erhöht die
Stimulation von Beta-adrenergen Rezeptoren im Allgemeinen die Herzfrequenz,
die Kontraktilität
des Herzes und die Rate bzw. Geschwindigkeit der Leitung von elektrischen
Impulsen durch den AV-Knoten und das Leitungssystem.
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Arzneimittel,
Arzneimittelformulierungen bzw. Arzneimittelmischungen nach Formel
und/oder Arzneimittelzusammensetzungen, die gemäß dieser Erfindung verwendet
werden können,
können
irgendwelche natürlich
vorkommende oder chemisch synthetisierte (synthetische Analoge)
Beta-adrenerge Rezeptoren
blockierende Mittel umfassen. Beta-adrenerge Rezeptoren blockierende Mittel
oder ☐-adrenerge Blockierungsmittel sind auch als Betablocker
oder ☐-Blocker
und als Klasse-II-Antiarrhythmika bekannt.
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Der
hier auftretende Begriff "Betablocker" kann sich auf ein
oder mehrere Mittel beziehen, die gegen die Auswirkungen von Beta-stimulierenden Catecholaminen
ankämpfen,
indem sie die das Anbinden der Catecholamine an die Betarezeptoren blockieren.
Beispiele von Betablockern umfassen, sind jedoch nicht darauf begrenzt,
Acebutol, Alprenolol, Atenol, Betantolol, Betaxolol, Bevantolol,
Bisoprolol, Carterolol, Celiprolol, Chlortalidon, Esmolol, Labetalol,
Metoprolol, Nadolol, Penbutolol, Pindolol, Propranolol, Oxprenolol,
Sotalol, Teratolol, Timolol und Kombinationen, Mischungen und/oder
Salze davon.
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Die
Auswirkungen von verabreichten Betablockern können durch Verabreichung von
Betarezeptoragonisten, z.B. Dobutamin oder Isoproterenol umgekehrt
bzw. aufgehoben werden.
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Das
parasympathische oder cholinerge System ist an der Steuerung der
Herzfrequenz über
den sinuatrialen Knoten (SA-Knoten), wo es die Herzfrequenz verringert,
beteiligt. Weitere cholinerge Effekte umfassen die Hemmung des AV-Knotens
und eine hemmende Auswirkung auf die kontraktile Kraft. Das cholinerge
System wirkt über
den Vagusnerv so, dass Acetylcholin freigesetzt wird, das seinerseits cholinerge
Rezeptoren stimuliert. Cholinerge Rezeptoren sind auch als Muscarin-Rezeptoren
bekannt. Die Stimulation der cholinergen Rezeptoren senkt die Bildung
von cAMP. Die Stimulation von cholinergen Rezeptoren besitzt im
Vergleich zur Stimulation von Beta-adrenergen Rezeptoren im Allgemeinen
einen gegenteiligen Effekt auf die Herzfrequenz. Beispielsweise
erhöht
die Beta-adrenerge Stimulation die Herzfrequenz, während die
cholinerge Stimulation diese senkt. Wenn der Vagotonus hoch ist
und der adrenerge Tonus niedrig ist, ergibt sich ein deutliches Verlangsamen
des Herzes (Sinusbradykardie). Acetylcholin verkleinert die Amplitude,
die Zuwachsrate und die Dauer des AV-Knoten-Aktionspotentials. Während der
Vagusnervstimulation arrestiert der SA-Knoten nicht. Stattdessen
kann die Schrittmacherfunktion zu Zellen wechseln, die bei einer
niedrigeren Frequenz feuern. Außerdem
kann Acetylcholin dazu beitragen, bestimmte Kaliumkanäle zu öffnen, um
dadurch einen nach außen
gerichteten Fluss von Kaliumionen und eine Hyperpolarisation zu
erzeugen. Acetylcholin verlangsamt außerdem die Leitung durch den
AV-Knoten.
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Arzneimittel,
Arzneimittelformulierungen und/oder Arzneimittelzusammensetzungen,
die gemäß dieser
Erfindung verwendet werden können, können irgendein
natürlich vorkommendes
oder chemisch synthetisiertes (synthetische Analoge) Cholinergikum
umfassen. Der hier auftretende Begriff "Cholinergikum" kann sich auf einen oder mehrere cholinerge
Rezeptormodulatoren oder Rezeptoragonisten beziehen. Beispiele von
Cholinergika umfassen, sind jedoch nicht darauf begrenzt, Acetylcholin,
Carbachol (Carbamylcholinchlorid), Bethanechol, Methacholin, Arekolin,
Norarekolin und Kombinationen, Mischungen und/oder Salze davon.
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Arzneimittel,
Arzneimittelformulierungen und/oder Arzneimittelzusammensetzungen,
die gemäß dieser
Erfindung verwendet werden können, können irgendeinen
natürlich
vorkommenden oder chemisch synthetisierten Cholinesterasehemmer umfassen.
Der hier auftretende Begriff "Cholinesterasehemmer" kann sich auf ein
oder mehrere Mittel beziehen, die die Wirkung von Acetylcholin verlängern, indem
sie dessen Zerstörung
oder Hydrolyse durch Cholinesterase verhindern bzw. hemmen. Cholinesterasehemmer
sind auch als Acetylcholinesterasehemmer bekannt. Beispiele von
Cholinesterasehemmern umfassen, sind jedoch nicht darauf begrenzt, Edrophonium,
Neostigmin, Neostigminmethylsulfat, Pyridostigmin, Tacrin und Kombinationen,
Mischungen und/oder Salze davon.
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Innerhalb
bestimmter Zellmembranen gibt es ionenselektive Kanäle. Diese
ionenselektiven Kanäle umfassen
Calciumkanäle,
Natriumkanäle
und/oder Kaliumkanäle.
Daher können
Arzneimittel, Arzneimittelmischungen nach Formel und/oder Arzneimittelzusammensetzungen,
die gemäß dieser
Erfindung verwendet werden können,
irgendeinen natürlich
vorkommenden oder chemisch synthetisierten Calcium-Kanalblocker
umfassen. Calcium-Kanalblocker verhindern bzw. hemmen den nach innen
gerichteten Fluss von Calciumionen durch Zellmembranen von arteriellen
glatten Muskelzellen und Myokardzellen. Daher kann sich der hier
auftretende Begriff "Calcium-Kanalblocker" auf ein oder mehrere
Mittel beziehen, die den Fluss von Calciumionen durch eine Zellmembran
verhindern bzw. hemmen. Der Calciumkanal hat im Allgemeinen mit
dem Auslösen
des kontraktilen Zyklus zu tun. Calcium-Kanalblocker sind auch als
Calciumionen-Zustromhemmer, langsame Kanalblocker, Calciumionenantagonisten,
Calciumkanalantagonist-Arzneimittel und als Klasse-IV-Antiarrhythmika
bekannt. Ein gewöhnlich
verwendeter Calcium-Kanalblocker ist Verapamil.
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Die
Verabreichung eines Calcium-Kanalblockers, z.B. von Verapamil, verlängert im
Allgemeinen die effektive Refraktärphase innerhalb des AV-Knotens
und verlangsamt die AV-Leitung in einer ratenbezogenen Weise, da
die elektrische Aktivität
durch den AV-Knoten wesentlich vom Calciumionenzustrom durch den
langsamen Kanal abhängt.
Ein Calcium-Kanalblocker besitzt die Fähigkeit, die Herzfrequenz eines
Patienten zu verlangsamen sowie einen AV-Block zu erzeugen. Beispiele von Calcium-Kanalblockern
umfassen, sind jedoch nicht darauf begrenzt, Amilorid, Amlodipin,
Bepridil, Diltiazem, Felodipin, Isradipin, Mibefradil, Nicardipin,
Nifedipin (Dihydropyridine), Nickel, Nimodipin, Nisoldipin, Stickoxid
(NO), Norverapamil und Verapamil und Kombinationen, Mischungen und/oder
Salze davon. Verapamil und Diltiazem sind sehr wirksam beim Hemmen des
AV-Knotens, während
Arzneimittel der Nifedipinfamilie einen geringeren hemmenden Effekt
auf den AV-Knoten haben. Stickoxid (NO) fördert indirekt die Calciumkanalschließung. NO
kann verwendet werden, um die Kontraktion zu verhindern bzw. zu
hemmen. NO kann außerdem
verwendet werden, um sympathetischen Ausfluss zu hemmen, die Freisetzung
von Norepinephrin zu verringern, eine Vasodilation herbeizuführen, die
Herzfrequenz zu verringern und die Kontraktilität zu verringern. Im SA-Knoten führt eine
cholinerge Stimulation zur Bildung von NO.
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Weitere
Arzneimittel, Arzneimittelformulierungen und/oder Arzneimittelzusammensetzungen, die
gemäß dieser
Erfindung verwendet werden können,
können
irgendeinen natürlich
vorkommenden oder chemisch synthetisierten Natrium-Kanalblocker umfassen.
Natrium-Kanalblocker sind auch als Natrium-Kanalhemmer, Natriumkanal-Blockierungsmittel, schnelle
Kanalblocker oder schnelle Kanalhemmer bekannt. Antiarrhythmika,
die den Natriumkanal hemmen oder blockieren, sind als Klasse-I-Antiarrhythmika
bekannt; Beispiele umfassen, sind jedoch nicht darauf begrenzt,
Quinidin und Quinidin-ähnliche Mittel,
Lidocain und Lidocain-ähnliche
Mittel, Tetrodotoxin, Encainid, Flecainid und Kombinationen, Mischungen
und/oder Salze davon. Daher kann sich der hier auftretende Begriff "Natrium-Kanalblocker" auf ein oder mehrere
Mittel beziehen, die den Fluss von Natriumionen durch eine Zellmembran
hemmen oder blockieren oder die Potentialdifferenz an der Zellmembran
beseitigen. Beispielsweise kann der Natriumkanal auch vollkommen
gehemmt werden, indem die extrazellulären Kaliumniveaus erhöht werden,
um hyperkaliämische
Werte zu depolarisieren, was die Potentialdifferenz an der Zellmembran
beseitigt. Das Ergebnis ist eine Hemmung der Herzkontraktion mit
Herzstillstand (Kardioplegie). Das Öffnen des Natriumkanals (Natriumzustrom)
erfolgt zugunsten einer schnellen Leitung der elektrischen Impulse durch
das gesamte Herz.
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Weitere
Arzneimittel, Arzneimittelformulierungen und/oder Arzneimittelzusammensetzungen, die
gemäß dieser
Erfindung verwendet werden können,
können
irgendein natürlich
vorkommendes oder chemisch synthetisiertes Kalium-Kanalmittel umfassen.
Der hier auftretende Begriff "Kalium-Kanalmittel" kann sich auf ein
oder mehrere Mittel beziehen, die den Fluss von Kaliumionen durch
die Zellmembran beeinflussen. Es gibt zwei Haupttypen von Kaliumkanälen. Der
erste Kanaltyp ist spannungsgesteuert, während der zweite Typ Liganden-gesteuert
ist. Acetylcholin-aktivierte Kaliumkanäle, die Liganden-gesteuerte
Kanäle
sind, öffnen
sich in Reaktion auf eine vagale Stimulation und die Freisetzung
von Acetylcholin. Das Öffnen
der Kaliumkanäle
verursacht eine Hyperpolarisation, die die Rate bzw. die Geschwindigkeit,
mit der die Aktivierungsschwelle erreicht wird, senkt. Adenosin
ist ein Beispiel eines Kalium-Kanalöffners. Adenosin verlangsamt
die Leitung durch den AV-Knoten. Adenosin, ein Zerlegungsprodukt
von Adenosintriphosphat, hemmt den AV-Knoten und die AV-Atria. Im atrialen
Gewebe verursacht Adenosin das Verkürzen der Aktions- bzw. Wirkungspotentialdauer
und eine Hyperpolarisation. Im AV-Knoten hat Adenosin ähnliche
Auswirkungen und verkleinert ebenfalls die Aktionspotentialamplitude
und die Wachstumsgeschwindigkeit des Aktionspotentials. Adenosin
ist wegen seiner Wirkungen auf den Adenosinrezeptor an vaskulären glatten
Muskelzellen auch ein direkter Vasodilator. Außerdem wirkt Adenosin als negativer
Neuromodulator und verhindert bzw. hemmt dadurch die Freisetzung
von Norepinephrin. Klasse-III-Antiarrhythmika, ebenfalls als Kalium-Kanalhemmer bekannt,
strecken die Aktionspotentialdauer und die Refraktärzeit durch
Blockieren des nach außen
gerichteten Kaliumkanals, um das Aktionspotential zu verlängern. Amiodaron
und d-Sotalal sind beides Beispiele für Klasse-IIII-Antiarrhythmika.
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Kalium
ist die gebräuchlichste
Komponente bei kardioplegischen Lösungen. Hohe extrazelluläre Kaliumniveaus
verringern das Membranruhepotential. Das Öffnen des Natriumkanals, das
normalerweise einen schnellen Natriumzustrom während des Aufwärtshubs
bzw. Hochgangs des Aktionspotentials ermöglicht, wird daher aufgrund
einer Verringerung des Membranruhepotentials inaktiviert. Die vorliegende
Erfindung kann mit einem herkömmlichen CPB
kom biniert werden, wobei die induzierte Asystolie, wie durch diese
Erfindung beschrieben, als Ersatz für einen herkömmlichen
kardioplegischen Herzstillstand dienen kann. Beispielsweise kann
die Kombination von Arzneimitteln und vagaler Stimulation in einer
Vielzahl von medizinischen Vorgängen
als kardioplegisches Mittel verwendet werden.
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Arzneimittel,
Arzneimittelformulierungen und/oder Arzneimittelzusammensetzungen,
die gemäß dieser
Erfindung verwendet werden können, können eines
oder mehrere von irgendwelchen natürlich vorkommenden oder chemisch
synthetisierten Mitteln wie etwa einen Betablocker, ein cholinerges Mittel,
einen Cholinesterasehemmer, einen Calcium-Kanalblocker, einen Natrium-Kanalblocker,
ein Kalium-Kanalmittel, Adenosin, einen Adenosinrezeptoragonisten,
einen Adenosindesaminasehemmer, Dipyridamol, einen Monoaminoxidasehemmer,
Digoxin, Digitalis, Lidocain, Bradykininmittel, einen serotoninergen
Agonisten, Antiarrhythmika, Herzglykoside, lokale Anästhetika
und Kombinationen oder Mischungen davon umfassen. Digitalis und
Digoxin hemmen beide die Natriumpumpe. Digitalis ist ein aus pflanzlichem
Material gewonnener natürlicher
inotroper Stoff, während
Digoxin ein synthetisierter Stoff ist. Dipyridamol verhindert bzw.
hemmt die Adenosindesaminase, die Adenosin zerlegt. Arzneimittel, Arzneimittelmischungen
nach Formel und/oder Arzneimittelzusammensetzungen, die die autonome elektrische
Leitung am SA-Knoten und/oder AV-Knoten reversibel unterbinden können und
dennoch das elektrische Schrittmachen des Herzes zulassen, um das
Herzzeitvolumen aufrechtzuerhalten, können gemäß dieser Erfindung verwendet
werden.
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In
einem Verfahren ist die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung erzeugte Herzasystolie reversibel,
z.B. chemisch wie etwa durch die Verabreichung von Atropin oder
durch natürliche
Kräfte.
Die Beta-adrenerge Stimulation oder Verabreichung von Calciumlösungen kann
dazu verwendet werden, die Auswirkungen eines Calcium-Kanalblockers wie
etwa Verapamil umzukehren bzw. aufzuheben. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
Mittel, die die Herzfrequenz und/oder die Kontraktion fördern, verwendet
werden. Beispielsweise ist bekannt, dass Dopamin, ein natürliches
Catecholamin, die Kontraktilität
steigert. Positive inotrope Stoffe sind Mittel, die speziell die
Kontraktionskraft des Herzes verstärken. Glucagon, ein natürlich vorkommendes
Hormon, ist dafür
bekannt, dass es die Herzfrequenz und die Kontraktilität steigert.
Glucagon kann verwendet werden, um die Auswirkungen eines Betablockers
umzukehren bzw. aufzuheben, da seine Auswirkungen den Betarezeptor
umgehen. Forskolin ist dafür
bekannt, dass es die Herzfrequenz und die Kontraktilität steigert.
Wie oben erwähnt
worden ist, steigern Epinephrin und Norepinephrin natürlich die
Herzfrequenz und die Kontraktilität. Schilddrüsenhormon, Phosphodiesterasehemmer
und Prostacyclin, ein Prostaglandin, sind ebenfalls dafür bekannt,
dass sie die Herzfrequenz und die Kontraktilität steigern. Außerdem sind
Methylxanthine dafür
bekannt, dass sie eine Wechselwirkung von Adenosin mit seinen Zellrezeptoren
verhindern.
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Typischerweise
verhindert die Vagusnervstimulation, dass das Herz kontrahiert.
Dieser Nichtkontraktion müssen
dann Perioden ohne Vagusnervstimulation folgen, während denen
zugelassen wird, dass sich das Herz kontrahiert und der Blutfluss durch
den gesamten Körper
wiederhergestellt wird. Während
der Zeit, in der die Nervenstimulation eine Kontraktion des Herzen
verhindert, kann der gesamte medizinische Vorgang oder ein Teil
von diesem ausgeführt
oder begonnen werden (Block 520). Ein solcher Vorgang kann
beispielsweise eine Operation bzw. ein chirurgischer Eingriff am
Herz sein. Alternativ kann der Vorgang eine an einem anderen Organ des
Körpers
ausgeführte
Operation sein. Beim Block 520 können eines oder mehrere aus
einer Vielzahl von pharmakologischen Mitteln oder Arzneimitteln abgegeben
werden oder weiterhin abgegeben werden. Diese Arzneimittel können eine
reversible Asystolie eines Herzes erzeugen, wobei die Fähigkeit,
das Herz elektrisch zu stimulieren, aufrechterhalten wird. Wie oben
beschrieben worden ist, können
zu verschiedenen Funktionen und Zwecken weitere Arzneimittel verabreicht
werden.
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Der
Begriff "medizinische
Prozedur" oder "medizinischer Vorgang" kann einen oder
mehrere medizinische oder chirurgische Vorgänge wie beispielsweise eine
Herzoperation, die mit oder ohne kardiopulmonalen Bypass-Kreisen
(CPB-Kreisen) ausgeführt wird,
eine Herzklappenreparatur, eine Herzklappenersetzung, MAZE-Prozeduren,
Revaskularisationsprozeduren, perkutane myokardiale Revaskularisationsprozeduren
(PMR-Prozeduren), eine transmyokardiale Revaskularisation (TMR),
CABG-Prozeduren, Anastomoseprozeduren, nicht chirurgische Verfahren,
fluoroskopisches Verfahren, eine Operation am schlagenden Herz,
eine Gefäßoperation,
ein neurochirurgisches Vorgehen, eine Gehirnoperation, elektrophysiologische
Verfahren, diagnostische und therapeutische Verfahren, Ablationsverfahren,
eine Ablation von Arrhythmien, endovaskuläre Verfahren, eine Behandlung
der Leber, der Milz, des Herzes, der Lungen und der Hauptblutgefäße, eine Aneurysma-Reparation,
Bildgebungsverfahren für das
Herz und die großen
Gefäße, CAT-Abtastungen oder
MRT-Verfahren, pharmakologische Therapien, Arzneimittelabgabeverfahren,
Gentherapien, Zelltherapien, Krebstherapien, Strahlentherapien,
genetische oder zelluläre
Manipulations- oder -transplantationsverfahren, Gewebe- und/oder
Organmanipulations- oder -transplantationsverfahren, Koronarangioplastieverfahren,
eine Platzierung oder Abgabe eines beschichteten oder unbeschichteten
Stents, Atherektomie verfahren, Verfahren für die Manipulation und/oder
Beseitigung von atherosklerotischer Plaque, Vorgehen, bei denen
die Blutung genau gesteuert werden muss, Vorgehen, die eine genaue Steuerung
der Herzbewegung und/oder der Blutung verlangen, bedeuten.
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Wenn
der medizinische Vorgang eine oder mehrere medizinische Vorrichtungen,
z.B. beschichtete Stents, umfasst, können diese Vorrichtungen mit einem
oder mehreren radioaktiven Materialien und/oder biologischen Mitteln
wie beispielsweise einem Antikoagulans, einem Antithrombotikum,
einem Blutgerinnungsmittel, einem Thrombozytenmittel, einem entzündungshemmenden
Mittel, einem Antikörpermittel,
einem Antigen, einem Immunglobulin, einem Abwehrmittel, einem Enzym,
einem Hormon, einem Wachstumsfaktor, einem Neurotransmitter, einem
Zytokin, einem Blutmittel, einem Regulationsmittel, einem Transportmittel,
einem fibrösen
Mittel, einem Protein, einem Peptid, einem Proteoglykan, einem Toxin,
einem Antibiotikum, einem antibakteriellen Mittel, einem antimikrobischen
Mittel, einem bakteriellen Mittel oder einer bakteriellen Komponente, Hyaluronsäure, einem
Polysaccharid, einem Kohlenhydrat, einer Fettsäure, einem Katalysator, einem Arzneimittel,
einem Vitamin, einem DNS-Segment, einem RNS-Segment, einer Nucleinsäure, einem Lectin,
einem antiviralen bzw. viruziden Mittel, einem viralen Mittel oder
einer viralen Komponente, einem genetischen Mittel, einem Liganden
und einem Farbstoff (der wie ein biologischer Ligand wirkt) beschichtet
sein. Biologische Mittel können
in der Natur gefunden werden (natürlich vorkommen) oder chemisch synthetisiert
werden.
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Der
medizinische Vorgang kann nicht invasiv, minimal invasiv und/oder
invasiv sein. Der medizinische Vorgang kann einen Lösungsweg
bzw. ein Vorgehen mittels Pfortenzugang, ein teilweise oder insgesamt
endoskopisches Vorgehen, ein Vorgehen mittels Sternotomie oder ein
Vorgehen mittels Thorakotomie mit sich bringen. Der medizinische
Vorgang kann die Verwendung verschiedener mechanischer Stabilisierungsvorrichtungen
oder Techniken sowie verschiedener Roboter- oder Bildgebungssysteme umfassen.
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Das
Herz kann vorübergehend
verlangsamt oder für
kurze Zeitperioden intermittierend gestoppt werden, um dem Chirurgen
das Erfüllen
der erforderlichen chirurgischen Aufgaben zu erlauben und dennoch
zuzulassen, dass das Herz selbst die Blutzirkulation für den Körper versieht.
Beispielsweise ist die Stimulation des Vagusnervs, um das Herz vorübergehend
und intermittierend zu verlangsamen oder zu stoppen, in dem US-Patent
Nr. 6.006.134 mit dem Titel "Method
and Device for Electronically Controlling the Beating of a Heart
Using Venous Electrical Stimulation of Nerve Fibers", 21. Dezember 1999,
an die Erfinder Hill und Junkmann, beschrieben.
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Während dieses
medizinischen Vorgangs werden Herzkontraktionen unterbunden oder
verlangsamt. Nach einer Zeitperiode wird zugelassen, dass sich das
Herz kontrahiert, damit Blut zum Gehirn und anderen Bereichen, die
Sauerstoff benötigen,
fließen
kann. Um den Blutfluss zu einem gewünschten Bereich zu leiten,
können
eine oder mehrere Komponenten des Körpers des Patienten mittels des
Kompressionssystems 100, 204 komprimiert werden
(Block 525). Im Allgemeinen ist es am meisten erwünscht, dass
das Blut zum Gehirn fließt.
So können
ein oder mehrere Gliedmaße
komprimiert werden, um den Blutfluss zuerst zum Gehirn zu leiten.
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Sobald
die Kompression begonnen worden ist, um den Blutfluss geeignet zu
lenken, kann zugelassen werden, dass das Herz kontrahiert (Block 530).
Es kann erforderlich sein, dass Herzkontraktionen intermittierend
während
des Vorgangs eintreten, um einen angemessenen Blutfluss sicherzustellen.
In einer Ausführungsform
wird die Stimulation von dem Nervenstimulator 210 unterbrochen
oder hinreichend verlangsamt, um zuzulassen, dass sich das Herz kontrahiert.
Beispielsweise wird die Vagusnervstimulation unterbunden, um dadurch
das Eintreten von Herzkontraktionen zuzulassen.
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Beim
Block 532 kann ermittelt werden, ob das Herz wie gewünscht kontrahiert.
Falls dies nicht zutrifft, kann die Herzstimulation auch dazu verwendet
werden, Kontraktionen zu fördern
(Block 535). Beispielsweise kann der Herzstimulator 220 für die Stimulation
von Kontraktionen des Herzes verwendet werden.
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Sobald
sich das Herz kontrahiert, fließt
Blut, wie es durch die Kompression gelenkt wird. Beispielsweise
lenkt die Kompression eines oder mehrerer Gliedmaße den Blutfluss
zuerst zum Gehirn.
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Eine
Ausgabe hinsichtlich der Kompression durch das Kompressionssystem 100, 204 kann
dem Chirurgen durch eine Anzahl geeigneter Mittel mitgeteilt werden.
Beispielsweise kann die Ausgabe an einer Anzeigevorrichtung oder
einem Monitor an der Steuereinheit 14 angegeben werden.
Ein sichtbares oder hörbares
Signal kann angeben, wann die Kompression einen bestimmten Pegel
erreicht und welche Teile des Körpers
komprimiert werden, den Pegel des zu den verschiedenen Bereichen
fließenden Bluts
angeben oder angeben, welche Bereich den Blutfluss empfangen.
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Außerdem kann
anhand der Ausgabe des Systems 100, 204 das Ausmaß der verwendeten Kompression
eingestellt werden. Beispielsweise kann auf der Grundlage einer
Ausgabe darüber,
wo Blut fließt,
der Kompressionsgrad erhöht
oder gesenkt werden. Diese Einstellung kann automatisch geschehen
oder vom Chirurgen gesteuert werden.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
das Still- oder Ruhigstellen des Herzes für ausgewählte und steuerbare Zeitperioden,
um das Ausführen
einer Herzoperation oder eines anderen chirurgischen Eingriffs zu
ermöglichen.
Obwohl eine solche Ruheperiode erwünscht ist, darf sie nicht zu
lang andauern, da andernfalls den Organen unzureichend Blut und
Sauerstoff zugeführt
wird. Somit ist es erforderlich, Perioden zu haben, in denen das
Herz schlägt (Blöcke 530, 535).
Bei den Blöcken 530, 535 können eines
oder mehrere aus einer Vielzahl von pharmakologischen Mitteln oder
Arzneimittel abgegeben werden oder weiterhin abgegeben werden. Diese Arzneimittel
können
eine reversible Asystolie eines Herzes herbeiführen, wobei die Fähigkeit,
das Herz elektrisch zu stimulieren, aufrechterhalten wird. Insbesondere
können
beim Block 535 Arzneimittel verabreicht werden, um Herzkontraktionen
zu fördern. Wie
oben beschrieben worden ist, können
zu verschiedenen Funktionen und Zwecken weitere Arzneimittel verabreicht
werden.
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Bei 539 kann
ermittelt werden, ob zusätzliche
medizinische Vorgänge
oder zusätzliche
Stufen medizinischer Vorgänge
ausgeführt
werden müssen. Falls
dies zutrifft, kann das Herz wieder mittels der oben beschriebenen
Verfahren zum Stillstellen des Herzes stillgestellt werden. Das
Verfahren kann dann (wie etwa in der mit 540 bezeichneten
Schleife) wiederholt werden. Beispielsweise kann durch Stimulation
des Vagusnervs wieder verhindert werden, dass sich das Herz kontrahiert
(510). Es können
zusätzliche
Arzneimittel abgegeben werden, oder die zuvor verabreichten Arzneimittel
können
weiterhin verabreicht werden.
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Zu
dieser Zeit kann die Kompression unterbrochen werden, bis der durch
den Block 525 bezeichnete Schritt wieder erreicht ist.
Alternativ kann die Kompression, sobald sie begonnen ist, fortgesetzt
werden, bis der medizinische Vorgang beendet ist.
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Dieser
Zyklus kann wiederholt werden, bis der Vorgang wie etwa die Operation
abgeschlossen ist. Mit fortschreitendem Zyklus kann das Kompressionssystem 100, 204 dazu
verwendet werden, den Blutfluss geeignet zu leiten.
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Beispielsweise
kann ein chirurgischer Eingriff bei 520 erfordern, dass
vom Chirurgen mehrere Stiche bzw. Nähte ausgeführt werden. Der Chirurg kann
den Vagusnerv bei 510 stimulieren, um das Herz zu stoppen.
Dann kann der Chirurg bei 520 die erste Naht bzw. den ersten
Stich ausführen.
Der Chirurg kann dann die Stimulation bei 530 reduzieren oder
anhalten, um zuzulassen, dass das Herz kontrahiert. Der Chirurg
kann dann geeignete Abschnitte des Körpers komprimieren, um den
Blutfluss zu lenken. Dann kann der Chirurg bei 540 zu 510 zurückkehren,
um Kontraktionen des Herzes zu unterbinden. Bei 520 führt der
Chirurg dann die zweite Naht aus. Dieser Prozess kann wiederholt
werden (die mit 540 bezeichnete Schleife kann wiederholt
werden), bis sämtliche
erforderlichen Nähte
bzw. Stiche ausgeführt
sind. Zwischenzeitlich wird die Kompression verwendet, wenn sie
zum Lenken des Blutflusses geeignet ist.
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Nachdem
der Vorgang abgeschlossen ist, kann der Schritt 535 ausgeführt werden,
bis das Herz normal schlägt.
Sobald bei 532 ermittelt worden ist, dass der medizinische
Vorgang abgeschlossen ist, kann der Chirurg mit dem Stimulieren
des Herzes fortsetzen, bis er überzeugt
ist, dass das Herz normal schlägt.
Außerdem
kann das Kompressionssystem 100, 204 dazu verwendet
werden, den Fluss des Blutes zu lenken, bis der Blutfluss in allen
Bereichen des Körpers
ausreichend ist. Beispielsweise kann das Kompressionssystem 100, 204 ein
oder mehrere Gliedmaßen
komprimieren, um den Blutfluss zuerst zum Gehirn zu leiten. Danach
kann das Kompressionssystem nur die Beine komprimieren, um den Blutfluss
als Nächstes
zum oberen Teil des Körpers
des Patienten zu leiten. Danach kann das Kompressionssystem die
Kompression der Beine unterbrechen, damit Blut in den unteren Teil
des Körpers
des Patienten fließen
kann. Am Ende des Vorgangs können
eines oder mehrere aus einer Vielzahl von pharmakologischen Mitteln
oder Arzneimitteln abgegeben werden oder weiterhin abgegeben werden,
um Schmerzen zu lindern oder zur Genesung beizutragen. Wie oben beschrieben
worden ist, können
zu verschiedenen Funktionen und Zwecken weitere Arzneimittel verabreicht
werden.
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4 ist
ein Zeitliniendiagramm, die die Beziehung zwischen einem Kompressionssystem,
einem Nervenstimulator und einem Herzstimulator zeigt.
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Der
Punkt 610 gibt einen Punkt an, bevor der medizinische Vorgang
begonnen hat. An diesem Punkt 610 sind sowohl die Nervenstimulation
als auch die Herzstimulation ausgeschaltet. Am Punkt 610 schlägt das Herz
regelmäßig bzw.
regulär.
Das Kompressionssystem 100, 204 kann ausgeschaltet sein.
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Dann
wird die Nervenstimulation eingeschaltet, um das Schlagen des Herzes
zu unterbinden. Während
der Phase 601 ist die Vagusnervstimulation eingeschaltet,
während
die Herzstimulation ausgeschaltet ist. Dies ist der oben beim Schritt 520 beschriebene
Zustand der zwei Arten von Stimulation. In einer Ausführungsform
kann, wie durch die fette Kompressionslinie in 4 gezeigt
ist, die Kompression einer oder mehrerer Körperkomponenten an der Phase 601 eingeschaltet
werden und sich während des
Vorgangs fortsetzen. Alternativ, wie durch die gestrichelte Kompressionslinie
in 4 gezeigt ist, kann die Kompression so koordiniert
werden, dass sie in Bezug auf die Nervenstimulation und die Herzstimulation
eingeschaltet oder ausgeschaltet wird, wie im Folgenden näher besprochen
wird.
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Der
Punkt 611 stellt einen Punkt während der Phase 601 dar.
Am Punkt 611 werden die Kontraktionen des Herzes zum Stillstand
gebracht oder verlangsamt. Außerdem
kann am Punkt 611 die Kompression einer oder mehrerer Körperkomponenten erfolgen.
Alternativ braucht die Kompression erst an einem Punkt erfolgen,
der durch den Punkt 612 dargestellt ist. Am Punkt 612 wird
die Kompression in Erwartung einer Herzstimulation eingeschaltet.
Der Chirurg kann den Schritt des Vorgangs, der während der Phase 601 erfolgt,
beenden, während
die Kompression beginnt, und dann zur Phase 602 übergehen.
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Während der
Phase 602 wird die vagale Stimulation ausgeschaltet (wie
beim Schritt 530 beschrieben worden ist), während die
Herzstimulation eingeschaltet werden kann (wie bei 535 beschrieben worden
ist. Der Punkt 613 ist ein repräsentativer Punkt während der
Phase 602. Am Punkt 613 werden die Kontraktionen
zugelassen und/oder können solche
induziert werden. In einer Ausführungsform lenkt
die Kompression, die am Punkt 613 eintritt, den Blutfluss
geeignet, wie oben beschrieben worden ist. Bleispielswiese kann
die Kompression den Blutfluss zum Gehirn leiten. Die Kompression
kann beispielsweise an einem Punkt, der durch den Punkt 614 dargestellt
ist, ausgeschaltet werden. Dann endet die Phase 602 mit
dem Aufhören
der Herzstimulation und dem Wiederbeginnen der Nervenstimulation,
um Kontraktionen des Herzes zu unterbinden.
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Während der
Phase 603 wird die Vagusnervstimulation wieder eingeschaltet,
während
die Herzstimulation ausgeschaltet wird. In einer Ausführungsform
ist das Kompressionssystem 100, 204, wie durch
die fette Kompressionslinie angegeben ist, über jede Phase hinweg in Betrieb
gewesen und setzt seinen Betrieb über die Phase 603 hinweg
fort. Das Ausmaß oder
die Dauer der vagalen Stimulation während der Phase 603 können gleich
dem Ausmaß und
der Dauer der vagalen Stimulation während der Phase 601 sein
oder von diesen verschieden sein. Während der Phase 603 kann
die Kompression in Erwartung von Herzkontraktionen, die während der Phase 604 eintreten,
wieder eingeschaltet werden (durch den Punkt 615 repräsentiert).
Der Chirurg kann in der Phase 603 einen weiteren Schritt
des Vorgangs abschließen.
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Während der
Phase 604 wird die vagale Stimulation wieder ausgeschaltet,
während
die Herzstimulation wieder eingeschaltet werden kann. Das Ausmaß oder die
Dauer der Herzstimulation während der
Phase 604 können
gleich dem Ausmaß und
der Dauer der Herzstimulation während
der Phase 602 sein oder von diesen verschieden sein. Wiederum
ist bei Verfolgung der in 4 gezeigten
gestrichelten Kompressionslinie ersichtlich, dass die Kompression während der
Phase 604 den Fluss des Blutes geeignet lenken kann. In
einer Ausführungsform
ist das Kompressionssystem 100, 204, wie durch
die fette Kompressionslinie angegeben ist, über jede Phase hinweg in Betrieb
gewesen und setzt seinen Betrieb über die Phase 604 hinweg
fort. In einer anderen Ausführungsform
kann das Kompressionssystem 100, 204 ausgeschaltet
werden, sobald der Blutfluss gerichtet worden ist (wie am Punkt 616 angegeben ist).
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Das
beschriebene Verfahren kann wie erforderlich wieder holt werden,
bis ein Punkt erreicht ist, der durch den Punkt 617 dargestellt
ist, an dem die notwendigen chirurgischen Vorgänge abgeschlossen sind. An
diesem Punkt 617 wird die Nervenstimulation ausgeschaltet,
obwohl die Herzstimulation eingeschaltet gelassen werden kann, um
das Herz zu seinem normalen Rhythmus zu stimulieren. Am Punkt 617 kann
das Kompressionssystem 100, 204 ausgeschaltet
werden, sobald Blut geeignet zu allen Organen fließt. Alternativ
kann das Kompressionssystem 100, 204 dazu verwendet
werden, den Fluss des Blutes zu lenken, bis der Blutfluss in allen
Bereichen des Körpers
ausreichend ist. Beispielsweise kann das Kompressionssystem 100, 204 ein
oder mehrere Gliedmaßen
komprimieren, um den Blutfluss zuerst zum Gehirn zu leiten. Danach
kann das Kompressionssystem nur die Beine komprimieren, um den Blutfluss
als Nächstes
in den oberen Teil des Körpers
des Patienten zu lenken. Danach kann das Kompressionssystem die
Kompression der Beine unterbrechen, damit Blut in den unteren Teil
des Körpers
des Patienten fließen
kann. Es kommt in Betracht, für
Zwecke wie etwa die Aufrecherhaltung einer Stasis oder das Bedeckt-
oder Warmhalten des Patienten die Kompressionseinheit 4 nach
dem Vorgang am Patienten zu belassen. Die Kompressionseinheit 4 kann
auch dann, wenn die Steuereinheit 14 von der Kompressionseinheit 4 abgenommen
bzw. getrennt worden ist, oder auch dann, wenn die Kompressionseinheit 4 nicht
aktiv einen Körperteil
komprimiert, in dieser Weise verwendet werden.