DE10102557A1 - Verfahren zur Überprüfung von scheibenförmigen Werkstücken auf Oberflächen-oder Einschlußfehler - Google Patents
Verfahren zur Überprüfung von scheibenförmigen Werkstücken auf Oberflächen-oder EinschlußfehlerInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Überprüfung von scheibenförmigen Werkstücken, insbesondere von Glasscheiben (1) auf Oberflächen- oder Einschlußfehler, ist so ausgebildet, daß ein Werkstück fortschreitend bewegt und dabei sektionsweise mittels mindestens einer Fotokamera, vorzugsweise einer Flächenkamera (2), mehrfach fotografiert wird und danach die Mehrfachaufnahmen jeder Sektion miteinander verglichen werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung von scheiben
förmigen Werkstücken, insbesondere von Glasscheiben auf Oberflächen- oder Ein
schlußfehler.
Entsprechend den einschlägigen Qualitätsstandards bei der Herstellung beispiels
weise sogenannter Isolierglasscheiben ist eine Überprüfung der dazu verwendeten
Flachglasscheiben hinsichtlich möglicher Oberflächen- oder Einschlußfehler not
wendig.
Eine derartige Überprüfung erfolgt bislang hauptsächlich visuell, was naturgemäß
mit einer relativ hohen Ungenauigkeitsquote behaftet ist
Zwar ist schon versucht worden, bewegte Werkstücke mit Kameras zu inspizieren,
jedoch hat sich dabei immer als nachteilig dargestellt, daß, insbesondere bei Flach
glasscheiben, der Hintergrund bzw. die Umgebung als eine die Fehlerfeststellung
beeinträchtigende Störquelle nicht ausgeschlossen werden kann. Das heißt, daß beispielsweise
Schwebteile in der Umgebung oder fest stehende Teile des Hintergrun
des mit abgelichtet und als Fehler deklariert wurden, obwohl sie nicht dem zu unter
suchenden Werkstück zuzuordnen waren.
Eine solche ungenaue Fehlerermittlung stellt sich natürlich hinsichtlich einer opti
mierten Fertigung entgegen, was sich insbesondere deshalb als sehr nachteilig dar
stellt, als insbesondere Glasscheiben in großen Stückzahlen Verwendung finden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
gattungsgemäßen Art so zu verbessern, daß die Fehlererkennung in oder am Werk
stück optimiert und Pseudofehler ausgeschlossen werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das die Merkmale des Anspruchs 1
aufweist.
Jede genau festgelegte Sektion des fortschreitend bewegten Werkstückes, bei
spielsweise einer Glasscheibe, wird nun mindestens zweimal hintereinander abfoto
grafiert.
Vorzugsweise ist die dafür eingesetzte Flächenkamera fest positioniert, so daß
durch die fortschreitende Bewegung der Glasscheibe zwei sich überlappende Auf
nahmen einer Sektion hergestellt werden. Im Fall eines objektseitigen Fehlers er
scheint dieser Fehler in jeder Aufnahme und ist als solcher feststellbar. Eine als
scheinbarer Fehler durch die Umgebung oder den Hintergrund gegebene Irritation
erscheint, wenn sie statisch ist, auf jeder der beiden Aufnahmen in der gleichen Po
sition, während der werkstückseitige Fehler, wie erwähnt, demgegenüber entspre
chend der fortschreitenden Bewegung des Werkstückes bei jeder der beiden Auf
nahmen in einer unterschiedlichen Position aufgenommen wird.
Durch Ermittlung der Bewegungsgeschwindigkeit und in Kenntnis der genau defi
nierten zeitlichen Abfolge der sich überlappenden Aufnahmen kann exakt festge
stellt werden, ob es sich um einen werkstückspezifischen Fehler handelt oder nicht.
Prinzipiell besteht auch die Möglichkeit, die Flächenkamera entsprechend der Ge
schwindigkeit der Glasscheibe für die Dauer der nacheinander erfolgenden Auf
nahmen mit zu bewegen, so daß in zeitlicher Abfolge verschiedene Aufnahmen in
derselben Sektion gemacht werden, durch deren Identitätsvergleich ebenfalls eine
Fehlerfeststellung innerhalb des Werkstückes oder auf dessen Oberfläche möglich
ist.
Allerdings ist diese Möglichkeit in der Praxis nur sehr schwer zu realisieren, da die
Synchronität zwischen der Bewegung der Scheibe einerseits und der der Flächen
kamera andererseits nur mit erheblichem Aufwand realisierbar ist, da eine gleich
mäßig fortschreitende Bewegung der Glasscheibe nicht gewährleistet ist.
Um ein großflächiges Werkstück prüfen zu können, ist eine Vielzahl von Flächen
kameras vorzusehen, die quer zur Bewegungsrichtung des Werkstückes nebenein
ander- bzw. bei einem Durchlauf des Werkstückes in vertikaler Ebene untereinander
angeordnet sind. Jede Flächenkamera ist dabei sozusagen einer gedachten Spur des
Werkstückes zugeordnet, die sich in Bewegungsrichtung erstreckt und die beidseitig
begrenzt wird durch die mögliche Ablichtungsbreite der Kamera. Zweckmäßiger
weise sind diese so angeordnet, daß sich die Spuren in ihren Randbereichen jeweils
überlappen.
Zur Ausleuchtung des Werkstückes kann eine Feld- oder Dunkelfeldbeleuchtung
eingesetzt werden.
Insbesondere bei beschichteten Scheiben ist es sinnvoll, eine kombinierte Hell-
Dunkelfeldbeleuchtung zu verwenden. Dabei sind die Beleuchtungskörper so zu
montieren und einzustellen, daß sich eine klare Trennung zwischen Hell- und Dunkelfeld
ergibt, so daß es möglich ist, mit einer Flächenkamera gleichzeitig das Hell-
und Dunkelfeld aufzunehmen. Diese werden dabei jeweils in einem Halbbild darge
stellt.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ge
kennzeichnet.
Das Verfahren wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben,
die eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens darstellen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Vorderansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung in einer schematischen Draufsicht.
In den Figuren ist eine Vorrichtung zur Überprüfung einer Glasscheibe 1 auf Ober
flächen- oder Einschlußfehler dargestellt.
Diese besteht aus zwei parallel und mit Abstand zueinander verlaufenden Führungs
stangen 4, auf denen eine Traverse 3 gelagert ist.
Die Glasscheibe 1 wird aufrecht stehend zwischen den beiden Führungsstangen 4
fortschreitend bewegt.
An der Traverse 3, die quer zur Durchlaufrichtung der Glasscheibe 1 verläuft, sind
mehrere Flächenkameras 3 befestigt, mit denen Aufnahmen von Sektionen der
Glasscheibe herstellbar sind, die insgesamt die Breite der Glasscheibe 1, also das
Abmaß quer zur Durchlaufrichtung, abbilden, wobei sich diese Abbildungen jeweils
überlappen.
Weiter sind an der Traverse 3 eine aus Leuchtstoffröhren 6 bestehende Hellfeld
leuchte 5 und eine Halogenlampen 8 aufweisende Dunkelfeldleuchte 7, befestigt.
Diese sind ebenso wie die Kameras 2 an Gelenken 10 festgelegt, mit denen sie je
weils innerhalb eines gewünschten Winkelbereiches verstellbar sind.
Weiter ist ein Bewegungsmesser 9 vorgesehen, der die Geschwindigkeit sowie den
Beginn und das Ende des Durchlaufs der Glasscheibe 1 ermittelt und an einen nicht
dargestellten Rechner weitergibt. Dieser wertet die ermittelten Daten aus und steu
ert danach die Anzahl und Abstände der Aufnahmen der Flächenkameras 2.
Dabei ist festgelegt, in wieviel Sektionen die Glasscheibe 1 unterteilt ist. Zur Fest
stellung von Oberflächen- oder Einschlußfehlern wird jede Sektion einer sich in
Bewegungsrichtung der Glasscheibe 1 erstreckenden Spur mindestens zweimal von
der zugeordneten Flächenkamera abfotografiert, wobei die nachfolgende Aufnahme
aufgrund der in der Zwischenzeit erfolgten fortschreitenden Bewegung gegenüber
der ersten Aufnahme diese überlappt. Ein glasscheibenseitiger Fehler, sei es ein
Oberflächen- oder Einschlußfehler, wird in beiden Aufnahmen an gleicher Position
erkennbar sein unter Berücksichtigung der im zeitlichen Abstand beider Aufnahmen
zurückgelegten Bewegungsstrecke der Glasscheibe 1, die durch den Bewegungs
messer 9 ermittelt wird.
Pseudofehler hingegen, die z. B. durch Umgebungslicht, inhomogene Beleuchtung,
Staubbelastung der Umgebungsluft oder durch den Hintergrund verursacht sein
können, erscheinen nicht identisch auf beiden Aufnahmen, so daß diese als nicht
werkstückeigene Fehler erkannt und entsprechend behandelt werden, d. h., dieser
Fehler wird der Glasscheibe 1 nicht zugeordnet.
Die Anordnung der Dunkelfeldleuchte 7 und der Hellfeldleuchte 5 ist so gewählt,
daß die Grenze zwischen dem Dunkelfeld und dem Hellfeld relativ scharf ist, so daß
mit einer Aufnahme beide Beleuchtungsgeometrien abfotografiert werden können.
Dies ist vor allem dann besonders vorteilhaft, wenn beschichtete Glasscheiben
überprüft werden sollen.
Mittels des Bewegungsmessers 9, der zwei durch einen Riemen 13 antreibbare, un
ter Federkraft an der Glasscheibe 1 anliegende Andruckrollen 11 sowie einen Geber
12 aufweist, mit dem anhand der vollführten Umdrehungen die Durchlaufge
schwindigkeit der Glasscheibe 1 meßbar ist, ist auch feststellbar, wann diese in den
Aufnahmebereich der Flächenkameras 2 einläuft und wann sie sich daraus entfernt.
Hierdurch besteht die Möglichkeit, die Randbereiche der Glasscheibe 1 hinsichtlich
ihrer Fehlerauswertung anders zu beurteilen als die übrigen Bereiche, da für die
Randbereiche eine größere Fehleranzahl zulässig ist als im übrigen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Überprüfung von scheibenförmigen Werkstücken, insbesondere
von Glasscheiben (1) auf Oberflächen- oder Einschlußfehler, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Werkstück fortschreitend bewegt und dabei sektionsweise
mittels mindestens einer Fotokamera, vorzugsweise einer Flächenkamera (1)
fotografiert wird und danach die Mehrfachaufnahmen jeder Sektion miteinander
verglichen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Sektion beim
Fotografieren mit Hellfeld- und/oder einer Dunkelfeldbeleuchtung (5, 7) be
leuchtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindig
keit des fortschreitenden Werkstückes gemessen wird und entsprechend der er
mittelten Geschwindigkeit bzw. der innerhalb einer bestimmten Zeit durchfah
renen Strecke die jeweilige Sektion nacheinander fotografiert wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der quer zur Bewegungsrichtung eines fortschreitenden
bewegten, scheibenförmigen Werkstücks angeordneten Traverse (3) eine Mehr
zahl von Kameras angeordnet ist, deren jeweiliges Aufnahmefeld sich mit dem
oder den benachbarten überlappen und daß eine Hellfeld- und/oder eine Dun
kelfeldbeleuchtung (5, 7) vorgesehen ist, mit der der Aufnahmebereich des
Werkstückes beleuchtbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kameras (2)
gegenüber dem fortschreitenden Werkstück (4) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kameras (2)
und/oder die Hellfeld- und/oder die Dunkelfeldbeleuchtung (5, 7) gelenkig be
festigt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verschwen
kung der Kameras (2) und/oder der Hellfeld- und/oder der Dunkelfeldbeleuch
tung (5, 7) diese jeweils an einem Gelenk (10) angeschlossen sind, dessen
Schwenkachse parallel zur Oberfläche des Werkstücks (1) verläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bewegungs
messer (9) vorgesehen ist, mit dem die Geschwindigkeit des fortschreitenden
Werkstücks meßbar ist.
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