DE10101751C1 - Kontaktsystem für elektromagnetisches Relais - Google Patents
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Abstract
Ein Kontaktsystem für ein elektromagnetisches Relais mit zwangsgeführten Kontakten weist wenigstens drei Kontakte auf, von denen wenigstens zwei als Schließer 10, 20 gestaltet sind und etwa in einem Steuerkreis mit einem zweiten Relais in Serie liegen, während ein Öffner 30 eine Überwachungsfunktion erfüllt. Jedem Schließer 10, 20 ist ein eigener vom Relaisanker 60 angetriebener Betätiger 40, 50 zugeordnet, wobei der bewegbare Teil 15, 25 jedes Schließers 10, 20 mit dem zugeordneten Betätiger 40, 50 in beiden Bewegungsrichtungen zwangsgeführt gekoppelt ist. Beide Betätiger 40, 50 sind mit dem bewegbaren Teil 35 des Öffners 30 nur in Richtung der Arbeitsstellung zwangsgeführt gekoppelt. Verschweißt einer der Schließer, so hält der ihm zugeordnete Betätiger 40 den bewegbaren Teil 35 des Öffners in der Arbeitsstellung fest.
Description
Ein Relais mit zwangsgeführten Kontakten mit dem im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Kontaktsystem ist aus DE 196 00 314 A1 be
kannt.
Derartige Relais mit zwangsgeführten Kontakten haben die Aufgabe,
einen zu schaltenden Stromkreis, etwa den Versorgungsstromkreis von
Werkzeugmaschinen, Toren, Feuerungsanlagen oder medizinischen Gerä
ten sicher zu trennen. Dazu werden die bei dem bekannten Relais vorhan
denen beiden Schließer in dem zu schaltenden Stromkreis mit den Kontak
ten eines zweiten Relais in Serie angeordnet. Kann einer der Schließer, etwa
infolge Kontaktverschweißung, nicht öffnen, so bleibt der zweite Schließer
immer noch funktionsfähig und kann den Stromkreis immer noch unterbre
chen. Zur Erkennung dieses Fehlers dient ein bei dem bekannten Relais
vorgesehener Öffner, wobei eine Betätigungsanordnung dafür sorgt, daß der
Öffner nur dann in seine geschlossene Ruhestellung zurückkehren kann,
wenn beide Schließer öffnen.
Die Betätigungsanordnung des bekannten Relais besteht aus zwei
parallel zueinander bewegbaren Bauteilen, die jeweils mit seitlichen Vor
sprüngen an den bewegbaren Teilen angreifen, und von denen der eine vom
Relaisanker angetrieben wird, während der andere als Zwangsführer aus
gebildet ist. Die Anordnung arbeitet nur dann ordnungsgemäß, wenn die
beiden Bauteile der Betätigungsanordnung exakt aufeinander abgestimmt
sind und mit ihren seitlichen Vorsprüngen einerseits eine Mitnahme der je
weiligen bewegbaren Teile sicherstellen und andererseits genügend Spiel
lassen, um die Mitnahme der bewegbaren Teile durch die seitlichen Vor
sprünge des jeweils anderen bewegbaren Bauteils nicht zu behindern.
Der Erfindung liegt die generelle Aufgabe zugrunde, Nachteile, wie
sie bei vergleichbaren Kontaktsystemen nach dem Stand der Technik auf
treten, mindestens teilweise zu beseitigen. Eine speziellere Aufgabe der Er
findung kann darin gesehen werden, ein Kontaktsystem für ein elektroma
gnetisches Relais zu schaffen, das die gleiche Funktion wie das oben erläu
terte bekannte Kontaktsystem mit einfacherem Aufbau erreicht.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 ge
kennzeichnet. Danach sind wenigstens zwei in ihrer Funktion gleiche Betä
tiger vorgesehen, die jeweils nur mit einem Schließer und dem gleichen Öff
ner zusammenarbeiten. Jeder einzelne Betätiger braucht auf den anderen
nicht-zugeordneten Schließer keine Rücksicht zu nehmen, so daß seine
Form weniger kritisch ist als beim Stand der Technik. Daraus resultieren
größere Toleranzfreundlichkeit und höhere Funktionssicherheit.
Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 führt zu einer wei
teren Vereinfachung insofern, als zusätzliche Einrichtungen zur Rückstel
lung der Betätiger nicht erforderlich sind.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 ergibt sich eine
kompakte und leichte Gestaltung der Betätigungsanordnung.
Die Maßnahme des Anspruchs 4 ist für die Funktionssicherheit von
Vorteil.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 das Kontaktsystem eines elektromagnetischen Relais mit
herausgenommenen Betätigern,
Fig. 2 das gleiche Kontaktsystem mit eingebauten Betätigern in Ru
hestellung des Relais, wobei zur Verdeutlichung auch Spule,
Kern und Anker des Relais dargestellt sind,
Fig. 3 das Kontaktsystem in Arbeitsstellung des Relais, und
Fig. 4 das Kontaktsystem in Ruhestellung des Relais, wobei einer
der Schließer infolge Verschweißung nicht geöffnet und der
zwangsgeführte Öffner nicht geschlossen hat.
Gemäß Fig. 1 umfaßt die Kontaktanordnung zwei Schließer 10 und
20, einen Öffner 30 und zwei Betätiger 40, 50.
Der Schließer 10 besteht aus einem Festkontakt 11 mit zwei Kontakt
stücken 12, 13 und einem Anschlußteil 14 sowie einer Kontaktfeder 15, die
an ihrem einen Ende an einem Anschlußteil 16 befestigt ist und an ihrem
anderen, freien Ende zwei Kontaktstücke 17, 18 trägt, die mit den Kontakt
stücken 12, 13 des Festkontakts 11 zusammenarbeiten.
Der Schließer 20 und der Öffner 30 sind identisch aufgebaut.
Die Kontaktfedern 15, 25 der beiden Schließer 10, 20 sind als Flexure-
Kontaktfedern ausgebildet, so daß sich ihre Kontaktstücke in der Ruhelage,
betrachtet ohne Betätiger, in einem Abstand von denen des jeweiligen Fest
kontakts 11, 21 befinden. Demgegenüber ist die Kontaktfeder 35 des Öff
ners 30 als Lift-off-Kontaktfeder ausgebildet, so daß ihre Kontaktstücke in
der Ruhelage, betrachtet ohne Betätiger, an den Kontaktstücken des Fest
kontakts 31 anliegen.
Der Betätiger 40 ist als insgesamt etwa U-förmige flache Schaltkarte
gestaltet, wobei der rechte, nach unten ragende Schenkel 41 der U-Form
einen nach unten offenen Schlitz 42 aufweist, der im eingebauten Zustand
des Betätigers 40 (vergl. Fig. 2 bis 4) die Kontaktfeder 15 des Schließers 10
beidseitig umgreift. Der Schlitz 42 ist mit zwei einander zugewandten Vor
sprüngen 43, 44 versehen, die an beiden Seiten der Kontaktfeder 15 spiel
arm anliegen.
Der nach unten ragende linke Schenkel 45 weist einen dem rechten
Schenkel 41 zugewandten Vorsprung 46 auf, der gemäß Fig. 3 und 4 an
der linken Seitenfläche der Kontaktfeder 35 des Öffners 30 anliegt.
Der Betätiger 50 ist mit dem Betätiger 40 im wesentlichen baugleich,
wobei lediglich der Abstand zwischen den beiden Schenkeln 51, 55 vonein
ander geringer ist. Im eingebauten Zustand umgreift der Schlitz 52 die Kon
taktfeder 25 des Schließers 20, wobei die beiden Vorsprünge 53, 54 an den
Seitenflächen der Kontaktfeder 25 spielarm anliegen, während der Vor
sprung 56 des linken Schenkels 55 an der linken Seitenfläche der Kontakt
feder 35 des Öffners 30 anliegt.
Wie in Fig. 2 gezeigt, sind die beiden Betätiger 40, 50 dicht neben
einander angeordnet, wobei ihre linken Stirnflächen, die in der in Fig. 2
gezeigten Ruhestellung miteinander fluchten, zur Anlage am Anker 60 eines
hier als monostabil angenommenen Relais dienen. Von dem Relais sind in
Fig. 2 außer dem Anker 60 die Spule 61 samt Spulenanschlüssen 62 und
der die Spule 61 durchsetzende Kern 63 mit nach oben ragenden, mit dem
Anker 60 zusammenwirkenden Polschuhen 64 gezeigt. In Fig. 2 ist ange
nommen, daß sich das Relais in Ruhestellung befindet, so daß die Schließer
10, 20 geöffnet sind und der Öffner 30 geschlossen ist.
Zieht das Relais an, so schwenkt der Anker 60 gegen den Uhrzeiger
sinn und übt auf beide Betätiger 40, 50 eine in Fig. 2 nach rechts gerichtete
Kraft aus. Die Betätiger 40 und 50 bewegen sich dabei in die in Fig. 3 ge
zeigte Stellung, in der die beiden Schließer 10, 20 geschlossen sind und der
Öffner 30 geöffnet ist.
In der Darstellung nach Fig. 4 ist angenommen, daß das Relais abge
fallen und der Anker in seine Ruhestellung zurückgekehrt ist, der Schließer
10 jedoch verschweißt hat. In dieser Stellung ist der Betätiger 50 durch den
geöffneten Schließer 20 in seine Ausgangsstellung zurückgekehrt, während
der Betätiger 40 durch den noch in der geschlossenen Stellung befindlichen,
verschweißten Schließer 10 in seiner ausgelenkten Stellung festgehalten
wird. Der linke Schenkel 45 des Betätigers 40 hält in diesem Fall die Kon
taktfeder 35 des Öffners 30 in der geöffneten Stellung, während sich der
linke Schenkel 55 des Betätigers 50 von der Kontaktfeder 35 weg bewegt
hat.
Die gleiche Funktion würde sich ergeben, wenn der Schließer 20 ver
schweißt und der Schließer 10 bei abfallendem Relais öffnet. In diesem Fall
würde die Kontaktfeder 35 des Öffners 30 durch den linken Schenkel 55 des
Betätigers 50 in der in Fig. 4 gezeigten geöffneten Stellung festgehalten.
In dem obigen Ausführungsbeispiel sind die Betätiger 40, 50 so gestal
tet, daß sie mit den Kontaktfedern 15, 25 des jeweils zugeordneten Schlie
ßers 10, 20 in beiden Richtungen zwangsgeführt gekoppelt sind. Mit ande
ren Worten werden die Kontaktfedern 15, 25 bei anziehendem Relais durch
die Betätiger 40, 50 entgegen ihrer Federvorspannung in die geschlossene
Stellung geführt, während das Öffnen der Schließer 10, 20 durch die Rück
stellkraft der Federn 15 bzw. 25 erfolgt.
Gemäß einer nicht dargestellten Variante ist es auch möglich, mehr
als zwei Schließer mit einer entsprechenden Anzahl von Betätigern vorzu
sehen und funktionsmäßig mit dem gleichen Öffner zu koppeln.
Ferner ist in dem obigen Ausführungsbeispiel angenommen, daß der
dritte Kontakt 30 als Öffner gestaltet ist. Es wäre auch möglich, dieser Kon
takt als Schließer auszubilden. In diesem Fall würde immer dann, wenn
einer der beiden Schließer 10, 20 verschweißt, der dritte Kontakt 30 nicht
mehr öffnen können. Auch diese Funktion ließe sich zum Erkennen eines
Verschweißungszustandes heranziehen.
Claims (4)
1. Kontaktsystem für ein elektromagnetisches Relais mit wenigstens
zwei Schließern (10, 20), einem weiteren Kontakt (30) und einer wenigstens
zwei parallel bewegbare Bauteile (40, 50) umfassenden Betätigungsanord
nung, die
bei Bewegung eines Relaisankers in eine Arbeitsstellung das Schlie ßen beider Schließer (10, 20) und das Schalten des weiteren Kontaktes (30) gestattet und
bei Rückbewegung des Ankers in die Ruhestellung das Öffnen der Schließer (10, 20) gestattet, das Rückschalten des weiteren Kontaktes (30) jedoch verhindert, wenn einer der Schließer (10, 20) nicht öffnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Schließer (10, 20) ein eigener vom Relaisanker angetriebe ner Betätiger (40, 50) zugeordnet ist,
daß der bewegbare Teil jedes Schließers (10, 20) mit dem zugeordne ten Betätiger (40, 50) in Kontakt-Öffnungsrichtung zwangsgeführt gekop pelt ist, und
daß beide Betätiger (40, 50) mit dem bewegbaren Teil (35) des weite ren Kontaktes (30) nur in Richtung der Arbeitsstellung zwangsgeführt ge koppelt sind.
bei Bewegung eines Relaisankers in eine Arbeitsstellung das Schlie ßen beider Schließer (10, 20) und das Schalten des weiteren Kontaktes (30) gestattet und
bei Rückbewegung des Ankers in die Ruhestellung das Öffnen der Schließer (10, 20) gestattet, das Rückschalten des weiteren Kontaktes (30) jedoch verhindert, wenn einer der Schließer (10, 20) nicht öffnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Schließer (10, 20) ein eigener vom Relaisanker angetriebe ner Betätiger (40, 50) zugeordnet ist,
daß der bewegbare Teil jedes Schließers (10, 20) mit dem zugeordne ten Betätiger (40, 50) in Kontakt-Öffnungsrichtung zwangsgeführt gekop pelt ist, und
daß beide Betätiger (40, 50) mit dem bewegbaren Teil (35) des weite ren Kontaktes (30) nur in Richtung der Arbeitsstellung zwangsgeführt ge koppelt sind.
2. Kontaktsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
bewegbare Teil (15, 25) jedes Schließers (10, 20) und der bewegbare Teil
(35) des weiteren Kontaktes (30) die Rückstellkräfte für die zugeordneten
Betätiger (40, 50) liefern.
3. Kontaktsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätiger (40, 50) als nebeneinander angeordnete Schaltkarten unter
schiedlicher Länge gestaltet sind, deren jede den bewegbaren Teil (15, 25)
des zugeordneten Schließers (10, 20) umgreift.
4. Kontaktsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
bewegbare Teil (15, 25) jedes Schließers (10, 20) als Flexure-Kontaktfeder
ausgebildet und mit dem zugeordneten Betätiger (40, 50) in beiden Bewe
gungsrichtungen zwangsgeführt gekoppelt ist, und daß der bewegbare Teil
(35) des weiteren Kontaktes (30) als Lift-off-Kontaktfeder ausgebildet ist.
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