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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Beeinflussung der
Feuchtung in Druckwerken von Rotationsdruckmaschinen.
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DE 197 30 681 A1 bezieht
sich auf eine Vorrichtung zur Anstellung von Walzen an rotierenden Oberflächen. Der
Oberfläche
eines Druckformzylinders ist mindestens eine farbführende Walze
zugeordnet, die mit einer Vorspannkraft beaufschlagt ist. Dieser
mindestens einen farbführenden
Walze ist ein druckbeaufschlagtes Anstellelement zur Anstellung der
Oberfläche
der Walze an die rotierende Oberfläche zugeordnet. Diese ist mit
einer Gegendruckquelle versehen, die bei Passage eine Unstetigkeit
des Zylinders auf die farbführende
Walze wirkt. Mit dieser Ausführungsvariante
lassen sich die durch den Spannkanal an der Zylinderoberfläche auftretenden Stöße, denen
die an den Zylinder angestellte Auftragswalze ausgesetzt ist, dämpfen. Das
druckbeaufschlagte Anstellelement umfaßt ein Dämpfungselement und eine Anstellfeder.
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EP 0 574 680 A1 betrifft
eine Vorrichtung zur Aufnahme von Walzen. In einem Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine
werden die Zapfen einer Walze mit einer Vorspannkraft beaufschlagt.
Die Walzenkontaktbreite wird durch ein Andruckelement eingestellt,
welches in einem Einschraubelement bewegbar geführt wird. In senkrechter Einbauposition eines
Lagerkörpers
ist eine Selbstausrichtung der Walze durch einander gegenüberliegender
Führungsnocken
gegeben, in geneigter Einbauposition der Walze kann das Eigengewicht
der Walze durch einen Führungsnocken
aufgenommen werden. Dadurch kann eine Selbstausrichtung der Walze
während
sich ändernder
Temperatur abhängig
vom Ausdehnungsverhalten der aus unterschiedlichen Werkstoffen und
abhängig
vom Ausdehnungsverhalten unterschiedlicher Walzenaufzüge erreicht
werden.
US 3,688,694
A bezieht sich auf ein Feuchtwerk für Rotationsdruckmaschinen.
Gemäß dieser
Anordnung wird Feuchtmittel aus einem Feuchtmittelvorrat über eine
Anzahl hintereinanderliegend angeordneter Walzen auf der Oberfläche eines
Plattenzylinders aufgetragen. Jeweils zwei der hintereinander geschalteten,
das Feuchtmittel fördernden
Walzen sind in Hebelanordnungen gelagert. Einer jeden Hebelanordnung
ist eine separat betätigbare
Pneumatikzylinderbetätigung
zugeordnet.
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In
Feuchtwerken, die den Druckwerken von Rotationsdruckmaschinen zugeordnet
sind, werden die Tauchwalze und die Dosierwalze aneinander angestellt,
wobei die Vornahme der Anstellung in der Regel manuell erfolgt.
Abhängig
vom zu verarbeitenden Druckauftrag, sei es auf bogenförmigem oder
auf bahnförmigem
Bedruckstoff, kann die erforderliche Feuchtung über die Breite des Druckwerks
gesehen stark schwanken, d. h. der Drucker versucht, diese Schwankungen
der Feuchtung durch Beeinflussung des im Walzenspalt zwischen Tauchwalze
und Dosierwalze herrschenden Druckes auszuregeln. Neben den Beeinflussungen
der Feuchtung in Druckwerken an laufender Maschine ist während der
Startphase ein sogenanntes ”überfeuchten” des Druckwerkes
erforderlich, um zu verhindern, daß der jeweils zu verarbeitende
Bedruckstoff aufgrund der Zügigkeit
der Farbe an den Umfangsflächen
der Druckwerkzylinder haften bleibt.
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Angesichts
der aus dem Stand der Technik skizzierten Lösungen und des aufgezeigten
technischen Problems liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die an einen Druckformzylinder zu fördernde Feuchtmittelmenge abhängig vom
zu verarbeitenden Bedruckstoff und vom Betriebszustand des Druckwerkes
automatisch zu justieren.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Die
mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren
Vorteile sind vor allem darin zu erblikken, daß der im Feuchtwerk zwischen
Tauchwalze und Dosierwalze eingestellte Anstelldruck bei Verstellung der
in einer gemeinsamen Aufnahme gelagerten Walzen auch bei unterschiedlichen
Stellwegen auf Antriebs- und Bedienseite des Druckwerkes konstant bleibt.
Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Vorrichtung
läßt sich
hingegen die Spaltweite als Funktion des zu verarbeitenden Bedruckstofformates über die
Breite des Druckwerkes gemäß den Feuchtungserfordernissen
des individuellen Bedruckstoffes automatisch einstellen. Dabei ist
stets sichergestellt, daß im
Zentrumsbereich zwischen Tauchwalze und Dosierwalze weniger Feuchtmittel
an die zu befeuchtende Oberfläche
gefördert
wird als in den Seitenbereichen von Dosier- und Tauchwalze.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Aufnahmen,
auf Antriebseite und Bedienseite, welche Dosier- und Tauchwalze
des Feuchtwerkes aufnehmen, durch unabhängig voneinander betätigbare,
mehrstufig ausgebildete Stellzylinderanordnungen verschwenkbar.
Mit dieser Ausführungsform
lassen sich unabhängig
voneinander auf Antriebs- und Bedienseite der Druckwerke und den
Aufnahmen unterschiedliche Stellwege aufprägen, die an einer an der Bedienseite
der Druckwerke aufgebrachten Skalierung abgelesen werden können. Die
den Aufnahmen, welche Dosierwalze und Tauchwalze aufnehmen, aufgeprägten Stellwege
können
sowohl an einer Skalie rung unmittelbar auf der Bedienseite des Druckwerkes
als auch am Bedienpult der Rotation angezeigt werden. Die auf Antriebsseite
und Bedienseite unabhängig
voneinander ansteuerbaren Stellzylinderanordnungen umfassen in vorteilhafter
Ausgestaltung mehrere Stellzylinderstufen, wobei jeder Stellposition
der Aufnahmen eine Stellzylinderstufe zugeordnet werden kann. Darüber hinaus
ist eine als Rückstellstufe
fungierende Stellzylinderstufe vorgesehen, welche die Stellzylinderanordnung
in ihre Nullposition zurückführt.
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Zwischen
dem aus der Stellzylinderanordnung ausfahrenden Kolbenstangenteil
und dessen Anlenkung an der Aufnahme ist ein Anlenkteil vorgesehen,
welches die bei der Aktivierung der Stellzylinderanordnung auftretenden
kreisförmigen
Bewegungsanteile der Verschwenkbewegung ausgleicht.
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Die
Dosierwalze und die Tauchwalze des am Druckwerk vorgesehenen Feuchtwerkes
sind gemeinsam in einer relativ zum Druckwerk verschwenkbaren Aufnahme
aufgenommen, die von einer streng vertikalen Position, d. h. einer übereinanderliegenden
Anordnung von Dosier- und Tauchwalze in einer zu dieser Anordnung
geneigte verschwenkte Position gestellt werden können. Mit dieser Schwenkmöglichkeit
um die Rotationsachse der Dosierwalze läßt sich der Ort des Übertragungsspaltes
und dessen Weite an eine andere Umfangsposition der Dosierwalze verlagern,
so daß die
Strecke, über
welche am Umfang der Dosierwalze die entsprechend eingestellte Feuchtmittelmenge
an die zu benetzende Oberfläche transportiert
wird, verkürzt
werden kann. Durch diese Anordnung läßt sich einerseits der Transportweg
des Feuchtmittels an die zu benetzende Oberfläche verkürzen, andererseits ist durch
eine Verlagerung des Übertragungsspaltes
in bezug auf die Umfangsfläche der
Dosierwalze eine Verringerung der übertragenen Feuchtmittelmenge
möglich,
da die aus dem Trog des Feuchtwerkes hinausbewegte Tauchwalze nun nicht
mehr vollständig
vom Feuchtmittelfluid umgeben ist.
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In
vorteilhafter Weise wird die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung
zu Beginn eines Druckauftrages in ihre Nullposition gestellt, so
daß zum
Verhindern des Anhaftens des Bedruckstoffes an den Umfangsflächen der
Druckwerkzylinder eine maximale Benetzung eingestellt werden kann.
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Tauchwalze
und Dosierwalze definieren in ihrer verschwenkten Position ein entsprechend
der Position der Stellzylinderanordnung auf Antriebsseite und Bedienseite
an den Druckwerkseiten bemessenen Verlauf des Übertragungsspaltes. Insbesondere läßt sich
die Tauchwalze in bezug auf die Dosierwalze, über die Druckwerksbreite gesehen,
schräg
stellen, wobei der Verlauf der Schrägstellung von Antriebsseite
auf die Bedienseite und in umgekehrter Richtung von Bedienseite
auf die Antriebsseite vom Drucksuget und der Bahnbreite abhängig ist.
In jeder Relativposition von Tauchwalze zur Dosierwalze ist im Zentrum
des Übertragungsspaltes
zwischen diesen Walzen sichergestellt, daß dort weniger Feuchtmittel
gefördert
wird als in dem den Druckwerkseitenwänden zugewandten Bereich des Übertragungsspaltes.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
mit beidseits in Feder-/Dämpfungsanordnungen
gelagerten Dosierwalze und in automatisch verstellbaren Aufnahmen
gelagerter Tauchwalze läßt sich
bevorzugt an Bedruckstoff verarbeitenden Rotationsdruckmaschinen
einsetzen, seien es bogenverarbeitendes Material verarbeitende Rotationsdruckmaschinen oder
bahnförmiges
Material ein- oder beidseitig bedruckende bahnverarbeitende Rotationsdruckmaschinen.
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Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 die
Seitenansicht der Antriebsseite eines Druckwerkes mit oberem Feuchtwerk,
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2 die
vergrößert wiedergegebene
Darstellung einer Tauchwalzenlagerung am oberen Feuchtwerk des Druckwerkes
gemäß 1,
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3 eine
Seitenansicht der Antriebsseite eines Druckwerkes mit unterem Feuchtwerk,
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4 eine
in vergrößertem Maßstab wiedergegebene
Darstellung einer Tauchwalzenlagerung eines unteren Feuchtwerkes
gemäß 3,
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5 eine
Draufsicht auf die Dosier- und Tauchwalze, wobei die Dosierwalze
an beiden Enden in Feder-/Dämpferanordnung
gelagert ist und
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6 die
Darstellung von Dosier- und Tauchwalze in vertikaler und in dazu
geneigter Schwenklage im Feuchtwerk und
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7 die
Seitenansichten von Farb- und Feuchtwerkwalzen von Farb- bzw. Feuchtwerken
in einem Doppeldruckwerk.
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Die
Darstellung gemäß 1 gibt
die Seitenansicht eines Druckwerkes einer Rotationsdruckmaschine
bruchstückhaft
wieder.
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Eine
Druckwerkseitenwand 1 eines Druckwerkes einer Bedruckstoff
verarbeitenden Rotationsdruckmaschine – sei es eine bahn- oder bogenverarbeitende
Rotationsdruckmaschine – ist
gemäß 1 nur
teilweise dargestellt. Im oberen Bereich der Druckwerkseitenwand 1 auf
der Antriebsseite 2 befindet sich ein oberes Druckwerk 4,
dessen Einbauten innerhalb des Druckwerkes hier nicht näher dargestellt
sind. Im oberen Druckwerk 4 ist ein oberes Feuchtwerk 5 dargestellt,
welches hier lediglich ausschnitthaft wiedergegeben ist. Im oberen
Feuchtwerk 5 ist eine schwenkbare Aufnahme 6 um
eine Schwenkachse 7 verdrehbar aufgenommen. An der relativ
zur Druckwerkseitenwand 1 bewegbaren Aufnahme 6 ist
eine an der Druckwerkseitenwand 1 vom Drucker leicht ablesbare
Skala 8 aufgenommen, welche den Schwenkwinkel 9 der
verschwenkbaren Aufnahme 6 um die Schwenkachse 7 wiedergibt.
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Neben
der Möglichkeit,
die Schwenkposition der verschwenkbaren Aufnahme 6 um die
Schwenkachse 7 an der Skalierung 8 abzulegen,
besteht die Möglichkeit,
die Schwenkposition der verschwenkbaren Aufnahme 6 auch
optisch am zentralen Bedienpult einer mehrere Druckwerke umfassenden
Rotation den Druckern anzuzeigen. Sind Arbeiten am Druckwerk erforderlich,
so daß der
Drucker keinen Zugriff auf das zentrale Bedienpult besitzt, läßt sich die
am Druckwerk jeweils eingestellte Position der verschwenkbaren Aufnahme 6 unmittelbar
an der Skalierung 8 an der Druckwerkseitenwand 1 ablesen.
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Die
maximale Schwenkposition der verschwenkbaren Aufnahme 6 um
die Schwenkachse 7 ist durch einen Stift 11 begrenzt,
der eine langlochartig ausgeführte Öffnung 10 in
der schwenkbaren Aufnahme 6 durchsetzt. Die Tauchwalze 15 des
oberen Feuchtwerkes 5 ist in einem Tauchwalzenlager 14 gelagert.
Die Tauchwalze rotiert um ihre Achse 16. Das Tauchwalzenlager
ist in einer Ausnehmung 12 in der Druckwerkseitenwand 1 von
außen
zugänglich gelagert.
Die Ausnehmung 12 ist von einer Begrenzung 13 in
der Druckwerkseitenwand 1 umschlossen. In der Druckwerkseitenwand 1 ist
die Stellzylinderanordnung 17 in einem Stellzylinderlager 18 verdrehbar aufgenommen.
Die Stellzylinderanordnung 17, welche in bevorzugter Ausgestaltung
als ein mehrstufiger pneumatisch wirkender Stellzylinder ausgebildet ist,
umfaßt
einzelne Stellzylinderstufen 17.1, 17.2, 17.3 und 17.4.
Die Stellzylinderstufen 17.1, 17.2, 17.3 dienen
dem gestuften Ausfahren einer Kolbenstange 21 aus dem Inneren
der mehrstufigen Stellzylinderanordnung 17. Die einzelnen
Stellzylinderstufen 17.1, 17.2 und 17.3 sind
durch Zwischenstücke jeweils
voneinander getrennt; ferner ist der Stellzylinderanordnung 17 gemäß der Darstellung
in 1 eine Rückstellstufe 17.4 zugeordnet.
Mit Hilfe der Rückstellstufe 17.4 läßt sich
die Stellzylinderanordnung von einer ausgefahrenen Position wieder
in ihre Nullage zurückstellen.
Die aus der mehrstufigen Stellzylinderanordnung 17 ausfahrbare
Kolbenstange 21 ist verdrehbar an einem Anlenkteil 19 angelegt. Das
Anlenkteil 19 kann eine erste Position 19.1 einnehmen,
welche der Nullage der Tauchwalze 15 in bezug auf die in 1 nicht
dargestellte Dosierwalze 30 entspricht. Mit 19.2 ist
in gestrichelter Anordnung die ausgelenkte Lage des Anlenkteiles
wiedergegeben, in der die um die Schwenkachse 7 verschwenkbare
Aufnahme 6 nach Durchfahren des gesamten Stellweges 20 stellbar
ist. Jede der einzelnen Stellzylinderstufen 17.1, 17.2 und 17.3 sowie
die Rückstellstufe 17.4 ist
mit einer separaten Zuleitung für
ein Druckmedium bzw. Druckluft 22.1, 22.2, 22.3 bzw. 22.4 verbunden.
Die Druckluftzuleitungen stehen in Verbindung mit einer hier nicht
dargestellten Druckquelle, die im unteren Bereich des Druckwerkes
aufgenommen ist und die mehrstufige Stellzylinderanordnung 17 und
andere an der Druckwerkseitenwand 1 pneumatisch betätigbare
Stellzylinder mit Druckluft versorgt.
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Aus 2 geht
die vergrößert wiedergegebene
Darstellung einer Tauchwalzenlagerung an einem oberen Feuchtwerk
des Druckwerkes hervor.
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Der
Darstellung gemäß 2 ist
entnehmbar, daß die
mehrstufige Stellzylinderanordnung 17 in ihrem Stellzylinderwiederlager 18 verdrehbar
aufgenommen ist und die aus der Stellzylinderanordnung 17 ausfahrbare
Kolbenstange 21 ebenfalls drehbar am Anlenkteil 19 angelenkt
ist. Das Anlenkteil 19 verbindet die Kolbenstange 21 mit
der um die Schwenkachse 7 verdrehbaren Aufnahme 6.
Das Anlenkteil 19 führt
bei vollständigem
Ausfahren der Kolbenstange 21 aus dem Inneren der Stellzylinderanordnung 17 eine
Bewegung gemäß des kreisbogenförmig wiedergegebenen
Stellweges 20 aus und gelangt in seine Maximalposition 19.2,
die gemäß der Darstellung
in 2 in gestrichelten Linien wiedergegeben ist. Dabei
erfährt
das Tauchwalzenlager 14 an der Druckwerkseitenwand 1 eine
entsprechende translatorische Bewegung, der eine kreisbogenförmige Bewegungskomponente überlagert
ist, um die Schwenkachse 7 der verschwenkbaren Aufnahme 6. Da
die mehrstufige Stellzylinderanordnung 17 sowohl auf der
antriebsseitigen Druckwerkseitenwand 1 als auch auf der
bedienseitigen Druckwerkseitenwand aufgenommen ist, läßt sich
eine unabhängige Beaufschlagung
der mehrstufigen Stellzylinderanordnung 17 derart herbeiführen, daß dem auf
der Antriebsseite 2 vorgesehenen Tauchwalzenlager 14 ein anderer
Stellweg 20 aufgeprägt
wird als dem Tauchwalzenlager 14 auf der Bedienseite 3 des
Druckwerkes. Dadurch stellt sich in bezug auf die in der schwenkbaren
Aufnahme 6 ebenfalls gelagerte Dosierwalze 30,
in 2 nicht dargestellt, eine Schrägstellung der Tauchwalzenoberfläche in bezug
auf die Oberfläche
der Dosierwalze ein.
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Aus
der Darstellung gemäß 3 geht
eine Seitenansicht der Antriebsseite eines Druckwerkes mit einem
unteren Feuchtwerk hervor. In 3 ist der untere
Bereich einer Druckwerkseitenwand 1 eines Druckwerkes einer
bogen- bzw. bahnförmiges
Material ver arbeitenden Rotationsdruckmaschine wiedergegeben. Im
unteren Bereich der Druckwerkseitenwand 1 ist einem hier
nicht näher
dargestellten unteren Druckwerk ein unteres Feuchtwerk 24 zugeordnet.
Auch dieses Feuchtwerk umfaßt
eine in einer verschwenkbaren Aufnahme 6 gelagerte Tauchwalze 15.
Die schwenkbare Aufnahme 6 ist um eine Schwenkachse 7 verschwenkbar
gelagert, deren Schwenkwinkel 9 an einer an der Druckwerkseitenwand 1 aufgenommenen
Skalierung 8 abgelesen werden kann. Die jeweils durch die
mehrstufige Stellzylinderanordnung 17 herbeigeführte Verschwenkung
der Tauchwalze 15 in bezug auf die Dosierwalze des unteren
Feuchtwerkes 23 läßt sich
außer
an der Skalierung 8 auch am zentralen Bedienpult der mehrere
Druckwerke umfassenden Rotationsdruckmaschine ablesen. Die Stellzylinderanordnung 17 gemäß der Darstellung
in 3 gibt eine mehrstufige Stellzylinderanordnung 17 wieder,
von denen jede der Stellzylinderstufen mit einer eigenen Zuleitung 22.1 bis 22.4 für ein Druckmedium
versehen ist. Analog zur Darstellung gemäß 2 fungieren
drei der Stellzylinderstufen als Stellstufen für die Kolbenstange 21,
um unterschiedliche Verstellwege zu realisieren, während eine
Stellzylinderstufe als Rückstellstufe
zur Positionierung der Kolbenstange 21 in die Nullage dient.
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Aus
der Darstellung gemäß 4 geht
eine in vergrößertem Maßstab wiedergegebene
Ansicht des unteren Feuchtwerkes eines Druckwerkes näher hervor.
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Die
Stellzylinderanordnung 17 umfaßt analog zur in 2 wiedergegebenen
Darstellung mehrere Stellzylinderstufen 17.1, 17.2 und 17.3,
welche dem Ausfahren der Kolbenstange 21 in verschiedene Teilstellwege
dienen. Die weiterhin an der mehrstufigen Stellzylinderanordnung 17 vorgesehene
Stellzylinderstufe 17.4 dient dem Rückstellen der Kolbenstange 21 in
die Nullage. Analog zur Darstellung gemäß 2 ist das
Anlenkteil 19 von einer Position 19.1 in eine
Maximalposition 19.2 stellbar, wobei es einen Stellweg 20 zurücklegt.
Entsprechend dieses Stellweges 20, dem translatorische
und rotatorische Bewegungsanteile überlagert sind, wird das Tauchwalzenlager 14 in
bezug auf die Schwenkachse 7 in beispielsweise drei Stellstufen
gestellt. Jede der Stellzylinderstufen 17.1, 17.2 und 17.3 sowie
die Rückstellstufe 17.4 ist
mit einer eigenen Zuleitung 22.1, 22.2, 22.3 und 22.4 für ein Druckmedium
verbunden. Die Druckquelle ist im unteren Bereich des Druckwerkes
der Rotationsdruckmaschine gelagert und versorgt neben der mehrstufigen
Stellzylinderanordnung 17 auf Antriebsseite 2 und
Bedienseite 3 weitere mittels Pneumatikzylindern verstellbare
Komponenten des Druckwerkes einer Rotationsdruckmaschine.
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Die
Darstellung gemäß 5 zeigt
eine Draufsicht auf eine Dosier- und Tauchwalzenanordnung eines
Feuchtwerkes, wobei die Dosierwalze beidseitig in Feder-/Dämpferanordnungen
gelagert ist. Die Dosierwalze 30 umfaßt Walzenzapfen 31, welche
jeweils durch eine Feder-/Dämpferanordnung 32 abgestützt sind.
Die Feder- /Dämpferanordnung besteht
vorzugsweise aus parallel zueinander geschalteten Dämpfungs-
bzw. Federelementen, die gemäß der Darstellung
in 5 nur schematisch angedeutet sind. Die Feder-/Dämpferanordnungen 32 halten
die Zapfen 31 der Dosierwalze 30 und bewirken,
daß Stöße, die
von einer mit einer Unstetigkeitsstelle wie beispielsweise einem
Spannzylinderkanal behafteten rotierenden Oberfläche ausgehende Erschütterungen,
nicht in vollem Umfange an die rotierende Oberfläche gestellte Dosierwalze 30 übertragen
werden. Mit der Oberfläche
der Dosierwalze 30 arbeitet die Tauchwalze 15 zusammen.
Die Tauchwalze 15, die über
einen hier nicht dargestellten Antrieb angetrieben wird, fördert Feuchtmittel
aus einem Trog 33, welches im Übertragungsspalt 34 an die
Oberfläche
der Dosierwalze 30 übertragen
wird. Die Dosierwalze 30 und die Tauchwalze 15 sind
so zueinander positioniert, daß sich
im Mittenbereich der Kontaktflächen
von Dosierwalze 30 und Tauchwalze 15 geringerer
Feuchtmittelübertrag
verglichen mit den Seitenbereichen an den den Zapfen 31 zuweisenden
Enden von Tauchwalze 15 und Dosierwalze 30 einstellt.
Durch die Feder-/Dämpferanordnung 32,
mit denen die Zapfen 31 der Dosierwalze 30 an
den hier nicht dargestellten Druckwerkseitenwänden auf der Antriebsseite 2 und
der Bedienseite 3 gelagert sind, wird ferner eine Kompensation
von Unregelmäßigkeiten,
die bei den Walzenaufzügen
von Tauchwalze 15 und Dosierwalze 30 auftreten
können,
erzielt.
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Der
schematischen Darstellung gemäß 5 ist
darüber
hinaus in der Draufsicht entnehmbar, daß die Lagerzapfen 31 der
Dosierwalze 30 koaxial zur Schwenkachse 7 in der
schwenkbaren Aufnahme 6 gelagert sind. Beim Verschwenken
der Tauchwalze 15 relativ zur Dosierwalze 30 lassen
sich auf Antriebsseite 2 und Bedienseite 3 unterschiedliche
Schwenkwege 20 einstellen, so daß der Übertragungsspalt 34 seine
Lage bezüglich
der Druckwerkseitenwand 1 sowie der Oberfläche der
Dosierwalze 30 ändert
und zu dieser schräggestellt
verläuft. Die
Schwenkachse 7, von der hier lediglich die Mittellinie
dargestellt ist, ist mit den schwenkbaren Aufnahmen 6 derart
verbunden, daß die
Feder-/Dämpferanordnung 32 nicht
tangiert ist.
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Aus
der Darstellung gemäß 6 geht
die Darstellung von Dosier-/Tauchwalze in einer vertikal übereinanderstehenden
und in einer dazu geneigten Schwenklage im Feuchtwerk näher hervor.
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Mit
Bezugszeichen 35 ist die streng vertikal orientierte Position
von Dosierwalze 30 und Tauchwalze 15 zueinander
dargestellt. In diesem Zustand stellt sich zwischen den Oberflächen von
Dosierwalze 30 und Tauchwalze 15 eine erste Spaltgeometrie 38 ein.
Diese Position, die im wesentlichen der Nullage der Kolbenstange 21 der
mehrstufigen Stellzylinderanordnung 17 entspricht, wird
ein Maximum von Feuchtmittel durch die Tauchwalze 15 an
die Oberfläche
der um die Walzenzapfen 31 rotierenden Dosierwalze 30 gefördert. In
die sem Zustand, man spricht auch von Überfeuchtung, wird ein Maximum
von Feuchtmittel an die zu benetzende Oberfläche gefördert, um ein Anhaften von
Bedruckstoff beispielsweise an der Oberfläche der Druckwerkzylinder zu
vermeiden. Die Feder-/Dämpferanordnung 32 ist
gemäß der vertikalen
Position 35 exakt vertikal zu den Zapfen der Tauchwalze 15 angeordnet.
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Mittels
der in den 1 bis 4 beschriebenen
mehrstufigen Stellzylinderanordnung 17 kann die Tauchwalze 15 in
eine verschwenkte Position 15' verstellt werden. Die Position
der Tauchwalze 15 in verschwenkter Lage ist mit Bezugszeichen 15 gekennzeichnet.
Die Tauchwalze 15 hat bei der Überführung in ihre verschwenkte
Position 15' den
Stellweg 37 durchmessen und ist in ihrer verschwenkten Position 36 strichpunktiert
wiedergegeben. In der verschwenkten Position 36 definieren
die Oberfläche der
Dosierwalze 30 sowie die Oberfläche der Tauchwalze 15 eine
zweite Spaltgeometrie 39. In diesem Zustand taucht die
Tauchwalze 15 mit einem kleineren Oberflächenbereich
in den das Feuchtmittel enthaltenden Trog 33 des Feuchtwerkes
ein und fördert demnach
weniger Feuchtmittel an die Oberfläche der Dosierwalze 30.
Dadurch stellt sich eine reduzierte Feuchtmittelversorgung der Oberfläche der
Dosierwalze 30 ein, so daß weniger Feuchtmittel an die
zu benetzende Oberfläche
transportiert werden kann. Der mit Bezugszeichen 37 bezeichnete
maximale Schwenkweg wird beispielsweise bei Druckbeaufschlagung
aller Stellzylinderstufen 17.1, 17.2 und 17.3 der
an den Druckwerkseitenwänden
auf Antriebsseite 2 und Bedienseite 3 vorgesehenen
mehrstufigen Stellzylinderanordnungen 17 erreicht. Neben
dem maximal möglichen
Verschwenkweg 37 ist durch stufenweise Beaufschlagung der
einzelnen Stellzylinderstufen 17.1 und 17.2 oder
lediglich 17.1 auch eine nur teilweise erfolgende Bewegung
der Tauchwalze 15 in bezug auf die Dosierwalze 30 möglich. Werden
an Antriebsseite 2 und an Bedienseite 3 an den
dort vorgesehenen mehrstufigen Stellzylinderanordnungen 17 unterschiedliche
Stellwege eingestellt, kommt es zu einer Schrägstellung der Tauchwalze 15 in
bezug auf die Oberfläche
der Dosierwalze 30.
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Ein
Verschwenken der Aufnahme 6 um die Schwenkachse 7 zieht
ebenfalls ein Verschwenken der Feder-/Dämpferanordnung 32 in
die ausgelenkte, gestrichelt wiedergegebene Position 32', nach sich. Die
zur ausgelenkten Position 36 der schwenkbaren Aufnahme 6 korrespondierende
Position der Tauchwalze 15 ist mit 15' bezeichnet.
In dieser Position lassen sich durch unterschiedlich einstellbare
Schwenkwege 20 auf Antriebsseite 2 und Bedienseite 3 am Doppeldruckwerk
Schrägstellungen
der Tauchwalzen 15 im oberen Feuchtwerk 5 sowie
im unteren Feuchtwerk 24 in bezug auf die Mantelfläche der
Dosierwalze 30 einstellen.
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Je
nach abzudruckendem Auftrag und nach Formatbreite des im Druckwerk
zu verarbeitenden Bedruckstoffes läßt sich das Feuchtungsverhalten über die
Druckwerkbreite einerseits durch Schrägstellen der Tauchwalze 15 und
andererseits durch Verändern
der Position der Tauchwalze 15 in bezug auf die Dosierwalze 30 ein
individuelles bedruckstoffgerechtes Feuchtungsverhalten am Druckwerk
einstellen. Der Umstand, daß diese
Einstellung automatisch mittels der Stellzylinderanordnungen vorgenommen
werden kann, erleichtert dem Drucker das Einrichten eines Neuauftrages
erheblich, wobei insbesondere der Makulaturanfall zu Beginn des
Fortdrucks erheblich reduziert werden kann.
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7 ist
die Seitenansicht von Farb- und Feuchtwerkwalzen im Farb- bzw. Feuchtwerk
eines Doppeldruckwerkes einer Rotationsdruckmaschine zu entnehmen.
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Aus
der schematischen Wiedergabe vom oberen Farbwerk 4 und
oberen Feuchtwerk 5, geht die Anordnung der in bezug auf
die Dosierwalze 30 verschwenkbaren Tauchwalze 15 näher hervor.
Diesen können,
betätigt
durch die auf Antriebsseite 2 und Bedienseite 3 vorgesehenen,
mehrstufig arbeitenden Stellzylinder 17 an den Druckwerkseitenwänden 1,
unterschiedliche Stellwege 20 aufgeprägt werden. Dadurch wird der
Verlauf des Übertragungsspaltes 34 zwischen
den Mantelflächen
der Dosierwalze 30 und der Tauchwalze 15 beeinflußt, so daß dieser und
folglich auch das Feuchtungsverhalten an unterschiedliche Drucksujets
und an unterschiedliche zu verarbeitende Bedruckstoffformate angepaßt werden kann.
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Analog
dazu verhält
es sich im unteren Farbwerk 24, welches dem unteren Druckwerk 23 eines Doppeldruckwerkes
zugeordnet sein kann. Dort kann der im unteren Feuchtwerk 24 aufgenommenen Tauchwalze 15 ebenfalls
an Antriebsseite 2 und Bedienseite 3 ein unterschiedlicher
Stellweg 20 aufgeprägt
werden. Auch hier ist die Rotationsachse 16 der Tauchwalze 15 relativ
zur rotierenden, nicht verschwenkbaren Dosierwalze 30 in
den schwenkbaren Aufnahmen 6 gelagert, die ihrerseits um
eine Schwenkachse 7 verstellt werden können.
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Ferner
ist durch die erfindungsgemäß beschaffene
Vorrichtung dem Drucker ein Werkzeug an die Hand gegeben, um zu
Beginn des Fortdruckes, d. h. während
der Startphase das Anhaften des Bedruckstoffes an den Oberflächen der
Druckwerkzylinder durch deren ausreichendes Versorgen mit Feuchtmittel
wirksam zu verhindern. Die durch die Zügigkeit der auf den Mantelflächen der
Druckwerkzylinder befindlichen, vom Farbwerk bereitgestellten Einfärbung und
der dadurch hervorgerufenen übermäßigen Haftwirkung
der Oberflächen
der Druckwerkzylinder kann durch Einstellung einer Überfeuchtung
insbesondere während
der Startphase des Fortdruckes wirksam entgegengetreten werden.
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- 1
- Druckwerkseitenwand
- 2
- Antriebsseite
- 3
- Bedienseite
- 4
- oberes
Druckwerk
- 5
- oberes
Feuchtwerk
- 6
- schwenkbare
Aufnahme
- 7
- Schwenkachse
- 8
- Skalierung
- 9
- Schwenkwinkel
- 10
- Langloch
- 11
- Stift
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Begrenzung
- 14
- Tauchwalzenlager
- 15
- Tauchwalze
- 16
- Achse
- 17
- Stellzylinder
- 17.1
- Erste
Stellzylinderstufe
- 17.2
- Zweite
Stellzylinderstufe
- 17.3
- Dritte
Stellzylinderstufe
- 17.4
- Rückstellstufe
- 18
- Stellzylinderanordnung
- 19
- Anlenkteil
- 19.1
- minimale
Position
- 19.2
- maximale
Position
- 20
- Stellweg
- 21
- Kolbenstange
- 22.1
- Zuleitungen
- 22.2
- Zuleitungen
- 22.3
- Zuleitungen
- 22.4
- Zuleitungen
- 23
- unteres
Druckwerk
- 24
- unteres
Feuchtwerk
- 30
- Dosierwalze
- 31
- Zapfen
- 32
- Feder-/Dämpferanordnung
- 33
- Feuchtmitteltrog
- 34
- Übertragungsspalt
- 35
- vertikale
Position
- 36
- verschwenkte
Position
- 37
- Schwenkweg
- 38
- Erste
Spaltgeometrie (Startphase)
- 39
- Zweite
Spaltgeometrie (Fortdruck)