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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Vorrichtungen sind beispielsweise aus der Produktinformation PFISTERER Kabeltechnik: Anschließen, Verbinden, Abzweigen, No. 1 1999, S. 34 und 35 als Kabelabzweigklemmen bekannt. Sie weisen jeweils zwei im Wesentlichen halbkreisförmige Klemmbügel aus Metall, beispielsweise geschmiedetem Aluminium, auf, die mit isolierenden Einlageteilen versehen sind. Die Klemmbügel werden um die Hauptleiter einer Energieversorgungsleitung gelegt, deren Außenmantelisolation vorher in einer entsprechenden Länge abgesetzt wurde. Dann werden die Abzweigkabel bzw. Abzweigleiter abisoliert, die isolierten Abzweigleiter ausgebogen und passend zugeschnitten. Anschließend werden die blanken Leiterenden der Abzweigleiter in die Abzweigbohrung der bekannten Schraubkompaktklemme eingeführt.
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Diese Arbeiten mussten im abgeschalteten Zustand der Energieversorgungsleitung erfolgen und/oder der Monteur musste persönliche Schutzkleidung wie beispielsweise vollisolierte Handschuhe, Werkzeuge und dergleichen anlegen bzw. verwenden. Die montierte Abzweigklemme wird abschließend in einer Muffe feuchtigkeitsdicht vergossen. Die Größe der Muffe und insbesondere das Volumen der einzubringenden Vergußmasse ist durch die Abmessungen der Abzweigklemme bestimmt.
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Aus der
DE 44 05 964 C1 ist eine Abzweigklemme mit einem zweiteiligen Klemmengehäuse und in diesem angeordneten Kontaktkörpern bekannt. Beide Gehäusehälften sind spätestens im montierten Zustand der Abzweigklemme wenigstens unvollständig mit einem Isoliergel gefüllt. In den Kontaktkörpern und in den Gehäusehälften sind Lenkungskanäle für den Durchtritt von beim Schließen des Klemmengehäuses verdrängtem Isoliergel vorhanden.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung bereitzustellen, welche einfach und sicher zu montieren ist. Insbesondere soll die Montage der Vorrichtung auch bei spannungsführender Energieversorgungsleitung ohne aufwendige Schutzvorrichtung oder Werkzeuge sicher erfolgen können. In einer Ausführungsart soll die Vorrichtung nach wie vor eine dauerhafte und gute elektrische Verbindung zwischen dem Hauptleiter und dem jeweiligen Abzweigleiter gewährleisten. In einer Ausführungsart sollen die Abmessungen der Abzweigklemme und damit das Volumen der einzubringenden Vergussmasse aus ökonomischen und ökologischen Gründen minimiert werden.
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Das Problem ist durch die im Anspruch 1 bestimmte Vorrichtung gelöst. Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen bestimmt.
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Ein von dem Klemmbügel vorzugsweise einstückig ausgebildeter Distanzhalter erlaubt es, die Abzweigklemme auf dem Hauptleiterkabel zu fixieren, ohne dass die Kontaktkörper bereits die Isolation der Hauptleiter durchdringen. In diesem spannungslosen Zustand können die Abzweigleiter mit dem jeweiligen Kontaktkörper verbunden werden und erst anschließend durch Anziehen der Bügelschrauben der Kontaktkörper unter Druchdringen der Isolation mit dem Hauptleiter elektrisch verbunden werden.
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Sofern die Klemmbügel aus einem elektrisch isolierenden Kunststoff bestehen, der zur Erhöhung der Steifigkeit mit Fasern verstärkt ist, insbesondere mit Glasfasern einer Länge von mehr als 5 mm, kann auf isolierende Einlageteile verzichtet werden oder diese sind in die Klemmbügel integriert. Dadurch erhöht sich die Isolationswandstärke zu weiterhin vorhandenen metallischen Teilen der Abzweigklemme, insbesondere Kontaktkörper und Klemmschrauben, und die Gefahr von Spannungsüberschlägen oder Spannungsdurchschlägen von einem Segment auf das andere Segment ist verringert. Weiterhin ist die Gefahr eines Kurzschlusses im Falle eines Bruchs der Vorrichtung infolge mechanischer Überbelastung bei einer unsachgemäßen Montage reduziert.
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Im Hinblick auf die anzubringende und die montierte Abzweigklemme verschließende Muffe ist der Abstand der metallischen Teile zur Muffenschale vergrößert, wodurch kleinere Muffen einsetzbar sind, die auch ein kleineres Volumen an Vergußmasse erfordern.
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Die Klemmbügel und der optionale Keil sind konstruktiv so ausgestaltet, dass auch bei wechselnden Temperaturen und den unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Kunststoffs, der metallischen Teile und der Vergußmasse stets ein stabiler Verspannungszustand der Abzweigklemme mit den Haupt- und Abzweigleitern gewährleistet ist.
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Die Klemmbügel können einstückig insbesondere an ihrer der Einführöffnung für den Abzweigleiter gegenüberliegenden Stirnfläche einen Anschlag für den Abzweigleiter aufweisen, so dass der Abzweigleiter bzw. dessen leitender Kern, der ebenso wie der Hauptleiter ein Volldraht oder mehrdrahtig sein kann, berührungssicher in der Abzweigklemme unterbringbar ist.
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Die Öffnungen der Kontaktkörper weisen auf ihrer dem jeweiligen Abzweigleiter zugewandten Fläche Schneidkontaktmittel zum Durchdringen der Isolation und zum elektrischen Kontaktieren des Abzweigleiter auf. Das Durchdringen erfolgt dabei aufgrund des Anziehens einer in den Kontaktkörper einschraubbaren Klemmschraube, die auf der dem Abzweigleiter zugewandten Fläche ebenfalls Schneidkontaktmittel zum Durchdringen der Isolation aufweisen. Die Schneidkontaktmittel werden vorzugsweise einstückig von dem Kontaktkörper ausgebildet und weisen Schneidkontaktkanten oder Schneidkontaktspitzen auf.
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Dadurch müssen Abzweigleiter bis beispielsweise 50 mm2 Leiterquerschnittsfläche für die Montage der Abzweigklemme nicht mehr abisoliert werden. Auch nach der Montage ist durch die durchgehende Isolation der Abzweigleiter gewährleistet, dass keine metallischen Stellen durch nicht sachgerechtes Abisolieren freiliegen und somit ist das Berührungs- und Kurzschlußrisiko verringert. Darüber hinaus ist die Kontaktstelle zwischen Kontaktkörper und Abzweigleiter durch die durchschnittene und an der Kontaktstelle eng anliegende Isolation des Abzweigleiters zusätzlich abgedichtet. Zusätzliche Sicherheit hinsichtlich der zwangsweise korrekten Montage, der Isolation und der dauerhaften Kontaktsicherheit wird durch den einteiligen, in der Trennebene zwischen den beiden Klemmbügeln einzuschiebenden Keil erreicht.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form einer Kabelabzweigklemme,
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2 zeigt eine Seitenansicht eines Klemmbügels,
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3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt gemäß III-III der 2,
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4 zeigt eine Untersicht des Klemmbügels der 2,
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5 zeigt einen vergrößerten Schnitt entlang V-V der 4,
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6 zeigt einen Schnitt entlang VI-VI der 4,
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7 zeigt die Draufsicht auf den Klemmbügel der 2,
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8 zeigt eine perspektivische Ansicht des Klemmbügels der 2,
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9 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Kontaktkörper,
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10 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Kontaktkörpers der 9,
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11 zeigt einen Schnitt entlang XI-XI der 10,
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12 zeigt einen Ausschnitt des Profils der Pyramidenspitzen,
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13 zeigt einen Ausschnitt aus dem Bereich der Schneidkontaktpyramiden,
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14 zeigt eine Draufsicht auf einen Keil,
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15 zeigt einen Schnitt entlang XV-XV der 14, und
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16 zeigt einen Schnitt entlang XVI-XVI der 14.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form einer Kabelabzweigklemme 4 im teilweise geöffneten Zustand. Die insgesamt vier, nur schematisch angedeuteten Hauptleiter 1 einer nicht näher dargestellten drei- bzw. vierphasigen (einschließlich Erde) Energieversorgungsleitung verlaufen durchgehend und sind insbesondere zum Anschluss der ebenfalls nur schematisch dargestellten Abzweigleiter 2 nicht zu unterbrechen. Bei den vier Phasen der Hauptleiter 1 kann es sich insbesondere um die Phasen L1, L2, L3 und Erde des 380 V Niederspannungs-Energieversorgungsnetzes handeln. Die Kabelabzweigklemme 4 weist zwei im Wesentlichen identisch aufgebaute Klemmbügel 3 auf, in deren Trennebene 23 ein Keil 5 angeordnet ist und die mittels Bügelschrauben 6 zusammenfügbar sind.
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Die 2 zeigt eine Seitenansicht eines Klemmbügels 3, der vorzugsweise einstückig aus einem langfaserverstärkten thermoplastischen Kunststoff durch Spritzgießen hergestellt ist. Bei den Fasern handelt es sich vorzugsweise um Glasfasern mit einer Länge von mehr als 5 mm, beispielsweise 7 bis 8 mm. Die Fasern können homogen verteilt sein oder vorzugsweise in jenen Bereichen des Klemmbügels 3 angereichert sein, der einer erhöhten mechanischen Belastung ausgesetzt ist. In der Seitenansicht weist der Klemmbügel 3 eine im Wesentlichen halbringförmige Kontur auf. Der Klemmbügel 3 ist darüber hinaus symmetrisch zu einer parallel zur Zeichenebene verlaufenden Symmetrieebene 7. Links und rechts der Symmetrieebene 7 bildet die innere Öffnung 8 Aufnahmebereiche für den Durchtritt der Hauptleiter 1, die senkrecht zur Zeichenebene der 2 verlaufen. Die ebenfalls senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden Abzweigleiter 2 sind in Öffnungen 9 des Klemmbügels 3 einsetzbar. Oberhalb der Öffnungen 9 bildet der Klemmbügel 3 einstückig für jeden Abzweigleiter 2 eine Ablagerinne 10 aus. Diese ist in der dargestellten Ansicht im Wesentlichen halbkreisförmig und erstreckt sich senkrecht zur Zeichenebene. Die Ablagerinne 10 kann beispielsweise als Lehre zum Ablängen der Isolation des Abzweigleiters 2 und/oder zum Anbringen einer entsprechenden Kerbmarkierung an dem Isolator des Abzweigleiters 2 eingesetzt werden. In den Bereich der inneren Öffnung 8 hineinragend bildet der Klemmbügel 3 vorzugsweise einstückig einen Distanzhalter 11 aus, mittels dem der Klemmbügel 3 zwar in Anlage an den Hauptleiter 1 bringbar ist, jedoch mit einer Distanz zu den in der 2 nicht dargestellten Kontaktkörpern 32, die zuverlässig verhindert, dass die Kontaktkörper 32 in elektrische Verbindung mit dem leitenden Kern des Hauptleiters 1 kommen. Erst bei Überwinden einer vorgebbaren Kraft durch Anziehen der Bügelschrauben 6 brechen die stirnseitig angeordneten Distanzhalter 11 an einer Sollbruchstelle 12 ab und geben den Weg für den Eintritt der Hauptleiter 1 in radialer Richtung in den Bereich der inneren Öffnung 8 frei. Beim weiteren Zusammenfügen der Klemmbügel kommt es dann zu einer elektrischen Verbindung der Kontaktkörper 32 mit dem elektrischen Kern des Hauptleiters 1.
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Die 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt gemäß III-III der 2. Dargestellt ist insbesondere die Sollbruchstelle 12, die durch zwei gegenüberliegende und im Wesentlichen rechtwinklige Absätze 13, 14 gebildet ist. Die Materialstärke 15 im Bereich der Sollbruchstelle 12 beträgt in Abhängigkeit von der Festigkeit des für den Distanzhalter 11 verwendeten Kunststoffes weniger als 1 mm, beispielsweise etwa 0,5 mm.
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Die 4 zeigt eine Untersicht des Klemmbügels 3 der 2. Im Bereich der Symmetrieebene 7 bildet der Klemmbügel 3 vorzugsweise einstückig Trennzapfen 17 oder einen entsprechenden durchgehenden Trennsteg aus, welche die Durchtrittsbereiche für die beiden Hauptleiter 1 trennen. Außerhalb des Bereichs für den Durchtritt der Hauptleiter 1 weist der Klemmbügel zwei Bohrungen 16 für den Durchtritt der Bügelschrauben 6 auf. Bei den Bügelschrauben 6 handelt es sich vorzugsweise um Innensechskant-Zylinderkopfschrauben mit metrischem Gewinde, beispielsweise M8.
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Für das Zusammenwirken mit dem gewindeseitigen Ende der Bügelschraube 6 ist in mindestens einem der Klemmbügel 3 ein Gewindeeinsatz 18 eingebettet, wie aus dem in der 5 vergrößert dargestellten Schnitt entlang V-V der 4 hervorgeht. Der Gewindeeinsatz 18 weist ein durchgehendes Innengewinde 19 auf. Auf seiner Außenseite weist der zylindrische Gewindeeinsatz 18 endseitig jeweils einen radial überstehenden und einstückig ausgebildeten Verankerungsring 20 auf, mittels dem der Gewindeeinsatz 18 zuverlässig in dem Klemmbügel 3 unter anderem auch gegen axiales Verschieben verankert ist. Zur weiteren Erhöhung insbesondere der drehfesten Verankerung weist der Gewindeeinsatz 18 außerdem einen mittleren Verankerungsring 21 auf, der vorzugsweise radial weniger übersteht als die endseitigen Verankerungsringe 20. Zur weiteren Erhöhung der drehfesten Verbindung kann einer oder mehrere der Verankerungsringe 20, 21 in Umfangsrichtung gezahnt sein und/oder der Gewindeeinsatz 18 weist in Umfangsrichtung abschnittsweise einen oder mehrere axiale Vorsprünge auf.
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Der dem kopfseitigen Ende der Bügelschraube 6 zugeordnete andere Klemmbügel 3 weist an der entsprechenden Stelle anstelle eines Gewindeeinsatzes 18 einen metallischen zylindrischen Buchseneinsatz auf, dessen Durchgangsbohrung geringfügig größer ist als der Gewindeaußendurchmesser der Bügelschraube 6. An seiner zylindrischen Außenfläche ist der Buchseneinsatz ähnlich wie der Gewindeeinsatz 18 ausgebildet, insbesondere weist er auch mindestens einen Verankerungsring zum axialen Fixieren des Buchseneinsatzes in den Klemmbügel auf. Vorzugsweise werden der Gewindeeinsatz 18 und der Buchseneinsatz von dem Klemmbügel 3 umspritzt. Sowohl die Bügelschrauben 6 als auch die Gewindeeinsätze 18 und Buchseneinsätze sind auch im zusammengeführten Zustand der Klemmbügel keine spannungsführenden Teile.
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Die 6 zeigt einen Schnitt entlang VI-VI des Klemmbügels 3 der 4. In die Aussparung 22 sind die den Abzweigleiter 2 mit dem Hauptleiter verbindenden Kontaktkörper 32 links und rechts der Trennzapfen 17 von der Seite der Trennebene 23 der beiden Klemmbügel 3 einsetzbar. Auf der Außenseite im Bereich der Aussparungen 22 weist der Klemmbügel 3 jedenfalls parallel zur Richtung der Hauptleiter 1 und damit senkrecht zur Zeichenebene der 6 verlaufende erste Versteifungsrippen 24 auf. In einem rechten Winkel hierzu verlaufen parallel zur Zeichenebene versetzt und damit quer zur Längsrichtung der Hauptleiter 1 zweite Versteifungsrippen 25. Die ersten und zweiten Versteifungsrippen 24, 25 dienen insbesondere der Erhöhung der Klemmkraft, die von den Klemmbügeln 3 bei angezogenen Bügelschrauben 6 über die Kontaktkörper 32 auf die Hauptleiter 1 zur sicheren und dauerhaften Kontaktierung auszuüben ist.
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Die 7 zeigt die Draufsicht auf den Klemmbügel 3 der 2. Die ersten Versteifungsrippen 24 sind in der Projektion in die Zeichenebene der 7 äquidistant. Die quer zur Längsrichtung der Hauptleiter 1 verlaufenden zweiten Versteifungsrippen 25 verlaufen nahe und im Wesentlichen parallel zur Stirnfläche 26 des Klemmbügels 3.
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Die 8 zeigt eine perspektivische Ansicht des Klemmbügels 3 der 2. Die Öffnungen 27 für den Zugang zu den Klemmschrauben der Kontaktkörper 32, die im zusammengefügten Zustand der beiden Klemmbügel 3 spannungsführend sein können, sind durch einen hochgezogenen Hohlzylinder 28 berandet, dessen Überstand in Bezug auf den Durchmesser der Öffnung 27 so gewählt ist, dass der Kontaktkörper 32 entsprechend den jeweils geltenden Sicherheitsvorschriften berührsicher in dem Klemmbügel 3 angeordnet ist. Die Öffnung 9 für den Abzweigleiter 2 ist nach oben durch die Ablagerinne 10 abgedeckt und seitlich durch einen plattenförmigen Schild 29 abgedeckt, der ein Berühren der spannungsführenden Teile des Abzweigleiters 2 bzw. des zugehörigen Kontaktkörpers 32 sowohl beim Setzen der Klemme als auch im gesetzten Zustand der Klemme zuverlässig verhindert. Vorzugsweise ist durch die Verwendung der selbstschneidenden Kontaktkörper kein Abisolieren der Leiter erforderlich. Selbst dann, wenn beispielsweise der Abzweigleiter endseitig abisoliert ist, bildet die Ablagerinne 10 und/oder der Schild 29 einen zuverlässigen Berührschutz.
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Die Verwendung selbstschneidender Kontaktkörper 32 ist insbesondere dadurch möglich, dass die Klemmbügel 3 aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff bestehen und demzufolge auf elektrisch isolierende Einlageteile verzichtet werden kann, die nach dem Stand der Technik die Kontaktkörper gegenüber den Klemmbügeln elektrisch isolieren müssen. Durch die damit verbundene Platzersparnis können die Kontaktkörper 32 größer dimensioniert werden, insbesondere so groß dimensioniert werden, dass sie selbstschneidende Schneidkontaktelemente ausbilden, beispielsweise selbstschneidende Schneidkontaktpyramiden 34. Außerdem können aufgrund der Platzersparnis auch bei Leitern mit größerem Durchmesser die aus dem Stand der Technik bekannten Muffengrößen verwendet werden.
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Die Bohrung 16 für die Bügelschraube 6 ist in einem quaderförmigen Verbindungsstück 30 zwischen den beiden Stirnflächen 26 angeordnet. Das quaderförmige Verbindungsstück 30 wird einstückig von dem Klemmbügel 3 ausgebildet und ist mit den Stirnflächen 26 unter anderem über einstückig ausgebildete und hochkant stehende Versteifungsdreiecke 31 verbunden.
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Die 9 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Kontaktkörper 32. Dieser ist im Wesentlichen zylindrisch mit Stirnflächen 33. Entlang der Zylinderachse verläuft eine durchgehende Bohrung 40 zur Aufnahme des Abzweigleiters 2. Auf der Mantelfläche der Bohrung 40 sind Schneidkontaktmittel in Form von Schneidkontaktpyramiden 34 gleichmäßig verteilt angeordnet. Auf der Oberseite weist der Kontaktkörper 32 eine Gewindebohrung 35 für eine Klemmschraube auf, vorzugsweise einen Gewindestift. Auf der Unterseite weist der Kontaktkörper 32 weitere Schneidkontaktmittel in Form von im Wesentlichen pyramidenförmigen Spitzen 36 auf, welche den Isolator des Hauptleiters 1 beim Zusammenfügen der Klemmbügel 3 durchdringen und elektrisch kontaktieren. Unter anderem mittels den an den Seitenflächen angebrachten Nuten 37 ist der Kontaktkörper 32 im Klemmbügel 3 fixiert.
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Die 10 zeigt eine vergrößerte Frontansicht des Kontaktkörpers 2 der 9. Die Pyramidenspitzen 36 sind entlang einer Teilkreislinie 51 mit einem Radius 38 angeordnet, der im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Hauptleiters 1 einschließlich dessen Isolation entspricht. Die Schneidkontaktpyramiden 34 sind entlang einer Kreislinie angeordnet, die geringfügig größer ist als der Abzweigleiter 2 einschließlich dessen Isolation. Die Gewindebohrung 35 weist ein metrisches Innengewinde 39 auf, beispielsweise M10.
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Die 11 zeigt einen Schnitt entlang XI-XI durch den Kontaktkörper 32 der 10. Die Schneidkontaktpyramiden 34 sind entlang einer Schraubenlinie in der Bohrung 40 des Kontaktkörpers 32 angeordnet. Diese Anordnung ist eine Folge der Art der Herstellung der Schneidkontaktpyramiden 34, bei der zunächst umfänglich vorzugsweise gleichverteilt und parallel zur Längsachse der Bohrung 40 verlaufende Nuten eingeformt werden und anschließend ein Gewinde in die Bohrung 40 eingebracht wird. Im Gegensatz dazu sind die für den Kontakt mit dem Hauptleiter 1 vorgesehenen Pyramidenspitzen 36 in parallelen Reihen und jeweils vier Stück hintereinander angeordnet.
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Die 12 zeigt einen Ausschnitt des Profils der Pyramidenspitzen 36, Die Höhe 41 der Pyramidenspitzen 36 ist dabei an die zu durchdringende Isolation des Hauptleiters 1 angepaßt und kann beispielsweise 5 mm betragen. Der Abstand 42 der Pyramidenspitzen 36 ist etwa gleich groß oder geringfügig größer als die Höhe 41. Die Kantenverrundung an der Spitze der Pyramidenspitzen 36 weist vorzugsweise einen Radius 43 auf, der etwa ein Zwanzigstel bis ein Dreißigstel der Höhe 41 beträgt. Der Radius 44 der Kantenverrundung am Fuß der Pyramidenspitzen 36 beträgt demgegenüber etwa ein Sechstel bis ein Achtel der Höhe 41. Der Winkel der Pyramidenspitzen 36 beträgt zwischen 20 und 45°, vorzugsweise etwa 30°.
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Die 13 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Bereich der Schneidkontaktpyramiden 34. Deren Spitzenwinkel 45 beträgt zwischen 30 und 50°, vorzugsweise etwa 40°. Die Höhe 46 ist an die Dicke der zu durchdringenden Isolation des Abzweigleiters 2 angepaßt und beträgt beispielsweise zwischen 1 und 3 mm. Der Abstand 47 zwischen zwei Windungen entspricht dem ein- bis zweifachen der Höhe 46. Die Schneidkontaktpyramiden 34 weisen an ihrem dem Abzweigleiter 2 zugewandten Ende eine Abflachung 48 auf, deren axiale Erstreckung 49 etwa einem Zehntel des Abstandes 47 entspricht. Dadurch bildet jede Schneidkontaktpyramide 34 zwei eng benachbarte Schneidkontaktkanten aus. Auch der Radius 50 der Kantenverrundung am Fuß der Schneidkontaktpyramiden 34 beträgt etwa 10% des Abstands 47.
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Die 14 zeigt eine Draufsicht auf einen in der Trennebene 23 zwischen zwei Klemmbügeln 3 anzuordnenden Keil 5. Dieser weist zu beiden Seiten, wie der in 15 dargestellte Schnitt entlang XV-XV der 14 zeigt, Klemmrippen 52, 53 auf, die sich in die Isolation des Hauptleiters 1 einschneiden und vorzugsweise bis zum leitenden Kern des Hauptleiters 1 eindringen. Der Keil 5 besteht vorzugsweise aus einem langfaserverstärkten thermoplastischen Kunststoff. Die Länge und Form der Stege 52, 53 ist nach empirischen Erkenntnissen optimiert und so gewählt, dass sich auch bei wechselnden Temperaturen eine möglichst dauerhaft sichere Kontaktierung des Hauptleiters 1 ergibt. So beträgt der Anstiegswinkel 54 der Klemmrippe 52 zwischen 20 und 45°, vorzugsweise etwa 30°. Der von den einander gegenüberliegenden Flanken benachbarter Klemmrippen 52 eingeschlossene Winkel 55 beträgt zwischen 30 und 60°, vorzugsweise etwa 45°. Die Erstreckung 56 des Zwischenraumes zwischen benachbarten Klemmrippen 52 ist an die von dem Klemmbügel 3 ausgebildeten Trennzapfen 17 angepasst. Die Höhe 57 im Bereich der Klemmrippen 52, 53 entspricht etwa der doppelten Dicke 64 des Keils 5 außerhalb dieses Bereichs und kann beispielsweise zwischen 10 und 20 mm betragen, vorzugsweise zwischen 12 und 15 mm. Im Bereich zwischen den auf einer Seite liegenden Klemmrippen 52 weist der Keil 5 Vertiefungen 60 und Durchtrittsöffnungen 61 auf, für den Eintritt der Trennzapfen 17 oder weiterer, vorzugsweise einstückig von dem Klemmbügel 3 ausgebildeter Fixiermittel auf.
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Im Bereich außerhalb der Klemmrippen 52, 53 weist der Keil 5 an gegenüberliegenden Enden eine Bohrung 58 mit geschlossenem Rand auf sowie ein nach außen offenes Langloch 59. Alternativ können auch beide Bohrungen als nach außen hin offenes Langloch ausgeführt sein. Dadurch ist es möglich, die erfindungsgemäße Kabelabzweigklemme 4 mit den beiden Klemmbügeln 3 auf die Hauptleiter 1 aufzusetzen, ohne die Kabelabzweigklemme 4 komplett zu demontieren. insbesondere kann der Keil 5 anschließend um eine der Bügelschrauben 6 herum gedreht und in die Trennebene 23 zwischen jeweils zwei Hauptleiter 1 eingeschoben werden.
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Die 16 zeigt einen Schnitt entlang XVI-XVI durch den Keil der 14. Die Klemmrippen 52 auf der Oberseite des Keils 5 sind versetzt zu den Klemmrippen 53 auf der Unterseite angeordnet. Insbesondere sind die Klemmrippen 52, 53 einer Seite jeweils etwa in der Mitte zwischen den zwei benachbarten Klemmrippen 53, 52 auf der anderen Seite angeordnet. Die Klemmrippen 52, 53 jeweils einer Seite sind im Wesentlichen parallel zueinander äquidistant verlaufend. Lediglich eine der beiden randäußeren Klemmrippen 52a, 53a weist zu der benachbarten Klemmrippe 52 bzw. 53 einen um etwa 20% reduzierten Abstand auf. Die Höhe 62 der Klemmrippen 52, 53 ist auf beiden Seiten identisch und beträgt etwa 60 bis 85% des regulären Abstandes zwischen zwei Klemmrippen 52, 53 einer Seite. Die Form der Klemmrippen 52, 53 im Querschnitt ist zum Ende hin pfeilförmig verjüngt, insbesondere spitz zulaufend, mit im Wesentlichen planen Flanken 63, die einen Winkel zwischen 45 und 90° einschließen, insbesondere etwa 60°. Alternativ hierzu können die Flanken auch durch konkav verlaufende und jeweils beispielsweise einen Drittelkreis bildende Vertiefungen zwischen zwei benachbarten Klemmrippen 52, 53 gebildet sein.