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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung eines Silicium-Wafers für Halbleiterschaltungen,
der aus einem durch ein Czochralski-Verfahren (im folgenden "CZ-Verfahren" genannt) hergestellten
Silicium-Ingot geschnitten wird, unter Erzeugung eines intrinsischen
Getter-Effekts (im folgenden als "IG-Effekt" bezeichnet).
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2. Beschreibung der dazugehörigen Technik
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In
letzter Zeit wird die Ausbeutenverschlechterung bei den Verfahren
zur Herstellung von Halbleiterschaltungen u. a. bedingt von: Mikrodefekten durch
Sauerstoffabscheidungen, die zu Keimen von oxidationsbedingten Stapelfehlern
(im folgenden "OSF's" genannt) führen; Teilchen kristallinen
Ursprungs (im folgenden "COP's" genannt); und großen zwischengitterartigen Versetzungen
(im folgenden "L/D" genannt). Mikrodefekte,
wie OSF-Keime, werden während
des Kristallwachstums in einen Silicium-Ingot eingebaut und entstehen
beispielsweise bei einem Oxidationsverfahren während der Herstellung von Halbleiterelementen
und verursachen bei den hergestellten Bauteilen Fehlfunktionen,
wie Zunahme des Verluststroms. Andererseits führt die Reinigung von Hochglanz-polierten
Silicium-Wafern durch ein Lösungsgemisch
von Ammoniak und Wasserstoffperoxid zur Bildung von Vertiefungen
auf der Wafer-Oberfläche,
und solche Vertiefungen werden als Teilchen, entsprechend reellen
oder von Natur aus vorhandenen Teilchen, nachgewiesen. Solche Vertiefungen
werden zu ihrer Unterscheidung von reellen Teilchen COP's genannt. COP's, die Vertiefungen
auf einer Wafer-Oberfläche
darstellen, führen
zur Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften, wie des Merkmals
des zeitabhängigen
dielektrischen Durchschlags (TDDB) und des Merkmals des dielektrischen
Durchschlags zum Zeitpunkt Null (TZDB). Außerdem ist die Existenz von
COP's in einer Wafer-Oberfläche der
Grund für
physikalische Schritte während
eines Verdrahtungsvorgangs von Bauteilen, und diese Schritte verursachen
einen Drahtbruch und dadurch eine Verminderung der Ausbeute von Produkten.
Andererseits wird eine L/D als Versetzungscluster oder als Versetzungsgrübchen bezeichnet,
da sich ein Grübchen
bildet, wenn ein Siliciumwafer mit diesem Fehler in eine selektive Ätzlösung, die
Fluorwasserstoffsäure
als Hauptbestandteil enthält,
eingetaucht wird. Eine solche L/D bewirkt ebenfalls die Verschlechterung
der elektrischen Eigenschaften, wie Verluststrom- und Isoliereigenschaft.
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Aufgrund
des oben Genannten ist die Verminderung von OSF's, COP's und L/D's in einem Silicium-Wafer, der zur Herstellung
einer Halbleiterschaltung eingesetzt wird, erforderlich.
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In
der
japanischen offengelegten
Patentanmeldung Nr. HEI-11-1393 ist ein defektfreier Silicium-Wafer,
der frei ist von OSF's,
COP's und L/D's, offenbart. Dieser
defektfreie Silicium-Wafer ist ein aus einem Silicium-Einkristallingot
geschnittener Wafer, der eine perfekte Domäne [P] aufweist, von der angenommen
wird, daß sie
in dem Ingot frei ist von Agglomeraten von Leerstellen-Punktdefekten und
von Agglomeraten von Zwischengitter-Silicium-Punktdefekten. Die perfekte Domäne [P] existiert
zwischen einer Zwischengitter-Silicium-Punktdefekt-dominierten
Domäne
[I] und einer Leerstellen-Punktdefekt-dominierten Domäne [V] in dem Silicium-Einkristallingot.
Der Silicium-Wafer, der die perfekte Domäne [P] enthält, wird durch Bestimmung eines
Wertes V/G (mm
2/min°C) gebildet, derart, daß OSF's, die während einer
thermischen Oxidationsbehandlung in Ringform erzeugt werden, im
Zentrum des Wafers verschwinden, wobei V (mm
2/min)
eine Ziehgeschwindigkeit des Ingot und G (°C/min) einen vertikalen Temperaturgradienten
des Ingot in der Nachbarschaft der Grenzfläche zwischen Siliciumschmelze und
Ingot bezeichnet.
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Der
aus einem Ingot geschnittene Silicium-Wafer, der die perfekte Domäne [P] enthält, ist frei
von OSF's, COP's und L/D's. Allerdings kommt
es durch die Wärmebehandlung
während
eines Bauteil-Herstellungsverfahrens nicht notwendigerweise zu einer
Sauerstoffabscheidung in dem Wafer, was den Nachteil verursacht,
daß ein
unzureichender IG-Effekt entsteht. Einige Halbleiterhersteller fordern vielleicht
Silicium-Wafer, die frei sind von OSF's, COP's und L/D's, aber die Fähigkeit besitzen, bei dem Bauteil-Herstellungsverfahren
auftretende metallische Verunreinigungen zu gettern. Metallische Verunreinigungen
von Wafern mit unzureichender IG-Fähigkeit während des Bauteil-Herstellungsverfahrens
führen
zu undichten Übergängen und
zum Auftreten von Fehlfunktionen der Bauteile aufgrund der eingeschlossenen
Konzentration von metallischen Verunreinigungen.
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Außerdem ist
der V/G-Wert zur Bildung eines Silicium-Wafers, der die perfekte
Domäne
[P] enthält, proportional
zur Ziehgeschwindigkeit V des Ingot, wenn der Temperaturgradient
G konstant ist, was das relativ langsame Ziehen bei einer innerhalb
eines engen Bereiches kontrollierten Geschwindigkeit des Ingot erfordert.
Die technische Erfüllung
einer solchen Anforderung ist allerdings nicht notwendigerweise leicht,
so daß die
Ingot-Produktivität
niemals hoch ist.
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Zur
Abhilfe für
dieses Problems wird ein Verfahren zum Ziehen eines Siliciumeinkristalls
an einer mit Sauerstoffabscheidungen gesättigten N
2(V)-Domäne (entsprechend
der erfindungsgemäßen [P
V]-Domäne)
außerhalb
eines OSF-Rings oder an einer N
1(V)-Domäne und einer
N
2(V)-Domäne innerhalb oder außerhalb
des OSF-Rings einschließlich des
OSF-Rings, in einem Fehlerverteilungsdiagramm mit einer Ordinate,
die einen V/G-Wert darstellt, und einer Abszisse, die eine Entfernung
D vom Zentrum des Kristalls bis zum Rand des Kristalls darstellt,
vorgeschlagen (
japanische offengelegte
Patentanmeldung Nr. HEI-11-157996 ). Nach diesem Verfahren
kann unter einer leicht steuerbaren Herstellungsbedingung ein Silicium-Wafer
hergestellt werden, der frei ist von der Domäne [I] und der Domäne [V],
eine extrem geringe Defektdichte im gesamten Kristall aufweist und
durch Sauerstoffabscheidungen einen IG-Effekt unter Beibehaltung
einer höheren Produktivität aufzuweisen
vermag.
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Allerdings
ist bei dem in der
japanischen
offengelegten Patentanmeldung Nr. HEI-11-157996 beschriebenen
Siliciumeinkristall-Herstellungsverfahren zur Verhinderung des Wachstums
von OSF-Keimen bei einer thermischen Oxidationsbehandlung von OSF's in einem Siliciumwafer-Zustand die
Verwendung auf einen Silicium-Wafer begrenzt, der eine Sauerstoffkonzentration
in dem gezüchteten Kristall
aufweist, die auf weniger als 24 ppma (ASTM 79-Wert) [entsprechend ungefähr 1,2× × 10
18 Atome/cm
3 (alte
ASTM)] begrenzt ist oder die begrenzt ist durch die Steuerung des
Wärmeverlaufs,
derart, daß die
Verweildauer in dem Temperaturbereich von 1050°C bis 850°C 140 min oder weniger beträgt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Wärmebehandlungsverfahren für einen
Silicium-Wafer, der frei ist von der Existenz von Agglomeraten von
Punktdefekten und der einen IG-Effekt aufweist, auch wenn der Silicium-Wafer
aus einem Ingot geschnitten worden ist, der eine oder beide von
einer [Pv]-Domäne und einer [PI]-Domäne enthält und eine
Sauerstoffkonzentration von 1,2 × 1018 Atomen/cm3 (alte ASTM) oder größer aufweist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Wärmebehandlungsverfahren
für einen
Silicium-Wafer, der frei ist von der Existenz von Agglomeraten von
Punktdefekten, ohne daß Sauerstoffdonor-Beseitigungsbehandlungen
erforderlich sind.
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Der
Aspekt der Erfindung betrifft gemäß Patentanspruch 1 oder Patentanspruch
2 ein Verfahren zur Wärmebehandlung
eines aus einem Silicium-Einkristallingot geschnittenen Silicium-Wafers,
der eine perfekte Domäne
[P] enthält,
wobei in dem Silicium-Einkristallingot [I] eine Domäne ist,
in der Zwischengitter-Silicium-Punktdefekte
vorherrschen, [V] eine Domäne
ist, in der Leerstellen-Punktdefekte vorherrschen, die perfekte
Domäne
[P] keine Agglomerate von Zwischengitter-Silicium-Punktdefekten und keine Agglomerate
von Leerstellen-Punktdefekten aufweist, wobei [PI]
eine Domäne
in der Nachbarschaft der Domäne
[I] ist und klassifiziert ist als perfekte Domäne [P] und eine Konzentration
von Zwischengitter-Silicium aufweist, die geringer ist als die geringste
Konzentration von Zwischengitter-Silicium, die zur Bildung von Zwischengitterversetzungen
in der Lage ist, und wobei [PV] eine der
Domäne
[V] benachbarte Domäne
ist und klassifiziert ist als perfekte Domäne [P] und eine Konzentration
von Leerstellen aufweist, die gleich oder kleiner ist als eine Konzentration
von Leerstellen, die zur Bildung von COP's oder FPD's in der Lage ist. Das Verfahren umfaßt die Schritte
gemäß Patentanspruch
1 oder Patentanspruch 2.
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Auch
wenn der Ingot eine Sauerstoffkonzentration von 1,2 × 1018 oder größer aufweist (alte ASTM), wenn
der aus dem Ingot geschnittene Silicium-Wafer unter der obigen Bedingung
wärmebehandelt
wird und wenn der Silicium-Wafer eine oder beide der Domänen [PV] und [PI] enthält, schrumpfen oder
verschwinden durch das Wärmebehandlungsverfahren
der vorliegenden Erfindung, die während des Kristallwachstums
in den Wafer eingebauten Sauerstoff-Abscheidungskeime in der Nachbarschaft der
Wafer-Oberfläche
durch den Effekt des Herausdiffundierens von Sauerstoff aus dem
Wafer unter Bildung einer DZ an der Wafer-Oberfläche. Da außerdem die Sauerstoffkonzentration
in dem Teilbereich, der tiefer liegt als der der Wafer-Oberfläche benachbarte
Teilbereich 1,2 × 1018 Atome/cm3 (alte
ASTM) beträgt,
werden Sauerstoffabscheidungen in einer höheren als einer zuvor festgelegten
Dichte erzeugt, wodurch ein IG-Effekt auftritt. Im folgenden können "Sauerstoffabscheidungen" "BMD (Bulk-Mikrodefekt)" genannt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1A ist
eine Ansicht und zeigt eine Beziehung zwischen einem V/G-Verhältnis und
einer Leerstellen-Punktdefektdichte oder einer Zwischengitter-Silicium-Punktdefektdichte
gemäß der Ausführungsform
der Erfindung auf der Basis der Voronkov-Theorie;
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1B ist
eine Konzeptansicht eines Röntgenstrahl-Tomographiebildes
des Ingot der Ausführungsform
nach einer Wärmebehandlung
in einer N2-Atmosphäre bei 1000°C für 40 h;
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1C ist
ein Defektverteilungsdiagramm eines Kristalls, wobei der Ingot der
Ausführungsform unmittelbar
nach dem Ziehen (Zustand wie gewachsen) in Secco-Lösung angeätzt wird;
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1D ist
ein Defektverteilungsdiagramm eines Kristalls, wobei der Ingot der
Ausführungsform in
einer Atmosphäre
von feuchtem O2 wärmebehandelt und anschließend mit
Secco-Ätzlösung angeätzt wird;
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1E ist
eine Ansicht und zeigt eine Übergangssituation
einer Ziehgeschwindigkeit des Ingot der Ausführungsform;
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2 ist
eine Ansicht entsprechend 1B;
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3A ist
eine Draufsicht eines Wafers, entsprechend W1 in 2;
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3B ist
eine Draufsicht eines Wafers, entsprechend W2 in 2;
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3C ist
eine Draufsicht eines Wafers, entsprechend W3 in 2;
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3D ist
eine Draufsicht eines Wafers, entsprechend W4 in 2;
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4 ist
eine Ansicht und zeigt die Wärmebehandlungsverfahren
der Silicium-Wafer
W3 der Beispiele 1, 2 und 3 und der Vergleichsbeispiele
1 und 2 und den Zustand der Erzeugung von BMD's in den Silicium-Wafern W3;
und
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5 ist
eine Ansicht und zeigt die Wärmebehandlungsverfahren
der Silicium-Wafer
W4 der Beispiele 4 und 5 und der Vergleichsbeispiele
3, 4, 5 und einen Zustand der Erzeugung von BMD's in den Silicium-Wafern W4.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ein
Silicium-Wafer einer Ausführungsform der
Erfindung wird hergestellt durch Ziehen eines Ingot aus einer Siliciumschmelze
in einem Zonenschmelzofen durch ein CZ-Verfahren bei einem zuvor festgelegten
Ziehgeschwindigkeitsprofil auf der Basis der Voronkov-Theorie und
durch In-Scheiben-Schneiden des Ingot.
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Wenn
ein Ingot eines Silicium-Einkristalls aus einer Siliciumschmelze
in einem Zonenschmelzofen durch ein CZ-Verfahren gezogen wird, kommt
es in der Regel zu Punktdefekten und Agglomeraten (dreidimensionale
Defekte) als Defekte in dem Silicium-Einkristall. Punktdefekte werden
in zwei allgemeine Typen eingeteilt, nämlich einen Leerstellen-Punktdefekt
und einen Zwischengitter-Punktdefekt.
Der Leerstellen-Punktdefekt ist ein Typ, wobei ein Siliciumatom
aus einer regulären
Position in einem Siliciumkristallgitter weggelassen wurde. Eine solche
Leerstelle führt
zu einem Leerstellen-Punktdefekt. Das Vorliegen eines Siliciumatoms
an einem Nicht-Gitterpunkt (Zwischengitterstelle) führt hingegen
zu einem Zwischengitter-Silicium-Punktdefekt.
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Punktdefekte
werden ferner in der Regel an der Grenzfläche zwischen Siliciumschmelze
(geschmolzenes Silicium) und Ingot (festes Silicium) gebildet. Beim
Ziehen des Ingot beginnt sich allerdings der Teil, der die Grenzfläche darstellte,
abzukühlen. Während des
Abkühlens
diffundieren die Leerstellen-Punktdefekte
oder Zwischengitter-Punktdefekte unter gegenseitiger Verschmelzung
und bilden dabei Leerstellen-Agglomerate bzw. Zwischengitter-Agglomerate. Mit
anderen Worten, sind Agglomerate dreidimensionale, durch Kombination
von Punktdefekten erzeugte Strukturen.
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Agglomerate
von Leerstellen-Punktdefekten umfassen Defekte, die "LSTD (Laser Scattering
Tomograph Defects)" oder "FPD (Flow Pattern
Defects)" genannt
werden, zusätzlich
zu den vorgenannten COP's,
während
Agglomerate von Zwischengitter-Silicium-Punktdefekten Defekte einschließen, die "L/D" genannt werden,
wie zuvor erwähnt.
Außerdem
sind FPD's Quellen
von Spuren, die ein einzigartiges Flußbild aufweisen, das auftritt, wenn
ein durch In-Scheiben-Schneiden
eines Ingot hergestellter Siliciumwafer 30 min ohne Rühren einer Secco-Ätzlösung (d.
h. Ätzen
mit einer Mischlösung von
K2Cr2O7:50%
HF:reines Wasser = 44 g:2000 cc:1000 cc) ausgesetzt wird. LSTD's sind Quellen mit Brechungsindizes,
die sich von dem Brechungsindex von Silicium unterscheiden und die
bei Bestrahlung mit Infrarotstrahlung des Silicium-Einkristalls
Streulicht erzeugen.
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Die
zuvor genannte Voronkov-Theorie besteht in der Kontrolle eines V/G-Verhältnisses (mm2/min°C),
so daß ein
hochreiner Ingot mit weniger Defekten gezüchtet wird, wobei V (mm/min)
eine Ziehgeschwindigkeit eines Ingot ist und G (°C/mm) ein Temperaturgradient
eines Ingot an der Grenzfläche
zwischen Ingot und Siliciumschmelze in einer Zonenschmelzstruktur
ist. Eine Beziehung zwischen V/G und Punktdefektdichte ist nach
dieser Theorie diagrammartig in 1A dargestellt,
wobei die Abszisse V/G darstellt und die Ordinate eine Leerstellen-Punktdefektdichte
und eine Zwischengitter-Silicium-Punktdefektdichte
darstellt, um dadurch zu zeigen, daß die Grenze zwischen einer
Leerstellendomäne
und einer Zwischengitter-Siliciumdomäne durch das V/G-Verhältnis bestimmt
wird. Insbesondere wird ein von einer Leerstellen-Punktdefektdichte dominierter
Ingot gebildet, wenn das V/G-Verhältnis größer ist als ein kritischer
Punkt, während
ein von einer Zwischengitter-Silicium-Punktdefektdichte dominierter Ingot
gebildet wird, wenn das V/G-Verhältnis kleiner
ist als der kritische Punkt.
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In 1A bezeichnet
das Zeichen [I] eine Domäne
(ein erstes kritisches Verhältnis
ist (V/G)1 oder kleiner), in der Zwischengitter-Silicium-Punktdefekte überwiegen
und die Zwischengitter-Silicium-Punktdefekte enthält, das
Zeichen [V] bezeichnet eine Domäne
(ein zweites kritisches Verhältnis
ist (V/G)2 oder größer), in der in einem Ingot
Lehrstellen-Punktdefekte überwiegen
und die Agglomerate von Leerstellen-Punktdefekten enthält; das
Zeichen [P] bezeichnet eine perfekte Domäne ((V/G)1 bis (V/G)2), die keine Agglomerate von Leerstellen-Punktdefekten
und Agglomerate von Zwischengitter-Silicium-Punktdefekten enthält. Die der Domäne [P] benachbarte
Domäne
[V] enthält
eine Domäne [OSF]
((V/G)2) bis (V/G)3)
zum Bilden von OSF-Keimen. Wie vorstehend beschrieben, wird diese
perfekte Domäne
[P] weiterhin als Domäne
[PI] und Domäne [PV]
klassifiziert. Die Domäne
[PI] weist ein V/G-Verhältnis von (V/G)1 bis
zum kritischen Punkt auf, und die Domäne [V] weist ein V/G-Verhältnis vom
kritischen Punkt bis (V/G)2 auf. Die Domäne [PI] grenzt demnach an die Domäne [I] an
und besitzt eine Zwischengitter-Silicium-Punktdefektdichte, die geringer
ist als die niedrigste Zwischengitter-Silicium-Punktdefektdichte,
die zur Bildung von Zwischengitterversetzungen in der Lage ist,
und die Domäne [PV] grenzt an die Domäne [V] an und besitzt eine Leerstellen-Punktdefektdichte, die
geringer ist als die niedrigste Leerstellen-Punktdefektdichte, die
zur Bildung von OSF's
in der Lage ist.
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Das
zuvor bestimmte Ziehgeschwindigkeitsprofil der Ausführungsform
wird so bestimmt, daß das
Verhältnis
(V/G) einer Ziehgeschwindigkeit zu einem Temperaturgradienten zwischen
(V/G)1 zur Vermeidung des Auftretens von
Agglomeraten von Zwischengitter-Silicium-Punktdefekten und (V/G)2 zur Begrenzung der Agglomerate von Leerstellen-Punktdefekten
auf die Domäne
im Ingotzentrum, in der Leerstellen-Punktdefekte dominieren, gehalten wird,
wenn der Ingot aus einer Siliciumschmelze in einem Zonenschmelzofen
gezogen wird. Das zuvor bestimmte erfindungsgemäße Ziehgeschwindigskeitsprofil
nach Anspruch 1 wird so bestimmt, daß V/G zwischen dem kritischen
Punkt und (V/G)2 liegt.
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Dieses
Ziehgeschwindigkeitsprofil wird durch eine Simulation auf der Basis
der Voronkov-Theorie, durch empirisches In-Scheiben-Schneiden eines
Referenz-Ingot in
axialer Richtung oder durch Kombination dieser Techniken bestimmt.
Diese Bestimmung wird demnach durch Bestätigung der axialen Scheibe
des Ingot und der geschnittenen Wafer nach der Simulation und durch
anschließendes Wiederholen
der Simulation durchgeführt.
Es werden eine Vielzahl von Arten von Ziehgeschwindigkeiten in einem
zuvor bestimmten Bereich festgelegt, und eine Vielzahl von Referenz-Ingots
wird gezüchtet. 1E zeigt
eine Situation, wobei die Ziehgeschwindigkeit schrittweise von 1,2
mm/min auf 0,4 mm/min unter damit verbundener kontinuierlicher Absenkung
des Verhältnisses
(V/G) vermindert wird. Die Querschnittsansichten der Ingots sind
für diesen
Fall in 1B, 1C bzw. 1D gezeigt.
Die Abszissen der Figuren entsprechen der Abszisse (V/G) von 1A. 1B ist
eine Skizze anhand eines Röntgen-Tomografiebildes
nach einer Wärmebehandlung
des Ingot in einer N2-Atmosphäre bei 2000°C für 40 h. In dieser Figur treten
die Domäne
[V], die Domäne
[OSF], die Domäne
[PV], die Domäne [PI]
und die Domäne
[I] auf, wenn die Ziehgeschwindigkeit verringert wird. 1C ist
ein Defektverteilungsdiagramm des Kristalls, wenn der soeben gezogene
Ingot (in einem Zustand wie gewachsen) 30 min lang in Secco-Lösung angeätzt wird.
In 1C treten COP's
und FPD's in der
Domäne,
entsprechend Domäne
[V], auf, und L/D's
erscheinen in der Domäne,
entsprechend Domäne
[I]. 1D ist ferner ein Defektverteilungsdiagramm des
Kristalls, wenn der Ingot bei 1100°C 1 h in einer Atmosphäre von feuchtem
O2 wärmebehandelt
und dann 2 min mit Secco-Ätzlösung angeätzt worden
ist. In dieser Figur treten OSF auf.
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3A, 3B, 3C und 3D zeigen die
Siliciumwafer W1, W2,
W3 und W4, die jeweils durch
In-Scheiben-Schneiden des Ingot in 2 an vier
Stellen, entsprechend 1B, erhalten werden. Der Wafer
W1 enthält
eine zentrale, OSF-Keime bildende Domäne [OSF] und eine Domäne [PV] um sie herum. Der Wafer W2 enthält nur die
Domäne
[PV]. Der Wafer W3 enthält eine
zentrale Domäne
[PV] und eine Domäne [PI]
um sie herum. Der Wafer W4 enthält nur die
Domäne
[PI].
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Zu
beachten ist, daß Agglomerate
von COP's und L/D's je nach Nachweisverfahren
für die Nachweisempfindlichkeit
und die Nachweis-Untergrenzen verschiedene Werte aufweisen können. Als solches
bedeutet der Satz "Agglomerate
von Punktdefekten existieren nicht" hier, daß die Anzahl von Agglomeraten
von Punktdefekten geringer ist als eine Nachweis-Untergrenze (1 × 103 Agglomerate/cm3),
die bestimmt wird, wenn 1 Defektagglomerat eines Flußbildes
(Leerstellendefekt) und 1 Versetzungscluster (Zwischengitter-Silicium-Punktdefekt) für ein Testvolumen
von 1 × 10–3 cm3 nachgewiesen werden, wenn als Testvolumen
ein Produkt aus einer Beobachtungsfläche und einer Ätztiefe
durch ein optisches Mikroskop beobachtet wird, nachdem ein Hochglanz-polierter
Silicium-Einkristall
ohne Rühren mit
einer Secco-Ätzlösung angeätzt wurde.
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Es
ist erforderlich, daß der
Siliciumwafer der Ausführungsform
ein Wafer der zuvor genannten, in 3B, 3C bzw. 3D gezeigten
Wafer W2, W3 und
W4 ist und eine Sauerstoff-Anfangskonzentration
von 1,2 × 1018 Atomen/cm3 (alte
ASTM) oder größer aufweist.
Somit weist der zu einem Siliciumwafer geschnittene Ingot eine Sauerstoffkonzentration
von 1,2 × 1018 Atomen/cm3 (alte
ASTM) oder größer auf.
Dadurch sollen BMD's
in einer Dichte erzeugt werden, die größer ist als die in den Wafer
W2, W3 und W4 durch den ersten Wärmebehandlungsschritt gewünschte Dichte,
so daß ein
IG-Effekt auftritt.
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(a) erster Wärmebehandlungsschritt:
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Der
erste Wärmebehandlungsschritt
des Wafers W2, W3 oder
W4 wird durchgeführt unter Erwärmen des
Wafers in einer Atmosphäre
von Wasserstoffgas von Raumtemperatur bis auf Temperaturen von 900–1200°C mit einer
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10 bis 40°C/min und Halten des Wafers
für 5 bis
120 min. Die Verwendung der nicht oxidativen Atmosphäre von Wasserstoffgas
für die Wärmebehandlungsatmosphäre soll,
in der Nähe
der Wafer-Oberfläche,
die Sauerstoffabscheidungskeime, die während des Kristallwachstums
eingebaut wurden, durch einen Diffusionseffekt von Sauerstoff aus
dem Wafer heraus unter Bildung einer DZ (einer Tiefe von etwa 1–5 μm) von der
Wafer-Oberfläche
in die Tiefe zum Schrumpfen oder zum Verschwinden bringen.
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Temperaturanstiegsgeschwindigkeiten über 40°C/min und
Haltetemperaturen unter 900°C
oder Haltezeiten, die kürzer
sind als 5 min, führen
zu einem verminderten Diffusionseffekt von Sauerstoff aus dem Wafer,
so daß Sauerstoff-Abscheidungskeime
oder OSF-Keime, die während
des Kristallwachstums eingebaut wurden, nicht schrumpfen, wodurch die
Bildung einer ausreichenden DZ von der Wafer-Oberfläche in die
Tiefe nicht erfolgt. Außerdem wird
keine BMD-Dichte
erhalten, die zum Auftreten eines IG-Effektes in dem Wafer erforderlich
ist. Andererseits führen
Temperaturanstiegsgeschwindigkeiten, die kleiner sind als 10°C/min, und
Haltetemperaturen über
1200°C zur Verschlechterung
der Hitzebeständigkeit
der Ofen- und Plattenmaterialien und zur Verschlechterung der Produktivität der Wärmebehandlung.
Der erste Wärmebehandlungsschritt
besteht vorzugsweise im Erwärmen
des Wafers von Raumtemperatur bis auf Temperaturen von 1000 bis 1200°C und im
Halten für
10 bis 60 min.
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(b) zweiter Wärmebehandlungsschritt:
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Der
zweite Wärmebehandiungsschritt
wird nach dem ersten Wärmebehandlungsschritt
durchgeführt,
da dann die BMD-Dichte erhöht
und der IG-Effekt verbessert wird.
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Der
zweite Wärmebehandlungsschritt
des Wafers W2 (Anspruch 1) wird durchgeführt durch
Einbringen des Wafers W2 in einer Stickstoffatmosphäre oder
oxidativen Atmosphäre
bei Raumtemperatur in einen Ofen bei Temperaturen von 500 bis 800°C, Erwärmen des
Wafers bis auf Temperaturen von 750 bis 1100°C mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
von 10 bis 50°C/min,
und Halten des Wafers 4 bis 48 h. Die Verwendung einer Stickstoffatmosphäre oder
oxidativen Atmosphäre
als Wärmebehandlungsatmosphäre soll
die während
des ersten Wärmebehandlungsschrittes
gebildete BMD-Dichte weiter erhöhen.
Temperaturanstiegsgeschwindigkeiten über 50°C/min und Haltetemperaturen
unter 750°C oder
Haltezeiten, die kürzer
sind als 4 h, führen
dazu, daß die
ausreichende Erhöhung
der BMD-Dichte erschwert ist. Andererseits (ihren Temperaturanstiegsgeschwindigkeiten
unter 10°C/min
und Haltetemperaturen über
1100°C oder
Haltezeiten über
48 h zu einer Verschlechterung der Produktivität der Wärmebehandlung. Der zweiten
Wärmebehandlungsschritt besteht
in diesem Fall vorzugsweise darin, den Wafer von Raumtemperatur
unter Erwärmen
des Wafers mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10 bis
40°C/min
auf Temperaturen von 800 bis 1000°C in
einen Ofen bei Temperaturen von 600 bis 800°C einzubringen und im Halten
des Wafers für
6 bis 40 h.
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Der
zweite Wärmebehandlungsschritt
des Wafers W3 oder W4 (Anspruch
2) wird durchgeführt durch
Einbringen des Silicium-Wafers W3 oder W4 nach dessen erstem Wärmebehandlungsschritt in einer
Stickstoffatmosphäre
oder oxidativen Atmosphäre
von Raumtemperatur in einen Ofen bei Temperaturen von 400 bis 700°C unter Erwärmen des
Wafers bis auf Temperaturen von 800 bis 1100°C mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
von 0,5 bis 10°C/min
und durch Halten des Wafers für
0,5 bis 40 h. Der Grund für
die Verwendung der Stickstoffatmosphäre oder der oxidativen Atmosphäre als Wärmebehandlungsatmosphäre entspricht
dem obigen Grund. Temperaturanstiegsgeschwindigkeiten über 10°C/min und
Haltetemperaturen unter 800°C
oder Haltezeiten unter 0,5 h führen
dazu, daß die
gleichmäßige Bildung
von BMD's auf der
Wafer-Oberfläche erschwert
ist. Andererseits führen
Temperaturanstiegsgeschwindigkeiten unter 0,5°C/min und Haltetemperaturen über 1100°C oder Haltezeiten über 40 h
zu einer geringeren Produktivität
der Wärmebehandlung.
Der zweite Wärmebehandlungsschritt
besteht in diesem Fall vorzugsweise im Einbringen des Wafers von
Raumtemperatur in einen Ofen bei Temperaturen von 300 bis 600°C unter Erwärmen des Wafers
bis auf Temperaturen von 900 bis 1000°C mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
von 1 bis 3°C/min
und im Halten des Wafers 1 bis 12 h.
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Die
Durchführung
des ersten Wärmebehandlungsschrittes
macht eine Sauerstoffdonor-Beseitigungsbehandlung bei den Wafer-Herstellungsverfahren
unnötig.
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[BEISPIELE]
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Im
folgenden werden Beispiele für
die Erfindung zusammen mit Vergleichsbeispielen beschrieben.
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<Beispiel
1>
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Bor(B)-dotierte
p-Typ-Siliciumingots jeweils eines Durchmessers von 6 in wurden
mit einem Siliciumeinkristall-Ziehgerät gezogen. Jeder Ingot besaß eine gerade
Körperlänge von
600 mm, eine Kristallorientierung von (100), einen spezifischen
Widerstand von 1 bis 15 Ωcm
und eine Sauerstoffkonzentration von 1,4 × 1018 Atomen/cm3 (alte ASTM). Die Anzahl der Ingots betrug
zwei. Sie wurden unter derselben Bedingung unter kontinuierlicher
Abnahme von V/G beim Ziehen von 0,24 mm2/min°C auf 0,18 mm2/min°C
gezüchtet.
Einer der Ingots wurde wie in 2 gezeigt
zur Überprüfung der
Positionen der entsprechenden Domänen in Ziehrichtung zentral geschnitten,
und der andere Ingot wurde unter Bereitstellung von den jeweiligen
Domänen
entsprechenden Silicium-Wafern als Proben in Scheiben geschnitten.
-
Der
Wafer als Probe in diesem Beispiel ist der Wafer W3 mit
einer zentralen Domäne
[PV], einer Domäne [PI]
um sie herum, wie in 2 und 3C gezeigt.
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Der
aus dem Ingot geschnittene und Hochglanz-polierte Wafer W3 wurde unter Durchführung eines ersten Wärmebehandlungsschrittes
in einer Wasserstoffatmosphäre
mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10°C/min von
Raumtemperatur bis auf 1200°C
erhitzt und anschließend
60 min gehalten.
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<Beispiel
2>
-
Der
aus dem gleichen Ingot wie Beispiel 1 geschnittene und Hochglanz-polierte
Wafer W3 wurde unter Durchführung eines
ersten Wärmebehandlungsschrittes
in einer Wasserstoffatmosphäre
mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10°C/min von
Raumtemperatur bis auf 1200°C
erhitzt und 60 min gehalten. Anschließend wurde dieser Wafer W3 unter Durchführung eines zweiten Wärmebehandlungsschrittes
in einer Stickstoffatmosphäre von
Raumtemperatur in einen Ofen bei 800°C eingebracht und mit einer
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10°C/min bis auf 1000°C erhitzt,
und 24 h gehalten.
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<Beispiel
3>
-
Der
aus dem gleichen Ingot wie Beispiel 1 geschnittene und Hochglanz-polierte
Wafer W3 wurde unter Durchführung eines
ersten Wärmebehandlungsschrittes
in einer Wasserstoffatmosphäre
mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10°C/min von
Raumtemperatur bis auf 1200°C
erhitzt und 60 min gehalten. Anschließend wurde dieser Wafer W3 unter Durchführung eines zweiten Wärmebehandlungsschrittes
in einer Stickstoffatmosphäre von
Raumtemperatur in einen Ofen bei 500°C eingebracht, mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von
1°C/min
auf 1000°C
erhitzt und 4 h gehalten.
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<Vergleichsbeispiel
1>
-
Der
aus dem gleichen Ingot wie Beispiel 1 geschnittene und Hochglanz-polierte
Wafer W3 wurde ohne Durchführung eines
ersten oder zweiten Wärmebehandlungsschrittes
als Vergleichsbeispiel 1 bereitgestellt.
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<Vergleichsbeispiel
2>
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Der
aus dem gleichen Ingot wie Beispiel 1 geschnittene und Hochglanz-polierte
Wafer W3 wurde ohne Durchführung eines
ersten Wärmebehandlungsschrittes,
während
nur der zweite Wärmebehandlungsschritt
von Beispiel 2 durchgeführt
wurde, als Vergleichsbeispiel 2 bereitgestellt.
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<Vergleichsbewertung
1>
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Die
Wafer der Beispiele 1, 2, 3 und der Vergleichsbeispiele 1, 2 wurden
gereinigt, selektiv an der Wafer-Oberfläche durch eine Wright-Ätzlösung angeätzt, und
anschließend
wurde die BMD-Volumendichte durch Beobachtung der gesamten Wafer-Oberfläche vom
Wafer-Zentrum bis zum Wafer-Rand in einer Tiefe von 100 μm von der
Wafer-Oberfläche
mit einem optischen Mikroskop gemessen. Die Ergebnisse sind in 4 gezeigt.
Die Figuren auf der rechten Seite von 4 weisen
entsprechende Abszissen, die den Abstand vom Wafer-Zentrum (0 mm)
bis zum Wafer-Rand (±75
mm) darstellen, und entsprechende Ordinaten, die die BMD-Oberflächendichte
darstellen, auf.
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Wie
aus 4 hervorgeht, wurden keinerlei BMD's in dem Wafer des
Vergleichsbeispiels 1 nachgewiesen. In dem Wafer von Beispiel 1
betrug die BMD-Volumendichte des der Randdomäne [PI]
entsprechenden Teilbereichs 108 BMD's/cm3 oder weniger,
wohingegen die BMD-Volumendichte des der zentralen Domäne entsprechenden
Teilbereichs [PV] etwa 109 BMD/cm3 betrug, wovon ein IG-Effekt angenommen
wurde. In dem Wafer von Beispiel 2 wurden BMD's, die um zwei Zehnerpotenzen größer waren als
der unmittelbar vorstehende Wert, am Rand und im Zentrum des Wafers
nachgewiesen. In dem Wafer von Beispiel 3 wurde eine BMD-Volumendichte
von etwa 1011 BMD/cm3 über die
gesamte Wafer-Oberfläche
nachgewiesen. Dies zeigte, daß das
Wafer-Zentrum von
Beispiel 2 und die gesamte Wafer-Oberfläche von Beispiel 3 IG-Effekte aufwiesen,
die stärker waren
als diejenigen des Beispiels 1. Zu beachten ist, daß der Wafer
von Vergleichsbeispiel 2 eine nachgewiesene BMD-Volumendichte aufwies, die derjenigen
von Beispiel 2 entsprach, allerdings war die Verteilung der BMD-Dichte
in Vergleichsbeispiel 2 bezüglich
der Gleichmäßigkeit
in radialer Richtung des Wafers schlechter.
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Die
Meßtiefen
der DZ's in den
Wafer-Oberflächen
der Beispiele 1, 2 und 3 betrugen bei allen von ihnen 5 μm. Zu beachten
ist, daß DZ's in der Wafer-Oberfläche von
Vergleichsbeispiel 1 nicht nachweisbar waren. Die DZ von Vergleichsbeispiel
2 war im Wafer-Zentrum 0,5 μm
oder weniger tief und war am Wafer-Rand nicht nachweisbar.
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<Beispiel
4>
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Ein
Silicium-Wafer wurde aus dem in Beispiel 1 gezogenen Ingot geschnitten
und als Prüfkörper bereitgestellt.
Der Wafer als Prüfkörper in
diesem Beispiel ist der Wafer W4, vollständig aus
einer Domäne
[PI], die in 2 und 3D gezeigt
ist.
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Der
aus dem Ingot geschnittene und Hochglanz-polierte Wafer W4 wurde unter Durchführung eines ersten Wärmebehandlungsschrittes
in einer Wasserstoffatmosphäre
mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10°C/min von
Raumtemperatur bis auf 1200°C
erhitzt und 60 min gehalten. Anschließend wurde dieser Wafer W4 unter Durchführung einer zweiten Wärmebehandlungsschritt
gehalten in einer Stickstoffatmosphäre von Raumtemperatur in einen
Ofen bei 800°C
eingebracht, mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10°C/min auf
1000°C erhitzt
und 24 h gehalten.
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<Beispiel
5>
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Der
aus dem gleichen Ingot wie Beispiel 1 geschnittene und Hochglanz-polierte
Wafer W4 wurde unter Durchführung eines
ersten Wärmebehandlungsschrittes
in einer Wasserstoffatmosphäre
mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10°C/min von
Raumtemperatur bis auf 1200°C
erhitzt und 60 min gehalten. Anschließend wurde dieser Wafer W4 unter Durchführung einer zweiten Wärmebehandlungsschritt
in einer Stickstoffatmosphäre
von Raumtemperatur in einen Ofen bei 800°C eingebracht, mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von
10°C/min
auf 1000°C
erhitzt und 24 h gehalten.
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<Beispiel
6>
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Der
aus dem gleichen Ingot wie Beispiel 1 geschnittene und Hochglanz-polierte
Wafer W4 wurde unter Durchführung eines
ersten Wärmebehandlungsschrittes
in einer Wasserstoffatmosphäre
mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10°C/min von
Raumtemperatur bis auf 1200°C
erhitzt und 60 min gehalten. Anschließend wurde dieser Wafer W4 unter Durchführung einer zweiten Wärmebehandlungsschritt
in einer Stickstoffatmosphäre
von Raumtemperatur in einen Ofen bei 500°C eingebracht, mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von
1°C/min
auf 1000°C
erhitzt und 4 h gehalten.
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<Vergleichsbeispiel
3>
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Der
aus dem gleichen Ingot wie Beispiel 1 geschnittene und Hochglanz-polierte
Wafer W4 wurde ohne Durchführung eines
ersten oder zweiten Wärmebehandlungsschrittes
als Vergleichsbeispiel 3 bereitgestellt.
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<Vergleichsbeispiel
4>
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Der
aus dem gleichen Ingot wie Beispiel 1 geschnittene und Hochglanz-polierte
Wafer W4 wurde ohne Durchführung eines
ersten Wärmebehandlungsschrittes,
während
nur der zweite Wärmebehandlungsschritt
von Beispiel 4 durchgeführt
wurde, als Vergleichsbeispiel 4 bereitgestellt.
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<Vergleichsbeispiel
5>
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Der
aus dem gleichen Ingot wie Beispiel 1 geschnittene und Hochglanz-polierte
Wafer W4 wurde ohne Durchführung eines
ersten Wärmebehandlungsschrittes,
während
nur der zweite Wärmebehandlungsschritt
von Beispiel 5 durchgeführt
wurde, als Vergleichsbeispiel 5 bereitgestellt.
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<Vergleichsbewertung
2>
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Die
Wafer der Beispiele 4, 5 und der Vergleichsbeispiele 3, 4, 5 wurden
im Hinblick auf die BMD-Volumendichte der gesamten Wafer-Oberfläche vom
Wafer-Zentrum bis zum Wafer-Rand bis zu einer Tiefe von 100 μm von der
Wafer-Oberfläche entsprechend
der Vergleichsbewertung 1 gemessen. Die Ergebnisse sind in 5 gezeigt.
Die Figuren auf der rechten Seite von 5 weisen
die entsprechenden Abszissen, die den Abstand vom Wafer-Zentrum (0
mm) bis zum Wafer-Rand (±75
mm) darstellen, und die entsprechenden Ordinaten, die eine BMD-Oberflächendichte
darstellen, auf.
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Wie
aus 5 hervorgeht, wurden keinerlei BMD's in den Wafer der
Vergleichsbeispiele 3 und 4 nachgewiesen. In dem Wafer des Beispiels
4 betrug die BMD-Volumendichte 2 × 107 BMD/cm3 über
die gesamte Wafer-Oberfläche,
wovon ein IG-Effekt angenommen wurde. In dem Wafer des Beispiels
5 wurden BMD's in
der Größenordnung
von 1010 BMD's/cm3, um drei
Zehnerpotenzen größer als
der unmittelbar oben angegebene Wert, über die gesamte Wafer-Oberfläche nachgewiesen.
Der Wert zeigt, daß ein
höherer
IG-Effekt erhalten werden kann. Zu beachten ist, daß eine BMD-Volumendichte
in der Größenordnung
von 109 BMD/cm3 in
dem Wafer von Vergleichsbeispiel 5 nachgewiesen wurde, jedoch bei
Behandlung des Wafers in einer oxidativen Atmosphäre OSF's erzeugt wurden.
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Die
Meßtiefen
der DZ's in den
Wafer-Oberflächen
der Beispiele 4 und 5 betrugen jeweils 5 um. Zu beachten ist, daß die DZ's in der Wafer-Oberfläche der
Vergleichsbeispiele 3 und 4 nicht nachweisbar waren. Die DZ von
Vergleichsbeispiel 5 war im Wafer-Zentrum 0,5 μm oder weniger tief und am Wafer-Rand
nicht nachweisbar.