DE10064940A1

DE10064940A1 - Diffusionswundkompresse

Info

Publication number: DE10064940A1
Application number: DE2000164940
Authority: DE
Inventors: Hans-Peter Berlien; Carsten Philipp; Gerhard Mueller
Original assignee: Laser und Medizin Technologie GmbH
Current assignee: Laser und Medizin Technologie GmbH
Priority date: 2000-12-23
Filing date: 2000-12-23
Publication date: 2002-07-04

Abstract

Die Erfindung betrifft eine sterile Einweg-Wundabdeckung, die insbesondere bei großflächigen Wunden nach Laserbehandlung, resp. Laserreinigung, zur Anwendung kommen soll. Gleichzeitig soll diese Wundabdeckung die Entwicklung eines primären Wundverschlusses fördern und auch bei sekretierenden Wunden für ein gutes Wund-Management sorgen.

Description

Aufgabenstellung

Es soll eine sterile Einweg-Wundabdeckung entwickelt werden, die insbesondere bei großflächigen Wunden nach Laserbehandlung, resp. Laserreinigung, zur Anwendung kommen soll. Gleichzeitig soll diese Wundabdeckung die Entwicklung eines primären Wundverschlusses fördern und auch bei sekretierenden Wunden für ein gutes Wund-Management sorgen.

Stand der Technik

Es ist eine Vielzahl von Wunddeckungen, Verbänden etc. bekannt, die steril angewendet werden und teilweise auch sterile fettartige Substanzen inkorporieren, die einen aseptischen Wundverschluss unterstützen. Auch sind entsprechende Wundabdeckungen mit drainierender Wirkung, wie Mullkompressen etc., bekannt. Ebenso sind Wundabdeckungen bekannt, die gerinnungsfördernde und damit blutstillende Substanzen inkorporieren, ebenso sind solche bekannt, die antibiotische Wirkung erzielen.

Erfindungsgemäße Lösung

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass ein wässriger Auszug von schwarzen Teeblättern frische Wunden zur Re-Epithelisierung anregt und gleichzeitig aseptisch wirkt. Erfindungsgemäß wird daher in einem ersten Schritt, als primäre Wunddeckung nach Laserbehandlung des Wundbettes eine mit einem wässrigen Auszug schwarzen Tees getränkte Mull- oder Gazekompresse verwendet, wobei die auf der Wunde liegende Fläche derart beschichtet ist, dass Gewebe nicht einwachsen kann. In Weiterführung des Erfindungsgedankens wird sodann die aus geeignetem quellfähigen Material hergestellte Mull- oder Gazekompresse mit wasserlöslichem Teekonzentrat versetzt, so dass unmittelbar vor Aufbringung einer entsprechenden Sterilkompresse auf das Wundbett durch Benetzung ebendieser Kompresse mit einem sterilen Flüssigkonvolut, z. B. Ringerlösung aus einer Brechampulle, die Kompresse befeuchtet wird und dann durch diese Befeuchtung der entstehende wässrige Teeauszug in Kontakt mit der Wundfläche zur Wirkung gelangt.

In Weiterführung des Erfindungsgedankens wird aus Granulat oder einer Platte von Poly-Acryl- Amid durch Befeuchtung mit dem oben definierten wässrigen Teeauszug ein Gelkissen hergestellt, das in eine fasrige Matrix eingelagert ist, und als so genannte Blister-Packung zur Wunddeckung genutzt werden kann. Erfindungsgemäß wird diese Gelschicht wundseitig durch eine fluidpermeable Membran abgeschlossen, die nach dem Stand der Technik weder einwächst noch am neugebildeten Epithel wesentlich anhaftet. Die Verwendung von Poly-Acryl-Amid zu diesem Zweck ist insbesondere erfindungsgemäß im Hinblick auf die auch für den Fachmann völlig überraschende Feststellung, dass der Poly-Acryl-Amid-Gel in der Lage ist, nicht nur den konzentrierten wässrigen Teeauszug an die Wundoberfläche abzugeben, sondern gleichzeitig Flüssigexsudat der Wunde selbst zu resorbieren und damit für ein kontrolliertes Wund-Management sorgt.

In Weiterführung des Erfindungsgedankens wird für Spezialanwendungen bei hochinfektiösen Wunden auch eine Beladung des Gels, resp. der Kompresse, mit antibiotischen Substanzen als erfindungsgemäß vorgesehen, um die erfindungsgemäße Wundversorgung auch auf den Bereich infizierter Wunden ausdehnen zu können.

Nachstehend die Beschreibung der Abbildungen:

Abb. 1a zeigt das Prinzip einer mit "Instant-Tee" vordosierten Kompresse 1, die vor Applikation noch mit Ringerlösung resp. physiologischer Kochsalzlösung benetzt werden muss.

Abb. 1b zeigt das Prinzip einer mit "Instant-Tee" vordosierten und mit Ringerlösung resp.

Physiologsicher Kochsalzlösung vorgetränkten Gel- Kompresse auf der Basis Poly-Acryl-Amid oder ähnlicher Substanzen 2.

Abb. 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer 3 Gel- Kompresse auf der Basis Poly-Acryl-Amid oder ähnlicher Substanzen, die bereits herstellerseitig mit einem hochkonzentrierten wässrigen Auszug von schwarzem Tee beladen ist.

Claims

1. Sterile mit wundheilungsfördernden Substanzen imprägnierte Wundabdeckung dadurch gekennzeichnet, dass: eine saugfähige textile Grundmatrix mit einer leicht löslichen, den Heilungsprozess fördernden Substanz versetzt ist.

2. Wundabdeckung nach 1, dadurch gekennzeichnet, dass: die Substanz ein wässriger Auszug von schwarzem Tee ist.

3. Nach 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass: die Substanz ein wasserlösliches steriles Teepulver von schwarzem Tee ist.

4. Verfahren nach 1 dadurch gekennzeichnet, dass: die textile Matrix zusätzlich mit einer stark quellbaren Substanz belegt ist, in die der Wirkstoff eingebettet ist.

5. Verfahren nach 1 und 4 dadurch gekennzeichnet, dass: die quellbare Substanz aus Polyakrylamid besteht.

6. Verfahren nach 1, 4 und 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Poly-Acryl-Amid plattenförmig mit der textilen Grundmatrix verbunden ist und bereits durch Aufnahme von wässrigem schwarzen Teeauszug bis zum maximalen Quellvermögen aufgequollen ist.

7. Verfahren nach 1, 4-6 dadurch gekennzeichnet, dass diese Einweg-Fertigkompresse in Form einer Blister-Packung steril versiegelt ist.