DE10064873A1 - Vakuumauftriebskörper - Google Patents
VakuumauftriebskörperInfo
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Abstract
Zur Schaffung eines Vakuumauftriebskörpers (1), insbesondere zum Einsatz in Luftschiffen, wird vorgeschlagen, daß die Wandung (2) des Vakuumauftriebskörpers (1) mehrschichtig gestaltet ist, wobei die dem Hohlraum (3) zugewandte Schicht aus einer Vielzahl an wabenartig miteinander verbundenen Polygonen (4) besteht, die nächstfolgende Schicht wiederum aus einer Vielzahl an wabenartig miteinander verbundenen Polygonen besteht, wobei diese jedoch kleiner sind als die Polygone der inneren Schicht und jeweils auf der Außenseite der Polygone der Innenschicht fixiert sind. Weiterhin ist der Vakuumauftriebskörper (1) von einer luftdichten Außenhülle umgeben.
Description
Die Erfindung betrifft einen Vakuumauftriebskörper zum Einsatz
in Luftfahrzeugen, wie Luftschiffen.
Luftschiffe wenden das archimedische Prinzip des Auftriebs an.
Soll das Luftschiff aufsteigen, so muß das von diesem
verdrängte Luftvolumen schwerer sein als seine eigene Masse
inklusive des darin enthaltenen Inhalts, wie beispielsweise
Passagiere oder Ladung. Ein Luftschiff muß also, einfach
ausgedrückt, leichter sein als Luft. Zur Erzielung dieser
geringen Masse gibt es mehrere Ansätze. Zum einen werden
Auftriebs-Gase eingesetzt, insbesondere Helium und
Wasserstoff. Wasserstoff hat gegenüber Helium eine noch
geringere Masse; aufgrund seiner hohen Explosivität ist die
Anwendung jedoch sehr gefährlich. Allseits bekannt ist sicher
der Absturz der "Hindenburg" 1937, bei welcher aufgrund eines
Defekts das Auftriebsgas Wasserstoff explodierte. Helium
dagegen ist unbrennbar, jedoch sehr teuer. Helium ist außerdem
aufgrund seiner geringen Atomgröße sehr stark flüchtig,
wodurch höchste Anforderungen an die Dichtigkeit der
Außenhülle eines Luftschiffes gestellt werden.
Der Einsatz von Auftriebsgasen bringt außerdem zahlreiche,
weitere Nachteile mit sich. So muß für den Landevorgang
entweder das leichte Auftriebsgas durch die schwerere Luft
ersetzt werden, wodurch das Luftschiff zu sinken beginnt, oder
aber es muß Ballast zugeführt werden. Die erste Alternative,
das Ablassen der Auftriebsgase, wird insbesondere bei der
Anwendung von Helium vermieden aufgrund des hohen
Heliumpreises. Folglich wird derzeit bevorzugt, für den
Landevorgang und, um das Luftschiff auf dem Boden verankert zu
halten, Ballast zuzuladen. Dieser Ballast ist insbesondere
auch dann wichtig, wenn ein Luftschiff als Transportfahrzeug
für Schwerstgüter eingesetzt wird. Beim Entfernen der Ladung
vom Luftschiff ist es nötig, die Masse des Luftschiffes zu
erhöhen, um einen schlagartigen Auftrieb des Luftschiffes nach
Entfernen der Ladung zu vermeiden.
Der Einsatz von Ballast nimmt jedoch einen beträchtlichen Teil
der Ladefläche in Anspruch, so daß es wünschenswert wäre,
Start- und Landevorgänge des Luftschiffes ohne Ballast
vorzunehmen. Folglich erweist sich die Anwendung dieser Gase
für die Luftschiffahrt nicht als optimal. Seit den Urzeiten
der Luftschiffahrt besteht deshalb der Wunsch, den Auftrieb
mittels Vakuum zu erzeugen. Bereits der Jesuitenpater
Francesco Lana de Terzi stellte 1670 das Postulat auf, daß bei
Erzeugung eines Vakuums ein flugfähiges Gerät zu konstruieren
sein müßte, und stellte auch erste, erfolgreiche Versuche an.
Die Dichte von Luft beträgt auf Meereshöhe ungefähr 1,3 kg/m3,
und da die Masse von Vakuum mit 0 gleichgesetzt werden kann,
wird folglich mit jedem Kubikmeter Vakuum eine
Masseneinsparung von 1,3 kg erzielt. Gegenüber Wasserstoff
bzw. Helium bringt dies in der Praxis eine 10 bzw. 20%ige
Verbesserung, was bei einem Kubikmeter nicht so drastisch
erscheint; auf die riesigen Ausmaße der Luftschiffe
hochgerechnet bedeutet dies jedoch eine gewaltige Einsparung,
die für zusätzliche Ladung eingesetzt werden könnte. Weiterhin
böte der Einsatz von Vakuum den Vorteil, daß das Auf- und
Absteigen eines Luftschiffs einfach zu regulieren wäre, indem
mittels Vakuumpumpe ein Vakuum erzeugt wird bzw. über ein
Belüftungsventil dosiert Luft zugeführt wird und dadurch das
Fahrzeug sinkt. Es braucht somit weder Ballast mitgeführt
werden, noch beispielsweise Helium abgelassen und durch Luft
ersetzt werden, was einen immensen Kostenvorteil darstellt.
Der Einsatz von Vakuum stellt jedoch höchste Anforderungen an
die Festigkeit der Umhüllung. Durch das Erzeugen eines Vakuums
im Inneren eines Körpers wirken aufgrund des äußeren
Überdruckes auf den Körper starke Preßkräfte ein, die
kompensiert werden müssen. Dieses Problem wurde im Stand der
Technik schon mehrmals zu lösen versucht.
In der DE 43 44 033 werden diese Preßkräfte durch dynamische
Gegenkräfte kompensiert. Zu diesem Zweck wird eine
Hohlkörperhülle, in deren Inneren ein Vakuum angelegt wird und
welche aus einem flexiblen, relativ dünnen Material besteht,
in Rotation versetzt. Die dadurch entstehenden Fliehkräfte
sollen die auf die Hülle einwirkenden Preßkräfte kompensieren.
Dadurch ist es möglich, aufwendige Stützkonstruktionen zu
vermeiden. Allerdings ist diese Lösung relativ aufwendig auch
und insbesondere bei Betrachtung der energetischen Seite, da
die Rotationsbewegung dauernd erfolgen muß, wofür ein
energieverbrauchender Motor eingesetzt werden muß. Es kommt
somit auch eine gewisse Störanfälligkeit hinzu, da bei Ausfall
des Rotationsmotors dem Hohlkörper Luft zugeführt werden muß,
um eine Implosion des Körpers zu vermeiden.
Alle übrigen bekannten Flug- oder Auftriebskörper versuchen
über eine Verstärkung der Außenhülle den Einsatz von Vakuum
zum Auftrieb eines Luftschiffes zu ermöglichen. So ist aus dem
Vakuumauftriebsflugkörper der DE 31 44 051 bekannt, den
Außendruck mittels eines Gerippes aus Rohren, welche aus
glasfaserverstärktem Kunststoff oder aus Leichtmetall
bestehen, abzufangen. Die Vakuumdichtigkeit wird durch eine
Außenhaut aus Kunststoff, Leichtmetall oder
kunststoffüberzogenem Leichtmetall erzielt. Auch aus der JP 1257689
ist bekannt, die Außenhülle eines Luftschiffs durch
ein Gerippe aus horizontal und vertikal verlaufenden Gliedern
und einer luftdichten Außenhülle zu verstärken. Die DE 40 09 763
offenbart ein Flugboot in Form eines Hohlkörpers, das eine
oder mehrere Luftkammern umschließt. Die Luftkammern sind
separat evakuierbar bzw. belüftbar. Die Wandung der
Luftkammern besteht aus einer selbsttragenden
Verbundkonstruktion, welche zusätzlich durch Spannringe
abgestützt wird. Als selbsttragende Verbundkonstruktion werden
durch Endlosfasern und kontrollierte Faseranordnung verstärkte
Thermoplaste, welche verbunden sind mit mineralischen und/oder
metallischen Materialien, eingesetzt. Aus der GB 2,333,749
schließlich ist ein eiförmiges Luftschiff bekannt, dessen
Außenhaut einen mehrschichtigen Aufbau aufweist. Dieser
mehrschichtige Aufbau besteht aus einer Wabengraphitschicht,
welche schaumverstärkt sein kann, und darüber befindlichen
Karbonfaserschichten, die eine geordnete Anordnung aufweisen.
Auf diesen Schichten wiederum befindet sich eine
Polyvinylfluoridschicht als Außenhülle.
Durch alle diese Stütz- und Versteifungskonstruktionsmittel
soll ein Luftschiff erzeugt werden, in dessen Inneren ein
Vakuum angelegt werden kann. Die beschriebenen
Lösungsvorschläge erscheinen jedoch allesamt als ungeeignet,
da die auf die Außenhaut einwirkenden Preßkräfte so stark
sind, daß durch einfache Stützkonstruktionen eine Versteifung
nicht erzielt werden kann. Weiterhin weisen alle diese
Vorrichtungen den Nachteil auf, daß das Luftschiff als Ganzes
bzw. daß sehr große Volumina entlüftet werden müssen. Zudem
sind sehr große Oberflächen vorhanden, die wiederum gegen den
von außen einwirkenden Preßdruck abgestützt werden müssen.
Weiterhin ist nachteilig, daß, sollte die Hülle eine
Beschädigung erfahren und so das Vakuum im Inneren
zusammenbrechen, dies verheerende Auswirkungen auf das
Schweben des Luftschiffes hat. Dadurch würde das Luftschiff
relativ rasch zu Boden sinken. Eine Fortsetzung der Fahrt ist
dann erst nach Beseitigung der Schäden der Außenhülle möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen
Vakuumauftriebskörper zur Verfügung zu stellen, der die oben
geschilderten Nachteile vermeidet, insbesondere soll der
Vakuumauftriebskörper eine Wandkonstruktion aufweisen, die den
starken, von außen wirkenden Preßkräften widerstehen kann und
zugleich eine geringe Masse aufweist, damit noch genügend
Nutzlast verbleibt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Vakuumauftriebskörper
nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Der erfindungsgemäße Vakuumauftriebskörper weist eine
Außenhülle auf, die einen Hohlraum umgibt, in welchem ein
Vakuum angelegt ist. Die Außenhülle ist mehrschichtig
aufgebaut. Die dem Inneren des Auftriebskörpers zugewandte
Schicht besteht aus einer Vielzahl an Polygonen, die
wabenartig miteinander verbunden, insbesondere verklebt sind.
Auf der Außenseite eines jeden dieser Polygone ist jeweils
eine Vielzahl an weiteren, wabenartig miteinander verbundenen
Polygonen aufgebracht, welche kleiner als die ersteren sind.
Anders ausgedrückt, es wird eine zweite Wabenschicht auf die
erste Wabenschicht aufgebracht, wobei diese aus kleineren
Polygonen besteht als erstere. Als äußerste Schicht ist eine
luftdichte Umhüllung vorgesehen, welche den
Vakuumauftriebskörper als Ganzes umgibt. Diese Außenhülle
ermöglicht die Luftdichtigkeit des Systems, so daß im Inneren
des Vakuumauftriebskörpers ein Vakuum angelegt werden kann und
auch annähernd erhalten bleibt.
Besonders vorteilhaft an dieser mehrschichtigen Gestalung der
Wandung des erfindungsgemäßen Vakuumauftriebskörpers ist, daß
höchste Stabilität erzeugt wird, welche dem auftretenden
Außenpreßkräften widerstehen kann. Durch das
Übereinanderlagern von mehreren Wabenschichten wird eine
besondere Festigkeit erzielt. Ein Wabenverbund allgemein
bietet höchste Stabilität bei geringem Gewicht. Wird darüber
eine weitere Wabenschicht gelegt, so versteift die äußere
Wabenschicht die innere. Außerdem erfolgt durch die kleiner
dimensionierten Polygone der Außenseite eine zusätzliche
Versteifung der inneren Wabenschicht. Dieser Effekt wird
verstärkt durch die unterschiedliche Materialwahl der beiden
Polygonschichten. Im Gegensatz zu den bekannten Verstrebungen
aus Rohren und Stäben wird durch die wabenartige Gestaltung
eine kleinteilige Oberfläche geschaffen, so daß die Außenhülle
auf einer sie stabilisierenden Unterlage aufliegt. Bei den
vorbekannten Versteifungen mittels Stäben und Rohren ist der
Abstand zwischen den einzelnen Versteifungselementen relativ
groß, so daß die Hülle durch das im Inneren angelegte Vakuum
stark in das Innere des Auftriebskörpers bzw. Luftschiffes
gezogen wird. Im Gegensatz hierzu sind die Abstände zwischen
den unterstützenden Stellen sehr gering. Die Außenhülle muß
lediglich den äußerst geringen Durchmesser der kleineren
Polygone der äußeren Wabenschicht überspannen. Auf diese Art
und Weise bieten sich kaum Angriffspunkte für eine
Bruchstelle. Im Gegenteil, durch das Anlegen des Vakuums wird
die Außenhülle zwar geringfügig in das Innere der Polygone
hineingezogen, dies führt jedoch sogar zu einer zusätzlichen
Abstützung der Wände der äußeren Polygone. Es wird die
Stabilität der Wandung des Auftriebskörpers weiter erhöht.
Die Vakuumauftriebskörper an sich sind vorzugsweise abgerundet
gestaltet, beispielsweise in Form von kugelartigen,
walzenförmigen oder eiförmigen Körpern. Die Polygone sowohl
der inneren als auch der äußeren Polygonschicht sind
vorzugsweise hexagonal oder pentagonal gestaltet, wobei
bevorzugt ist, daß diese beiden Formen nebeneinander innerhalb
eines Verbundes vorliegen, wie es beispielsweise von einem
Fußball bekannt ist, wodurch die abgerundete Formgebung
erleichtert wird. Die Polygone der inneren Schicht bestehen
vorzugsweise aus Karbonfasern, wohingegen die Polygone der
äußeren Schicht vorzugsweise aus Aramid bestehen. Es ist
besonders bevorzugt vorgesehen, daß die Polygone aus
vorimprägnierten Materialien, sog. Prepregs, hergestellt
werden, welche nach der Formgebung erhärten. Die Polygone der
innersten Schicht des Auftriebskörpers sind vorzugsweise an
zumindest der oberen Seite deckelartig gestaltet. Es ist
weiterhin vorgesehen, daß die Polygone der innersten Schicht
beidseitig verdeckelt sind und in ihrem Inneren hohl sind.
Diese Ausführungsform würde eine besonders hohe Stabilität bei
gleichzeitig geringem Gewicht erlauben.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor,
daß die Polygone der Schicht, die dem Inneren des
Auftriebskörpers zugewandt sind, über unter Zug stehende,
gespannte Fäden im Zentrum des Auftriebskörpers miteinander
verbunden sind. Hierfür sind beispielsweise Fäden an jeder
Ecke der Polygone angebracht und/oder an jeder Seite der
Polygone. Die einzelnen Fäden eines jeden Polygons werden
gemeinsam zum Inneren des Vakuumauftriebskörpers geführt und
sind dort mit den Fadenbündeln der übrigen Polygone der
Innenschicht des Auftriebskörpers miteinander verbunden. Diese
Verbindung kann beispielsweise über eine Verknotung geschehen.
Es ist weiterhin bevorzugt vorgesehen, daß nicht jedes
einzelne Polygon mit einer Vielzahl an Fäden im Inneren
verknotet ist, sondern daß beispielsweise eine Gruppe von
mehreren Polygonen zu einer Fadengruppe zusammengefaßt und im
Inneren zu einem Knoten verbunden werden. Dies kann
beispielsweise auf solche Art und Weise geschehen, daß eine
Gruppe bestehend aus einem mittig liegenden Pentagon und fünf
an dessen Außenseite angeordneten Hexagonen zusammengefaßt
sind. So könnte sich von jeder Ecke des Pentagons jeweils ein
Faden erstrecken und weiterhin von den außenliegenden Ecken
der Hexagone. Für die eben geschilderte Gruppe würde dies
bedeuten, daß so zwanzig Fäden von dieser Gruppe gebündelt ins
Innere des Auftriebskörpers geführt werden und dort mit den
Fäden der anderen Polygongruppen verknotet werden.
Die Verspannung der Polygone über fadenartige Elemente im
Inneren des Auftriebskörpers bringt einen erheblichen Vorteil
mit sich. Auf diese Art und Weise werden die einzelnen
Polygone weiter stabilisiert. Jede Änderung der äußeren
Gestalt der Wandung des Vakuumauftriebskörpers wird so über
die Wandung abgeleitet und erzeugt eine Gegenreaktion auf der
dieser Stelle gegenüberliegenden Seite. Außerdem wendet ein
derartiger Auftriebskörper neben dem Prinzip, daß die
Druckkräfte des Preßdruckes über Gegendruck abgefangen werden,
wie dies beispielsweise bei den rohrartigen Versteifungen der
Fall ist, das Prinzip der Zugentlastung an. Die Polygone des
erfindungsgemäßen Vakuumauftriebskörpers sind miteinander über
die unter Zug stehenden Fäden verbunden. Wird auf der
Außenseite Druck erzeugt, so fangen die unter Zug stehenden
Fäden diesen Druck ab und leiten ihn ins Innere weiter. Somit
wird eine Druckbelastung der äußeren Wandung verringert. Es
ist bevorzugt vorgesehen, daß diese Verspannungsfäden aus
einem äußerst leichten Material bestehen, das jedoch höchste
Zugfestigkeit aufweist, wie beispielsweise Aramid.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
sieht vor, daß die Polygone der inneren Schicht Durchbrüche
aufweisen. Diese Durchbrüche sind so gestaltet, daß sie sich
im Zentrum des dem inneren Polygon aufsitzenden äußeren
Polygons befinden. Auf diese Art und Weise kann eine weitere
Gewichtsreduzierung erzielt werden, ohne daß Einbußen an der
Steifigkeit in Kauf genommen werden müssen. Besonders
bevorzugt ist vorgesehen, daß auf der Oberseite der inneren
Polygonschicht Noppen eingeprägt sind, welche der
Querversteifung der über diesen sitzenden, äußeren
Polygonschicht dienen. Diese Noppen sind vorzugsweise so
angebracht, daß die auf diesen Polygonen aufsitzenden, äußeren
Polygone mit ihren Kanten genau auf den Noppen aufsitzen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert und beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch einen
erfindungsgemäßen Vakuumauftriebskörper;
Fig. 2 eine Darstellung eines Detail einer Ausführungsform;
Fig. 3 eine Seitenansicht eines einzelnen Polygonelementes;
Fig. 4 eine Unteransicht des Polygonelementes aus Fig. 3;
Fig. 5 eine detaillierte Schnittdarstellung der Wandung
eines erfindungsgemäße Vakuumauftriebskörpers; und
Fig. 6 einen Ausschnitt der Wandung aus Fig. 5 in
Draufsicht.
In Fig. 1 und 2 ist ein Querschnitt durch einen
erfindungsgemäßen Vakuumauftriebskörper 1 dargestellt. Wie aus
den Zeichnungen ersichtlich, weist der Vakuumauftriebskörper 1
eine Wandung 2 auf und einen im Inneren befindlichen Hohlraum
3, der evakuiert wird. Die Wandung 2 ist aus einer Vielzahl an
Polygonelementen 4 gebildet. Ein solches Element 4 weist eine
Vielzahl an Fäden 5 auf, welche sowohl einzeln (Fig. 1) als
auch gebündelt (Fig. 2) zum Zentrum des Auftriebskörpers 1
geführt werden und dort miteinander verbunden sind,
beispielsweise über einen Knoten 6.
Aus den Fig. 3 und 4 geht die detaillierte Anordnung der
Polygonelemente 4 hervor. Die Fig. 3A und 4A zeigen ein
solches Polygonelement 4 als Ganzes. Wie aus den Zeichnungen
ersichtlich, weist das Polygonelement 4 eine Vielzahl an Fäden
5 auf. Diese Fäden 5 sind an Polygonen 7 fixiert. Auf den
großen Polygonen 7 wiederum sitzt eine Vielzahl an kleinen
Polygonen 8. Die Fig. 3B und 4B wiederum zeigen die
Polygonanordnung im Detail. Auf einem Polygon 7 sitzen somit
eine Vielzahl an kleineren Polygonen 8, welche untereinander
wabenartig verbunden sind. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3
und 4 entspringen sowohl an den Kanten 9 als auch an den
Seiten 10 die Verspannungsfäden 5. Die Polygonelemente 4 sind
mit weiteren Polygonelementen 4 zur Wandung 2 verbunden.
Hierfür sind die Elemente miteinander insbesondere an den
Seitenflächen 10 verklebt.
In Fig. 5 ist ein Schnitt durch die Wandung 2 eines
Ausführungsbeispiels eines Vakuumauftriebskörpers 1
dargestellt. Zum Hohlraum 3 des Auftriebskörpers 1 hin
erstreckt sich ein Haupt-Polygon 7 bevorzugt aus Karbonfasern.
Auf diesem sitzt eine Vielzahl der kleineren Polygone 8 auf.
Zur Außenseite hin ist eine Außenhülle 11 angebracht. Diese
Außenhülle 11 erstreckt sich nicht nur über ein einzelnes
Polygonelement 4, sondern über den Vakuumauftriebskörper 1 als
Ganzes, um diesen gegen Lufteintritt abzudichten. Die Polygone
7 weisen im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 auf ihrer dem
Äußeren zugewandten Seite eine Vielzahl an Noppen oder
Erhöhungen 13 auf. Diese Noppen 13 sind so gestaltet, daß sie
sich im Lumen 15 der kleineren Waben-Polygone 8 erstrecken und
so eine zusätzliche Abstützung und Zentrierung der Wände 14
der Waben-Polygone 8 erzielen. Weiterhin sind Durchbrüche 16
im Körper der Polygone 7 vorgesehen. Diese Durchbrüche 16
ermöglichen eine weitere Gewichtsreduzierung. Die Durchbrüche
16 befinden sich vorzugsweise annähernd im Zentrum der Noppen
13 und somit in bezug auf die aufsitzenden Waben-Polygone 8
mittig. Beim Vakuum wird die Außenhülle 11 nach innen
"gezogen" und stabilisiert die Waben-Polygone 8 zusätzlich,
wobei diese auch niedriger ausgeführt sein können, damit die
Außenhülle 11 sogar punktuell an den Polygonen 7 bzw. deren
Durchbrüchen 16 anliegt. Dadurch wird eine Tangentialspannung
an der gesamten Wandung 2 erzeugt und diese zusätzlich
stabilisiert.
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht im Detail auf die Anordnung des
Ausführungsbeispiels der Fig. 5, wobei jedoch die äußere
Umhüllung 11 teilweise entfernt wurde. In Fig. 6 wird die
Anordnung der Polygone 8 über den Noppen 13 der Polygone 7
deutlich. Ferner geht deutlich hervor, daß die Durchbrüche 16,
welche sich durch die Polygone 7 hindurch erstrecken,
annähernd konzentrisch bezüglich der Polygone 8 angeordnet
sind.
Die Dimension eines einzelnen Vakuumauftriebskörpers wird
vorzugsweise so gewählt, daß mehrere Vakuumauftriebskörper in
einem Luftschiff untergebracht werden können. Dies bringt den
Vorteil mit sich, daß selbst bei Zerstörung eines einzelnen
Vakuumauftriebskörpers der Auftrieb als Ganzes nur geringfügig
gestört wird. Sind beispielsweise innerhalb eines Luftschiffs
hundert derartiger Vakuumauftriebskörper vorgesehen, so
bedeutet dies bei Ausfall eines Vakuumauftriebskörpers, daß
lediglich 1% des Auftriebs verlorengeht. Eine relativ
kleinformatige Gestaltung eines Vakuumauftriebskörpers bringt
weiterhin den Vorteil mit sich, daß die Vakuumauftriebskörper
beispielsweise auch in kleinen, relativ schwer zugänglichen
Bereich eines Luftschiffs untergebracht sein können. Es ist
jedoch auch vorgesehen, daß der Aufbau der Wandung zur
Konstruktion eines Luftschiffes, genauer der Außenhülle eines
Luftschiffes als Ganzes eingesetzt wird.
Nachfolgend sei ein Ausführungsbeispiel eines
Vakuumauftriebskörpers anhand von Zahlen genauer beschrieben:
Durchmesser: 2800 mm
Volumen: 11,5 m3
Oberfläche: 24,6 m2
Eigengewicht 5200 g
Durchmesser: 2800 mm
Volumen: 11,5 m3
Oberfläche: 24,6 m2
Eigengewicht 5200 g
Auftriebsleistung bei
45% Luftfeuchte und
200 mbar absolutem Druck: 10520 g
45% Luftfeuchte und
200 mbar absolutem Druck: 10520 g
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind 2400 hexagonale Polygone 7
aus Kohlefasern miteinander zu einem Auftriebskörper
verbunden. Ein vergleichbarer, mit Helium gefüllter
Auftriebskörper hätte eine Auftriebsleistung von 9980 g. Dies
erscheint zwar nur eine geringe Verbesserung gegenüber den
heliumgefüllten Auftriebskörpern zu sein, es muß jedoch
berücksichtigt werden, daß Helium relativ teuer ist. Außerdem
wird bei Einsatz von Vakuumauftriebskörpern sowohl Start als
auch Landung wesentlich erleichtert, da relativ einfache
"Luftpumpen" zur Evakuierung eingesetzt werden können. Zudem
ist die Reduzierung der Auftriebsleistung durch ein einfaches
Belüftungsventil stufenlos regulierbar. Zum Start wird in
sämtlichen Vakuumauftriebskörpern Vakuum angelegt, das
Luftschiff beginnt zu steigen. Soll gelandet werden, so werden
die Vakuumauftriebskörper langsam belüftet, was ein Sinken des
Luftschiffes zur Folge hat. Bei Helium hingegen muß für die
Landung entweder Helium gegen die schwerere Luft ausgetauscht
werden, wodurch das Luftschiff ebenfalls sinkt, was jedoch zur
Folge hat, daß das teure Helium verlorengeht, oder aber es muß
Ballast beispielsweise in Form von Wasser aufgenommen werden,
um ein Sinken des Luftschiffes zu ermöglichen und gleichzeitig
Helium zu sparen.
Claims (10)
1. Vakuumauftriebskörper, insbesondere zum Einsatz in
Luftfahrzeugen, wie beispielsweise Luftschiffen, wobei der
Vakuumauftriebskörper eine Wandung aufweist und einen von
dieser umgebenen Hohlraum, in welchem ein Vakuum angelegt
und der belüftbar ist, wobei die Wandung mehrschichtig
aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Hohlraum (3) zugewandte Schicht aus einer Vielzahl
an Polygonen (7) besteht, die wabenartig miteinander
verbunden sind, die nächstfolgende Schicht aus einer
Vielzahl an wabenartig miteinander verbundenen Polygonen
(8) besteht, wobei diese Polygone (8) kleiner sind als die
Polygone (7) und jeweils auf der Außenseite der Polygone
(7) fixiert sind, und die beiden Polygonschichten (7, 8)
von zumindest einer luftdichten Außenhülle (11) umgeben
sind.
2. Vakuumauftriebskörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Polygonelemente (4) über unter Zug stehende, gespannte
Fäden (5) im Zentrum des Auftriebskörpers (1) miteinander
verbunden, insbesondere verknotet (6) sind.
3. Vakuumauftriebskörper nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
jeweils ein Faden (5) an jeder Ecke (9) eines Polygons (7)
und/oder einer oder mehrere Fäden (5) an jeder Seite (10)
eines Polygons (7) angebracht sind.
4. Vakuumauftriebskörper nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
mehrere Polygonelemente (4) über eine Anzahl an Fäden (5)
zu einer Gruppe zusammengefaßt sind und daß jeweils eine
solche Gruppe mit anderen Polygonelementen (4) oder
Gruppen dieser im Inneren des Auftriebskörpers (1)
verbunden sind.
5. Vakuumauftriebskörper nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Polygon (7) eine der Anzahl an ihm aufsitzenden
Polygonen (8) entsprechende Anzahl an Durchbrüchen (16)
aufweist, wobei die Durchbrüche (16) annähernd im Zentrum
der Polygone (8) angeordnet sind.
6. Vakuumauftriebskörper nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Oberseite eines Polygons (7) einer der Anzahl an
daran aufsitzenden Polygonen (8) entsprechende Anzahl an
Noppen (13) eingeprägt oder eingeformt ist.
7. Vakuumauftriebskörper nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polygone (7, 8) hexagonal und/oder pentagonal
gestaltet sind.
8. Vakuumantriebskörper nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polygone (7) mit den nach innen gerichteten
Seiten (10) deckelartig gestaltet sind.
9. Vakuumantriebskörper nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe der Polygone (8) derart niedrig gestaltet ist,
daß die Außenhülle (11) bei Vakuum dem Polygon (7)
anliegt.
10. Vakuumauftriebskörper nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polygone (7) aus Karbonfasern und die Polygone (8) aus
Aramid gefertigt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000164873 DE10064873B4 (de) | 2000-12-27 | 2000-12-27 | Vakuumauftriebskörper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000164873 DE10064873B4 (de) | 2000-12-27 | 2000-12-27 | Vakuumauftriebskörper |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10064873A1 true DE10064873A1 (de) | 2002-07-04 |
DE10064873B4 DE10064873B4 (de) | 2009-08-27 |
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ID=7668874
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000164873 Expired - Lifetime DE10064873B4 (de) | 2000-12-27 | 2000-12-27 | Vakuumauftriebskörper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10064873B4 (de) |
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2000
- 2000-12-27 DE DE2000164873 patent/DE10064873B4/de not_active Expired - Lifetime
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