DE10064733A1 - Materialstück, veredelt mit einem Zinküberzug und mit appliziertem Elektrotauchlack sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Materialstück, veredelt mit einem Zinküberzug und mit appliziertem Elektrotauchlack sowie Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Abstract
Bei einem Materialstück, das zu Korrosionsschutzzwecken eine mehrschichtige Bedeckung mit einer untersten Schicht, die für kathodischen Korrosionsschutz Zink enthält oder für temporären Korrosionsschutz von Phosphatierschicht gebildet wird, aufweist, besteht das Problem, das Aufbringen einer äußeren elektrophoretischen Tauchlackierung zu ermöglichen. Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß die Bedeckung, bezogen auf das Materialstück, von innen nach außen wie folgt aufgebaut ist: DOLLAR A a) die Zink enthaltende Schicht, DOLLAR A b) wahlweise eine Passivierungsschicht, DOLLAR A c) eine Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrennbaren, vernetzenden Material besteht und eine solche Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Zink enthaltende Schicht nicht elektrisch isoliert, und DOLLAR A d) eine äußere, elektrophoretisch aufgebrachte organische Schicht DOLLAR A (kathodischer Korrosionsschutz) DOLLAR A oder daß die Bedeckung, bezogen auf das Materialstück, von innen nach außen wie folgt aufgebaut ist: DOLLAR A a) die Phosphatierschicht, DOLLAR A b) eine Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrennbaren, vernetzenden Material besteht und eine solche Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Phosphatierschicht nicht elektrisch isoliert, und DOLLAR A c) eine äußere, elektrophoretisch aufgebrachte organische Schicht DOLLAR A (temporärer Korrosionsschutz). DOLLAR A Die Erfindung betrifft außerdem Verfahren zur Herstellung solcher Materialstücke.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Materialstück, das zu
Korrosionsschutzzwecken eine mehrschichtige Bedeckung mit
einer untersten Schicht, die für kathodischen Korrosions
schutz Zink enthält oder für temporären Korrosionsschutz von
einer Phosphatierschicht gebildet wird, aufweist, und auf
Verfahren zu seiner Herstellung.
Beispielsweise Materialstücke aus Eisenwerkstoffen oder
Stahl, die in einer feuchten Umgebung eingesetzt werden,
sind für ihre dauerhafte Haltbarkeit vor Korrosion zu schüt
zen. Zu diesem Zweck sind im Stand der Technik einige Ver
fahren bekannt, bei denen unmittelbar auf das Materialstück
als kathodischer Korrosionsschutz eine Zink enthaltende
Schicht aufgebracht wird, beispielsweise ein nicht elektro
lytisch aufgebrachter Zinklamellenüberzug mit ggf. gleitmit
telhaltiger organischer Deckschicht oder chromatierte Zink-/
Zinklegierungsüberzüge, bei denen zunächst durch kathodische
Metallabscheidung aus einer Elektrolytlösung ein metalli
scher Überzug erzeugt wird, wonach eine Behandlung mit Lö
sungen, die hierfür unter anderem geeignete Chromverbindun
gen enthalten, erfolgt, um Umwandlungsüberzüge herzustellen.
Mögliche Zinklegierungen sind ZnNi-, ZnFe-, ZnCo- und
ZnFeCo-Legierungen. Weitere Details zu chromatierten Zinkle
gierungsüberzügen auf Eisenwerkstoffen gehen aus der gleich
namigen DIN 50962: 1997-11 hervor, während im Hinblick auf
die zuvor beschriebenen nicht elektrolytisch aufgebrachten
Zinklamellenüberzüge auf die im Entwurf vorliegende DIN EN
ISO 10683: 1999-04 zu verweisen ist.
Als Materialstücke kommen von der Form her Massenkleinteile/schüttbare
Materialstücke und Gestellteile in Frage. Die
Art des Materialstücks entscheidet über das jeweils einzu
setzende Verfahren zum Aufbringen der Zink enthaltenden
Schicht. Bei Massenkleinteilen wird hauptsächlich das Tauch-
Schleuder-Verfahren, auch Tauch-Zentrifugier-Verfahren ge
nannt, eingesetzt, während für andere Materialstückarten das
Gestell-, das Spincoating- und diverse Spritzverfahren
(Elektrostatik, HVLP, etc.) zum Einsatz kommen.
Gerade Zinklamellenüberzüge mit einer organischen Deck
schicht auf Eisenwerkstoffen haben folgende Nachteile: Die
Dicke der Bedeckung insgesamt unterliegt entlang der Ober
fläche des beschichteten Materialstücks großen Schwankungen.
Diese können beispielsweise zwischen 1 und 30 µm liegen.
Außerdem verfügt die organische Deckschicht über eine gerin
ge Dichtigkeit, so daß der von ihr bewirkte Korrosionsschutz
begrenzt ist. Außerdem können bei Kanten aufweisenden Mate
rialstücken sogenannte Kantenfluchtenphenomäne auftreten,
die zu einem verminderten Korrosionsschutz im Bereich der
Kanten führen. Auch ist die Widerstandsfähigkeit der Bedec
kung insgesamt gegenüber Schlagbeanspruchung, gerade bei
mittels Tauch-Schleuder-Verfahren beschichteten Teilen, ge
ring. Eine solche Schlagbeanspruchung tritt beispielsweise
beim Schütten von Massenkleinteilen auf.
Der Eintrag von Zink-/Aluminiumlamellen (Zinklamellenüberzü
ge weisen häufig einen Anteil von 3 bis 15 Gew.-% Aluminium
lamellen auf) in das Tauchbad der organischen Deckschicht
hat zur Folge, daß der Schutz gegenüber der sogenannten
Überzugskorrosion vermindert wird.
Das Problem des Abflitterns von Zink-/Aluminiumlamellen ver
bietet auch eine nachfolgende elektrophoretische Tauchlac
kierung auf nicht elektrolytisch applizierten Zinklamellen
überzügen, da durch Rücklösungen eine Konstanthaltung der
Badparameter unmöglich ist. Im übrigen ist die Haftung der
elektrophoretisch abgeschiedenen organischen Deckschichten
an einem Zinklamellenüberzug grundsätzlich relativ gering,
so daß bei mechanischer Beanspruchung in kurzer Zeit eine
Enthaftung der Deckschicht bewirkt werden kann, die bei
chromfreien Zinküberzügen eine sehr frühe und großflächige
Überzugskorrosion bei korrosiver Belastung nach sich zieht.
Gerade im Bereich des Automobilbaus werden beispielsweise zu
Befestigungszwecken Materialstücke, wie Schrauben oder Nie
te, eingesetzt, und zwar beispielsweise im Innenraum eines
Kraftfahrzeugs. Bei diesem Anwendungsgebiet der Material
stücke ist ein kathodischer Korrosionsschutz nicht unbedingt
erforderlich, jedoch können solche Materialstücke über einen
temporären Korrosionsschutz verfügen, der von einer Phospha
tierschicht bereitgestellt wird, die auf die Materialstücke
aufgebracht ist. Zinkphosphat- und Eisenphospatschichten
werden üblicherweise verwendet. Die Phospatierschichten wer
den häufig in einer beispielsweise zirkonhaltigen Spüllösung
versiegelt. Anschließend erfolgt das Aufbringen eines orga
nischen Topcoats. Auch solche Materialstücke zeigen bei me
chanischer Beanspruchung häufig Fehlstellen in der Bedec
kung, so daß der Korrosionsschutz örtlich nicht vorliegt.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Materialstück der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei dem das Aufbringen einer äußeren elektrophoretischen
Tauchlackierung (ATL, KTL) ermöglicht wird, und ein Verfah
ren zu seiner Herstellung anzugeben.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Materialstücks der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Bedeckung für
kathodischen Korrosionsschutz, bezogen auf das Material
stück, von innen nach außen wie folgt aufgebaut ist:
- a) die Zink enthaltende Schicht,
- b) wahlweise eine Passivierungsschicht,
- c) eine Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrenn baren, vernetzenden Material besteht und eine sol che Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Zink enthaltende Schicht nicht elektrisch isoliert, und
- d) eine äußere, elektrophoretisch aufgebrachte organi sche Schicht.
Zur Klarstellung wird darauf hingewiesen, daß zwischen der
Zink enthaltenden Schicht und dem unbeschichteten Material
stück Schichten vorhanden sein können, die auf Vorbehand
lungen des Materialstücks zurückzuführen sind. Beispiels
weise kann zwischen der Zink enthaltenden Schicht und dem
Materialstück im Ausgangszustand eine Vorbehandlungsschicht
liegen, die von einer Zink- oder Eisenphosphatierschicht ge
bildet wird, die einen temporären Korrosionsschutz bietet.
Zwar enthält eine Zinkphosphatierschicht ebenfalls Zinkver
bindungen. Eine solche Schicht wird jedoch nicht als die
Zink enthaltende Schicht im Zusammenhang mit Bedeckungen für
kathodischen Korrosionsschutz im Sinne der Erfindung identi
fiziert. Allgemein schließt die Zink enthaltende Schicht
Schichten für temporären Korrosionsschutz von Materialstüc
ken nicht mit ein.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist es, daß auf die
Zink enthaltende Schicht eine organische Haftvermittler
schicht aufgebracht wird, die es aufgrund ihrer Beschaffen
heit gestattet, daß das mit einer Zink enthaltenden Schicht
überzogene Materialstück als Elektrode bei einer elektropho
retischen Tauchlackierung wirken kann und damit im Gegensatz
zum Stand der Technik eine elektrophoretische Tauchlackierung
ermöglicht. Neben der Schichtdicke der Haftvermittler
schicht ist insbesondere ihre Porigkeit von Bedeutung, die
gewährleistet, daß bei einer elektrophoretische Tauchlackie
rung im Tauchbad fließende Ionen von dem Materialstück ange
zogen bzw. abgestoßen werden können. Aufgrund des Vorhanden
seins der Haftvermittlerschicht sind die Voraussetzungen für
eine nachträgliche Elektrotauchlackbeschichtung (KTL/ATL)
geschaffen, so daß sich aufgrund ihrer Eigenschaften weitere
Vorteile ergeben.
Versuche haben gezeigt, daß die äußere Oberfläche des be
schichteten Materialstücks selbst nach 240 Stunden Belastung
im Salzsprühnebeltest nach der einschlägigen Norm DIN 50021-
SS keine systembedingte Veränderung zeigte. Darüber hinaus
kann ein Schichtdickenbereich von 6 bis 14 µm elektrophore
tischer Tauchlackierung in einem einstufigen Beschichtungs
vorgang aufgebracht werden. Im Vergleich dazu wurde im Stand
der Technik bei Deckschichten auf Zinklamellenüberzügen eine
dreistufige organische Beschichtung, jeweils mit dem Deck
schichtmaterial, vorgenommen, die von 120 bis 144 Stunden
ohne flächige Überzugskorrosion (Weißkorrosion) standgehal
ten hat.
Es ergibt sich auch eine gleichmäßige Gesamtschichtdicken
verteilung auf dem Materialstück, da Schichtdickenschwankun
gen, die von dem Oberflächenprofil der Zink enthaltenden
Schicht herrühren und sich auf die Oberfläche der Haftver
mittlerschicht im wesentlichen übertragen, durch die elek
trophoretische Tauchlackierung weitestgehend ausgeglichen
werden. Auch innerhalb einer Beschichtungscharge ist die Ge
samtschichtdickenverteilung im Vergleich zum Stand der Tech
nik gleichmäßiger.
Auch die im Stand der Technik bekannten Kantenfluchtphänome
ne werden vermieden. Dies bedeutet insbesondere für Kanten
aufweisende Materialstücke, daß die Gesamtschichtdicke an
einer Kante im wesentlichen derjenigen in einer Fläche des
Materialstücks entspricht. Weiter werden Lösungsmittelemis
sionen aus der Bedeckung gegenüber dem Stand der Technik
vermindert. Je nach eingesetzter elektrophoretischer Tauch
lackierung kann entweder eine Witterungsbeständigkeit oder
auch eine Chemikalienbeständigkeit der Bedeckung des Materi
alstücks erzielt werden.
Die Haftvermittlerschicht übt neben ihrer Funktion als Ver
bindungsschicht zwischen beispielsweise der äußeren, elek
trophoretisch aufgebrachten und der Zink enthaltenden
Schicht noch die Funktion einer Sperrschicht in Bezug auf
die Zink enthaltende Schicht aus, insbesondere sofern es
sich bei der Zink enthaltenden Schicht um einen Zinklamel
lenüberzug handelt. Die Haftvermittlerschicht bewirkt näm
lich, daß das Abflittern von Zink- und Aluminiumlamellen
deutlich reduziert wird, so daß eine vorbestimmte Zusammen
setzung für ein Bad zur elektrophoretischen Tauchlackierung
durch das Einbringen der mit Zinklamellen überzogenen
Materialstücke unverändert bleibt. Dies bezieht sich haupt
sächlich auf die Größen Leitfähigkeit, pH-Wert und Siebbar
keit der Tauchbadflüssigkeit. Auch negative Beeinflussungen
der Ultrafiltrations-, Dialyse- und Filteranlagen, wie sie
bei ATL-/KTL-Bädern eingesetzt werden, werden deutlich redu
ziert.
Die Zink enthaltende Schicht enthält bevorzugt mindestens 60 Gew.-%
an Zink und kann von einem Zinklamellenüberzug, einer
galvanisch aufgebrachten Zinkschicht oder einer Zinklegie
rungsschicht gebildet sein.
Die Zink enthaltende Schicht, die im vorliegenden Zusammen
hang auch Basecoat genannt wird, kann, wenn sie in Form ei
nes Zinklamellenüberzugs vorliegt, aus mindestens 70 Gew.-%
Zink und Aluminium, davon ca. 5 Gew.-% Aluminium, ca. 5 Gew.-%
eines inneren organischen Trockenschmiermittels, Rest
anorganischer Binder, beispielsweise auf der Basis von Ti
tan/Siliziummischoxiden, bestehen. Andere Zusammensetzungen
der Zink enthaltenden Schicht sind möglich, insbesondere die
eingangs genannten Zink- und Zinklegierungsüberzüge, die
galvanisch auf einem Materialstück abgeschieden werden, so
wie auch Cr6+-haltige Zinklamellenüberzüge und deren Cr6+-
freie Weiterentwicklungen.
Die wahlweise vorgesehene Passivierungs-Zwischenschicht wird
bevorzugt in einem Tauchbad, das eine saure, wässrige Cr3+-
haltige Lösung enthält, aufgebracht. Die Zwischenschicht
kommt hauptsächlich bei galvanisch abgeschiedenen, Zink ent
haltenden Schichten, wie Zink- bzw. Zinklegierungsüberzügen,
zum Einsatz. Allgemein wird die Zwischenschicht als Passi
vierung bezeichnet. Sie kann auch chromfrei sein.
Bei der Haftvermittlerschicht handelt es sich bevorzugt um
eine pigmentierte Mischung aus einem Epoxidharz-Bindemittel
und einem passenden Vernetzer-Harz zum Aushärten des Epoxid
harz-Bindemittels in dem Temperaturbereich von 100° bis 300°
C. Zur Verbesserung der Leitfähigkeit der Haftvermittler
schicht können insbesondere elektrisch leitfähige Pigmente
eingesetzt werden, die jedoch den Nachteil haben können, daß
bei starker Beschädigung eine höhere Korrosionsanfälligkeit
des Grundmetalls des Materialstücks gegeben ist. Hier muß
zwischen Vor- und Nachteil des Einsatzes leitfähiger Pigmen
te abgewägt werden. Allgemein bewirken Pigmente und Füll
stoffe eine Porigkeit der Haftvermittlerschicht, die, wie
oben bereits erläutert, dafür wichtig ist, daß nachträglich
eine elektrophoretische Tauchlackierung (KTL/ATL) aufge
bracht werden kann.
Als Epoxidharz-Bindemittel sind bekannte, zur Lackherstellung
verwendete Epoxidharze möglich, die bei gegenüber Raum
temperatur erhöhter Temperatur mit passenden Vernetzer-Har
zen, wie Harnstoff-, Melamin- oder Phenolharzen, ausgehärtet
werden können.
Die durch Einbrennen in Gegenwart eines Vernetzers herge
stellten Epoxidharz-Haftvermittlerschichten zeichnen sich
durch hohe Flexibilität, Haftung, Chemikalienbeständigkeit
und Korrosionsschutz aus. Alternativ einsetzbar sind auch
einbrennbare, vernetzende Polyester, die jedoch eine gerin
gere Chemikalienbeständigkeit aufweisen. Auch können Haft
vermittlerschichten aus Epoxidphenolharz, Epoxidharzestern
und epoxidierten Alkydharzen bestehen. Die Haftvermittler
schicht kann organische und/oder anorganische Pigmente sowie
Füllstoffe enthalten. Ist eine schwarze Färbung der Haftver
mittlerschicht gewünscht, werden als Pigmente beispielsweise
Rußpartikel (Farbruß) verwendet. Gerade im Bereich der Auto
mobilindustrie, bei der für Materialstücke der hier in Rede
stehenden Art häufig eine dauerhafte schwarze Färbung er
wünscht ist, ergibt sich aus einer Schwarzfärbung des Haft
vermittlers eine erhöhte Deckkraft, denn die Färbung ist
weitgehend identisch mit der Färbung der später aufgebrach
ten elektrophoretischen Tauchlackierung.
Das Molekulargewicht der Haftvermittlerschicht ist bevorzugt
größer als 700. Es kann beispielsweise ein niedrig sieden
des, lösliches Epoxidharz, Typ 10, zu vernetzen mit Harn
stoffharz in einem Lösungsmittel, das Glykoläther/Ester,
Alkohole, aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten kann,
verwendet werden.
Die verschiedenen Schichten der Bedeckung für kathodischen
Korrosionsschutz eines Materialstücks liegen bevorzugt in
folgenden Dickebereichen:
1 bis 20 µm, bevorzugt 4 bis 12 µm.
Bei Überschreiten der Obergrenze des Dickebereichs er
gibt sich bei nicht elektrolytisch applizierten Zinkschich
ten eine geringe Adhäsion der Zink enthaltenden Schicht am
Materialstück sowie eine verminderte Kohäsion in der betref
fenden Schicht, so daß Kohäsionsbrüche möglich sind. Des
weiteren können sich bei hohen Schichtdicken für die Zink
enthaltende Schicht auf Materialstücken, bei denen, wie bei
Schrauben im Gewindebereich, enge Toleranzen eingehalten
werden müssen, Schwierigkeiten ergeben. Wird die oben ge
nannte Untergrenze unterschritten, ist der kathodische
Korrosionsschutz, der Zweck der Zink enthaltenden Schicht
ist, vermindert, denn die kathodische Schutzwirkung/Bar
rierewirkung der im Falle eines Zinklamellenüberzugs vorlie
genden Zink-/Aluminiumlamellen ist vermindert. Bei Zink ent
haltenden Schichten führt ein Überschreiten von 12 µm zu
Schwierigkeiten beim Einhalten enger Toleranzen, beispiels
weise bei der Verschraubung von beschichteten Materialstüc
ken mit Gewinde. Wird ein Wert von 4 µm für diese Schicht
unterschritten, wird der kathodische Korrosionsschutz ge
ring.
10 nm bis 1 µm. Oberhalb
von 1 µm für die Dicke der Zwischenschicht ergibt sich ein
geringer Haftverbund zur darunterliegenden Zink enthaltenden
Schicht sowie eine hohe Sprödigkeit der Zwischenschicht. Dem
gegenüber ist es im unteren Bereich für die Dicke der Zwi
schenschicht nachteilig, daß die Passivierungswirkung immer
mehr vermindert wird.
1 bis 4 µm. Größere Schichtdicken als
4 µm für die Haftvermittlerschicht vermindern die Möglich
keit, nachträglich auf elektrophoretischem Wege eine Tauch
lackierung aufzubringen. Im unteren Bereich des Dickeinter
valls ist die Deckkraft der Schicht gering. Gleiches gilt
für die Schutzwirkung vor Abflittern von Zink-/Aluminiumla
mellen oder Partikeln bzw. Chromatpartikeln. Zu hohe
Schichtdicken reduzieren die Abscheidefähigkeit des KTL-/
ATL-Materials.
Elektrophoretisch aufgebrachte Schicht (Topcoat): 6 bis 14 µm.
Bei zu hohen Schichtdicken nimmt die Verklebungsneigung
zu und es liegt eine geringe Naßhaftung/mechanische Belast
barkeit vor. Im unteren Bereich nimmt die Dichtigkeit der
Schicht immer mehr ab.
Allgemein sollten die genannten Obergrenzen für die Dicke
bereiche der einzelnen Schichten auch aus dem Grunde nicht
überschritten werden, daß sich hohe Gesamtschichtdicken er
geben, was gerade bei Materialstücken, bei denen enge Tole
ranzen einzuhalten sind, von Nachteil sein kann.
Die oben genannte Aufgabe wird hinsichtlich eines Material
stücks, das zu Korrosionsschutzzwecken eine mehrschichtige
Bedeckung mit einer untersten Schicht, die von einer Phos
phatierschicht gebildet wird, aufweist, dadurch gelöst, daß
die Bedeckung, bezogen auf das Materialstück, von innen nach außen aufgebaut ist:
die Bedeckung, bezogen auf das Materialstück, von innen nach außen aufgebaut ist:
- a) die Phosphatierschicht
- b) eine Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrenn baren, vernetzenden Material besteht und eine solche Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Phosphatier schicht nicht elektrisch isoliert, und
- c) eine äußere elektrophoretisch aufgebrachte organische Schicht.
Die oben angegebene Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens
gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen eines Material
stücks, das zu Korrosionsschutzzwecken eine mehrschichtige
Bedeckung mit einer untersten Schicht, die für kathodischen
Korrosionsschutz Zink enthält, aufweist, mit den aufeinan
derfolgenden Schritten:
- a) Aufbringen der Zink enthaltenden Schicht auf ein Materialstück,
- b) wahlweises Aufbringen einer Passivierungsschicht auf der Zink enthaltenden Schicht,
- c) Aufbringen einer Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrennbaren, vernetzenden Material besteht und eine solche Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Zink enthaltende Schicht nicht elektrisch isoliert, auf die Zink enthaltende Schicht oder die Passivierungsschicht und
- d) elektrophoretisches Aufbringen einer Tauchlackie rung auf die Haftvermittlerschicht.
Die Phospatierschicht kann durch Zink-Phosphatieren oder
Eisen-Phospatieren erzeugt sein. Sie entspricht Ausführungs
formen der Passivierungsschicht, die bei Materialstücken mit
kathodischem Korrosionsschutz zwischen der Zink enthaltenden
Schicht und der Haftvermittlerschicht angeordnet ist.
Die bevorzugte Dicke einer Zink-Phospatierschicht beträgt
bis zu 5 µm, diejenige einer Eisen-Phospatierschicht weniger
als 3 µm. Für die darauf folgenden Schichten, nämlich die
Haftvermittlerschicht und die ATL-/KTL-Schicht gilt das, was
anhand des Materialstücks mit kathodischem Korrosionsschutz
erläutert worden ist.
Die Verfahrensbedingungen zur Durchführung der Schritte sind
den jeweils mit einer Bedeckung zu versehenden Materialstüc
ken anzupassen. Selbstverständliche Voraussetzung zur Durch
führung des Verfahrens ist es, daß die Materialstücke von
ihrer Geometrie und Masse her grundsätzlich eine Beschich
tung mit elektrophoretischen Tauchlacken zulassen.
Als Materialstücke kommen sämtliche Teile aus Eisenwerkstof
fen bzw. Stahl in Frage, für die ein hoher Korrosionsschutz
neben einer optisch ansprechenden, beispielsweise tief
schwarzen Oberfläche über mehrere Jahre gefordert wird. Bei
spielsweise handelt es sich um Funktionsteile aus der Auto
mobilindustrie, die im Sichtbereich liegen und alle zur Mon
tage benötigten Verbindungselemente. Beispiele für Funktion
steile sind Gußteile, Umformteile, wie spanend oder spanlos
geformte Stanz-Biegeteile, Scher- und Schneidteile, Frästei
le, Schmiedeteile, Tiefziehteile, Pressteile und Schweißkon
struktionen. Solche Funktionsteile kommen beispielsweise bei
Frontklappenschlössern und Türschloßgehäusen zum Einsatz.
Beispiele für Verbindungselemente sind Schrauben mit metri
schen Gewinden, gewindefurchende Schrauben mit oder ohne
Innenangriffe (großer Vorteil bei Innenangriffen, da durch
eine gleichmäßige Schichtdickenverteilung Beschichtungsmate
rialanhäufungen weitgehend vermieden werden), Klammern, Fe
dern, Klipse, Niete, Dübel, Schlauchschellen, Bolzen usw.
Bei Schrauben sind insbesondere Befestigungsschrauben ge
meint, während Federn für Frontklappenschlösser oder Tür
schloßgehäuse eingesetzt werden.
Sofern es sich bei den Materialstücken um Massenkleinteile
handelt, werden in Schritt a) die Unterschritte des Be
schichtens der Materialstücke mit einem Zinklamellenüberzug
und des Einbrennens des Zinklamellenüberzugs durchgeführt.
Die Unterschritte des Beschichtens und Einbrennens können
auch wiederholt werden, so daß zwei eingebrannte Zinklamellenüberzüge
übereinander hergestellt werden. Chromfreie
Zinklamellenüberzüge werden bei 180° bis 220°C eingebrannt,
während bei Cr6+-haltigen Zinklamellenüberzügen bzw. deren
Cr6+- bzw. chromfreien Weiterentwicklungen Temperaturen von
mehr als 280°C zum Einbrennen erforderlich sind.
Der Schritt c) umfaßt bevorzugt die Unterschritte des Be
schichtens des eingebrannten Zinklamellenüberzugs mit dem
Haftvermittler und des Einbrennens des Haftvermittlers. Die
Einbrenntemperaturen sind dem Fachmann gut bekannt und las
sen sich von dem jeweils eingesetzten Haftvermittlermaterial
ableiten.
Bevorzugt kann als Haftvermittler in Schritt c) eine pigmen
tierte Mischung aus einem Epoxidharz-Bindemittel und einem
passenden Vernetzer-Harz, gelöst in organischen Lösemitteln
oder Wasser in Kombination mit organischen Co-Lösern, einge
setzt werden. Die Art des Aufbringens der Haftvermittler
schicht richtet sich nach der Art des zu beschichtenden Ma
terialstücks, nämlich ob es sich um Gestell- oder schüttgut
fähige Massenkleinteile handelt. Da die Beschichtung solcher
Materialstücke grundsätzlich seit langem bekannt ist, wird
hier auf eine nähere Erläuterung der jedoch im einleitenden
Teil aufgezählten Verfahren verzichtet.
Der Schritt d) kann vorzugsweise die Unterschritte des Be
schichtens der Haftvermittlerschicht mit einer elektrophore
tischen Tauchlackierung und des Einbrennens der elektropho
retischen Tauchlackierung umfassen. Wird die Farbe schwarz
für das Materialstück gewünscht, ist die entsprechende Wahl
für das Tauchbad der elektrophoretischen Tauchlackierung zu
treffen. Es können sowohl ATL- als auch KTL-Verfahren zum
Einsatz kommen.
Im Hinblick auf temporär gegen Korrosion geschützte Materialstücke
wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch ein
Verfahren zum Herstellen eines Materialstücks, das zu Korro
sionsschutzzwecken eine mehrschichtige Bedeckung mit einer
untersten Schicht, die von einer Phosphatierschicht gebildet
wird, aufweist, mit den aufeinanderfolgenden Schritten:
- a) Aufbringen der Phospatierschicht auf das Material stück,
- b) Aufbringen einer Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrennbaren, vernetzenden Material besteht und eine solche Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Phos phatierschicht nicht elektrisch isoliert, auf die Phosphatierschicht und
- c) elektrophoretisches Aufbringen einer organischen Tauchlackierung auf die Haftvermittlerschicht.
Bevorzugte Ausführungsformen dieses Verfahrens ergeben sich
aus den Beschreibungen des zugehörigen Materialstücks mit
temporärem Korrosionsschutz, das oben beschrieben ist, sowie
aus den Erläuterungen des Verfahrens zum Herstellen eines
Materialstücks mit kathodischem Korrosionsschutz, wobei die
dort beschriebene Zink enthaltende Schicht (Zinklamellen
überzug) durch die Phosphatierschicht zu ersetzen ist.
Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfin
dung erläutert:
Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen wird vorausgesetzt, daß die Materialstücke einer üblichen Vorbehandlung unterzogen wurden. Dazu gehört als erster Schritt das Entfetten der mit einer Bedeckung zu versehenen Materialstücke. Darauf folgt eine Strahlvorbehandlung. Alternativ zur Strahlvorbehandlung kann ein Zinkphosphatieren, Eisenphospatieren oder eine Behandlung mittels Korrosionsinhibitoren durchgeführt werden. Nach jedem Einbrennen erfolgt ein Abkühlen auf Umgebungs temperatur.
Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen wird vorausgesetzt, daß die Materialstücke einer üblichen Vorbehandlung unterzogen wurden. Dazu gehört als erster Schritt das Entfetten der mit einer Bedeckung zu versehenen Materialstücke. Darauf folgt eine Strahlvorbehandlung. Alternativ zur Strahlvorbehandlung kann ein Zinkphosphatieren, Eisenphospatieren oder eine Behandlung mittels Korrosionsinhibitoren durchgeführt werden. Nach jedem Einbrennen erfolgt ein Abkühlen auf Umgebungs temperatur.
Bei den nachfolgenden Beispielen beziehen sich die Beispiele
1 bis 9 auf Materialstücke mit kathodischem Korrosions
schutz, während die Beispiele 10 und 11 temporär geschützte
Materialstücke betreffen.
Massenkleinteile, nämlich M10-Schrauben, die mit einem Zink
lamellenüberzug versehen sind, der in der Trockenschicht ca.
70 Gew.-% Zink, 5 Gew.-% Aluminium, 5 Gew.-% Gleitmittel so
wie anorganische Bindemittel auf der Basis von Titan/Silizi
um-Mischoxiden enthält, werden weiteren Beschichtungsschrit
ten unterzogen. Die Dicke des silberfarbenen Zinklamellen
überzugs variiert über ein Materialstück in dem Bereich zwi
schen 4 und 10 µm.
Anschließend wird der nichtelektrolytisch applizierbare
Zinklamellenüberzug eingebrannt. In diesem Beispiel ist der
Zinklamellenüberzug chromfrei, so daß das Einbrennen in dem
Temperaturbereich von 180° bis 220°C durchgeführt wird.
Danach werden die Verfahrensschritte des Beschichtens mit
dem Zinklamellenüberzug und des Einbrennens wiederholt. Bei
den vorliegenden Massenkleinteilen wird für das Aufbringen
des Zinklamellenüberzugmaterials das Tauch-Schleuderverfah
ren eingesetzt.
Nach dem Einbrennen wird die Haftvermittlerschicht auf den
Zinklamellenüberzug aufgebracht. Es wird ebenfalls das
Tauch-Schleuderverfahren eingesetzt. Die Lösung für die
Haftvermittlerschicht umfaßt ein niedrig siedendes lösliches
Epoxidharz, Typ 10, ein Harnstoffharz sowie als Lösungsmit
tel Glykoläther/-ester, Alkohole und aromatische Kohlenwas
serstoffe. Die Dicke der Haftvermittlerschicht variiert über
ein Materialstück zwischen 1 und 4 µm. Die Haftvermittler
schicht, die als Pigment Rußpartikel und weitere Pigmente
und anorganische Füllstoffe, wie Magnesiumsilikate und BaSO4
und Zinkphosphate, enthält, weist zudem eine Porigkeit auf,
die es gewährleistet, daß das Materialstück mit dem Zinkla
mellenüberzug bei einer nachfolgenden Elektrotauchlackierung
als Elektrode wirken kann. Die Pigmente gewährleisten außer
dem eine Schwarzfärbung der Haftvermittlerschicht.
Die aufgebrachte Haftvermittlerschicht wird eingebrannt, und
zwar bei einer Objekttemperatur zwischen 120° bis 200°C für
etwa 15 bis 30 Minuten.
Anschließend erfolgt das Aufbringen einer Elektrotauchlack
ierung, beispielsweise in einer Vorrichtung, wie sie in dem
deutschen Patent Nr. 199 07 863 beschrieben ist.
Die Tauchbadzusammensetzung ist wie folgt:
32,3% Luhydran E 45 K (Kondensationsprodukt aus Epoxidharz und aliphatischem Amin),
7,0% Cymel 1130 (methylierter, butylierter Melamin-Formal dehyd-Vernetzer),
8,0% Iso-Butanol,
1,2% Essigsäure,
2,0% Farbruß,
15,0% ASP 600 (Aluminium-Hydrosilikat),
7,5% mod-synth. Wachs (Polyäthylen/halogenierter Kohlenwas serstoff),
27,0% Wasser,
PVK = 18,5 (PVK: Pigmentvolumenkonzentration)
32,3% Luhydran E 45 K (Kondensationsprodukt aus Epoxidharz und aliphatischem Amin),
7,0% Cymel 1130 (methylierter, butylierter Melamin-Formal dehyd-Vernetzer),
8,0% Iso-Butanol,
1,2% Essigsäure,
2,0% Farbruß,
15,0% ASP 600 (Aluminium-Hydrosilikat),
7,5% mod-synth. Wachs (Polyäthylen/halogenierter Kohlenwas serstoff),
27,0% Wasser,
PVK = 18,5 (PVK: Pigmentvolumenkonzentration)
Diese pigmentreiche Tauchbadzusammensetzung führt zu einer
matten KTL-Beschichtung. Die Schichtdicke der elektrophore
tischen Tauchlackierung liegt in dem Bereich von 6-14 µm
und gleicht insbesondere Unebenheiten der Oberfläche der
Haftvermittlerschicht aus. Die Gesamtschichtdicke der Haft
vermittlerschicht und der elektrophoretischen Tauchlackie
rung variiert über ein Materialstück in dem Bereich von 7
bis 18 µm.
Abschließend wird der Elektrotauchlack eingebrannt.
Wie Beispiel 1, jedoch ist das Tauchbad für eine KTL-Be
schichtung wie folgt zusammengesetzt:
46,5% E 45 K Luhydran,
10,0% Cymel 1130,
8,0% Iso-Butanol,
1,2% Essigsäure,
5,0% Talkum (Magnesiumsilikathydrat),
2,0% Iso-Decanol (Isomergemisch aus C10H21OH)
25,3% Wasser,
2,0% Farbruß,
PVK = 7,1
46,5% E 45 K Luhydran,
10,0% Cymel 1130,
8,0% Iso-Butanol,
1,2% Essigsäure,
5,0% Talkum (Magnesiumsilikathydrat),
2,0% Iso-Decanol (Isomergemisch aus C10H21OH)
25,3% Wasser,
2,0% Farbruß,
PVK = 7,1
Diese Badzusammensetzung ergibt eine glänzendere KTL-Be
schichtung als bei Beispiel 1.
Wie Beispiel 1 oder Beispiel 2, jedoch wird die Zink enthal
tende Schicht von einem Zinklegierungsüberzug aus Zink/Eisen
auf galvanischem Wege gebildet. Die Dicke der Zink enthal
tenden Schicht beträgt 8 µm. Jedoch wird die Zink enthalten
de Schicht durch Zinkphosphatieren passiviert (Zinkphospat
dicke: von 1 bis 3 µm).
Wie Beispiel 1 oder 2, jedoch wird auf die Zink enthaltende
Schicht eine Zwischenschicht aufgebracht, und zwar durch
Eintauchen in eine saure wässrige Cr3+-haltige Lösung (Farb
lospassivierung). Alternativ kann auch eine nichtchromhalti
ge Lösung zum Passivieren eingesetzt werden. Die Schicht
dicke liegt in dem Bereich zwischen 10 nm bis 1 µm.
Wie Beispiele 3 und 4, jedoch wird die Zwischenschicht aus
den Beispielen 3 und 4 ersetzt durch eine mit anodischer
Oxidation erzeugte schwarze Umwandlungsschicht. Diese wird
in einer wässrigen Lösung mit einem pH-Wert von mehr als 13,
die eine NaNO3-Konzentration von 45 g/l hat, bei einer
Tauchbadtemperatur entsprechend Zimmertemperatur und Gleichspannung
hergestellt, wobei die Stromdichte im Bereich von
0,01 bis 0,05 A/cm2 liegt. Alternativ sind andere Verfah
rensbedingungen für die anodische Oxidation möglich, wie sie
in dem deutschen Patent Nr. 198 58 795 beschrieben sind.
Wie Beispiel 1 oder Beispiel 2, jedoch wird die Zink enthal
tende Schicht aus zwei Untetschichten aufgebaut. Auf das
vorbehandelte Materialstück wird zunächst auf galvanischem
Wege Zink abgeschieden (Dicke 2 bis 4 µm), wonach ein nicht
elektrolytisch applizierbarer Zinklamellenüberzug folgt. Die
Zink enthaltende Schicht im Sinne der Erfindung wird somit
von den zwei genannten Schichten gemeinsam gebildet.
Wie Beispiel 6, jedoch wird die galvanisch abgeschiedene
Zinkschicht durch eine galvanisch abgeschiedene Zinklegie
rungsschicht ersetzt.
Wie Beispiele 1 oder 2, jedoch wird die Zink enthaltende
Schicht von einer organischen, zinkhaltigen, elektrisch
leitfähigen Schicht gebildet. Diese Schicht ist nicht elek
trolytisch applizierbar und basiert auf Epoxidharzen mit
einem Molekulargewicht von mindestens 700, die mit einem
phenolischen Vernetzer kombiniert sind. Die Schicht ist auf
grund vorliegender Zinkpigmente und Aluminiumpigmente elek
trisch leitfähig. Die Lösung enthält als Lösungsmittel Gly
kol, Glykoläther, Glykolätherester.
Hinsichtlich der Haftvermittlerschicht und der KTL-/ATL-
Schicht wie Beispiel 1 oder 2. Unter der Haftvermittler
schicht befindet sich eine Passivierungsschicht, darunter
ein Zinklamellenüberzug mit einer Dicke von 2 bis 6 µm und
zwischen dem Zinklamellenüberzug und dem Materialstück ist
die Zink enthaltende Schicht aus dem vorhergehenden Beispiel
angeordnet.
Grundsätzlich ist anzumerken, daß die für das Aufbringen der
Zinklamellenschicht und der Haftvermittlerschicht eingesetz
ten Verfahren überwiegend identisch sein werden. Bei anderen
Materialstücken als Massenkleinteilen kommen statt des in
den Ausführungsbeispielen beschriebenen Tauch-Schleuder-Ver
fahrens Gestellteilebeschichtungsverfahren wie Spincoating-
diverse Spritzverfahren (Druckluftspritzen, elektrostatisch,
High Volume Low Pressure) oder Tauchverfahren zum Einsatz.
Für eine Vielzahl von schüttfähigen Massenkleinteilen und
auch die oben aufgezählten Verbindungselemente wird aus
Gründen der Wirtschaftlichkeit hauptsächlich das Tauch-
Schleuder-Verfahren eingesetzt werden.
Wie Beispiel 1 oder 2, jedoch wird die dort beschriebene
Zink enthaltende Schicht durch eine Zink-Phosphatierungs
schicht mit einer Dicke von bis zu 5 µm ersetzt.
Wie Beispiel 1 oder 2, jedoch wird die Zink enthaltende
Schicht durch eine Eisen-Phospatierungsschicht mit einer
Dicke von weniger als 3 µm ersetzt.
Claims (25)
1. Materialstück, das zu Korrosionsschutzzwecken eine
mehrschichtige Bedeckung mit einer untersten Schicht,
die Zink enthält, aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bedeckung, bezogen auf das Materialstück, von in nen nach außen wie folgt aufgebaut ist:
die Bedeckung, bezogen auf das Materialstück, von in nen nach außen wie folgt aufgebaut ist:
- a) die Zink enthaltende Schicht,
- b) wahlweise eine Passivierungsschicht,
- c) eine Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrenn baren, vernetzenden Material besteht und eine sol che Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Zink enthaltende Schicht nicht elektrisch isoliert, und
- d) eine äußere, elektrophoretisch aufgebrachte organi sche Schicht.
2. Materialstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zink enthaltende Schicht mindestens 60 Gew.-%
Zink enthält.
3. Materialstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zink enthaltende Schicht von einem Zinklamel
lenüberzug gebildet ist.
4. Materialstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zink enthaltende Schicht von einer galvanisch
aufgebrachten Schicht gebildet ist.
5. Materialstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zink enthaltende Schicht von einer Zink- oder
Zinklegierungsschicht gebildet wird.
6. Materialstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Passivierungsschicht
durch Zink-Phosphatieren erzeugt ist.
7. Materialstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Passivierungsschicht
durch Passivieren in einer sauren, wässrigen Cr3+-hal
tigen Lösung aufgebracht ist.
8. Materialstück, das zu Korrosionsschutzzwecken eine
mehrschichtige Bedeckung mit einer Phosphatierschicht
als unterster Schicht aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bedeckung, bezogen auf das Materialstück, von in nen nach außen wie folgt aufgebaut ist:
die Bedeckung, bezogen auf das Materialstück, von in nen nach außen wie folgt aufgebaut ist:
- a) die Phosphatierschicht,
- b) eine Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrenn baren, vernetzenden Material besteht und eine sol che Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Phos phatierschicht nicht elektrisch isoliert, und
- c) eine äußere, elektrophoretisch aufgebrachte organi sche Schicht.
9. Materialstück nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Phosphatierschicht durch Zink-Phosphatieren
erzeugt ist.
10. Materialstück nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Phosphatierschicht durch Eisen-Phosphatieren
erzeugt ist.
11. Materialstück nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Haftvermittlerschicht
von einer pigmentierten Mischung aus einem Epoxidharz-
Bindemittel und einem passenden Vernetzer-Harz zum
Aushärten des Epoxidharz-Bindemittels in dem Tempera
turbereich von 100° bis 300°C gebildet wird.
12. Materialstück nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß als Vernetzer-Harz ein Harnstoffharz einge
setzt wird.
13. Materialstück nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht der
Haftvermittlerschicht größer als 700 ist.
14. Materialstück nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Dicke der Haftvermitt
lerschicht im Bereich zwischen 50 nm bis 6 µm liegt.
15. Materialstück nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Dicke der Haftvermittlerschicht in dem
Bereich zwischen 1 und 4 µm liegt.
16. Materialstück nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Dicke der äußeren, elek
trophoretisch aufgebrachten Schicht in dem Bereich von
1 bis 20 µm liegt.
17. Materialstück nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Dicke der äußeren, elektrophoretisch auf
gebrachten Schicht von 6 bis 14 µm liegt.
18. Verfahren zum Herstellen eines Materialstücks, das zu
Korrosionsschutzzwecken eine mehrschichtige Bedeckung
mit einer untersten Schicht, die Zink enthält, auf
weist, mit den aufeinanderfolgenden Schritten:
- a) Aufbringen der Zink enthaltenden Schicht auf das Materialstück,
- b) wahlweises Aufbringen einer Passivierungsschicht auf der Zink enthaltenden Schicht,
- c) Aufbringen einer Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrennbaren, vernetzenden Material besteht und eine solche Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Zink enthaltende Schicht nicht elektrisch isoliert, auf die Zink enthaltende Schicht oder die Passivierungsschicht und
- d) elektrophoretisches Aufbringen einer organischen Tauchlackierung auf die Haftvermittlerschicht.
19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die Materialstücke
als Massenkleinteile vorliegen und Schritt a) die Un
terschritte des Beschichtens der Materialstücke mit
einem Zinklamellenüberzug und des Einbrennens des
Zinklamellenüberzugs umfaßt.
20. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die Materialstücke
als Gestellteile vorliegen und Schritt a) die Unter
schritte des Beschichtens der Materialstücke mit einem
Zinklamellenüberzug und des Einbrennens des Zinklamellenüberzugs
umfaßt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, bei dem
der Schritt c) die Unterschritte des Beschichtens des
eingebrannten Zinklamellenüberzugs mit dem Haftver
mittler und des Einbrennens des Haftvermittlers um
faßt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, bei dem
der Schritt d) die Unterschritte des Beschichtens der
Haftvermittlerschicht mit einer elektrophoretischen
Tauchlackierung und des Einbrennens der elektrophore
tischen Tauchlackierung umfaßt.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, bei dem
in Schritt c) als Haftvermittler eine pigmentierte Mi
schung aus einem Epoxidharz-Bindemittel und einem pas
senden Vernetzer-Harz, gelöst in einem organischen Lö
sungsmittel oder in einer Wasser-organisches Co-Löse
mittel-Kombination, eingesetzt wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, bei dem
in Schritt c) als Haftvermittler eine pigmentierte Mi
schung aus einem Polyesterharz-Bindemittel und einem
passenden Vernetzer-Harz, gelöst in Wasser und Glykol
äther/Glykol, eingesetzt wird.
25. Verfahren zum Herstellen eines Materialstücks, das zu
Korrosionsschutzzwecken eine mehrschichtige Bedeckung
mit einer untersten Schicht, die von einer Phosphatie
rungsschicht gebildet wird, aufweist, mit den aufein
anderfolgenden Schritten:
- a) Aufbringen der Phosphatierungsschicht auf das Mate rialstück
- b) Aufbringen einer Haftvermittlerschicht, die aus einem einbrennbaren, vernetzenden Material besteht und eine solche Dicke und Porigkeit aufweist, daß sie die Zink enthaltende Schicht nicht elektrisch isoliert, auf die Phosphatierungsschicht und
- c) elektrophoretisches Aufbringen einer organischen Tauchlackierung auf die Haftvermittlerschicht.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000164733 DE10064733A1 (de) | 2000-12-22 | 2000-12-22 | Materialstück, veredelt mit einem Zinküberzug und mit appliziertem Elektrotauchlack sowie Verfahren zu seiner Herstellung |
AU2002238445A AU2002238445A1 (en) | 2000-12-22 | 2001-12-18 | Piece finished with a coating of zinc and applied electrophoretic dip varnish and method for the production thereof |
PCT/EP2001/014975 WO2002052065A2 (de) | 2000-12-22 | 2001-12-18 | Materialstück, veredelt mit einem zinküberzug und mit appliziertem elektrotauchlack sowie verfahren zu seiner herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000164733 DE10064733A1 (de) | 2000-12-22 | 2000-12-22 | Materialstück, veredelt mit einem Zinküberzug und mit appliziertem Elektrotauchlack sowie Verfahren zu seiner Herstellung |
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DE (1) | DE10064733A1 (de) |
WO (1) | WO2002052065A2 (de) |
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