DE10064625A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ausbringen von Düften - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbringen von Düften in Synchronisation zum Abspielen eines Medienträgers (12), z. B. Videos oder Films, welcher Medienträger mit wenigstens einem Bereich (20) versehen ist, der zumindest eine Information über die aktuelle Position des Medienträgers enthält, DOLLAR A in welchem Verfahren der Bereich während des Abspielens ausgelesen wird und die Positionsinformation des Medienträgers einer Steuerung (24) zugeführt wird, die einen Speicher für Duftinformationen mit den für das abgespielte Medium charakteristischen Abgabezeitpunkten für Düfte aufweist, in welcher Steuerung die Positionsinformation mit den Abgabezeitpunkten verglichen und eine Duftausgabeeinrichtung (30) in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis betätigt wird. Auf diese Weise ist eine Ausgabe von Düften in strenger Synchronisation zur Aufführung im Zusammenhang mit dem Abspielen eines Mediums möglich.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor­ richtung zum Ausbringen von Düften in Synchronisation mit der Darbietung von Medien wie zum Beispiel Audio- oder Videoträ­ gern. Nachdem es gemäß DE 199 28 592 technisch gelungen ist, Düfte unterschiedlicher Art für kurzzeitige Zeit verfügbar zu machen und somit Düfte während einer Film- oder Videovorführung wiederzugeben, besteht ein dringendes Bedürfnis, diese Düfte in strenger Synchronisation zu den auf dem Medium fixierten Dar­ bietungspassagen abzugeben.

Eine derartige Abgabe könnte zeitgesteuert erfolgen, was jedoch das Problem mit sich bringt, dass der Film bzw. das Video- oder Audioband auf unterschiedlichen Abspielgeräten mit etwas leicht variierender Geschwindigkeit abgespielt wird, wodurch Ungenau­ igkeiten im Sekundenbereich auftreten können, die sich über die gesamte Länge des Filmes von anderthalb Stunden auf Minuten aufaddieren können. Eine um wenigen Sekunden falsche Wiedergabe eines Duftes macht jedoch den gesamten Effekt zunichte, der mit der Duftwiedergabe erzielt werden soll, nämlich eine bessere Einbindung des Zuschauers in die Darbietung, d. h. den Film oder das Hörspiel.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzubieten, die ein absolut synchrones Ab­ geben von Düften in Verbindung mit der Wiedergabe eines Medi­ ums, zum Beispiel eines Audio- oder Videoträgers erlaubt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 5 realisiert. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Erfindungsgemäß wird ein auf dem abzuspielenden Medium aufge­ brachter oder enthaltener Datenbereich ausgelesen, der Auskunft über die aktuelle Position des Mediums im Abspielgerät gibt o­ der ermöglicht. Derartige Positionsdaten sind in der Regel als "Timecode", als analoges Positionssignal, auf dem Medium aufgebracht, und zwar in der Regel auf einer unbenutzten Audiospur eines Filmträgers. Bei Videobändern sind derartige Timecode- Informationen in der Regel außerhalb des Bilddatenbereichs des Videosignals untergebracht. Das Timecode-Signal ermöglicht die Bestimmung der exakten Position des Mediums im Abspielgerät, welches Positionssignal einer Duftsteuerung zugeführt wird. In der Duftsteuerung wird dieses aktuelle Positionssignal des Me­ diums mit einer Tabelle verglichen, die in einem Speicherbe­ reich der Duftsteuerung eingespeichert ist. Diese Tabelle ent­ hält detaillierte Informationen über die Abgabe von Düften und die zugeordneten Abgabezeitpunkte. Durch Vergleich des aktuel­ len Positionssignals mit den Sollabgabezeitpunkten generiert die Duftsteuerung ein Steuersignal für eine Duftabgabeeinrich­ tung, welches Steuerungssignal Informationen über den/die Duft­ typus(en), die Duftmenge und die Dauer bzw. den zeitlichen Ver­ lauf der Duftabgabe enthält.

Durch diese Technologie ist eine absolut synchrone und genau dosierte Wiedergabe unterschiedlichster Düfte in Verbindung mit dem Abspielen eines Mediums, zum Beispiel eines Films, eines Videos oder eines Audiobandes möglich, wobei die Vorrichtung mit einem relativ geringen Aufwand zu realisieren ist.

Die detaillierten, das abgespielte Medium betreffenden Duftin­ formationen müssen nicht unbedingt auf einem Datenträger vorge­ sehen sein, sondern können auch auf einem Datenbereich am An­ fang des Mediums eingelesen und gespeichert werden. Alternativ dazu kann das abgespielte Medium zu Beginn eine Kennung aufwei­ sen, die vom Auslesegerät in die Steuerung eingelesen wird, und die die Steuerung veranlasst, vorzugsweise selbsttätig über ei­ ne Schnittstelle einen externen Anbieter von Duftinformationen anzuwählen, z. B. via Fernmeldeleitung und/oder Internet. Über die Kennung können dann die dem abgespielten Medium zugeordne­ ten Duftinformationen heruntergeladen werden. Die Kennung kann auch eine Adresse, z. B. Telefonnummer oder Internetadresse ent­ halten, die von der Schnittstelle dann angewählt wird.

Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise in der schemati­ schen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Duftabgabesystem für die Duft­ ausbringung bei der Wiedergabe von Filmen,

Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Duftabgabesystem für die Duft­ ausbringung bei der Wiedergabe von Videofilmen.

Fig. 1 zeigt ein Duftabgabesystem 10 zur Ausbringung von Düf­ ten in Synchronisation mit der Wiedergabe von Filmen. Das Sys­ tem setzt die Verwendung von Filmen 12 voraus, die neben den Filmbildern 14 Datenbereiche 16, 18 aufweisen, die für beglei­ tende Daten verwendet werden, wie zum Beispiel Audiodaten, Dol­ by-Surround-Daten etc.. Einer dieser länglichen, sich über die gesamte Länge des Filmes 12 erstreckenden Datenspuren 20 ent­ hält einen Timecode (LTC). Dieser Timecode enthält Positionsda­ ten, die Rückschlüsse über die aktuelle Position des Filmes 12 in einem Filmprojektor 22 gestatten. Der Timecode wird durch einen Lesekopf im Filmprojektor oder durch einen zusätzlichen am Filmprojektor aufgebrachten Lesekopf ausgelesen und einer Duftsteuerung 24 zugeführt. Das Duftsteuergerät ist mit einem Chipkarten/Diskettenleser 26 und/oder mit einer Schnittstelle 25 für den Zugang zu einem externen Anbieter von Duftinformati­ onen verbunden. Die Duftinformationen werden dann von einem vorher eingelegten Datenträger 28 mit den für den Film spezifi­ schen Duftdaten, z. B. Kassette oder Diskette oder CD oder der­ gleichen eingelesen. Das aktuelle Positionssignal, das die Duftsteuerung 24 durch das ausgelesene Timecode-Signal erhält, wird mit den in der Duftinformation des Datenträgers 28 erhal­ tenen Abgabezeitpunkten verglichen. Wird die Übereinstimmung des aktuellen Positionssignals mit einem Sollabgabezeitpunkt ermittelt, so steuert die Duftsteuerung eine Duftabgabevorrich­ tung 30 entsprechend den vom Datenträger 28 eingelesenen oder über die Schnittstelle 25 erhaltenen Duftinformationen an. Die­ se Duftinformationen enthalten Informationen darüber, welcher bzw. welche Düfte abgegeben werden sollen, in welcher Intensi­ tät die Düfte abgegeben werden sollen, was sich darüber ein­ stellen lässt, ob beispielsweise mehrere Duftpunkte gleichzei­ tig geöffnet werden. Gleichzeitig kann die Duftinformation die Dauer der Duftabgabe und eventuell sogar einen zeitlichen In­ tensitätsverlauf enthalten.

Auf diese Weise kann die Duftabgabe in strenger Synchronisation zur Wiedergabe eines Kinofilms exakt gesteuert werden. Die Ab­ gabezeitpunkte bleiben sogar im Fall eines Filmrisses bestehen, da die Timecode-Information auf dem Film eine Bestimmung der absoluten Position des Filmes im Abspielgerät erlaubt.

Die Duftabgabeeinrichtung kann in Form kleiner portabler Duft­ abgabeeinrichtungen vorliegen, die von den Zuschauern bei­ spielsweise um den Hals getragen und über Funk aktiviert wer­ den. In diesem Fall ist vorzugsweise die Duftsteuerung 24 mit einer Funkeinrichtung verbunden, die dann kleine Mikrosteuerun­ gen in den portablen Duftabgabeeinrichtungen kabellos ansteu­ ert.

Eine weitere Ausbildung der Erfindung ist in Fig. 2 wiederge­ geben. Hier ist das erfindungsgemäße System in Zusammenhang mit der Duftabgabe beim Abspielen eines Videobandes beschrieben. Das System 40 enthält einen Videorecorder 42, einen Fernseher 44, einen Timecode-Leser 46, eine mit dem Timecode-Leser 46 verbunden Duftsteuerung 47 und ein Duftabgabegerät oder einen Aktivierungssender 58 für Duftabgabegeräte. Die Duftsteuerung ist mit einem Lesegerät 54 für einen Datenträger 56 verbunden und weist überdies eine Schnittstelle, z. B. einen ISDN-Anschluß oder ein Modem auf.

Zwischen den Ausgang des Videorecorders 42 und dem Eingang des Fernsehers 44 ist der Timecode-Leser 46 geschaltet, der ein auf dem Videoband 48 enthaltenes Timecode-Signal ausliest, das vor­ zugsweise in dem Datenbereich 50 angeordnet ist, der außerhalb des Datenbereiches 52 für das sichtbare Videobild liegt. Der Timecode-Leser 46 extrahiert aus dem gesamten Videosignal das Timecode-Signal, leitet es an die Duftsteuerung 47 weiter, das wiederum über den Datenleser 54 die Duftinformationen zu dem abgespielten Videofilm von einem Datenträger 56 erhält. Die Duftsteuerung vergleicht in einer Vergleichsschaltung die aktu­ elle Abspielposition des Videobandes laut Timecode mit zugeord­ neten Duftabgabezeitpunkten in einer Duftabgabetabelle, die Be­ standteil der eingelesenen Duftinformation sind. Bei Überein­ stimmung der aktuellen Position des Videobandes mit einem Soll­ abgabezeitpunkt wird die Duftabgabeeinrichtung 58 entsprechend der für den Abgabezeitpunkt vorliegenden Duftinformation akti­ viert. Auf diese Weise kann eine genau dosierte, zeitgenaue Ab­ gabe von Düften in Zusammenhang mit dem Abspielen eines Video­ bandes realisiert werden. Selbstverständlich lässt sich diese Technik auch für andere Medien wie zum Beispiel CDs, Audiokas­ setten, DVDs, CD-Roms etc. anwenden, wobei lediglich darauf zu achten ist, dass das abzuspielende Medium einen Datenbereich für ein Timecode-Signal enthält, d. h. einen Datenbereich mit Daten, die eine Information über die aktuelle Abspielposition des Mediums erlauben.

Die Duftinformation kann auch von einem Datenbereich am Beginn des Videobandes eingelesen werden.

Vorzugsweise ist in der Steuerung bzw. im Speicher ein Format für Kennungsdaten eines Mediums definiert. Die Steuerung 24 bzw. 47 verfügt dann vorzugsweise über eine Erkennungsschal­ tung, die erkennt, ob von dem Medium eingelesene Daten Ken­ nungsdaten aufweisen. Beim Erkennen von Kennungsdaten aktiviert die Erkennungsschaltung die Schnittstellensteuerung und verbin­ det sie mit einem - z. B. in den Kennungsdaten identifizierten - externen Anbieter, um unter Übersendung der das Medium charak­ terisierenden Kennungsdaten die Duftinformationen für das Medi­ um einzulesen.

Claims (10)

1. Verfahren zum Ausbringen von Düften in Synchronisation zum Abspielen eines Medienträgers (12), z. B. Videos oder Films, welcher Medienträger mit wenigstens einem Bereich (20) versehen ist, der zumindest eine Information über die aktuelle Position des Medienträgers enthält, in welchem Verfahren der Bereich während des Abspielens ausge­ lesen wird, und die Positionsinformation des Medienträgers ei­ ner Steuerung (24) zugeführt wird, die einen Speicher für Duft­ informationen mit den für das abgespielte Medium charakteristi­ schen Abgabezeitpunkten für Düfte aufweist, in welcher Steue­ rung die Positionsinformation mit den Abgabezeitpunkten vergli­ chen und eine Duftausgabeeinrichtung (30) in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis betätigt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Positionsinformation in Form eines Timecodes aus­ gelesen wird, der vorher entweder auf einer Datenspur (20) ei­ nes Films (12) oder in der Austastlücke (50) eines Videobandes (48) aufgebracht worden ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem für einen Film charakteristischen die Duftinformationen und Abgabezeitpunkte von einem Datenträger (28, 56) oder über eine Datenschnittstelle (25, 49) von einem externen Anbieter eingelesen werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem das Medium einen Kennungsdatenbereich aufweist, der von der Steuerung (24) ausgelesen wird, und dass die Steuerung über eine Datenschnittstelle (25) auf das Angebot von Duftinformati­ onen eines externen Anbieters, z. B. via Internet zugreift, wel­ che Datenschnittstelle nach Auslesen des Kennungsdatenbereichs vorzugsweise selbsttätig aktiviert wird, und über welche Datenschnittstelle die Steuerung nach Ausgabe der Kennungsdaten die für das Medium (12, 48) charakteristischen Duftinformationen einliest.

5. Vorrichtung zum Ausbringen von Düften in Synchronisation mit dem Abspielen eines Medienträgers (12), z. B. Videos oder Films, welcher Medienträger mit Bereichen (20) versehen ist, die eine Information über die aktuelle Position des Medienträ­ gers enthalten,
mit einer Abtastvorrichtung (22) zum Auslesen des die Positi­ onsinformation enthaltenden Bereichs (20) während des Abspie­ lens, welche Abtastvorrichtung mit einer Steuerung (24) verbun­ den ist, die einen Speicher für Duftinformationen mit den zuge­ hörigen Abgabezeitpunkten für das abgespielte Medium aufweist, in welcher Steuerung eine Vergleichsschaltung zum Vergleich der Positionsinformationen mit den Abgabezeitpunkten vorgesehen ist,
und mit einer Duftausgabeeinrichtung (30), die durch die Steue­ rung in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis betätigbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der die Bereiche (20) als Audiospur eines Films (12) oder als Abtastlücke (50) im Daten­ bereich eines Videobandes (48) ausgebildet sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der die Bereiche im Video­ datenbereich angeordnet sind, der außerhalb des sichtbaren Bildbereichs liegt.

8. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, bei der eine Datenschnittstelle (25, 53) zu einem externen An­ bieter von Duftinformationen, z. B. Modem oder ISDN-Anschluß, vorgesehen ist, die durch eine mit der Steuerung (24) verbunde­ ne Schnittstellensteuerung für einen bidirektionalen Datenaus­ tausch steuerbar ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der in der Steuerung bzw. im Speicher ein Format für Ken­ nungsdaten eines Mediums definiert ist, eine Erkennungsschaltung, die erkennt, ob von dem Medium einge­ lesene Daten Kennungsdaten aufweisen, welche Erkennungsschal­ tung mit der Schnittstellensteuerung verbunden ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, bei der die Steuerung (24) mit einem Lesegerät (54) für Daten­ träger (56) verbunden ist.