DE10064240A1 - Verwendung von amphiphilen Polymeren oder Copolymeren zur Oberflächenmodifikation von reaktiven anorganischen Füllstoffen - Google Patents
Verwendung von amphiphilen Polymeren oder Copolymeren zur Oberflächenmodifikation von reaktiven anorganischen FüllstoffenInfo
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- DE10064240A1 DE10064240A1 DE2000164240 DE10064240A DE10064240A1 DE 10064240 A1 DE10064240 A1 DE 10064240A1 DE 2000164240 DE2000164240 DE 2000164240 DE 10064240 A DE10064240 A DE 10064240A DE 10064240 A1 DE10064240 A1 DE 10064240A1
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Abstract
Beschrieben werden oberflächenmodifizierte Füllstoffe, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Füllstoffe reaktive anorganische Füllstoffe darstellen und das Modifizierungsmittel ein amphiphiles Aminoplast-Ether-Polymer oder -Copolymer des Strukturtyps DOLLAR F1 darstellt, worin bedeuten: DOLLAR A Z bedeutet gleiche oder voneinander verschiedene Aminoplast-Zentraleinheiten auf der Basis von Melamin-Formaldehyd- oder Harnstoff-Formaldehyd-Derivaten; DOLLAR A n = 10 bis 500; DOLLAR A R bedeutet die Gruppe -[O-CH¶2¶-CH¶2¶]¶m¶O-S DOLLAR A worin m = 5 bis 500 und DOLLAR A S eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppe darstellt.
Description
Die Erfindung betrifft oberflächenmodifizierte aktive anor
ganische Füllstoffe, die mit amphiphilen Polymeren oder -Co
polymeren modifiziert sind, sowie deren Verwendung in Poly
meren, insbesondere PVC.
PVC kann durch eine Reihe von Zusatzstoffen stabilisiert
werden (R. Gächter, H. Müller, Carl Hanser Verlag, 3. Auflage
1989, "Kunststoffadditive"). Neben herkömmlichen Additiven,
wie epoxidierten Fettsäureestern, Zink-, Cadmium- Blei
und/oder Alkali- und/oder Erdalkalicarboxylaten oder Alumi
niumcarboxylaten, Phosphiten; Antioxidantien, β-Dicarbonyl
verbindungen, Weichmachern, Gleitmitteln und Pigmenten werden
Füllstoffe eingesetzt. Als Füllstoff können Hydroxide, Car
bonate, Silicate, Dolomite und als Pigmente können z. B.
Titandioxid und/oder Zirkonoxid verwendet werden. Weiterhin
kann die Zusammensetzung mindestens eine zeolitische Ver
bindung und eine Schichtverbindung wie Hydrotalcit enthalten.
Hydrotalcite sind in der EP-A-0 772 648 als aktive Füllstoffe
mit stabilisierender Wirkung in PVC beschrieben.
Die deutsche Patentanmeldung 100 38 147.2 beschreibt amphiphile
Propfpolymere oder Copolymere, die gleiche oder voneinander
verschiedene Basis- oder Grundpolymerketten, gleiche oder
voneinander verschiedene Zentraleinheiten auf der Basis eines
Melamin-Formaldehyd- oder Harnstoff-Formaldehyd-Derivats sowie
gleiche oder voneinander verschiedene polare oder unpolare
Seitenketten enthalten. Diese Propfpolymere oder -Copolymere
können u. a. als Haftvermittler zwischen anorganischen oder
organischen Pigment- und/oder Füllstoffoberflächen und
organischen Polymermatrices verwendet werden. Über die Art der
Pigmente oder Füllstoffe finden sich keine konkreten Angaben.
Es wurde gefunden, dass aktive Füllstoffe wie z. B. Hydrotalcit
für Polymermassen bei dem Vermahlen stark elektrostatisch
aufgeladen werden und sich deshalb schlecht transportieren
bzw. absacken lassen. Außerdem neigten diese Füllstoffe zum
Verklumpen und setzten sich auf den Oberflächen der verwendeten
Apparaturen und Leitungen fest, was häufig zu Verstopfungen
führte. Es bestand daher die Aufgabe, diese Füllstoffe anti
statisch auszurüsten. Gleichzeitig sollte das Antistatikum die
stabilisierende Wirkung dieser Füllstoffe in Polymermassen,
insbesondere in halogenhaltigen Polymermassen, wie Polyvinyl
chlorid, nicht negativ beeinflussen.
Aus den USA-A 5 627 232, 5 629 373 und 5 914 373 sind lineare
Aminoplast-Ether-Copolymere bekannt, die eine bifunktionelle
Alcylenoxygruppe und einen Skelettrest eines Aminoplasten, wie
Glycoluril enthalten.
Es wurde gefunden, dass sich amphiphile Aminoplast-Ether-
Polymere besonders gut für die Oberflächenmodifikation von
reaktiven, anorganischen Füllstoffen eignen.
Gegenstand der Erfindung sind oberflächenmodifizierte Füll
stoffe, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Füllstoffe
reaktive anorganische Füllstoffe darstellen und das Modifi
zierungsmittel ein amphiphiles Aminoplast-Ether-Polymer oder
-Copolymer des Strukturtyps
darstellt, worin bedeuten:
Z bedeutet gleiche oder voneinander verschiedene Aminoplast- Zentraleinheiten auf der Basis von Melamin-Formaldehyd- oder Harnstoff-Formaldehyd-Derivaten;
n = 10 bis 500;
R bedeutet die Gruppe -[O-CH2-CH2]mO-S
worin m = 5 bis 500 und
S eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppe darstellt.
Z bedeutet gleiche oder voneinander verschiedene Aminoplast- Zentraleinheiten auf der Basis von Melamin-Formaldehyd- oder Harnstoff-Formaldehyd-Derivaten;
n = 10 bis 500;
R bedeutet die Gruppe -[O-CH2-CH2]mO-S
worin m = 5 bis 500 und
S eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppe darstellt.
Der Begriff "Aminoplaste" ist der Oberbegriff für Melamin-,
Harnstoff-, Benzoguanin- und Carbamidesterharze. Harz bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass Melamin-, Harnstoff-, Bezoguanin-
oder Carbamidmonomere mit Formaldehyd zum "Harz" polymerisiert
wurden.
Unter reaktiven anorganischen Füllstoffen für Polymermassen
versteht man anorganische Füllstoffe, die in irgendeiner Weise
mit den Polymermassen oder deren Zersetzungsprodukten in
Wechselwirkung treten. Mit Füllstoffen lassen sich spezifische
mechanische und/oder physikalische Eigenschaften der Polymer
matrix verändern. Da die aktive Funktion unterschiedlicher
Natur sein kann, ist eine Definition nur in Verbindung mit dem
jeweilig eingesetzten Polymer möglich. Derartige Füllstoffe
sind beispielsweise Flammschutzmittel und verstärkende Füll
stoffe. Ferner können diese Füllstoffe mit Substanzen rea
gieren, die bei der thermischen, chemischen oder strahlen
induzierten Zersetzung der Polymermassen entstehen. Zu diesen
Substanzen zählen z. B. Halogenwasserstoffe, die bei der
Zersetzung von halogenhaltigen Polymermassen, wie Polyvinyl
chlorid (PVC) entstehen.
Die bevorzugt für halogenhaltige Polymere verwendeten reak
tiven Füllstoffe sind Doppelschichthydroxide mit inner
kristallinem Ladungsausgleich und können durch die folgende
allgemeine Formel beschrieben werden:
[M(II) 1-xM(III) x(OH)2]B.nH2O
wobei M(II) ein zweiwertiges Metallion, M(III) ein dreiwerti
ges Metallion, B ein ein- oder mehrbasisches organisches oder
anorganisches Anion und n = 0-10 bedeuten. Es gibt natürli
che und synthetische Doppelschichthydroxide, wobei M(II) ein
zweiwertiges Ion, z. B. des Magnesiums, Zinks, Calciums,
Eisens, Kobalts, Kupfers, Cadmiums, Nickels und/oder Mangans
und M(III) ein dreiwertiges Ion, z. B. des Aluminiums, Eisens,
Bors, Mangans, Wismuts und/oder Cers ist.
Ein in der Natur vorkommendes Doppelschichthydroxid ist der
Hydrotalcit, der sich vom Mineral Brucit ableitet und folgen
der Idealformel genügt:
[Mg6Al2(OH)16]CO3.nH2O
Im Hydrotalcit sind einige Magnesiumionen durch Aluminiumionen
ersetzt, wodurch die Einzelschicht eine positive Ladung er
hält. Diese wird durch Carbonat-Anionen ausgeglichen, die sich
zusammen mit Kristallwasser in den Zwischenschichten befinden.
Die Doppelschichthydroxide können aber auch leicht synthetisch
durch die Umsetzung von zwei- und dreiwertigen Metallsalz
lösungen hergestellt werden, wobei auf die DE-A-198 36 580
hingewiesen wird.
Als Beispiel für reaktive Füllstoffe aus der Gruppe der Oxide,
Hydroxide oder Carbonate der Erdalkalimetalle kommen bei
spielsweise Magnesiumoxid, -hydroxid oder -carbonat sowie
Dolomit, Calciumcarbonat (z. B. Kreide) in Frage. Hierfür kön
nen entweder die natürlichen Mineralien- oder aber auch syn
thetisch hergestellte Produkte verwendet werden. Besonders
bevorzugt wird Calciumcarbonat verwendet, das beispielsweise
bei der Zersetzung von Polyvinylchlorid mit dem gebildeten
Chlorwasserstoff reagiert und auf diese Weise die Doppel
funktion eines HCl-Fängers und einer Verarbeitungshilfe
erfüllt. Entsprechendes gilt für das Zinkcarbonat. Auch die
entsprechenden Oxide und Hydroxide haben diese Doppelfunktion,
da bei der Umsetzung dieser Substanzen mit Chlorwasserstoff
Wasser frei wird, das die Verbrennung unterbricht.
Die Oberflächenmodifikation des aktiven Füllstoffs erfolgt
vorzugsweise mit amphiphilen Aminoplast-Ether-Polymeren. Die
Aminoplast-Zentraleinheit ist vorzugsweise von Monomeren der
Formeln
abgeleitet. Vorzugsweise stellt R eine niedere Aklylgruppe,
insbesondere eine Methyl- oder Ethylgruppe dar. Vorzugsweise ist Z
von Glycoluril abgeleitet.
Vorzugsweise beträgt das Molverhältnis zwischen den Amino
plast-Zentraleinheiten Z und dem Rest-[OCH2-CH2]n-O- etwa 0,5
bis 2, insbesondere etwa 0,5 bis 1,7.
Vorzugsweise beträgt das Molverhältnis zwischen den Substi
tuenten R und den Aminoplast-Zentraleinheiten Z etwa 0,5 bis
4, insbesondere etwa 0,5 bis 2.
Das amphiphile Polymer oder Copolymer liegt vorzugsweise in
einer Menge von etwa 0,1 bis 5, insbesondere von etwa 0,1 bis
2 Gew.-% vor. Bei Mengen von mehr als etwa 5 Gew.-% können
beim Einbau der oberflächenmodifizierten Füllstoffe in die
Polymermassen Probleme auftreten. Ein zu hoher Anteil an
amphiphilem Polymer in halogenhaltigen Polymermassen reduziert
die thermische Stabilität des PVC.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstel
lung der vorstehend beschriebenen oberflächenmodifizierten an
organischen Füllstoffe, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
man
- a) eine Lösung oder eine Suspension des amphiphilen Polymers oder Copolymers mit einem reaktiven Füllstoff in Form eines trockenen Pulvers, einer feuchten Masse oder einer Suspension kontaktiert, das Lösungsmittel oder Dispergiermittel entfernt und das erhaltene Produkt gegebenenfalls mahlt; oder
- b) das amphiphile Polymer oder Copolymer in Form einer Schmelze mit dem reaktiven Füllstoff kontaktiert; oder
- c) das amphiphile Polymer oder Copolymer mit dem reaktiven Füllstoff trocken vermahlt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise so durch
geführt, dass man (Variante a) das amphiphile Polymer oder
Copolymer zunächst in einem organischen Co-Lösungsmittel
aufquellen läßt; oder (Variante b) die Schmelze des amphi
philen Polymers oder Copolymers bei einer Temperatur zwischen
der Schmelztemperatur und 200°C aufbringt; oder (Variante c)
die Vermahlung bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur
und 200°C durchführt.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung der vorste
hend definierten oberflächenmodifizierten anorganischen akti
ven Füllstoffe als Zusätze zu Polymermassen, insbesondere zu
halogenhaltigen Polymermassen, wie Polyvinylchlorid.
Die oberflächenmodifizierten Füllstoffe können nach gängigen
Methoden mit den Polymermassen zu einem Compound verarbeitet
werden. Als Compoundieraggregat bieten sich dafür handels
übliche Mischaggregate an wie z. B. Ein- oder Doppelschnecken
kneter, Ko-Kneter, Innenmischer oder ein Walzenstuhl (PVC).
Der Gehalt an oberflächenmodifizierten Füllstoffen kann in
einer Menge von etwa 0,1 bis 70 Gew.-% in Abhängigkeit vom
Füllstoff und der betreffenden Polymermatix zugesetzt werden.
Hydrotalcite werden halogenhaltigen Polymeren in der Regel
zwischen 0,1 bis maximal 15 Gew.-% zugesetzt.
Die Erfindung ist durch die nachstehenden Beispiele in nicht
einschränkender Weise erläutert.
Es wurde ein Hydrotalcit in der Carbonatform verwendet, der
nach Beispiel 2(a) der DE-A 198 36 580 hergestellt wurde.
100 g dieses Hydrotalcits wurden mit jeweils 0,5; 1,0 und 2,0 Gew.-%
eines amphiphilen Copolymeren der vorstehend angege
benen allgemeinen Formel beschichtet, worin für Verbindung A Z
= Glykoluril, n = 180, m = 16, S = Tristyrylaryl und für
Verbindung B Z = Glykoluril, n = 180, m = 40, S = Arylakryl
ist.
Die differentialcalorimetrischen Untersuchungen (DSC) ergaben,
dass der Schmelzpunkt der beiden Modifizierungsmittel bei
49,5°C liegt. Die Zersetzung erfolgte bei Temperaturen von
etwa 120 bis 180°C. Nach 3 h bei 180°C trat eine Braunfärbung
auf.
Die Beschichtung des reaktiven Füllstoffs wurde wie folgt
durchgeführt
10%-ige wäßrige Lösungen des organischen Modifizierungsmittels
A bzw. B wurden auf 50 g feuchten Hydrotalcit-Filterkuchen
(Wassergehalt etwa 35 Gew.-%) aufgegeben, bei 150°C 2 bis 3 h
im Trockenschrank getrocknet und vermahlen.
Die organischen Modifizierungsmittel A bzw. B wurden in stark
zerkleinerter Form mit dem Hydrotalcit-Filterkuchen vor oder
nach der Trocknung gemischt und gemahlen.
Die organischen Modifizierungsmittel A bzw. B wurden
aufgeschmolzen und mit dem Hydrotalcit vor oder nach der
Trocknung gemischt und gemahlen. Die Viskosität der Modi
fizierungsmittel ist bei 60 bis 80°C so gering, dass es
zugetropft werden kann.
Hydrotalcit wird mit Wasser gemischt und die organischen
Modifizierungsmittel A und B unter guter Durchmischung zuge
setzt. Der erhaltene Slurry kann einer Trocknung z. B. mit
Hilfe eine Sprühtrockners, zugeführt werden. Man kann den
Slurry auch filtrieren und den Filterrückstand einer Trock
nung, z. B. Bandtrocknung zuführen.
Zweckmäßig kann das erfindungsgemäße Verfahren in Verfahren
zur Herstellung bzw. Aufbereitung von Füllstoffen integriert
werden.
Die nach den Varianten (a) bis (d) modifizierten Hydrotalcite
wurden in an sich bekannter Weise trocken in Weich-PVC-
Pulvermischungen eingearbeitet. Das PVC-Pulver enthielt
Stabilisatoren (Zinkstearat, Rhodiastab 50) und Weichmacher
(Diisododecylphthalat).
Zum Vergleich wurden ein unmodifizierter Hydrotalcit der Fa.
Kyowa und die mit Verbindung A und B modifizierten Hydro
talcite entsprechend Beispiel 2(b) der DE-A-198 36 580 in
das Weich-PVC-Pulver eingearbeitet. Dazu wurde der Füllstoff
mit dem Weich-PVC-Pulver gemischt und nach an sich bekannter
Weise auf einem Mischwalzwerk bei 180°C oder im Kneter plasti
fiziert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Die stabilisierende Wirkung von Additiven, insbesondere
Hydrotalciten, wird in PVC in der Regel mit dem VDE-Test nach
DIN 53 581 PVC A bzw. VDE 0472 § 614 und dem Mathisofen-Test
überprüft. Bei dem VDE-Test wird die Zeit bestimmt, die durch
Wärmeeinwirkung eine irreversible chemische Veränderung verur
sacht und durch die Ababe von HCl gekennzeichnet ist. Das
abgespaltene HCl wird durch Farbtonumschlag eines Universal
indikatorpapiers zum pH-Wert 3 erfasst. Beurteilt wird die
prozentuale zeitliche Abweichung vom Standard.
Beim Mathisofen-Thermotest werden PVC-Proben einer unter
schiedlich langen Wärmebelastung ausgesetzt, die durch den
Vorschub eines Schlittens aus dem Ofen vorgegeben ist. Der
Farbverlauf der Probestreifen dient als relativer Maßstab für
die statische Temperaturbeständigkeit.
Die Ergebnisse von Tabelle I zeigen, dass mit Verbindung A
bzw. B im erfindungsgemäßen Beispiel von 1 Gew.-% kein nega
tiver Einfluss auf die Thermostabilität beobachtet werden
konnte. Es zeigte sich, dass eine deutlich antistatische
Ausrüstung des aktiven Füllstoffs mit Verbindung A und B
gelingt, die die Rieselfähigkeit und folglich den Transport in
Anlagen und das Absacken des Füllstoffs erheblich verein
fachen.
Der Einfluss des antistatisch ausgerüsteten aktiven Füllstoffs
auf die elektrischen Eigenschaften im PVC-Walzfell wurden mit
einer Ringelektrode untersucht. Die Messung der Leitfähigkeit
der Oberfläche nach ASTM D257 ist ein Beurteilungskriterium
für antistatische Additive. Die Oberflächenleitfähigkeit
zeigt, ob ein Material eine hohe oder eine geringe Leitfähig
keit besitzt, ist aber nicht zwangsläufig ein Maß für die
elektrostatische Leistung.
In Tabelle II sind die Ergebnisse der Leitfähigkeitsmessungen
an Weich-PVC-Walzfellen zusammengefasst.
Versuch Nr. 1 enthält den unmodifizierten Hydrotalcit
Alcamizer 1 von der Fa. Kyowa, Versuch Nr. 2 enthält mit
Verbindung A modifiziertes Hydrotalcit (2 Gew.-% Modifi
zierungsmittel bezogen auf HT).
indikatorpapiers zum pH-Wert 3 erfasst. Beurteilt wird die
prozentuale zeitliche Abweichung vom Standard.
Beim Mathisofen-Thermotest werden PVC-Proben einer unter
schiedlich langen Wärmebelastung ausgesetzt, die durch den
Vorschub eines Schlittens aus dem Ofen vorgegeben ist. Der
Farbverlauf der Probestreifen dient als relativer Maßstab für
die statische Temperaturbeständigkeit.
Die Ergebnisse von Tabelle I zeigen, dass mit Verbindung A
bzw. B im erfindungsgemäßen Beispiel von 1 Gew.-% kein nega
tiver Einfluss auf die Thermostabilität beobachtet werden
konnte. Es zeigte sich, dass eine deutlich antistatische
Ausrüstung des aktiven Füllstoffs mit Verbindung A und B
gelingt, die die Rieselfähigkeit und folglich den Transport in
Anlagen und das Absacken des Füllstoffs erheblich verein
fachen.
Der Einfluss des antistatisch ausgerüsteten aktiven Füllstoffs
auf die elektrischen Eigenschaften im PVC-Walzfell wurden mit
einer Ringelektrode untersucht. Die Messung der Leitfähigkeit
der Oberfläche nach ASTM D257 ist ein Beurteilungskriterium
für antistatische Additive. Die Oberflächenleitfähigkeit
zeigt, ob ein Material eine hohe oder eine geringe Leitfähig
keit besitzt, ist aber nicht zwangsläufig ein Maß für die
elektrostatische Leistung.
In Tabelle II sind die Ergebnisse der Leitfähigkeitsmessungen
an Weich-PVC-Walzfellen zusammengefasst.
Versuch Nr. 1 enthält den unmodifizierten Hydrotalcit
Alcamizer 1 von der Fa. Kyowa, Versuch Nr. 2 enthält mit
Verbindung A modifiziertes Hydrotalcit (2 Gew.-% Modifi
zierungsmittel bezogen auf HT).
Die Größe der gemessenen Oberflächenwiderstände liegt im Be
reich isolierender Materialien, d. h. der oberflächenmodifi
zierte Hydrotalcit hat in der eingesetzten Menge keinen Ein
fluss auf die elektrische Leitfähigkeit des PVC-Walzfells.
Dies ist für die Anwendung der Weich-PVC-Mischung als Kabel-,
ummantelung (Isolator) positiv zu bewerten.
Es wurde ferner die Netzwirkung in wäßriger Phase untersucht.
Dabei wird der nichtmodifizierte Hydrotalcit vom Wasser nicht
benetzt und schwimmt auf der Wasseroberfläche auf. Die ober
flächenmodifizierten Hydrotalcite A und B werden von Wasser
sehr gut benetzt und lassen sich gut aufschlämmen. Diese Ei
genschaft ist für das Einmischen in polare Medien wichtig.
100 g Calciumcarbonat wurden mit jeweils 0,5 Gew.-%,
1,0 Gew.-%, 2,0 Gew.-% und 4,0 Gew.-% der Verbindung A und der
Verbindung B beschichtet. Die Beschichtung erfolgte nach den
Varianten (a) bis (d).
100 g Magnesiumhydroxid wurde mit jeweils 0,5 Gew.-%,
1,0 Gew.-%, 2,0 Gew.-% und 4,0 Gew.-% der Verbindung A und der
Verbindung B beschichtet. Die Beschichtung erfolgte nach den
Varianten (a) bis (d).
100 g Hydromagnesit wurde mit jeweils 0,5 Gew.-%, 1,0 Gew.-%,
2,0 Gew.-% und 4,0 Gew.-% der Verbindung A und der Verbindung
B beschichtet. Die Beschichtung erfolgte nach den Varianten
(a) bis (d).
Claims (13)
1. Oberflächenmodifizierte Füllstoffe, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Füllstoffe reaktive anorganische Füllstoffe
darstellen und das Modifizierungsmittel ein amphiphiles Amino
plast-Ether-Polymer oder -Copolymer des Strukturtyps
darstellt, worin bedeuten:
Z bedeutet gleiche oder voneinander verschiedene Aminoplast- Zentraleinheiten auf der Basis von Melamin-Formaldehyd- oder Harnstoff-Formaldehyd-Derivaten;
n = 10 bis 500;
R bedeutet die Gruppe -[O-CH2-CH2]mO-S
worin m = 5 bis 500 und
S eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppe darstellt.
darstellt, worin bedeuten:
Z bedeutet gleiche oder voneinander verschiedene Aminoplast- Zentraleinheiten auf der Basis von Melamin-Formaldehyd- oder Harnstoff-Formaldehyd-Derivaten;
n = 10 bis 500;
R bedeutet die Gruppe -[O-CH2-CH2]mO-S
worin m = 5 bis 500 und
S eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppe darstellt.
2. Oberflächenmodifizierte Füllstoffe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, dass der reaktive Füllstoff ein Doppel
schichthydroxid, wie Hydrotalcit, oder ein Oxid, Hydroxid oder
Carbonat eines Erdalkalimetalls oder des Zinks darstellt.
3. Oberflächenmodifizierte Füllstoffe nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aminoplast-Zentraleinheit
Z von Monomeren der Formeln
abgeleitet ist, worin R eine niedere Alkylgruppe, vorzugsweise eine Methyl- oder Ethylgruppe, darstellt.
abgeleitet ist, worin R eine niedere Alkylgruppe, vorzugsweise eine Methyl- oder Ethylgruppe, darstellt.
4. Oberflächenmodifizierte Füllstoffe nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Z von Glykoluril
abgeleitet ist und dass R eine Alkylgruppe mit 5 bis 15 Koh
lenstoffatomen oder eine Alkarylgruppe mit 5 bis 15 Kohlen
stoffatomen in der Alkylgruppe darstellt.
5. Oberflächenmodifizierte Füllstoffe nach einem der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhält
nis zwischen Aminoplast-Zentraleinheit Z und dem Rest
-[OCH2-CH2]-O- etwa 0,5 bis 2, vorzugsweise etwa 0,5 bis 1,7,
beträgt.
6. Oberflächenmodifizierte Füllstoffe nach einem der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhält
nis zwischen dem Substituenten R und der Aminoplast-Zentral
einheit Z etwa 0,5 bis 4, vorzugsweise etwa 0,5 bis 2,
beträgt.
7. Oberflächenmodifizierte Füllstoffe nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das amphiphile
Polymer oder Copolymer in einer Menge von etwa 0,1 bis 5, vor
zugsweise von etwa 0,1 bis 2 Gew.-% vorliegt.
8. Verfahren zur Herstellung der oberflächenmodifizierten
Füllstoffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass man
- a) eine Lösung oder eine Suspension des amphiphilen Polymers oder Copolymers mit einem reaktiven Füllstoff in Form eines trockenen Pulvers, einer feuchten Masse oder einer Suspension kontaktiert, das Lösungsmittel oder Dispergiermittel entfernt und das erhaltene Produkt gegebenenfalls mahlt; oder
- b) das amphiphile Polymer oder Copolymer in Form einer Schmelze mit dem reaktiven Füllstoff kontaktiert; oder
- c) das amphiphile Polymer oder Copolymer mit dem reaktiven Füllstoff trocken vermahlt.
9. Verfahren nach Anspruch 8 (Variante a), dadurch gekenn
zeichnet dass man das amphiphile Polymer oder Copolymer zu
nächst in einem Lösungsmittel aufquellen lässt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 (Variante b), dadurch gekenn
zeichnet, dass man die Schmelze des amphiphilen Polymers oder
Copolymers bei einer Temperatur zwischen der Schmelztemperatur
und 200°C aufbringt.
11. Verfahren nach Anspruch 8 (Variante c), dadurch gekenn
zeichnet, dass man die Vermahlung bei einer Temperatur zwi
schen Raumtemperatur und 200°C durchführt.
12. Verwendung der oberflächenmodifizierten Füllstoffe nach
einem der Ansprüche 1 bis 7 oder hergestellt nach einem der
Ansprüche 8 bis 11, als Zusätze zu Polymermassen, insbesondere
zu halogenhaltigen Polyermassen.
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass man die oberflächenmodifizierte Füllstoffe in einer Menge
von etwa 0,1 bis 70 Gew.-% der Polymermasse zusetzt.
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TW090118208A TW572965B (en) | 2000-08-04 | 2001-07-25 | Use of amphiphilic polymers or copolymers for the surface modification of reactive inorganic fillers |
DK01960613T DK1311605T3 (da) | 2000-08-04 | 2001-08-02 | Anvendelse af amphilfile polymerer eller copolymerer til overflademodifikation af reaktive uorganiske fyldstoffer |
AT01960613T ATE292657T1 (de) | 2000-08-04 | 2001-08-02 | Verwendung von amphiphilen polymeren oder copolymeren zur oberflächenmodifikation von reaktiven anorganischen füllstoffen |
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CA002417624A CA2417624C (en) | 2000-08-04 | 2001-08-02 | Use of amphiphilic polymers or copolymers for surface modification of reactive inorganic fillers |
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AU2001282060A AU2001282060A1 (en) | 2000-08-04 | 2001-08-02 | Use of amphiphilic polymers or copolymers for surface modification of reactive inorganic fillers |
JP2002517685A JP2004506056A (ja) | 2000-08-04 | 2001-08-02 | 反応性無機充填材を表面改質させるための両親媒性ポリマーまたはコポリマーの使用 |
CNB018136745A CN1281668C (zh) | 2000-08-04 | 2001-08-02 | 表面改性的填料及其生产方法和用途 |
ES01960613T ES2236284T3 (es) | 2000-08-04 | 2001-08-02 | Uso de polimeros o copolimeros anfifilos para la modificacion de la superficie de materiales de relleno inorganicos reactivos. |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000164240 DE10064240A1 (de) | 2000-12-22 | 2000-12-22 | Verwendung von amphiphilen Polymeren oder Copolymeren zur Oberflächenmodifikation von reaktiven anorganischen Füllstoffen |
Publications (1)
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ID=7668421
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DE2000164240 Withdrawn DE10064240A1 (de) | 2000-08-04 | 2000-12-22 | Verwendung von amphiphilen Polymeren oder Copolymeren zur Oberflächenmodifikation von reaktiven anorganischen Füllstoffen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10064240A1 (de) |
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-
2000
- 2000-12-22 DE DE2000164240 patent/DE10064240A1/de not_active Withdrawn
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