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Die
Erfindung betrifft eine Belüftungsvorrichtung
nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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In
der Praxis werden solche Belüftungsvorrichtungen
insbesondere in Kraftfahrzeuge eingebaut. Die Belüftungsvorrichtungen
weisen eine oder mehrere Luftdüsen
auf, deren Querschnitt jeweils weitgehend von einem Lamellengitter überdeckt wird.
Um die Austrittsrichtung des Luftstrahls einstellen zu können ist
das Lamellengitter verstellbar ausgebildet.
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Aus
der
DE 30 40 730 A1 ist
eine solche Belüftungsvorrichtung
mit einer Luftdüse
bekannt, die ein Lamellengitter mit vertikal und horizontal verlaufenden
Luftleitlamellen aufweist. Die Luftleitlamellen bilden ein Gitter,
das bei Schrägstellung
den Luftstrom entsprechend ablenkt. Die horizontal verlaufenden
Lamellen sind in dem Gitter starr befestigt. Zum Ablenken des Luftstrahls
wird das gesamte Lamellengitter um eine mittig im Kanal angeordnete,
horizontal verlaufende Achse gekippt. Dadurch werden die horizontalen
Lamellen schräg
zu dem Luftstrom gestellt und lenken diesen entsprechend nach oben oder
unten ab. Die vertikalen Lamellen sind in dem Gitter schwenkbar
gelagert und über
einen Steg miteinander verbunden. Sie werden zum Ablenken des Luftstroms
entsprechend nach links oder rechts in den Luftstrom geschwenkt.
Um unerwünschte
Luftwirbel am oberen und unteren Rand des Gitters zu vermeiden,
ist dieses an seiner Ober- und Unterseite über Führungsplatten mit der Kanalwand
verbunden. Diese Führungsplatten
haltern das Gitter und decken den im gekippten Zustand zerklüfteten Randbereich des
Gitters so ab, dass in diesem Bereich die aufgrund von Luftwirbeln
verursachten Strömungsgeräusche vermindert
werden. Nachteilig ist der bei dieser Vorrichtung relativ hohe Strömungswiderstand und
die sehr aufwendige Konstruktion.
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Des
weiteren ist dem Fachmann bekannt, dass der Coanda-Effekt, der besagt,
dass entlang einer im Strömungsgebiet
angeordneten, stromabwärts
gerichteten, konvex verlaufenden Kurve ein Unterdruckgebiet entsteht,
welches den Strom ablenkt, ausgenutzt werden kann.
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Die
DE 34 37 259 C2 beschreibt
eine Belüftungsvorrichtung
mit einer Vielzahl von nebeneinanderliegenden Lamellen, die diesen
bekannten Effekt ausnutzt. Die Lamellen sind in dem Kanal ortsfest entlang
einer fest vorgegebenen Kurve angeordnet und drehbar gelagert. Sie
werden einzeln so angesteuert, dass jede Lamelle einen unterschiedlichen Winkel
zu der anströmenden
Luft einnimmt. Um den Luftstrom um einen großen Winkel abzulenken, wird die
eine Hälfte
der Luftdüse
durch die in dieser Hälfte liegenden
Lamellen so verschlossen, dass die Lamellen eine konvex gewölbte Kurve
bilden. Der Luftstrahl wird infolge des Coandaeffekts entlang dieser konvexen
Kurve geleitet und entsprechend abgelenkt. Nachteilig ist die sehr
aufwendige Ansteuerung der Lamellen und der aufgrund der Kanalverengung sehr
hohe Strömungswiderstand
dieser bekannten Vorrichtung.
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In
der
EP 0 174 660 B1 ist
eine Belüftungsvorrichtung
mit mehreren im Luftauslass trichterförmig angeordneten, starren
Lamellen gezeigt. Die Lamellen bilden unterschiedliche Luftwege
aus, die zum Lenken des Luftstrahls von mehreren senkrecht zum Luftstrom
bewegbaren Schiebern entweder freigegeben oder verschlossen werden.
Nachteilig ist hier, dass nur eine relativ schwache Ablenkung des Luftstrahls
erzielt werden kann, sowie das infolge der konstruktiv aufwendigen
Lamellenanordnung recht große
Volumen der Luftdüse.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung eine Belüftungsvorrichtung mit steuerbarer
Luftaustrittsrichtung zu schaffen, die bei konstruktiv einfachem
Aufbau einen niedrigen Strömungswiderstand
und vorzugsweise geringe Strömungsgeräusche aufweist,
die insbesondere kompakt baut und vorteilhaft bei Heiz- und/oder
Klimaanlagen von Fahrzeugen einsetzbar ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Belüftungsvorrichtung
nach den Merkmalen von Anspruch 1, sowie einer Heiz- und/oder Klimaanlage
nach den Merkmalen von Anspruch 26.
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Der
Kanal der Belüftungsvorrichtung
weist einander paarweise gegenüberliegend
angeordnete Luftleitelemente auf. Die Luftleitelemente sind zum Ablenken
des Luftstroms steuerbar, insbesondere manuell oder automatisch
steuerbar. Ein erstes Luftleitelement ist am Ende des Kanals im
Bereich der Luftaustrittsebene an der Kanalwand angeordnet und lenkt
den Luftstrom von dieser Kanalwand weg. Ein zweites Luftleitelement
ist an der gegenüberliegenden
Kanalwand in Kanallängsrichtung
zum Kanalinneren hin versetzt angeordnet. Dieses zweite Luftleitelement
lenkt den Luftstrom ab, indem es stromabwärts ein Rückströmgebiet ausbildet. Dieses,
stromabwärts
in einem Bereich zwischen Luftleitelement und Kanalwand angeordnete
Rückströmgebiet
weist einen gegenüber
dem übrigen
Luftstrom geringeren Druck auf und lenkt den Luftstrom in Richtung
zur Kanalwand hin ab (Coanda-Effekt). Das erste Luftleitelement
ist so nahe an dem Kanalausgang angeordnet, dass sich kein stromabwärts liegendes
Unterdruckgebiet ausbildet und der Luftstrom von der Kanalwand weg
geleitet wird. Aufgrund dieser in Strömungsrichtung versetzten Anordnung
der Luftleitelemente, wird eine besonders effektive Ablenkung des Luftstrahls
erzielt. Die Wechselwirkung der beiden Luftleitelemente ergibt eine
besonders effektive Ausnutzung einer Variante des Coanda-Effekts.
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Nachfolgend
werden die Ortsangaben „vorne" bzw. „hinten" wie allgemein üblich im
Hinblick auf die Strömungsrichtung
verwendet. Der Strömung
zugewandt d. h. stromaufwärts
wird mit „vorne" und der Strömung abgewandt
d. h. stromabwärts
wird mit „hinten" bezeichnet.
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In
einer Ausführung
der Erfindung sind die Luftleitelemente als Lamellen ausgebildet.
Diese sind unmittelbar an die Kanalwand anschließend ausgebildet und vollständig im
Randbereich des Kanals angeordnet. Die Lamellen weisen eine stromaufwärts gerichtete,
d. h. in den Kanal hineinweisende vordere Lamellenkante und eine
stromabwärts
gerichtete, d. h. aus dem Kanal heraus weisende hintere Lamellenkante
auf. Über
die jeweils parallel zu der Kanalwand verlaufende Vorderkante der
Lamellen sind diese schwenkbar gelagert. Die Vorderkante der Lamellen
ist insbesondere als Schwenkachse ausgebildet, die an oder in der
Kanalwand drehbar und vorzugsweise in Strömungsrichtung verschiebbar
gelagert ist. Die Hinterkante der Lamellen kann parallel zu der
Kanalwand verlaufend ausgebildet sein, oder aber eine andere Kontur
aufweisen. Insbesondere bei runden Kanalquerschnitten kann die Kontur
der hinteren Lamellenkante zumindest stückweise gerade ausgebildet
werden.
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Die
Mitte des Kanals ist frei von Luftleitlamellen und somit von der
Luft frei durchströmbar.
Eine störende
Wirbelbildung ist damit ebenfalls weitgehend unterdrückt. Dadurch
weist die Belüftungsvorrichtung
einen sehr geringen Strömungswiderstand und
geringe Strömungsgeräusche auf.
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Von
Vorteil ist, dass die Belüftungsvorrichtung
nur eine geringe Anzahl von Lamellen zur Luftablenkung benötigt. Die
Belüftungsvorrichtung
ist konstruktiv einfach und kompakt aufgebaut und somit kostengünstig herzustellen.
Insbesondere benötigt ein
Kanal mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt insgesamt nur
vier an den Wänden
angeordnete Lamellen, um einen Luftstrahl in zwei Ebenen abzulenken.
Für die
Luftstrahlablenkung wird in jeder dieser beiden Ebenen der Coandaeffekt
in vorteilhafter Weise ausgenutzt, um den Luftstrahl sehr effektiv abzulenken.
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Die
Lamellen sind so ausgebildet, dass sie in Neutralstellung, d. h.
in der Stellung ohne Luftstrahlablenkung, parallel zu der Kanalwand
ausgerichtet, unmittelbar an der Kanalwand anliegend angeordnet sind.
Der wirksame Strömungsquerschnitt
des Kanals wird somit nicht oder nur sehr geringfügig verkleinert.
Somit kann die erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung
entweder bei gleichem Strömungswiderstand
einen gegenüber
dem Stand der Technik kleineren Kanalquerschnitt oder bei gleichem
Kanalquerschnitt einen erhöhten
Luftdurchsatz aufweisen. Somit ist eine vorteilhafte Verwendung
der Belüftungsvorrichtung
insbesondere bei Klimaanlagen für Kraftfahrzeugen
vorgesehen, da dort infolge der engen Platzverhältnisse eine kompakte Anordnung wünschenswert
ist.
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In
der Ablenkstellung, d. h. bei gesteuerter Ablenkung des Luftstrahls
in einer und/oder zwei Ebenen, sind die Lamellen in den Kanal hineingeschwenkt.
Vorzugsweise sind die einander paarweise gegenüberliegenden Lamellen um jeweils
unterschiedliche oder denselben Winkel gegen die Kanallängsrichtung
geneigt. Die einander paarweise gegenüberliegenden Lamellen werden
in Kanallängsrichtung
versetzt zueinander angeordnet. Somit ist eine Lamelle nahe an der
Luftaustrittsöffnung,
vorzugsweise in der Luftaustrittsebene und die andere, ihr gegenüberliegende
Lamelle weiter innen im Kanal angeordnet. Diese gegenüber einer
senkrechten Querschnittsebene versetzte Anordnung der Lamellen ermöglicht eine
besonders effektive Nutzung des Coandaeffektes zur Ablenkung des
Luftstrahls.
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Ferner
ist eine Ausführung
vorgesehen, bei der die Luftleitelemente, vorzugsweise die Luftleitelemente
so ausgestaltet sind, dass sie eine den Kanal verschließende Stellung
aufweisen. Dazu weisen die Luftleitelemente eine Breite auf, die
gleich oder größer als
die halbe Erstreckung des Kanalquerschnitts ist und sind so zur
Kanalmitte hin betätigbar,
dass sich die Luftleitelemente berühren und der Kanalquerschnitt
von den Luftleitelemente verschlossen wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
Lamellen flexibel oder biegeweich ausgebildet. In der Ablenkstellung
weisen die Lamellen ein konvex gebogenes Profil auf, dass Strömungsgeräusche mindert.
In der Neutralstellung sind sie dagegen strömungsgünstig eben an der Kanalwand
anliegend angeordnet.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind die
Luftleitelemente als dehnbare Bänder
ausgebildet. Die dehnbaren Bänder
sind an der Kanalwand angeordnet und sind von hinter den Bändern angeordneten
Auslenkvorrichtungen betätigbar.
Es sind mehrere separate dehnbare Bänder oder aber ein einstückig an
der Kanalwand umlaufend angeordnetes dehnbares Band vorgesehen.
Die Auslenkvorrichtung kann geradlinig verschiebbare Schieber oder
drehbar gelagerte Hebel oder exzentrisch geformte Profilkörper aufweisen,
die mit dem dehnbaren Band zum Bilden eines Strömungskörpers zusammenwirken. Die dehnbaren
Bänder
verlaufen in Neutralstellung parallel zur inneren Kanalwand und
werden in wirksamer Ablenkstellung in Richtung zur Kanalmitte hin
ausgestellt. Vorzugsweise weisen die Bänder ein strömungsgünstiges
Profil auf, das die Ablenkung des Luftstrahls unterstützt.
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Es
sind auch Ausführungen
der Belüftungsvorrichtung
vorgesehen, bei denen die Luftleitelemente den Luftstrahl nur eindimensional
in einer Ebene ablenken. Ferner sind insbesondere Ausführungen
vorgesehen, bei denen die Luftleitelemente den Luftstrahl in zwei
senkrecht zueinander stehenden Ebenen zweidimensional ablenken,
wodurch sich mittels Kombination der Ablenkrichtungen ein nahezu
beliebiger Austrittswinkel einstellen lässt.
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Die
Luftleitelemente können
jedoch auch in mehreren, winklig zueinander stehenden Ebenen um den
Querschnitt des Kanals umlaufend angeordnet sein um beliebige Ablenkwinkel
zu realisieren. Insbesondere sind runde Querschnitte des Kanals
vorgesehen, wobei der Kanal vorzugsweise geschlossen umlaufende
Luftleitelemente aufweist.
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Eine
Verstellung der Luftleitelemente kann manuell und/oder von Aktoren
unterstützt
erfolgen. Es sind insbesondere Ausführungen mit elektromotorisch
einstellbaren Luftleitelementen vorgesehen.
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Aus ästhetischen
Gründen
und um größere Löcher in
der Instrumententafel zu vermeiden, kann die Luftaustrittsöffnung ein
Ziergitter ohne Luftleitfunktion aufweisen.
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Weitere
Ausführungen
der Erfindung werden in den Figuren beschrieben, dabei zeigen:
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1:
Einen Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung
mit in Kulissenführung
gelagerten Lamellen in Neutralstellung,
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2:
einen Schnitt durch die in 1 dargestellte
Belüftungsvorrichtung
in Ablenkstellung,
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3:
einen Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung
mit hintereinanderliegend angeordneten Lamellen in Neutralstellung,
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4:
einen Schnitt durch die in 3 dargestellte
Belüftungsvorrichtung
in Ablenkstellung,
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5:
einen Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung
mit hintereinander angeordneten Schiebern in Neutralstellung,
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6:
einen Schnitt durch die in 5 dargestellte
Belüftungsvorrichtung
in Ablenkstellung,
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7:
einen Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung
mit aus dehnbaren Bändern
ausgebildeten Luftleitelementen in Neutralstellung,
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8:
einen Schnitt durch die in 7 dargestellte
Belüftungsvorrichtung
in Ablenkstellung,
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9:
einen Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung
mit einer zusätzlichen
Betätigungsvorrichtung
zur Fokussierung des Luftstrahls in Neutralstellung,
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10:
einen Schnitt durch die in 9 dargestellte
Belüftungsvorrichtung
in Fokussierstellung,
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11:
einen Schnitt durch die in 9 dargestellte
Belüftungsvorrichtung
in Ablenk- und Fokussierstellung.
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1 zeigt
einen Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung 1.
Die Belüftungsvorrichtung 1 weist
einen luftdurchströmten
Kanal 2 mit rechteckigem Querschnitt auf, der an seinem
einen Ende in eine Luftaustrittsöffnung 22 mündet. Im
Bereich der Luftaustrittsöffnung 22 sind
die Lamellen 3 an der Kanalwand umlaufend angeordnet. In 1 sind
der Übersicht
halber nur die Lamellen 3, die an der oberen Kanalwand 21a und
an der unteren Kanalwand 21b angeordnet sind, gezeichnet.
An den nicht dargestellten, seitlichen Kanalwänden sind analog aufgebaute
Lamellen vorgesehen. In 1 ist die Neutralstellung der
Lamellen gezeigt, d. h. der Luftstrom (die Hauptströmungsrichtung
ist durch einen Pfeil angedeutet) passiert die Luftaustrittsöffnung 22 ohne Richtungsbeeinflussung.
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Die
Lamellen 3 sind unmittelbar an die Kanalwandung anschließend und
parallel zu dieser verlaufend angeordnet. Eine zweigeteilte Kulissenführung 31 lagert
die Lamellen 3 an der Kanalwand 21a, 21b.
Die stromaufwärts
liegende Lamellenvorderkante 32 ist in der Kulissenführung 31 drehbar
und in Kanallängsrichtung
verschiebbar gelagert. Die der Luftaustrittsöffnung 22 zugewandte,
stromabwärts liegende
hintere Lamellenkante 33 ist in der Kulissenführung drehbar,
sowie in Kanallängsrichtung
und senkrecht zu der Kanallängsrichtung
verschiebbar gelagert.
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Die
Kulissenführung 31 ist
zweigeteilt und weist eine vordere Führungsschiene 31a und
eine, zwei winklig zueinander stehende Abschnitte aufweisende, hintere
Führungsschiene 31b auf.
Die Lamelle 3 weist an ihrer hinteren und vorderen Kante
jeweils seitlich angeordnete Führungsbolzen
auf, die in die Führungsschienen 31a, 31b der
Kulissenführung 31 eingreifen.
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Die
hinteren Lamellenkanten 33 sind über eine Hebelvorrichtung 4 miteinander
verbunden. Die Hebelvorrichtung 4 weist zwei Verbindungshebel 46 auf,
deren eines Ende in dem Lager 43 drehbar gelagert ist und
deren anderes Ende ein Langloch 48 aufweist, in dem jeweils
die Lamellenhinterkante 33 lagert. Ein Betätigungshebel 41 ist
mit beiden Verbindungshebeln 46 fest verbunden und dient
zur Richtungseinstellung der Belüftungsvorrichtung 1.
In 2 ist eine Ablenkstellung der Belüftungsvorrichtung 1 gezeigt.
Der Betätigungshebel 41 ist
nach oben gekippt und hat über
die Kulissenführungen 31 die
Lamellen 3 geradlinig entlang der Kanallängsrichtung
verschoben. Die in 2 obere Lamelle ist entgegen
der Kanallängsrichtung
und die untere Lamelle in Kanallängsrichtung
linear verschoben, so dass die Lamellen 3 nun gegenüber einer
senkrecht zu der Kanallängsrichtung
verlaufenden Querschnittsebene versetzt angeordnet sind. Die Vorderkanten 32 der Lamellen
und ihre gedankliche Verbindungslinie spannen eine Ebene auf, deren
Normale in Richtung des abgelenkten Luftstromes weist. Dieses ermöglicht eine
sinngemäße Bedienung
der Belüftungsvorrichtung,
da der Bedienhebel 41 sinngemäß in die Richtung betätigt wird,
in die der Luftstrom abgelenkt werden soll.
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Die
Hinterkanten der Lamellen sind in 2 senkrecht
zu der Kanallängsrichtung
in Richtung auf die Kanalmitte hin verschoben, so dass die obere
und die untere Lamelle nun winklig zu der Kanalwand stehen. Insbesondere
weist die Hebelvorrichtung 4 und/oder die Kulissenführung eine
Steuerkurve auf, die das gleichzeitige Schwenken der Lamellen 3 in verschiedene
Anstellwinkel in Abhängigkeit
der gewünschten
Luftstrahlablenkung ermöglicht.
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Die
in 2 obere Lamelle bildet ein stromabwärts von
ihr liegendes, an der Kanalwand 21a angeordnetes Unterdruckgebiet
aus. Dieses Unterdruckgebiet lenkt den Luftstrom in Richtung auf
die Kanalwand 21a ab, saugt ihn sozusagen an (Coanda-Effekt). Durch die
gegenüber
dem Ende der Kanalwand zurückgesetzte
Lage dieser Lamelle, wird der Coanda-Effekt besonders effektiv zur
Ablenkung des Luftstroms ausgenutzt. Somit ist es möglich, mit insgesamt
nur zwei wirksamen Luftleitelementen den Austrittswinkel des Luftstroms
in einer Ebene effektiv zu steuern. In der in 2 beispielhaft
dargestellten Anordnung wird der Luftstrom in der Blattebene nach oben
abgelenkt. In einer den Luftstrom nach unten ablenkenden Anordnung
ist entsprechend die untere Lamelle 3 in Kanallängsrichtung
zurückgesetzt
und die obere Lamelle 3 nahe der Luftaustrittsöffnung 22 angeordnet.
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3 und 4 zeigen
eine weitere Ausführungsform
der Belüftungsvorrichtung 1.
Hier sind an jeder Kanalwand zwei Lamellen 3 in Kanallängsrichtung
hintereinanderliegend angeordnet. Die Lamellen 3 sind jeweils
um ihre vordere Lamellenkante 32 drehbar gelagert und können um
diese zur Kanalmitte hin in den Kanal 2 hinein geschwenkt
werden.
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3 zeigt
die Neutralstellung der Lamellen ohne Ablenkung des Luftstrahls.
In Neutralstellung verkleinern die fluchtend hintereinander angeordneten
Lamellen 3 den wirksamen Querschnitt des Kanals 2 praktisch
nicht, so dass die Belüftungsvorrichtung 1 einen
sehr geringen Strömungswiderstand aufweist.
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Über die
Hebelvorrichtung 4 werden die Lamellen 3 gemeinsam
zum Ablenken des Luftstrahls betätigt,
wie in 4 gezeigt. Die Hebelvorrichtung 4 weist
einen, in Punkt 47 drehbar gelagerten manuellen Betätigungshebel 41 und
einen mit diesem verbundenen, im wesentlichen vertikal verschiebbaren Verbindungshebel 46 auf.
Der Verbindungshebel ist seinerseits mit zwei, mit den Lamellen
zusammenwirkenden Kipphebeln 42 so verbunden, dass bei
Betätigung
des Betätigungshebels 41,
der Verbindungshebel 46 vertikal verschoben wird und die
Kipphebel 42 jeweils um ihre Drehachse 43 drehen.
Die Kipphebel sind in nicht dargestellten Nuten der Lamellen eingreifend
verschiebbar geführt
und lenken die Lamellen 3 derart an, dass sich paarweise
versetzt gegenüberliegende
Lamellen 3 in den Luftstrom geschwenkt werden. Über die
Führung
der Kipphebel in den Nuten der Lamellen wird ein Abheben der Lamelle
von dem Kipphebel verhindert. Im in 4 dargestellten
Fall wird an der oberen Kanalwand 21a die vordere Lamelle,
an der unteren Kanalwand 21b die hintere Lamelle in den
Luftstrom geschwenkt. Somit bildet die an der oberen Kanalwand weiter
im Kanalinneren liegende Lamelle 3 ein stromabwärts liegendes
Unterdruckgebiet aus, so dass der Luftstrom von dieser Lamelle unter
Ausnutzung des Coanda-Effekts in Richtung zur Kanalwand hin abgelenkt
wird. Die an der unteren Kanalwand im Bereich der Luftaustrittsebene
angeordnete Lamelle 3 lenkt den Luftstrom von der Kanalwand
weg.
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5 zeigt
die Belüftungsvorrichtung
mit als Schieber ausgebildeten Luftleitelementen in Neutralstellung.
Der Kanal 2 weist an seinen Kanalwänden 21a, 21b beabstandet
hintereinanderliegend angeordnete Schieber 35a, 35b auf.
Die Schieber sind in Neutralstellung weitgehend außerhalb
des Strömungsquerschnitts
des Kanals 2 gelagert, so dass in der gezeigten Neutralstellung
dessen Strömungswiderstand
nicht erhöht
wird. In der in 6 beispielhaft gezeigten Ablenkstellung,
bei der der Luftstrahl nach oben abgelenkt wird, taucht der obere
vordere Schieber 35a und der untere hintere Schieber 35b senkrecht
in den Kanal 2 ein. Der vordere Schieber 35a erzeugt
ein stromabwärts
an der Kanalwand liegendes Unterdruckgebiet, so dass der vordere Schieber
die Ablenkung des Luftstroms aufgrund des Coanda-Effekts unterstützt. Der
hintere Schieber 35b ist nahe an der Luftaustrittsöffnung angeordnet
und verdrängt
die Luft von der Kanalwand weg.
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Die
Schieber 35a, 35b sind über eine in Punkt 47 drehbar
gelagerte Hebelvorrichtung 4 miteinander verbunden. Die
Hebelvorrichtung 4 weist über Kreuz verbundene Ansteuerhebel 42 auf,
die in dem Drehpunkt 47 gelagert sind. Die Ansteuerhebel 42 weisen
zwei über
das Gelenk 49 verbundene Abschnitte auf. Die mittleren
Abschnitte der Ansteuerhebel sind über einen Führungszapfen 53 in
der Steuerkurve der Führung 51 geführt. Über den
Betätigungshebel 41 werden
die Ansteuerhebel 42 gemeinsam zum Verstellen der Schieber 35a, 35b betätigt.
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Die
Hebelvorrichtung 4 ist so ausgebildet, dass die an gegenüberliegenden
Kanalwänden
angeordneten Schieber 35a, 35b versetzt betätigt werden,
also dass ein hinterer Schieber zusammen mit dem gegenüberliegendem
vorderen Schieber betätigt
wird.
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Von
besonderem Vorteil ist die Ausgestaltung der Luftleitelemente als
linear betätigbare Schieber 35a, 35b,
wenn der Kanal 2 einen runden vorzugsweise elliptischen
Querschnitt aufweist. In diesem Fall können die Schieber 35a, 35b in
Form einer Blende um den Kanal 2 umlaufend angeordnet sein.
Die Kontur der in den Kanal eintauchenden Kante der Schieber kann
parallel zu der Kanalwand, geradlinig oder kurvenförmig ausgebildet
sein.
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Es
ist vorgesehen, dass die in den Kanal 2 eingreifende Kante
der Schieber 35a, 35b eine strömungsgünstig gerundete Form aufweist,
wodurch Strömungsgeräusche wirksam
verringert werden.
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In
einer zu den 5 und 6 abgewandelten
Ausführung
können
die Schieber auch so in der Kanalwand gelagert sein, dass die Schieber
winkelig zu der Kanalwand, vorzugsweise in Strömungsrichtung geneigt in den
Kanal eintauchen. Dies führt zu
einer Reduktion von Strömungsverlusten
und Strömungsgeräuschen.
Ferner ist vorgesehen, dass die Schieber an ihrer zur Kanalmitte
gerichteten Seite von einem dehnbaren Band überdeckt werden, das fest mit
der Kanalwand verbunden ist. Das dehnbare Band wird von den Schiebern
zum Bilden eines Strömungsprofils
zur Kanalmitte hin ausgestellt.
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Die 7 zeigt
eine weitere Ausführung
der Belüftungsvorrichtung 1.
An der Kanalwand 21a, b, sind elastische, dehnbare Bänder 36a, 36b gehaltert. Die
Bänder
verlaufen parallel zu der Kanalwand und sind in der in 7 dargestellten
Neutralstellung unmittelbar an die Kanalwand anliegend ausgebildet. Über eine
Hebelvorrichtung 4, die ähnlich der aus den 3 und 4 dargestellten
Hebelvorrichtung aufgebaut ist, werden die Bänder betätigt. Die Hebelvorrichtung
weist einen hinter den Bändern 36a, 36b angeordneten
Ansteuerhebel 42 auf, der um eine Drehachse 43 drehbar
gelagert ist. Beim Betätigen des
Betätigungshebels 41 werden
die Ansteuerhebel 42 von dem vertikal verschiebbaren Verbindungshebel 46 jeweils
um ihre Drehachse 43 mit gleichem Drehsinn gekippt, wie
in 8 gezeigt. Der Betätigungshebel 41 ist
manuell und/oder automatisch, vorzugsweise elektromotorisch betätigbar.
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In
der in 8 dargestellten Ablenkstellung kippt der obere
Hebel 42 mit seiner vorderen Kante in den Kanal 2 hinein
und stellt somit das obere Band 36a schräg in den
Luftstrom. Der untere Hebel 42 kippt dagegen mit seiner
hinteren Kante in den Kanal 2 hinein und stellt somit das
untere Band 36b schräg in
den Luftstrom, aber an gegenüber
dem oberen Band stromabwärts
versetzten Position. Infolge der Auslenkung durch die Ansteuerhebel 42 bilden
die Bänder
jeweils eine ansteigende Rampe in Form eines Dreiecks aus, die als
Luftleitelement dient. Die Rampen sind in Kanallängsrichtung dergestalt versetzt,
dass die in 8 obere Rampe weiter stromaufwärts und
die untere Rampe weiter stromabwärts angeordnet
ist. Bei entgegengesetzter Ablenkung des Luftstrahls kehrt sich
die Anlenkung der Bänder und
deren Ablenkposition sinngemäß um.
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Die
Ansteuerhebel 42 können,
wie in den 7 und 8 gezeigt,
als geradlinige Hebel oder als gebogene Hebel oder als Exzenter
mit strömungsgünstiger
Kontur ausgebildet sein.
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Das
dehnbare Band legt sich an die Kontur des Hebels an und bildet so
einen Strömungskörper aus,
der vorzugsweise Strömungsgeräusche verringert.
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Die
weiter im Inneren des Kanals 2 liegende Rampe bildet wiederum
ein stromabwärts
an der Kanalwand liegendes Unterdruckgebiet aus, um den Luftstrahl
unter Ausnutzung des Coanda-Effekts abzulenken.
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9 zeigt
eine Variation der in den 1 und 2 dargestellten
Kulissenführung,
die zusätzlich
eine Fokussierung des Luftstroms für jede Austrittsrichtung ermöglicht.
Die Hebelvorrichtung 4 weist zusätzlich zu den in den 1 und 2 beschriebenen
Betätigungshebeln 41, 46 ein
Betätigungselement 45 auf,
das über
die Verbindungshebel 52 mit einer an den seitlichen Kanalwänden vertikal
verschiebbaren Kulissenführung 61 so
zusammenwirkt, dass die hinteren Kanten 33 der Lamellen 3 jeweils
in gleicher Weise weiter in den Kanal hineinschwenkbar sind. Somit
ist es möglich,
den aus dem Kanal 2 austretenden Luftstrahl zu fokussieren,
indem alle Lamellen 3 bei festgelegter Längs-Position jeweils
um einen vorzugsweise gleichen Winkelbetrag weiter in den Kanal
hineingeschwenkt werden, wie in 10 dargestellt.
In den Kanalwänden
sind breite Kulissenbahnen 54 angeordnet. Die beweglichen
Kulissenführungen 61 geben
entsprechend der eingestellten Fokussierstellung entsprechende Teilbereiche
der in den seitlichen Kanalwänden
angeordneten breiten Kulissenbahnen 54 frei. Die 11 zeigt
ein Beispiel der Fokussierstellung bei nach oben abgelenktem Luftstrahl.
Beide Lamellen sind im Unterschied zu der in 2 dargestellten
Ablenkstellung ohne Fokussierung entsprechend steiler zu dem Luftstrahl
gestellt. Dazu ist der Betätigungshebel 41 entsprechend
der gewünschten
Luftstrahlablenkung nach oben verstellt. Um eine Fokussierung des
Luftstrahls einzustellen, sind die Lamellen 3 über das
Betätigungselement 45 steiler
gestellt, indem dieses zum Fahrzeuginnenraum hin betätigt ist.
Dadurch sind die mit dem Betätigungselement
gelenkig verbundenen Verbindungshebel ebenfalls zum Fahrzeuginnenraum
hin verstellt, wobei die Verbindungshebel 52 ihrerseits
die Kulissenführungen 61 so
betätigen,
dass jeweils der entsprechende Bereich der breiten Kulissenbahn 54 freigegeben
wird und die Hinterkanten beider Lamellen in Richtung zur Kanalmitte
hin schwenken.