DE10063183A1 - Verfahren zur Herstellung eines definierten Paßverhaltens von beweglich eingelagerten Funktionsteilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines definierten Paßverhaltens von beweglich eingelagerten Funktionsteilen

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines definierten Paßverhaltens von in Lagerteilen beweglich eingelagerten Funktionsteilen, wobei zwecks Erzeugung der Lagerstellen in einem äußeren Teil das einzulagernde Funktionsteil unter Bildung eines Hohlraums fixiert und anschließend in den Hohlraum ein fließ- bzw. spritzfähige Lagermasse eingebracht wird, die nach Erstarrung einer Lagerschale für das einzulagernde Funktionsteil bildet, unter Verwendung von auf die Lagerstelle eingeleiteter Schwingungsenergie zur Erzielung einer bestimmten Passung zwischen eingelagertem Funktionsteil und Lagerschale. DOLLAR A Aufgabe ist es, ein verfahren zur Herstellung eines definierten Paßverhaltens der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei mit relativ geringem technischen Aufwand während des Herstellungsprozesses der Lagerschale ein erwünschter und genau definierter Lagerspalt zwischen den Oberflächen von Funktionsteil und Lagerschale im Bereich der Lagerstelle herstellbar ist. Dabei sollen Beschränkungen hinsichtlich des Einsatzes insbesondere thermoplastischer Lagerwerkstoffe vermieden sein. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Erzeugung eines bestimmten Lagerspaltes zwischen den Oberflächen von eingelagertem Funktionsteil und Lagerschale im Bereich der Lagerstelle das eingelagerte Funktionsteil während des Einbringens der Lagermasse und/oder während des Erstarrungszeitraums relativ zur Lagerschale in mechanische Schwingungen versetzt wird. DOLLAR A Das ...

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines definierten Paßverhaltens von in Lagerteilen beweglich im Sinne einer Gleitlagerung eingelagerten Funktions­ teilen, wobei zwecks Erzeugung der Lagerstelle in einem äußeren Teil, z. B. einem Gehäuseteil, das einzulagernde Funktionsteil unter Bildung eines Hohlraums fixiert und anschließend in den Hohlraum eine fließ- bzw. spritzfähige Lagermasse einge­ bracht wird, die nach Erstarrung eine Lagerschale für das einzulagernde Funktions­ teil bildet, unter Verwendung von auf die Lagerstelle eingeleiteter Schwingungsener­ gie zur Erzielung einer bestimmten Passung zwischen eingelagertem Funktionsteil und Lagerschale.
Das Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Herstellung einer Verbindung von rela­ tiv zueinander gleitend beweglichen Elementen aus unterschiedlichen oder gleichen Werkstoffen. i. d. R. bestehend aus einem relativ zu einem äußerem Teil bewegli­ chen Funktionsteil, wobei die Lagerung beider Teile durch Einbringen einer erstar­ rungsfähigen Lagermasse in einen Spalt zwischen äußerem Teil und Funktionsteil erzeugt wird. Naheliegende Beispiele seien eine Wellenlagerung oder ein Kugelge­ lenk, jedoch umfaßt das Anwendungsgebiet auch die Herstellung von bevorzugt aus Kunststoff- und Metallteilen gefügten Energieführungsketten, aus einzelnen Kunst­ stoffbauteilen bestehenden Kühlschläuchen und flexiblen Ummantelungen für z. B. biegsame Wellen und dergl.
Aus DE 39 40 679 A1 ist die Herstellung einer spielfreien Lagerung der Kugel eines axial belastbaren Kugelgelenkes bekannt, welches aus einer Kugel mit sich an­ schließender Gelenkstange und einer die Kugel umschließenden Kugelaufnahme besteht. Dabei wird die Lagerung so hergestellt, daß zwischen den Oberflächen der Kugel und der Innenschale der Kugelaufnahme ein Spalt vorgegebener Größe frei­ gelassen wird. Dieser wird mit einem Polymer derart ausgefüllt, daß eine rückstell­ momentfreie Bewegung der Kugel möglich ist.
Auch nach DE 196 38 252 A1 ist es bekannt, die Kugel eines Kugelzapfens in einem Kugelgelenkgehäuse (innerhalb eines verschließbaren Formwerkzeuges) zu positio­ nieren und in den entstehenden Raum Gehäusematerial bzw. ein Lagermaterial ein­ zuspritzen oder einzugießen. Nach Erstarrung des eingebrachten Materials kann das fertige Kugelgelenk entnommen werden.
Beide bekannte Lagerungen besitzen den Nachteil, daß aufgrund des Schwindungs­ verhaltens während des Erstarrungsprozesses des Lagermaterials die entsprechen­ de Lagerschale das jeweilige Funktionsteil (Kugel) mit einem bestimmten Preßsitz­ verhalten fest umschließt, wodurch ein hoher Haftreibungskoeffizient verursacht ist. Beim anschließenden Betriebseinsatz der Lagerung tritt ein unerwünschter und schädlicher Losreißeffekt auf, der bei einer Reihe von Einsatzfällen problematisch und insbesondere mit erhöhtem Verschleiß verbunden ist.
Es ist deshalb bereits z. B. aus DE 41 08 219 A1, EP 0 541 488 A2 und DE 31 27 710 A1 bekannt, zur Vermeidung der genannten Nachteile ein Schmiermittel oder eine entsprechende Beschichtung während des Herstellprozesses der Lagerung ein­ zubringen, was trotz des erhöhten Aufwandes nicht den gewünschten Erfolg insbe­ sondere bei Dauereinsatz zeigt.
Demgegenüber ist es auch bereits bekannt, auf die Lagerstelle mechanische Schwingungsenergie einzuleiten und dem Spritz- oder Gießvorgang mit folgender Erstarrung der Lagerschale einen entsprechenden schwingungsbedingten Verfor­ mungsvorgang anzuschließen. In EP 0 530 919 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Gleitlagers (Dreh- oder Schiebelager) für ein bewegliches Funktionsteil be­ schrieben, wobei die Verformung der (ausgehärteten) Kunststoff-Lagerschale durch ein Wegdrücken erfolgt. Dabei läuft der Verformungsvorgang zeitlich und tempera­ turmäßig unter Bedingungen ab, bei denen der Kunststoff seinen Eigenschaften ent­ sprechend unter Erhaltung seiner ungestörten molekularen Struktur fließwillig ist. In einer Ausführungsvariante (Anspruch 9) wird dazu ein drehender und/oder vibrieren­ der Dorn verwendet.
Aus DE 34 22 201 A1 ist es des weiteren bekannt, zwecks Herstellung einer Lager­ stelle hoher Genauigkeit, insbesondere einer Wellenlagerung in einem thermoplasti­ schem Kunststofflager, eine Sonotrode in die Lageröffnung einzuführen und mittels Ultraschalls eine derartig abgestimmte Material-Abtragung und -Verdichtung durch­ zuführen, daß eine hohe Maßhaltigkeit der Lagerung erzielbar ist.
Darüber hinaus ist nach EP 0 345 452 A2 ein Verfahren zur Herstellung von Kugel­ gelenken bekannt, bei dem zwischen dem Kugelkopf und dem Gelenkgehäuse eine ein Übermaß aufweisende Lagerschale aus thermoplastischen Kunststoff elastisch vorgespannt ist. Das unmittelbar nach Herstellung der Lagerschale vorhandene Übermaß zum Ausgleich von Maßtoleranzen soll in ein endgültiges Übermaß geän­ dert werden. Dieses wird durch plastische Verformung der Lagerschale mittels Schwingungsenergie erreicht, indem durch eine Sonotrode einer Ultraschall-Anlage ein Druck auf die Lagerschale ausgeübt wird.
Diesen bekannten Verfahren ist gemeinsam, daß eine nachträgliche Verformung der Lagerschale nach Abschluß deren Erstarrung durchgeführt wird. Dabei ist der Ein­ satz entsprechender Verformungstechnik im Hinblick auf die i. d. R. dünnwandige Lagerschale aufwendig und teuer. Die Lagerschale wird entsprechend des verwen­ deten Lagermaterials unter der Einwirkung von Schwingungsenergie insbesondere im Ultraschallbereich plastisch verformt, was den Einsatz eines thermisch plastifizier­ baren Lagerwerkstoffes voraussetzt. Dementsprechend treten auch bei diesen be­ kannten Verfahren unerwünschte, d. h. mit Nachteilen verbundene Schwindungs- und auch elastische Effekte auf. Insbesondere ist eine Herstellung eines in seiner Größe genau definierten Lagerspaltes zwischen den Oberflächen von Funktionsteil und Lagerschale im Bereich der Lagerstelle kaum möglich.
In Anbetracht der Nachteile des bekannten Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines definierten Paßverhaltens von in Lagerteilen beweglich im Sinne einer Gleitlagerung eingelagerten Funktions­ teilen der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei mit relativ geringem techni­ schen Aufwand während des Herstellungsprozesses der Lagerschale ein erwünsch­ ter und genau definierter Lagerspalt zwischen den Oberflächen von Funktionsteil und Lagerschale im Bereich der Lagerstelle herstellbar ist. Dabei sollen Beschränkungen hinsichtlich des Einsatzes thermoplastischer Lagerwerkstoffe vermieden sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Erzeugung eines be­ stimmten Lagerspaltes zwischen den Oberflächen von eingelagertem Funktionsteil und Lagerschale im Bereich der Lagerstelle das eingelagerte Funktionsteil während des Einbringens der Lagermasse und/oder während des Erstarrungszeitraums relativ zur Lagerschale in mechanische Schwingungen versetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine effektive Herstellung eines hin­ sichtlich seiner Größe genau definierten Lagerspaltes zwischen den Oberflächen von Funktionsteil und Lagerschale im Bereich der Lagerstelle. Durch das Einleiten einer mechanischen Schwingung auf das in Einbettung befindliche bzw. bereits eingebet­ tete Funktionsteil, d. h. während des Einbringens der Lagermasse bzw. während des Erstarrungsvorgangs, wird infolge der eintretenden Relativbewegung zwischen den benachbarten Oberflächen im Bereich der Lagerstelle und unter Einwirkung der ent­ sprechenden Massenkräfte ein erwünschter und genau vorbestimmbarer Lagerspalt in die (noch nicht vollständig erstarrte und damit noch relativ leicht verformbare) La­ gerschale geschlagen. Damit wird ein bestimmtes und genau vorwählbares Paßver­ halten erzeugt, wodurch genau definierte Reibungsverhältnisse vorbestimmbar und erzielbar sind. Diese Herstellung des Lagerspaltes ist dabei unmittelbar in den Her­ stellprozeß der Lagerschale integriert, so daß nachträgliche und zusätzliche, auf­ wendige und teuere Verformungsschritte vermieden sind. Insbesondere ist eine teil­ weise aufwendige unmittelbare Beaufschlagung der relativ dünnwandigen Lager­ schale durch Sonderwerkzeuge nicht erforderlich. Des weiteren ist das Verfahren bei unterschiedlichen Lagerwerkstoffen verwendbar; eine Beschränkung auf thermopla­ stische Lagerwerkstoffe ist wegen nicht erfolgender thermoplastischer Verformung vermieden.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Aufbringen der mechanischen Schwingungen unter Verwendung einer Sonotrode einer Ultraschall-Anlage, wobei die Sonotrode unter Druck am eingelagerten Funktionsteil anliegt oder an diesem lösbar befestigt ist.
Günstig ist weiterhin, daß die Größe des Lagerspaltes durch zweckentsprechende Wahl von Frequenz und Amplitude der Schwingungen vorbestimmbar ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß ein Lagerspalt unterschiedlicher Größe durch zweck­ entsprechende Wahl von Frequenz, Amplitude und/oder Schwingungsrichtung her­ stellbar ist. Zweckmäßig ist auch ein Lagerspalt erzeugbar, der punktuelle Flächen­ berührungen zwischen eingelagertem Funktionsteil und Lagerschale besitzt. Dadurch sind günstigere Dämpfungseigenschaften erreichbar.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die Lagerschale aus unverstärktem bzw. verstärktem Kunststoff oder aus einem Kunststoff-Metall-Kompound oder aus La­ germetall hergestellt. Das eingelagerte Funktionsteil kann aus unverstärktem bzw. verstärktem Kunststoff oder aus einem Kunststoff-Metall-Kompound bestehen. In Abhängigkeit vom Verwendungszweck kann es alternativ aus einem metallischem Werkstoff bestehen.
Zwecks Realisierung einer Wellenlagerung besitzt das eingelagerte Funktionsteil ei­ ne zylindrische Form und ist insbesondere als Welle gestaltet, während demgemäß die Lagerschale eine hohlzylindrische Form aufweist.
Bei Ausführung eines Kugelgelenks besitzt das eingelagerte Funktionsteil eine Ku­ gelform und stellt den Kugelkopf des Kugelgelenks dar. Demgemäß weist die Lager­ schale eine Hohlkugelform auf, die den Kugelkopf zumindest teilweise umschließt.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird während der Schwingungs­ erregung des eingelagerten Funktionsteils das die Lagerschale tragende äußere Teil mit Bewegungen relativ zum eingelagerten Funktionsteil im Rahmen der bezüglich der Lagerstelle vorgesehenen Bewegungsmöglichkeiten des Funktionsteils beauf­ schlagt. Dabei werden die Bewegungen zweckmäßig alternierend durchgeführt. Durch diese Ausgestaltung ist eine weitere wesentliche Verbesserung der Lagerver­ hältnisse erreichbar, da schädliche Auswirkungen von ggf. vorhandenen örtlichen Fertigungsunregelmäßigkeiten beim späteren Betriebseinsatz der Lagerung weitest­ gehend vermieden werden.
Zweckmäßig sind dabei bei Herstellung einer Wellenlagerung die Bewegungen Dreh- und/oder Längsverschiebebewegungen und bei Herstellung eines Kugelgelenks Dreh- und/oder Kippbewegungen.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Herstellung eines Kugelgelenks im ersten Fertigungs­ schritt, und
Fig. 2 den zweiten Fertigungsschritt.
Als Ausführungsbeispiel wird die Erzeugung eines definierten Paßverhaltens in Be­ zug auf ein herzustellendes Kugelgelenk 1 beschrieben.
Das Kugelgelenk 1 (siehe Fig. 2) besteht aus einem Kugelzapfen 2 aus Stahl als Funktionsteil, dem insbesondere ein Kugelkopf 3 angeformt ist. Dieser ist in einem zweckmäßig gestalteten Gelenkgehäuse 4 aus Stahl gleitbeweglich so gelagert, daß der Kugelzapfen 2 sowohl eine Dreh- als auch eine Schwenkbewegung ausführen kann. Die entsprechende Lagerstelle ist durch eine hohlkugelförmig gestaltete La­ gerschale 5 aus einem thermoplastischem Kunststoff mit geringem Reibungskoeffizi­ enten realisiert, welche in einer entsprechenden Innenkalotte 4.1 des Gelenkgehäu­ ses 4 sitzt.
Zwecks Herstellung dieser Lagerstelle wird - wie an sich bekannt - in einem ersten Schritt (s. Fig. 1) der Kugelzapfen 2 mit seinem Kugelkopf 3 so in der Innenkalotte 4.1 des Gelenkgehäuses 4 fixiert, daß ein der späteren Dicke der Lagerschale 5 ent­ sprechender Spalt 6 einen Hohlraum in der Innenkalotte 4.1 des Gelenkgehäuses 4 um den Kugelkopf 3 bildet.
Im zweiten Schritt (Fig. 2) wird der Kugelkopf 3 in der Innenkalotte 4.1 des Gelenk­ gehäuses 4 in thermoplastische Kunststoff-Lagermasse eingebettet. Diese Lagerma­ sse wird in erwärmtem, plastifiziertem und homogenisiertem Zustand durch einen Einspritzkanal 7 in den oben erwähnten Hohlraum des Gelenkgehäuses 4 einge­ spritzt, so daß sie den Kugelkopf 3 bis auf dessen zapfenseitigen Rand vollständig umhüllt Im Bereich des zapfenseitigen Rands ist ein Formwerkzeug-Element 8 an­ geordnet, welches den Austritt der Lagermasse verhindert.
Gleichzeitig liegt unter Druck am Ende des Kugelzapfens 2 und in dessen Längsach­ se wirksam eine Sonotrode 9 einer Ultraschall-Anlage für die Kunststoffbearbeitung an, bei deren Betrieb Schwingungsenergie auf den Kugelzapfen 2 übertragen wird. Demgemäß wird dieser entsprechend Pfeil 10 in mechanische Längsschwingungen versetzt. D. h. die kugelförmige Oberfläche des Kugelkopfs 3 führt eine bestimmte (vibrierende) Relativbewegung zur Innenkalotte 4.1 des Gelenkgehäuses 4 aus, so daß die dazwischen befindliche Lagermasse - die sich im temporären Erstarrungs­ prozeß zur Lagerschale 5 befindet - etwa wie durch schnelle Verformungsschläge während der Erstarrung ausgeformt wird, so daß sich nach der Erstarrung - in Ab­ hängigkeit von gewählter Frequenz und Schwingungsamplitude - ein genau defi­ nierter Lagerspalt zwischen den Oberflächen von Kugelkopf 3 und Lagerschale 5 bildet. Damit wird ein bestimmtes und genau vorwählbares Paßverhalten der Lage­ rung erzeugt.
In einer Ausführungsvariante kann durch zweckmäßige Vorgabe/Veränderung der Schwingungsrichtung ein Lagerspalt unterschiedlicher Größe erzeugt werden (nicht gezeichnet). Weiterhin ist es möglich, durch ein entsprechendes Schwingungsregime einen Lagerspalt mit derart unterschiedlicher Stärke herzustellen, so daß eine punk­ tuelle Flächenberührung anstelle einer vollflächigen Berührung erreichbar ist. Damit lassen sich günstigere Dämpfungseigenschaften der Lagerung erzielen.
In einer weiteren Ausführungsvariante wird das Gelenkgehäuse 4 während der Schwingungserregung des Kugelzapfens 2, d. h. während des Einspritzens und/oder des Erstarrens der Kunststoff-Lagermasse, mit solchen Bewegungen relativ zum Ku­ gelzapfen 2 beaufschlagt, die dem späteren Betriebseinsatz des Kugelgelenks 1 ent­ sprechen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich demgemäß um alter­ nierende Drehbewegungen nach Pfeil 11 sowie um Kippbewegungen gemäß Pfeil 12 (s. Fig. 2). Dadurch ist eine weitere Verbesserung des Paßverhaltens der Lagerung erreichbar, da ungünstige Auswirkungen von meist vorhandenen örtlichen Ferti­ gungsabweichungen beim späteren Betriebseinsatz des Kugelgelenks 1 vermeidbar sind.
Die Erfindung ist nicht durch Einzelheiten des vorstehenden Ausführungsbeispiels beschränkt. Insbesondere ist sie bei der Herstellung von beliebigen Lagerungen rea­ lisierbar, d. h. auch bei der gegenseitigen Lagerung von anderen, relativ zueinander beweglichen Elementen, wie den Teilen von Energieführungsketten, aus Einzelteilen bestehenden flexiblen Schläuchen oder Ummantelungen usw. Dabei sind verschie­ denen Werkstoffe verwendbar, ohne daß das der Erfindung zugrunde liegende Lö­ sungsprinzip verlassen wird. So kann die Lagerschale 5 aus unverstärktem oder ver­ stärktem Kunststoff oder aus einem Kunststoff-Metall-Kompound oder aus einem Lagermetall bestehen. Analoges gilt für das gelagerte Funktionsteil (2), welches aus unverstärktem oder verstärktem Kunststoff, aus einem Kunststoff-Metall-Kompound oder aus einem metallischen Werkstoff bestehen kann. Auch kann statt der Sonotro­ de einer Ultraschall-Anlage ein anderer geeigneter Schwingungserzeuger verwendet werden.
Bezugszeichenliste
1
Kugelgelenk
2
Kugelzapfen
3
Kugelkopf
4
Gelenkgehäuse
4.1
Innenkalotte
5
Lagerschale
6
Spalt
7
Einspritzkanal
8
Formwerkzeug-Element
9
Sonotrode
10
Pfeil (Schwingungen)
11
Pfeil (Drehbewegungen)
12
Pfeil (Kippbewegungen)

Claims (14)

1. Verfahren zur Herstellung eines definierten Paßverhaltens von in Lagerteilen beweglich im Sinne einer Gleitlagerung eingelagerten Funktionsteilen, wobei zwecks Erzeugung der Lagerstelle in einem äußeren Teil, z. B. einem Gehäu­ seteil, das einzulagernde Funktionsteil unter Bildung eines Hohlraums fixiert und anschließend in den Hohlraum eine fließ- bzw. spritzfähige Lagermasse eingebracht wird, die nach Erstarrung eine Lagerschale für das einzulagernde Funktionsteil bildet, unter Verwendung von auf die Lagerstelle eingeleiteter Schwingungsenergie zur Erzielung einer bestimmten Passung zwischen ein­ gelagertem Funktionsteil und Lagerschale, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines bestimmten Lagerspaltes zwischen den Oberflächen von eingelagertem Funktionsteil (2) und Lager­ schale (5) im Bereich der Lagerstelle das eingelagerte Funktionsteil (2) wäh­ rend des Einbringens der Lagermasse und/oder während des Erstarrungszeit­ raums relativ zur Lagerschale (5) in mechanische Schwingungen (10) versetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen der mechanischen Schwingungen (10) unter Verwendung einer Sonotrode (9) ei­ ner Ultraschall-Anlage erfolgt, wobei die Sonotrode (9) unter Druck am einge­ lagerten Funktionsteil (2) anliegt oder an diesem lösbar befestigt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Lagerspaltes durch zweckentsprechende Wahl von Frequenz und Ampli­ tude der Schwingungen (10) vorbestimmbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lagerspalt unterschiedlicher Größe durch zweckentsprechende Wahl von Frequenz, Am­ plitude und/oder Schwingungsrichtung herstellbar ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lagerspalt erzeugbar ist, der punktuelle Flächenberührungen zwischen eingelagertem Funktionsteil (2) und Lagerschale (5) besitzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager­ schale (5) aus unverstärktem bzw. verstärktem Kunststoff oder aus einem Kunststoff-Metall-Kompound oder aus Lagermetall hergestellt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das eingela­ gerte Funktionsteil (2) aus unverstärktem bzw. verstärktem Kunststoff oder aus einem Kunststoff-Metall-Kompound besteht.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das eingela­ gerte Funktionsteil (2) aus metallischem Werkstoff besteht.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das eingelagerte Funktionsteil (2) eine zylindrische Form besitzt, insbesondere als Welle gestaltet ist, und demgemäß die Lagerschale (5) eine hohlzylindrische Form aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das eingelagerte Funktionsteil (2) eine Kugelform besitzt, insbesondere den Ku­ gelkopf (3) eines Kugelgelenks (1) darstellt, und demgemäß die Lagerschale (5) eine Hohlkugelform aufweist, die den Kugelkopf (3) zumindest teilweise umschließt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der folgenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß während der Schwingungserregung des eingelagerten Funktionsteils (2) das die Lagerschale (5) tragende äußere Teil (4) mit Bewegungen (11; 12) relativ zum eingelagerten Funktionsteil (2) im Rahmen der bezüglich der Lagerstelle vorgesehenen Bewegungsmöglichkei­ ten des Funktionsteils (2) beaufschlagt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungen (11; 12) alternierend durchgeführt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, 9 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungen Dreh- und/oder Längsverschiebebewegungen sind.
14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungen Dreh- (11) und/oder Kippbewegungen (12) sind.
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