DE10062416A1 - Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten Aufreißstreifen, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung in Verpackungsanlagen - Google Patents
Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten Aufreißstreifen, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung in VerpackungsanlagenInfo
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- B65H—HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
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Abstract
Beschrieben wird eine Spule, die auf einem Kern mehrspurig parallel aufgespulte Aufreißstreifen enthält. Ebenfalls beschrieben wird ein Verfahren zur Herstellung einer Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten Aufreißstreifen sowie eine Vorrichtung zur Herstellung einer Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten Aufreißstreifen. Weiterhin wird die Verwendung dieser Spule in mehrspurig arbeitenden Verpackungsanlagen zur Herstellung von Aufreißstreifen enthaltenden Verpackungen beschrieben.
Description
Die Erfindung umfasst eine Spule, die mehrspurig parallel aufgespulte Aufreißstrei
fen enthält, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung in Ver
packungsanlagen für die Herstellung von Aufreißstreifen enthaltenden Verpackun
gen.
Aufreißstreifen dienen, wie der Name sagt, als Öffnungshilfe in der Verpackungs
industrie. Sie werden von den Konsumenten als Convenience-Ausstattung, sowie als
fallweise zusätzliche Kennzeichnung von Verpackungen gern angenommen. Es han
delt sich um meist nur wenige mm schmale auf sogenannte Spulen gewickelte Bän
der aus verschiedenen Kunststoff-Folien, die durch Siegelung, Klebung oder Quel
lung auf dem später aufzureißenden und/oder zu kennzeichnenden Stoff oder Pack
stoff, meist innen liegend befestigt werden. Bei abgeleiteten Anwendungen richtet
sich die Hauptfunktion derartiger Streifen auf Originalitäts-, Marken- und Produkt
schutz, Sicherheitsanwendungen, sowie in breiterer Ausführung auf den Verschluss
von insbesondere zweiteiligen Verpackungen (Dosen, Schachteln).
Handelsübliche Aufreißstreifen aller Art (unbeschichtete, lackierte Schichten mit
Hotmelt, mit Siegelschichten kaschierte, oder beschichtete und selbstklebend aus
gestattete) kommen in unterschiedlichen Spulgrößen und Lauflängen zum Einsatz
und werden auf handelsüblichen Spulschränken erzeugt. Zu ihrer Verarbeitung sind
Abspulvorrichtungen erforderlich, die insbesondere bei sehr großen Spulen, zur
Vermeidung von Überdehnungen und Abrissen, mit eigenem Synchronantrieb aus
gestattet sein müssen. Alle Ausführungsformen haben gemeinsam, dass nur jeweils
ein Streifen von der Spule abgezogen werden kann. Mehrspurig arbeitende Ver
packungsanlagen erfordern daher eine separate Spule und Abspulvorrichtung für jede
Arbeitsspur.
Im Interesse von Übersichtlichkeit, Handhabungs- und Bedienungserleichterung,
sowie Investitionsersparnis in abpackenden und Packmittel herstellenden Betrieben,
stellte sich die Aufgabe, mehr als einen Aufreißstreifen auf einer Spule gewickelt zu
erzeugen, um von dieser anwendungsspezifisch mehr als einen Streifen abwickeln
und applizieren zu können - je nach Anzahl der benötigten Spuren in der Endanwen
dung.
Erfindungsgemäß gelang dies durch Modifikation der sogenannten Fadenführer in
oben genannten Spulschränken, deren Aufgabe in der definierten Ablage der Streifen
auf dem Spulumfang besteht, wobei
statt eines U-förmigen Querschnitts, wie zum Verspulen einfacher Streifen erforder lich, ein mehrfach-U-förmiger als Profil des Fadenführers verwendet wurde, um mindestens zwei Streifen parallel laufend auf einer Spule zu verlegen.
statt eines U-förmigen Querschnitts, wie zum Verspulen einfacher Streifen erforder lich, ein mehrfach-U-förmiger als Profil des Fadenführers verwendet wurde, um mindestens zwei Streifen parallel laufend auf einer Spule zu verlegen.
Die Erfindung betrifft somit eine Spule umfassend auf einen Spulenkern mehrspurig
parallel aufgespulte Aufreißstreifen.
Bei unveränderter Schneideeinheit werden die normalerweise einzeln über Lenk- und
Umlenkrollen an die Spulstellen geführten Streifen zu Gruppen von mindestens zwei
nun je einer Spulstelle zugeleitet, um dort mittels Fadenführers mit mehrfach-U-för
miger Profilierung im geringen Abstand voneinander, parallelliegend aufgespult zu
werden.
Erfindungsgemäß sind auf diese Weise vielfach parallel liegende Streifen auf einer
Spule herstellbar. Bevorzugt enthält die Spule nur zweifach parallel aufgespulte Auf
reißstreifen.
Üblicherweise kann die Spule Aufreißstreifen aus allen für diese Anwendung einge
setzten Materialien, wie z. B. Kunststoff-Aufreißstreifen, enthalten. Bevorzugt beste
hen die Aufreißstreifen aus nur längs oder längs- und quergerecktem Polypropylen,
Zellglas, oder Polyester, Polyamid und daraus auch unter Einschluß von Aluminium
und/oder Verbinderschichten hergestellte Verbundfolien. So können die Aufreißstrei
fen auch mit Verbinderschichten ausgestattet sein, um sie auf anderen Substraten zu
befestigen. Bevorzugt bestehen die Verbinderschichten der Aufreißstreifen dabei aus
heißsiegelbaren Lacken, Hotmelts, Polyolefinen oder aus selbstklebenden Sulbstan
zen, wie z. B. den PSA (Pressure Sensitive Adhesives).
Die Aufreißstreifen können z. B. mit einer Bedruckung, Metallisierung, Hologram
men, Mikroschriften, thermochromen-, lumineszierenden-, fluoreszierenden Effekten
und Verbinderschichten oder mit einer maschinenlesbaren, magnetischen Ausstat
tung ausgestattet sein.
Die erfindungsgemäß auf der Spule mehrspurig parallel aufgespulten Aufreißstreifen
können alle an sich üblichen Längen, Dicken und Breiten, beispielsweise eine Breite
von 2 mm und eine Dicke von 40 µm, aufweisen. Bevorzugt besitzen die mehrspurig
aufgespulten Aufreißstreifen jeweils eine Länge zwischen 3 000 und 25 000 m, als
eine zur Orientierung dienende Richtgröße, die von der Streifenbreite, der Dicke des
verspulten Materials und der gewünschten Ausführungsform abhängt.
Durch die erfindungsgemäßen mehrspurigen Aufreißstreifen gelingt eine maschinen
baulich vereinfachte, platz- und insbesondere kostensparende Aufreißstreifen-Appli
kation an Verpackungsautomaten und Maschinen für Verpackungs-Vorprodukte, wie
Kartonagen mit Aufreißhilfe.
Es war vom Stande der Technik ausgehend nicht zu erwarten, dass sich mehrspurige
Aufreißstreifen derart einfach und unproblematisch/unverheddert würden herstellen
und anwenden lassen.
Überraschenderweise gelingen durch die Akzeptanz mehrspuriger Aufreißstreifen
Rationalisierungseffekte infolge der zwangsweise für alle Abpackspuren gleichgeschalteten
Spulwechsel, obwohl die Laufdauer solcher Spulen erfindungsgemäß min
destens halbiert ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Spule
mit mehrspurig parallel aufgespulten Aufreißstreifen, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufreißstreifen über einen mehrfach U-förmig geformten Fadenführer dem Kern
der Spule gemeinsam parallel zugeleitet werden. Ein U-förmig geformter Faden
führer und eine zweispurige Führungsrolle ist in Fig. 4 dargestellt..
Bevorzugt werden die Aufreißstreifen über einen zweifach-U-förmig geformten
Fadenführer dem Spulkern zugeführt.
Aus sogenannten mehrnutzigen Mutterrollen der gewünschten Aufreißstreifenqualität
werden durch Schnitt auf üblichen Wickelmaschinen zunächst Vorschnittrollen her
gestellt, deren Breite sich aus Streifenbreite, Anzahl der Spulstellen und einem Zu
schlag für Randbeschnitt errechnet. Das Schneideprinzip (Scheren- oder Klingen
schnitt) ist hierbei von untergeordneter Bedeutung.
Unter gegebenen spultechnischen Voraussetzungen des zur Aufreißstreifenherstel
lung verwendeten handelsüblichen Spulschrankes kommen zur Fertigung mehrspu
riger Aufreißstreifen Vorschnittrollen mit mehrfacher Breite gegenüber einspuriger
Fertigung zum Einsatz. Mit dieser Vermehrfachung der Vorschnittbreite geht eine
wirtschaftlich willkommene Vermehrfachung der Kapazität des Spulschrankes ein
her.
Im Interesse unversehrter Schnittkanten werden Aufreißstreifen vorzugsweise per
Scherenschnitt aus den Vorschnittrollen gewonnen und über nicht angetriebene
Umlenkrollen den aufwickelnden Spulstationen zugeführt, wo sie mittels kompatibel
gestalteter Mehrfach-Fadenführer als Streifen-Duo, -Trio, -Quartett u. s. w. auf spe
ziellen Spulkörpern oder Rollenkernen abgelegt und aufgewickelt werden.
Derartige Spulen besitzen abweichend von der handelsüblichen Normalausführung
folglich mindestens zwei Anfänge und Enden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer
Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten Aufreißstreifen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung einen mehrfach U-förmig geformten Fadenführer, wie in Fig. 4
dargestellt, aufweist.
Weiterhin umfasst die Erfindung die Verwendung einer Spule mit mehrspurig
parallel aufgespulten Aufreißstreifen in mehrspurig arbeitenden Verpackungsanlagen
zur Herstellung von Aufreißstreifen enthaltenden Verpackungen. Erfindungsgemäß
ist es möglich, mehrspurig arbeitende Verpackungsanlagen zu betreiben, ohne dass
dabei jede Arbeitsspur eine separate Spule und Abspulvorrichtung benötigt.
Figuren:
Fig. 1 zeigt, gemäß Beispiel 1, eine Jumbo-Spule mit 25000 m Aufreißstreifen,
zweispurig verspult
Fig. 2 zeigt, gemäß Beispiel 2, eine Groß-Spule mit 6000 m Aufreißstreifen,
zweispurig verspult.
Fig. 3 zeigt in einer Ausschnittvergrößerung einen zweispurig verspulten Aufreiß
streifen.
Fig. 4 zeigt einen zweifach U-förmig geformten Fadenführer und zuzuordnende
zweispurige Führungsrolle.
Aufreißstreifen werden aus verschiedensten hinreichend reißfesten Folien hergestellt.
Verschiedene Veredelungsschritte führen zu den optisch und anwendungsspezifisch
erforderlichen Eigenschaften, deren Kontrolle im Zuge der Mutterrollenproduktion
erfolgt.
Demzufolge beschränkt sich die Kontrolle der Streifen auf Messung der Streifen
breite nach dem Scherenschnitt. Zur Einhaltung der Breitentoleranz von +/-0,1 mm
bedient man sich einer Meßlupe, Hierlinger Glasmaß mit Lupe, Vergrößerung 1 : 10.
Eine elektronische Messung der Zugspannung mit dem Messmittel BTMB-500-10
(Bahnspannungs-Meßgerät der Fa. Schmidt, 84478 Waldkreiburg) sorgt in Kopplung
mit der Maschineneinstellung zu einer gewünscht weichen, noch rutschsicher
fixierten Spulenwicklung.
Jede Spule wird visuell begutachtet und nötigenfalls mit attributiven Mängeln
gekennzeichnet aussortiert.
Nach Umrüstung einer von vierzig Spulstellen eines handelsüblichen Spulschrankes
mit einem Doppelfadenführer, wurde zeitgleich und parallel zur einspurigen Ferti
gung von 39 Jumbo-Spulen à 50 000 Laufmeter eines 2 mm breiten Streifens auf
152 mm Papphülse, aus selbstklebend ausgestattetem längsgereckten Polypropylen
der Dicke 38,5 µ, auch eine zweispurig gespulte mit 2 × 25 000 Laufmetern aus iden
tischem Material in selber Breite hergestellt. Naturgemäß dauerte die Herstellung der
zweispurigen Spule nur halb so lange wie die der einspurig gefertigten. Beide Spulenarten
unterscheiden sich visuell und in ihren Abmessungen nicht, sondern erfin
dungsgemäß durch die Anzahl der Anfänge und Enden (Fig. 1).
Gleichfalls gelang die zweispurige Parallelverlegung zeitgleich und materialidentisch
bei Herstellung von 39 Großspulen à 12 000 m neben einer von 2 × 6 000 m mit
zweispuriger Parallelverlegung (Fig. 2).
In beiden Beispielen war unverhedderte Abwickelbarkeit problemlos gegeben, wie
von einspuriger Spulung gewohnt (siehe Fig. 3). Kapazitätsgewinn und deutliche
Senkung der Herstellkosten treten automatisch ein.
Claims (9)
1. Spule umfassend mehrspurig parallel aufgespulte Aufreißstreifen.
2. Spule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zweifach parallel
aufgespulte Aufreißstreifen umfasst.
3. Spule nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie
Aufreißstreifen aus nur längs oder längs- und quergerecktem Polypropylen,
Zellglas, Polyester, Polyamid oder daraus auch unter Einschluß von Alumi
nium und/oder Verbinderschichten hergestellte Verbundfolien umfasst.
4. Spule nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Aufreißstreifen mit einer Länge im Bereich von 1000 bis 50000 m,
vorzugsweise von 3 000 bis 25 000 m umfasst.
5. Verfahren zur Herstellung einer Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten
Aufreißstreifen, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreißstreifen über einen
mehrfach U-förmig geformten Fadenführer dem Kern der Spule gemeinsam
parallel zugeleitet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreißstreifen
über einen zweifach U-förmig geformten Fadenführer geführt werden.
7. Vorrichtung zur Herstellung einer Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten
Aufreißstreifen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen mehr
fach U-förmig geformten Fadenführer aufweist.
8. Verwendung einer Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten Aufreißstreifen
in mehrspurig arbeitenden Verpackungsanlagen zur Herstellung von Aufreiß
streifen enthaltenden Verpackungen.
9. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreiß
streifen enthaltenden Verpackungen Kunststoff-Folien sind.
Priority Applications (3)
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PCT/EP2001/014590 WO2002048015A1 (de) | 2000-12-14 | 2001-12-12 | Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten aufrei$g(b)streifen, ein verfahren zu deren herstellung sowie deren verwendung in verpackungsanlagen |
AU2002216101A AU2002216101A1 (en) | 2000-12-14 | 2001-12-12 | Reel with tear-off strips which are wound in parallel, on multiple tracks, a method for producing the same and the use thereof in packaging plants |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000162416 DE10062416A1 (de) | 2000-12-14 | 2000-12-14 | Spule mit mehrspurig parallel aufgespulten Aufreißstreifen, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung in Verpackungsanlagen |
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ID=7667190
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