DE10061489B4 - Lackiervorrichtung zur Beschichtung eines Werkstücks - Google Patents

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Abstract

Lackiervorrichtung zur Beschichtung eines Werkstücks mit einer Absaugeinrichtung zur Abscheidung von überschüssigem Beschichtungsmaterial, sowie mit jeweils einer Abscheideeinheit (10,20) für Nassbeschichtung und für Trockenbeschichtung, denen über Schaltbare Strömungswege eine gemeinsame Absaugeinheit (30) zugeordnet ist, wobei die Abscheideeinheit (10) für Nassbeschichtung aus beidseitig einer Lochblechtür (14) angeordneten Speicherfiltern (12,13) besteht, und dass durch Unterdruckerzeugung über Klappen (41-44) ein erster Strömungsweg von den Speicherfiltern (12, 14) unter Umgehung eines Abreinigungsfilters (22) für Trockenbeschichtung oder ein zweiter Strömungsweg durch die Lochblechtür (14) über den Abreinigungsfilter (22) zur Absaugeinheit (30) schaltbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Lackiervorrichtung für Nass- und Trockenbeschichtung.
  • Derartige Lackiervorrichtungen, oft auch als "Lackierkabine" ausgeführt, sind in zwei Ausführungsformen bekannt, die sich darin unterscheiden, in welcher Form das Beschichtungsmaterial, beispielsweise Lack, auf das zu beschichtende Werkstück aufgetragen wird: Liegt das Beschichtungsmaterial in Körnchen- oder Partikelform vor, handelt es sich um eine Trockenbeschichtung, liegt das Beschichtungsmaterial in nebelähnlicher oder Suspensionsform vor, handelt es sich um eine Nassbeschichtung.
  • In beiden Fällen ist es in der Regel nicht möglich, das mit einer Spritzpistole bzw. Pulverpistole auf das Werkstück aufgebrachte Beschichtungsmaterial vollständig zu verwerten, es entsteht überschüssiges Beschichtungsmaterial (overspray), das aufgefangen und, sofern möglich, wieder der Beschichtung zugeführt wird.
  • Je nach Art des Beschichtungsmaterials sind zur Abscheidung des Oversprays Abscheidesysteme in Form von speziellen Filtern vorgesehen. Um den Overspray zu diesen Filtern zu leiten, wird mittels einer Absaugeinrichtung ein Luftstrom erzeugt, der das überflüssige Beschichtungsmaterial zum Filter hin leitet.
  • Der Aufbau dieser Abscheidesysteme mit den zugehörigen Filtern und Gehäusen ist in der Regel speziell auf Nassbeschichtung oder Trockenbeschichtung ausgelegt, so dass eine "Lackierkabine" entweder mit Speicherfiltern bei der Nassbeschichtung oder mit Abreinigungsfiltern bei der Trockenbeschichtung ausgestattet ist, und nur mit erheblichem Aufwand umgerüstet werden kann.
  • Es gibt auch Vorschläge, Trockenbeschichtung und Nassbeschichtung unter Ausnutzung gemeinsamer Aggregate zusammen zu fassen:
    Die DE 34 06 464 C2 zeigt eine Lackierkabine zur Sprühbeschichtung, die durch Einsetzen einer auswechselbaren Wanne als Zusatzteil auch als Lackierkabine für Trockenbeschichtung eingesetzt werden kann.
  • Die DE 32 14 290 A1 zeigt einen ähnlichen Ansatz dahingehend, dass eine Beschichtungsstation durch auswechselbare Bauteile in Form von Einschüben für das jeweils praktizierte Beschichtungsverfahren umgerüstet werden kann.
  • Bei beiden vorbekannten Anlagen handelt es sich um aufwendige stationäre Lösungen, die für die industrielle oder fließbandtechnische Beschichtung von Gegenständen vorgesehen geeignet sind.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit zu schaffen, die ohne Umrüstung oder Austausch von Aggregaten mit der gleichen Vorrichtung sowohl eine Nassbeschichtung als auch eine Pulverbeschichtung erlaubt.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß den Merkmalen des Gegenstandes des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Der grundlegende Gedanke der Erfindung ist darin zu sehen, dass zwei Abscheideeinheiten kombiniert sind, denen eine gemeinsame Absaugeinheit zugeordnet ist. Durch Leitelemente wie z.B. Wandungen, Platten, Klappen und Leitbleche werden zwei Strömungswege definiert, von denen der erste Strömungsweg an der Abscheideeinheit für Nassbeschichtung beginnt und zu einem Reinluftauslass geführt ist, wogegen der zweite Strömungsweg an der Abscheideeinheit für Nassbeschichtung vorbei, über die genannten Leitelemente zur Abscheideeinheit für Trockenbeschichtung und von dort zu einem Reinluftfilter führt.
  • Durch einfache Betätigung von Klappensystemen kann eine "Umschaltung" der Lackiervorrichtung zur Aufnahme des Oversprays von Trockenbeschichtung auf Nassbeschichtung und umgekehrt durchgeführt werden.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lackiervorrichtung wird nun anhand von Zeichnungen näher erläutert, es zeigen:
  • 1: Frontansicht A, Aufsicht C und Schnitt B durch die Ebene A-A der Lackiervorrichtung mit dem Strömungsweg bei Pulverbeschichtung, und
  • 2: die gleichen Darstellungen mit dem Strömungsweg bei Nassbeschichtung.
  • Die Lackiervorrichtung besteht im wesentlichen aus drei Bestandteilen: einer ersten Abscheideeinheit 10, einer zweiten Abscheideeinheit 20 und einer diesen beiden Abscheideeinheiten 10 und 20 gemeinsam zugeordneten Absaugeinheit 30.
  • Die erste Abscheideeinheit 10 weist an ihrer zum beschichtenden Werkstück W zugewandten Fläche Speicherfilter 12, 13 auf, die durch eine vertikal verlaufende Lochblechtür 14 mit mehreren Einlassöffnungen getrennt sind. Die erste Abscheideeinheiteinheit 10 verjüngt sich nach hinten (Aufsicht C) und weist Leitelemente und Klappen 41 sowie 42A und 42B auf, mit denen der von der Absaugeinheit 30 er zeugte Unterdruck entweder die Rückseite der beiden Speicherfilter 12 und 13 beaufschlagt oder an der Rückseite der Lochblechtür 14 anliegt.
  • Die zweite Filtereinheit 20 ist zur ersten Filtereinheit 10 strömungstechnisch parallel geschaltet in dem Sinne, dass der erzeugte Luftstrom durch die Stellung des ersten Klappenpaares 41, 42A und 42B alternativ entweder zum Abreinigungsfilter 22 der zweiten Abscheideeinheit 20 geleitet wird, oder direkt in einen Ansaugraum 35 unterhalb der Absaugeinheit 30, die als wesentlichen Bestandteil einen Ventilator 31 beinhaltet.
  • In der Absaugeinheit 30 ist ein zweites Klappenpaar 43, 44 angeordnet, durch deren Betätigung der Luftstrom entweder an einen Reinluftauslass 32 oder an einen Reinluftabchluss 33 geleitet wird.
  • Die ersten und zweiten Klappenpaare werden miteinander derartig betätigt, dass zwei Strömungswege definiert werden, die jeweils alternativ bei der Pulverbeschichtung oder der Nassbeschichtung aktiviert werden, wobei automatisch der andere Strömungsweg gesperrt wird.
  • Dies soll anhand der beiden Figuren noch kurz erläutert werden:
  • 1 zeigt den mit Pfeilen angedeuteten Strömungsweg bei der Pulverbeschichtung.
  • Hierbei sperren die beiden Klappen 42A, 42B die Verbindung von der ersten Abscheideeinheit 10 in den Ansaugraum 35, wogegen die Klappe 41 des ersten Klappenpaares die Verbindung zum Abreinigungsfilter 22 der zweiten Abscheideeinheit 20 öffnet, von der aus der Zugang zum Ansaugraum 35 der Absaugeinheit 30 offen ist.
  • Das zweite Klappenpaar 43 und 44 ist in diesem Fall so geschaltet, dass die Abluft durch den Reinluftabschluss 33 geführt wird, wogegen der Zugang zum Reinluftauslass 32 durch die Klappe 43 gesperrt bleibt.
  • Bei dieser Klappenkonstellation ergibt sich folglich der in 1 mit Pfeifen dargestellte Strömungsweg: das überschüssige, zur Beschichtung des Werkstückes W nicht benutzte Beschichtungspulver gelangt über die Lochblechtür 14 unmittelbar in die zweite Abscheideeinheit 20, wo sich die Pulverpartikel am Abreinigungsfilter 22 abscheiden und in einen Pulversammelbehälter 23 abgegeben werden. Die Reinluft tritt über den Reinluftauslass 33 aus.
  • Werden die Klappen in ihre jeweils um 90° verdrehte Position geschwenkt, so ergibt sich der in 2 dargestellte Strömungsweg für Nassbeschichtung:
    Durch die quer gestellte Klappe 41 liegt die Lochblechtür 14 nicht mehr an Unterdruck, vielmehr bewirken die nunmehr den Strömungsweg freigebenden Klappen 42A und 42B, dass der von der Absaugeinheit 30 erzeugte Unterdruck auf der Rückseite der Speicherfilter 12 und 13 anliegt und somit den bei der Nassbeschichtung anfallenden Overspray zur Abscheidung auf der dem Werkstück W zugewandten Seite der Speicherfilter 12 und 13 führt, was in 2B und 2C durch die kleinen Kreise auf der Vorderseite der Speicherfilter angedeutet sein soll.
  • Während die Klappe 41 somit den Zugang zur zweiten Abscheideeinheit 20 sperrt, gelangt die von den Speicherfiltern 12 und 13 abgesaugte Reinluft über die Absaugeinheit 30 nunmehr zum Reinluftauslass 32, wogegen durch die Klappe 44 der Zugang zum Reinluftabschluss 33 gesperrt ist.
  • Es versteht sich von selbst, dass Positionierung und Art der Klappen in Zusammenhang mit eventuell einzubringenden Wandungen, Leitelementen wie Leitblechen oder ähnlichem in verschiedenen konstruktiven Ausgestaltungen vorliegen können, entscheidend ist in jedem Fall, dass die "Umschaltung" durch Betätigung der Klappen einen strömungstechnisch eindeutigen Strömungsweg, d.h. Absaugweg bis zu dem jeweils vorgesehenen Auslass 32 bzw. 33 vorgibt.

Claims (2)

  1. Lackiervorrichtung zur Beschichtung eines Werkstücks mit einer Absaugeinrichtung zur Abscheidung von überschüssigem Beschichtungsmaterial, sowie mit jeweils einer Abscheideeinheit (10,20) für Nassbeschichtung und für Trockenbeschichtung, denen über Schaltbare Strömungswege eine gemeinsame Absaugeinheit (30) zugeordnet ist, wobei die Abscheideeinheit (10) für Nassbeschichtung aus beidseitig einer Lochblechtür (14) angeordneten Speicherfiltern (12,13) besteht, und dass durch Unterdruckerzeugung über Klappen (41-44) ein erster Strömungsweg von den Speicherfiltern (12, 14) unter Umgehung eines Abreinigungsfilters (22) für Trockenbeschichtung oder ein zweiter Strömungsweg durch die Lochblechtür (14) über den Abreinigungsfilter (22) zur Absaugeinheit (30) schaltbar ist.
  2. Lackiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Schaltung der Strömungswege Klappen (41, 42A, 42B, 43, 44) vorgesehen sind, die den Strömungsquerschnitt im jeweiligen Strömungsweg freigeben oder sperren.
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