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Pulverbeschitungskabine
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Pulverbeschichtungskabine
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Eine derartige Kabine ist beispielsweise bereits aus der DE-AS 28
09 020 bekannt und zwar im wesentlichen derart, daß diese Ausführung im Querschnitt
zumindest im Strömungbereich von der Einlaßöffnung bis zur Ausleßöffnung im wesentlichen
als Teil eines Kreises, einer Ellipse oder einer in Richtung auf die Auslaßöffnung
sich erweiternden Spirale ausgebildet istc Hierdurch soll es möglich werden, mit
einfachen Mitteln Ablagerungen von Beschtungspulver in der Beschichtungskabine zu
vermeiden und die bei einem Wechsel des Beschichtungspulvers notwendigen Putzzeiten
wesentlich zu verkürzen, wobei die Lösung darin liegen soll, die Begrezungswand
der Beschichtungskabine so strömungsgünstig auszubilden, daß die hierdurch erzielte
Luftführung Ablagerungen von Beschichtungsmaterial verhindert. Eine Anlage nach
diesem Prinzip kann aber schon deshalb nicht voll zufriedenstellen, weil einerseits
weder auf dem Boden der Kabine eine kontinuierliche Pulverrückführung noch andererseits
eine solche an den Filterelementen vorhanden ist.
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Auch sind die hierbei verwendeten Filtertücher nicht fusselfrei und
eine relativ aufwendige sowie unpraktische Zwischenförderung ist für die Pulverrückführung
aus der Sammelrinne unterhalb der Filter zum separaten Pulvervorratsbehälter erforderlich.
Ein derartiges System bedingt somit neben hohem baulichen Aufwand auch lange Still
standzeiten bei einem Farbwechsel innerhalb einer solchen Anlage, da neben dem Hauptfilter
auch eine FUlle von Wand- und Bodenflächen sowie verbindende Förder- und Leitungssysteme
zu reinigen sind.
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Bei einer weiterhin bekannten Ausführung nach der DE-OS 28 35 474
ist zwar auf dem Kabinenboden ein Schwingförderer zur kontinuierlichen Farbpulverrückführung
vorgesehen, dessen Vibration sich auch auf die schlauchartigen Filterelemente überträgt,
jedoch reinigt diese Schwingrinne zum einen nicht den gesamten Kabinenboden und
zum anderen sind weder die schwingenden Filter noch Siebmaschine und Pulverbehälter
auf seinen Füllungsgrad während des Betriebs optisch kontrollierbar. Weitere Nachteile
dieser Ausführung liegen noch in einer mangelhaften Schwingbodenabdichtung nach
außenhin sowie darin, daß bei einem Farbwechsel zur Reinigung der unterschiedlichen
Elemente eine lange Stillstandzeit der Gesamtanlage erforderlich ist.
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An diesen Stand der Technik knüpft nun die vorliegende Erfindung an,
mit der Aufgabe, bei einer Beschichtungskabine der eingangs erwähnten Art bauliche
und funktionelle Vorkehrungen zu schaffen, die neben einem hervorragenden Filterungssffekt
zudem mit geringstem zeitlichen Aufwand eine restlose Reinigung aller Elemente bei
einem Farbpulverwechsel ermöglichen. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, das
Pulver, das nicht am Werkstück haften bleibt, durch geeignete und einfache Maßnahmen
auf dem kürzesten Wege wieder in den Pulvervorratsbehälter zurückzuführen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Verwendung sowie das funktionelle
Zusammenwirken aller in den Patentansprüchen angegebenen
baulichen
Mittel und Maßnahmen, die in den Zeichnungen zudem weitestgehend schematisch dargestellt
und anhand dieser Skizzen anschließend noch näher erläutert sind.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Beschichtungskabine, Fig. 2 eine Ansicht in das Kabineninnere, ebenfalls von vorn,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß Linie AB in Fig. 2 und Fig. 4 einen Schnitt gemäß der
Linie CD in Fig 2.
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Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Kabine 1 ist in an sich bekanntem
Prinzip zunächst folgendermaßen aufgebaut: An den Kabinenstirnseiten 3 und 4 befinden
sich die Ein- und Austrittskanäle 3a und 4a für die zu beschichtenden Werkstücke
18a. In der Decke a der Kabine 1 verläuft ein Längsschlitz 1a', durch den die Hlterungen
18b der Werkstücke 18a ragen. Der Förderer 18 ist also außerhalb der Kabine 1 angeordnet
und somit vor Verschmutzung geschützt. An der Vorderseite 2 der Kabine 1 sind die
Öffnungen 11 für die Automatikpistolen 11a sowie für die Handbeschichtung 11'
vorgesehen.
Auf der gegenüberliegenden Längsseite, also der Rückwand 5, sind die Filterelemente
8 angeordnet, durch die die Luft aus dem Kabineninneren 1' mittels eines in der
Kabinendecke 1a eingebauten Ventilators 6, 6a abgesaugt wird. Die Filterelemente
bestehen dabei aus einzelnen,glatten Kunststoffrohren 8a, die zu sogenannten Taschen
8b jeweils zusammengefaßt sind und aufgrund ihres Werkstoffes einen derart hohen
Abscheidungsgrad haben, daß es möglich ist, die gefilterte Luft direkt wieder in
den Raum zurückzuführen, in dem die Kabine 1 aufgestellt ist. Der zuvorgenannte
Abscheidungsgrad macht dabei einen Wert aus, der unter 1 mg/m³ liegt. Das an den
Filterrohren 8a anhaftende Pulver wird darüber hinaus mittels einer Filterabblaseinheit
21 in Intervallen abgeblasen und fällt auf den Boden der Kabine 1. Hierbei sind
die Filterrohre 8a jeweils zu Taschen 8b zusammengefaßt, deren Abblasvorgang nacheinander
vorgenommen wird, so daß die gesamte Absaugung der Kabine 1 dadurch keine Beeinträchtigung
erleidet. Neben diesen absolut fusselfreien Kunststoffiltern ist es selbstverständlich
auch möglich, andere Filterwerkstoffe einzusetzen, beispielsweise also Tuchfilter,
Papierfilter o.dgl.
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Diese, gemäß der Erfindung direkte Anordnung der Filter 8 im Beschichtungsraum
8' bringt den großen Vorteil, daß keine zusätzlichen Wandelemente, Prallbleche o.dgl.
mit Pulver beaufschlagt werden, das bei einem Farbwechsel in umständlicher, manueller
Art und Weise wieder entfernt werden mäßte. Außerdem ist durch diese Filteranordnung
für den Bedienungsmann die Möglichkeit ge-
geben, auch während
der Produktion die Filter 8 einer ständigen Sichtkontrolle zu unterziehen.
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Erfindungsgemäß ist nun weiterhin vorgesehen, den gesamten Boden der
Kabine 1 als Rüttel- oder Schwingförderer 15, mit geneigtem Abführboden 15a und
Schwingmotoren 15b auszubilden. Das auf dem Boden 15a liegende Pulver wird also
kontinuierlich in die stirnseitig angeordnete Pulverrückgewinnung 16, 17 transportiert.
Neben dieser stirnseitigen Anordnung, die gemäß strichpunktierter Andeutung in Fig.
3 den Vorteil bietet, daß für zwei in Reihe hintereinander angeordnete Kabinen 1
nur eine einzige Rückgewinnungseinrichtung 16, 17 erforderlich ist, besteht selbstverständlich
auch die Möglichkeit, diese Pulverrückgewinnungseinrichtung 16, 17 an der Vorderseite
oder einer anderen Längsseite der Kabine anzuordnen.
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Die zuvor bereits erwähnte Pulverrückgewinnungseinrichtung besteht
dabei erfindungsgemäß aus einem auf Laufrollen 17a stehenden Pulvervorratsbehälter
17 mit fest darauf angeordneter Siebmaschine 16. Durch diese erfindungsgemäße Einheit
von Siebmaschine 16 und Pulvervorratsbehälter 17 ist in Verbindung mit dem Rüttelförderer
15 also keine zusätzliche Zweischenförderung für das Pulver mehr erforderlich. Die
Gefahr des Aklumerierens des Pulvers wird dadurch nicht nur erheblich verringert,
sondern es entfallen auch sämtliche Arten von Verbindungsschläuchen usw.
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Die Reinigungszeit bei einem Farbwechsel wird auch hierdurch erheblich
reduziert. Im übrigen ist durch diese erfindungsgemäße Anordnung der Pulverbehälter
17 jederzeit auch während er Produktion leicht zugänglich und überwachbar. Bei dieser
Ausführung gelangt das Pulver von dem Rüttelboden 15a aus in freiem Fall unmittelbar
in die Siebmaschine 16 und von dort wiederum in den Pulverbehälter 17 zurück. Aus
dem Behälter 17 selbst wird das Pulver dann wieder mittels Injektoren angesaugt
und gelangt über kurze VerbindungsschLäuche nicht dargestellter Art unmittelbar
zu den Pulversprühpistolen 1 ia Es soll also nochmals herausgestellt werden, daß
bereits bei der erwähnten Aufstellung von mehreren Kabinen 1 gemäß Fig. 3 hintereinander,
durch die stirnseitige Anordnung der Pulverrückgewinnungseinrichtung 16, 17, für
jeweils zwei Kabinen nur eine einzige Rückgewinnung benötigt wird. Die Verringerung
des Reinigungsaufwandes bei einem Farbwechsel resultiert also daraus, daß für jeweils
zwei Kabinen nur eine einzige Siebmaschine und nur ein-einziger Pulvervorratsbehälter
gereinigt bzw. ausgetauscht werden muß.
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Nach einem weiteren erfindungserheblichen Merkmal wird auch dadurch
noch eine Verkürzung der Reinigungszeit der Kabine bei einem Farbwechsel erzielt,
daß die Gehäuserückwand 5 in einer Art Rahmen 5a über eine vertikale Schwenkachse
14 drehbar gelagert und auf der Rückseite 5' ebenfalls mit einem Filterpaket 8'
versehen ist.
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Wenn also ein Farb- oder Filterwechsel erforderlich ist, kann dies
auch während der Produktion durch einfaches Verschwenken erreicht und die Reinigung
eines der Filterpakete auf der freien Rückseite vorgenommen werden. Während bei
nicht schwenkbarer Rückwand 5 die Filter etwa die volle Wandungsbreite b der Kabine
einnehmen sollten, kann dies bei schwenkbarer Ausführung nur der Breite der gesamten
Wandfläche F entsprechen. Wie man zudem aus Fig. 4 noch ersehen kann, hängt der
Filter 8' hierbei nicht auf der Kabinsrückseite im Freien, sondern oberhalb eines
Bodens 19 in einer Art Nische, die durch einen Rollvorhang 20 o.dgl. verschließbar
ist Auch dieses erfindungsgemäße Merkmal vermindert die Reinigungszeit der Kabine
bei einem Farbwechsel erheblich.
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Zur Abdichtung dieser drehbaren Gehäuserückwand 5 innerhalb des Rahmens
5a ist zudem noch eine umlaufende Ringdichtung 12 vorgesehen, die vorteilhafterweise
aufblasbar ausgebildet ist, so daß im Betriebszustand eine exakte Abdichtung gewährleistet
wird, während beim Schwenken durch Ablassen der Luft ein einwandfreies Aus und Eingleiten
der Teile zueinander möglich wird. Eine hierzu vergleichbare Ringdichtung 13 ist
letztlich noch zwischen der Kopfplatte 9 des im Kabineninneren liegenden Filterteils
8, 8a und der Luftaustrittsöffnung 7 am Gebläse 6 angeordnet.
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Zur Aufstellung der zuvorbeschriebenen gesamten Kabine 1 auf einem
Hallenboden E dienen schließlich noch in an sich bekannter Weine
Standbeine
1b die durch entsprechende Querverstrebungen 1c der Gesamtanlage die erforderliche
Stabilität verleihen. An diesen Standbeinen Ib können dabei, wie Fig. 4 zeigt, die
Halterungen 15c für den Schwingboden 15a unmittelbar angeordnet werden.
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Bezugsziffern 1 Kabine 1a Kabinenoberseite 1' Innenraum 1a' Schlitz
in Oberseite 1b Standbeine 1c Querverstrebung 2 Vorderwand 3 Seitenwand 3a seitlicher
Werkstückkanal 4 Seitenwand 4a seitlicher Werkstückkanal 5 Rückwand 5a Gehäuserahmen
5' Rückseite, Rückwand 6 Absausggabläse 6a Gebläsemotor 7 Luftaustrittsöffnung 8
Filterelement 8a Filterrohre 8' Filter auf Rückseite 5' 8b Filtertaschen 9 Kopfplatte
10 Fußplatte
11 Beschichtungsöffnungen für Automatikpistole 11a
Sprühpistole 11' Beschichtungsöffnung für Handbeschichtung 12 Ringdichtung bei Rückwand
5 13 Ringdichtung bei Luftaustritt 7 14 Schwenkachse von Rückwand 5 15 Rüttelförderer
15a geneigter Abführboden 15b Schwingmotor 15c Halterung 16 Siebmaschine 17 Pulvervorratsbehälter
17a Laufrollen 18 Hängebahn für Werkstückdurchlauf 18a Werkstück 18b Halterungen
19 Bodenblech bei Reservefilter 20 Rollvorhang 21 Filterabblaseinrichtung E Erdboden
b Wandungsbreite von 5 + 5a F Wandfläche von 5
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